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Werner Schroder 13 Marz 1914 in Vaethen 11 Juli 2010 in Marburg war ein deutscher Philologe und germanistischer Mediavist Nach dem Studium der Geschichte der deutschen und englischen Philologie und der Philosophie an der Universitat Halle promovierte er 1938 bei Hans Herzfeld uber die britische Vorkriegspolitik in Vorgeschichte und Verlauf der Balkankrise 1912 Anschliessend habilitierte er sich bei Georg Baesecke mit einer Arbeit zur althochdeutschen Glossenforschung kriegsbedingt gab es jedoch eine Unterbrechung von mehreren Jahren im Habilitationsverfahren Zum Zweiten Weltkrieg wurde Schroder von der Wehrmacht eingezogen und geriet schliesslich in jugoslawische Kriegsgefangenschaft Von 1948 bis 1953 arbeitete Schroder als Archivar am Landeshauptarchiv von Sachsen Anhalt in Magdeburg dann wurde ihm die Venia Legendi als Dozent fur deutsche Philologie verliehen 1959 nutzte er einen Ruf an die Universitat Marburg um die DDR zu verlassen In Marburg ubernahm er den Lehrstuhl von Ludwig Wolff Rufe an andere Universitaten in den Folgejahren Gottingen 1964 Graz 1969 lehnte er ab 1982 wurde er emeritiert Schroder war Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften unter anderem der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Wissenschaftlichen Gesellschaft an der Universitat Frankfurt Main In Lehre und Forschung beschaftigte er sich viel mit den klassischen Werken der mittelhochdeutschen Epik speziell mit Wolfram von Eschenbach 1 sowie mit editionsphilologischen Fragen Zu Schroders wissenschaftlichem Wirken schreibt Kurt Gartner In der Forschung hatte er sich in Halle noch mit Arbeiten zur neueren Sprachwissenschaft zum Gotischen und Althochdeutschen beschaftigt in Marburg wurde das Mittelhochdeutsche zu seinem zentralen Arbeitsfeld Zunachst war es die geistliche Dichtung des 12 Jahrhunderts dann immer mehr die Klassik um 1200 mit dem Nibelungenlied und den Werken der grossen deutschen Dichter des Mittelalters Heinrichs von Veldeke Hartmanns von Aue Gottfrieds von Strassburg und vor allem Wolframs von Eschenbach denen er grundlegende Studien widmete Nicht nur die Willehalm Ausgabe sondern weitere zentrale Editionen darunter auch eine des Ackermanns von Bohmen von Johannes von Saaz erschienen in dichter Folge Prinzipielle Fragen der Uberlieferung und Edition mittelalterlicher Texte beschaftigten ihn in den letzten Jahren in zunehmendem Masse Publiziert wurden seine Arbeiten seit den 1980er Jahren uberwiegend in den Abhandlungen der Mainzer Akademie und der Frankfurter Wissenschaftlichen Gesellschaft denen er als ordentliches Mitglied angehorte Als Vorsitzender der Akademie Kommission fur deutsche Philologie hat er massgeblich an den germanistischen Vorhaben der Akademie mitgewirkt so unter anderem an der Marburger Buchner Ausgabe und der Valentin Weigel Ausgabe Seinem beharrlichen Einsatz und Wirken verdankt auch das Prestige Projekt der Altgermanistik das grosse neue Mittelhochdeutsche Worterbuch das seit 2000 an einer Arbeitsstelle der Gottinger Akademie und an einer Arbeitsstelle der Mainzer Akademie an der Universitat Trier ausgearbeitet wird die entscheidende Initiative 2 Literatur BearbeitenDetlef Goller Schroder Werner In Christoph Konig Hrsg unter Mitarbeit von Birgit Wagenbaur u a Internationales Germanistenlexikon 1800 1950 Band 3 R Z De Gruyter Berlin New York 2003 ISBN 3 11 015485 4 S 1665 1667 Lydia Tschakert Verzeichnis der Schriften von Werner Schroder In Ernst Joachim Schmidt Hrsg Kritische Bewahrung Beitrage zur deutschen Philologie Festschrift fur Werner Schroder zum 60 Geburtstag Berlin Erich Schmidt Verlag 1974 S 494 508 Lydia Tschakert Verzeichnis der Schriften von Werner Schroder 2 1974 1987 In Kurt Gartner Joachim Heinzle Hrsg Studien zu Wolfram von Eschenbach Festschrift fur Werner Schroder zum 75 Geburtstag Tubingen Max Niemeyer Verlag 1989 S 569 580 Lydia Tschakert Verzeichnis der Schriften von Werner Schroder 3 1988 1999 In Kurt Gartner Hans Henrik Krummacher Hrsg Zur Uberlieferung Kritik und Edition alter und neuerer Texte Stuttgart 2000 S 295 305 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Schroder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schroder Werner Hessische Biografie Stand 17 November 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Vgl etwa Werner Schroder Hrsg Wolfram Studien I II Berlin 1970 1974 Werner Schroder Die Namen im Parzival und im Titurel Wolframs von Eschenbach Berlin New York 1981 1982 Kurt Gartner Professor Dr Werner Schroder verstorben Univ Marburg Fachbereich Germanistik 2010 Online Normdaten Person GND 118761897 lobid OGND AKS LCCN n82052588 VIAF 44311319 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroder WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Philologe und GermanistGEBURTSDATUM 13 Marz 1914GEBURTSORT VaethenSTERBEDATUM 11 Juli 2010STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Schroder Philologe amp oldid 235855972