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Bei den Venezianischen Epigrammen handelt es sich um Sinngedichte von Johann Wolfgang von Goethe die er im Fruhjahr 1790 zumeist in Venedig nach dem Vorbild des Martial verfasste Er kommentiert darin europaische Zustande und Zeitgeschichte Den Grossteil dieser Bonmots und Spottgedichte veroffentlichte er anonym und in abgeschwachter Form in Friedrich Schillers Musen Almanach fur das Jahr 1796 Georg Melchior Kraus Goethe um 1775Die Epigramme behandeln sowohl den konkreten Ort Venedig als auch einen davon abgehobenen ubertragenen Raum 1 Inhaltsverzeichnis 1 Venedig 2 Martial 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseVenedig Bearbeiten nbsp Priapus mit seinem Phallus etruskisch vor 100 v Chr Fur Goethe war die Reise nach Venedig ihm auferlegt um Anna Amalia auf ihrer Heimreise aus Italien zu begleiten eine unerwunschte Unterbrechung seines Lebens in Weimar In einem Brief vom 3 April 1790 also kurz nach der Ankunft am 31 Marz schrieb er an Karl August Ubrigens muss ich im Vertrauen gestehen dass meiner Liebe fur Italien durch diese Reise ein todlicher Stoss versetzt wird Die erste Blute der Neigung und Neugierde ist abgefallen Dazu kommt meine Neigung zu dem zuruckgelassnen Erotio und zu dem kleinen Geschopf in den Windeln 2 Der uberwiegend unfreundliche Ton der Epigramme wird von Goethe in einem Brief den er am 10 Juni 1796 aus Weimar an Schiller schreibt mit Hass A 1 motiviert Goethe weilte ein Jahr zuvor wider Willen in dem italienischen Stein und Wasserneste Martial BearbeitenMit den Epigrammen folgte Goethe antiken Vorbildern und wies ausdrucklich darauf hin Der Edition im Musenalmanach stellte er ein lateinisches Martialzitat voraus Nach Mensch schmeckt unser Papier 3 Themen sind also nicht Mythologisches und Phantastisches sondern das Leben mit Fehlern behafteter Menschen Warum treibt sich das Volk so und schreit Es will sich ernahren Kinder zeugen und die nahren so gut es vermag Merke dir Reisender das und thue zu Hause desgleichen Weiter bringt es kein Mensch stell er sich wie er auch will 4 Ein zweites Motto von Horaz und der gleichen Edition auf Lateinisch beigegeben bezieht sich auf die z T unfertige und fluchtige Ausarbeitung manches der Epigramme Sobald ich Muse habe bringe ich etwas spielerisch leicht zu Papier Dies ist von meinen harmlosen Fehlern einer 5 In einem Werkverzeichnis aus dem Jahr 1823 fur den abgedankten Konig von Holland Louis Bonaparte nannte Goethe die Epigramme Epigrammes Venitiens d apres le sens de Martial Venezianische Epigramme nach Art des Martial 6 Goethe schopfte aus Martials streckenweise anstossigen Zeilen auch dank Andreas Naugerius Uberlieferung 7 Sein Grundsatz beim Studium Martials war dass er den Menschen an seinen Fehlern erkenne 8 Rezeption BearbeitenRichard Friedenthal konstatierte dass Goethes Italiensehnsucht anno 1790 verflogen sei Goethe fuhle sich heidnisch frei 9 bringe seine leichtesten und losesten Erlebnisse 10 ein und spreche sich gegen die franzosischen Vorkommnisse 11 aus Notdurftig verhullt werde das Christentum verspottet 12 Gero von Wilpert stuft die Venetianischen Epigramme als inhomogenes Nebenwerk ein das nicht nur gunstig und wohlwollend aufgenommen wurde Karl Otto Conrady geht auf Goethes Beobachtung der venezianischen Gauklerin Bettine Epigramme 36 bis 47 und auf Goethes Lobdichtung ein Literatur BearbeitenQuelleJohann Wolfgang von Goethe Poetische Werke Band 1 Phaidon Verlag Essen 1999 ISBN 3 89350 448 6 S 181 198 SekundarliteraturGeordnet nach dem Erscheinungsjahr Ernst Maass Die Venetianischen Epigramme In Goethe Jahrbuch 1926 S 68 92 Digitalisat im Internet Archive Richard Friedenthal Goethe sein Leben und seine Zeit R Piper Verlag Munchen 1963 S 348 350 Nicholas Boyle Goethe Der Dichter in seiner Zeit Band 1 1749 1790 Munchen 1995 ISBN 3 406 39801 4 S 760 766 Hans Jurgen Scheuer Manier und Urphanomen Lekturen zur Relation von Erkenntnis und Darstellung in Goethes Poetologie der gepragten Form Uber Italien Romische Elegien Venezianische Epigramme Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1996 Diss Universitat Munster 1995 ISBN 3 8260 1191 0 Gero von Wilpert Goethe Lexikon Kroners Taschenausgabe Band 407 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 40701 9 S 1108 1109 Karl Otto Conrady Goethe Leben und Werk Dusseldorf Zurich 1999 ISBN 3 538 06638 8 S 523 525 542 546 Gunter Hantzschel Uberschriften und Kapitel Die Welt der Venetianischen Epigramme Goethes In Goethezeitportal 25 Seiten pdf Datei vom 15 Dezember 2003 aufgerufen am 25 Marz 2015 Gerhard Harle Lyrik Liebe Leidenschaft Streifzug durch die Liebeslyrik von Sappho bis Sarah Kirsch Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 20850 2 S 124 275 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stephan Oswald Fruchte einer grossen Stadt Goethes Venezianische Epigramme Ereignis Weimar Jena Kultur um 1800 Asthetische Forschungen 33 Winter Heidelberg 2014 ISBN 978 3 8253 6306 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Venezianische Epigramme Quellen und Volltexte 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