Die Insel-Bücherei ist eine seit 1912 bestehende Buchreihe des Insel Verlags. In der Reihe wurden zunächst kleinere Werke aus Lyrik, Prosa und Essayistik klassischer Autoren und zeitgenössischer Verlagsautoren ediert. Später traten Kunst- und Naturdarstellungen, Texte der Märchen- und Sagenwelt sowie Lizenzausgaben von Autoren anderer Verlage hinzu. Typografie und Ausstattung der Pappbände sollten bei einem moderaten Verkaufspreis stets hohen buchästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Die durch ihre farbigen Musterpapiere sowie ihr Titel- und Rückenschild weitgehend einheitlich gestaltete Reihe überstand aufgrund ihres durchdachten verlegerischen Konzepts alle wirtschaftlichen und politischen Fährnisse insbesondere im Ergebnis der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts sowie der Inflation, der nationalsozialistischen Diktatur und der deutschen Teilung, so dass bis zum Herbst 2023 Bände bis zur Nummer 1530 erschienen sind.
Vom Beginn 1912 bis zum Jahr 1913 Bearbeiten
Bereits im Jahr 1908 erschienen im Insel Verlag, der seit 1906 unter alleiniger Führung von Anton Kippenberg stand, die ersten sogenannten „2-Mark-Bücher“. 1911 folgte die „Bibliothek der Romane“, die zum Buchpreis von 3 Mark in den Sortimentshandel kam. Beide Reihen wurden von Emil Rudolf Weiß ausgestattet.
Am 23. Mai 1912 trat der Verlag mit der Ankündigung seiner sorgfältig vorbereiteten Insel-Bücherei an die Öffentlichkeit. Sie wurde dem Buchhandel auf der 1. Umschlagseite der Nummer 118 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel vom 23. Mai 1912 und durch folgendes Rundschreiben angekündigt: „Es soll den Namen Insel-Bücherei führen und freundlich ausgestattete Bändchen umfassen, die jedes 50 Pfennig kosten. […] Sie soll kleinere Werke – Novellen, Gedichtgruppen, Essays […] enthalten, […] die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind oder denen wir eine besondere aktuelle Wirkung zu geben beabsichtigen, und gelegentlich auch illustrierte Bücher.“ Kippenberg wollte mit diesem Konzept, für das Stefan Zweig als geistiger Mitschöpfer gilt (in seinen Erinnerungen „Die Welt von Gestern“ schreibt Zweig: „…, auf einen Vorschlag von mir entstanden.“), nicht in Konkurrenz zur Reclams Universal-Bibliothek oder zu Meyers Volksbüchern treten. Sorgfältig edierte, mit Kommentaren und Erläuterungen versehene literarische Kleinodien sollten mosaikartig ein Gesamtbild für die Leser formen.
Am 2. Juli 1912 wurden die von Hand gesetzten 12 Bände der ersten Lieferung in die Buchhandlungen geliefert. Die Bandnummer 1 enthielt Rainer Maria Rilkes im Herbst 1899 entstandene Prosadichtung (Erstfassung) Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, dessen Verlagsrechte Kippenberg kurz zuvor von dem Verleger Axel Juncker für 400 Mark erwerben konnte, weil dieser keinen hinreichenden Absatz mit dem von ihm in 300 Exemplaren gedruckten Titel erzielen konnte. In der Insel-Bücherei wurde Rilkes Cornet gleich in einer Startauflage von 10 000 Exemplaren aufgelegt, musste sofort nachgedruckt werden und erreichte als IB 1/A nach Verlagsangaben bis 2021 mit 56 Auflagen über 1,153 Mio. Exemplare. 1987 veröffentlichte der Verlag eine von Max Schwimmer im Zweiten Weltkrieg während eines Fronteinsatzes privat illustrierte Ausgabe als bibliophile Edition. 2012 erschien zum 100-jährigen Jubiläum der Insel-Bücherei erstmals eine illustrierte normale Reihenausgabe des Cornet mit Schabblättern von Karl-Georg Hirsch (Jubiläumsprogramm, Nummer 1350), die parallel angeboten wird.
Da die Buchreihe bei den Lesern sehr gut aufgenommen wurde, erweiterte Kippenberg zügig das Angebot an lieferbaren Titeln; Ende 1913 war bereits die Nummer 92 im Handel.
Die Insel-Bücherei von 1914 bis 1932 Bearbeiten
Die Buchreihe im Ersten Weltkrieg Bearbeiten
Im Jahr 1914 überschritt die Gesamtauflage aller Insel-Bändchen schon 1 Million. In diesem Jahr ließ der Verleger für die Reihe das Buch Ruth (IB 152) in einer Auflage von 10 000 Exemplaren als zweifarbigen Pressendruck in der Ernst-Ludwig-Presse Darmstadt fertigen. Solche Ausgaben erscheinen sonst nur in Kleinauflagen für Bibliophile.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges ließ sich auch Kippenberg von der zunächst in Deutschland allgemein vorherrschenden Kriegsbegeisterung anstecken und veröffentlichte eine umfangreiche Titelfolge mit kriegsbezogenen Themen, wie Deutsche Vaterlandslieder (IB 154/1), Deutsche Kriegslieder (IB 153/1), Arndts: Katechismus für den deutschen Kriegs- und Wehrmann. Die deutsche Wehrmannschaft (IB 157/1), Kaiser Wilhelm I.: Briefe aus den Kriegsjahren 1870/71 (IB 168/1), Briefe des Feldmarschalls Blücher (IB 170/1) oder Lieder der Landsknechte mit Holzschnitten (IB 158/1). Ergänzend dazu erschienen Bände, die an das deutsche Nationalgefühl appellierten, wie Die deutschen Lande im Gedicht (IB 174/1) und Deutsche Choräle (IB 155). Der letztgenannte Titel, der von Katharina Kippenberg herausgegeben worden war, konnte sich längerfristig im Verlagsprogramm behaupten und wurde zuletzt 1953 in einer überarbeiteten Zusammenstellung im Wiesbadener Verlagshaus ediert.
Mehrere Institutionen und Vereinigungen nutzten die Popularität der noch jungen Buchreihe, um den Durchhaltewillen der deutschen Frontsoldaten zu stärken. Dazu verschickten sie mit entsprechenden Einklebern oder Einstempelungen versehene Geschenkbände an die Front.
Mitten im Krieg erschien auch Ferruccio Busonis Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst von 1907 in einer erweiterten Fassung in der Reihe und machte erst jetzt Furore in Musikerkreisen, löste allerdings auch eine Kontroverse bei konservativ eingestellten Komponisten aus (vgl. Hans Pfitzner: Futuristengefahr).
Mit Ablauf der damals nur dreißigjährigen urheberrechtlichen Schutzfrist wollte Kippenberg die noch bestehende Wagner-Begeisterung ausnutzen und legte 1914 eine 20 Bändchen umfassende Reihe überwiegend mit dessen Opernlibretti, wie Siegfried (IB 95/1), Lohengrin (IB 101/1) oder Tristan und Isolde (IB 102/1), auf; dazu kamen noch einige Aufsätze. Dieser war aufgrund der preisgünstigeren Alternative durch die zur selben Zeit verfügbaren Reclam-Texte kein durchschlagender wirtschaftlicher Erfolg beschieden. Es blieben nur IB 111/1 Beethoven bis 1937 (38. Tausend) und IB 107: Fünf Gedichte von Mathilde Wesendonk bis 1961 (Neuauflage mit Nachwort von Joachim Kaiser) im Verlagsprogramm. Auch das ab 1915 ausgelieferte Reihendutzend mit flämischen Autoren, wie Jan van Ruysbroek (IB 206/1: Das Buch von den zwölf Beghinen), Guido Gezelle (IB 213/1: Gedichte) oder Herman Teirlinck (IB 217: Johann Doxa. Szenen aus dem Leben eines Brabanter Gotikers), zu der der Verleger aufgrund seines Kriegsdienstes in der Etappe der belgischen Westfront angeregt worden war, fand nicht die erhoffte Resonanz beim Publikum. Aus dieser Autorenreihe gelang es nur Stijn Streuvels, mit den beiden Titeln Die Ernte (IB 214/1) und Der Arbeiter (IB 215/1 – ab 1935: IB 468) bis nach dem Zweiten Weltkrieg im Reihenprogramm präsent zu sein. Während Charles de Coster mit Herr Halewijn (IB 212) 1941 das 28. Tausend erreichte, wurde die schon 1922 im 16.–20. Tausend erschienene dritte und letzte Auflage des altflämischen Schauspiels Lanzelot und Sanderein (IB 208) bis Weihnachten 1939 ununterbrochen in den Verlagsverzeichnissen geführt, was deren geringen Verkaufserfolg in den zwei Jahrzehnten nach dem Ersten Weltkrieg belegt.
Ende 1918 – der Bandpreis war im August desselben Jahres auf 1,10 Mark angestiegen – lag eine lückenlose Reihe von 241 Titeln (IB 241, Beethovens persönliche Aufzeichnungen) vor.
Zwischenkriegszeit Bearbeiten
Ausgabepolitik Bearbeiten
Die deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts war nach 1918 in der Reihe u. a. mit Lenau, Novalis und Platen recht stark vertreten. Jeweils mehrere Titel wurden nach Auslaufen der Schutzfristen von Theodor Storm (13 Bände), Gottfried Keller (10), C. F. Meyer (7) und Theodor Fontane (7) in die Reihe übernommen. Nach dem Kriegsende wurden wieder verstärkt russische Autoren – z. B. Tschechow (IB 258: Eine langweilige Geschichte), Turgenjew (IB 259: Gedichte in Prosa) – verlegt. Auch englischsprachige und französische Autoren kamen mit Einzeltiteln zu Wort. Geisteswissenschaftliche Texte von Fichte (IB 253/1: Bestimmung des Gelehrten), Friedrich List (IB 260/1: Gedanken und Lehren) oder Hegel (IB 300: Einführung in die Phänomenologie des Geistes) sowie Reden aus dem Frankfurter Parlament von 1848/49 (IB 244/1) fanden dagegen kaum Anklang beim Publikum und wurden später zumeist durch andere Titel ersetzt. In den 1920er Jahren zeichnete vor allem der Neffe Anton Kippenbergs und spätere Gründer des Albatros Verlags, Christian Wegner, für die Insel-Bücherei verantwortlich.
1919 erreichte die Neuproduktion mit 71 Titeln zwar einen Rekord, um dann aber gegen Ende der Inflationszeit auf 12 (1922) und 11 (1923) abzusinken; der Tiefstand wurde 1924 mit noch 9 Titeln erreicht. Nachdem auch die Auflagezahl bereits 1921 bei Tibulls Sulpicia (IB 331/1) nur 6 000 betragen hatte, erschienen mit dieser verminderten Startauflage die meisten Bände des letzten Inflationsjahrs 1923.
Viele Bandnummern der Kriegs- und Inflationsjahre wurden ab Ende der 1920er Jahre mit anderen Titeln neu belegt. Dies war sicher auf die im Nachhinein als unbefriedigend einzuschätzende Titelauswahl zurückzuführen. Nicht wenige Titel aus dieser Zeit sind trotz ausreichender Auflagenhöhe heute selten zu finden; die beim Verlag vorhandenen Restbestände mögen wegen der schlechten Papierqualität nach der Währungsstabilisierung makuliert worden sein.
Ab Ende der 1920er Jahre bemühte sich Kippenberg mangels zeitgenössischer Autoren im Verlag auch verstärkt um Lizenzen, was aufgrund des feststehenden Bandpreises nicht immer leicht zu kalkulieren war. Allerdings erschienen nach wie vor Titel von Insel-Autoren, wie Rilke (IB 400: Gedichte) und Stefan Zweig (IB 165/2: Sternstunden der Menschheit), in hohen Auflagen. Bis 1932 waren dann noch sehr erfolgreich Felix Timmermans, Ricarda Huch (beide mit mehreren Titeln) und Thomas Mann (IB 312/2: Felix Krull).
Die historische Illustration wurde weiterhin gepflegt: 1919 erschien Dürers Kleine Passion (IB 250); später folgten seine Holzschnittfolgen Das Marienleben (IB 335) und die Geistliche Auslegung des Lebens Jesu Christi (IB 350). Aus dem 19. Jahrhundert waren u. a. Ludwig Richter mit Es war einmal (IB 360) und Otto Speckter mit Fünfzig Fabeln für Kinder von Wilhelm Hey (IB 309/2) vertreten. Illustrationen von Aubrey Beardsley wurden Wildes Salome (IB 249) und Popes Lockenraub (IB 99/2) beigegeben.
Mit Bernhard Hasler (Goethe: Novelle, 296/1), Max Unold (Droste: Judenbuche, IB 271/A), Oskar Kokoschka (Ehrenstein: Tubutsch, IB 261/1) und Karl Rössing (G. Keller: Der Schmied seines Glückes, IB 328/A) kamen erstmals auch zeitgenössische Illustratoren zum Zuge. 1933 erschien als erstes farbig illustriertes Insel-Buch der in seinem Maßstab auf IB-Größe verkleinerte Band Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder von Heinrich Hoffmann (IB 66/2). Auch der vom reihentypischen Musterpapier abweichende Bildeinband (siehe unten) hatte bei diesem Titel Premiere. Ihm folgten ein Jahr später der von Fritz Kredel mit Abbildungen von Soldaten in historischen Originaluniformen illustrierte Band Wer will unter die Soldaten. Deutsche Soldatenlieder (IB 236/2, 1934) und 1938 Grimms Märchen Hans im Glück (IB 530) mit Bildern von Willi Harwerth, deren Motive er seiner norddeutschen Heimat entlehnt hatte.
Ausstattung Bearbeiten
Mitte der 1920er Jahre veränderte sich die Ausstattung der Bändchen. Das Überzugpapier wurde modernisiert („entbiedermeiert“). Die ab 1931 fast ausschließlich vorkommende Fadenheftung löste schrittweise die Klammerheftung ab, die mitunter zu Rostflecken in den Bändchen geführt hatte. Die Stabilität der Einbandpappen wurde verbessert, so dass vor allem der obere Buchrücken gegen ein Einreißen besser geschützt war.
Preisentwicklung Bearbeiten
Der Bandpreis war bis zum Frühjahr 1922 auf 7 und bis zum Mai auf 12 Mark angestiegen, wie die Gesamtverzeichnisse der Bandnummern 1 bis 339 bzw. 1 bis 349 aus jenem Jahr ausweisen. Das entsprach nominell dem Vierzehn- bzw. Vierundzwanzigfachen des Ladenpreises vor dem Krieg. Nochmals wurde ein Jahr später in der „4. Preisliste zum Verzeichnis des Insel–Verlages Februar 1923, ausgegeben am 25. März 1923“, die dem Verzeichnis „Bücher des Insel=Verlages zu Leipzig. Februar 1923“ beilag, ein Bandpreis von 1.400 Mark vom Verlag angegeben. In den Verzeichnissen selbst wurde aufgrund der rapide fortschreitenden Inflation, die jede beim Druck gemachte Angabe rasch zur Makulatur werden ließ, wohl ab Mitte 1922 keine Preisangabe mehr vorgenommen. Vielmehr wurde, wie generell im deutschen Buchhandel, neben stichtagsbezogenen Preislisten, wie der vorgenannten, grundsätzlich mit einem so genannten konstanten Grundpreis und einer Schlüsselzahl (Multiplikator) gearbeitet, die dem jeweiligen Stand des Währungverfalls angepasst und mit der der aktuelle Ladenpreis errechnet wurde. Am Ende der Inflationszeit war der Preis der Bändchen auf 825 Milliarden Mark angestiegen.
Nach der Währungsstabilisierung im Dezember 1923 kosteten Insel-Bücher wieder 60 Pfennig. Der Preis stieg dann 1924 auf 75 Pfennig und 1925 auf 1 RM, wurde aber vom Verlag im folgenden Jahr auf 90 Pfennig wieder gesenkt. Durch die im Rahmen der Deflationspolitik des Regierungskabinetts Brüning II erlassene 4. Notverordnung vom 8. Dezember 1931 (RGBl. I Nr. 79, S. 699) wurde der Preis der Reihenbände nunmehr zwangsweise auf 80 Pfennig abgesenkt, worauf der Verlag mit kleinen Einlegern aufmerksam machte.
Zur Preisentwicklung von 1912 bis 1932 (bis einschließlich 1945) im Einzelnen vergleiche die nachfolgende Preistabelle. In diese wurden die regulären Papp- und Broschurbände, die broschierten Kriegsausgaben des Ersten (KR) und Zweiten Weltkriegs (Feldpost – FP) sowie die Lederausgaben aufgenommen. Die Tabellenwerte zeigen die erstmalige Preisauszeichnung an, Fragezeichen das Fehlen von offiziellen Preisverlautbarungen. In der Zeit der Hochinflation stiegen die Preise rasant, feste Werte für einen Jahreszeitraum kann es demzufolge nicht geben.
Einband | 1912 | 1914 | 1915 | ab 1. August 1916 | 1917 | 1918 | 1919 | 1920 | 1921 | Anfang 1922 | Mai 1922 | 25. März 1923 | ab April 1923 | ab 15. November 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1932 | 1942 | 1944/2 | 1945 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pappe | -,50 | -,50 | -,50 | -,60 | -,70 | 1,10 | 1,35 | 4,50 | 5,- | 7,- | 12,- | 1.400 | Hochinflation | -,60 | -,75 | -,90 | 1,- | -,90 | -,80 | -,80 | 0,80 | 1,25 (?) |
Broschur (Karton / Papier) | – | – | - -,30 KR | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | -,60 -,45 FP | -,60 -,45 FP | -,60 -,45 FP |
Leder | – | 3,- | 3,- | 3,- | 3,- | 3,- | ? | ? | ? | ? | ? | ? | Hochinflation | ? | ? | 7,- | 4,50 | 4,50 | 4,- | – | - | - |
Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges Bearbeiten
Konservative Verlagspolitik Bearbeiten
Deutsche Chronik 1918–1933 Bearbeiten
Für 1933 kündigte der Verlag, der in der Reihe aktuelle politische Themen stets gemieden hatte, als IB 444 eine von dem DVP-Politiker Hans Wolf und dem Schriftsteller Otto von Taube herausgegebene Deutsche Chronik. 1918–1933 an, deren Planung bereits Mitte 1932 begonnen hatte. Sie sollte ursprünglich eine objektive geschichtliche Darstellung der Jahre der Weimarer Republik enthalten, die in ihrer inhaltlichen Gliederung der Chronik von Goethes Leben (IB 415) entsprach. Von Kippenberg wurde als zeitlicher Endpunkt der Chronik zunächst der 1. Oktober 1932 vorgeschlagen, Hans Wolf regte jedoch mehrfach an, die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im Reichstag am 23. März 1933 heranzuziehen, mit dem den Nationalsozialisten die unumschränkte legislative und exekutive Macht in Deutschland übertragen wurde. Die offizielle Forderung nach einer besonderen Würdigung des NSDAP-Aufstiegs unter Adolf Hitler hatte im Zuge der Manuskripterarbeitung schließlich einen sichtbaren Ausdruck in der Darstellung der historischen Ereignisse dergestalt gefunden, dass der Nationalsozialismus und Hitler – unter anderem wurde ein Ausschnitt seiner Regierungserklärung auf dem sog. Tag von Potsdam am 21. März 1933 wiedergegeben – insgesamt als positive politische Kräfte auch in der Weimarer Republik dargestellt wurden. Letztlich erschien die in ihrer vorliegenden Endfassung deutlich rechtskonservativ ausgerichtete Chronik, die den Boden einer ausgewogenen Darstellung der damals jüngsten deutschen Geschichte wohl schon verlassen hatte, jedoch nicht; die genauen Gründe sind nicht bekannt.
Jüdische und sonstige verbotene Autoren Bearbeiten
In der Folge versuchte der national-konservativ eingestellte Kippenberg, sich der politischen Einflussnahme durch das Nazi-Regime (vgl. auch Reichsschrifttumskammer) so weit wie möglich zu entziehen. Allerdings musste auch er den neuen politischen Verhältnissen seinen Tribut zollen. Am 16. Mai 1933 wurde im Börsenblatt eine „Schwarze Liste“ von 135 Autoren veröffentlicht, deren Werke aus öffentlichen Bibliotheken auszusondern waren. Hierunter war einer der Hauptautoren des Insel Verlages, Stefan Zweig, der auch in der Insel-Bücherei mit Gedichtbänden und Erzählungen sowie Übertragungen ausländischer Literatur repräsentativ vertreten war. Die Liste war zwar für die Verleger zunächst nicht bindend, aber Kippenberg wurde Ende 1933 vom Börsenverein nochmals über aus nationalen und kulturellen Gründen unerwünschte Autoren – darunter wieder Stefan Zweig – förmlich informiert. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Verleger unter Hinweis auf mögliche außenpolitische Verwicklungen beim Reichspropagandaministerium noch erreichen, dass ihm der Verkauf einzelner Titel Zweigs auf Widerruf gestattet wurde, so dass er dessen 4 Reihentitel in seinen Verlagsverzeichnissen noch bis zum Sommer 1935 führte; schon in den Verlagswerbeschriften zu Weihnachten 1935 war der Autor getilgt. Nach Ablauf der Schonfrist am 1. März 1936 musste er sich dann von Zweig endgültig trennen. Im selben Jahr verschwand nach der Ausbürgerung Thomas Manns auch sein Felix Krull aus den IB-Verzeichnissen. Alle offensichtlich jüdischen Autoren und Titel mit einem positiven Bezug zum Judentum und jüdischen Leben mussten aus dem Verlagsprogramm zurückgezogen werden. Auch der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 fielen solche Titel zum Opfer. Im Zusammenhang mit dieser soll fast die gesamte 2. Auflage der Altjüdischen Legenden (IB 347/1), herausgegeben von Bin Gorion, vernichtet worden sein. Teilweise wurden aber auch nur die Namen von jüdischen Autoren, Künstlern oder sonstigen erwähnten Personen in den Texten getilgt oder es wurden bei jüdischen Übersetzern die Seiten mit ihrer Namensangabe, häufig beim Impressum, weggelassen, um die Titel weiter verkaufen zu können, wie z. B. bei IB 215/2, François Mauriac: Der Aussätzige und die Heilige, der von Iwan Goll übersetzt worden war. Diese Praxis traf u. a. auch auf Stefan Zweig, Heinrich Heine oder den Frankfurter Buchhändler Walter Schatzki zu, dessen Sammlungsexemplar die Ausgabe von Heinrich Hoffmanns Der Struwwelpeter (IB 66/2) in der Insel-Bücherei zugrunde lag. Dabei wurden aber auch Autoren als jüdischer Herkunft eingestuft, die es tatsächlich gar nicht waren, wie der als Übersetzer von Oscar Wilde tätige Franz Blei, der Deutschland bereits 1933 als Gegner des NS-Regimes verlassen hatte. Auch hier hatte Kippenberg die Seite mit dem Impressum der noch vorhandenen Restbestände des Gespenstes von Canterville (IB 390), in dem sein Name aufgeführt war, entfernen lassen.
„Erlaubte“ Autoren Bearbeiten
Gleichwohl wurde die Produktion der Insel-Bücherei mit den „erlaubten“ Autoren nach Titeln, Absatz und Ausstattung ab 1933 auf einem beachtlichen Niveau gehalten, so dass sie aufgrund ihres Verkaufserfolgs bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges noch immer das wirtschaftliche Rückgrat des Insel Verlags bildete. Allerdings waren unter diesen auch nicht wenige der 88 Schriftsteller und Dichter, die das am 26. Oktober 1933 veröffentlichte Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Hitler unterzeichnet hatten, wie Rudolf G. Binding: Der Opfergang (IB 23, Verfilmung 1944), Hans Friedrich Blunck: Gestühl der Alten (IB 538/1), Peter Dörfler: Jakobäas Sühne (IB 431), Josef Ponten: Der Meister (IB 289/2), Friedrich Schnack: Geschichten aus Heimat und Welt (IB 498/1) oder Wilhelm von Scholz: Die Beichte (IB 467); die IB-Titelangabe ist nur bei Dörfler abschließend. Im Gegenzug waren auch mehrere IB-Autoren auf der 1944 von Hitler und Goebbels erstellten „Gottbegnadeten-Liste“, wie Blunck, von Scholz oder Helene Voigt-Diederichs (IB 491). Zusätzlich waren auf der Sonderliste der „Unersetzlichen Künstler“ mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern drei IB-Autoren vertreten: Ina Seidel, die allerdings erst 1958 in der Insel-Bücherei mit einem Gedichtband (IB 668/1) in Erscheinung trat, Gerhart Hauptmann, der in jener Zeit mit Hanneles Himmelfahrt (IB 180/2) in der IB vertreten war und ansonsten von S. Fischer verlegt wurde, und Hans Carossa, ein Hauptautor des Insel Verlags und damals im IB-Programm mit Die Schicksale Doktor Bürgers (IB 334/2) und Gedichte (IB 500).
Auch noch während der ersten Kriegsjahre konnte die Insel-Bücherei trotz vielfältiger Materialprobleme und personeller Einschränkungen im Verlag in einem beachtlichen Umfang fortgeführt werden. Bis 1940 – zu Weihnachten jenes Jahres erschien vor Kriegsende das letzte Gesamtverzeichnis der IB – war bereits die Bandnummer 559 (Max Hirmer: Die schönsten Griechenmünzen Siziliens) erreicht; erst kurz vor Kriegsende war dann noch IB 560 Die Minnesinger (Zweite Folge) fertiggestellt, konnte jedoch erst im Oktober 1945 aufgebunden werden. Bis dahin wurden nur inhaltlich ausgesonderte Titel neu belegt. So erschienen auf alten Nummern Edwin Redslob: Des Jahres Lauf (IB 99/3 – zuvor: Pope’s Lockenraub), Euripides: Elektra (IB 256/2 – zuvor: Niebergall Des Burschen Heimkehr) oder Josef Weisz: Blumen vom Gipfel der Berge (IB 131/2 – zuvor: Verlaine Meine Gefängnisse). Die Neuproduktion war 1944 auf 6 Titel gesunken. In dieser Zeit trat der Insel-Verleger unter dem Anagramm „Benno Papentrigk“ selbst mit einem Titel in der Reihe hervor. 1942 erschienen als IB 219/3 seine Schüttelreime, nachdem der Autor diese zunächst im Privatdruck und dann außerhalb der Reihe im Insel Verlag veröffentlicht hatte.
Insel-Bändchen als Propagandamittel Bearbeiten
Nicht wenige Insel-Bücher wurden als Bücherspenden über das von der NS-Propaganda herausgestellte Winterhilfswerk an Bedürftige verteilt, was durch entsprechende Einkleber oder Stempel dokumentiert ist. Für die eigenen Bücherspenden im Rahmen der Winterhilfsspende der Reichsschrifttumskammer druckte der Verlag einen kleinen Einleger mit Verlagssignet. Auch schickten viele Unternehmen sowie Verbände und Vereinigungen, wie bereits im Ersten Weltkrieg praktiziert, an ihre als Soldaten an der Front stehenden Arbeitnehmer bzw. Mitglieder Insel-Bändchen als Geschenk, die mit mehr oder weniger Kriegspropaganda in Form von Stempeln oder Einklebern versehen waren.
Kriegsvernichtete Ausgaben Bearbeiten
In den Morgenstunden des 4. Dezember 1943 wurden auch das Verlagshaus des Insel Verlags im Graphischen Viertel und das Gebäude des mit dem Vertrieb des Verlagssortiments beauftragten Kommissionärs C. Fr. Fleischer Opfer des Krieges und bei einem alliierten Luftangriff auf Leipzig völlig zerstört. Dabei gingen neben versandfertigen Nachauflagen auch acht zur Auslieferung an den Buchhandel bereitliegende, in Pappe gebundene IB-Erstauflagen, wie IB 99/3 (Edwin Redslob: Des Jahres Lauf), IB 256/2 (Euripides: Elektra) oder IB 340/2 (Ferdinand Gregorovius: Neapel und Capri), waren, in Flammen auf. Diese konnten zwar alsbald nachgedruckt werden und erschienen dann ab 1944 – allerdings nur noch broschiert – in den Buchläden.
Ein Titel aber – die Gedichte des deutschen Barock, Auswahl und Nachwort von Wolfgang Kayser (IB 313/2) – wurde bislang vom Verlag offiziell nicht wieder aufgelegt, wodurch IB 313/2 ein Desideratum vieler Sammler dieser Reihe ist. Es sollen nur etwa vier Dutzend Exemplare erhalten geblieben sein, weshalb der Band insbesondere journalistisch oft als „Blaue Mauritius der Insel-Bücherei“ bezeichnet wird. Das Gros der noch existierenden Bände wurde von Kippenberg bereits vor dem offiziellen Erscheinungstermin an den Herausgeber, andere Verlagsautoren und -buchkünstler, Freunde des Verlags oder zu Rezensionszwecken versandt. Es sollen aber am Tag vor dem Luftangriff auch noch Bestellungen einiger Leipziger Buchgeschäfte von C. Fr. Fleischer ausgeführt worden sein. Um breiteren Sammlerkreisen wenigstens den Inhalt des Bändchens zu erschließen, wurde der Titel 1989 mit Genehmigung des Frankfurter Verlagshauses (siehe unten) von privater Seite als einmaliger, fotomechanischer Nachdruck im einfarbigen Broschureinband herausgegeben. Das von Constantia Heinichen, einer Absolventin der in Leipzig ansässigen Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, für IB 313/2 entworfene Einbandpapier blieb aber auf diesen Band beschränkt. Es wurde vom Verlag nie wieder zum Einbinden anderer Bände nachgedruckt.
Preisentwicklung Bearbeiten
Der durch die 4. Notverordnung vom 8. Dezember 1931 zwangsweise auf 80 Pfennig abgesenkte Ladenpreis der Insel-Bücher blieb mindestens bis in die ersten Kriegsjahre unverändert, wie den einschlägigen Werbematerialien des Verlags zu entnehmen ist. Die während des Zweiten Weltkriegs verkauften Broschuren im Papiereinband kosteten dagegen 60 Pfennig und die ebenfalls broschierten Feldpostausgaben nur 45 Pfennig. Während des Krieges dürfte der Preis der Pappbände aber noch auf 1,25 RM gestiegen sein; dieser war dann in der DDR für das Leipziger Verlagshaus verbindlich. Zur Preisentwicklung von 1933 bis 1945 im Einzelnen vergleiche die oben angegebene Tabelle.
Leipziger Verlagshaus von 1945 bis 1990 Bearbeiten
Erteilung der Verlagslizenz Bearbeiten
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dem Insel Verlag am 10. Oktober 1945 in der sowjetischen Besatzungszone eine Vertriebsgenehmigung für seine verbliebenen Bestände erteilt. Nun konnten auch wieder Insel-Bücher, bis 1950 allerdings nur Lagerbestände oder Nachdrucke älterer Titel, erscheinen. Es gab auch IB-Titel, die auf der Liste der auszusondernden Literatur standen und nicht mehr vertrieben werden durften, wie Friesennot von Werner Kortwich (IB 430/1). Zur rascheren Befriedigung der Nachfrage nach Literatur und wahrscheinlich auch aufgrund des Materialmangels wurden Teilauflagen von 21 Titeln der Insel-Bücherei in einer kostengünstigen einfarbigen Broschur-Ausstattung ohne Hinweis auf dieselbe gedruckt. Dies gestattete zudem, den von den sowjetischen Behörden verhängten Preisstop für die Insel-Bücherei auf dem vor Kriegsende bestehenden Niveau zu umgehen, indem je nach Umfang ein Preis von 1,50 bis 2,25 RM, zumeist jedoch 1,80 RM, für die in einer Auflage von meist 10 000 Exemplaren gedruckten Broschüren gefordert werden konnte.
Eine erste Produktionslizenz wurde dem Verlag von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) in Berlin-Karlshorst rückwirkend zum 1. April 1946 erteilt. Der reguläre Verlagsbetrieb konnte dann am 25. Februar 1947 nach Erhalt einer endgültigen Verlagslizenz von der SMAD, zunächst mit der Nummer 366, unter großen Schwierigkeiten wieder aufgenommen werden. Bei der Entscheidung zugunsten des Verlages nahmen maßgeblich Einfluss der frühere Autor des Insel Verlags und nunmehriges Mitglied des Zentralkomitees der SED, Johannes R. Becher, und der Leipziger Oberbürgermeister, Erich Zeigner, der damit die – allerdings vergebliche – Hoffnung verband, Kippenberg möge Leipzig als den ständigen Ausstellungsort seiner Goethe-Sammlung bestimmen, die sich über alle Gebiete von Literatur, Kunst und Wissenschaft erstreckte und damals als die bedeutendste Privatsammlung auf diesem Gebiet galt. Nach dem Kompetenzwechsel bei der Kontrolle des DDR-Verlagswesens von der SMAD auf das Amt für Information der DDR Anfang 1950 wurde dann am 26. Oktober 1951 dem Leipziger Verlagsleiter Richard Köhler – Anton Kippenberg war am 21. September verstorben – mit der Nummer 351 die bis 1990 im Impressum der Leipziger Insel-Bücher zu findende Lizenznummer erteilt.
Becher selbst war übrigens gleich zu Beginn der neuen Verlagstätigkeit mit dem Sonette-Band Wiedergeburt vertreten, der 1987 als IB 1079/1 noch in die Insel-Bücherei übernommen wurde. Als erste neue IB-Titel erschienen dann 1951 Crisanta von Anna Seghers (IB 99/4), Leb wohl! El Verdugo von Honoré de Balzac (IB 104/3) und Der Mexikaner Felipe Riveras von Jack London (IB 163/2), die an die Stelle anderer Vorkriegsausgaben mit dieser Bandnummer traten.
Ausgabepolitik Bearbeiten
Ausgabeschwerpunkte bis 1989 Bearbeiten
Im Leipziger Verlagshaus bildeten nach dem Zweiten Weltkrieg die Werke von Dichtern und Schriftstellern des deutschen Humanismus, des sog. Sozialistischen Realismus sowie aus der Sowjetunion und den anderen sozialistischen Staaten den herausgeberischen Schwerpunkt. Unter den sowjetischen Autoren waren auch solche, die zuvor Veröffentlichungsverboten unterlegen hatten oder Verfolgungsmaßnahmen des stalinistischen Machtapparates ausgesetzt waren, wie Andrei Platonow (IB 982: Juligewitter) oder Boris Pilnjak (IB 1043: Eisgang). Bei den DDR-Autoren spannte sich der Bogen von Willi Bredel (IB 834: Pater Brakel), Bodo Uhse (IB 485/2: Der Weg zum Rio Grande), Wieland Herzfelde (IB 599: Das Steinerne Meer; IB 952: Blau und Rot. Gedichte) und Stephan Hermlin (IB 504/2: Balladen; IB 585: Der Leutnant Yorck von Wartenburg) bis hin zu Johannes Bobrowski (IB 996: Gedichte 1952–1965), Günter Kunert (IB 1007/1: Kinobesuch) und Franz Fühmann (IB 989/1: König Ödipus).
Es wurden allerdings auch Lizenzausgaben von Autoren westlicher Länder verlegt, vor allem, wenn deren Werk als fortschrittlich im Sinne der sozialistischen Kultur- und Kunstdoktrin galt, wie dies bei den deutschsprachigen Autoren Ingeborg Bachmann (IB 1037/1: Die Gedichte), Walter Jens (IB 1063: Der Untergang) oder Elias Canetti (IB 1066: Die Stimmen von Marrakesch) der Fall war. Von bedeutenden englischsprachigen Autoren kamen so neben damaligen oder späteren Nobelpreisträgern, wie Ernest Hemingway (IB 902: Die Sturmfluten des Frühlings), T.S. Eliot (IB 1089: Das wüste Land), Harold Pinter (IB 1048: Der stumme Diener) oder Doris Lessing (IB 1039/1: Hunger), beispielsweise auch Gertrude Stein (IB 1069: Picasso. Erinnerungen), James Joyce (IB 1052: Kammermusik. Gesammelte Gedichte), James Baldwin (IB 999/1: Sonnys Blues) oder Truman Capote (IB 1036/1: Baum der Nacht) zu Wort.
Noch bis 1989 verlegte das Leipziger Verlagshaus den seit den 1930er Jahren klassischen Bildband der Reihe, bei dem einem Tafelteil, der in der Regel aus 24 bis 32 Seiten bestand, ein einführender und kommentierender Text gegenübergestellt wurde. Das Spektrum reichte hier von alten Meistern der Malerei (IB 970, Cranach: Zeichnungen) und der Bildhauerei (IB 1055: Meister H.W.) über die klassische Moderne (IB 1025/2, Dix: Graphik) bis zu Gegenwartskünstlern der DDR (IB 765, Albert Ebert. Poesie des Alltags oder IB 1050, Heidi Manthey: Fayencen).
Einer besonderen Pflege erfreute sich in der DDR das illustrierte Insel-Buch. Dies war vor allem dem Engagement des Herstellungsleiters Hans-Joachim Walch – ein Schüler Max Schwimmers – zu verdanken. Er beauftragte vor allem junge Grafiker, häufig Absolventen der auch von ihm besuchten Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. So wurden z. B. als IB-Illustratoren tätig: Egbert Herfurth (IB 581/2, Gotthold Ephraim Lessing: Epigramme), Rolf Felix Müller (IB 672, August Kopisch: Kleine Geister), Karl-Georg Hirsch (IB 859: Stevenson: Der Selbstmörderklub). Aber auch schon etablierte Buchkünstler, wie Werner Klemke (IB 234/C, Stevenson: Villon), Heiner Vogel (IB 290/2C, Alexander Grin: Das Purpursegel. Eine Feerie) oder Imre Reiner (IB 754, Cervantes: Fräulein Cornelia), konnten ihre Künstlerschaft in die Gestaltung der Bändchen einbringen. Schließlich trat Walch auch selbst in der Insel-Bücherei illustratorisch in Erscheinung, z. B. bei IB 729: Kikeriki oder Das Krähen des edlen Hahnes Beneventano von Herman Melville.
Verlagsprogramm 1990 Bearbeiten
Trotz der mit der deutschen Wiedervereinigung einhergehenden Wechselfälle erwies sich das Verlagsprogramm 1990 der Verlagsgruppe Kiepenheuer, in die das Leipziger Verlagshaus seit 1977 integriert war, bei der Insel-Bücherei als Konstante und wurde weitestgehend umgesetzt. Lediglich der unter der Nummer 1097 in einer Neuübersetzung angekündigte Titel Guillaume Apollinaire: Die kubistischen Maler (Herausgeber: Helmut Melzer) blieb auf der Strecke. Bereits 1989 war nämlich im Luchterhand Literaturverlag eine Neuauflage der Übersetzung Oswalt von Nostitz’ von 1956 erschienen und durch die politischen Umwälzungen in der DDR seit 1989 auch dem dortigen Lesepublikum zugänglich. Für die geplante Neuübersetzung der 1913 erstmals unter dem Titel Les peintres cubistes erschienenen Essay-Sammlung sah der Verlag wohl keine hinreichenden Absatzchancen.
Nach Ankündigung nicht erschienene Leipziger IB Bearbeiten
Aufgrund von Verlagsentscheidungen nicht erschienene Titel Bearbeiten
Die Verlagsankündigungen zu den Neuerscheinungen waren vor dem Zweiten Weltkrieg äußerst verlässlich, erschienen diese doch zeitnah vor dem Erscheinen der Bändchen. Im Leipziger Verlagshaus wurden nach 1945 Werbemittel nur in einem vergleichsweise beschränkten Umfang eingesetzt und dienten vor allem die von 1951 bis 1977, zumeist im Frühjahr und Herbst, erschienenen Ankündigungen des Insel Verlags als Wegweiser auch für die IB. Dabei wurden einige Titel mehrfach angekündigt, das Erscheinen jedoch immer wieder verschoben, was überwiegend durch planwirtschaftliche Mangelerscheinungen bedingt war.
Andere IB wurden jedoch gar nicht mehr ediert – hier waren in der Regel die Autoren politisch oder auch nur kulturpolitisch nicht mehr opportun: Der Lyriker und Redakteur sowie von 1949 bis 1962 Chefredakteur der Zeitschrift Sinn und Form, Peter Huchel, geriet bereits Mitte der 1950er Jahre zunehmend in Konflikt mit den Kunst- und Kulturdoktrin in der DDR. Sein als IB 654 in den Jahren 1958 und 1959 angekündigter Gedichtband erschien dementsprechend nicht; 1961 wurde mit dieser Nummer Balzacs „Das Mädchen mit den Goldaugen“ veröffentlicht. Bereits 1954 waren „Spanische Erzählungen“ von Rudolf Leonhard, dem Schriftsteller und mutmaßlichen Vater von Wolfgang Leonhard, als IB 584 in der Liste der Novitätenvorschau angekündigt – eine Veröffentlichung fand nicht statt. Schließlich kam auch Hans Bethges „Indische Reise“ (IB 632) nicht auf den Ladentisch, trotzdem auch dieses IB 1956 und 1958 angekündigt war.
In die Reihe von nicht veröffentlichten IB-Titeln gehören u. a. noch die teilweise ohne IB-Nummer angekündigten Bände von Paul Éluard „Gedichte . Poèmes“, Federico García Lorca „Bernarda Albas Haus“, Bertolt Brecht „Die Dreigroschenoper“, Charles-Louis Philippe „Charles Blanchard“ (IB 635) und Pierre-Jean de Béranger „Chansons“ (IB 673). Hier mögen aber programmtechnische Motive für das Nichterscheinen den Ausschlag gegeben haben, da die Autoren ansonsten im Insel Verlag oder bei anderen DDR-Verlagen verlegt wurden.
Betroffen von Ankündigung und Nichterscheinen waren auch Nachauflagen von Vorkriegstiteln. Klaus Groths Quickborn (IB 451) war 1959 mit Illustrationen von Otto Speckter als IB 671 gelistet, für Storms Novelle „Zur Chronik von Grieshuus“ (IB 211/2) war 1958 und für Calderons „Schulze von Zalamea“ (IB 354) 1958 und 1959 das geplante Erscheinen gemeldet.
Die vernichtete „Heartfield-Ausgabe“ Bearbeiten
Ungeachtet der in der DDR gegebenen Materialknappheit, die sich in limitierten Papierzuteilungen an die Verlage und zum Teil qualitativ minderwertigem, stark holzhaltigem Papier widerspiegelte, kam es 1979 zur Einstampfung der Rohbögen einer in 25 000 Exemplaren vollständig ausgedruckten Neuerscheinung – dem als IB 1023/1 vorgesehenen Titel John Heartfield: Fotomontagen aus den Jahren 1924 bis 1944, herausgegeben von Roland März.
Hintergrund der in der Geschichte der Insel-Bücherei wohl beispiellosen Makulierungsaktion waren Beanstandungen der Witwe des Künstlers, Gertrud Heartfield, mit der die für den Band vorgesehene Auswahl der originalen Fotomontagen in Klebetechnik aus dem Nachlass des Künstlers abgestimmt worden war: Die von dem Leipziger Fotografen Wolfgang G. Schröter gefertigten Farbaufnahmen der Fotomontagen wurden nämlich im Verlag dergestalt retuschiert, dass der Werkstattcharakter der geklebten Fotomontagen bei den gedruckten Tafeln vollständig verloren gegangen war. Auch wurden die Tafeln ausschließlich in schwarz/weiß-Technik gedruckt, obwohl mit dem Verlag ein Anteil von Farbtafeln vereinbart worden war.
Ein ursprünglich wohl beabsichtigter, korrigierter Neudruck des Titels kam nicht mehr zustande. Lediglich Rohbögen für Korrekturzwecke mit der Bogensignatur „1023“ blieben erhalten – hier sind bislang die Exemplare des Herausgebers März und von Gertrud Heartfield bekannt –, und es wurden verlagsseitig Einzelstücke als Belegexemplare mit dem für diese Ausgabe vorgesehenen orangefarbenen, mit einem diagonalen Buchstabenrapport „H-H-H-…“, der Initiale des Künstlers, bedruckten Musterpapier aufgebunden. Die Reste des Musterpapiers fanden noch bei ganz kleinen Binderaten von 3 anderen Titeln der Reihe Verwendung, allerdings kopfstehend aus Respekt vor dem Künstler. Die Bandnummer wurde dann erst 1982 mit Isaac Bashevis Singers Der Spinoza von der Marktstraße endgültig neu belegt.
Ladenpreise im DDR-Buchhandel Bearbeiten
Bandtyp | Konstanter Ladenpreis | Herstellungs- kosten 1978 | Herstellungs- kosten 1982 | Herstellungs- kosten 1985 |
---|---|---|---|---|
Textband | 1,25 | 2,10 | 2,60 | 3,20 |
Doppelter Textband | 2,50 | 3,- | 3,70 | 4,20 |
Bildband | 1,25 | 3,90 | 4,75 | 5,45 |
Der Verkaufspreis der DDR-Bände betrug nur 1,25 Mark und dann später auch 2,50 Mark für Titel größeren Umfangs (sog. Doppelbände), die erstmals im Verlagsverzeichnis für 1962 mit „2,50 DM“ aufgeführt sind. Deshalb erfreute sich die Insel-Bücherei in der DDR eines regen Absatzes und war trotz Erstauflagen von in der Regel 10–20 000 Textbänden und 20–30 000 Bildbänden stets rasch vergriffen. Die Kehrseite des niedrigen Preises, der noch aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges herrührte und an dem in der DDR aufgrund der staatlichen Preisbindung trotz begründeter Änderungswünsche des Verlages gegenüber dem zuständigen Amt für Preise festgehalten wurde, war ein programmierter Verlust des Verlages bei fast jeder Ausgabe der Insel-Bücherei.
Allenfalls bei den auf dem Rückenschild mit einem „D“ gekennzeichneten Doppelbänden konnten bis 1978 wenigstens die Gestehungskosten erlöst werden. Für alle übrigen Insel-Bände wurden die Gewinne aus den Verkäufen der sonstigen Buchausgaben des Verlags als Subvention herangezogen. Dabei mussten pro Bildband zwischen 1,95 Mark (1978) und 4,20 Mark (1985) sowie für einen einfachen Textband 0,85 Mark (1978) und 2,65 Mark (1985) aufgewandt werden. Selbst der Doppelband kostete nach der 2. Industriepreisreform in der DDR 1985 in der Herstellung 4,75 Mark, also fast doppelt so viel wie sein Ladenpreis. Erst in der Endphase der DDR, vor Beginn der Leipziger Frühjahrsmesse im März 1990, kündigte das Leipziger Verlagshaus eine Anpassung der Bandpreise an. Danach sollten ab 1. September 1990 einfache Bände 5,-, dicke Bände (Doppelbände) 7,- und Bildbände 8,- Mark auch unter Hinweis auf die im modernen Antiquariat des DDR-Buchhandels bereits geforderten Preise kosten, die über dem ursprünglichen Ladenpreis lagen. Aufgrund der Politik der Wiedervereinigung, die die am 18. März 1990 gewählte DDR-Regierung verkündete, kam die geänderte Preispolitik nicht mehr zum Tragen. Die noch ausstehenden Bände des Leipziger Programms von 1990 wurden dann zu den beim Insel Verlag Frankfurt/Main für die Insel-Bücherei gängigen Preisen vertrieben.
1975, ab IB 1002/1 (Ibsen: Die Wildente), wurde der Ladenpreis als „EVP“ in „M“ ins Impressum aufgenommen. Die Preisangabe wurde kurz danach mit IB 1007/1 (Kunert: Kinobesuch) um den Hinweis „DDR“ ergänzt, da der im Buch eingedruckte Preis beim Verkauf außerhalb der DDR nicht galt; teilweise wurde die Angabe „EVP“ auch weggelassen. Die Preisangabe wurde 1984, beginnend mit IB 1060 (Rubens: Zeichnungen), auf einen rein numerischen Eindruck „00125“ oder „00250“ für Doppelbände, also ohne Landes- und Währungsangabe, entsprechend der allgemein im DDR-Buchhandel eingeführten Praxis reduziert. Diese dauerte bei der Insel-Bücherei nur bis 1988; erstmals wies IB 1082 (Rühmkorf: Kleine Fleckenkunde) keinen Preiseindruck mehr auf.
Export der Reihe Bearbeiten
Die Reihe wurde in viele Mitgliedsstaaten des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe zu DDR-Inlandspreisen geliefert. Aufgrund der Sprachbarriere waren die Stückzahlen aber nur gering. Zusätzlich wurde die IB über die Kultur- und Informationszentren der DDR im Ausland vertrieben, dessen erstes 1956 in Prag eröffnet wurde, gefolgt von Warschau 1957 und weiteren Ostblock-Hauptstädten. Diese wurden zum größten Teil von DDR-Touristen, Dienstreisenden aus der DDR oder DDR-Auslandsstudenten erworben, wodurch sie letztendlich wieder in die DDR zurück gelangten. Häufig tragen die Bändchen eingestempelte Preisangaben in der jeweiligen Fremdwährung.
Eine nennenswerte Ausfuhr in das so genannte nichtsozialistischen Währungsgebietes (NSW) zur Devisenerwirtschaftung gab es nur in die Bundesrepublik, um dort die Sammler der Reihe und andere Literaturinteressierte zu bedienen. Diese exportierten Insel-Bücher waren deutlich teurer als in der DDR. Dies schlug sich auch in 2 Varianten der Jahres- und Halbjahresprogramme des Insel Verlags nieder: Während die für den heimischen Markt bestimmten Broschüren die seit 1945 unveränderten IB–Preise enthielten, wiesen die nicht selten auf deutlich besserem Papier gedruckten Auslandsausgaben die Exportpreise aus. So war in diesen bereits 1964 für IB angegeben: „Textbände DM 3.-, einfarbige Bild- und Notenbände DM 3.80, mehrfarbige Bild- und Doppelbände DM 4.50“, also genauso viel wie die Frankfurter Ausgaben. Diese Preisangaben finden sich mitunter in den Leipziger Verlagsverzeichnissen noch bis in die 1980er Jahre, obwohl die bundesdeutschen Preise inzwischen schon merklich gestiegen waren.
In den 1980er Jahren erhielten die Exporttitel teilweise eine Folienverschweißung, um die empfindlichen Bändchen vor Transportschäden zu schützen. Diese Ausgaben waren auch noch einige Zeit nach der Wiedervereinigung in Buchläden auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik zu finden.
Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus seit 1945 Bearbeiten
Gründung der Zweigstelle Wiesbaden Bearbeiten
Noch im April 1945 gründete Anton Kippenberg in Wiesbaden eine Zweigstelle des Insel-Verlages, in der auch die Insel-Bücherei wieder eine dominierende Rolle spielen sollte. Die Verlagslizenz mit der Nummer 13, die sich im Impressum der damaligen Verlagsproduktion findet, erhielt Friedrich Michael am 12. September 1945 von den amerikanischen Besatzungstruppen. Obwohl die Wiesbadener Zweigstelle bei der Ausstattung der Bändchen zunächst Abstriche machen musste – bis 1950 gab es nur Broschuren –, konnten bereits 1946 mit Jacob Burckhardt: Briefe (IB 331/2) und 1947 mit Molière: Tartuffe (IB 76/2) zwei Neuerscheinungen an den Buchhandel ausgeliefert werden. 1948 gab es allerdings wie in Leipzig nur Nachdrucke älterer Titel. Nach dem Tod Kippenbergs 1950 wurde sein langjähriger Mitarbeiter Gotthard de Beauclair zunächst Künstlerischer Leiter, dann Verlagsleiter des Hauses (1951–1962). Der Verlagssitz wurde am 5. Oktober 1960 nach Frankfurt am Main verlegt. Bereits am 30. April desselben Jahres hatten die Gesellschafter die handelsrechtliche Verselbständigung des westdeutschen Verlagshauses beschlossen, wodurch nun der Leipziger Teil eine „Zweigstelle“ Wiesbadens und dann Frankfurts geworden war.
Ausgabeschwerpunkte Bearbeiten
In der Bundesrepublik fühlte sich der Insel Verlag in den 1950er und 1960er Jahre einerseits den im nationalsozialistischen Deutschland verfemten Künstlern und Schriftstellern, hier insbesondere auch denen des deutschen Expressionismus, wie Ernst Ludwig Kirchner: Im Tanzcafé (IB 770), Franz Marc: Tierstudien (IB 567/1) oder den Maler(n) der Brücke. Farbige Kartengrüße von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff an Rosa Schapire (IB 678/1), und andererseits modernen Autoren aus Westeuropa und Amerika verbunden. So konnten nun in der Insel-Bücherei auch Werke von Oskar Loerke (IB 733: Das alte Wagnis des Gedichts), Sigmund Freud (IB 817: Der Moses des Michelangelo), Franz Kafka (IB 662/1: Die Verwandlung), Carl Einstein (IB 801: Bebuquin) oder Karl Kraus (IB 688/1: Die Sprache) erscheinen. Thomas Mann (IB 637/1: Die Meerfahrt; IB 815: Pariser Rechenschaft) und Stefan Zweig (IB 165/2: Sternstunden; IB 349/1: Die Augen des ewigen Bruders) wurden erneut ins Reihenprogramm genommen.
In der Verlagszeitschrift Inselschiff 1/1966 kündigte der Verlag für 1966 als IB 883 sogar einen Titel Karl Marx: Über Zeitgenossen an, der von Claus Behnke herausgegeben werden sollte. An seiner Stelle erschienen jedoch erst 1968 Artmanns Übertragungen von Gedichten François Villons in Wiener Mundart Baladn.
Zu den zeitgenössischen Vertretern deutschsprachiger Lyrik oder Prosa gehörten u. a. Heinrich Böll (IB 647/1: Im Tal der donnernden Hufe; IB 768: Als der Krieg ausbrach), Peter Gan (Richard Moering) (IB 628/1: Preis der Dinge), Robert Minder (IB 771: Kultur und Literatur in Deutschland und Frankreich), Rudolf Hagelstange (IB 687/1: Ballade vom verschütteten Leben), Ina Seidel (IB 668/1: Gedichte), Gertrud von le Fort (IB 615/1: Die Consolata; 657/1: Plus ultra), Reinhold Schneider (IB 741: Las Casas vor Karl V.), Günter Eich (IB 667/1: Allah hat hundert Namen) oder Arno Schmidt (IB 818: Die Umsiedler). Mit Gedichtübertragungen von Shakespeare (IB 898: Einundzwanzig Sonette) und Jules Supervielle (IB 932: Gedichte) war auch der aus der Bukowina stammende Paul Celan in die Reihe aufgenommen worden. Erstaunlicherweise kam auch Ernst Bertram, dem 1946 wegen seiner Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus die Lehrbefugnis entzogen worden war, wieder zu Wort mit IB 154/2: Gedichte und Sprüche und mit mehreren Titeln als Herausgeber (z. B. IB 235/D: Lenau, IB 579/1: Jean Paul).
Mit der von 1908/09 stammenden Komposition Fünfzehn Gedichte aus „Das Buch der hängenden Gärten“ von Stefan George war dann sogar ein Vertreter der Zwölftonmusik, Arnold Schönberg (IB 683/1), in der Insel-Bücherei vertreten, in der dem Reihencharakter entsprechend Notenliteratur nur sehr selten ediert wurde.
Unter den fremdsprachigen Autoren können beispielhaft angeführt werden: Virginia Woolf (IB 714: Die Dame im Spiegel), Lewis Carroll (IB 896: Alice im Wunderland; IB 934: Die Jagd nach dem Schnark), Paul Valéry (IB 642/1: Die Krise des Geistes; IB 808: Die junge Parze), Jorge Luis Borges (IB 822: Der Zahir und andere Erzählungen) oder die Literatur-Nobelpreisträger Tibor Déry (IB 677/1: Der Riese), Miguel Asturias (IB 704: Legenden aus Guatemala), T. S. Eliot (IB 661/1: Das wüste Land) und Albert Camus (IB 686/1: Jonas oder der Künstler bei der Arbeit).
Laufende Neuauflagen erlebten ältere Erfolgstitel. Dazu gehören z. B. Gedichte von Rainer Maria Rilke (IB 400 und 480), Der Opfergang von Rudolf G. Binding (IB 23), Das Marionettentheater von Heinrich von Kleist (IB 481) oder Von dem Fischer un syner Fru, ein Märchen nach Runge mit Bildern von Marcus Behmer (IB 315), das später mit einer Nacherzählung von Uwe Johnson ergänzt wurde.
Übernahme und Ausgliederung von Titeln Bearbeiten
Ursprünglich nicht für die IB vorgesehene Insel-Verlagsausgaben, weil diese von der Ausstattung oder dem Umfang her für den gebundenen Ladenpreis zunächst zu teuer waren (IB 1027/2 – Deutsche Weihnachtslieder mit Noten und Bildern [1981 in der IB; bereits 1937 außerhalb der Reihe erschienen]) wurden mit Folgeauflagen zur längerfristigen Einordnung in die Reihe übernommen, nachdem die Kalkulation der bis 2001 auf 24 DM angestiegenen Verkaufspreise der Bändchen dies zuließ. Die Reihenübernahme traf daneben zur Absatzbelebung auch auf unverkaufte Restbestände von Titeln zu, die aus verlegerischen Erwägungen zunächst nicht in der Insel-Bücherei erscheinen sollten (IB 292/2 – Christopher Marlowe: Die tragische Historie vom Doktor Faustus [1953 in der IB; bereits 1949 außerhalb der Reihe]). Ebenso wurden mitunter Restbestände von Teilauflagen ursprünglicher Reihentitel, die zeitweise außerhalb der Reihe in einer einfacheren Ausstattung erschienen waren, mit den typischen Reihenmerkmalen – Pappband mit Titel- und Rückenschild – aufgebunden.
Umgekehrt kam es im Zuge der Absatzschwierigkeiten der Reihe in den 1970er und 1980er Jahren zur entgegengesetzten Tendenz, d. h. einer Ausgliederung vieler Titel der Reihe, die dann als broschiertes Insel-Taschenbuch (it) – häufig in erweitertem Umfang und mit einem günstigeren Ladenpreis – weiter erschienen, wie IB 891 – Irische Elfenmärchen (1966 in der IB, ab 1987: it 988) oder IB 1077/2 – Eliza Orzeszkowa: Blumenhochzeit (1977 in der IB, ab 2000: it 2397).
Ladenpreise Bearbeiten
Beim Reihenbeginn 1912 kostete ein Insel-Buch 0,50 Mark. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 hatte sich der Bandpreis mit 1,25 RM etwas mehr als verdoppelt, war also relativ konstant geblieben. Die für das Leipziger Verlagshaus unter planwirtschaftlichen Maximen gegebene Preiskonstanz konnte unter marktwirtschaftlichen Bedingungen in der Bundesrepublik beim Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus naturgemäß keine Parallele finden. Nachdem die vorgenannten ersten Nachkriegsneuheiten (IB 331/2 und 76/2) ab der Währungsreform 1948 und auch die nächste, 1949 erschienene Novität, IB 218/2, Molière: Menschenfeind, als kartonierte Broschurbindungen bis 1950 nur 1,- DM kosteten, stiegen die Bandpreise danach kontinuierlich an. Dies lässt sich fast lückenlos bis zur Gegenwart anhand der vom Insel Verlag erstellten Werbematerialien und Gesamtverzeichnisse ablesen. Vor allem in letzteren wurden die angekündigten Neuheiten mit ihrem Ladenpreis aufgeführt, wohingegen die Bücher selbst zu keiner Zeit einen Preisvermerk trugen, sieht man einmal von den in jüngerer Zeit verlagsseitig auf die Bandrückseite geklebten, abziehbaren Preiszettelchen mit Barcode und den zu Werbezwecken auf den Vorderdeckeln der preisreduzierten Sonderauflagen angebrachten Preisaufklebern ab.
Die Broschuren kosteten schon 1951 1,20 DM. Die ersten Nachkriegspappbände im Folgejahr einheitlich 2,- DM. Zu Weihnachten 1954 wurden Bände mit Farbtafeln für 3,- DM und ab 1955 Titel mit schwarz-weiß Tafeln für 2,50 DM angeboten. Die weitere Preisanhebung verlief entsprechend der allgemeinen Preisentwicklung in den Wirtschaftswunderjahren der 1950er und 1960er Jahre noch recht moderat. Danach erfuhr sie eine spürbare Beschleunigung. Deutlich nivelliert wurden in diesem Zuge aber die Unterschiede bei der Preisgestaltung im Hinblick auf die Ausstattung der Bändchen. Wurde abweichend von der bis 1945 einheitlichen Preisfestlegung für alle Reihenbände der Verkaufspreis in der Bundesrepublik ab 1955 daran festgemacht, ob es sich um einen bloßen Textband, einen solchen mit Illustrationen, einen Bildband oder gar einen farbigen Bildband handelte, wurde diese Unterscheidung seit Mitte der 1960er Jahre nicht mehr gemacht, zumal der klassische Bildband weitestgehend verschwunden war. Entsprechend der fortgeschrittenen Drucktechnik wurden nun auch farbige Illustrationen direkt in den Text gesetzt. Es kam nunmehr vor allem auf den Bandumfang an, was zu Preisspannen bei gleicher Ausstattung führte. So kosteten 1966 die neuen Textbände Gedichte des Archipoeta (IB 887) und Edwin Fischers Klaviersonaten (IB 857) ebenso 4,50 DM wie die 24 farbige Tafeln enthaltende Maya-Handschrift (IB 462/2). Dagegen waren Brechts Liebesgedichte (IB 852) und Diderots Mystifikationen mit Picasso-Zeichnungen (IB 885) für nur 3,- DM zu haben.
Geht man von den ersten Pappbänden 1952 mit 2,- DM aus, hatte sich der Ladenpreis bis 1971 vervierfacht. Zur Wiedervereinigung 1990 lag er bei 18,- DM, um bis zur Euro-Einführung 2002 die Marke von 24,80 DM zu passieren, was umgerechnet rund 12,80 € entsprach. Bis zum Reihenjubiläum 2012 waren 13,95 € (27,30 DM) erreicht, was einem in jenem Jahrzehnt recht moderaten Preiswachstum von knapp 10 % entsprach. 2013 kosten die teuersten Bändchen allerdings schon 14,95 € (29,25 DM), der Ladenpreis verharrt aber bis zum aktuellen Jahrgang (2023) auf diesem Niveau. Die Lederausgaben, die von 1992 bis 2021 wieder grundsätzlich jährlich erschienen waren, hatten sich dagegen von umgerechnet 50,10 € (98 DM) auf 78 € (153 DM) im Jahr 2013 – so zuletzt auch 2021 – merklich verteuert. Zur Entwicklung der Ladenpreise der Insel-Bücherei im Einzelnen vergleiche die unten angegebene Tabelle. Insgesamt haben sich die Preise der Insel-Bücherei seit 1952 verfünfzehnfacht, wenngleich dabei unbedingt berücksichtigt werden muss, dass die Ausstattung der Reihenbände ein völlig neues Niveau erklommen hat. Trotz insgesamt gestiegener Einkommen dürften die aktuellen Ladenpreise der Einschätzung des Essayisten Josef Hofmillers nach dem Erscheinen der ersten 50 Bände, wonach er sich die Liebhaber der Reihe u. a. denkt als „junge Leute, deren Börse kleiner ist, als ihr Hunger nach geistiger Kost“, nicht mehr so ganz gerecht werden. Gleichwohl haben sie, soweit ersichtlich, der in jüngster Zeit wieder deutlich gestiegenen Nachfrage nach den Reihenbändchen bislang keinen Abbruch getan.
Insel-Bücherei nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 Bearbeiten
Allgemeines zur Reihenentwicklung Bearbeiten
Bände im Normalformat Bearbeiten
Zwar waren in der alten Bundesrepublik aufgrund der veränderten Situation auf dem Buchmarkt ab den 1960er Jahren Auflagenzahlen und Editionsumfang reduziert worden, wohingegen in der DDR die Breite des Reihenprogramms gehalten und hohe Auflagen erzielt wurden. Gleichwohl stellte die „Insel-Bücherei“ eine der Brücken über die im Ergebnis der deutschen Nachkriegsentwicklung entstandenen kulturpolitischen Differenzen zwischen beiden deutschen Staaten bis 1990 dar, die den Gedanken an eine letztlich gemeinsame Literatur und ein gemeinsames Verlagswesen in Deutschland während seiner Teilung wachhielten. Im Ergebnis der deutschen Wiedervereinigung konnte 1991 auch die Insel-Bücherei wieder als einheitliche Reihe des nunmehr wiedervereinigten Insel Verlags Frankfurt am Main/Leipzig erscheinen und seitdem einen neuen Aufschwung nehmen. Sie wartet mit etwa zwölf neuen Titeln im Normalformat jährlich auf, jeweils sechs im Frühjahr und im Herbst, zum Preis von etwa 14 Euro (Stand 2017). Dabei bilden die Pflege kleinerer aktueller Werke und die traditionelle Herausgabe von ausgewählten Titeln aus den Werken von Johann Wolfgang von Goethe und Rainer Maria Rilke sowie zunehmend auch die thematische Vereinigung von Bild- und Textmaterial zu sogenannten Geschenkbüchern die editorischen Schwerpunkte. Wegen der Schließung der Leipziger Dependance und des Umzugs des Insel Verlags von Frankfurt/Main nach Berlin ist dieser Verlagsort seit 2010 im Impressum der Insel-Bücher aufgeführt.
Bände im Groß- und Kleinformat Bearbeiten
Beginnend mit dem Jubiläumsprogramm „100 Jahre Insel-Bücherei“ 2012 sind zur Reihe auch Bände im Großformat gekommen, die 16 oder 18 € kosten. Ihre separate Nummerierung, die mit der Nummer 2001 beginnt, ist aber ausschließlich im Bandinneren zu finden. 2013 folgte dann auch das 8 € teure Kleinformat mit der Startnummer 2501.
Preisreduzierte Sonderausgaben erfolgreicher Titel Bearbeiten
Ebenso erscheinen ab 2012 so genannte Sonderausgaben von sehr erfolgreichen Reihentiteln zum Preis von 8 oder 10 €, bei denen die Bände lediglich einen neu gestalteten Einband und ohne inhaltliche Veränderung zunächst eine neue Bandnummer erhielten. Nicht zuletzt auch aufgrund kritischer Stimmen aus der Sammlerschaft wurde vom Verlag ab 2014 für die Sonderausgaben-Bände wieder auf ihre ursprünglichen Nummern zurückgegriffen, die jedoch nun – wie bei den beiden Sonderformaten – nur im Bandinneren angegeben ist; die Titelschilder tragen lediglich die Bezeichnung „Insel-Bücherei“ ohne Angabe der Bandnummer. Sammler der Reihe können damit auch ohne diese Bände und die beiden Sonderformate auf eine numerisch vollständige Reihe zurückgreifen. In dieser Rubrik erscheinen seit einiger Zeit auch Bände im Standardformat, die ursprünglich im Großformat aufgelegt wurden. Diese lassen sich damit in die traditionelle Normalreihe einreihen, allerdings ohne Rückennummer.
Merchandisingprodukte Bearbeiten
Vom Verlag wurden zur Popularisierung der Reihe verschiedene Produkte entwickelt, die mehr oder weniger im Design der Insel-Bücherei gestaltet sind. Dazu gehören Jahreskalender, Notizbücher, Zusammenstellungen von Stiften, Buntpapiere, Stofftaschen und Papierbeutel mit Motiven der jeweiligen Jahresproduktion.
Reihenprogramm von 1990 bis zum Reihenjubiläum 2012 Bearbeiten
- Zeit der Wiedervereinigung
Anfang der 1990er Jahre wurden neben dem Frankfurter Programm auch noch einige der in der Leipziger Niederlassung vorbereiteten Bände fertiggestellt. Dies ist an der Autoren- oder Herausgeberschaft und Gestaltung ablesbar. So erschienen 1991 noch Zeichnungen des Malers Robert Sterl (IB 1095), als zunächst letzter klassischer Bildband der Reihe, sieht man einmal von zwei 1995 und 1996 edierten Nachzüglern ab: IB 1152, „Der Naumburger Dom“, eine veränderte Neuauflage von IB 505, und IB 1166, „Abstraktes Bild 825–11“ von Gerhard Richter, herausgegeben von Hans Ulrich Obrist. Im Frankfurter Verlagshaus hatte diese Ausstattungsvariante nämlich bereits 1988 mit dem von Reinhold Hohl herausgegebenen IB 1104, „Oskar Schlemmer, die Fensterbilder“, grundsätzlich ihr Ende gefunden. Vor IB 1095 war ebenfalls noch als schwarz-weiß Bildband der von Manfred Lemmer herausgegebene „Heidelberger Totentanz von 1485“ (IB 1092) erschienen. Schließlich ist noch als ein in Leipzig geplanter Titel der Lyrikband „Fäden ins Nichts gespannt“ mit deutschsprachiger Dichtung aus der Bukowina (IB 1097), 1991 herausgegeben von dem Leipziger Literaturwissenschaftler Klaus Werner, zu nennen.
- 1990er Jahre
Ab 1992 folgte die Reihe dann weitestgehend den Editionsschwerpunkten des Frankfurter Verlagsprogramms. In dessen Zentrum standen von jeher Goethe und Rilke, denen im Jahresprogramm in den folgenden zwei Dezenien fast immer ein oder mehrere Bände gewidmet waren. 1994 stellte der Verlag in einer vierbändigen, illustrierten Ausgabe im Schmuckschuber (IB 1144–1147) eine Auswahl aus Goethes lyrischem Werk vor. Mehrere Titel brachten Arbeiten kürzeren Umfangs in neuer Ausstattung („Die Tafeln zur Farbenlehre und deren Erklärung“ [IB 1140], „Die neue Melusine“ [IB 1198] oder „Skizze zu einer Schilderung Winckelmanns“, IB 1149). Mit einzelnen biografischen Ereignissen in Goethes Leben setzten sich Dagmar von Gersdorff („Goethes erste große Liebe Lili Schönemann“ [IB 1229], „Goethes späte Liebe“ [IB 1265]) und Wolfgang Frühwald („Goethes Hochzeit“, IB 1294) auseinander. Schließlich steuerte der Insel-Verleger Siegfrid Unseld selbst den Erfolgstitel „Goethe und der Ginkgo“ (IB 1188) zu diesem Themenkreis bei, der durch die Bändchen „Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek“ (IB 1293) und „Das Weimarer Residenzschloß“ (IB 1324) ergänzt wird. Auch bei Rilke gab es Wiederentdeckungen von kleineren Einzelwerken („Die weiße Fürstin“ [IB 1182], „Worpswede“ [IB 1208]) sowie mehrere Auswahlen von Gedichten („In einem fremden Park“ [IB 1129] oder „Wie soll ich meine Seele halten“ [IB 1150]) und Briefen („Über Gott“ [IB 1160], „Weihnachtsbriefe an die Mutter“ [IB 1153]). Ute Voß untersuchte Rilkes besonderes Verhältnis zu dem Maler Balthus („Der Katzenkönig der Kinder“, IB 1305). Und auch die legendäre Nummer 1 erreichte von 1991 bis 2006 weitere 6 Auflagen.
Dem Charakter der Reihe entsprechend, die der deutschen Lyrik stets einen gehörigen Raum gegeben hatte, kamen neben den Klassikern weiterhin Dichter zu Wort, die aus beiden Teilen des wiedervereinigten Deutschlands stammten. Für die alte Bundesrepublik stehen hier beispielhaft Karl Krolow („Die Handvoll Sand“, IB 1223), Peter Rühmkorf („Aufwachen und Wiederfinden“, IB 1288) oder Hans Magnus Enzensberger („Natürliche Gedichte“, IB 1257) bzw. für das ehemalige Gebiet der DDR die aus Dresden stammenden Thomas Rosenlöcher („Am Wegrand steht Apollo“, IB 1224) und Uwe Tellkamp („Reise zur blauen Stadt“, IB 1323) sowie der noch 1988 aus der DDR ausgereiste Uwe Kolbe („Diese Frau“, IB 1297). Von den deutschen Erzählern der Gegenwart kamen unter anderen Martin Walser mit zwei Titeln „Umgang mit Hölderlin“ (IB 1176) und „Der edle Hecker“ (IB 1197), Hermann Lenz mit „Hotel Memoria“ (IB 111) oder Robert Gernhardt mit „Achterbahn“ (IB 1116) zu Wort. Auch ausländische Dichter aus Gegenwart und Vergangenheit bereicherten die Reihe. Aus fernöstlicher Poesie gab es von Tao Yüan-ming („Pfirsischblütenquell“, IB 1091) und die Sammlung „Bambusregen. Haiku und Holzschnitte“ (IB 1124). Die europäische Dichtkunst war u. a. durch Ted Hughes („Prometheus auf seinem Felsen“, IB 1230), Michelangelo Buonarroti („Zweiundvierzig Sonette“, IB 1235), Adam Mickiewicz („Dich anschaun“, IB 1192) oder Puschkin („Der eherne Reiter“, IB 1195) vertreten.
Schon im Leipziger Verlagshaus waren von dem Schweizer Autor Robert Walser 1983 „Fritz Kocher’s Aufsätze“ (IB 1057) nach der Erstauflage von 1904 im Insel Verlag aufgelegt worden. Mit anderem Nachwort erschienen diese Erzählungen noch einmal (IB 1118), gefolgt von drei weiteren Werken Walsers, worunter „Der Spaziergang“ (IB 1106), zu dem der Verlag 1989 einen Illustrationswettbewerb ausgeschrieben hatte, und „Märchenspiele“ (IB 1191) zu finden waren. Die erstmals vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgte Ausgabe von Titeln mit Briefen und Dokumenten der zwei Komponisten Beethoven (IB 241, 346/2) und Schubert (IB 168/2) wurde mit IB 1134 bzw. IB 1167 wieder aufgenommen und um Bände für Johannes Brahms (IB 1171) sowie Richard Strauss (IB 1204) ergänzt.
Auch fremdsprachige Epiker wurden wie in der Vergangenheit in der IB vorgestellt. Hier können nur beispielhaft genannt werden: Samuel Beckett mit („Lang nach Chamfort“, IB 1246), James Joyce („Ulysses“, IB 1255), Oleg Jurjew („Zwanzig Facetten der russischen Natur“, IB 1307), Carlos Ruiz Zafón („Gaudí in Manhattan“, IB 1318).
Dominanter Künstler im Themenbereich „Bildende Kunst“, der auch nur beispielhaft angerissen werden kann, war nach 1990 Pablo Picasso, der schon davor mit IB-Bändchen beider Verlagshäuser bedacht worden war. Er war als Illustrator in der Reihe neu präsent u. a. mit IB 1102 (Picasso/Eluard: „Le visage de la paix. Das Antlitz des Friedens“), IB 1174 (Karl Krolow: „Gedichte, die von Liebe reden“) und IB 1245 (Picasso/Pindar: „Achte Pythische Ode“); fortgeführt wurde der von ihm illustrierte Titel Honoré de Balzacs: „Das unbekannte Meisterwerk“ (IB 1031/2) mit der 3. bis 5. Auflage (1992). Picassos Künstlerpersönlichkeit und Werk waren weitere Bändchen gewidmet, so „Das Antlitz der Muse. Ein Bild und seine Vor-Bilder“ (IB 1217), „Picasso geht spazieren“ (IB 1258) und „Dora Maar und Pablo Picasso“ (IB 1298). Der französische Maler Henri Matisse stand im Mittelpunkt zweier Titel – IB 1226 („Zauberfest des Lichts. Henri Matisse in Marokko“) und IB 1334 („Das Atelier im Grünen. Henri Matisse – Die Jahre in Issy“). Schließlich stellte die Reihe Marc Chagalls Text und Radierungen „Mein Leben“ (IB 1206) und das von Oskar Kokoschka 1907 geschriebene und gezeichnete Werk „Die träumenden Knaben“ (IB 1170) vor.
- IB ab der Jahrtausendwende
Um die Jahrtausendwende hielten dann auch verstärkt Geschenkbücher Einzug in das Verlagsprogramm. Thematisiert wurden zum Beispiel von Gisela Lindner das Auftreten und die Wirkung von Grundfarben in der Kunst („Blau, die himmliche Farbe“ [IB 1214], „Rot – Farbe der Liebe“ [IB 1248], „Grün – Farbe des Lebens“ [IB 1304]) und der „Rote Mohn“ (IB 1183), die Veränderung des Gartens im Laufe der Jahreszeiten von Johannes Roth („Gartenlust im Herbst“ [IB 1346], „Gartenlust im Frühling“ [IB 1353]) oder von Martina Hochheimer und Maria-Therese Tietmeyer die vielfältige Blumenflora (u. a. „Und die Blumen des Sommers“ [IB 1219] und „Blumensterne“ [IB 1311] bzw. „Weiße Blumen“ [IB 1317]).
- Jubiläumsjahr 2012
Das Jubiläumsjahr 2012 zeitigte zum großen Teil Neueinbindungen altbekannter Titel unter neuen Nummern (IB 1356–1365), präsentierte sich aber auch mit einem Gedichtband des Nobelpreisträgers Günter Grass („Lebenslang“, IB 1343), der sonst seine verlegerische Heimat im Steidl Verlag hatte, einer Neuauflage der 1974 im Aufbau-Verlag erschienenen Erzählung „Unter den Linden“ Christa Wolfs (IB 1355) und dem legendären Rilke-Titel „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“, nun aber als IB 1350 und erstmals illustriert mit Schabblättern von Karl-Georg Hirsch.
Reihenprogramm ab 2013 Bearbeiten
2013 Bearbeiten
2013 boten runde Geburtstage Ausgabeanlässe: der 250. von Jean Paul (Des Feldpredigers Schmelzle Reise nach Flätz, IB 1375), die 200. von Georg Büchner (Ernst Büchner: Versuchter Selbstmord mit Stecknadeln, IB 1372) und Richard Wagner (Dietrich Mack: Wagners Frauen, IB 1373), der 100. von Meret Oppenheim (Warum ich meine Schuhe liebe, hrsg. von Christiane Meyer-Thoss, IB 1374) und der 60. von Ralf Rothmann (Sterne tief unten, IB 1382). Der Herbstband Pong redivivus von Lewitscharoff / Meckseper (IB 1383) kam zusätzlich auch in Leder. Neuentdeckungen waren der 1990 nach Chile zurückgekehrte Enkel des ehemaligen DDR-Staatsführers Erich Honecker, Roberto Yáñez (Frühlingsregen, IB 1384), der Comiczeichner Nicolas Mahler (Gedichte, IB 1385) und Cees Nooteboom (Venezianische Vignetten, IB 1386). Fortgesetzt wurde die preisreduzierte Sonderausgabenreihe, z. B. zu nur noch 8 € (u. a. Peter Bichsel: Dezembergeschichten, IB 1388). Das Kleinformat debütierte mit den Gedichtsammlungen Ermutigungen (IB 2501) und „Von drauss’ vom Walde“ (IB 2502); beim Großformat kamen u. a. Anna Achmatowa: Ich lebe aus dem Mond (IB 2003) und Tschechow: Die Dame mit dem Hündchen (IB 2005, Neuübersetzung: Barbara Conrad, Illustrationen: Hans Traxler). Den Liebhabern der Reihe wurde in der abschließenden 32. Folge ein weiteres Mitteilungsheft zu verschiedenen Themen ihres Sammelgebiets vorgelegt.
2014 Bearbeiten
Es gab zwölf Normalformate. Mit IB 1395 von Albert Ostermaier, Flügelwechsel. Fussball-Oden, mit Bildern von Florian Süssmayr und einem Vorwort von Oliver Kahn wurde der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien Reverenz erwiesen. Erstmals gab es mit Robert Walsers Familiendrama Der Teich (IB 1396) mit Illustrationen von Christian Thanhäuser eine zweisprachige Ausgabe „Deutsch-Schweizerdeutsch“. Weiter waren u. a. im Programm zu finden: Max Beckmann: Apokalypse, mit einem Nachwort der ehemaligen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (IB 1397), Hans Magnus Enzensberger: Verschwunden, mit Zeichnungen von Jonathan Penca (IB 1398), literarische Bilder Unter Teufeln (IB 1392) mit Illustrationen von Jonathan Meese und Aristophanes Lysistrate (IB 1401 – bereits 1972 als Lysistrata unter IB 967) – die neue Übertragung von Ludwig Seeger stammt bereits von 1845 –, illustriert von Picasso. Zum 70. Geburtstag von Jon Baumhauer gab es die Bandnummer 1332 nun unter dem Titel Seismograph, eine kleine Biographie des Verlegers Kurt Wolff von Raimund Fellinger mit einem Vergleich der beiden Buchreihen Der Jüngste Tag und Insel-Bücherei vom Anfang des 20. Jahrhunderts aus verlegerischer Sicht. Mit einer weiteren Ausgabe von Wildes Gespenst von Canterville – bisher IB 390 mit Illustrationen von Hans Alexander Müller (1888–1962) – wurde Bd. 1381 belegt, neu von Aljoscha Blau illustriert. Das Großformat (4 Bände) brachte u. a. Dickens’ Weihnachtsabend, neu übersetzt von Eike Schönfeld und illustriert von Flix (IB 2010) und für Feinschmecker Das Marmeladenbuch von Véronique Witzigmann (IB 2008), während im Kleinformat (4 Bände) u. a. Gedichte und Gedanken der Trauer, Bereit zum Abschied sein (IB 2503), aufgelegt wurden.
Ein Novum ist bei den Sonderausgaben – wohl ein Versehen des Verlags – zu vermerken: Erhielten diese bei identischem Inhalt mit den Vorauflagen bisher lediglich neue Einbände, wurden bei Dickens: Die Silvesterglocken nun auch neue Illustrationen von Selda Marlin Soganci, die 2003 den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien erhalten hatte, beigegeben, so dass es sich um eine neue Variante, IB 89/D, handelt. Dies hätte eigentlich einer Ausstattung mit einer auch äußerlich sichtbaren und wohl neuen Bandnummer bedurft.
2015 Bearbeiten
Mörikes Mozart auf der Reise nach Prag (IB 1406; bis zum 250. Tausend: IB 230), wurde nun erstmals illustriert mit Aquarellen von Hans Baumhauer. Unter den nur vier Text-Novitäten haben sich u. a. Goethes Venedig (IB 1404) von Mathias Mayer, Hesses Wanderung (IB 1403) und Rilkes Bildbetrachtungen Im ersten Augenblick versammelt. Die Himmelsleiter (IB 1405) von Meyer-Tasch/Meyerhofer (2005: IB 1272) erschien erweitert im neuen Einband. Das Großformat hat sich mit Historischem präsentiert: Merians Insektenbuch (IB 2012) und Fabeln (IB 2013), zu denen Reinhard Michl farbenprächtige Illustrationen geliefert hat. Unter den beiden Kleinformaten sind buddhistische Weisheiten als Blauer Berg und Weiße Wolke (IIB 2506) zu finden. Mit Edmund Spensers Sonetten Die Lilienhand in der Übersetzung von Alexander Nitzberg (IB 1412) und Brechts erotischen Gedichten Als ich nachher von dir ging (IB 1408) setzt der Verlag einen Schwerpunkt in der Lyrik. Weiter ist erstmals in der Reihe Johann Heinrich Merck mit Literarische[n] Briefe[n] (IB 1409; auch als Lederband mit nur noch 500 numm. Exemplaren (2014: 650)) vertreten. IB 1413 Als es noch richtige Winter gab (Matthias Reiner (Hrsg.), Fotografien: Isolde Ohlbaum) liefert Winterimpressionen. Der schon lange überfällige Titel von Peter Handke Notizbuch Nr. 4 (IB 1367) wurde endlich ausgeliefert.
Beim Großformat gewährt das Lebkuchenbuch von Hans Hipp einen Einblick in die Kulturgeschichte und Rezepturen dieses Gebäcks (IB 2015). Weiter wurde Till Eulenspiegel (IB 2014) nun von Clemens J. Setz nacherzählt und von Philip Waechter illustriert. Dabei hatte ein Eulenspiegel–Band mit zeitgenössischen Holzschnitten unter dem Titel Ein kurzweilig Lesen vom Till Ulenspiegel, zusammengestellt von Christian Heinrich Kleukens, bis 1955 im Leipziger Verlagshaus schon einmal Furore gemacht und eine Auflage von 105.000 Exemplaren erreicht. Der dritte Großband Theaterleben (IB 2016), der mit 18 € das bisherige Preisniveau dieses Formats von 16 € verlässt, bringt Schauspielerporträts, u. a. von Lars Eidinger, Ulrich Matthes und Nina Hoss, mit Fotos von Margarita Broich, die dabei als Schauspielerin Insiderwissen einbringen kann, und Texten von Brigitte Landes. Schließlich wurde Der kleine Prinz (Ü: Peter Sloterdijk) von Antoine de Saint-Exupéry, dessen Schutzfrist Ende 2014 abgelaufen war, mit Illustrationen von Nicolas Mahler als IB 2017 vorgelegt.
Frühjahr 2016 Bearbeiten
Es sind sechs Bändchen im klassischen IB-Format, die weitestgehend mit Illustrationen versehen sind. Unter diesen sind mit IB 1419, Mark Twain: The awful German language, und IB 1411, die englischsprachige Fassung von Exupérys „Little Prince“ – sie war schon für die Herbstlieferung 2015 avisiert – zwei vollständig fremdsprachige Titel. Schon einmal hatte der Verlag 1914, also noch in der Frühzeit der IB, mit Baudelaires Vers choisis des Fleurs du mal (IB 119/1) einen rein französischsprachigen Titel ediert. Dagegen scheiterte die Pandora-Reihe, die 1920/21 erschienene fremdsprachige Seitenreihe zur IB, und wurde nach 52 Bändchen eingestellt – die wirtschaftlichen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen waren damals wohl zu ungünstig für das ambitionierte Projekt. Ohne also heute erneut das Wagnis einer ganzen Sonderreihe auf sich nehmen zu müssen – einzelne Titel kann er in Abhängigkeit von der Publikumsresonanz in das IB-Reihenprogramm einstreuen –, knüpft der Verlag wieder an die Edition fremdsprachiger Bände in der IB an und verweist gleichzeitig im Waschzetteltext zu IB 1411 auf die Inspiration zu dieser Ausgabe aus den Wechselbeziehungen zwischen IB und King Penguin Books.
Erneut hat Cyrus Atabay Gedichte von Hafis übertragen, und Josua Reiche den Band illustriert (IB 1415). Inhaltlich unverändert wurde der in der Reihe als IB 543 mit bislang mit über 200.000 Exemplaren sehr erfolgreich verlegte Aphorismen-Band von Marie von Ebner-Eschenbach zu ihrem 100. Todestag mit neuem Einband und Titel (Ein ganzes Buch – ein ganzes Leben) als IB 1414 ediert. Unter den weiteren Ausgaben finden sich auch in der IB neue Namen: Augusto Monterroso mit Gesammelte Werke (und andere Geschichten), illustriert von Nicolas Mahler (IB 1417), oder Adolph Freiherr von Knigge: Über den Umgang mit Menschen; der von Marion Poschmann herausgegebene Band wurde von Irmela Schautz illustriert (IB 1416).
Die Reihe wächst auch um zwei kleinformatige Bände. Bei den drei Großformaten – der vierte angekündigte Band von Exupéry erschien bereits 2015 – finden sich Bilder und Briefe von Königin Luise (IB 2019), eine Neuauflage von Tschingis Aitmatows Dshamilja (bisher 4 Auflagen als IB 773), die nunmehr mit Illustrationen von Stefanie Harjes versehen wurde (IB 2009), und die Erzählung Sonntag des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa – die Übersetzung besorgte Thomas Brovot und die Illustrationen Kat Menschik (IB 2018).
Herbst 2016 Bearbeiten
Christiane Vulpius’ Ehe mit Goethe analysiert Wolfgang Frühwald im IB 1420 (Die Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius), das anlässlich ihres 200. Geburtstags erscheinen soll. Auch die IB greift das bevorstehende Luther-Jahr 2017 auf und bietet eine Auswahl aus seinen Tischreden (IB 1421), illustriert von Michael Triegel. Der Band wurde auch in kleiner Auflage in Leder als Vorzugsausgabe für Bibliophile aufgebunden. Zweisprachig soll der bekannte Titel Das Bett-Buch – eigentlich ein Kinderbuch – von Sylvia Plath nun auch die Liebhaber der Insel-Bücherei begeistern, wozu die Illustrationen von Rotraut Susanne Berner beitragen sollen. Dickens Weihnachtserzählung A Christmas Carol, bislang als Übersetzung im Großformat IB 2010 reihenpräsent, wurde in unveränderter Ausstattung nun im Normalformat als IB 1426 in der englischsprachigen Originalfassung nach einer Penguin-Books-Ausgabe gedruckt. Es ist inzwischen der dritte Band dieser Art in neuerer Zeit in der IB. Mit dem Titel Muschel mit Landschaft, einer Erkundung in Bildern und Texten vom Meister der Buntstiftzeichnung Ulrich Moritz, wurde schließlich die IB-Nummer 1427 erreicht. Je zwei Groß- und Kleinformate runden das Programm ab. Der Nummernstand liegt hier bei IB 2016 (La Fontaine-Fabeln mit Illustrationen von Chagall) bzw. IB 2513 (Schmid: Von den Freuden der Eltern und Großeltern, illustriert von Kat Menschik).
Frühjahr 2017 Bearbeiten
Der Verlag hat für den 1. März 2017 acht Bände im klassischen Format angekündigt. U.a. wird dabei mit dem von Hans Traxler illustrierten IB 1434 der 275. Geburtstag des Aphoristikers Georg Christoph Lichtenbergs gewürdigt. Mit Rosengedichten (Illustrationen: Christina Kraus), IB 1428, wird an die lange Reihe der Geschenkbände angeknüpft, der auch der aus viktorianischer Zeit stammende Band von Kate Greenaway „Kinderspiele“ (IB 1429) zugerechnet werden kann. Nach dem Sammelband „Die Karawane“ (IB 424) von 1932 und dem Märchen „Das kalte Herz“ (IB 1105) ist Wilhelm Hauff mit „Der Zwerg Nase“ (IB 1430) erneut in der Reihe präsent. Auch um einen weiteren englischsprachigen Titel: das „Questionnaire“ von Max Frisch (IB 1435), mit dem die Leser bei 25 Fragen auch ihr persönliches Verhältnis zur Freundschaft überprüfen können, ergänzt der Verlag die Reihe. Kleinformatig treten von Isabel Pin illustrierte Katzengeschichten (IB 2514) an die Seite des vorgenannten Hundebandes, und im Großformat soll Theodor Storms „Ein Doppelgänger“ (IB 2023) an seinen 200. Geburtstag erinnern.
Herbst 2017 Bearbeiten
Nun wird die vom Frühjahr noch ausstehende Exkursion in das Verhältnis von Mensch und Hund in der Malerei, „Einige Hunde“ von Jan Philipp Reemtsma (IB 1432), nachgeliefert. Zu Theodor Storms 200. Geburtstag hat nach dem Großband 2023 in der Frühjahrslieferung das schon in vielen Ausgaben vorliegende Märchen „Der kleine Häwelmann“ als IB 1441, mit Illustrationen von der Wuppertaler Künstlerin Ulrike Möltgen, auch in der Insel-Bücherei Einzug gehalten; nach IB 530/A (Hans im Glück) trägt hier erneut ein IB-Titelschild einen geschriebenen Titel. Das Autoren-Duo Sibylle Lewitscharoff/Friedrich Meckseper legt mit „Pong am Ereignishorizont“ (IB 1437) erneut einen Pong-Band in der IB vor; diesen gibt es auch als Leder–Vorzugsausgabe. Die schon seit langem vom Verlag in der Insel-Bücherei gepflegte Darstellung einzelner Werke Rilkes wird durch die Beschreibung von Rodins Aquarellen (IB 1440, „Diese vollkommenen Wunderwerke“) ergänzt. Die seit 2016 laufende englische Reihe in der IB wird mit Shakespeares „Love Poems“ (IB 1443) bedient. Schon mit seinem 5. IB-Band („Vom Schenken und Beschenktwerden“, IB 2517) setzt sich der Philosoph Wilhelm Schmid mit einem weiteren Aspekt des Alltagslebens auseinander. Bei den Großbänden, die damit die Bandnummer 2026 erreicht haben, gibt es gleich 3 Novitäten. Allerdings sind Stifters „Bergkristall“ (IB 2025, Illustrationen: Gerda Raidt) und „Gullivers Reisen“ von Swift (IB 2026, Nacherzählung: Doron Rabinovici, Illustrationen: Flix) unter den Titeln zu finden, die in vielen Verlagen auf dem Programmzettel stehen; hier sollen also die neuen Illustrationen bzw. Übersetzungen die Käuferherzen erobern. Die angekündigte „Klage über den Untergang Sumers“ mit dem Altorientalisten Markus Hilgert als Herausgeber (vorgesehen als IB 1436) erscheint laut Verlagsangbaren nicht mehr.
2018 Bearbeiten
Es ist ein Jahrgang mit naturkundlichen Themen. Mit Pilze. Ein Lesebuch (IB 1445) gibt es nach vielen Auflagen von IB 503 (Das kleine Pilzbuch, 1937) wieder ein Pilzbuch in der Reihe, verfasst nunmehr von berühmten Autoren, wie Nabokov, Sarah Kirsch oder Leo Tolstoi, illustriert von Christina Kraus. Passend dazu erscheint eine Wald-Anthologie (Das Waldbuch, IB 1451), versehen mit einem Nachwort von Thomas Erbach und Fotografien von Sabine Wenzel aus ihrem Zyklus „Der deutsche Wald“. Bernd Brunner liefert nach der Erfindung des Weihnachtsbaums (2011) eine Kulturgeschichte des Granatapfels (IB 1444).
Viele weitere Bände gab es schon in anderer Ausstattung: Das großformatige IB 2027, Hoffmanns Das Fräulein von Scuderi mit Illustrationen von Lisbeth Zwerger, erschien zuletzt 1958 als IB 190. Holzschnitte von Christian Thanhäuser schmücken nun Robert Walsers Der Spaziergang (IB 1449, Nachwort: Michail Schischkin), der bereits 1989 als IB 1106, damals von Rita Berger illustriert, erschienen war. Rilkes Briefe an einen jungen Dichter, von 1929 bis 2003 als IB 406 im Verlagsprogramm, kam nun englischsprachig als Letters to a Young Poet (IB 1450) mit einem Vorwort von Ulrich Baer.
Neu im Jahrgang sind Kia Vahlands Kunstbetrachtungen, Spurensuche (IB 1448), und die von Paul Raabe zusammengestellten Dokumente einer Freundschaft Goethe und Sylvie (IB 1446) sowie Das Knopfbuch (IB 1447) von Stephanie Schneider. Mit Jorge Amado ist der 2001 verstorbene Chilene im Programm (IB 1457), der im Leipziger Haus schon 1961 Die drei Tode des Jochen Wasserbrüller (IB 1011/1) veröffentlicht hatte. Seine von Karin von Schweder-Schreiner übersetzte Fabel vom Gestreiften Kater und der Schwalbe Sinhá aus dem Jahr 1948 wurde von Isabel Pin illustriert und von Steffen Popp mit einem Nachwort versehen. Nach Lyrik (IB 1323) ist Uwe Tellkamp mit Die Carus-Sachen (IB 1460) erneut Reihenautor (Zeichnungen von Andreas Töpfer). Auch Urs Faesi legt mit Raunächte (IB 1452, Illustrationen: Nanne Meyer) seinen zweiten IB-Band vor. Der Büchnerpreisträger (sehr bekannt ist sein Kruso), Lutz Seiler, liefert mit IB 1455 Am Kap des guten Glaubens in der IB seinen Debütband ab. Zum Weihnachtsfest liegen sind Erzählung von O. Henry Das Geschenk der Weisen (IB 1453) und Texte von Werner Völker Weihnachten bei Goethe (IB 1456) vor.
In den Sonderformaten liegen wieder Bände im kleinen, u. a. von Herbert Schnierle-Lutz herausgegebene Naturgedichte von der Romantik bis in die Gegenwart Prächtige Natur erheitert die Tage (IB 2518), sowie im großen, neben dem schon genannten IB 2027, Dagmar Manzels, mit Noten, Fotos und Zeichnungen ausgestattet, Mein Liederbuch, eine Rezeptsammlung des Konditors und Backbuchautors Martin Schönleben Heimat. Das Backbuch (IB 2028) und von Véronique Witzigmann Mein Einmachbuch mit Illustrationen von Kat Menschik (IB 2029) vor.
2019 Bearbeiten
Den Programmmachern boten in diesem Jahr mehrere runde Geburtstage Anlass für neue Titel: 1819 wurden Herman Melville (IB 1466: Bartleby, der Schreiber, mit Illustrationen von Sabine Wilharm), Theodor Fontane (IB 2033: Der Zauber steckt im Detail, Fotos von Heike Steinweg) und Gottfried Keller (IB 2034: Kleider machen Leute, mit Illustrationen von Ulrike Möltgen) geboren; 100 Jahre später das Bauhaus (IB 1463: Die Bauhaus–Postkarten, hrsg. von Gloria Köpnick, Rainer Stamm) gegründet. Erneut in der IB vertreten ist Virginia Woolf, nun originalsprachlich mit A room of once own (IB 1468). Als Beitrag der IB für ein weltoffenes Europa versteht sich angesichts der anhaltenden Debatten über Einwanderung und Asylssuche IB 1462 Gastfreundschaft von Priya Basil. Michael Hagners Lust am Buch (IB 1464) mahnt an dessen Gefährdungen im Digitalzeitalter. Nach der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek (IB 1293) wird mit IB 1474 nun die Prinzessinnen-Bibliothek der Staatsbibliothek zu Berlin von Silke Trojahn eine weitere historische Buchsammlung vorgestellt. Der katalanische Autor Jaume Cabré ist mit seiner Erzählung Claudi, die von Jörg Hülsmann illustriert wurde, in der Reihe präsent (IB 1469). Erneut ist das Weihnachtsfest Thema: Dylan Thomas’ Weihnachten in meiner Kindheit (IB 1476) – die Illustrationen lieferte der englische Buchkünstler Peter Bailey. Zweisprachig (deutsch/französisch) werden Rilkes Walliser Vierzeiler. Les quatrains Valaisans geboten (IB 1475). Die englischsprachige Reihe wird mit Walt Whitmans Leaves of Grass (IB 1459), dessen Einband einen zweifarbigen Holzschnitt von Christian Thanhäuser trägt, fortgesetzt. Weitere Bände berühren unter anderen die Themen: Wald (IB 1477), menschliche Einsamkeit (IB 1473), Goethe (IB 1471) und Gebete (IB 1470, mit Triegel–Illustrationen).
Im Kleinformat (IB 2521) wird erstmals dem berühmten Autor von Rheinsberg, Kurt Tucholsky, ein Bändchen gewidmet: Vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße (Illustrationen von Katrin Stangl). Unter den Großformaten ist Burkhard Neie mit den prächtig illustrierten Nibelungen (IB 2036) vertreten.
2020 Bearbeiten
Alljährlich auf der Leipziger Buchmesse präsentierte der Insel Verlag bisher seine Frühjahrsnovitäten. Erstmals mussten die Freunde der Reihe wegen der COVID-19-Pandemie auf diese Ausstellung verzichten. An den Buchhandel wurden gleichwohl sieben klassische Reihentitel ausgeliefert, dabei auch wieder eine englischsprachige Ausgabe, Melville: Barthleby the Scriber (IB 1482) mit Illustrationen von Sabine Wilharm, und ein auch als E-Book angebotener Band von Sylvia Plath Mary Ventura und das neunte Königreich (IB 1483). Unter den Normalformaten ist nach der DDR-Ausgabe von Der Spinoza von der Marktstrasse (IB 1023/2) erneut der Nobelpreisträger Isaac B. Singer mit Der Golem – übersetzt von Gertrud Baruch – als IB 1484 zu finden. Weiter befinden sich auf der Titelliste u. a. Christoph Hein: Ein Wort allein für Amalia, illustriert von R. Berner (IB 1479), und Birgit Haustedt: Im Alten Land (IB 1478). Mit 60-jähriger Verspätung erschien nun mit Havelnacht doch noch eine Gedichtauswahl des ehemaligen Chefredakteurs der Zeitschrift Sinn und Form, Peter Huchel, in der Reihe (IB 1487). Eine solche war vom Leipziger Verlagshaus bereits 1958/1959 als IB 654 angekündigt worden, kam aber nie in die Buchhandlungen. Der Band enthält Fotografien von Roger Melis und ein Nachwort des Deutschen Buchpreisträgers von 2014, Lutz Seiler. Zur Weihnachtsthematik gibt es von Ole Könnecke Der zweite Weihnachtsmann (IB 1488), nach über 20-jähriger Pause erneut einen querformatigen Band, und Nikolai Gogols Märchen Die Nacht vor Weihnachten (IB 1485, Ü: Dorothea Trottenberg). Weitere Bände sind unter anderem dem Romanischen Café in Berlin von Brigitte Landes (IB 1472) und Goethes Elefanten von Oliver Matuschek (IB 1489) gewidmet.
Die Groß- und Kleinformate wuchsen um jeweils vier Bände. Den Großbandtitel IB 2038 (Keller: Spiegel, das Kätzchen) gab es schon 1921 als Teilinhalt von IB 329 in der Reihe, nunmehr jedoch illustriert von Joëlle Tourlonias. Neu ist dagegen das Gin-Buch von David T. Smith (IB 2042).
Frühjahr 2021 Bearbeiten
Bei den Autoren des Frühjahrs, wie Hans Traxler (IB 1491, Ignaz, die gelbe Dogge und die Höllenhunde), H. C. Artmann (IB 1493, Übrig blieb ein moosgrüner Apfel) und Marcel Proust (IB 1500, Briefe an seine Nachbarin), knüpft der Verlag an frühere Reihenpublikationen an. Sibylle Lewitscharoff kann nun schon den dritten Pong-Band in der IB vorweisen: Pong am Abgrund (IB 1495), von dem auch wieder – nach dreijähriger Pause – eine Vorzugsausgabe in Ganzleder erscheint. Gloria Köpnick und Rainer Stamm stellen Max Liebermanns Garten vor (IB 1498). Beim Kleinformat ist Gustave Flaubert mit Bibliomanie (IB 2529) vertreten, und drei Großformate (Andersen, Münchhausen, Kräuterbuch) schließen das aus insgesamt 11 Titeln bestehende Programm ab.
Herbst 2021 Bearbeiten
Mit ihrem nunmehr vierten Titel ist wieder Sibylle Lewitscharoff im Herbstprogramm vertreten (IB 1503, Warum Dante?); sie thematisiert den 700. Todestag des Dichters der Göttlichen Komödie. Der 450. Geburtstag eines weiteren Italieners, Caravaggios, war für Kia Vahland Anlass für ihr Buch Schattenkünstler (IB 1506). Auch in diesem Jahr wird das Weihnachtsfest bedacht: von Anthony Trollope werden britische Festtage präsentiert (IB 1492, Weihnachten auf Thompson Hall); die Illustrationen lieferte Irmela Schautz. Sentenzen von Oscar Wilde (IB 1507, I am always satisfied with the best) setzen die englischsprachige Folge fort. Das Hauptprogramm umfasst insgesamt 9 Titel. Ein Kleinformat und zwei Großformate, darunter Hacks’ Der Bär auf dem Försterball (IB 2047, mit Reinhard-Michl-Illustrationen), schließen den Reigen.
Frühjahr 2022 Bearbeiten
Das Hauptprogramm der Reihe wächst um gut ein halbes Dutzend neuer Titel, ergänzt durch drei in den beiden Sonderformaten. Das schon im Herbst 2021 angekündigte IB 1499, Die Herzog August Bibliothek von Peter Burschel, ist nun erschienen. Wie schon im Herbstprogramm 2021 kommt Kia Vahrland, diesmal mit dem Gartenreich Wörlitz (IB 1499), das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, erneut zu Wort. Dem Proust-Titel mit Briefen von 2021 schließen sich seine Aufenthaltsbeschreibungen Am Genfer See von 1899 bis 1905 an, herausgegeben von Jürgen Ritte (IB 1511). Der heute fast vergessene Alfred Neumann, ein Schreibverwandter Lion Feuchtwangers, wird mit seiner Novelle König Haber (IB 1422) in der IB gewürdigt. Dem Band ist ein Nachwort von Volkhard Huth zu den geschichtlichen Hintergründen und der Werkrezeption beigegeben, und er schließt eine seit 2016 offene Lücke in der Nummernfolge; damit ist aktuell noch die Nummer 1436 unbesetzt (siehe: Herbst 2017). Briefe von Goethes Mutter (IB 1509) – sie waren schon einmal 1939 bei IB 544, das von Rudolf Bach herausgegeben worden war, titelgebend – bereichern den Goethe-Kosmos in der Reihe. Der im Ersten Weltkrieg gefallene Franz Marc, der nicht zuletzt wegen seiner Tierdarstellungen berühmte Vertreter des deutschen Expressionismus (Der Blaue Reiter) erfährt mit dem Band Tierschicksale (IB 1512), eine weitere Teildarstellung seines Œuvres, nachdem schon 1953 die Tierstudien (IB 567) in der Reihe mehrere Auflagen erlebten.
Herbst 2022 Bearbeiten
Das Herbstprogramm startet mit Frauen-Power: Brigitte Landes liefert als Herausgeberin mit Auftritt: Die Neue Frau (IB 1516) einen Querschnitt durch das neue Frauenbild in den 1920er Jahren. Diesem schließt sich das Lesebuch Freundinnen, herausgegeben von Marie Bernhard und illustriert von Essen an (IB 1513). Ein neuer Band von Christian Lehnert stellt Heiligenlegenden aus der Legenda aurea des Jacobus de Voragine mit Bildern von Michael Triegel (IB 1514) vor. Wie in den Vorjahren wird wieder der „Weihnacht-Abend“ thematisiert, diesmal mit einem Band von dem Dichter der Romantik Ludwig Tieck (IB 1518), dem Illustrationen von Gerda Raidt beigegeben sind. Ergänzt wird der Titel durch Martin Schönlebens Die besten Weihnachtsplätzchen im Großformat (IB 2051). Mit Goethe – Von Ende und Anfang (IB 1517) bereichert Mathias Mayer einen der Reihenschwerpunkte – das Werk und die Person Goethe – um einen weiteren Band. Schließlich soll noch Monika Beisners Sternbilderbuch, nacherzählt von Ingrid Westerhoff (IB 1519), erwähnt werden.
Frühjahr 2023 Bearbeiten
Mit Poesie meldet sich der Ende 2022 verstorbene Enzensberger postum noch einmal in der Reihe (IB 1521, Leichte Gedichte, illustriert von Jan Peter Tripp). Die schönsten Kalendergeschichten von Johann Peter Hebel mit Illustrationen von Irmela Schautz bietet Band 1522, dessen Autor bereits 1915 mit Erzählungen (IB 177), von denen auch drei erneut vorgestellt werden, erstmals in der Reihe präsent war. Köpenick/Stamm geben mit Claude Monets Garten in Giverny (IB 1523) Einblicke in eine weitere Künstlerbiografie. Späte autobiografische Aufzeichnungen Stefan Zweigs aus den Kriegsjahren 1940-1942, deren Lektüre besonders durch die aktuelle politische Lage berührt, stellen Klaus Gräbner und Volker Michels vor (IB 1524: Die Kunst, ohne Sorgen zu leben). Schließlich illustrieren Bilder von Frank Badur das von Marie Bernhard herausgegebene Lesebuch Einfacher Leben (IB 1520), das auch Denkanstöße in Zeiten des zunehmenden Klimawandels gibt.
Im Großformat warten Bände von Hugh Lofting, Doktor Dolittle (IB 2052, Illustrationen: Reinhard Michel), und Rosie Sanders, Überwältigende Blüten (IB 2053), auf Leser.
Ein doppeltes Novum in der Reihe stellt der vom Kurator des Bachfests Leipzig, Michael Maul, anlässlich des 300. Jahrestags der Übernahme des Thomaskantorats durch Johann Sebastian Bach verfasste Band Bach. ‚Wie wunderbar sind deine Werke‘ (IB 1510) dar. Aufgrund seines Textumfangs musste der über 200 Seiten starke Band entgegen der ursprünglichen Verlagsankündigung nun im Großformat erscheinen. Deshalb ist hier die der Zählung der normalformartigen Ausgaben unterliegende Bandnummer ausnahmsweise auch auf dem Einband zu finden. Auch bietet der Band erstmals durch die Verbindung eines QR-Codes mit Randnotizen einen direkten Zugriff auf die im Buch jeweils besprochenen, von der Deutschen Grammophon auf Spotify veröffentlichten Bachwerke.
Herbst 2023 Bearbeiten
Die sechs Bände der aktuellen Lieferung sind durchweg von Autorinnen verfasst oder illustriert. Unter anderen stellt Ursula Voß in ihrem siebenten Reihenband Rilkes Sternfrauen (IB 1530) berühmte Frauen um den berühmten Dichter vor. Einen Auszug aus der umfangreichen Korrespondenz der Rahel Levin Varnhagen liefert IB 1529 (Das Herz ist ganz im Dunklen). Die Abbildungen zum Klassiker von Longos, Daphnis und Chloe (IB 1527), stammen von der als Tierbildhauerin berühmten Renée Sintenis. Zum Farbe Bekennen, ruft schließlich der von der Kunsthistorikerin Kia Vahland verfasste Band 1528 auf, bevor mit Ein Weihnachtsgast von der schwedischen Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf, illustriert von Ulrike Möltgen, der obligatorische Weihnachtsband präsentiert wird; dieser hat mit Der Weihnachtsmann von Frank L. Baum (IB 2054) sein Pendant im Großformat.
Literaturpreisträger in der Insel-Bücherei Bearbeiten
In die nachfolgenden Aufstellungen wurden alle Preisträger aufgenommen, die mit einem eigenen Werk, einer Übertragung oder größeren Beiträgen, wie Nach- oder Vorworten sowie Essays, sowie mit einem Beitrag in einer Anthologie in der IB in Erscheinung traten. Die Autoren wurden mit ihrer jeweils ersten – und teilweise auch einzigen – Arbeit in der Insel-Bücherei mit den Normalausgaben erfasst, auch wenn sie zum Zeitpunkt ihrer Aufnahme in die Reihe den Literaturpreis noch nicht erhalten haben sollten. Wenn ausschließlich Titel oder Beiträge in den Sonderformaten (Groß- und Kleinformate) vorliegen, werden auch diese herangezogen.
Literaturnobelpreisträger Bearbeiten
Anton Kippenberg hatte als Verleger ein gutes Gespür für das Wichtige und Bleibende in der Literatur. So waren unter den Autoren der ersten beiden Jahrgänge der Buchreihe schon drei Nobelpreisträger. Neben dem bereits 1910 verstorbenen Bjørnstjerne Bjørnson, der den Preis bereits 1903 erhalten hatte und gleich mit zwei Bändchen präsent war, waren dies Henrik Pontoppidan und André Gide, die den Preis 1917 bzw. 1947 erst noch erhalten sollten. Auch in den 1920er und 1930er Jahren waren jeweils vier Nobelpreisträger, unter anderen die schon verstorbenen Paul Heyse, der als erster Deutscher für sein belletristisches Werk die Auszeichnung erhalten hatte, und Theodor Mommsen, der erste deutsche Preisträger überhaupt, im Reihenprogramm. Es gelang Kippenberg auch, die damals sehr erfolgreichen Autoren Hermann Hesse mit der Gedichtsauswahl Vom Baum des Lebens und Thomas Mann mit Felix Krull. Buch der Kindheit, mit je einer Arbeit in die Insel-Bücherei zu holen, wobei auch Hermann Hesse den Nobelpreis 1946 erst noch erhalten sollte. In den Kriegsjahren kam mit Gerhart Hauptmann nur noch ein weiterer Preisträger in die Reihe.
Auch nach 1945 sind bei den beiden Verlagshäusern Wiesbaden/Frankfurt am Main und Leipzig insgesamt mehr als zwei Dutzend Nobelpreisträger aus 20 Ländern auf den Autorenlisten zu finden.
Obwohl durch die deutsche Wiedervereinigung die Insel-Bücherei einen merklichen Aufschwung erfahren hat, sind seit 1990 lediglich sechs weitere Titel von Nobelpreisträgern zu verzeichnen: Octavio Paz mit Figuren und Variationen: Zwölf Gedichte und zwölf Collagen, Samuel Beckett mit Lang nach Chamfort, Günter Grass mit der im Jubiläumsjahr 2012 für die IB erstellten Gedichtsauswahl Lebenslang, Mario Vargas Llosa mit der Erzählung Sonntag, Peter Handke mit Notizbuch: 31. August 1978 bis 18. Oktober 1978 und Isaac B. Singer Der Golem.
Autor | Herkunftsland bei der Preisverleihung | Preis- jahr | (Erster) Titel in der Insel-Bücherei | IB-Nr. | Jahr | Verlagshaus | EA (Tsd.) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Samuel Agnon | Israel | 1966 | Der Verstoßene | 823 | 1961 | Frankfurt a. M. | 7 |
Ivo Andrić | Jugoslawien | 1961 | Der Weg des Alija Djerzelez und andere Erzählungen | 438/2 | 1965 | Leipzig (DDR) | 10 |
Miguel Ángel Asturias | Guatemala | 1967 | Legenden aus Guatemala | 704/1 | 1960 | Wiesbaden | 11 |
Samuel Barclay Beckett | Irland | 1969 | Lang nach Chamfort | 1246 | 2003 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Saul Bellow | Vereinigte Staaten | 1976 | Eine silberne Schale: Erzählung | 1059 | 1983 | Leipzig (DDR) | 20 |
Bjørnstjerne Bjørnson | Norwegen | 1903 | Synnöve Solbakken | 37 | 1913 | Leipzig | 20 |
Heinrich Böll | Deutschland | 1972 | Im Tal der donnernden Hufe | 647/1 | 1957 | Wiesbaden | 15 |
Iwan Bunin | Frankreich | 1933 | Nächtliches Gespräch | 1021/2 | 1978 | Leipzig (DDR) | 20 |
Albert Camus | Frankreich | 1957 | Jonas oder Der Künstler bei der Arbeit | 686/1 | 1959 | Wiesbaden | 10 |
Elias Canetti | Vereinigtes Königreich | 1981 | Die Stimmen von Marrakesch | 1066 | 1987 | Leipzig (DDR) | 15 |
Thomas Stearns Eliot | Vereinigtes Königreich | 1948 | Das wüste Land | 660/1 | 1957 | Wiesbaden | 10 |
William Faulkner | Vereinigte Staaten | 1950 | Scheckige Mustangs | 623/1 | 1956 | Wiesbaden | 15 |
Anatole France | Frankreich | 1921 | Der Statthalter von Judäa | 338/2 | 1928 | Leipzig | 10 |
André Gide | Frankreich | 1947 | Die Rückkehr des verlorenen Sohnes | 143 | 1914 | Leipzig | 10 |
Günter Grass | Deutschland | 1999 | Lebenslang: Ausgewählte Gedichte | 1343 | 2012 | Berlin | 4 |
Peter Handke | Österreich | 2019 | Notizbuch: 31. August 1978 bis 18. Oktober 1978 | 1367 | 2015 | Berlin | 7 |
Gerhart Hauptmann | Deutsches Reich | 1912 | Hanneles Himmelfahrt | 180/2 | 1942 | Leipzig | 40 |
Ernest Hemingway | Vereinigte Staaten | 1954 | Die Sturmfluten des Frühlings | 902 | 1969 | Leipzig (DDR) | 20 |
Hermann Hesse | Schweiz | 1946 | Vom Baum des Lebens | 454 | 1935 | Leipzig | 10 |
Paul Heyse | Deutsches Reich | 1910 | Andrea Delfin | 86/2 | 1927 | Leipzig | 10 |
Juan Ramón Jiménez | Spanien | 1956 | Platero und ich: Eine andalusische Elegie | 578/1 | 1957 | Wiesbaden | 10 |
Rudyard Kipling | Vereinigtes Königreich | 1907 | Geschichten aus Indien | 652/1 | 1957 | Wiesbaden | 10 |
Selma Lagerlöf | Schweden | 1909 | Eine Gutsgeschichte | 97/2 | 1925 | Leipzig | 10 |
Halldór Laxness | Island | 1955 | Drei Erzählungen | 793 | 1963 | Leipzig (DDR) | 10 |
Doris Lessing | Vereinigtes Königreich | 2007 | Hunger: Erzählung | 1039/1 | 1984 | Leipzig (DDR) | 10 |
Mario Vargas Llosa | Peru / Spanien | 2010 | Sonntag | 2018 | 2016 | Berlin | 8 |
Thomas Mann | Deutsches Reich | 1929 | Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull | 312/2 | 1932 | Leipzig | 20 |
Gabriel García Márquez | Kolumbien | 1982 | Laubsturm | 1029/1 | 1978 | Leipzig (DDR) | 20 |
François Mauriac | Frankreich | 1952 | Der Aussätzige und die Heilige | 215/2 | 1928 | Leipzig | 10 |
Theodor Mommsen | Deutsches Reich | 1902 | Römische Charaktere | 489 | 1936 | Leipzig | 10 |
Eugene O’Neill | Vereinigte Staaten | 1936 | Fast ein Poet. Drama in vier Akten | 642/2 | 1979 | Leipzig (DDR) | 15 |
Pablo Neruda | Chile | 1971 | Holzfäller, wach auf! Hymnus auf den Frieden | 608 | 1955 | Leipzig (DDR) | 10 |
Octavio Paz (Collagen: Marie José Paz) | Mexiko | 1990 | Figuren und Variationen: Zwölf Gedichte und zwölf Collagen | 1268 | 2005 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Saint-John Perse | Frankreich | 1960 | Exil | 730 | 1961 | Frankfurt a. M. | 10 |
Harold Pinter | Vereinigtes Königreich | 2005 | Der stumme Diener | 1048 | 1981 | Leipzig (DDR) | 15 |
Luigi Pirandello | Königreich Italien | 1934 | Das schwarze Umschlagtuch | 974 | 1974 | Leipzig (DDR) | 20 |
Henrik Pontoppidan | Dänemark | 1917 | Aus jungen Tagen | 87/1 | 1913 | Leipzig | 10 |
Romain Rolland | Frankreich | 1915 | Antoinette: Erzählung | 563 | 1952 | Leipzig (DDR) | 20 |
Nelly Sachs | Schweden | 1966 | Glühende Rätsel: Gedichte | 825 | 1964 | Frankfurt a. M. | 10 |
Michail Scholochow | Sowjetunion | 1965 | Aljoschkas Herz | 632 | 1962 | Leipzig (DDR) | 10 |
George Bernard Shaw | Vereinigtes Königreich | 1925 | Über die Frauen | 889 | 1966 | Frankfurt a. M. | 7 |
Frans Eemil Sillanpää | Finnland | 1939 | Die kleine Tellervo | 524 | 1938 | Leipzig | 10 |
Isaac Bashevis Singer | Vereinigte Staaten | 1978 | Der Spinoza von der Marktstraße | 1023/1 | 1982 | Leipzig (DDR) | 15 |
William Butler Yeats | Irland | 1923 | Geschichten von Rot-Hanrahan | 628/2 | 1978 | Leipzig (DDR) | 20 |
Träger des Georg-Büchner-Literaturpreises Bearbeiten
Fast die Hälfte der Preisträger des seit 1951, mit Ausnahme von 1952, jährlich verliehenen Georg–Büchner–Literaturpreises ist auch in der Insel-Bücherei vertreten. Nicht selten handelt es sich dabei um Hausautoren des zum Suhrkamp Verlags gehörenden Insel Verlages, wie Martin Walser, Hermann Lenz oder Sibylle Lewitscharoff. Da der Preis für herausragende literarische Leistungen in deutscher Sprache vergeben wird, dominieren naturgemäß Deutschland und Österreich die Liste der Herkunftsländer der IB-Autoren, die Schweiz ist dagegen nur einmal mit Adolf Muschg vertreten. Die 2011 verstorbene Christa Wolf, die einzige Preisträgerin aus der DDR während der deutschen Teilung (1980), erlebte die mit ihr noch geplante Neuveröffentlichung ihrer Sammlung von Erzählungen Unter den Linden mit Aquarellen von Harald Metzkes in der Insel–Bücherei im Jubiläumsjahr 2012 nicht mehr.
Autor | Herkunftsland bei der Auszeichnung | Preis- jahr | (Erster) Titel in der Insel-Bücherei | IB-Nr. | Jahr | Verlagshaus | EA (Tsd.) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
H. C. Artmann | Österreich | 1997 | Übertragung: Edward Lear’s Nonsense Verse von Edward Lear | 813 | 1964 | Frankfurt a. M. | 12 |
Ingeborg Bachmann | Österreich | 1964 | Die Gedichte | 1037 | 1980 | Leipzig (DDR) | 15 |
Gottfried Benn | Deutschland | 1951 | Roman des Phänotyp. Landsberger Fragment, 1944 | 734 | 1961 | Frankfurt a. M. | 10 |
Thomas Bernhard | Österreich | 1970 | Die Irren. Die Häftlinge | 1101 | 1988 | Frankfurt a. M. | 4 |
Heinrich Böll | Deutschland | 1967 | Im Tal der donnernden Hufe | 647/1 | 1957 | Wiesbaden | 15 |
Volker Braun | Deutschland | 2000 | Neue Totentänze. Mit Gedichten von Volker Braun | 1233 | 2002 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 4 |
Elias Canetti | Vereinigtes Königreich | 1972 | Die Stimmen von Marrakesch | 1066 | 1987 | Leipzig (DDR) | 15 |
Paul Celan | Frankreich | 1960 | Übertragung: Einundzwanzig Sonette von William Shakespeare | 898 | 1967 | Frankfurt a. M. | 4 |
Günter Eich | Deutschland | 1959 | Allah hat hundert Namen. Ein Hörspiel | 667/1 | 1958 | Wiesbaden | 10 |
Hans Magnus Enzensberger | Deutschland | 1963 | Übertragung: Die Bettleroper von John Gay | 984/1 | 1973 | Leipzig (DDR) | 10 |
Max Frisch | Schweiz | 1958 | Questionnaire (Fragebogen) | 1435 | 2017 | Berlin | 4 |
Elke Erb | Deutschland | 2020 | Mitübertragung: Des Himmels lichter Rand Gedichte von Alexander Blok | 657/2 | 1980 | Leipzig (DDR) | 10 |
Günter Grass | Deutschland | 1965 | Lebenslang: Ausgewählte Gedichte | 1343 | 2012 | Berlin | 4 |
Durs Grünbein | Deutschland | 1995 | Una storia vera. Ein Kinderalbum in Versen | 1237 | 2002 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 4 |
Peter Handke | Österreich | 1973 | Notizbuch Nr. 4 | 1367 | 2015 | Berlin | 7 |
Wolfgang Hildesheimer | Deutschland | 1966 | Der ferne Bach. Eine Rede | 1025/2 | 1985 | Frankfurt a. M. | 5 |
Uwe Johnson | Deutschland | 1971 | Nacherzählung: Von dem Fischer un syner Fru von Philipp Otto Runge | 315 | 1976 | Frankfurt a. M. | 5 |
Marie Luise Kaschnitz | Deutschland | 1955 | Florens. Eichendorffs Jugend | 1157 | 1996 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Sarah Kirsch | Deutschland | 1996 | Pilze. Ein Lesebuch [Ein Gedicht] | 1445 | 2018 | Berlin | 6 |
Wolfgang Koeppen | Deutschland | 1962 | Nachwort zu: Von dem Machandelboom. Ein Märchen nach Philipp Otto Runge | 1036/2 | 1987 | Frankfurt a. M. | 8 |
Karl Krolow | Deutschland | 1956 | Übertragung: Spanische Gedichte des XX. Jahrhunderts | 722 | 1962 | Frankfurt a. M. | 10 |
Hermann Lenz | Deutschland | 1978 | Hotel Memoria. Erzählungen | 1115 | 1990 | Frankfurt a. M. | 3 |
Sibylle Lewitscharoff | Deutschland | 2013 | Pong redivivus | 1383 | 2013 | Berlin | 5 |
Friederike Mayröcker | Österreich | 2001 | Von den Umarmungen. Gedichte | 1352 | 2012 | Berlin | 3 |
Martin Mosebach | Deutschland | 1995 | Das Kissenbuch. Gedichte und Zeichnungen | 1127 | 1995 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 2 |
Adolf Muschg | Schweiz | 1994 | Geleitwort zu: Und jeder Schritt ist Unermeßlichkeit von Siegfried Unseld | 1244 | 2003 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Hans Erich Nossack | Deutschland | 1961 | Sechs Etüden | 805 | 1964 | Frankfurt a. M. | 10 |
Heinz Piontek | Deutschland | 1976 | Übertragung: Gedichte von John Keats | 716 | 1960 | Wiesbaden | 10 |
Peter Rühmkorf | Deutschland | 1993 | Kleine Fleckenkunde | 1082 | 1988 | Leipzig (DDR) | 15 |
Lutz Seiler | Deutschland | 2023 | Am Kap des guten Abends | 1455 | 2018 | Berlin | 5 |
Clemens J. Setz | Österreich | 2021 | Nachwort zu: Übrig blieb ein moosgrüner Apfel von H. C. Artmann | 1493 | 2021 | Berlin | 3 |
Martin Walser | Deutschland | 1981 | In Goethes Hand. Szenen aus dem 19. Jahrhundert | 1062 | 1985 | Leipzig (DDR) | 15 |
Christa Wolf | Deutsche Demokratische Republik | 1980 | Unter den Linden. Erzählung | 1355 | 2012 | Berlin | 6 |
Träger des Ingeborg-Bachmann-Preises Bearbeiten
Nach dem Vorbild der Gruppe 47 entstanden die seit Mitte der 1970er Jahre in der österreichischen Stadt Klagenfurt abgehaltenen Tage der deutschsprachigen Literatur. Auf diesen wird seit 1977 jährlich der 1976 von der Stadt gestiftete Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Der Jury gehörte der renommierte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki an, dessen Arbeit Wir sitzen alle im gleichen Zug 2003 als IB 1239 in dieser Reihe erschien. Das Gros der gewürdigten Autoren hat dagegen seine verlegerische Heimat außerhalb der Suhrkamp-Verlagsgruppe, so dass bislang nur vier der 27 Preisträger auch in der Insel-Bücherei vertreten sind.
Autor | Herkunftsland bei der Auszeichnung | Preis- jahr | (Erster) Titel in der Insel-Bücherei | IB-Nr. | Jahr | Verlagshaus | EA (Tsd.) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Angela Krauß | Deutsche Demokratische Republik | 1988 | Triest. Theater am Meer | 1290 | 2007 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Sibylle Lewitscharoff | Deutschland | 1998 | Pong redivivus | 1383 | 2013 | Berlin | 5 |
Erica Pedretti | Schweiz | 1984 | Mal laut und falsch singen | 1223 | 1992 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Lutz Seiler | Deutschland | 2007 | Am Kap des guten Abends. Acht Bildgeschichten | 1455 | 2018 | Berlin | 5 |
Uwe Tellkamp | Deutschland | 2004 | Reise zur blauen Stadt | 1323 | 2009 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Träger des Heinrich-Böll-Preises Bearbeiten
Der Heinrich-Böll-Preis, von der Stadt Köln seit 1980 im Gedenken an ihren Ehrenbürger Heinrich Böll zur Ehrung eines literarischen Lebenswerks verliehen, trägt seit 1985 den Namen des Literaturnobelpreisträgers. In der Insel-Bücherei sind bislang 6 Preisträger aus der Bundesrepublik vertreten.
Autor | Preis- jahr | (Erster) Titel in der Insel-Bücherei | IB-Nr. | Jahr | Verlagshaus | EA (Tsd.) |
---|---|---|---|---|---|---|
Hans Magnus Enzensberger | 1985 | Natürliche Gedichte | 1257 | 2004 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 4 |
Ludwig Harig | 1987 | Ein Fall für Epikur. Erzählungen | 1301 | 2008 | Frankfurt a. M. und Leipzig | 3 |
Helmut Heißenbüttel | 1984 | Nachwort zu: Arno Schmidt: Die Umsiedler | 818 | 1964 | Frankfurt a. M. | 8 |
Uwe Johnson | 1983 | Nacherzählung und Nachwort zu: Von dem Fischer un syner Fru. Ein Märchen nach Philipp Otto Runge | 315 | 1976 | Frankfurt a. M. | 5 |
Hans Mayer (Literaturwissenschaftler) | 1980 | Nachwort zu: Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg. Ein Schauspiel | 1029 | 1987 | Frankfurt a. M. | 8 |
Ralf Rothmann | 2005 | Schicke Mütze. Gethsemane. Zwei Erzählungen | 1354 | 2012 | Berlin | 3 |
Für den Druck der Reihenbände beauftragte Unternehmen Bearbeiten
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dominierten Leipziger Druckereien bei der Herstellung der Bände. Auf diese hatte der Verleger den schnellsten Zugriff und ließen sich Abstimmungen im Zuge der Druckdurchführung direkt vor Ort vornehmen. In Kriegs- und Krisenzeiten ließ Kippenberg vermehrt auch außerhalb des Verlagsorts ansässigen und ausländischen Druckhäusern Aufträge zukommen. Infolge der deutschen Teilung griffen die beiden Verlagshäuser dann jeweils auf die in ihrem Wirtschaftsgebiet ansässigen polygrafischen Unternehmen zurück. Einen vollständigen Überblick über die bei den einzelnen Bänden beauftragten Druckereien liefert Bresinsky auf seiner Webseite zur Insel-Bücherei.
Gestaltung und Ausstattung der normalen Reihenbände Bearbeiten
Pappeinbände mit Musterpapierbezug Bearbeiten
Rizzi-Papiereinband Bearbeiten
Das äußere Erscheinungsbild der Reihe unterschied sich vom Beginn ihres Erscheinens an deutlich von den üblichen Buchreihen für den Massenvertrieb, die ohne besonderen typographischen Aufwand auf eher billigem Papier gedruckt und zumeist nur mit einfachen Broschureinbänden versehen wurden, wie die Reclam Universal-Bibliothek. Die ersten zwölf Bände der Insel-Bücherei wurden dagegen auf holzfreiem Papier gedruckt und in Pappeinbände im Oktavformat (8°) gebunden, die mit farbigen Überzugspapieren nach Vorlagen der italienischen Kollektion Rizzi versehen waren.
Sonstiger Buntpapiereinband Bearbeiten
Ab 1913 wurde das Sortiment der Einbandpapiere auch um Muster ergänzt, die nicht aus der Kollektion „Rizzi“ stammten, da die gewachsene Bandzahl inhaltlich und zur Erhöhung der optischen Attraktivität nach einer Verbreiterung des Musterpapierfonds verlangte. Dabei wurden die Entwürfe ab den 1920er Jahren zunehmend moderner. Noch immer stand aber der Musterpapierfonds der Reihe für alle erscheinenden Titel gleichermaßen zur Verfügung.
Erst mit dem Aufkommen der Bildbände ab 1933 kam es aufgrund der erwarteten hohen Auflagen zu titelspezifischen Musterpapieren. Hier wurde sehr oft auf ein aus dem behandelten Thema abgeleitetes Einbandmotiv, das dann im Rapport wiederholt wurde, zurückgegriffen.
Nach 1950 zeichnete sich vor allem im Leipziger Verlagshaus die Tendenz ab, zu jedem neuen Titel ein eigenständiges Musterpapier zu entwerfen. Viele Entwürfe der Leipziger Produktion stammten von Ursula Lemnitz. Mit dem bandspezifischen Musterpapier wurden regelmäßig die gesamte Auflage und auch Folgeauflagen ausgestattet. Bei ab und an auftretendem Mangel an diesem kamen in kleinen Binderaten auch Ersatzeinbandpapiere zum Einsatz, die entweder grundsätzlich bei Mindermengen herangezogen wurden oder die der laufenden Produktion anderer IB-Bände mit ausreichenden Mengen an Einbandpapier entnommen wurden. Aufgrund des verkaufspreisbedingt problemlosen Absatzes auch hoher Auflagen war die Praxis eines titelgebundenen Einbandpapiers ohne wirtschaftliche Probleme möglich.
Dagegen konnte das Wiesbadener/Frankfurter Haus wegen der zunehmenden Absatzschwierigkeiten der Reihe ab Ende der 1950er Jahre sehr häufig nur kleinere Binderaten auf den Markt bringen, so dass sich eine Titelbindung an ein Buntpapier verbot. Erst bei den recht kleinen Auflagen der Novitäten ab Ende der 1960er Jahre wurden vom Frankfurter Verlagshaus vermehrt titelspezifische Einbandpapiere eingesetzt, die auch gegenwärtig Reihenstandard sind.
Buntpapiereinband mit dicken Einbandpappen Bearbeiten
Ausschließlich vom Leipziger Verlagshaus und zumeist für nach dem Zweiten Weltkrieg erschienene Bände wurden zur Aufbindung auch besonders dicke Einbandpappen (Pappstärken bis 2,5 mm) verwendet, die von dem normalen Einbandmaterial erkennbar abweichen. Die Verwendung könnte auf Lieferengpässe bei den normalen Einbandpappen oder auf besondere Bezugswege einzelner Buchbindereien bei der Beschaffung der Einbandpappen zurückzuführen sein. Diese Aufbindungen wurden bislang bei fast zwei Dutzend Titeln gefunden, wobei teilweise wohl ganze Auflagen mit dicken Pappbänden ausgestattet wurden. Zumeist handelt es sich um Bildbände, wie IB 170/3 (Die Tempel von Paestum, 1943), IB 173/3 (Die Goldene Pforte zu Freiberg, 1943) oder IB 281/2 (Das kleine Blumenbuch von Fritz Kredel, 1934); es liegen aber auch mehrere Textbände vor, z.B: IB 57/1B (Mérimée: Carmen, 1951) oder IB 61 (Goethes Faust in ursprünglicher Gestalt, 1955).
Marmorpapier-Einband Bearbeiten
Ab Ende 1927 bis Anfang der 1930er Jahre experimentierte man bei der Auswahl von Einbandpapieren auch mit relativ empfindlichen Marmorpapieren, die zuvor schon bei drei Vorzugsausgaben in Halbleder Verwendung gefunden hatten und die nun auch bei gut zwei Dutzend Titeln der Normalausgaben eingesetzt wurden. Offensichtlich entsprach das erzielte optische Ergebnis aber nicht dem Reihencharakter und fehlte auch die erforderliche Haltbarkeit, so dass es bei diesen einmaligen Versuchen blieb. Bislang wurden bei 22 Titeln der Normalausgaben Marmorpapiere gefunden.
Titelschild Bearbeiten
- Bände in Normalausstattung mit geklebtem Titelschild
Die Bändchen trugen zunächst ein aufgeklebtes, typographisch mit Sternen und Linien gestaltetes Titelschild mit Angabe der Reihennummer und der Buchreihe „Insel-Bücherei“. Wohl durch ein Druckereiversehen, das bei einer ersten Binderate der Erstauflage nicht sofort bemerkt wurde, kam es zumindest bei dem Titel von Gottfried Keller: Die drei gerechten Kammmacher. Spiegel, das Kätzchen (IB 329) zum unrichtigen Eindruck „Insel-Verlag“. Im Zweiten Weltkrieg trat nochmals bei der Broschur-Ausgabe (s. u.) von IB 7 Münchhausen ein Titelschild-Druckfehler auf, indem der Reihenname zu „Insel-Bücher“ verkürzt wurde. Die vier Ecksterne wurden bei den Frankfurter und Leipziger Ausgaben ab 1962 (IB 737) bzw. 1964 weggelassen. Grundsätzlich wurde 1964 auch die gliedernde Sternenlinie durch eine durchgezogene Linie ersetzt. Die Titelschilder wirkten damit moderner.
Vom stets querliegenden Titelschild war aus einbandgestalterischen Gründen bisher nur bei IB 692 Peking-Oper abgewichen worden, das ein hochkant stehendes Titelschild erhalten hatte.
- Bände in Normalausstattung mit gedrucktem Titelschild
Bei den oben genannten Bildbänden der 1930er und 1940er Jahre wurden Titel- und Rückenschild als Teil des titelspezifischen Einbands mitgedruckt.
Um Kosten zu sparen, experimentierte das Frankfurter Verlagshaus mit Einbandgestaltungen ohne geklebte Titel- und Rückenschilder, wobei zunächst die Funktion der Schilder lediglich von schwarzen Rahmenelementen übernommen werden sollten – im Gegensatz zu den später realisierten, in weißer Farbe gedruckten Schildern. Erst ab 1982 kam es dann im Frankfurter (IB 1006/1, Poe: Der Rabe) und ab 1989 im Leipziger Verlagshaus (IB 1083, Barthelme: Am Ende des Mechanischen Zeitalters) tatsächlich dazu, dass die Titelschilder nur noch in ein eingeprägtes Titelfeld gedruckt wurden. An dieser Praxis wurde auch im wiedervereinigten Verlag festgehalten. Zwar liegen aus Frankfurt auch bei dem 1978 erschienenen IB 1003/1 (Vergil: Bucolica. Hirtengedichte) schon Bände mit TS-Eindruck vor. Hier handelt es sich aber um spätere Binderaten, wofür wiederholt anzutreffende Preiseinzeichnungen von Buchhändlern mit „12,- DM“ in diesen IB ein wesentliches Indiz sind; bei Neuerscheinen kostete der Band nur 10,- DM. Auch trägt noch IB 1005/2 (Liebesbriefe der Babet) von 1979 ein geklebtes Titelschild.
- Bände in Normalausstattung ohne Titelschild
Ganz weggelassen wurde das Titelschild, um die Optik des Musterpapiers nicht zu beeinträchtigen, in Frankfurt bei der Erst- und einigen Teilauflagen von IB 981 (Heinrich Vogeler: Dir) und in Leipzig bei IB 1012/2 (Kaplan: Variationen zu jiddischen Volksliedern). Während bei der Frankfurter Ausgabe eine schmale Buchschleife aus transparentem Pergaminpapier die Titelei trug, gingen bei dem Titel von Kaplan nur aus dem Rückenschild die IB-Nummer sowie Autor und ein Teil des Buchtitels hervor. Zwar hatte der Verlag die Titelschilder ausdrucken lassen, entschloss sich jedoch nach deren Vorlage, sie wegen der Beeinträchtigung der Wirkung des Einbands wegzulassen. Die Absicht, sie in die Bändchen einzulegen, musste aus Aufwandsgründen verworfen werden. Auch die daraufhin vorgesehene separate Auslieferung zusammen mit den Bändchen an den Buchhandel zur Aushändigung an die Käufer auf Wunsch unterblieb.
- Bände in Normalausstattung mit überklebtem Titelschild
Immer wieder kam es bis 1945 bei Einzelstücken von IB im Herstellungsprozess zu Überklebungen von Titelschildern, um Verarbeitungsfehler zu korrigieren und damit den Einband mit dem Bandinhalt konform gehen zu lassen. In der von Papiermangel geprägten deutschen Nachkriegswirtschaft waren zum einen schon vorgefertigte titelspezifische Einbandmusterpapiere für zu broschierende Ausgaben vorhanden, die für den eingedruckten Titel keine Verwendung mehr finden sollten – hierzu gehörte auch das Broschureinbandpapier für die ursprünglich geplante, aber dann doch nicht erschienene 2. Auflage des kriegsvernichteten IB 313/2 (Gedichte des deutschen Barock) – und waren zum anderen solche Papiere mit leerem TS-Feld vorhanden, die ursprünglich noch mit der Titelei bedruckt werden sollten. Hier behalf sich der Verlag durch Aufkleben neuer Titelschilder und konnte so das Einbandpapier noch verwenden.
Aber auch aus jüngerer Zeit sind TS-Überklebungen bekannt. Nachdem die in Leipzig 1981 erschienenen Briefe eines Reisenden an Herrn Drost … (IB 656/2) zunächst dem Autor Johann Karl Wezel zugeschrieben und dementsprechend die Titelei und Einbandgestaltung erfolgt waren, stellte sich kurz vor der Veröffentlichung Leopold F. G. Goecking als wahrer Verfasser heraus. Das Titelblatt wurde noch ausgetauscht und das unrichtige Titelschild mit dem korrekten überklebt. Weiter kam es beim Leipziger Verlagshaus wiederholt zu TS-Überklebungen, wenn aus Materialmangel kleine Restmengen von zu anderen IB-Titel gehörenden Einbandpappen zur Aufbindung verwendet wurden.
Nach der Wiedervereinigung gab es noch zwei Überklebungen auf eingedruckte Titelschilder: Beim Titelschild von IB 530/B (Brüder Grimm: Hans im Glück, 1992) fehlte der Untertitel „eingerichtet von Jens und Maria Anna Witt“ – der Mangel wurde mit einem aufgeklebten Titelschild behoben. Und bei Die Jagd. Mythos, Metapher, Motiv (IB 1135, 1993) musste der fehlerhafte Eindruck der ausgelieferten ersten Binderate „Methapher“ ebenfalls mit einer Titelschildüberklebung bei den späteren Auslieferungen korrigiert werden.
- Sonderausgaben ab 2014 sowie Groß- und Kleinformate ab 2012
Die Sonderausgaben ab 2014 sowie die Ausgaben im Groß- und Kleinformat ab 2012 tragen im eingedruckten Titelschild nur die Reihenbezeichnung ohne Bandnummer.
Rückenschild Bearbeiten
Erst ab IB 28, Hugo von Hofmannsthal: Der Tor und der Tod, und für Nachauflagen generell ab 1913 wurde ein Rückenschild mit Autor und Kurztitel aufgeklebt; die Reihennummer wurde auf diesem ab dem im Jahre 1915 erschienenen IB 158/1 (Landsknechtslieder) angegeben. Nicht selten wurde bei den im Zweiten Weltkrieg erschienenen Ausgaben das Rückenschild weggelassen. Ab den 1980er Jahren wurden die Rückenschilder wie die Titelschilder nur noch aufgedruckt.
Querformat Bearbeiten
Wenn es die möglichst werkgerechte Wiedergabe von Kunstwerken, wie von Goethe (IB 555, siehe Abbildung), Lyonel Feininger (Rotes Meer und gelbe Schiffe, IB 629/1), Carl Blechen (Italienische Skizzen, IB 640/2) und Hans Purrmann (Sommer auf Ischia, IB 721), oder die Darstellung von Notenabbildungen erforderte, kommt ausnahmsweise auch ein querformatiger Bucheinband (quer 8°) zum Zuge. Erstmals wurde dieses Format bei den Bilderpossen von Wilhelm Busch (IB 25/2) im Jahre 1934 sowie in jüngerer Zeit 1999 bei Martin Walsers Der edle Hecker (IB 1197), das von Johannes Grützke illustriert wurde, und 2020 bei Ole Könneckes Der zweite Weihnachtsmann (IB 1488), eingesetzt. Die Zahl der Bändchen in diesem Format liegt weit unter zwei Dutzend.
Leder- und Halbledereinbände Bearbeiten
Schon bald nach Etablierung der Buchreihe am Markt wurden Teilauflagen (jeweils ca. 200 Exemplare) von gängigen Titeln oder auch Erstauflagen von im Inselverlag erfolgreichen Autoren in Ganzleder aufgebunden und z. T. mit Schutzumschlag und Schuber ausgestattet. Der Buchblock wurde jeweils der Normalauflage entnommen. Die Bändchen sind als Insel-Bücher nur an der Bogenzählung zu erkennen. Sie wurden etwa zum sechs- bis achtfachen Preis der Normalausgabe angeboten (vgl. die oben angegebene Preistabelle 1912 bis 1945) und in folgenden zwei Varianten gefertigt:
- Ganzledereinband mit goldgeprägtem Insel-Signet auf dem Vorderdeckel und ebenso eingedrucktem Titel auf dem Buchrücken (Serie LS) sowie gemustertem Vorsatzpapier; diese Variante erschien zwischen 1914 und 1932 von 70 Titeln aus 36 Erst- und 110 Folgeauflagen, wobei jeweils 200 Bände aufgebunden wurden,
- Ganzledereinband mit goldgeprägtem Fleuron, der in 21 Mustern vorkommt, und Titel auf dem Vorderdeckel sowie unbedrucktem Rücken (Serie LF); diese Variante wurde zwischen 1917 und 1924 von 29 Titeln aus 34 Auflagen nur auf Einzelbestellung von Kunden gefertigt und kommt dementsprechend sehr selten vor.
Von zwei Titeln, dem IB 1, Rilke: Cornet (1915–1924), und dem IB 28, Hugo von Hofmannsthal: Der Tor und der Tod (1921), liegen auch Halbledereinbände vor, die mit einem Marmorpapier beim Einband und einem Leseband versehen wurden.
Nach 1945 wurde die regelmäßige Herstellung von Ledereinbänden erst 1992 wieder aufgenommen. Sie beschränkte sich allerdings auf die Ausstattung nur noch eines Titels pro Jahr, mit zeitlichen Unterbrechungen. Die Auflagen schwanken zwischen 300 und 750 Exemplaren. Die Bände wurden mit einem titelspezifischen Ledereinband und einem besonderen Impressum versehen. Zuletzt erschien so 2021 Sibylle Lewitscharoffs „Pong am Abgrund“; aktuell liegt keine Verlagsankündigung vor.
Broschur-Einbände Bearbeiten
- Einsatz in den beiden Weltkriegen
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren für den Versand an Frontsoldaten Teilauflagen broschiert worden (Feldpost- und Frontbuchhandelsausgaben, siehe unten). Daneben wurden im Zweiten Weltkrieg – sicher aus Gründen der Materialknappheit – vorhandene Restbestände von Normalausgaben in Broschuren aus (Tonpapier), kräftigen einfarbigen Kartons, aufgebunden. Bei einigen Textausgaben und allen broschierten Bildbänden wurde auch illustriertes Einbandpapier aufgebunden, wobei bei den Bildbänden das Muster stets dem bei den Pappbänden der Normalausgabe verwendeten entsprach und ein eingedrucktes Rückenschild aufwies.
- Verwendung nach dem Zweiten Weltkrieg
Da die Materialknappheit in den ersten Nachkriegsjahren in allen Besatzungszonen Deutschlands fortbestand, konnten in dieser Zeit weiterhin nur papierene broschierte Ausgaben hergestellt werden. Zumeist handelte es sich um Musterpapier. Teilweise wurden noch vorhandene Musterpapiere mit bereits eingedrucktem Titelschild durch Überkleben mit neuen Titelschildern für andere Ausgaben benutzt. Für kleine Binderaten wurde im Nachkriegsjahr 1946 von der Wiesbadener Zweigstelle noch auf Restbestände an beigefarbenem Feldposteinbandpapier zurückgegriffen, wie bei den Erstauflagen von IB 331/2, Burkhardt: Briefe, IB 400/1B, Rilke: Ausgewählte Gedichte (I) und IB 480/1C, Rilke: Ausgewählte Gedichte (II). Schließlich wurde für den Nachkriegsmarkt bei schon bedruckten Einbänden die Angabe „Feldpostausgabe“ überklebt, um sie noch verwenden zu können, z. B. IB 543/1A, Ebner-Eschenbach: Aphorismen. Anfang der 1950er Jahre, zuerst in Leipzig und dann auch in Wiesbaden, erhielten die Insel-Bücher wieder ihr gewohntes Aussehen im Pappband.
Ausstattungen zur Absatzförderung Bearbeiten
Vorwiegend bei Erstauflagen setzte der Verlag ab 1912 bei einigen Titeln zur Verkaufsförderung Umschlagstreifen ein, mit denen auf den Inhalt des Bändchens, den Autor oder – bei Folgeauflagen – auch auf bereits erreichte Auflagenzahlen hingewiesen wird. Zuletzt wurde um den 1997 erschienenen Band Frauen um Felix Mendelssohn Bartholdy (IB 1178) ein Umschlagstreifen gelegt.
Die Gestaltung des Bucheinbandes rückte im Frankfurter Verlagshaus vor allem in den 1970er und 1980er Jahren von den reihentypischen Musterpapieren mit dem aufgeklebten (später aufgedruckten) Titel- und Rückenschild ab und näherte sich dem Erscheinungsbild der immer zahlreicher auf den Buchmarkt drängenden, mit der Insel Bücherei konkurrierenden Taschenbuchausgaben anderer Verlage an. Bereits ab 1961 wurden bei Bänden mit einem Bildteil zeitweise Schutzumschläge eingesetzt, die ein Bildmotiv aus dem Band wiederholen. Sie wurden dem Buchhandel für die lieferbaren Ausgaben separat zur Verfügung gestellt. Den Einsatz von Schutzumschlägen bei der Reihe hatte auch Anton Kippenberg schon 1927 erwogen, er wollte jedoch das Vorbild dafür, die Reclam-Bändchen, nicht kopieren und verwarf den Gedanken wieder Nach dem Einsatz der Schutzumschläge bei bereits aufgebundenen Bändchen wurde schließlich das Bildmotiv gleich direkt auf den ansonsten weißen, grauen, braunen oder grünen Untergrund des aufzuklebenden Überzugspapiers gedruckt (Bildeinband). Diese Bände tragen eine einfarbige Reihenleiste mit dem Titel und der Bandnummer. Bildeinbände mit weißem Untergrund erhielten als Schutz vor der leicht möglichen Verschmutzung einen durchscheinenden Pergaminumschlag.
Ab 1965 wurden die, häufig folienkaschierten, Einbände grafisch auch völlig frei gestaltet, mitunter sogar ohne Angabe des Titels auf dem Vorderdeckel, wodurch der Reihencharakter der Bändchen verloren ging.
Singulär blieb der Einsatz eines speziellen Geschenkkuverts. In ein solches waren in der „Woche der Insel-Bücherei“ 1978 anlässlich des Erreichens der Reihennummer „1000“ die Bände IB 1 (Rilke: Cornet) und IB 1000/2 („Das Tagebuch“ Goethes und Rilkes „Sieben Gedichte“, erläutert von Siegfried Unseld) zum gemeinsamen Verkauf eingelegt worden. Es wiederholt das nach dem Wandbehang aus Goethes Schlafzimmer gestaltete Überzugspapier von IB 1000/2 (siehe Abb.).
Illustrationen und Bildbände Bearbeiten
Illustrationen Bearbeiten
Schon bei einem Band der ersten Lieferung von zwölf Titeln, Gottfried August Bürgers Erzählungen über die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen (IB 7/A), lockerte eine Titel-Illustration den Textteil auf. Der erste durchgehend illustrierte Band wurde den Lesern nur wenig später mit den Fünf sehr anmutigen Geschichten des Giovanni di Boccaccio (IB 16) präsentiert; ihm folgten dann 1913 Die schön Magelona (IB 39) und Drei Fastnachtsspiele von Hans Sachs (IB 46), nochmals mit mittelalterlichen Holzschnitten, sowie Jean Pauls Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wuz in Auenthal (IB 51). Auf die weitere Entwicklung der Illustration in der IB vor 1945 wurde schon unter dem Punkt „Die Insel-Bücherei von 1914–1932“ (Die Zwischenkriegszeit) eingegangen.
Einen besonderen Aufschwung nahm das auf hohem buchkünstlerischen Niveau gestaltete Insel-Buch, wozu nicht zuletzt auch Illustrationen gehörten, dann in den 1950er und 1960er Jahren im Wiesbadener Verlagshaus unter dessen künstlerischem Leiter, Gotthard de Beauclair. Beispielhaft seien erwähnt die Federzeichnungen von Robert Pudlich zu Bontempellis Fahrt der Europa (IB 627/1), Theo Kurpershoeks Holzschnitte zu Balzacs Das Mädchen mit den Goldaugen (IB 654/1) oder die Holzschnitte von Frans Masereel zu Federico García Lorcas Das Kleine Don Cristóbal Retabel (IB 681/1). Eine vergleichbare Rolle bei der Förderung der Illustration spielte im Leipziger Verlagshaus der von 1952 bis 1978 dort tätige Herstellungsleiter Hans-Joachim Walch. Dieser, selbst buchillustrierend tätig, ermutigte vor allem junge Künstler, das Feld der Buchillustration zu betreten (Näheres siehe oben im Abschnitt „Das Leipziger Verlagshaus nach Kriegsende von 1945 bis 1990“).
Wiederholt versuchte der Verlag in jüngerer Zeit, durch Wettbewerbe neue künstlerische Handschriften für den Verlag zu gewinnen. Nach dem zum 75-jährigen Jubiläum der Insel-Bücherei 1987 durchgeführten Illustrationswettbewerb rief der Insel Verlag zuletzt zur Illustration der 2006 erschienenen Erzählungen von Engeln, Geistern und Dämonen von Martin Buber auf, dieses Mal Studenten der Fachhochschule Mainz, auf. Aufgrund einer gleichrangigen künstlerischen Gestaltung wurden Bubers Erzählungen gleich in zwei Bänden (IB 1280 und 1281) mit den Illustrationen von Regina Gail und Mandy Schlundt ediert.
Ein- und mehrfarbige Bildbände Bearbeiten
Im Reformations- und vorletzten Kriegsjahr, 1917, wurde dann mit dem ersten reinen Bildband, der historischen Holzschnittfolge Bilder des Todes von Hans Holbein d. J., ein neuer Buchtyp der Reihe aus der Taufe gehoben, bei dem ein vom erläuternden Textteil getrennter und zunächst noch schwarzweißer Tafelteil enthalten war. Dieser erste Band erlebte sogar noch bis 1989 im Leipziger Verlagshaus Nachauflagen. In den 1930er Jahren bereicherten nunmehr im Mehrfarbdruck gedruckte Farbbildbände die Reihe. Sie wurden von zeitgenössischen Buchkünstlern (Fritz Kredel, Willi Harwerth und Rudolf Koch) ausgestattet und fanden auch international große Beachtung, was die Auszeichnung mit einer Goldmedaille auf der Paris Weltfachausstellung 1937 dokumentiert. Hier machte den Anfang das 1933 erschienene Kleine Blumenbuch (IB 281/2). Ihm folgten aus der Reihe mit Naturthemen u. a. Das kleine Baumbuch (IB 316/2, 1934) und Der kleine Goldfischteich (IB 255/2, 1935). Bei einer Anzahl von Bildbänden wurden die beigegebenen Bildtafeln auch nach älteren kolorierten Vorlagen gedruckt, wie Das kleine Buch der Vögel und Nester (IB 100, 1935), Maria Sibylla Merians Das kleine Buch der Tropenwunder (IB 351/2, 1935) und Die Minnesinger in Bildern der Manessischen Handschrift (IB 450, 1933, Teil 1). Sogar bis ins letzte Kriegsjahr 1945 wurde an solchen Ausgaben gearbeitet. Freilich konnte der 2. Teil der Minnesinger (IB 560) erst nach Kriegsende ausgeliefert werden. Die Bändchen dieser Zeit, deren Farbtafelteil zumeist von der Leipziger Druckerei H.F. Jütte hergestellt wurde, dürften in ihrer Druckqualität bis heute in der Reihe als unübertroffen gelten. Der Druck der Farbtafeln erfolgte im Offsetdruck, als Ausgangsdruckvorlage wurden Lithosteine mit einer seitenrichtig aufgebrachten Zeichnung benutzt.
Als erster Band mit photographischen Aufnahmen erschien dann 1936 Der Bordesholmer Altar Meister Brüggemanns (IB 495). Diesem Band schlossen sich Titel mit Aufnahmen des Naumburger Doms (IB 505), des Freiberger Doms St. Marien (IB 179/3) und griechischer Tempel von Paestum (IB 170/3) an.
Schließlich wurden ab 1939 auch zeitgenössische Maler und Bildhauer mit Schwarzweiß-Fotografien in der Insel-Bücherei vorgestellt, zunächst Georg Kolbe mit Bildwerke (IB 422), – ein Ausgabeschwerpunkt, der in den 1950er und 1960er Jahren mit Titeln über einzelne Schaffenszyklen von Künstlern, wie Ernst Barlach: Taschenbuch-Zeichnungen (IB 600), Lyonel Feininger: Rotes Meer und gelbe Schiffe (IB 629/1), Gerhard Marcks: Tierplastik (IB 595/1), Paul Klee: Handzeichnungen (IB 294/2) und Traumlandschaft mit Mond (IB 800), Hans Purrmann: Sommer auf Ischia (IB 721) und Friedensreich Hundertwasser: Der Weg zu Dir (IB 899), seinen Höhepunkt hatte. Dabei erschienen ab 1955 auch farbige Bildbände zu diesem Themenkreis.
Nummerierung Bearbeiten
Ursprüngliches Nummernkonzept Bearbeiten
Kippenbergs Absicht war es, die gesamte Buchreihe in ununterbrochener Nummernfolge lieferbar zu halten. Dementsprechend ersetzte er nicht mehr gängige Titel durch andere mit derselben Reihennummer. In den 1930er Jahren mussten dann auch die Titel der in Deutschland mit Veröffentlichungsverbot belegten Autoren ersetzt werden. Diese Praxis führte zum „Wandern“ mancher Titel zu neuen Nummern. Manch ein Band war als nicht ausreichend marktgängig zunächst aus dem Verlagsprogramm ausgeschieden und seine Nummer für einen neuen Titel vergeben worden. Sollte ersterer aufgrund einer verlegerischen Neubewertung wieder in der Reihe präsent sein, war seine ursprüngliche Nummer zumeist durch den Ersatztitel blockiert. Folglich wurde für ihn eine andere Reihennummer gesucht, dessen Titel nicht mehr zeitgemäß war. Als ein Beispiel sei Die Gesichte der Schwester Mechtild von Magdeburg angeführt: Der 1917 als IB 236/1 in nur einer Auflage erschienene Band sollte zunächst nicht weiter aufgelegt werden und wurde 1934 durch Fritz Kredels Wer will unter die Soldaten (IB 236/2) ersetzt, der es bis 1935 auf 125 Tsd. Exemplare brachte und sich damit für Folgeauflagen empfohlen hatte. Nun plante der Verlag im Jahr 1937 aufgrund der veränderten Zeitumstände doch noch einen Nachdruck von Die Gesichte der Schwester Mechtild von Magdeburg und wich mit diesem auf die Nummer 404 aus; diese hatte bis 1930 die in zwei Auflagen erschienene Novelle des sowjetischen Schriftstellers Maxim Gorki Malwa getragen; Ende der 1930er Jahre hatte sie wohl nicht mehr dem herrschenden Zeitgeist des nationalsozialistischen Kulturlebens entsprochen.
Nummerierung während der deutschen Teilung Bearbeiten
Auch das Leipziger Verlagshaus belegte nach 1945 Nummern neu, die mit aus Sicht der DDR-Kulturpolitik unerwünschten Autoren besetzt waren, so dass Nachauflagen nicht in Betracht kamen (Friedrich Nietzsche, Otto von Bismarck, Ernst Bertram, jeweils mit mehreren Titeln, und Werner Kortwich mit IB 447 Friesennot). Im Übrigen wurden neue Titel von beiden Verlagshäusern grundsätzlich fortlaufend ab IB 561 nummeriert. Um dabei Nummernkollisionen zu vermeiden, hatten sich die beiden Verlagshäuser nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Vergabe neuer Nummern im Rahmen ihrer weitgehend eigenständigen Verlagsprogramme zunächst abgestimmt.
Diese Abstimmung wurde seit etwa 1973/74 vom Leipziger Verlagshaus nicht mehr eingehalten. Als Grund wurde angegeben, dass das Frankfurter Verlagshaus die Nummer 993 mit dem DDR-Autor Peter Hacks (Der Schuhu und die fliegende Prinzessin) – diese Ausgabe wurde übrigens nicht in der DDR vertrieben – belegt hatte, obwohl Leipzig seinerseits schon einen Titel mit Gedichten Theodor Storms angemeldet hatte. Ebenso sei die Nummer 996, für die schon ein Gedicht-Band von Johannes Bobrowski vorgesehen war, von Frankfurt für Hofmannsthals Der Kaiser und die Hexe verwendet worden. Danach benutzte das Leipziger Verlagshaus ab 1974 insbesondere die IB-Nummern 562 ff., die früher bereits vom Wiesbadener Verlagshaus mit Neuerscheinungen belegt worden waren, erneut für Titel des sog. deutschen Literaturerbes. Im Ergebnis dieser Unstimmigkeiten fühlte sich dann auch das Frankfurter Verlagshaus grundsätzlich nicht mehr zur Abstimmung der Nummern verpflichtet, und so gibt es ab den 1970er Jahren erneut sehr viele Reihennummern mit zwei verschiedenen Buchtiteln.
Aktuelle Nummerierungspraxis Bearbeiten
Normalformate
Titelgleiche Bändchen wurden ursprünglich bei Neuauflagen mit inhaltlichen Veränderungen unter derselben IB-Nummer veröffentlicht. Nur wenn diese Nummer zwischenzeitlich mit einem anderen Band belegt worden war und dieser weiterhin lieferbar gehalten werden sollte, war eine Neunummerierung unumgänglich. In den letzten Jahren ging der Verlag aber dazu über, in diesen Fällen grundsätzlich eine neue Bandnummer zu vergeben. So erschien 1995 Das Römische Karneval von Goethe mit einem illustrierten Nachwort von Isabella Kuhn zuerst als IB 1155 und 2007 als IB 1292, weil nunmehr Siegfried Unseld das Nachwort verfasst hatte.
Sonderformate ab 2012 (Groß- und Kleinband)
Seit 2012/2013 laufen mit der Einführung von größer- und kleinerformatigen Bändchen drei Reihenfolgen parallel: Die Normalvarianten folgen der bisherigen Reihennummerierung, die mit der Herbstlieferung 2018 bei „Nr. 1460“ angekommen ist. Die 2012 begonnenen Großbände, die zunächst mit „Nr, S. 2001“ und „Nr, S. 2002“ ihre Auftaktausgaben hatten, laufen ab den beiden Folgebänden von 2013 ohne Unterscheidungsbuchstaben weiter (Herbst 2020: 2042). Mit der Bandnummer „2501“ hat dagegen die geplante Folge der kleinformatigen IB-Bände eröffnet und steht im Herbst 2020 bei „2528“. Offensichtlich hat der Verlag anhand des aktuellen Ausgaberhythmus eingeschätzt, dass sich die drei Nummernreihen auf absehbare Zeit nicht ins Gehege kommen dürften; vorangestellte Unterscheidungsbuchstaben waren demnach obsolet geworden.
Sonderausgaben ab 2012
Die Neunummerierung von Normalformaten kam 2012 (Jubiläumsbände) und 2013 auch bei den IB-Sonderausgaben zum Zuge. Dabei handelt es sich um erfolgreiche Bände aus dem Titelbestand, die inhaltlich unverändert, aber mit einem neuen Einbandmuster zu einem reduzierten Preis die Käufer besonders ansprechen sollen. Teilweise wiesen runde, goldfarbene und rote Aufkleber auf dem Vorderdeckel auf den Sonderpreis hin. Ab 2013 sind so in der Regel 8 bis 10 Sonderausgaben jährlich erschienen; 2016 war unter den Titeln erstmals ein Großformat (IB 2001). Ab 2014 werden neue Sonderausgaben wieder unter ihrer ursprünglichen Bandnummer geführt, allerdings nur mit einem entsprechenden Hinweis auf der Titelblattrückseite; in Titel- und Rückenschild wurde die Bandangabe ganz weggelassen. Die Sonderausgaben sollten jeweils nur in einer Auflage erscheinen. Aus dem Jahr 2014 liegen jedoch u. a. die Sonderbände von Rilkes In einem fremden Park und von Gisela Linder Blau die himmlische Farbe mit dem neuen Einband als IB 1377 bzw. IB 1361 bereits in 2. Auflage vor. Damit kann davon ausgegangen werden, dass zumindest diese Titel nun unter der neuen Ausstattung und IB–Nummer in der Reihe fortgeführt werden. Andererseits erschien Siegfried Unselds „Goethe und der Ginkgo“ nach der Sonderausgabe von 2012 (IB 1360) im Folgejahr in 23. Auflage wieder in alter Ausstattung als IB 1188.
Erstmals erschien im Herbst 2019 mit Hesses „In Weihnachtszeiten“ eine Sonderausgabe, ohne zuvor eine normale Reihenbandauflage erlebt zu haben; der Titel war zuvor nur als Insel-Taschenbuch (it 2418) im Verlagsprogramm.
Bibliografische Erfassung der Bandnummerierung und von Varianten Bearbeiten
Die Neunummerierung innerhalb der Reihe führte dazu, dass es schließlich bis zu vier verschiedene Titel zu einer Reihennummer gibt (siehe die Abbildungen zu IB 99). Bibliografisch werden inhaltlich unterschiedliche Bände mit derselben Bandnummer durch Ziffern erfasst, die der Hauptnummer nachgestellt sind. Durch die Autor- und Titelangaben auf den Buchschildern sind die unterschiedlichen Ausgaben sofort erkennbar.
Dagegen werden Bände, die vom selben Autor stammen und in der Regel einen identischen Titel tragen, aber inhaltliche Varianten aufweisen – z. B. durch das Hinzufügen von Illustrationen, die Veränderung von Prosatext- oder Gedichtsauswahlen, die Neubearbeitung einer Übersetzung oder überarbeitete Nachworte –, durch ebenso nachgestellte Großbuchstaben unterschieden. Äußerlich können die Varianten nur dann auseinandergehalten werden, wenn entsprechende Angaben auf den Titelschildern gemacht werden, wie zumeist beim Einsatz oder Wechsel von Illustratoren. Die vielfältig möglichen inhaltlichen Veränderungen beim Text sind häufig gar nicht sofort aus dem Band ersichtlich. Ihre Feststellung ergibt sich nicht selten erst durch akribische Textvergleichung. Hier wurden bisher maximal 6 Varianten (A bis F) bei Hölderlins Gedichte (IB 50), Rembrandts Handzeichnungen (IB 108/2) und Poes Phantastische Erzählungen (IB 129) erreicht.
Typografie Bearbeiten
Großen Wert legte der Insel Verlag auf die Schriftgestaltung bei jedem einzelnen Titel. Schrift und Inhalt sollten eine organische Einheit bilden. Deshalb wurden viele Titel bei Nachauflagen typografisch völlig neu gestaltet, wobei zur Mitarbeit auch namhafte Schriftgestalter, wie Rudolf Koch oder Hermann Zapf, gewonnen wurden.
Bei der Schriftart dominierte zunächst die Fraktur: von den 27 Bänden des ersten Jahrgangs liegen lediglich fünf in einer Antiqua-Schrift vor. Hier handelt es sich zumeist um Übersetzungen, wie Van de Veldes AMO (IB 3), Balzacs Facino Cane (IB 19) und Sophokles’ Antigone (IB 27), oder auch um Lyrik deutscher Autoren, hier: Ricarda Huch: Liebesgedichte (IB 22). Auch in der Folge kamen Antiqua-Schriften in der Reihe ab und an zum Zuge, nur beispielhaft seien Goethes Pandora (IB 30/1), Hölderlins Gedichte (IB 50) und Hermann Bahrs Dialog vom Marsyas (IB 67/1) genannt. Auch fremdsprachige Textbestandteile, wie Zitate oder Werkverweise, wurden häufig ebenfalls in Antiqua gesetzt.
Erst mit einem nichtöffentlichen Rundbrief-Erlass vom 3. Januar 1941 beendete Hitler das Vorherrschen der Fraktur-Schrift im Druckgewerbe Deutschlands, da die sogenannte „gotische Schrift“ nicht als deutsche Schrift anzusehen sei. Sie bestünde in Wirklichkeit aus Schwabacher Judenlettern. Danach waren die gotischen Schriften sämtlich zugunsten der „Normal-Schrift“ auszuscheiden. Dementsprechend wurde auch der Schriftsatz der IB-Neuerscheinungen schrittweise auf Antiqua-Schriften umgestellt. Kriegsbedingt waren die Druckereien jedoch nicht immer in der Lage, den Schriften-Erlass sofort ausnahmslos umzusetzen, so dass fast die Hälfte der diesem nachfolgenden Neuerscheinungen der letzten Kriegsjahre noch in der alten Schrift gesetzt werden musste.
Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchen Fraktur-Schriften in der Reihe nur noch selten auf, zumeist dann, wenn Insel-Bändchen historische Texte beinhalten, deren Wirkung auf den Leser durch eine aus ihrer Entstehungszeit stammende Letter unterstützt werden sollte, so bei dem im Leipziger Verlagshaus erschienenen Titel von Hans Sachs Ein wünderlicher Dialogus und neue Zeitung (IB 579/2) oder bei Johann Beers Der neu ausgefertigte Jungfernhobel (IB 878), der von beiden Verlagshäusern vertrieben wurde. Vom Frankfurter Verlagshaus wurde 1950 für L. Richters Es war einmal (IB 360/B) die von Hermann Zapf geschaffene Gilgengart-Fraktur erstmals kommerziell verwandt.
Bei der Auswahl der Schriften stand dem westdeutschen Verlagsteil eine größere Bandbreite zur Verfügung. Durch die in der DDR gegebenen ökonomischen Zwänge, die zu einer Standardisierung und Vereinheitlichung in allen wirtschaftlichen Bereichen und damit auch in der Druckindustrie führten, reduzierte sich dort die Anzahl der bei den Druckereien verfügbaren Antiqua-Schriften. Allerdings hatte dies wiederum den positiven Effekt, dass der Reihencharakter der Bändchen aufgrund des relativ einheitlichen Schriftbildes gestärkt wurde.
Zwei Titel des Wiesbaden/Frankfurter Verlagshauses, Paul Klees Handzeichnungen (IB 294/2) und Georg Heyms Umbra vitae (IB 749), wurden sogar mit einer Grotesk-Schrift ausgestattet: Bei Klees Handzeichnungen korrespondierte diese Schriftart wohl am besten mit dem Bandinhalt, und mit Umbra vitae wurde ein aus der Zeit des Expressionismus stammender Gedichtband mit Illustrationen von E. L. Kirchner aus dem Verlag Kurt Wolff (1924) reproduziert. Kippenberg hatte diese Schriftart in der Insel-Bücherei ansonsten vermieden. Lediglich bei den Ziffern der Bandnummer auf dem Rückenschild war ab Anfang der 1930er Jahre und weiter bei den meisten westdeutschen Nachkriegsausgaben eine Grotesk zu finden. Letztere lassen sich dadurch schon am Rückenschild von den Leipziger DDR-Ausgaben unterscheiden.
Bindung Bearbeiten
Die ersten Bände der Reihe 1912 kommen sowohl in der hochwertigen Faden- als auch Drahtheftung, die sehr häufig im Laufe der Zeit durch Feuchtigkeitseinwirkungen bedingte Rostflecke zeitigt, vor, wobei bis 1914 die Drahtheftung dominierte. Die kriegsbedingte Materialknappheit setzte der Fadenheftung 1915 erst einmal ein Ende, trotzdem sogar die Kriegsbroschuren teilweise noch so aufgebunden worden waren. Eine Neubelebung der Heftung mit dem Faden vollzog sich schrittweise ab 1927, so dass in jenem Jahr auch noch Drahtheftungen bei Neuausgaben vorkommen. Erst im vierten Kriegsjahr des Zweiten Weltkriegs verdrängte letztere erneut die Fadenheftung, vor allem bei einigen Binderaten der Feldpostausgaben, die also ab 1942 in beiden Heftungsarten hergestellt wurden. Aber auch Pappbände (z. B. IB 60/1A, Kinderlieder) und die Musterpapierbroschuren (u. a. IB 460/1B, Das kleine Buch vom Schach) blieben von dieser minderwertigen Heftung nicht ganz verschont.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es bei beiden Verlagshäusern bis 1949 wieder nur die Drahtheftung, danach aber fast ausschließlich die Fadenheftung, worauf seit IB 1250, Das ist die Nachtigall, sie singt, auch im Impressum hingewiesen wird. Lediglich bei den als „Sonderausgaben im Insel Verlag“ im einfarbigen Karton verkauften Restauflagen und einigen Text- und Bildbänden beider Verlagshäuser, wie IB 678, Maler der Brücke (Wiesbaden), sowie u. a. IB 1079, Becher: Wiedergeburt, und IB 1086, Masereel: Holzschnitte gegen den Krieg (Leipzig) kam abweichend die Klebebindung vor.
Impressum Bearbeiten
Leipziger Verlagshaus bis 1945 Bearbeiten
Bei den ersten Bänden wurde neben der Angabe des Verlags („Insel Verlag zu Leipzig“) und der beauftragten Druckerei kein Hinweis zur Erstauflage gegeben. Folgeauflagen waren jedoch durch die Angabe des erreichten Tausends gekennzeichnet, so dass dadurch die jeweiligen Erstauflagen fast immer abgrenzbar sind. Allerdings liegen auch einige wenige Folgeauflagen ohne weiteren Hinweis vor. Dann muss zur Auflagenbestimmung auf sekundäre Bestimmungsmerkmale (Textveränderungen, Druckereiangabe, veränderte Werbeseiten, Papierqualität u. ä.) zurückgegriffen werden. Ab 1938 wurde auf dem Titelblatt zumeist das Jahr des Erscheinens des Titels angegeben, auch bei Folgeauflagen von früher erschienenen Titeln; weitere Angaben enthielten die Bände bis 1945 nicht.
Leipziger Verlagshaus 1945–1990 Bearbeiten
Zusätzlich zu den bisherigen Angaben wies das Impressum der Insel-Bücher in der Sowjetischen Besatzungszone und dann weiter in der DDR die für den Insel-Verlag dort vergebene Verlagslizenznummer „351“ (bis 1950: „366“) verbunden mit der für den einzelnen Titel vergebenen Lizenznummer aus.
Bis 1964 wurde die Auflage noch in Tausend angegeben, danach nur noch als Ordinalzahl. Es wurden bei den Bänden ab 1953 die verwendete Schriftart, 1961 die Buchbinderei und im Laufe des Jahres 1972 eine zusätzliche Bestellnummer in das Impressum aufgenommen. Dem folgte 1975 der Eintrag des in der DDR über 41 Jahre konstanten Ladenpreises, und ab 1980 wurde bei den meisten Bänden der Gestalter des Einbandpapiers genannt. Schließlich folgten ab IB 1067, Samjatin: Wie der Mönch Erasmus geheilet ward, im Jahr 1986 noch die Angabe der ISBN und ISSN, so dass das Impressum des Leipziger Verlagshauses, das letztmals 1990 bei dem Titel Im Schatten des Glücks (IB 1093) zu finden ist, mittlerweile fast ein Drittel einer Druckseite einnahm. Bei den Bänden des Jahrgangs 1990 wurde aufgrund der erhöhten Verkaufspreise nach Wegfall der Preisbindung in der DDR und dem Vollzug der Währungsunion der Verkaufspreis nicht mehr eingedruckt.
Wiesbaden/Frankfurter Verlagshaus 1945–1990 Bearbeiten
Die ersten Nachkriegsbroschüren enthielten im Impressum neben der Druckereiangabe den Eindruck: „Veröffentlicht unter Zulassung Nr. 13 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung“, der später auf „Zulassung Nr. 13“ reduziert wurde und mit der Gründung der Bundesrepublik wegfiel. Bei Neuerscheinungen musste teilweise eine kurze Vita des Autors und gegebenenfalls des Übersetzers in das Impressum aufgenommen werden, wie bei IB 76/2, Molière: Tartuffe, von 1947. Zunächst ist nur bei Folgeauflagen das Tausend angegeben, es sei denn, der Titel wurde vor seiner Neuausgabe in der Insel-Bücherei bereits anderweitig vom Insel Verlag oder mit einem stark veränderten Inhalt schon vor dem Zweiten Weltkrieg in der Insel-Bücherei veröffentlicht. Dann wurde die Höhe schon der ersten IB-Teilauflage bzw. geänderten IB-Neuauflage beziffert. Von 1965 bis 1969 ist die Auflagenhöhe dann auch schon bei der Erstauflage aus dem Impressum ersichtlich.
Bei der Mehrzahl der Neuerscheinungen und bei einem Neusatz von Vorkriegstiteln wurde die verwendete Schriftart angegeben. Ab 1960 ist neben der Druckerei zumeist auch der Papierlieferant namentlich erwähnt. Alle diese Informationen fallen dann ab 1970 weg, so dass das Impressum nur noch die Druckerei und teilweise die Auflage nennt. Lediglich die ISBN ergänzt die wieder recht kargen Verlagsangaben.
Frankfurt/Leipziger und Berliner Verlagshaus ab 1991 Bearbeiten
Das Impressum entsprach von 1991 bis 1998 dem bisherigen des Frankfurter Verlagshauses; es wurde nach der Wiedervereinigung der beiden Verlagshäuser lediglich um den zusätzlichen Verlagsort „Leipzig“ ergänzt. Beginnend mit IB 1150 (Rilke: Wie soll ich meine Seele halten) wies der Verlag bei fast allen Titeln den Gestalter des verwendeten Musterpapiers oder seine ursprüngliche Herkunft aus, wenn es aus musealen Buntpapiersammlungen stammte. Zunächst sporadisch – erstmals 1997 bei IB 1175 (Heine: Neue Melodien spiel ich) – und dann ab 1998 fast durchgehend wurde wieder die Schriftart ins Impressum gerückt. Dieses wurde 1999 vollständig überarbeitet, indem die Urheberrechte, die dem Verlag am publizierten Titel vorbehalten sind, umfassend aufgezählt wurden. Gleichzeitig ließen sich nun in zwei Ziffernfolgen die Auflage an einer einstelligen und das Ausgabejahr des Insel-Buchs an einer zweistelligen arabischen Ziffer ablesen, wobei die jeweils niedrigste Zahl die maßgebende war; im Jahr 2012 wurde aber wieder zur alten Auflagenangabe von vor 1999 zurückgekehrt. Seit 2004 ergänzen die Angaben des zum Druck verwendeten Papiers und der Hinweis auf die verwendete Fadenheftung die nun wieder umfangreichen Verlagsangaben zum Titel.
Aktuelle Ausstattung Bearbeiten
Rückkehr zum klassischen Musterpapiereinbande Bearbeiten
Die zur Verkaufsförderung eingeleitete Entwicklung beim Frankfurter Verlagshaus, die der Reihe ihren unverwechselbaren Charakter und Charme zu nehmen drohte, wurde in den 1980er Jahren wieder rückgängig gemacht. So trägt gegenwärtig die Insel-Bücherei in der weit überwiegenden Anzahl der Titel wieder ihr altes Buchkleid mit Musterpapieren. Vor allem bei Titeln, die die klassische deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts oder biographische Themen zu deren Autoren zum Gegenstand haben, wird häufig auf historische Vorlagen aus Musterpapiersammlungen in musealen Beständen zurückgegriffen (Deutsches Buch- und Schriftmuseum / Deutsche Bücherei Leipzig), so dass auch die in der Frühzeit der Insel-Bücherei verwandten Rizzi-Papiere eine Renaissance erleben. In den letzten Jahren werden sehr viele klassische Musterpapiereinbände von der Künstlerin Gisela Reschke gestaltet.
Der Druck erfolgt auf hochwertigen Papieren, und es kommt die Fadenheftung zum Zuge. Die weiterhin obligatorischen Titel- und Rückenschilder werden allerdings aus fertigungsökonomischen Gründen nur noch eingedruckt. Folgeauflagen von wenigen, bereits in der Erstauflage in der Insel-Bücherei ausschließlich im Bildeinband edierten Titeln werden aber auch bei den laufenden Folgeauflagen weiter mit diesem Einband versehen (z. B. IB 1008/2: Polnische Liebesgedichte, mit einer Einbandzeichnung von Picasso, oder IB 999/2: Hermann Hesse, Stunden im Garten, mit einer Einbandzeichnung von Gunter Böhmer).
Veränderte Oberfläche des Einbandpapiers und Strichcode-Aufkleber Bearbeiten
Ab 1996, beginnend mit dem Band Norbert Elias: Die Ballade vom Armen Jakob (IB 1165), weisen die Musterpapiereinbände eine sehr glatte, lackähnliche Oberfläche auf, deren haptische Eigenschaften den früher verwendeten Papieren nicht mehr gleichkommen, allerdings durch ihre Robustheit die zuvor typischen Bereibungen der empfindlichen Buchkanten deutlich vermindern. Die glatte Oberfläche soll aber wohl vor allem den Buchkäufern ermöglichen, die im Buchhandel seit einiger Zeit aus Rationalisierungsgründen verwendeten Strichcode-Aufkleber mit der Angabe des Verkaufspreises ohne Oberflächenbeschädigung vom Buch abziehen zu können. Dies gelingt allerdings nur kurze Zeit nach dem Anbringen der Aufkleber, allmählich verbinden sie sich mit dem Deckpapier und hinterlassen dann beim Entfernen Beschädigungen. Mit der Frühjahrslieferung 2017 wurde die Einbandoberfläche wieder etwas rauer; die Langzeitwirkung für die Preisaufkleber bleibt abzuwarten.
Groß- und Kleinformate Bearbeiten
Mit Bänden im Großformat von 13,5 cm × 21,5 cm (Groß-Oktav) und abweichender, aber nur auf der Rückseite des Titelblatts angegebener Nummerierung (S 2001 und S 2002 sowie weiter 2003 ff.), die ansonsten die Ausstattungsmerkmale der Insel-Bücherei aufweisen, ist der Verlag bei der Herbstlieferung 2012 erstmals vom Prototyp des Insel-Buchs abgewichen. Bis dahin war das Klein-Oktavformat eines der seit 1912 unverändert gebliebenen, konstituierenden Elemente der Reihengestaltung. Dem folgte bei der Frühjahrslieferung 2013 das erste kleinformatige Bändchen mit den Abmaßen 9,5 cm × 14,5 cm unter der Nr. 2501. Die Sonderformate werden auf dem Buchmarkt gut angenommen und vor allem als Geschenkbücher erworben, so dass eine längerfristige Fortführung der Sonderformatreihen vorgesehen ist.
Mit der Herbstlieferung 2016 erschien bei den so genannten einmaligen Sonderausgaben erstmals ein großformatiger Titel, Vom Himmel hoch. Die schönsten Weihnachtslieder (IB S 2002), auf das normale Format reduziert; der Preis war mit 12 € etwas höher als bei den normalen Sonderausgaben. Seitdem ist eine größere Anzahl von großformatigen Titeln in dieser Ausstattung erschienen, so dass diese von den Sammlern der Reihe mit bei den Normalausgaben eingereiht werden können.
Bandillustrierung und Waschzettelbeilage Bearbeiten
Sehr oft werden jetzt die Bändchen mit Buchillustrationen und Photographien direkt im Text versehen, dagegen tauchen Bändchen mit einem reinen Bild- und erläuterndem Textteil (Bildbände, siehe oben) nur noch selten bei Neueditionen auf. Den Neuerscheinungen werden seit 1999 wieder Lesezeichen aus Karton beigegeben, die einen kurzen Verweis auf die jeweilige Bandnummer und deren Inhalt sowie rückseitig die übrigen Neuerscheinungen des Frühjahrs- oder Herbstprogramms tragen. Damit wird an eine frühere Tradition des Frankfurter Verlagshauses aus den 1950er und 1960er Jahren angeknüpft; damals lagen den Bänden beidseitig bedruckte sog. Waschzettel aus Papier bei.
Ausgaben während der beiden Weltkriege Bearbeiten
Kriegsausgaben und Ausgaben für das Hamburger Rote Kreuz im Ersten Weltkrieg Bearbeiten
Kleinere Teilauflagen von etwa 75 in den ersten beiden Kriegsjahren 1915 und 1916 lieferbaren Titeln wurden zur Reduzierung des Transportgewichts in einfarbige Broschureinbände gebunden (sog. Kriegsausgaben), um den Versand an die an der Front kämpfenden Soldaten des Deutschen Reichs zu erleichtern. Die nur 30 Pfennig teuren Broschüren tragen auf dem Vorderumschlag das normale Titelschild, ein Rückenschild ist jedoch nicht vorhanden. Bislang wurden Kriegsbroschuren bis zur IB-Nummer 196 (Eichendorff: Die Glücksritter) gefunden. Auf die Kriegsausgaben wies der Verlag in seinen Prospekten, wie Die Kriegsausgaben aus der Insel-Bücherei … (IV 261) oder Deutsche Bücher aus dem Insel Verlag zu Leipzig (s. Abb.) besonders hin.
Bei ganz wenigen kriegsbroschierten Titeln ist ein Aufdruck des Hamburger Roten Kreuzes für Lazarettinsassen zum Weihnachtsfest 1916 zu finden. Aufgrund der nicht sehr robusten Ausstattung und der intensiven Inanspruchnahme der Broschüren durch die Leser unter Kriegsbedingungen und in den Lazaretten überdauerte wohl schon der Großteil dieser Ausgaben nicht den Ersten Weltkrieg. Weitere Exemplare sind sicher wegen ihres unscheinbaren Äußeren in späteren Zeiten weggeworfen worden, so dass sie recht selten geworden sind. Bei den Rot-Kreuz-Ausgaben sind sogar nur Einzelstücke bei etwa 20 Titeln zu finden.
Neben der Verwendung von Broschureinbänden tauchen in der Insel-Bücherei auch so genannte Ausfuhrzeichen auf, die auf eine im Ersten Weltkrieg vertriebene, der Zensur unterlegene Ausgabe hinweisen. Nachdem zu Kriegsbeginn keinerlei Zensur stattfand, wurde 1916 durch das Stellvertretende Generalkommando des XIX. Armeekorps in Leipzig ein Prüfungsverfahren für diejenige Literatur eingeleitet, die ins neutrale Ausland oder die besetzten Gebiete ging. Dessen Absolvierung wurde von Juli 1916 bis Juli 1917 durch den Stempel „Z XIX“ auf dem Titelblatt unten dokumentiert. Von Juli 1917 bis November 1918 wurden dann in verschiedenen Größen das Leipziger Völkerschlachtdenkmal entweder eingestempelt oder später gleich in eine ganze Auflage eingedruckt. Sehr selten kommen Zensurzeichen auch von anderen Armeekorps (z. B. eine „18“ für das 18. in Frankfurt/Main) vor. Form und Größe, die bei einem Durchmesser von ca. 5 bis 10 mm lag, variierten aufgrund der verschiedenen Druckereien, die diese aufbrachten.
Feldpost-, Frontbuchhandels- und Truppenbetreuungsausgaben im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten
- Feldpostausgeben
Während des Zweiten Weltkrieges erschien wie bei vielen anderen Verlagen auch in der Insel-Bücherei eine größere Titelanzahl als sog. Feldpost- oder Frontbuchhandelsausgabe, die einen Querschnitt durch die Textbände des laufenden Verlagsprogramms boten und neben historischen Abhandlungen, wie Das deutsche Ordensland Preußen von Treitschke (IB 182/1), Römische Charaktere von Mommsen (IB 489) oder Politisches Gespräch von Ranke (IB 349/2), vor allem Märchen von Andersen (IB 397) oder Hauff (IB 497) sowie politisch unverfängliche Novellen, Erzählungen (Kleist, Eichendorff oder Keller) und Gedichte (Hölderlin, Rilke, Morgenstern) enthielten. Die 45 Pf. teuren Feldpostausgaben wurden von vornherein als gesonderte Auflagen mit teilweise erheblichen Auflagenzahlen auf meist minderwertigem Papier gedruckt und wie die Kriegsausgaben des Ersten Weltkrieges aus Gewichtsgründen zum Versand an die Front ausschließlich mit dünnen, zumeist einfarbigen Broschureinbänden versehen.
- Frontbuchhandelsausgaben
Dagegen waren die mit dem Eindruck „Frontbuchhandelsausgabe“ versehenen Ausgaben zum ausschließlichen Vertrieb unmittelbar an der Front bestimmt; gesicherte Preisangaben liegen nicht vor.
- Truppenbetreuungsausgaben
Für die an der Front kämpfenden deutschen Soldaten wurden zur sog. Truppenbetreuung ab 1943 auf Bestellung der Wehrmacht, die auch die Verteilung an der Front und in der Etappe übernahm, vom Verlag besondere Teilauflagen von zumeist 10 000 Exemplaren gefertigt, die nicht in den Handel kamen. Überwiegend wurden diese Bändchen in speziell für diese Ausgaben hergestellte einfarbige Pappbände mit Streifenstruktur eingebunden. Das Rückenschild wurde bei einzelnen Ausgaben weggelassen. Mitunter kamen auch gemusterte Pappbände oder Broschüren als Einbandmaterial zur Verwendung. Der Druck dieser Auflagen wurde zumeist von außerhalb Leipzigs ansässigen Druckhäusern ausgeführt, die sonst nicht in die Herstellung der Insel-Bücherei eingebunden waren. Auch hier fehlen Preisangaben; teilweise sollen die Ausgaben über die Außenstellen des OKW verteilt worden sein.
- Vertrieb der Kriegsausgaben
Der Vertrieb der für die Angehörigen der deutschen Truppen besonders gefertigten IB-Titel erfolgte mit Kriegsbeginn vor allem über das Netz der sogenannten Frontbuchhandlungen, dessen Zentrale in Berlin ansässig war. Zunächst wurden „fahrbare Buchhandlungen“ in umgebauten Bussen eingerichtet, später gab es auch ortsfeste Läden. Vor allem für das französische Besatzungsgebiet, für das in Paris eine Außenstelle der Berliner Zentrale installiert worden war, liegen mehrere Einkleber für Frontbuchhandlungen vor, die teilweise den Büchern auch lose beigelegt wurden. In anderen okkupierten Ländern wiesen häufig auch Stempel im Buch auf den Vertrieb durch eine Frontbuchhandlung hin. Nicht selten haben auch die kaufenden Angehörigen der Wehrmacht handschriftlich den Erwerb im Buch dokumentiert.
- Dorpat-Ausgabe von IB 1/A (Rilke: Cornet)
Im Pappband mit dem von Fritz Kredel 1934 für diese IB-Nummer neugestalteten Musterpapier erschien 1944 in einer kleinen Auflage Rilkes Cornet. Die Ausgabe wurde im besetzten Dorpat (Estland) auf von der Ostland-Faser-G.m.b.H. geliefertem Papier gedruckt und ist nicht in der Auflagenzählung des Verlags erfasst. Die leicht rotstichige Einbandfarbe weicht deutlich von dem sonst vom Verlag verwendeten Überzugspapier ab. Dagegen stimmt der Satz mit der 1943 im Insel Verlag erschienenen regulären Feldpostausgabe von IB 1 (721.–760.) überein. Aufgrund der im Impressum angegebenen Afv. Nr. II/01493 – die Afv. Nr. ist auch bei anderen Druckerzeugnissen der Truppenbetreuung der Wehrmacht zu finden – dürfte es sich um eine direkt von der Truppenbetreuung verantwortete Ausgabe handeln, indem eine vorliegende Verlagsausgabe fotomechanisch vervielfältigt und, laut Angabe im Buch, zum normalen IB-Preis von RM 0,80 verkauft wurde. Aufgrund der fehlenden Auflagenzählung liegt auch das Fehlen einer verlagsseitigen Genehmigung sehr nahe. Streng genommen läge hier sogar ein Erscheinen außerhalb der Buchreihe vor; zumindest handelt es sich nicht um eine reguläre Feldpostausgabe der Buchreihe.
Resteverwertung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten
Restbestände der Feldpost- und Frontbuchhandelsausgaben wurden auch noch nach 1945 vertrieben, wobei die eingedruckten Hinweise auf den kriegsbedingten Ausgabeanlass durch Überkleben des Eindrucks oder Entfernen des Vorsatzblatts mit diesem meist unkenntlich gemacht wurden.
Besondere Verlagsausgaben Bearbeiten
Ausgaben für die Leipziger Buchmärkte Bearbeiten
Beginnend mit dem Jahr 1979 und endend 1990 wurden auf dem Leipziger Marktplatz, meistens im September, Buchmärkte abgehalten, auf denen neben anderen Verlagen auch das Leipziger Haus des Insel Verlags Titel seines aktuellen Programms verkaufte. Der Insel Verlag bestückte seinen Verkaufsstand erstmals zum 2. Buchmarkt 1980 mit einem besonders dafür ausgestatteten Insel-Buch der laufenden Produktion. Diese Ausgabe von Bertolt Brecht: Von der Freundlichkeit der Welt. Gedichte (IB 907/B) erhielt nur einen Zudruck mit einem Texthinweis auf den Buchmarkt. Ab dem 3. Buchmarkt wurde zusätzlich eine von H. J. Walch entworfene Buchmarktvignette unter den Hinweistext eingedruckt, die ein aufgeschlagenes Buch mit einem – wiederum ein Buch haltenden – Löwen, dem Wappentier Leipzigs, und eine stilisierte Textseite abbildete; ab der 6. Ausgabe war sie leicht vergrößert. Der Zudruck ist zunächst auf der Rückseite des Vorsatzes und ab 1982 (Bernini: Zeichnungen [IB 660/2]) auf der des Titelblatts zu finden. Zum 12. Buchmarkt im Jahre 1990 erschien als letztes Insel-Buch Walter Benjamin: Kleine Kunst-Stücke (IB 1088) zu diesem lokalen Ereignis. Die Auflage der Buchmarktausgaben soll jeweils bei etwa 500 Exemplaren gelegen haben.
Ausgaben zur Leipziger Buchbörse Bearbeiten
Anlässlich des 85-jährigen Verlagsjubiläums lieferte das Leipziger Haus bei der 24. Leipziger Buchbörse („Die Sammler- & Jägerbörse“) am 1. März 1984 vier Titel der Jahresproduktion von 1983 (IB 612/2, Schnitzler: Leutnant Gustl; IB 681/2, Schwob: Monelle; IB 682/2, Verlaine: Gedichte, und IB 1051, Valéry: Verse) mit einem Einkleber auf dem Vorderspiegel aus. Die Auflage aller vier Titel soll 150 Exemplare betragen haben.
Vorzugs- und Geschenkausgaben Bearbeiten
Entsprechend der Verlagstradition wurden von Zeit zu Zeit für Bibliophile Vorzugsausgaben von gängigen Titeln mit besonderen Einbänden (Verwendung von Leder, Pergament, Leinen, Seide oder einem Edelpappband) und Ausstattungen (Büttenpapier, Autoren- und Künstlersignatur, Originalgrafik-Beigaben, Schuber, Handkolorierung, größeres Buchformat) gefertigt. Für Geschenkszwecke wurden von zwei Bildbänden (IB 281/2: Blumenbuch, und IB 450: Minnesinger) Anfang der 1930er Jahre Handeinbindungen in Ganzpergament nur mit einer roten Titelaufschrift durch die Buchbinderei Gerhard Prade im Verlagsauftrag hergestellt. Gerhard Prade und sein Sohn und Firmennachfolger Gerd Prade wurden ebenso wie Willy Pingel als auf künstlerische Bucheinbindungen spezialisierte Buchbinder generell lange Jahre mit der Fertigung von Handeinbänden für die Reihe beauftragt.
In den 1990er Jahren wurde die Fertigung von Vorzugsausgaben intensiviert, so dass bis 2021 in der Regel jährlich eine solche mit einem Titel aus dem Novitätenprogramm der Insel-Bücherei auf den Markt kam; aktuell (2023) ist kein weiteres Erscheinen von Vorzugsausgaben vom Verlag geplant. Obwohl von den frühen Titeln der Reihe (bis etwa 1930) inzwischen das Gros der als Vorzugsausgabe erschienenen Bände aufgetaucht sein dürfte und bibliographisch erfasst wurde (vgl. unten: Kästner (2012)), kann es hier noch Neuentdeckungen geben. Mitunter wurden auch Buchblöcke auf Kundenwunsch oder für Geschenkzwecke verlagsseitig mit Sondereinbänden (z. B. Ganzpergament oder Leder) versehen. Diese seltenen Ausgaben werden von Sammlern gesucht.
Jahresgaben für Freunde des Insel Verlags Bearbeiten
Von einigen Titeln des Verlagsprogramms der IB wurden auch Jahresgaben für Freunde des Insel Verlags in besonderer Ausstattung aufgelegt, die nicht über den Handel vertrieben wurden. Dies betraf z. B. für das Frankfurter Verlagshaus Christian von Hofmannswaldau: Sinnreiche Helden-Briefe verliebter Personen (IB 779) oder Siegfried Unseld: Goethe und der Ginkgo (IB 1188) sowie aus Leipzig das von Martin Gimm herausgegebene Leben Buddhas (IB 870) oder den von Gerhard Pommeranz-Liedtke zum künstlerischen Volksschaffen in der DDR herausgegebenen Graphikspiegel (IB 920), in dem auch später bedeutende DDR-Künstler, wie Hans Ticha, Günter Blendinger oder Manfred Butzmann, vertreten waren.
Kaufhausausgaben Bearbeiten
In den 1970er Jahren wurden vom Frankfurter Verlagshaus Buchblöcke von nicht abgesetzten Restbeständen von Insel-Büchern der 1950er bis 1970er Jahre mit einem roten, gelben oder grünen Broschureinband versehen und als „Sonderausgabe im Insel-Verlag“ zumeist über Kaufhäuser (sog. Kaufhausausgaben) oder das Moderne Antiquariat zum Preis von in der Regel 1,- DM vertrieben. Bei einigen Ausgaben, die bereits in einer recht geringen Auflage gedruckt worden waren, wie z. B. Nelly Sachs’ Gedichtsammlung Glühende Rätsel aus dem Jahr 1968 (IB 825/1B), hat dies zur Folge, dass im typischen IB-Pappband aufgebundene Bändchen selten geworden sind.
Autorenexemplare Bearbeiten
Entsprechend den gesetzlichen Regelungen erhalten auch Autoren oder Illustratoren in der Insel-Bücherei eine in der Regel vereinbarte, kleinere Anzahl von Freiexemplaren zur privaten Verwendung. Diese Autorenexemplare werden zumeist verschenkt und dabei sehr oft mit persönlichen Widmungen für Autoren- und Künstlerkollegen oder Personen aus dem privaten Umfeld versehen. Da die Insel-Bücherei als Reihenwerk mit einer fortlaufenden Nummerierung auf Titel- und Rückenschild versehen ist, lassen einige Autoren die auf deren Wunsch deshalb ohne Einband gelieferten Buchblöcke anderweitig aufbinden, zumeist unter Verwendung aufwendigerer Materialien, wie Leinen oder Edelpappen, mitunter auch Leder. Beispiele hierfür sind Bände in Leinen von Heinz Piontek (Übersetzer): John Keats. Gedichte (IB 716) und Erich Arendt: Feuerhalm (IB 986). Auch der mitunter fälschlicherweise den Sonderausgaben des Verlags – diese tragen aber regelmäßig einen verlagsseitigen Hinweis auf den Ausgabeanlass – zugerechnete Edelpappband J. W. von Goethe: Der Mann von funfzig Jahren (IB 921) entstammt den Autorenexemplaren von Hans-Joachim Walch, der die Illustrationen für diesen Titel geliefert hatte.
Sonderausgaben für Vereinigungen und Unternehmen Bearbeiten
Verschiedentlich haben Vereinigungen und Unternehmen vom Insel Verlag kleine Teilauflagen mit zusätzlich eingebundenen Anlassseiten, Zudrucken im Impressum oder in besonderer Ausstattung fertigen lassen, um sie unter Nutzung der Popularität der Reihe an ihre Mitglieder, Beschäftigten oder an Geschäftspartner zu Zwecken der Repräsentation und Werbung zu verteilen. Mitunter werden auch Teilauflagen von institutionellen Interessenten angekauft und in eigener Regie mit entsprechenden Sonderausstattungen (Schutzumschlägen) oder Einklebern versehen.
Ausgaben von Vereinen (Auswahl) Bearbeiten
- Gesellschaft der Freunde des Nietzsche-Archivs: IB 421/1, Friedrich Nietzsche (Hrsg. Richard Oehler): Freundesbriefe, Titelblatt-Zudruck, 1931
- Wilhelm-Busch-Gesellschaft: IB 507/A, Wilhelm Busch: Hernach, Zudruck zur Einweihung des Wilhelm-Busch-Museums, 1937
- Mansfeldische Kunstvereinigung IB 505/A, Wilhelm Pinder: Bildwerke des Naumburger Doms, besonderer Einband und Titelschild für die Mitglieder zum Weihnachtsfest, 1937
- Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst: IB 54/2, Friedrich Schnack: Das kleine Buch der Edelsteine (IB 54/2), mit einem Grußblatt an die Mitglieder und einem Exlibris, 1938
- Ackermann-Gemeinde München: IB 198/C, J. von Tepl: Der Ackermann und der Tod, Impressumsvermerk mit Hinweis auf die Gemeinde anlässlich des Jubiläums „1000 Jahre Erzbistum Prag“, 1973
- Zentraler Arbeitskreis Friedrich Schiller im Kulturbund der DDR: insgesamt 5 IB-Ausgaben mit Schiller-Texten zu seinen Jahrestagungen (u. a.: IB 615/2, Maria Stuart, IB 922, Kabale und Liebe, und IB 991/2, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua), jeweils mit einem Zudruck, einer Widmungskarte und einem Schuber.
Ausgaben von Unternehmen und Unternehmervereinigungen (Auswahl) Bearbeiten
In der DDR wurde 1965 vom Außenhandelsunternehmen Deutscher Buch-Export und Import GmbH u. a. eine Ausgabe des seit 1933 im Verlagsprogramm befindlichen Titels Die Minnesinger (IB 450) mit einem Ganzpergament-Handeinband von Gerd Prade und Schuber veranlasst und mit einer beiliegenden Widmungskarte vorzugsweise an bundesdeutsche Geschäftspartner z wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele