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Pandora ein dramatisches Festspiel von Johann Wolfgang von Goethe blieb Fragment Auf Bitten von Goethes Freunden Leo von Seckendorff und Joseph Ludwig Stoll Schriftsteller 1777 1815 zwischen November 1807 und Juni 1808 geschrieben erschien das Stuck in den ersten beiden Heften des Journals Prometheus 1807 1808 Pandora lag dann 1810 im Druck vor Goethe hat die Fortsetzung des klassizistischen Stucks zugunsten der Wahlverwandtschaften ganz aufgegeben DatenTitel PandoraGattung FestspielDramenfragmentOriginalsprache DeutschAutor Johann Wolfgang von GoetheErscheinungsjahr 1810PersonenPrometheus Epimetheus Japetiden Phileros Prometheus Sohn Elpore Epimeleia Epimetheus Tochter Eos Pandora Epimetheus Gattin Damonen Helios Schmiede Hirten Feldbauende Krieger Gewerbsleute Winzer Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Handlung 3 Zitate 4 Kunst 5 Rezeption 6 Selbstzeugnisse 7 Literatur 7 1 Sekundarliteratur 7 2 Quelle 8 WeblinksMythologie BearbeitenHephaistos der Handwerker auf dem Olymp formte die verfuhrerische Frau Pandora griechisch die mit allen Gaben auf Befehl des wutenden Zeus aus Ton Epimetheus der Sohn des Titanen Iapetos musste die bildschone Frau heiraten zur Strafe weil sein Bruder Prometheus dem Zeus das Feuer gestohlen und den Menschen gebracht hatte In Pandoras Kastchen befand sich neben allen moglichen Schlechtigkeiten ubrigens auch die Hoffnung Handlung BearbeitenPandora tritt in dem Fragment nicht auf Was hab ich zu verlieren da Pandora floh 824 beklagt Epimetheus das Entschwinden seiner Gattin Pandora Als sie auf Nimmerwiedersehen ging warf sie noch mit der Hand ein deutlich Lebewohl ihm zu Epimetheus stand versteinert denn Pandora nahm auch die gemeinsame Tochter Elpore mit Ihm bleibt aber noch die zweite gemeinsame Tochter Epimeleia Es ist spate Nacht die Zeit vor der Morgenrote als Epimetheus sein Los weiter beklagt So flohst du kraftge Zeit der Jugend mir dahin 17 Im Schlaf gelingt es Epimetheus am besten den alten Zeiten nachzutrauern So furchtet er des Hahnes Krahen wie des Morgensterns voreilig Blinken Besser blieb es immer Nacht wunscht sich der Traumer Epimetheus Da wird seine Kontemplation durch den Fruhaufsteher Phileros gestort Dieser junge Mann tatendurstig wie sein Vater Prometheus ruft aus Zu freieren Luften hinaus nur hinaus 37 Phileros nennt sich einen Liebenden spricht von der Liebsten von beblumeten Himmeln Der Onkel Epimetheus mochte wissen wohin der morgendliche Jungling eilt und drangt So nenne mir den Namen deines holden Glucks 66 Phileros weiss ihn nicht und enteilt zur Liebsten Epimetheus entsinnt sich wehmutig seiner Jugend als ihm das Herz hupfte als Pandora nieder vom Olympos kam Epimetheus Bruder Prometheus mit einer Fackel in der Hand schreckt den Traumer mit einem munteren Spruch auf aller Fleiss ist morgendlich Prometheus untergebene Schmiede tuten in das Horn ihres Herrn Schurst du das Feuer nicht Bist du nichts wert 201 Prometheus und seine Schmiede gehen das Erzgebirg mit Hebeln an schmelzen Erz und bilden es zum Werkzeug um Prometheus nicht zimperlich fordert Drum Schmiede Nur Waffen schafft Er nahert sich dem schlafenden Bruder Epimetheus und ruft ihm zu Nachtwandler Sorgenvoller Schwerbedenklicher 315 Epimetheus lasst sich nicht storen sondern traumt weiter von Pandorens Wiederkehr spricht im Traum mit seiner abwesenden geliebten Tochter Elpore nbsp Nicolas Poussin 1594 1665 Die Hirten von ArkadienPhileros Liebste stellt sich heraus ist seine Cousine Epimeleia Er jagt die Entsetzte uber die Buhne und verwundet das Madchen im Nacken Dabei hatte doch Epimeleia extra die Gartenpforte fur ihn angelehnt Aber ein Hirte stiess die Tur auf trat in den Garten ergriff Epimeleia und in dem Augenblick uberraschte Phileros das vermeintliche Paar Prometheus ist entsetzt und befiehlt dem Sohn Hinaus mit dir ins Weite fort Bereuen magst du oder dich bestrafen selbst 448 Der ungluckliche Phileros sturzet sich vom Felsen in die nachtumhullten Meeresfluten Epimeleia klagt Ach warum ihr Gotter ist unendlich Alles alles endlich unser Gluck nur 500 Seiner Liebe zu Pandora kann Epimetheus der Schwerbedenkliche nicht genug gedenken Und diesen Gurtel hab ich liebend aufgelost 628 Mit diesen Armen liebevoll umfing sie mich 631 nur liebekosend kannt ich sie 635 Wer von der Schonen zu scheiden verdammt ist Fliehe mit abgewendetem Blick 759 Der Tag bricht an und Eos die Morgenrote tritt auf Epimeleia die Ungluckliche treiben Lieb und Reu zur Flamm hin Doch die Gotter erretten Epimeleia aus den Flammen und Phileros aus den Meeresfluten Zitate BearbeitenWer glucklich war der wiederholt sein Gluck im Schmerz 733 Wir ziehn wir ziehn Und sagens nicht Wohin wohin Wir fragens nicht Und Schwert und Spiess Wir tragens fern Und jens und dies Wir wagens gern Krieger 908 Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat 1045 Kunst BearbeitenGoethe schreibt zum Buhnenbild Der Schauplatz wird im grossen Stil nach Poussinischer Weise gedacht Phidias so berichtet Pausanias stellte die Geburt der Pandora auf dem Sockel der Athene Parthenos dar Pellegrino Tibaldi italienischer Maler und Bildhauer 1527 1596 Peter Paul Rubens und Dante Gabriel Rossetti stellten Pandora dar Rezeption BearbeitenDie Sinnbildlichkeit des Stucks forderte die Interpreten heraus Wilpert hat auf einige Textauslegungen hingewiesen Selbstzeugnisse Bearbeiten Haben Sie Dank dass Sie meine scheidende Pandora so gut aufgenommen Ich wunsche der Wiederkehrenden zu seiner Zeit dasselbe Gluck Dass Sie einzelne Stellen ausgezeichnet hat mir viel Vergnugen gemacht Das Ganze kann nur auf den Leser gleichsam geheimnissvoll wirken Er fuhlt diese Wirkung im Ganzen ohne sie deutlich aussprechen zu konnen aber sein Behagen und Missbehagen seine Theilnahme oder Abneigung entspringt daher Das Einzelne hingegen was er sich auswahlen mag gehort eigentlich sein und ist dasjenige was ihm personlich convenirt zusagt Brief Goethes vom 16 August 1808 aus Karlsbad an Charlotte von Stein Dass meine Pandora in Ihnen den Wunsch erregt hat sich wieder einmal mit mir zu unterhalten freut mich sehr Jenes Werkchen ist freylich etwas lakonisch zusammengearbeitet Brief Goethes vom 22 Januar 1811 an Karl Friedrich Reinhard Ich fragte ihn ob man diese Dichtung Pandora wohl als ein Ganzes ansehen konne oder ob noch etwas weiteres davon existire Er sagte es sei weiter nichts vorhanden er habe es nicht weiter gemacht und zwar deswegen nicht weil der Zuschnitt des ersten Theils so gross geworden dass er spater einen zweiten nicht habe durchfuhren konnen Auch ware das Geschriebene recht gut als ein Ganzes zu betrachten weshalb er sich auch dabei beruhigt habe Ich sagte ihm dass ich bei dieser schweren Dichtung erst nach und nach zum Verstandniss durchgedrungen nachdem ich sie so oft gelesen dass ich sie nun fast auswendig wisse Daruber lachelte Goethe Das glaube ich wohl sagte er es ist alles als wie ineinander gekeilt Eckermann uber ein Gesprach mit Goethe am 21 Oktober 1823Literatur BearbeitenSekundarliteratur Bearbeiten Geordnet nach dem Erscheinungsjahr Richard Friedenthal Goethe sein Leben und seine Zeit S 561 R Piper Verlag Munchen 1963 Gottfried Diener Pandora Zu Goethes Metaphorik Entstehung Epoche Interpretation des Festspiels Gehlen Bad Homburg v d H Berlin Zurich 1968 Eberhard Anger Redakteur Der Kunst Brockhaus Aktualisierte Taschenbuchausgabe in zehn Banden Bd 7 S 276 Mannheim 1987 ISBN 3 411 02937 4 Sabine Schneider Juliane Vogel Hrsg Epiphanie der Form Goethes Pandora im Licht seiner Form und Kulturkonzepte Wallstein Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 1441 2 Gerhard Schulz Die deutsche Literatur zwischen Franzosischer Revolution und Restauration Teil 2 Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege und der Restauration 1806 1830 S 662 663 Munchen 1989 ISBN 3 406 09399 X Gero von Wilpert Goethe Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 407 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 40701 9 S 803 804 Karl Otto Conrady Goethe Leben und Werk S 814 815 Dusseldorf und Zurich 1999 ISBN 3 538 06638 8 Robert von Ranke Graves Griechische Mythologie S 128 708 Tafel 13 Reinbek 1999 ISBN 3 499 55404 6Quelle Bearbeiten Johann Wolfgang von Goethe Poetische Werke Band 6 S 431 452 Phaidon Verlag Essen 1999 ISBN 3 89350 448 6Weblinks BearbeitenPandora bei Zeno org Bibliographie bis 2003 63 Nennungen Werke von Johann Wolfgang von Goethe Romane und NovellenDie Leiden des jungen Werthers Wilhelm Meisters theatralische Sendung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten Wilhelm Meisters Lehrjahre Novelle Die Wahlverwandtschaften Wilhelm Meisters WanderjahreDramenDie Laune des Verliebten Die Mitschuldigen Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand Ein Fastnachtsspiel vom Pater Brey Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern Satyros oder Der vergotterte Waldteufel Prometheus Gotter Helden und Wieland Claudine von Villa Bella Clavigo Urfaust Egmont Erwin und Elmire Die Geschwister Lila Der Triumph der Empfindsamkeit Iphigenie auf Tauris Torquato Tasso Der Gross Cophta Der Burgergeneral Was wir bringen Stella Die naturliche Tochter Faust I Pandora Des Epimenides Erwachen Faust IIGedichte Lieder und BalladenDie Metamorphose der Pflanzen Vermachtnis Wandrers Sturmlied Mailied Willkommen und Abschied Mahomets Gesang Prometheus Geistesgruss Der Konig in Thule Der Fischer An den Mond Der Erlkonig Wandrers Nachtlied Das Gottliche Romische Elegien Nahe des Geliebten Venezianische Epigramme Der Zauberlehrling Der Schatzgraber Xenien Legende vom Hufeisen Die erste Walpurgisnacht Das Tagebuch Der Totentanz Bei Betrachtung von Schillers Schadel Marienbader Elegie West ostlicher Divan Gingo bilobaVersepenReineke Fuchs Hermann und DorotheaUbertragungenLeben des Benvenuto Cellini Mahomet Rameaus NeffeAsthetische SchriftenUber Kunst und AltertumNaturwissenschaftliche SchriftenUber den Zwischenkiefer der Menschen und der Tiere Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklaren Beitrage zur Optik Zur FarbenlehreLibrettofragmentDer Zauberflote zweyter TheilAutobiographische ProsaItalienische Reise Kampagne in Frankreich Aus meinem Leben 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