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Edelsteine ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur das Stummfilmdrama von Rudolf Biebrach siehe Edelsteine Film Schmucksteine teilweise auch als Edelsteine bezeichnet sind meist Minerale Gesteine oder Glasschmelzen aber auch Stoffe organischer Herkunft wie beispielsweise Bernstein Pechkohle oder relativ kleine und formschone Fossilien die im Allgemeinen als schon empfunden werden und als Schmuck Verwendung finden Entsprechend der Definition der internationalen Handelsorganisation CIBJO zahlen ausserdem Perlen Perlmutt und Korallen zu den Schmucksteinen Auswahl verschiedener Schmucksteine Das grosste Exemplar misst etwa 40 mmDie Lehre von den Edelsteinen und Schmucksteinen wird als Gemmologie bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeine Geschichte 2 Minerale 2 1 Edelsteine 2 2 Halbedelsteine 2 3 Klassifikation 3 Manipulationen und Imitationen 3 1 Olen Fetten 3 2 Wachsen Paraffinieren 3 3 Stabilisieren 3 4 Rekonstruktionen 3 5 Farben 3 6 Brennen 3 7 Bestrahlen 3 8 Synthese 3 9 Imitationen 3 9 1 Dublette Triplette 3 9 2 Identifikation 4 Seltene Edelsteine und Sammlersteine 5 Heilkunde und Esoterik 6 In der Popularkultur 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAllgemeine Geschichte BearbeitenWahrscheinlich schon seit der Altsteinzeit finden Steine auch als Schmuck Verwendung In der Antike wurden Edelsteine neben Gold Silber und anderen Materialien zu Schmuck verarbeitet Fruh verwendete auch in der Bibel erwahnte 1 Schmucksteine waren Rubin Smaragd Saphir und Beryll Als Schmuckstein fand aber auch der Bernstein Verwendung Da Schmucksteine meist auch einen betrachtlichen Wert darstellten wurden diese nicht selten gefalscht Die Farbe von einigen Mineralien beispielsweise Achat wurde durch Brennen oder Einfarben verandert Diese und einige andere traditionellen Verbesserungen mussen nicht deklariert werden Kommt es allerdings durch eine Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen zu Farbveranderungen so muss dies stets angegeben werden Im Altertum und Mittelalter wurden Juwelen nur mehr oder weniger rund geschliffen Der Facettenschliff kam erst in der fruhen Neuzeit auf Auch der Diamant ist erst in der Neuzeit zum Schmuckstein geworden wahrend er in der Antike aufgrund seiner Harte von Handwerkern eingesetzt wurde etwa zum Schnitzen von Gemmen 2 Minerale BearbeitenMinerale in entsprechender Qualitat finden oft als Edel bzw Schmuckstein Verwendung In Abhangigkeit von der Mineralart beispielsweise Diamant Korund Malachit werden unterschiedliche Kriterien zur Qualitatsbestimmung angewandt Der Fundort kann einen Unterschied in feinen Details der individuellen Auspragung machen die wiederum einem Spezialisten den Ursprung des Steins verraten Oft entscheiden die Transparenz Reinheit Seltenheit und Farbe uber die Verwendung und den Wert Manche Minerale besitzen Einschlusse die den Wert des Steins mindern aber auch steigern konnen Bei einem der wertvollsten Edelsteine dem Diamanten zieht man vier Eigenschaften 4 C heran den Schliff Cut das Gewicht in Karat Carat die Farbe Colour und die Reinheit Clarity von denen sich lange Zeit nur die erste vom Menschen direkt beeinflussen liess Mittlerweile lassen sich jedoch auch beim Diamanten etwa Einschlusse die die Reinheit beeintrachtigen kunstlich verringern Schmucksteine werden zum Teil warme oder radioaktiv behandelt um ihre optischen Eigenschaften zu verbessern oder zu andern Die Farbe von manchen Amethysten schlagt beispielsweise nach einer Warmebehandlung von violett zu gelb um Anschliessend wird das behandelte Mineral als Citrin in den Handel gebracht In Deutschland mussen diese kunstlich behandelten Minerale etwa bei Farbveranderungen entsprechend gekennzeichnet sein Minerale in Schmuckqualitat werden auch synthetisch hergestellt so beispielsweise Quarz mit seiner Varietat Amethyst oder Korund Die Qualitat von synthetischen Diamanten konnte in den letzten Jahren stark verbessert werden so dass diese auch als Schmuckstein Verwendung finden Edelsteine Bearbeiten nbsp Auswahl facettierter SchliffformenDer Edelstein als rein kultureller und nicht naturwissenschaftlicher 3 Begriff hat keine allgemeingultige Definition Er wird ebenso auf Minerale wie Diamant und Mineral Aggregate wie Lapislazuli angewendet wie auch auf Gesteine z B Onyxmarmor organisches Material Gagat Bernstein und bei Synthesen wie beispielsweise dem Yttrium Aluminium Granat YAG 4 Als Edelsteine im engeren Sinne konnen Schmucksteine angesehen werden die folgende Kriterien erfullen 4 5 asthetische Begriffe wie Schonheit ansprechende Farben oder Farbenspiele Glanz und oder Transparenz sowie Lichtbrechung beziehungsweise Dispersion Mohsharte 7 fruher Edelsteinharte 7 10 6 oder 8 10 7 SeltenheitDie geforderte Edelsteinharte von mindestens 7 wird mit der Tatsache begrundet dass der allgegenwartige Staub immer auch kleine Quarzkorner Harte 7 enthalt die weichere Edelsteinmaterialien mit der Zeit durch Kratzer beschadigen und den Glanz mindern 7 Bekannte Edelsteinarten sind beispielsweise Rubin und Saphir beide Harte 9 Topas Harte 8 und Smaragd Harte 7 5 bis 8 Ein Diamant ist eine spezielle kristalline Erscheinungsform elementaren Kohlenstoffs Nach obiger Definition gehort er heute auch zu den Edelsteinen wahrend er im Mittelalter als Schmuckstein keinen besonderen Wert hatte 8 und meist nur die farbigen Steine als Edelsteine bezeichnet wurden 9 Meist werden Edelsteine heute zu Formen geschliffen welche die Lichtreflexion erhohen und durch die Gute der Politur den Glanz verstarken aber auch um dem Mineral eine zur Weiterverarbeitung in Schmuck geeignete Form zu geben Lediglich bei in Brillantschliff geschliffenen Diamanten spricht man von Brillanten andere Edelsteinarten im Brillantschliff mussen durch den Edelsteinnamen erganzt werden nbsp Fordergebiete fur EdelsteineEine detailliertere frei verschiebbare Weltkarte zum Bergbau im Grossformat 5 6 MB gibt es unter diesem Link Halbedelsteine Bearbeiten Der Begriff Halbedelstein ist veraltet und bezeichnet einen Schmuckstein der sich durch seine Schonheit auszeichnet im Gegensatz zu den wirklichen Edelsteinen aber wesentlich haufiger in der Natur vorkommt meist auch weniger hart und damit weniger wertvoll ist In der Mineralogie und Gemmologie wird der Begriff Halbedelstein im Allgemeinen nicht mehr verwendet sondern es wird nur noch von Edelsteinen oder von Schmucksteinen gesprochen Die Einteilung war einerseits willkurlich da sich Adjektive wie wirklich und halbedel bei Edelsteinen nicht vernunftig definieren lassen Zum anderen deutet der Begriff Halbedelstein eine gewisse Minderwertigkeit an die tatsachlich aber nicht vorhanden ist 4 Klassifikation Bearbeiten nbsp Violinschlussel aus SchmucksteinenNeben den weiter oben schon erwahnten Klassifikationsmerkmalen wie Lichtdurchlassigkeit Reinheit und Farbe gibt es unter anderem noch folgende Kriterien die an die Kriterien der Mineralbestimmung angelehnt sind Zu den angewandten Kriterien zahlt zunachst die chemische Zusammensetzung Diamanten bestehen beispielsweise aus Kohlenstoff Rubine aus chromgefarbtem Aluminiumoxid Al2O3 Weiterhin werden Edel und Schmucksteine auch nach ihrem Kristallsystem der Art des Kristallgitters unterschieden das beispielsweise kubisch trigonal oder monoklin sein kann Der sogenannte Habitus die Form in welcher der Stein in der Natur zu finden ist ist ein weiteres Klassifikationskriterium Edel und Schmucksteinarten werden oft weiter in unterschiedliche Varietaten unterteilt die uberwiegend von der Farbe abhangt So wird roter Korund etwa als Rubin gehandelt ein spezielles rot orange als Padparadscha Die restlichen Farben werden als Saphir bezeichnet dabei ist der blaue Saphir am wertvollsten Auch Diamanten konnen in unterschiedlichen Farbtonungen vorkommen die dann als fancy diamond bekannt sind Die Varietaten von Beryll findet man als Smaragd grun Aquamarin blau Roter Beryll veraltet auch Bixbit rot Goshenit farblos Goldberyll zitronengelb bis goldgelb bzw Heliodor hellgelbgrun oder Morganit auch Rosaberyll Heliodor wird allerdings teilweise als eigenstandige Beryll Varietat abgelehnt und zu den Goldberyllen gezahlt 10 Physikalische Unterschiede manifestieren sich im Brechungsindex der Dispersion der spezifischen Dichte der Harte Spaltbarkeit Sprodigkeit und dem Glanz Verschiedene Schmucksteine wie Turmaline konnen durch Pleochroismus in verschiedenen Richtungen unterschiedliche Farben zeigen oder doppelbrechend sein Charakteristisch ist auch ihr Absorptionsspektrum Fur den Wert eines Edel bzw Schmucksteins spielt schliesslich auch seine Grosse eine bedeutende Rolle Die Verwendbarkeit und der Wert eines Edelsteins Schmucksteins richtet sich nach Kriterien die sehr stark abhangig von der Mineralart sind So gibt es fur Erze wie Hamatit und Pyrit keine weiteren Kriterien als den Glanz und unter Umstanden die Form Bei Granaten Quarzen und anderen Mineralen spielen auch Lichtdurchlassigkeit Reinheit und Farbe eine Rolle Manipulationen und Imitationen BearbeitenViele Minerale oder Gesteine die als Schmuckstein Verwendung finden werden auf verschiedene Art und Weise manipuliert um ihre Eigenschaften Farbe Glanz Haltbarkeit zu verbessern und damit begehrenswerter zu machen oder andere seltene und wertvolle Schmucksteine nachzuahmen Olen Fetten Bearbeiten Eine der altesten Methoden Steine aufzubessern ist das Olen um damit Risse zu uberdecken Der Stein wirkt transparenter und die Farben leuchtender und intensiver vergleiche nasse und trockene Flusskiesel Die verwendeten Ole reichen von tierischen Olen Walrat Talg uber pflanzliche Fette Pflanzenol Oliven oder Sonnenblumenol bis hin zu synthetischen Olen und sogar Babyol Vaseline Geolte Steine schwitzen das Ol bei Warmezufuhr leicht aus ausserdem trocknet es mit der Zeit ein Beides fuhrt zur Fleckenbildung und Glanzverlust Geolte Rohsteine und Mineralien konnen unter Umstanden durch die Bildung eines nicht abwaschbaren hasslichen Uberzugs vollig unbrauchbar werden Nur bei Verwendung von farbigen Olen ist der Zusatz gefarbt Pflicht Es gilt aber in Sammlerkreisen als nicht korrekt wenn man solche Stucke ohne Kennzeichnung anbietet da der wertbestimmende optische Eindruck der Stucke wesentlich verandert wird Wachsen Paraffinieren Bearbeiten Statt mit Ol kann man auch mithilfe von Wachs oder Paraffin Risse uberdecken und Glanz sowie Farbe verstarken Das Paraffinieren ist etwas haltbarer und kommt vor allem bei undurchsichtigen Schmucksteinen und Trommelsteinen zum Einsatz Allerdings wird auch das Wachs mit der Zeit durch Gebrauch oder starke Warmeeinstrahlung abgetragen Das Paraffinieren sofern es farblos ist muss im Handel nicht angegeben werden Auch diese Methode ist in Sammlerkreisen nicht angesehen Stabilisieren Bearbeiten Weiche porose oder grobkornige Schmucksteine werden mit einem Uberzug aus Harz beziehungsweise Kunstharz behandelt um sie vor Beschadigungen durch Kratzer und Chemikalien Schweiss Seife zu bewahren Allerdings kann auch hierbei durch Einsatz von gefarbten Harzen die Farbe verandert werden Stabilisierte Schmucksteine mussen den Zusatz behandelt tragen Rekonstruktionen Bearbeiten Rekonstruktionen sind vor allem bei undurchsichtigen Steinen weit verbreitet aber auch bei Bernstein ist diese Methode beliebt Hierbei werden pulverisiertes Material oder kleine Bruchstucke entweder miteinander verschmolzen Bernstein gesintert Hamatit oder mit einem passenden Bindemittel verklebt Malachit Turkis Rekonstruktionen von Bernstein durfen als echt Bernstein bezeichnet werden Hamatit wird dagegen in Hamatin umbenannt Alle anderen Schmucksteine die keinen gesonderten Handelsnamen haben mussen als rekonstruiert bezeichnet werden Farben Bearbeiten Schmucksteine mit unerwunschter oder zu blasser Farbe werden mit verschiedenen meist oberflachlichen Methoden umgefarbt um sie aufzuwerten Alle gefarbten Schmucksteine mussen auch als solche bezeichnet werden Gefarbte Ole Wachse oder Kunststoffe sind gangige Mittel um Schmucksteine umzufarben Allerdings lassen sich nur porose Steine durch oder wenigstens tiefenfarben Bei allen anderen liegt das Farbmittel an der Oberflache oder bei rissigen Steinen hochstens einige Millimeter tief Beispielsweise werden Achate langere Zeit in einer Farblosung erhitzt Karneol anschliessend noch gebrannt um die endgultige Farbnuance zu erreichen und das Farbmittel zu fixieren Oberflachlich gefarbte Steine reiben sich vor allem bei haufigem Korperkontakt mit der Zeit ab Bedampfen ist eine recht haltbare und schwer zu erkennende Moglichkeit des Farbens die zusatzlich noch einen schillernden Effekt hervorruft Hierbei wird das behandelte Mineral Bergkristall Topas mit Metall meistens Gold bedampft Tranken in Zuckerlosung und anschliessende Dehydratation Wasserentzug wird vor allem bei Achat und Schwarzopal angewandt um den seltenen Onyx zu imitieren Allerdings ist die schwarze Farbe bei Schwarzopal naturgemass nur wenige Millimeter dick um das wasserhaltige Mineral beim Dehydratisieren nicht zu zerstoren Diffusionsbehandlung Hier werden unter besonderen Druck und Hitzebedingungen farbgebende Atome in die Randschichten des Schmucksteins eingebracht Brennen Bearbeiten Brennen bedeutet dass die rohen Schmucksteine auf bis zu mehrere Hundert Grad Celsius erhitzt werden um Farbe und Transparenz zu verandern Farbende metallische Einschlusse werden dabei oxidiert Kristallisationsfehler und damit Trubungen aufgelost Je nach Temperatur und Brenndauer konnen verschiedene Schmucksteine unterschiedliche Farbnuancen erhalten Bei der Umwandlung von beispielsweise Amethyst in Citrin nimmt dieser bei einer Temperatur von etwa 470 C eine hellgelbe zwischen 550 C und 560 C jedoch eine dunkelgelbe bis rotbraune Farbe an Rauchquarze lassen sich teilweise schon bei 300 bis 400 C umwandeln Das Brennen verandert die Steine dauerhaft ist aber nur schwer nachzuweisen Besonders lukrativ ist das Brennen bestimmter preiswerter milchweisser Saphire sogenannter Geuda zu kornblumenblauer Farbe Eine Wertsteigerung vom 10 bis 100 fachen ist so moglich Sogar bereits facettierte Steine konnen so gebrannt werden wenn sie einschlussarm sind Gebrannte Steine mussen nicht als solche angegeben werden Um eine Irrefuhrung zu vermeiden ist es jedoch nicht zulassig fur kunstlich behandelte Steine Fantasienamen zu verwenden 11 Bestrahlen Bearbeiten Auch das Bestrahlen mit Rontgenstrahlung oder Strahlung radioaktiver Substanzen Gamma Neutronen oder seltener Alphastrahlen dient der Farbveranderung die sehr stark sein kann aber im Gegensatz zum Brennen nicht immer von Dauer ist Ausserdem konnen im Stein bei Bestrahlung mit Neutronen durch Neutroneneinfang Radionuklide entstehen die den Schmuckstein radioaktiv werden lassen je nach chemischer Zusammensetzung und Intensitat der Bestrahlung kann diese Radioaktivitat trivial aber messbar oder erheblich sein Sie mussen daher bis zum Abklingen der Strahlung in Quarantane die teilweise einige Jahre dauern kann Alle so veranderten Schmucksteine mussen den Zusatz behandelt oder bestrahlt tragen Synthese Bearbeiten Einige Minerale konnen aus den entsprechenden Grundelementen kunstlich synthetisch hergestellt werden beispielsweise nach dem Verneuil Verfahren Zur Herstellung bestimmter Minerale sind allerdings zusatzlich Hitze und Druck notig Der Diamant ist hierfur das beste Beispiel aber auch viele andere Minerale werden mittlerweile in sehr guter Qualitat synthetisiert und weisen nur geringe Unterschiede zu ihren naturlichen Vorbildern auf Besonders verbreitet sind Synthesen neben dem Diamanten auch von Rubinen und Saphiren Smaragden verschiedenen Quarzen und Opalen Alle Synthesen mussen als solche gekennzeichnet werden Heutzutage werden in Spielwarenhausern spezielle Chemiebaukasten angeboten die jedoch nur Kristalle von schmucksteinahnlichem Aussehen hervorbringen meist durch Rekristallisation von Kalialaun oder ahnlichen ungefahrlichen Salzen und eventuell vorhandenen Farbzusatzen aus gesattigter wassriger Losung Synthesen werden oft fur Modeschmuck verwendet da sie im Gegensatz zu ihren naturlich entstandenen Vorbildern meist preiswerter herzustellen sind So lassen sich gunstige Schmuckstucke herstellen deren kunstlich hergestellte Synthesen kaum von echten Schmucksteinen zu unterscheiden sind 12 Imitationen Bearbeiten Da sich viele Minerale vor allem in der Farbe sehr ahnlich sehen werden seltene und damit teure oft durch haufigere und damit billigere Minerale nachgeahmt Eine verbreitete Imitation ist synthetischer Spinell der sich in vielen Farben herstellen lasst Noch einfacher ist es Imitationen mithilfe von Glas oder Keramik zu erzeugen Um echte Schmucksteine von Falschungen unterscheiden zu konnen sind ihre physikalischen Eigenschaften zu analysieren Dublette Triplette Bearbeiten nbsp Aufbau einer Dublette Triplette1 Schmuckstein2 Unterteil3 OberteilEin Sonderfall der Imitation ist die Dublette beziehungsweise Triplette die aus zusammengesetzten Schichten von echtem Schmuckstein und Glas Synthesen Quarz oder anderen Festkorpern besteht Bei dieser Methode kann man aus wenig Grundmaterial viele Steine herstellen Es wird zwar z B echter Opal verwendet aber es ist eine massive Manipulation des Steins Tripletten und Doubletten sind deklarationspflichtig Bei Dubletten handelt es sich um eine dunne Schicht des echten Edelsteins die auf ein Unterteil aus Obsidian verschiedenen Eisensteinen Potch undurchsichtiger Opal ohne Farbspiel oder auch Kunststoff geklebt wird Dies bewahrt die empfindlichen Steine unter anderem vor Korper und damit Schweisskontakt Bei Tripletten gibt es entsprechend zwei abdeckende Schichten das Unterteil schutzt gegen Korperkontakt das Oberteil vor Kratzern und Austrocknung und wird deshalb besonders haufig bei Opalen angewendet Um Dubletten oder Tripletten erkennen zu konnen muss der Stein in der Regel aus der Fassung herausgenommen werden Identifikation Bearbeiten Um Falschungen Manipulationen oder Imitationen herauszufinden konnen die Dichte oder bei durchscheinenden Mineralien der Brechungsindex der zu untersuchenden Schmucksteine herangezogen werden Fur die Bestimmung des Brechungsindexes benutzt man ein Refraktometer Eine weitere Methode sind spektroskopische Untersuchungen mit denen die spektrale Verteilung der charakteristischen Absorptionslinien im Absorptionsspektrums analysiert werden kann Eine einfache Methode zur groben Bestimmung des Brechungsindex ist auch die sogenannte Immersionsmethode bei denen die zu prufenden Schmucksteine in Flussigkeiten mit bekanntem Brechungsindex getaucht werden Diese lassen die Konturen des eingetauchten Gegenstands bei Ubereinstimmung des Brechungsindex verschwinden Mit Hilfe der Fluoreszenz lassen sich bestimmte Edelsteine ebenfalls identifizieren Zur Anregung durch Licht werden vor allem die beiden ultravioletten Wellenlangenbereiche zwischen 200 und 280 Nanometer und 315 und 400 Nanometer verwendet Die Steine leuchten dann in charakteristischen Farben im sichtbaren Licht Seltene Edelsteine und Sammlersteine Bearbeiten nbsp Grandidierit Painit Jeremejevit Serendibit Taaffeit Musgravit Poudretteit Chambersit Roter Beryll Hibonit ZektzeritZu den seltenen und weniger bekannten Edelsteinen beziehungsweise Sammlersteinen gehoren Grandidierit Painit Jeremejevit Serendibit Taaffeit Magnesiotaaffeit 2N 2S Musgravit eigentlich Magnesiotaaffeit Poudretteit Chambersit Roter Beryll Bixbit und einige andere 13 14 Oft wurden Vorkommen an wenigen Orten auf der Welt entdeckt Der Painit wird beispielsweise nur in Myanmar gewonnen 15 und der rote Beryll nur in Utah und New Mexico 16 Heilkunde und Esoterik BearbeitenViele Edel bzw Schmucksteine wurden von der Antike bis in die fruhe Neuzeit auch in der Heilkunde Lithotherapie z B durch Marbod von Rennes 17 und Hildegard von Bingen 18 sowie Samsaddin Muḥammad al Akfani 1348 19 beschrieben pharmazeutisch aufbereitet und medizinisch gebraucht 20 21 22 und finden heute noch in der Esoterik 23 24 als Heilstein Verwendung oder sollen in Amuletten vor schlechten Einflussen schutzen Bucher in denen Schmucksteine und Mineralien sowie deren Verwendung wie etwa bei Aristoteles 25 oder al Biruni beschrieben werden bezeichnet man als Steinbucher oder Lapidarien 26 sowie Gemmenbucher 27 Zu den altesten deutschsprachigen Steinbuchern zahlt das sogenannte Pruller Steinbuch 28 ein kleines gemeinsam mit dem Pruller Krauterbuch uberliefertes Lapidar aus dem 12 Jahrhundert 29 26 das die heilenden Krafte von 12 Edelsteinen zum Inhalt 30 hat Als lapides quinque pretiosi Funf Edelsteine galten noch in der fruhen Neuzeit Saphir Sardus Granat Smaragd und Hyazinth 31 In der Popularkultur BearbeitenDie Schmucksteine haben die franzosische Sangerin und Songwriterin Nolwenn Leroy zu ihrem Album Gemme Schmuckstein und der gleichnamigen Single aus dem Jahr 2017 inspiriert 32 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Minerale Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Minerale Liste mineralischer Schmuck und Edelsteine Cabochon StrassLiteratur BearbeitenWalter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 Florian Neukirchen Edelsteine Brillante Zeugen fur die Erforschung der Erde Springer Spektrum Heidelberg 2012 ISBN 978 3 8274 2921 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bernhard Bruder Geschonte Steine Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien Neue Erde Saarbrucken 2005 ISBN 3 89060 079 4 Christoph Gerhardt Zu den Edelsteinstrophen in Heinrichs von Mugeln Tum In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Tubingen Band 105 1983 S 80 116 doi 10 25353 ubtr svcg 6f7d 9b6f urn nbn de hbz 385 1 15539 Gerda Friess Edelsteine im Mittelalter Wandel und Kontinuitat in ihrer Bedeutung durch zwolf Jahrhunderte in Aberglauben Medizin Theologie und Goldschmiedekunst Gerstenberg Hildesheim 1980 ISBN 3 8067 0833 9 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 Ulrich Engelen Die Edelsteine in der deutschen Dichtung des 12 und 13 Jahrhunderts Munstersche Mittelalter Schriften Band 27 Fink Munchen 1978 ISBN 3 7705 1242 1 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigi20 digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb00042225 00001 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Gerhard Eis Andreas Jessner uber die Edelsteine 1595 In Sudhoffs Archiv fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 34 Nr 1 1941 S 68 76 JSTOR 20774096 Urban T Holmes Mediaeval gem stones In Speculum Band 9 Nr 2 1934 S 195 204 doi 10 2307 2846596 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemstones Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schmuckstein Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Schmuckstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Namenssuche Handelsnamen und was sie bedeuten Institut fur Edelstein Prufung EPI abgerufen am 23 Januar 2023 Michael R W Peters Liste der Edelsteine Schmucksteine Sammlersteine und Mineralien In realgems org Abgerufen am 23 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Quiring Die Edelsteine im Amtsschild des judischen Hohepriesters und die Herkunft ihrer Namen In Sudhoffs Archiv Band 38 Nr 3 1954 S 193 213 JSTOR 20774270 Alois Haas Ludwig Hodl Horst Schneider Faszination Diamant Zauber und Geschichte eines Edelsteins In Rubin Band 1 2003 S 19 25 online verfugbar im Webarchiv Memento vom 12 September 2014 im Internet Archive PDF 582 kB Hilmar Schumann Einfuhrung in die Gesteinswelt Fur Freunde und Studierende der Geographie Geologie Mineralogie Baukunde und Landwirtschaft 5 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1975 ISBN 3 525 42503 1 S 8 a b c Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 10 Jaroslav Bauer Vladimir Bouska Edelsteinfuhrer Verlag Werner Dausien Hanau Main 1993 ISBN 3 7684 2206 2 S 8 Ulrich Henn Edelsteinkundliches Worterbuch Hrsg Deutsche Gemmologische Gesellschaft Eigenverlag Idar Oberstein 2001 ISBN 3 932515 24 2 S 27 a b Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 20 Jan Hirschbiegel Etrennes In Pariser historische Studien Band 60 Oldenbourg De Gruyter Munchen 2003 C II 1 a Geschenke Schenker und Beschenkte Bestande und Umstande S 154 Fussnote doi 10 1524 9783486833669 144 Alois Haas Ludwig Hodl Horst Schneider Diamant Zauber und Geschichte eines Wunders der Natur Springer Berlin Heidelberg 2004 ISBN 978 3 540 40877 2 S 78 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 112 Bernhard Bruder Geschonte Steine Das Erkennen von Imitationen und Manipulationen bei Edelsteinen und Mineralien Neue Erde Saarbrucken 2005 ISBN 3 89060 079 4 S 24 J Liebertz Synthetische Schmucksteine In Naturwissenschaften 65 1978 S 501 doi 10 1007 BF00439789 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 220 276 Peter Blinn Curious Notions Ten of the world s rarest gemstones Painite Serendibite Poudretteite Grandidierite Jeremejevite Red Beryl Formerly Bixbite Taaffeite Musgravite Benitoite Red Diamond In curiousnotions com Abgerufen am 23 Januar 2023 Painite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 23 Januar 2023 englisch Red Beryl In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 23 Januar 2023 englisch John Marion Riddle Marbode of Rennes 1035 1123 De lapidibus In Sudhoffs Archiv Beiheft 20 1977 doi 10 2307 2848798 englisch Raimund Struck Hildegardis De lapidibus ex libro simplicis medicinae Kritische Edition unter Vergleich anderer Lapidarien 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1457 7 S 1 19 G Keil Pruler Steinbuch In Wolfgang Stammler Karl Langosch Kurt Ruh Gundolf Keil Werner Schroder Burghart Wachinger Franz Josef Worstbrock Hrsg Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon Oberdeutscher Servatius Reuchart von Salzburg 2 Auflage Band 7 de Gruyter Berlin New York 1989 DNB 900077069 Sp 875 876 Pruler Steinbuch Uberlieferung Munchen Codex latinus Monacensis clm 536 82V 83V Prul um 1150 cgm 5248 11 Fragment vgl Schneider Munchen V 1984 S 264 Friedrich Wilhelm Hrsg Denkmaler deutscher Prosa des XI und XII Jahrhunderts Munchener Texte Heft 8 Band 1 Callway Munchen 1914 S 37 39 Digitalisat der Uni Dusseldorf PDF 31 6 MB abgerufen am 24 Januar 2023 Otto Zekert Osterreichischer Apothekerverein Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 144 Latein eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hyacinthus VIDEO Nolwenn Leroy lumineuse et 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