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Valentin Rose 8 Januar 1829 in Berlin 25 Dezember 1916 ebenda war ein deutscher Bibliothekar und Klassischer Philologe Er ist vor allem durch seine Ausgaben der Aristoteles Fragmente bekannt 1863 1870 1886 Valentin Rose 19 JahrhundertInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Sammlung der Aristoteles Fragmente 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenValentin Rose entstammte einer markischen Kaufmanns und Gelehrtenfamilie die in der dritten Generation in Berlin ansassig war Sein Urgrossvater Valentin Rose der Altere 1736 1771 hatte 1761 die Apotheke Zum Weissen Schwan gegrundet Sein Vater Gustav Rose 1798 1873 war seit 1826 Professor der Mineralogie an der Berliner Universitat Dort studierte Valentin Rose Philologie Wahrend seines Studiums gelangte er zur Aristoteles Forschung der er einen grossen Teil seines Lebens widmete Nach der Promotion 1854 wurde er zum 8 Januar 1855 an der Koniglichen Bibliothek zu Berlin angestellt der er ein halbes Jahrhundert lang angehorte Von 1884 bis 1885 war er kommissarischer Leiter der Bibliothek Zum 1 April 1886 wurde er zum Leiter der Handschriftenabteilung ernannt die er zu einem weltweit fuhrenden Institut ausbaute Am 30 September 1905 trat er in den Ruhestand An der Handschriftenabteilung der Koniglichen Bibliothek war Rose seit 1888 mit der Katalogisierung der lateinischen und griechischen Handschriften beauftragt Neben den Katalogen die von 1893 bis 1905 erschienen veroffentlichte Rose zahlreiche Einzelfunde darunter vor allem medizinhistorische und hortologische Schriften Seit August 1872 war Rose mit Marie Poggendorff 12 August 1838 1910 verheiratet der Tochter des Physikers Johann Christian Poggendorff Sammlung der Aristoteles Fragmente Bearbeiten Neben seiner Tatigkeit im Bibliotheksdienst beschaftigte sich Rose weiterhin mit der Philosophie des Aristoteles Bereits in seiner Doktorarbeit 1854 hatte er die Anordnung und Echtheit der bezeugten Schriften des Aristoteles untersucht In den folgenden Jahren sammelte Rose die bei anderen antiken Schriftstellern uberlieferten Fragmente der aristotelischen Schriften Dabei kam er zu der Uberzeugung dass keines der angeblichen Fragmente tatsachlich von Aristoteles stammte Vielmehr hatten die verlorenen Schriften denen sie angeblich entstammen nie existiert Entsprechend trug das mehr als 700 Seiten starke Buch in dem er seine Forschungsergebnisse niederlegte den Titel Aristoteles pseudepigraphus 1863 Roses kuhne These stiess auf starken Widerspruch Die Bedeutung seines Werkes wurde dennoch anerkannt So gewann er auch die Preisaufgabe der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1866 die zur Erganzung ihrer grundlegenden Aristoteles Gesamtausgabe herausgegeben von Immanuel Bekker eine Fragmentsammlung auslobte Rose stellte die Sammlung am 6 Juli 1867 fertig und gab ihr den Titel Aristotelis qui ferebantur librorum fragmenta womit er sich erneut zu seiner Ausgangsthese bekannte Die Akademie zogerte zunachst das Werk in ihre Gesamtausgabe zu ubernehmen aber als eine zweite Ausschreibung der Aufgabe 1869 kein Ergebnis brachte gab sie 1870 Roses Sammlung unter dem von ihm gewahlten Titel heraus Das Werk erschien 1886 separat beim Teubner Verlag Bis an sein Lebensende hielt Rose an seiner These fest auch nach den erheblichen Papyrusfunden seit 1891 und blieb in der Fachwelt isoliert Gleichwohl stellte seine Fragmentsammlung ein einzigartiges Forschungsinstrument dar das bis ins 20 Jahrhundert unersetzt blieb Die Neuausgaben von Richard Rudolf Walzer 1934 und W D Ross 1955 basierten grosstenteils auf Roses Werk Eine eigenstandige Neubearbeitung legte erstmals Olof Gigon vor 1987 Schriften Auswahl BearbeitenDe Aristotelis librorum ordine et auctoritate commentatio Reimer Berlin 1854 Digitalisat Aristoteles pseudepigraphus Teubner Leipzig 1863 Reprografischer Nachdruck Olms Hildesheim New York 1971 Anecdota Graeca et Graecolatina Mittheilungen aus Handschriften zur Geschichte der griechischen Wissenschaft Zwei Hefte Duemmler Berlin 1864 1870 Neudruck Amsterdam 1963 Uber die Medicina Plinii In Hermes Band 8 1874 S 18 66 Plinii secundi quae fertur una cum Gargilii Martialis medicina Nunc primum edita Teubner Leipzig 1875 Digitalisat Aristoteles De Lapidibus und Arnoldus Saxo In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 18 1875 S 321 455 Aristotelis qui ferebantur librorum fragmenta Teubner Leipzig 1886 Nachdruck Teubner Stuttgart 1967 als Hrsg Theodori Prisciani Euporiston libri tres Leipzig 1894 Literatur BearbeitenEmil Jacobs Valentin Rose Ein Nachruf In Zentralblatt fur Bibliothekswesen Bd 34 1917 S 168 182 Digitalisat Eugen Paunel Die Staatsbibliothek zu Berlin Ihre Geschichte und Organisation wahrend der ersten 2 Jahrhunderte seit ihrer Eroffnung 1661 1871 de Gruyter Berlin 1965 Abbildung 46 Bild Hans Lulfing Valentin Rose Klassische Philologie und Handschriftenkatalogisierung In Studien zum Buch und Bibliothekswesen Bd 4 1986 ISSN 0323 8911 S 102 110 James I Porter Skeptical Philology In James I Porter Nietzsche and the Philology of the Future Stanford University Press Stanford CA 2000 ISBN 0 8047 3667 7 S 32 81 Hellmut Flashar Vorwort In Ernst Grumach Begrunder Hellmut Flashar Hrsg Aristoteles Werke In deutscher Ubersetzung Band 20 Fragmente Teil 1 Fragmente zu Philosophie Rhetorik Poetik Dichtung Akademie Verlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004072 6 S 9 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Valentin Rose Quellen und Volltexte Literatur von Valentin Rose im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wilt Aden Schroder Biogramm zu Valentin Rose in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos ZentrumsNormdaten Person GND 116609265 lobid OGND AKS LCCN nr96035841 VIAF 64095849 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rose ValentinKURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar und Klassischer PhilologeGEBURTSDATUM 8 Januar 1829GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 25 Dezember 1916STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valentin Rose Philologe amp oldid 236206829