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Satyros oder Der vergotterte Waldteufel ist ein Schauspiel von Johann Wolfgang Goethe Es entstand im Sommer 1773 in Frankfurt am Main erschien aber erst 1817 im 9 Band von Goethes Werkausgabe bei Cotta Inhaltsverzeichnis 1 Form 2 Inhalt 3 Entstehung und Eigenzeugnis Goethes 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseForm BearbeitenDas Werk ist in freien Knittelversen verfasst und trotz seiner Kurze von 483 Versen in funf Akte aufgeteilt Inhalt BearbeitenDer erste Akt beginnt mit einem Monolog in dem ein Einsiedler das einfache genugsame Leben in der Natur preist und begrundet warum er vor der Narrheit der Menschen geflohen ist Dann hort er einen Schmerzensschrei und ein Satyr tritt auf der sich am Bein verletzt hat Der Einsiedler pflegt ihn in seiner Hutte der Satyr verhalt sich jedoch grob und undankbar auch das einfache Essen des Einsiedlers weist er zuruck Der Einsiedler verlasst die Hutte um etwas Besseres zu besorgen Im zweiten Akt verlasst der Satyr die Hutte und stiehlt dem Einsiedler ein Leintuch womit er sich bedecken will damit die Madchen denen er begegnen konnte nicht vor ihm fliehen Das an der Wand hangende Kreuz vor dem der Einsiedler betete reisst er herab und wirft es in einen Bach Im dritten Akt begegnet der Satyr zwei Madchen Arsinoe und Psyche Wahrend Psyche von seinem Gesang betort ist bleibt Arsinoe misstrauisch Sie holt ihren Vater Hermes herbei und allerlei Volk drangt sich um die Gruppe Wegen seiner Redeweise seiner geheimnisvollen Herkunft und seiner angeblichen Fahigkeiten erscheint der Satyr den Menschen wie ein Gott und sie beginnen ihn zu verehren Er predigt ihnen sie seien zu Sklaven ihres Eigentums und ihres zivilisierten Lebens geworden und sollten nun mit ihm im Wald leben und sich von rohen Kastanien ernahren Das verblendete Volk ist begeistert Zu Beginn des vierten Aktes hockt das Volk Kastanien essend beieinander wahrend der Satyr ihnen seine scheinbaren Weisheiten predigt Der Einsiedler kommt hinzu stellt den Satyr wegen des Diebstahls zur Rede und nennt ihn Du ungezogen schandlich Tier und Du hinkender Teufel Fur diese Lasterung will das Volk ihn steinigen Er soll in Hermes Wohnung festgehalten und spater im Tempel geopfert werden Der funfte Akt beginnt in Hermes Wohnung wo dessen Frau Eudora sich um ihn kummert Sie steht als Einzige nicht unter dem Bann des Satyrs bezeichnet ihn als Tier und deutet an dass er versucht habe sie zu vergewaltigen Sie hat einen Plan um den Einsiedler zu retten Sie will den Satyr in die inneren Hallen des Tempels locken wahrend der Einsiedler sich vor dem Volk verteidigt Bei der Opfer Zeremonie im Tempel sagt Satyros er habe dem Einsiedler verziehen und uberlasse es dem Volk ob dieser am Leben bleiben oder sterben soll Das Volk will seinen Tod Satyros will diesen aber nicht mit ansehen und zieht sich in das Heiligtum des Tempels zuruck Der Einsiedler versucht sein Leben zu retten indem er von seinen Kunsten spricht die er das Volk lehren konnte sogar den Stein der Weisen besasse er Wahrend Hermes darauf eingehen will zerrt das Volk den Einsiedler zum Altar und druckt Hermes ein Messer in die Hand In diesem Moment hort man Eudoras Hilfeschreie aus dem Heiligtum Hermes reisst dessen Turen auf und man sieht Eudora sich gegen des Satyros Umarmungen verteidigend Erst jetzt erkennt das Volk dass der Satyr eher ein Tier als ein Gott ist Dieser verachtet das Volk und will zu edlern Sterblichen weiterziehen Entstehung und Eigenzeugnis Goethes BearbeitenDas Drama entstand im August und September 1773 in Frankfurt vermutlich unter dem literarischen Einfluss Georg Philipp Harsdorffers und Christoph Martin Wielands sowie der Fastnachtsspiele von Hans Sachs Die Arbeiten fielen laut einem Brief des Autors an Carl Friedrich Zelter vom 11 Mai 1820 zeitlich mit der Niederschrift des Prometheus Fragments und der ersten Szenen des Urfaust zusammen Im 13 Buch von Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit stellte Goethe es seinem Werk Ein Fastnachtsspiel vom Pater Brey gegenuber wobei er in diesem einen zarten und weichen Apostel im Satyros hingegen einen tuchtigern und derbern mit gutem Humor dargestellt habe Dies war Anlass fur erfolglose Versuche von Literaturwissenschaftlern historische Vorbilder fur das Drama ausfindig zu machen Das Originalmanuskript ist verschollen und Goethe hielt sein Werk deswegen fur ganzlich verloren bis ihm Friedrich Heinrich Jacobi 1809 eine Abschrift zusandte Auf Grundlage dessen erschien die erste Druckfassung 1817 im neunten Band der von Johann Friedrich Cotta verlegten Gesamtausgabe 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Satyros oder Der vergotterte Waldteufel Quellen und Volltexte Satyros oder Der vergotterte Waldteufel im Projekt Gutenberg DE Satyros oder Der vergotterte Waldteufel bei Zeno org Satyros oder der vergotterte Waldteufel Ambivalenz und Dialektik im Kulturkonzept des jungen Goethe Vortrag von Martin Stern beim Wiener Goethe Verein am 24 Oktober 1978 64 Minuten veroffentlicht in der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten Jochen Golz Kommentierung zu Goethes Werke in zwolf Banden Dritter Band Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1988 5 Auflage S 591 ff Werke von Johann Wolfgang von Goethe Romane und NovellenDie Leiden des jungen Werthers Wilhelm Meisters theatralische Sendung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten Wilhelm Meisters Lehrjahre Novelle Die Wahlverwandtschaften Wilhelm Meisters WanderjahreDramenDie Laune des Verliebten Die Mitschuldigen Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand Ein Fastnachtsspiel vom Pater Brey Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern Satyros oder Der vergotterte Waldteufel Prometheus Gotter Helden und Wieland Claudine von Villa Bella Clavigo Urfaust Egmont Erwin und Elmire Die Geschwister Lila Der Triumph der Empfindsamkeit Iphigenie auf Tauris Torquato Tasso Der Gross Cophta Der Burgergeneral Was wir bringen Stella Die naturliche Tochter Faust I Pandora Des Epimenides Erwachen Faust IIGedichte Lieder und BalladenDie Metamorphose der Pflanzen Vermachtnis Wandrers 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GND 4432953 2 lobid OGND AKS VIAF 191526647 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satyros oder Der vergotterte Waldteufel amp oldid 229614636