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Gingo biloba auch Ginkgo biloba ist ein Gedicht uber das zweigeteilte lateinisch biloba Blatt eines Ginkgo Baumes das Johann Wolfgang von Goethe im September 1815 als 66 Jahriger schrieb und seiner spaten Liebe Marianne von Willemer widmete 1819 wurde es in seiner Sammlung West ostlicher Divan veroffentlicht Ginkgo BlattDie Schreibung Gingo wahlte Goethe in der Erstfassung bewusst um den harten Konsonanten k im Titel zu vermeiden Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt 3 Rezeption 3 1 Musikalische Rezeption 3 2 Ubersetzerpreis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Portrat von Marianne von Willemer Pastell von Johann Jacob de Lose 1809Das Gedicht uber das zweigeteilte lateinisch biloba Blatt eines Ginkgo Baumes das Johann Wolfgang von Goethe im Alter von 66 Jahren schrieb ist seiner spaten Liebe Marianne von Willemer gewidmet Es stellt das Ginkgoblatt aufgrund seiner Form als Sinnbild der Freundschaft dar Die Erstfassung des Gedichts ist datiert auf den 15 September 1815 als Goethe wahrend eines funfwochigen Aufenthaltes in Frankfurt und dort auch mehrmals mit Marianne von Willemer am Mainufer verabredet war eine Woche lang sogar wohnte Goethe im Roten Mannchen der Willmerschen Stadtwohnung die ubrige Zeit in der Gerbermuhle Es wird fur moglich gehalten dass Goethe zu diesem Gedicht durch den Anblick des zu dieser Zeit etwa 65 Jahre alten Ginkgos in Rodelheim angeregt wurde Eine am Fuss des Baumes stehende Informationstafel legt diese Vermutung nahe 1 Es ist uberliefert dass Goethe die Blatter des Ginkgo betrachtete und uber deren Form sinnierte Eines der Blatter sandte er als Ausdruck seiner Zuneigung an Marianne von Willemer der dritten Ehefrau seines Frankfurter Freundes des Bankiers Johann Jakob von Willemer Sie war mehr als zwanzig Jahre junger als er selbst Der mit Goethe befreundete Kunstsammler und Schriftsteller Sulpiz Boisseree erwahnt in einer Tagebucheintragung vom 15 September 1815 er reiste am 18 September von der Gerbermuhle aus mit Goethe nach Heidelberg zur Entstehungsgeschichte des Gedichtes Gin k go biloba Heitrer Abend G hatte der Wilemer ein Blatt der Ginkho sic biloba als Sinnbild der Freundschaft geschikt aus der Stadt Man weiss nicht ob es eins das sich in 2 theilt oder zwey die sich in eins verbinden So war der Inhalt des Verses Inhalt Bearbeiten nbsp Modifizierte Fassung des Goethe Gedichts als Ginkgo biloba in Goethes Handschrift Goethe Museum Dusseldorf source source gesprochene VersionDie Erstfassung des Gedichts lautet Gingo biloba Dieses Baums Blatt der von Osten Meinem Garten anvertraut Giebt geheimen Sinn zu kosten Wie s den Wissenden erbaut Ist es Ein lebendig Wesen Das sich in sich selbst getrennt Sind es zwei die sich erlesen Dass man sie als Eines kennt Solche Frage zu erwidern Fand ich wohl den rechten Sinn Fuhlst du nicht an meinen Liedern Dass ich Eins und doppelt bin Die Uberschrift und die erste Zeile deuten an dass dieses Gedicht ein Naturblatt des Ginkgos sei das dem Buch Suleika des West ostlichen Divan beigelegt sei Die ursprungliche Fassung als kalligraphische Handschrift auf einem einzelnen Blatt Papier mit dem Datum 15 September 1815 verstarkt diese Vorstellung In der Druckfassung geht dieser Einzelblattcharakter jedoch verloren Rezeption BearbeitenGoethes Gedicht war lange Zeit nur bekannt aus einem Brief den er am 27 September 1815 von Heidelberg aus an Rosine Stadel nach Frankfurt am Main schickte Von daher lag die Vermutung nahe das Ginkgoblatt stamme aus Heidelberg Der Sinologe Gunther Debon lokalisierte das Ginkgo Gedicht Goethes auf der Stuckterrasse des Heidelberger Schlosses Der betreffende Ginkgo dessen Blatt Goethe als Symbol der Freundschaft an Marianne von Willemer sandte stand unmittelbar gegenuber der Goethegedenktafel und wurde 1795 gepflanzt Noch 1928 hiess es dass der Ginkgobaum im Heidelberger Schlossgarten wohl noch derselbe ist dem Goethe die Anregung zu seinem schonen Gedicht verdankte Wahrscheinlich stand der Baum sogar noch im Jahr 1936 heute existiert er nicht mehr Allerdings liegt der Goethe Forschung seit 1965 die Reinschrift des Gedichtes vor Der Brief mit dem Gedicht dem Goethe zwei Ginkgo Blatter beilegte ist heute im Goethe Museum Dusseldorf zu sehen Datum und Tagebucheintrage von Boisseree und Goethe belegen Frankfurt am Main als Ort der Abfassung wobei unsicher bleibt ob das Ginkgoblatt aus dem Garten des Apothekers Salzwedel aus den Garten von Karl Andreae Bansa Schaumainkai 27 oder Peter Anton Brentano Rodelheim stammt 2 Ginkgo in Rodelheim In allen drei Garten die Goethe kannte und besuchte sind Ginkgos in jenem Alter belegt auf das vom Blatt ruckgeschlossen werden kann Um das Jahr 1815 pflanzte der Weimarische Hofgartner Johann Conrad Sckell auf Goethes Geheiss in Weimar einen Ginkgo hinter dem Furstenhaus in der heutigen Puschkinstrasse an der sich dort noch immer befindet 3 In Weimar befindet sich auch das einzige Ginkgo Museum Deutschlands 4 Musikalische Rezeption Bearbeiten Goethes Gedicht wurde offenbar erst in neuerer Zeit musikalisch rezipiert Karl Marx publizierte 1966 eine Vertonung des Gedichtes in seinem Zyklus Drei Lieder nach Gedichten von J W von Goethe fur Tenor und Klavier op 65 Neufassung 1981 Timo Jouko Herrmann vertonte den Text 2002 als Duett fur Sopran Mezzosopran und Klavier Wolfgang Rihm integrierte das Gedicht in seinen 2004 entstandenen Zyklus Eins und doppelt 5 Lieder aus dem Zwielicht fur Bariton und Klavier Eine weitere Vertonung des Gedichtes fur Singstimme und Gitarre schuf Ricarda Ratz 1967 fur ihren Goethe Liederzyklus Eins und doppelt Ubersetzerpreis Bearbeiten 2018 stiftete der Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg den Ubersetzerpreis Ginkgo Biloba fur Lyrik Literatur BearbeitenWolfgang Hagen Hein Dietrich Andernacht Der Garten des Apothekers Peter Saltzwedel und Goethes Ginkgo biloba In Annaliese Ohm Horst Reber Festschrift fur Peter Wilhelm Meister zum 65 Geburtstag am 16 Mai 1974 Hamburg 1975 S 303 311 Siegfried Unseld Goethe und der Ginkgo Ein Baum und ein Gedicht Insel Verlag IB 1188 Frankfurt am Main 1998 20 Auflage 2006 ISBN 978 3 458 19188 9 Reiner Wild Dieses Baum s Blatt Zu Goethes Dichtung Gingo biloba Edition Literaturhaus Heidelberg 2016 ISBN 978 3 921249 94 9 Bernd Witte Hrsg Gedichte von Johann Wolfgang Goethe Interpretationen Philipp Reclam jun Stuttgart 1995 ISBN 3 15 017504 6Weblinks BearbeitenGinkgo BotanischEinzelnachweise Bearbeiten Informationstafel des Fordervereins Petrihaus am Fuss des Baumes Hein Andernacht Garten S 308f http www ginkgomuseum de content ginkgomuseum goethe und ginkgo Carola Schuren Thuringen Hommage an den Weltenbaum In DIE WELT 21 November 2009 welt de abgerufen am 4 August 2022 Werke von Johann Wolfgang von Goethe Romane und NovellenDie Leiden des jungen Werthers Wilhelm Meisters theatralische Sendung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten Wilhelm Meisters Lehrjahre Novelle Die Wahlverwandtschaften Wilhelm Meisters WanderjahreDramenDie Laune des Verliebten 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