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Heidi Manthey 24 Marz 1929 in Leipzig ist eine deutsche Keramikerin und Malerin Ihr Werk umfasst im Wesentlichen Fayence und Porzellanunikate daneben seit 1976 einige Form und Dekorentwurfe fur die Serienproduktion der HB Werkstatten fur Keramik in Marwitz Die Wiederbelebung der kunstlerischen Fayencemalerei und die Fortentwicklung von Gefassformen aus Renaissance und Barock in eine moderne Formensprache sind kennzeichnend fur ihr Lebenswerk Manthey fuhrt die Tradition einer feinen verdichteten Fayencemalerei ihr Lehrer war Charles Crodel auf ihren in sehr eigener Weise historisierenden Gefassformen fort 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Gefasskeramik und figurliche Keramik 2 1 1 Werkbeispiele 2 2 Baukeramik 3 Auszeichnungen 4 Ausstellungen 4 1 Einzelausstellungen Auswahl 4 2 Ausstellungsbeteilungen Auswahl 5 Arbeiten in Sammlungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeidi Manthey studierte von 1946 bis 1949 Dekorative Malerei bei Walter Munze an der Kunstgewerbeschule sowie Malerei und Grafik bei Max Schwimmer an der Hochschule fur Grafik und Buchkunst in Leipzig Danach absolvierte sie bis 1952 ein Studium in der Keramikklasse an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Erika Gravenstein und Charles Crodel Abschluss mit Topferlehre und Gesellenprufung Ihr Lehrer Crodel empfahl sie an die befreundete Hedwig Bollhagen und deren 1934 gegrundete HB Werkstatten fur Keramik im brandenburgischen Marwitz bei Velten nordostlich von Berlin zu deren bedeutendsten kunstlerischen Mitarbeitern er selbst schon seit der zweiten Halfte der 1930er Jahre zahlte 1956 wurde Heidi Manthey freie Mitarbeiterin der HB Werkstatten gefordert durch Hedwig Bollhagen die ihr sehr freie Arbeitsmoglichkeiten in der Manufaktur gab und ihr auch Auftrage vermittelte Einige Entwurfe schuf sie fur die Serienproduktion der HB Werkstatten fur Keramik Von 1975 bis 1980 hatte Heidi Manthey einen Lehrauftrag fur Keramik Dekor an der Kunsthochschule Berlin Weissensee und von 1980 bis 1997 einen Lehrauftrag fur Keramik Dekor an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle Saale Nach dem Tod Hedwig Bollhagens wurde Heidi Manthey 2001 kunstlerische Leiterin der HB Werkstatten fur Keramik Seit ihrem Ruhestand lebt sie weiter in Marwitz Werk BearbeitenGefasskeramik und figurliche Keramik Bearbeiten Der Weg von der Aneignung fremder Gefasse zu eigenen Formen ging einher mit der Entwicklung ihrer Malerei Inspiriert von der schwarzfigurigen griechischen Vasenmalerei dekorierte Heidi Manthey zunachst Serienstucke der HB Produktion mit schwarzer Engobe und sgraffitoartiger Ritzzeichnung In den 1960er Jahren fand Heidi Manthey zur kobaltblauen Scharffeuermalerei auf Fayence Einen Hohepunkt erreichte ihre fein modulierende Blaumalerei 1972 in einer grossen Fayence Skulptur mit Sagengestalten der Antike die Sirenen in ihrer boshaften Schonheit werden zur Konstante ihrer Figurenwelt fur das damalige Interhotel Karl Marx Stadt heute Dorint Kongresshotel in Chemnitz Neben den Sirenen werden figurliche Elemente an Gefassen wie Eidechsenhenkel bestimmend fur ihre Gefassgestaltungen von Vasen und Tafelaufsatzen In Einzelfiguren und Dekoren stellte Heidi Manthey mit Vorliebe Motive aus Ovids Metamorphosen dar Apoll und Daphne Aktaon etc Seit circa 1973 1975 erweiterte Heidi Manthey ihre Farbpalette um Mangan Grun und tiefes Gelb auf weisser Fayenceglasur Im Rahmen eines Auftrags der Staatl Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci fur die Konsolen der Langhans Orangerie im Neuen Garten entwickelte Heidi Manthey schliesslich ihre charakteristische Manthey blaue Glasur womit sie besonders effektvolle Farbwirkungen erzielen konnte ganz in der Tradition der prachtvollen italienischenr Renaissance Majoliken und niederlandischen Fayencen mit blau eingefarbtem Berretino Fond sowie der deutschen Barock Fayencen mit sogenannter kleisterblauer Glasur 1980 1988 realisierte sie ein 19 Objekte umfassendes Gefassensemble fur das grosse Prunkbuffet in den Neuen Kammern von Potsdam Sanssouci Damit hatte sich die Schlosserverwaltung fur eine zeitgemasse individuell kunstlerische Gestaltung statt fur historistischen Ersatz der kriegsbedingt verlorenen Original Porzellane entschieden Einer der kuhnsten Auftrage fur moderne Kunst im historischen Umfeld der in der DDR je durchgesetzt wurde und zeitlose Gultigkeit erlangte Die Kronung ihres experimentellen Voranschreitens in Form und Farbgestaltung gemass dem Crodelschen Prinzip standigen Ausprobierens sieht Heidi Manthey selbst in der Malerei auf Porzellan die sie bei einem Werksaufenthalt in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen begann 1999 arbeitete sie wiederum mit der Porzellanmanufaktur aufgrund des 125 Geburtstages von Max Adolf Pfeiffer zusammen Kooperationen mit der KPM Berlin und der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen und die Erreichbarkeit chinesischer Porzellan Massenware gaben Heidi Manthey weitere Impulse Im Auftrag des Staatlichen Kunsthandels entstanden ab 1976 erste Form und Dekorentwurfe fur die Serienproduktion der HB Werkstatten Hierzu gehort eine Reihe von Wandtellern mit phantasievollen schwarzgrunen Hundedekoren 1977 sowie ein Saftservice mit Kanne und Fussbecher das sie mit zartfarbigen floralen Dekoren versah 1977 1981 Nach 1989 wurde ihre Keramikkunst vielfach in Westdeutschland ausgestellt und gesammelt Werkbeispiele Bearbeiten Teller Bemalung der Arbeit Hedwig Bollhagens Steingut 1960er Jahre Museum Schloss Bernburg 2 Fussschale Bemalung der Arbeit Hedwig Bollhagens Steingut blaue Unterglasurbemalung 1960er Jahre Museum Schloss Bernburg 3 Christgeburt Krippenfiguren 1964 4 Nereide Sirene und Aktaon drei Figuren 1967 5 Fussschale 1972 6 Vase 1981 7 Fussschale 1983 8 Baukeramik Bearbeiten Die ersten baukeramischen Objekte Heidi Mantheys entstanden in Zusammenarbeit mit Waldemar Grzimek der schon seit 1951 zu den freien kunstlerischen Mitarbeitern Hedwig Bollhagens und ihrer HB Werkstatten zahlte 1957 entstand ein 48 m langer figurlicher Fliesenfries fur das Partei und Verlagshaus der NDPD in Berlin Friedrichstrasse 1960 keramische Wandgestaltungem im Agrobiologischen Institut der Universitar Greifswald Um 1959 1963 folgten eigenstandige Putzkeramiken mit Vogeln fur die Waldsiedlung der SED in Wandlitz Zu den Hauptwerken in Heidi Mantheys baukeramischem Schaffen zahlt das 1964 ausgefuhrte Ensemble von insgesamt 12 blau bemalten Fayence Fliesenbildern mit mythologischen Szenen aus der Odyssee das sie fur das Haus des Lehrers in Berlin Mitte am Alexanderplatz ausfuhrte Diese wurden 2002 in einem Akt von Kulturbarbarei wahrend der Umbaumassnahmen im Auftrag der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte WBM zerstort Auszeichnungen Bearbeiten1982 Kunstpreis der DDR 1988 Hans Grundig MedailleAusstellungen BearbeitenEinzelausstellungen Auswahl Bearbeiten 1970 Hedwig Bollhagen Charles Chrodel Heidi Manthey Orangerie Potsdam Sanssouci 19701972 Staatliches Museum Schloss Mosigkau Orangerie 1972 mit Gertraud Mohwald1981 1982 Keramik Heidi Manthey Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg 1985 Studio R Mannheim 1985 mit Herbert Kitzel 1993 Heidi Manthey Keramik Muffendorfer Keramikgalerie Bonn Bad Godesberg 1999 Staatliche Galerie Moritzburg Halle 2003 2004 Zeitkunstgalerie Halle an der Saale 2004 wegen der vortreflichen Mahlerey Die Neuschopfungen Heidi Mantheys fur die Potsdamer Schlosser SPSG Berlin Brandenburg Neue Kammern Potsdam Sanssouci 2004 2004 Heidi Manthey zum 75 Museum fur Angewandte Kunst Gera 2004 2004 Fayencen von Heidi Manthey Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Schlossmuseum 2004 2004 Heidi Manthey Gefasse und Figurliches Stiftung KERAMION Zentrum fur moderne historische Keramik Frechen 27 Februar bis 8 Mai 2005 2009 Heidi Manthey Keramik Kreismuseum Oberhavel Oranienburg 2009 2011 Heidi Manthey Keramik Schlossmuseum Wolfshagen August 2011 2018 Galerie im Herrenhaus zu Dobis 2018 mit Kurt Bunge Ausstellungsbeteilungen Auswahl Bearbeiten 1958 bis 1988 Dresden alle Deutschen Kunstausstellungen bzw Kunstausstellungen der DDR ausser 1982 1983 1965 Plastik und Werkkunst Orangerie Schloss Mosigkau 1965 1976 Europaische Keramik der Gegenwart Keramion Frechen 1976 1986 Berlin Ausstellungszentrum am Fernsehturm Berliner Atelier 1986 Kunsthandwerker Formgestalter 1987 Zeitgenossische Keramik aus der DDR Keramion Frechen 1987 1993 Wege Triennale Kunst aus Ton Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen 1993 2014 Lowenfinck Ein Geburtstagsgeschenk St Annen Museum Lubeck 2014 mit Gudrun Gaube 2018 VI Hallenser Heidi Manthey Mareile Manthey Babro Wiederhold Otto Mohwald Martin Mohwald Zeitkunstgalerie Halle an der Saale 26 November 31 Dezember 2016Arbeiten in Sammlungen BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Titel Jahr Technik Format Inventar Nummer Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Kunstgewerbemuseum Berlin Staatliche Museen zu Berlin Berlin Markisches Museum Stiftung Stadtmuseum Berlin Berlin Museum Schloss Bernburg Bernburg Hotel Mercure Chemnitz Kunstsammlungen der Veste Coburg Kunstgewerbemuseum Schloss Pillnitz Dresden Hetjensmuseum Dusseldorf Keramion Frechen Staatliche Galerie Moritzburg Halle Saale Grassimuseum Leipzig die Lubecker Museen St Annen Museen Lubeck Plastiksammlung und Kulturhistorisches Museum Magdeburg Stiftung Schlosser und Garten Potsdam Schloss Glucksburg Romhid Staatliches Museum Schwerin Kunstlerhaus Schloss WiepersdorfLiteratur BearbeitenKat Heidi Manthey TIP Galerie Berlin 1980 Autor Heinz Schonemann Heidi Manthey Fayencen 32 farbige Tafeln Nachwort von Eckart Krumbholz Insel Verlag Leipzig 1983 Insel Bucherei Nr 1050 Heidi Manthey Sammelbildmappe 325 Planet Verlag Berlin 1985 Autor Gudrun Schmidt Kat Keramik Heidi Manthey Werkstattprofile 106 Staatlicher Kunsthandel der DDR Studio Galerie Berlin 7 bis 28 Juni 1989 Heidi Manthey Fayence und Porzellan Stiftung Kulturfonds Berlin 1994 Autor Bettina Zoller Stock Kat Heidi Manthey Keramik Staatliche Galerie Moritzburg Halle vom 18 September bis zum 31 Oktober 1999 Red Rita Grundig Halle Saale Staatl Galerie Moritzburg 1999 ISBN 3 86105 038 2 Heidi Manthey ein halbes Jahrhundert Fayencekunst in KeramosHeft 166 Oktober 1999 S 49 66 Autor Bettina Zoller Stock Heidi Manthey Keramik Leipzig 1999 Autor Bettina Zoller Stock Auf den Punkt gebracht Porzellan fur Meissen Max Adolf Pfeiffer zu Ehren Leipzig 2000 Objektgeschafte Hedwig Bollhagen und Heidi Manthey Zwei Keramikerinnen unter einem Dach Autor Bettina Zoller Stock in Hedwig Bollhagen Ein Leben fur die Keramik Hrsg Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn Bramsche 2007 S 223 229 Sie hielt lieber Abstand HB zum 100 Geburtstag Interview Heidi Manthey Barbel Kicska in Hedwig Bollhagen Ein Leben fur die Keramik Hrsg Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn Bramsche 2007 S 230 232 Manthey Heidi Erika In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 570 571 Claudia Kanowski Hrsg Flora Fauna Fabelwesen Malerei auf Keramik Grita Gotze Heidi Manthey Sonngard Marcks Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Schloss Kopenick 2021 ISBN 978 3 88609 845 3Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heidi Manthey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausstellungsinformation und Biografie Internetseite zeitkunstgalerie de Zu Ausstellungen Internetseite kunst und kultur de und Internetseite Markische AllgemeineEinzelnachweise Bearbeiten Kunstgewerbemuseum Berlin Geschichte Wiederaufbau Neuerwerbungen Kunstgewerbemuseum Staatliche Museen zu Berlin Hauptstadt der DDR 1983 S 155 https nat museum digital de singleimage imagenr 27823 https nat museum digital de singleimage imagenr 27822 Rudolph Manthey Kramer Christgeburt Dezember 1964 abgerufen am 22 Februar 2023 Henrik Manthey Ahlers Nereide Sirene und Aktaon 1967 abgerufen am 22 Februar 2023 Waltraud Manthey Rabich Fussschale 1972 abgerufen am 22 Februar 2023 Henrik Bollhagen Ahlers Vase 1980 abgerufen am 22 Februar 2023 Henrik Manthey Ahlers Schale 1983 abgerufen am 22 Februar 2023 Normdaten Person GND 120201038 lobid OGND AKS LCCN n00027383 VIAF 54972917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manthey HeidiKURZBESCHREIBUNG deutsche Keramikerin und MalerinGEBURTSDATUM 24 Marz 1929GEBURTSORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidi Manthey amp oldid 233717036