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Der griechische Tempel altgriechisch ὁ naos ho naos Wohnung inhaltlich nicht gleichzusetzen mit dem lateinischen templum Tempel ist ursprunglich das ein Kultbild bergende Gebaude eines griechischen Heiligtums Er diente im Allgemeinen nicht dem Kult da die Gottesverehrung ebenso wie Opfer im Freien stattfanden konnte aber Weihgeschenke oder Kultgerat aufnehmen Er ist der bedeutsamste und am weitesten verbreitete Gebaudetypus der griechischen Baukunst Nicht zum griechischen Tempel im eigentlichen Sinne werden Tempelbauten gezahlt die in den hellenistischen Reichen des Ostens oder Nordafrikas errichtet wurden und den je lokalen Bautypen verpflichtet blieben auch wenn griechische Gestaltungsweisen zum Tragen kamen Erinnert sei in diesem Zusammenhang an griechisch parthische Bauten die Tempel Baktriens oder die in agyptischer Tradition stehenden Bauten des ptolemaischen Reiches Der Parthenon auf der Akropolis in Athen GriechenlandInnerhalb weniger Jahrhunderte entwickelten die Griechen den Tempel von den kleinen Lehmziegelbauten des 9 und 8 Jahrhunderts v Chr zu monumentalen Bauten mit doppelten Saulenhallen des 6 Jahrhunderts v Chr die ohne Dach leicht uber 20 Meter Hohe erreichten Fur die Gestaltung griffen sie hierbei auf die landschaftsspezifischen Bauglieder der verschiedenen Saulenordnungen zuruck bei denen zunachst zwischen dorischer und ionischer Ordnung zu unterscheiden ist zu denen ab dem spaten 3 Jahrhundert v Chr die korinthische Ordnung trat Eine Vielzahl unterschiedlicher Grundrissmoglichkeiten wurde entwickelt die mit den verschiedenen Saulenordnungen der aufgehenden Architektur kombiniert wurden Ab dem 3 Jahrhundert v Chr liess der Bau grosser Tempel nach um nach einer kurzen letzten Blute im 2 Jahrhundert v Chr im Verlauf des 1 Jahrhunderts v Chr fast vollstandig zum Erliegen zu kommen Man nahm nur kleinere Bauaufgaben neu in Angriff erneuerte altere Tempel oder arbeitete an ihrer Fertigstellung weiter Der griechische Tempel wurde nach festen Regeln entworfen und gebaut deren wichtige Bezugsgrossen der untere Durchmesser der Saulen oder die Masse des Fundamentes sein konnten Optische Verfeinerungen losten die Starre der sich so ergebenden fast mathematischen Gestaltungsgrundlagen Entgegen einer heute immer noch verbreiteten Vorstellung waren die griechischen Tempel bemalt wobei satte Rot und Blautone neben das dominierende Weiss traten Uberaus reich war bei aufwendig gestalteten Tempeln der figurliche Schmuck in Form von Reliefs und Giebelfiguren In der Regel wurden die Bauten von Stadten und Heiligtumsverwaltungen beauftragt und finanziert Auch konnten Privatpersonen meist hellenistische Herrscher als Bauherren und Stifter auftreten Mit dem Versiegen dieser finanziellen Quellen im spaten Hellenismus mit dem Einverleiben des griechisch gepragten Kulturkreises in das Romische Reich dessen Verwaltungsbeamte und Herrscher als neue Auftraggeber auftraten endete der Bau griechischer Tempel Die nun entstehenden Bauten waren Teil der romischen Reichsarchitektur die anderen Zielen diente und weiterentwickelte Formen der Gestaltung benutzte Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichtlicher Uberblick 2 Aufbau 2 1 Grundriss 2 2 Aufriss 3 Entwurf und Mass 4 Optische Verfeinerung 5 Farbigkeit 6 Bauplastik 7 Funktion und Gestaltung 8 Auftraggeber Bauwesen und Kosten 9 Tempel der verschiedenen Saulenordnungen 9 1 Tempel dorischer Ordnung 9 2 Tempel ionischer Ordnung 9 3 Tempel korinthischer Ordnung 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenEntwicklungsgeschichtlicher Uberblick Bearbeiten nbsp Poseidontempel in Paestum nbsp Concordiatempel in Agrigent im Valle dei templi nbsp Tempel in Segesta nbsp Die Entwicklung vom helladischen Megaron zu Tempel dorischer Ordnung Die Grundlagen fur die Entwicklung des griechischen Tempels wurden zwischen dem 10 Jahrhundert v Chr und dem 7 Jahrhundert v Chr gelegt In seiner einfachsten Form als Naos konnte er ein einfacher Schrein mit vorgezogenen Langswanden sein der eine kleine Vorhalle besass In der Fruhzeit bis ins 8 Jahrhundert v Chr gab es auch die Form als Apsidenbau mit mehr oder minder halbrunden Ruckseiten Der rechteckige Bautypus setzte sich jedoch durch Indem dieser kleine Grundbau um Saulen erweitert wurde legten die Griechen den Grundstein fur Entwicklung und Formenvielfalt ihrer Tempel Die ersten Tempel waren zumeist einfache Lehmziegelbauten auf steinernem Sockel Die Saulen waren wie das Gebalk aus Holz Turwandungen und Mauerstirne waren mit holzernen Bohlen geschutzt Die Lehmziegelwande waren oft durch Holzpfosten in Fachwerktechnik verstarkt Den Elementen dieser einfachen klar strukturierten Holzbautechnik waren alle wichtigen Gestaltungsprinzipien unterworfen die die Entwicklung des griechischen Tempels uber Jahrhunderte bestimmten Am Ende des 7 Jahrhunderts v Chr wurden die Dimensionen der einfachen Vorlaufer deutlich gesteigert 1 Mit Tempel B in Thermos setzt der Bau 100 Fuss das heisst 32 33 Meter langer sogenannter Hekatompedoi griechisch fur hundertfussig ein Da die technischen Mittel noch nicht ausreichten entsprechende Dachweiten zu uberbrucken blieben diese Tempel mit 6 10 Meter Breite sehr schmal Um die Bedeutung des Kultbildes und seines Baues zu steigern wurde der Naos mit einem saulengestutzten Baldachin versehen Der sich ergebende Saulenkranz die Peristasis bleibt im griechischen Kulturraum allein dem Tempel eigentumlich 2 Durch die Kombination des Tempels mit einem alle Seiten umgebenden Saulenkranz wurde als neue gestalterische Forderung die Allansichtigkeit an Architekten und Bauherren herangetragen In der Folge bekam der an der Front befindliche Pronaos des so geschaffenen Ringhallentempels Peripteros ein Pendant an der Gebauderuckseite den Opisthodom dessen Integration also rein asthetisch bedingt war Mit der Einfuhrung des Steinbaues im fruhen 6 Jahrhundert v Chr unterlagen die vorliegenden Grundelemente und formen des Tempels wie etwa Saulenanzahl und stellungen im Laufe der griechischen Antike einer standigen Wandlung Neben dem einfachen Peripteros wird im 6 Jahrhundert v Chr im ionischen Samos der Dipteros als neuer Bautypus entwickelt der Nachfolger in Didyma Ephesos und Athen findet Vom 6 bis zum Ende des 4 Jahrhunderts v Chr wurden unzahlige Tempel errichtet fast jede Stadt jede Kolonie besass gleich mehrere Tempel Hinzu kamen die Bauten der ausserstadtischen und ubergeordneten Heiligtumer wie Olympia und Delphi Im beobachtbaren Wandel der Formen ist die Suche nach der harmonischen Form aller Bauteile wie des gesamten Erscheinungsbildes erkennbar Die Entwicklung fuhrte von bisweilen derb und kraftig erscheinenden Fruhformen bis zur asthetischen Vollkommenheit und Raffinesse der spaten Bauwerke von planerischer Unbekummertheit bis zur streng mathematischen Durchdringung des Grundrisses und der Bauglieder Ab dem Fruhhellenismus verliert der griechische Peripteraltempel stark an Bedeutung Von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen erlischt der klassische Tempelbau im griechischen Mutterland ebenso wie in den griechischen Kolonien Grossgriechenlands Allein im westlichen Kleinasien wird wahrend des 3 Jahrhunderts v Chr ein schleppender Tempelbau aufrechterhalten Der Bau von Grossprojekten wie dem Apollontempel in Didyma bei Milet dem Artemision in Sardis kommt nicht voran Erst im 2 Jahrhundert v Chr und vor allem mit Person und Nachwirken des Architekten Hermogenes der in seinen theoretischen Schriften und seinen Bauten den Bau ionischer Tempel auf ein neues Fundament stellt kommt es wieder zu einer regen Bautatigkeit die peripterale Bauten umfasst 3 Zugleich fliessen durch die Herrscher der verschiedenen hellenistischen Reiche uppige finanzielle Mittel Selbstdarstellung Konkurrenz Stabilisierung von Einflussspharen und die zunehmenden Auseinandersetzungen mit Rom die auch auf kulturellem Gebiet gefuhrt wurden entfalteten die Krafte fur diese Wiederbelebung des anspruchsvollen griechischen Tempelbaus 4 In dieser Phase wird der griechische Tempel im sudlichen Kleinasien in Agypten und in Nordafrika verbreitet Doch trotz dieser Beispiele und obwohl wirtschaftlicher Aufschwung und hoher Grad technischer Innovationsmoglichkeiten im 3 und 2 Jahrhundert v Chr einen gunstigen Rahmen bieten 5 wird der Kultbau hellenistischer Zeit durch die Unmenge kleiner Antentempel und Prostyloi und kleinster Tempel Naiskoi reprasentiert die zwar ab archaischer Zeit an hervorgehobenen Orten auf Marktplatzen bei Quellen und neben den Wegen errichtet wurden nun aber ihre eigentliche Blute erleben Als Besonderheit kommt es infolge dieser Beschrankung auf kleine Bauten zur Entwicklung des Pseudoperipteros der mittels Blendsaulen an den Wanden der Cella die Illusion eines Ringhallentempels erweckt Ein fruhes Beispiel bietet Tempel L in Epidauros der prominente Nachfolger in romischen Tempeln wie der Maison Carree in Nimes finden soll 6 Im fruhen 1 Jahrhundert v Chr wandelt sich das Bauverhalten als Folge der mithridatischen Kriege Als Auftraggeber treten verstarkt romische Magistrate im Osten auf 7 die ihre Wohltatigkeit selten in Form eines Tempels zeigten 8 Gleichwohl werden in dieser Phase Tempel errichtet 9 Mit der Einrichtung des Prinzipats entstehen unter den wenigen Neubauten zumeist Tempel fur den Herrscherkult 10 oder Tempel fur romische Gottheiten 11 Zwar gibt es weiterhin Tempelneubauten fur griechische Gottheiten 12 doch folgen die Bauten entweder dem Formenkanon der sich herausbildenden romischen Reichsarchitektur 13 oder behalten lokale nichtgriechische Eigentumlichkeiten bei wie die Tempel in Petra 14 oder Palmyra 15 zeigen Die fortschreitende Romanisierung des Ostens 16 bringt das Ende des Baus griechischer Tempel mit sich auch wenn bis ins fortgeschrittene 2 Jahrhundert hinein begonnene Grossbauten wie der Apollontempel in Didyma oder das Olympieion in Athen weitergebaut und vollendet werden 17 Mit den Edikten Theodosius I und seiner Nachfolger zum Verbot der heidnischen Kulte werden nach und nach die griechischen Tempel geschlossen oder in christliche Kirchen umgeweiht Damit endet die Geschichte des griechischen Tempels wenn auch einige Bauten noch lange genutzt wurden So wurde der zunachst zur Kirche geweihte Parthenon in Athen nach der osmanischen Eroberung in eine Moschee umgewandelt und blieb bis zum 17 Jahrhundert unversehrt Erst der ungluckliche Treffer einer venezianischen Kanonenkugel in den als Pulvermagazin genutzten Bau zerstorte diesen bedeutenden Tempel nach uber zweitausend Jahren seines Bestehens Aufbau BearbeitenDer griechische Tempel hat in seinen kanonischen Formen einen uber lange Zeit immer gleichen Grundaufbau fur den sich die Griechen einer beschrankten Anzahl raumlicher Komponenten die im Grundriss zum Tragen kommen und Bauglieder die dem Aufriss verwandt wurden bedienten Grundriss Bearbeiten Der zentrale Kultbau des Tempels der Naos kann in mehrere Gebaudebereiche unterteilt sein Meist war im Hauptraum der Cella die Gotterstatue aufgestellt In archaischen Tempeln in Sizilien bis in die klassische Zeit hinein kann hierfur noch ein eigener Raum das Adyton abgetrennt sein Auf der Vorderseite der Cella befindet sich eine Vorhalle der Pronaos die aus den hervorspringenden Seitenwanden der Cella den Anten und zwei dazwischen stehenden Saulen gebildet wird Ein dem Pronaos entsprechender Raum auf der Ruckseite des Tempels wird Opisthodom genannt Dieser nicht mit der Cella durch eine Tur verbundene Raum ist rein asthetisch zu begrunden Um der Allseitigkeit des Peripteros zu genugen wurde die Gestaltung der Front an der Ruckseite wiederholt Ringsum kann der Naos von einem oder mehreren Saulenkranzen der Ringhalle oder Peristasis umgeben sein Dadurch wird ein umlaufender Umgang das Pteron gebildet der den Heiligtumsbesuchern Raum bot und fur kultische Prozessionen genutzt wurde nbsp Naos nbsp Cella nbsp Adyton nbsp Pronaos nbsp OpisthodomMittels dieser Komponenten konnten verschiedene Grundrisstypen im griechischen Tempelbau verwirklicht werden Das einfachste Beispiel des griechischen Tempels ist der Antentempel auch templum in antis genannt ein kleines rechteckiges Gebaude welches dem Schutz des Kultbildes diente Vor der Cella befand sich der durch die verlangerten Cellawande die Anten gebildete Pronaos der durch eine Tur mit der Cella verbunden war Zum Abstutzen des Gebalks standen zwischen den Antenstirnen in antis zwei Saulen Besass diese einfache Form einen Opisthodom wird der Grundrisstypus Doppelantentempel genannt Bei einer Variante des Doppelantentempels ist der Opisthodom auf der Ruckseite der Cella lediglich durch Halbsaulen und kurze Antenpfeiler angedeutet so dass er als Pseudo Opisthodom angesprochen werden kann nbsp TempelformenWird der Vorhalle des Antentempels auf ganzer Breite eine Saulenstellung von meist vier oder sechs Saulen vorgelagert wird der Typus als Prostylos bezeichnet Der Amphiprostylos entstand indem diese Saulenstellung des Prostylos auf der Ruckseite des Tempels wiederholt wurde Demgegenuber bezeichnet der Begriff Peripteros einen Tempel der eine an allen Seiten umlaufende meist ein Joch tiefe Saulenhalle besass Es ergab sich hierdurch ein freier Saulenumgang eine Peristasis um alle vier Seiten des Tempels Eine hellenistische oder romische Abwandlung dieses weit verbreiteten Tempeltypus ist der Pseudoperipteros bei dem die Saulen in Form von Halbsaulen oder Pilastern den Seitenwanden und der Ruckwand eines Prostylos nur vorgeblendet waren Der Dipteros besass eine allseitig doppelte Saulenhalle wobei die Saulenstellungen an Vorder und Ruckseite um weitere Reihen erweitert werden konnten Der Pseudodipteros unterscheidet sich vom Dipteros dadurch dass die innere Saulenstellung der Peristasis fehlt die Umgangshalle aber dennoch zwei Saulenjoche tief ist Eine besondere Baugattung stellten die sogenannten Rundtempel dar die einen umgebenden Saulenkranz besitzen konnten und peripterale Tholos genannt werden Oftmals von sakralem Charakter ist fur griechische Tholoi die Funktion als Tempel meist nicht nachzuweisen Ein der Tholos ahnliches Bauwerk ist der Monopteros dem jedoch die Cella fehlt Um Grundrisstypen eindeutiger anzusprechen konnen die Definitionen gemischt werden peripteraler Doppelantentempel prostyler Antentempel peripteraler Amphiprostylos um nur einige Beispiele zu geben Zusatzlich wurde bereits bei Vitruv 4 3 3 nach der Anzahl der Frontsaulen differenziert In der Forschung werden heute folgende Begriffe benutzt Tempelform FrontDistylos 2 sauligTetrastylos 4 saulig bereits bei VitruvHexastylos 6 saulig bereits bei VitruvOktastylos 8 sauligDekastylos 10 sauligAls Dodekastylos wird nur der 12 Saulen Saal am Didymaion bezeichnet 12 saulige Tempelfronten sind hingegen nicht uberliefert Wenige Tempel hatten eine ungerade Anzahl an Frontsaulen etwa Heratempel I in Paestum oder Apollontempel A in Metapont die mit ihren neun Frontsaulen als Enneastylos anzusprechen sind oder der archaische Tempel C in Thermos der mit seinen funf Saulen der Schmalseiten als Pentastylos zu bezeichnen ist Aufriss Bearbeiten nbsp Der Aufbau griechischer Tempel gliedert sich immer in drei Zonen den Stufenbau die Saulen das Gebalk Das unterirdische Fundament eines griechischen Tempels wird Stereobat genannt Es besteht aus mehreren Schichten quaderformiger Steine Die oberste Schicht die Euthynterie ragt teilweise aus dem Boden hervor Ihre Oberflache ist sorgfaltig geglattet und ausgeglichen Auf der Euthynterie erhebt sich ein meist dreigliedriger Stufenbau Krepidoma oder Krepis genannt dessen oberste Stufe die Standflache fur die Saulen bildet und daher Stylobat genannt wird Stereobat Euthynterie und Krepis bilden zusammen den Unterbau des Tempels Auf dem Stylobat stehen die aufstrebenden und sich nach oben verjungenden Saulenschafte die normalerweise aus einzelnen Saulentrommeln zusammengesetzt sind In die Schafte sind je nach Saulenordnung unterschiedliche Anzahlen von Kanneluren eingeschnitten sind es in der dorischen Ordnung meist 18 20 Kanneluren so besitzen ionische und korinthische Saulen regelhaft 24 Kanneluren Bei fruhen ionischen Saulen konnte die Kannelurenanzahl bis zu 48 gesteigert werden Wahrend die dorischen Saulen direkt auf dem Stylobat stehen ist bei ionischen und korinthischen Saulen eine Basis eingeschoben die auf einer zusatzlichen Plinthe ruhen kann Am oberen Ende der Saule leitet bei dorischen Saulen ein konkav eingezogener Saulenhals das Hypotrachelion zum Kapitell uber das bei ionischen Saulen unvermittelt auf den Saulenschaft folgt In der dorischen Ordnung besteht das Kapitell aus einem runden anfangs sehr flach gedruckten Wulst dem Echinus und einer quadratischen Platte dem Abakus Im Laufe der Entwicklung streckt sich der Echinus dorischer Kapitelle immer starker bis er in einem Winkel von 45 Grad linear aufsteigt Demgegenuber besitzen ionische Saulen einen mit einem Eierstab verzierten Echinus dem ein quergelagertes Voluten bildendes Polster folgt auf dem ein nur flach gebildeter Abakus ruht Das namengebende korinthische Kapitell der korinthischen Saulen besass hingegen Blattkranze stilisierter Akanthusblatter denen Stangel und Voluten entwachsen die zu den Kapitellecken des Abakus streben Auf den Kapitellen ruht das Gebalk In der dorischen Ordnung war das Gebalk immer zweigeteilt in Architrav und Triglyphenfries Auch die ionische Ordnung Athens und der Kykladen kannte den Fries oberhalb des Architravs Den ionischen Tempel Kleinasiens war der Fries hingegen bis ins 4 Jahrhundert v Chr unbekannt Bei ihnen folgte auf dem Architrav direkt der Zahnschnitt Hinter dem Fries verbargen sich ursprunglich die Dachbalken die uns beim Zahnschnitt Kleinasiens direkt am Aussenbau begegnen Der dorische Fries war durch Triglyphen gegliedert Diese lagen uber den Saulenachsen und uber der Mitte des Joches Zwischen den Triglyphen waren teils bemalte teils reliefverzierte Metopen angebracht In der ionischen und in der korinthischen Ordnung ist der Fries demgegenuber entweder glatt belassen oder mit Reliefs sowie Malerei versehen Im Steinbau wird die Abdeckung des Saulenumgangs und der Ansatz der Dachkonstruktion in das Geison hinaufgehoben der Fries verliert seine bauliche Funktion zugunsten eines rein dekorativen Charakters Haufig wird die Cella insbesondere im Frontbereich des Pronaos mit Architrav und Fries geschmuckt Uber dem Fries oder einem Zwischenglied wie dem Zahnschnitt der ionischen und korinthischen Ordnung springt das Gesims deutlich hervor Es besteht aus dem Geison das an den ansteigenden Dachschragen der Schmalseiten als Schraggeison gebildet wurde und der Sima An den Langseiten der oft aufwendig verzierten Sima waren Wasserspeier angebracht meist in Form von Lowenkopfen Das Giebeldreieck oder Tympanon das sich an den Schmalseiten des Tempels durch das von den Dorern eingefuhrte Giebeldach ergab wahrend altere Dachformen in Griechenland dem Walmdach verpflichtet waren besass oft eine reiche vielfigurige Ausstattung mit mythischen Szenen oder Kampfen An den Ecken und am Giebelfirst waren anfangs geometrische spater florale oder figurliche Schmuckformen die sogenannten Akrotere angebracht Der Tempel stand wenn es die ortlichen Gegebenheiten zuliessen frei und war somit auf Allseitigkeit angelegt Er nahm hierbei auf seine Umgebung keine Rucksicht sondern stand als autarker Baukorper ganz fur sich Hierin unterschied er sich deutlich vom romischen Tempel der oft in ein architektonisches Stadtgefuge oder in eine Platzgestaltung eingegliedert und viel starker und betonter auf Frontansicht konzipiert wurde Entwurf und Mass BearbeitenDer Grundriss griechischer Tempel konnte Ausmasse bis zu 115 55 Meter erreichen fullte also die Flache eines durchschnittlichen Fussballfeldes und besass dabei Saulenhohen von annahernd 20 Meter Solche Baumassen harmonisch zu gliedern bedurfte es ausgeklugelter Entwurfsmittel die bereits an kleineren Tempeln entwickelt wurden und sich bewahrt hatten Wichtiges Mass war hierfur der Fuss der je nach landschaftlicher Ausrichtung unterschiedliche Grossen besass und zwischen knapp 29 und 34 Zentimeter schwankte Aus diesem Grundmass wurden die Einheiten abgeleitet aus denen sich der zu entwerfende Tempel entwickelte Wichtige Faktoren waren hierbei der untere Durchmesser der Saulen oder die Breite der Standplatten fur die Saulen die Plinthen Auch der Achsabstand der Saulen das Joch konnte als Basis des Entwurfes dienen Diese Masse wurden in Beziehungen zu anderen Entwurfselementen gesetzt zur Saulenhohe zum Saulenabstand und wirkten sich schliesslich durch die Anzahl der Saulen auf die Aussenmasse von Stylobat und Ringhalle einerseits des eigentlichen Naos andererseits aus Durch vertikale Bezuge insbesondere der dorischen Ordnung erschloss all dies sogleich grundsatzliche Moglichkeiten fur die Gestaltung des Gebalkes Neben diesem sehr rationalen Ansatz wurde bei den Tempeln des spaten 7 und fruhen 6 Jahrhunderts v Chr versucht die Grundmasse aus den geplanten Dimensionen von Cella oder Stylobat zu entwickeln und in einem gleichsam umgekehrten Prozess die kleinen Einheiten aus den grossen abzuleiten So wurde die Cellalange beispielsweise mit 100 Fuss einer heiligen Zahl die im Opfer von 100 Tieren wiederkehrt festgelegt und alle weiteren Einteilungen mussten sich dem unterwerfen was oft zu kaum nachvollziehbaren Losungen fuhrte Wichtig fur den Entwurf war auch das System nach dem der Architekt den Naos in die Ringhalle einband War dies anfangs durch konstruktive Notwendigkeiten keine Frage und fuhrte immer zu axialen Bezugen zwischen Cellawanden und Saulen loste sich diese Bindung mit der Einfuhrung des Steinbaus Gleichwohl blieb bei Tempeln ionischer Ordnung der Bezug immer erhalten Bei dorischen Tempeln hingegen setzte die holzerne Dachkonstruktion die ursprunglich hinter dem Fries angebracht war im Steinbau erst hinter dem Geison an Damit wurde die Verbindung zwischen Frieszone und Dach dessen konstruktive Elemente nun frei von axialen Bezugen angeordnet werden konnten gelost Dies hatte zur Folge dass fur einen langen Zeitraum die Cellawande keine vorgegebene Bindung an die Saulen mehr besassen und frei in der Ringhalle positioniert werden konnten Erst als Ergebnis einer langeren Entwicklung wahlten die Architekten als verbindliche Bezugslinie die Verbindung von ausserer Wandflucht und zugeordneter Saulenachse fur den Tempel dorischer Ordnung Doch an dorischen Tempeln in Grossgriechenland wurde auch dieses Ideal nur selten verwirklicht Grundlegende Proportionen des Baus wurden auch durch das Verhaltnis der Frontsaulen zu den Saulen der Langseiten festgelegt Als klassische Losung legten griechische Architekten die Formel Frontsaulen Flankensaulen n 2n 1 zugrunde die auch auf die Anzahl der Joche angewandt werden konnte Es ergaben sich hieraus die zahlreichen Tempel klassischer Zeit die entweder 6 13 Saulen oder 5 11 Joche aufwiesen Die gleiche nun abstrahierte Proportion durchzieht den gesamten Parthenon bei dem nicht nur die Saulenstellungen mit 8 17 Saulen derselben Formel folgen sondern auf das Verhaltnis 4 9 gekurzt alle weiteren Entwurfsmasse Es findet sich unter anderem im Joch im Stylobat und in der Festlegung von Breite zu Hohe des Baus bis zum Geison die der Umkehrung in die Relation 9 4 unterworfen ist 18 nbsp Verhaltnis von Saulendurchmesser zu InterkolumniumAb der Wende vom 3 zum 2 Jahrhundert v Chr spielte in der Architekturdiskussion das Verhaltnis von Saulenstarke zu lichtem Saulenabstand dem Interkolumnium eine zunehmende Rolle die ihren Reflex in den Schriften Vitruvs fand Nach diesem Verhaltnis werden bei Vitruv 3 3 1 ff funf verschiedene Entwurfskonzepte und Tempeltypen unterschieden Pyknostylos dicht oder gedrangtsaulig Interkolumnium 1 untere Saulendurchmesser Systylos nah oder engsaulig Interkolumnium 2 untere Saulendurchmesser Eustylos schon oder wohlsaulig Interkolumnium 2 untere Saulendurchmesser Diastylos weitsaulig Interkolumnium 3 untere Saulendurchmesser Araostylos dunn oder lichtsaulig Interkolumnium 3 untere SaulendurchmesserFixierung und Diskussion dieser Entwurfsgrundlagen gehen auf Hermogenes zuruck den Vitruv als Erfinder des Eustylos uberliefert In der Tat lasst sich am Dionysostempel von Teos der dem Hermogenes zugeschrieben wird Vitruv 3 3 8 eine Interkolumniumsweite von 2 1 6 unteren Saulendurchmessern nachweisen 19 Optische Verfeinerung BearbeitenUm die mathematische Starre zu losen und Tauschungen der visuellen Wahrnehmung entgegenzusteuern wurde eine mit blossem Auge nicht erkennbare Krummung des gesamten Bauwerkes eingefuhrt Die antiken Architekten hatten erkannt dass gerade langgestreckte horizontale Linien optisch im Mittelpunkt zu hangen scheinen Dementsprechend wurden horizontale Linien durch eine Kurvatur die Stylobat und Gebalk umfassen konnte tatsachlich zur Gebaudemitte hin um einige Zentimeter nach oben gewolbt Auch Saulen wurden von dieser Vermeidung mathematisch gerader Linien erfasst indem sie nicht linear nach oben verjungt wurden sondern der Eindruck einer mehr oder minder starken Schwellung des Saulenschaftes Entasis genannt hervorgerufen wurde Zudem erfuhren die Saulen bei ihrer Aufstellung eine leichte Innenneigung zur Gebaudemitte hin die sogenannte Inklination Kurvatur und Entasis sind bereits seit dem 6 Jahrhundert v Chr nachweisbar Am konsequentesten und feinsten wurden all diese Gestaltungsmittel am klassischen Bau des Parthenon auf der Akropolis von Athen umgesetzt Seine Kurvatur durchzieht alle horizontalen Bauglieder bis zum Gesims selbst die Cellawande greifen in voller Hohe die Kurvatur auf Die Inklination der mit Entasis versehenen Saulen setzt sich in Architrav und Triglyphenfries fort die Aussenseiten der Cellawande wiederholen die Inklination der Saulen Kein Stein des Baus kein Architrav kein Friesteil konnte als einfacher rechteckiger Quader zugehauen werden Alle Bauglieder wiesen leichte und fur jedes Glied individuell ermittelte Abweichungen von rechten Winkeln auf Dies ermoglicht heute fur jedes erhaltene Bauglied sei es der Saulen sei es des Gebalkes oder der Cellawande seine ursprungliche Position am Bau exakt bestimmen zu konnen Eine ungeheure Steigerung des betriebenen Aufwandes obgleich der Parthenon in der Rekordzeit von nur 16 Jahren 447 bis 431 v Chr errichtet und samt Figurenschmuck fertiggestellt wurde 20 Farbigkeit Bearbeiten nbsp Farbrekonstruktion am Baugerust des Concordiatempels in AgrigentHauptartikel Antike PolychromieDie griechischen Tempel waren prinzipiell farbig gefasst Nur drei Grundfarben ohne Abstufungen wurden verwandt Weiss Blau und Rot hinzu konnte Schwarz kommen Stufenbau Saulen und Architrave waren uberwiegend weiss Lediglich Details wie die ringformig eingeschnittene Kerben am Ansatz dorischer Kapitelle die Anuli oder Zierelemente der dorischen Architrave wie Taenia samt Guttae konnten farblich abgesetzt sein Der Fries wurde mit Farben klar gegliedert Beim dorischen Triglyphenfries wechselten blau gefasste Triglyphen mit rot hinterlegten Metopen die ihrerseits wiederum farbig gehaltene Figuren in Hochrelief besitzen konnten Reliefs Ornamente und Giebelskulpturen waren farb und nuancenreicher gefasst Deutlich im Schatten liegende Elemente konnten schwarz unterlegt sein wie die Mutuli oder die Schlitze der Triglyphen Es wurden also vor allem nichttragenden Teile bemalt wahrend die tragenden Teile wie die Saulen und die horizontal gliedernden Elemente wie Architrav und Geison mit einer weissen Stuckschicht uberzogen waren Bauplastik Bearbeiten nbsp Kampf Kentaur gegen Lapith Metope des ParthenonDer griechische Tempel war oft mit figurlichem Schmuck versehen Insbesondere die Frieszonen boten Platz fur Reliefs und Reliefplatten die Giebeldreiecke waren Trager vielfiguriger Szenen mit freistehenden Skulpturen Doch auch der Architrav konnte in archaischer Zeit an ionischen Tempeln reliefverziert sein wie der altere Apollontempel in Didyma beweist Die Architravecken wurden dort von Gorgonen eingenommen denen sich Lowen und wahrscheinlich weitere Tiere an den Seiten anschlossen Allerdings kannte der fruhe ionische Tempel Kleinasiens keinen eigenstandigen Fries als Bauglied der derartige Reliefs hatte aufnehmen konnen Eigentlicher Relieftrager blieb der Fries entweder als Triglyphenfries mit seinen skulptierten Metopen oder als fortlaufender Fries an kykladischen attischen spater auch kleinasiatischen ionischen Tempeln Die Metopen als separierte Einzelbilder die von Ausnahmen abgesehen hochstens drei Figuren aufnehmen konnten stellten meist Einzelszenen eines grosseren Zusammenhangs dar Selten sind Szenen uber mehrere Metopen verteilt lieber wurden Momente aus einer ubergeordneten Handlung insbesondere Kampfhandlung herausgegriffen und derart das gesamte Geschehen entwickelt Auch andere thematische Zusammenhange konnten so illustriert werden So zeigten etwa die Metopen vom Zeustempel in Olympia uber der Cella die zwolf Taten des Herakles je sechs auf einer Tempelseite Mythische Einzelszenen wie der Raub Europas oder die Entfuhrung einer Rinderherde durch die Dioskuren waren ebenso Inhalt der Darstellung wie Szenen der Argonautensage oder des Trojanischen Krieges Die Kampfe gegen Kentauren die Amazonen die Giganten wie sie etwa am Parthenon in Athen begegnen kehren an vielen Tempeln wieder nbsp Fries von der Ostseite des Parthenon Louvre ParisKampfszenen jedweder Art waren meist auch Thema ionischer Friese etwa die Gigantomachie am Hekateion in Lagina oder die Amazonomachie am Artemistempel in Magnesia am Maander die beide dem spaten 2 Jahrhundert v Chr angehoren In komplizierten Kompositionen wurde das Hin und Her der wechselnden Ereignisse dem Betrachter vor Augen gefuhrt Daneben waren ruhige oder friedliche Szenen Inhalt Gotterversammlungen Prozessionen beherrschen den rund 160 Meter langen Fries der den oberen Abschluss der Naoswande am Parthenon bilden nbsp Apollonstatute aus dem Westgiebel des Zeustempels von OlympiaSchon wegen ihrer Grosse und Frontalitat hervorgehoben waren die Ausschmuckungen der Giebeldreiecke Anfangs waren die Giebel mit machtigen Reliefs gefullt wie etwa am bald nach 600 v Chr errichteten Artemistempel in Kerkyra dessen Westgiebel mittig die Gorgo Medusa mit ihren Kindern flankiert von Panthern einnimmt Ganz in die Zwickel des Giebelfeldes verschoben finden kleinere Szenen ihre Darstellung etwa ein Blitze schleudernder Zeus im Kampf gegen Giganten Beinahe freiplastisch trotzdem von sich gegenuberstehenden Lowen gepragt ist der um 570 v Chr entstandene Giebelschmuck des ersten Ringhallentempels auf der Athener Akropolis in dessen Zwickeln unter anderem Herakles gegen Triton kampft Nach der Mitte des 6 Jahrhunderts v Chr andert sich das Kompositionsschema und die Tiergruppen werden ihrerseits in den Zwickeln untergebracht bevor sie ganz aus den Giebeln verschwinden Die zentrale Komposition wird jetzt von Gotterkampfen oder aufgereihten Figurengruppen eingenommen Die Wertschatzung welche die Griechen diesen Figurengiebeln entgegenbrachten zeigt sich am Fund der Figuren vom spatarchaischen Apollontempels in Delphi dessen Giebelskulpturen nach der Zerstorung des Tempels im Jahr 373 v Chr regelrecht bestattet wurden 21 Als Thema der einzelnen Giebeldarstellungen tritt immer starker der lokale Bezug hervor So zeigt der Ostgiebel des Zeustempels in Olympia die Vorbereitungen fur das Wagenrennen zwischen Pelops und Oinomaos dem mythischen Herrscher des bei Olympia gelegenen Pisa Es ist der Ursprungsmythos des Heiligtums selbst der hier an hervorgehobenster Position dargestellt wird Und ahnlich verhalt es sich mit der Geburt der Athena im Ostgiebel des Parthenon oder dem Streit um das attische Land zwischen Athena und Poseidon auf dessen Westseite Am Giebel des jungeren Kabirentempels in Samothrake aus dem spaten 3 Jahrhundert v Chr schliesslich wurde vermutlich eine rein lokale Kultsage des Heiligtums dargestellt die von keinem ubergeordneten Interesse fur Griechenland war nbsp Eckakroter vom Asklepieion in EpidaurosDas Dach kronten Akrotere ursprunglich in Form tonerner reich bemalter Scheiben ab dem 6 Jahrhundert v Chr meist als vollplastische Skulpturen die Giebelecken und First schmuckten Schalen und Dreifusse Greife und Sphingen vor allem mythische Figuren und Gotter konnten dargestellt werden So kronten Niken im Knielaufschema den Alkmeoniden tempel des Apollonheiligtums in Delphi reitende Amazonen bildeten die Eckakrotere am Asklepiostempel in Epidauros Pausanias 5 10 8 beschreibt die als Eckakrotere dienenden bronzenen Dreifusse und die von Paionios gearbeiteten Niken der Firstakrotere des Zeustempels in Olympia Der Vollstandigkeit halber erwahnt sei noch ein weiterer Trager figurlichen Schmucks die columnae caelatae der ionischen Tempel von Ephesos und Didyma Hierbei waren bereits an den archaischen Tempeln die unteren Bereiche der Saulenschafte rundum mit fast frei gearbeiteten Hochreliefs verziert die zunachst einfache Reihungen von Figuren darstellten an ihren spatklassischen und hellenistischen Neubauten hingegen friedliche mythische Szenen und Kampfe vortrugen 22 Funktion und Gestaltung Bearbeiten nbsp Statuette der Athena Parthenos Athen Nationalmuseum 129Als Wohnung des Kultbildes war der Tempel funktional vor allem auf die Cella bezogen Ihre Erhabenheit zu steigern diente der fur den Aussenbau betriebene Aufwand Demgegenuber war die Gestaltung der Cella selbst meist zuruckhaltend Die Cella und somit das Kultbild besassen als einzige Lichtquelle die Cellature Das einfallende Licht konnte das Innere also nur unzureichend beleuchten Eine Ausnahme stellten die Tempel des Apollon von Bassae und der Athena in Tegea dar Beide hatten in ihrer sudlichen Cellawand eine Tur die den Raum oder das Kultbild zusatzlich beleuchten konnten Eine Besonderheit besassen die Tempel der Kykladen die meist mit einem Dach aus marmornen Ziegeln gedeckt waren Ein solches Marmordach besassen die Kultbilder aus Gold und Elfenbein bergenden Tempel des Zeus in Olympia oder der Athena Parthenos in Athen In derart gedeckten Raumen mag ein gleichmassig diffuses Licht eine besondere Stimmung erzeugt haben Aus kultischen Grunden aber auch um das Licht der tiefstehenden Sonne zu nutzen waren fast alle griechischen Tempel nach Osten ausgerichtet Doch gab es auch nach Westen orientierte Tempel wie der Artemistempel in Ephesos oder der Artemistempel in Magnesia am Maander belegen Bei beiden ist die Abweichung aus kultischen Grunden offensichtlich Das Kultbild war auf den vor dem Tempel befindlichen Altar ausgerichtet Um diese Beziehung nicht zu storen wurden anfanglich in der Mitte angeordnete einreihige Saulenstellungen innerhalb der Cella verdoppelt und in Richtung der Seitenwande verschoben Das Mittelschiff der sich ergebenden dreischiffigen Innenraume wurde meist besonders betont Um die Wurde des derart gestalteten Innenraumes zu erhohen konnten besondere Gestaltungselemente eingesetzt werden So stammen etwa die altesten nachweisbaren korinthischen Kapitelle aus den Naoi dorischer Tempel Um den Eindruck des Innenraumes noch zu steigern konnten die inneren Saulen U formig Aufstellung finden wie dies beispielsweise am Parthenon in Athen und dem Zeustempel in Nemea nachzuweisen ist Am Athenatempel in Tegea ist diese Anordnung schliesslich vollstandig an die Cellawande geruckt und nur Halbsaulen zur Bedeutungssteigerung von korinthischen Kapitellen bekront gliedern den Raum Eine Fruhform dieser Losung begegnet am Apollotempel von Bassae bei dem die mittlere Saule der hinteren Saulenstellung noch frei im Raum steht wahrend die Saulen der Langseiten als Halbsaulen an vortretenden Wandzungen gebildet sind nbsp Grundriss und Rekonstruktion der Cella des Apollontempels von BassaeDie Cella des griechischen Tempels wurde nur selten und nur von wenigen Besuchern betreten Im Allgemeinen blieb das Betreten des Raumes von hohen Festen und besonderen Anlassen abgesehen den Priestern vorbehalten Um das Kultbild noch weiter zu entrucken wurde es bisweilen in einem starker abgetrennten Raum innerhalb der Cella dem Adyton untergebracht Vor allem in Grossgriechenland hat sich diese Tradition lange erhalten Im Laufe der Jahre konnten zahlreiche Weihgeschenke in der Cella aufgestellt werden so dass der Raum einen geradezu musealen Charakter bekommen konnte Pausanias 5 17 Der ruckwartige Raum des Tempels der Opisthodom diente meist als Aufbewahrungsort fur Kultgerate Er konnte auch den Tempelschatz bergen Im Fall des Parthenon in Athen wurde in ihm die Bundeskasse des Attischen Seebundes unter den Schutz der Gottheit gestellt Wie der Pronaos war der Opisthodom oft durch Holzschranken gesichert Nicht nur die Cella sondern auch die Ringhalle eines Tempels konnte der Aufstellung von Weihgeschenken dienen die oft in den Interkolumnien der Saulen Platz fanden An den Saulen selbst konnten ebenfalls Votivgaben angebracht werden wie etwa am Heraion in Olympia Die Peristasis wurde bisweilen fur kultische Prozessionen genutzt oder bot einfach Menschen Platz und Schutz So lobt Vitruv III 3 8 f die Ringhalle eines Pseudodipteros da sie es einer grossen Menschenmenge erlaube sich zwanglos in der Ringhalle aufzuhalten Auftraggeber Bauwesen und Kosten BearbeitenAuftraggeber griechischer Tempel waren vor allem zwei Gruppen zum einen offentliche Auftraggeber mit den je zustandigen Gremien und Institutionen zu denen die Verwaltungen grosser Heiligtumer gehorten zum anderen einflussreiche und potente Privatstifter wie sie uns vor allem in Gestalt hellenistischer Monarchen begegnen Die finanziellen Aufwendungen wurden durch laufende Einkunfte gedeckt sei es durch Steuern oder Sonderabgaben sei es durch den Verkauf von Rohstoffen wie Silber Auch Kollekten wurden bei uberregionalen Heiligtumern wie Delphi oder Olympia gern eingesetzt Hellenistische Monarchen konnten als Privatstifter in fremden Stadten auftreten und offentliche Bauvorhaben finanzieren wie etwa das Beispiel Antiochos IV belegt der den Neubau des Olympieion in Athen in Auftrag gab Die Mittel kamen aus dem Privatvermogen der Stifter 23 Bauauftrage wurden ausgeschrieben nachdem eine Volks oder Ratsversammlung einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte Das je zustandige Gremium wahlte unter den eingereichten Entwurfen einen Siegerentwurf aus Danach trat eine Baukommission als Aufsicht fuhrende Behorde ihre Arbeit an Aufgaben der Kommission waren Ausschreibung und Auftragsvergabe Bauaufsicht und Abnahme der Arbeiten sowie Lohnauszahlungen Die Bauausschreibung enthielt alle Informationen die es einem Bauunternehmer ermoglichten ein realistisches Angebot fur die Durchfuhrung des Vorhabens vorzulegen Zuschlag bekam ublicherweise das niedrigste Angebot fur die umfassendste Leistung Bei offentlichen Bauten wurde das Baumaterial gewohnlich vom Bautrager gestellt Ausnahmen waren im Vertrag geregelt Normalerweise waren Unternehmer nur fur spezielle Arbeiten im Gesamtzusammenhang zustandig da die Betriebsgrossen sehr bescheiden waren Bezahlt wurde anfangs pro Arbeitskraft und Tag ab dem 5 Jahrhundert v Chr setzte sich die Bezahlung nach Stuck oder Bauabschnitt durch 24 Die Kosten konnten immens sein Eine Saule vom Neubau des Artemistempels in Ephesos kostete beispielsweise laut den erhaltenen Abrechnungen 40 000 Drachmen was einem heutigen Gegenwert von fast 2 Millionen Euro entspricht wenn der Tageslohn eines Handwerkers dieser Zeit mit 2 Drachmen angesetzt wird 120 Saulen sah der Bauentwurf vor was umgerechnet Kosten in Hohe von 360 Millionen Euro allein fur den Saulenwald verursachte 25 Tempel der verschiedenen Saulenordnungen BearbeitenEines der Kriterien zur Einteilung griechischer Tempel ist die architektonische Saulenordnung die als Gestaltungsgrundlage eines Tempels diente Je nach Wahl der Saulenordnung die selten eine freie war vielmehr von Tradition und landschaftlicher Gebundenheit bestimmt wurde waren die Gesetzmassigkeiten denen ein Bau zu folgen hatte ganz verschiedene Drei grosse Ordnungssysteme werden hierbei unterschieden denen die Ansprache der Tempeltypen folgt Der dorische der ionische und der korinthische Tempel Tempel dorischer Ordnung Bearbeiten nbsp Tempel des Hephaistos in Athen nbsp Tempel E in SelinunteDas Bild griechischer Tempelarchitektur wird vor allem von den zahlreichen bisweilen sehr gut erhaltenen Tempeln dorischer Ordnung gepragt Schon fruh waren Reisenden die zahlreichen Ruinen Unteritaliens und Siziliens zuganglich die Tempel in Paestum und Akragas oder Segesta 26 auch das Hephaisteion in Athen oder der Parthenon beeinflussten Forschung und Auseinandersetzung mit den dorischen Tempeln Die Anfange des griechischen Tempelbaues dorischer Ordnung lassen sich bis weit ins 7 Jahrhundert v Chr zuruckverfolgen Am Ubergang zum Steinbau um 600 v Chr steht er weitgehend vollstandig entwickelt vor uns lediglich Details der dorischen Ordnung werden insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen des Tempelbaus weiterentwickelt und verfeinert Von fruhen Formen die bisweilen noch in apsidialen Ruckseiten endeten und Walmdacher trugen abgesehen treten recht bald und noch vor 600 v Chr die ersten 100 Fuss langen Ringhallentempel auf Ein Beispiel ist der um 625 v Chr errichtete Tempel C in Thermos 27 ein 100 Fuss langer Hekatompedos der von einer Ringhalle mit 5 15 Saulen umgeben war und dessen Cella eine mittlere Saulenstellung in zwei Schiffe teilte Bunt bemalte Tontafeln offensichtlich fruhe Metopen und tonerne Triglyphen belegen 28 dass das Gebalk schon ganz der dorischen Ordnung verpflichtet war Alle in der Einflusssphare von Korinth und Argos errichteten Tempel des spaten 7 Jahrhunderts v Chr scheinen dorische Peripteroi gewesen zu sein Die fruhesten Steinsaulen besitzen hierbei noch nicht die derbe Gedrungenheit der hoch und spatarchaischen Bauten sondern greifen die Schlankheit ihrer holzernen Vorganger auf Bereits um 600 v Chr wird das Moment der Allseitigkeit auf den Tempel dorischer Ordnung ubertragen indem der vorgelagerte Pronaos ein Pendant an der Ruckseite den Opisthodom erhielt Diese von fruher Zeit an vorgegebene Allseitigkeit bleibt dem dorischen Tempel vor allem des griechischen Mutterlandes vorbehalten Weder der ionische Tempel noch die dorischen Tempel Grossgriechenlandes 29 folgten diesem Aspekt Mit der einsetzenden Monumentalisierung der Steinformen und mit der Verlagerung der holzernen Dachkonstruktion in den Bereich des Geisons verliert der dorische Tempel seinen Bezug zwischen Naos und Ringhalle Die im kleiner dimensionierten Bau sich wie selbstverstandlich ergebenden Beziehungen zwischen Wand und Saulenachsen losen sich und die Stellung des Naos in der Peristase bleibt fur gut einhundert Jahre keiner festen Regel unterworfen beginnt gleichsam zu schwimmen nbsp Dorisches Kapitell vom Heratempel in OlympiaAm Heraion in Olympia 30 ist der Ubergang von der Holz zur Steinbauweise gut zu fassen Denn die Saulen des ursprunglich ganz aus Holz und Lehm errichteten Baues wurden im Laufe der Zeit durch Steinsaulen ersetzt Wie in einem Museum fur die Geschichte des dorischen Kapitells und der dorischen Saule insgesamt sind hier alle Zeitstufen bis in romische Zeit anzutreffen Noch Pausanias sah eine der Holzsaulen die im Opisthodom stand Am Tempel mit seinen 6 16 Saulen und seinem weiterhin holzernen Gebalk musste bereits der allen dorischen Ringhallentempeln eigentumliche Eckkonflikt ausgeglichen werden Erreicht wurde es durch eine Verkleinerung der Eckjoche die sogenannte Eckkontraktion Uberaus fortschrittlich stellt sich der Tempel hinsichtlich der Einbindung des Naos in die Ringhalle dar der die spater kanonische Losung der Beziehung zwischen ausseren Wandfluchten und zugeordneten Saulenachsen vorwegnimmt Auch mit seiner Differenzierung zwischen breiteren Jochen der Schmalseiten und schmaleren Jochen der Langseiten ist der Tempel durchaus wegweisend was gleichermassen fur seine Rhythmisierung der Saulen in der Cella gilt die mit den Aussensaulen korrespondieren 31 Der alteste komplette Steinbau eines dorischen Tempels wird durch den am Anfang des 6 Jahrhunderts v Chr errichteten Artemistempel in Kerkyra 32 dem heutigen Korfu reprasentiert Wuchtig und schwer erhoben sich alle Teile des Tempels dessen gedrungene Saulen kaum das Funffache des unteren Saulendurchmessers an Hohe erreichten und der mit seinen nur saulenbreiten Interkolumnien eine dichte Saulenfront bot Die Einzelformen seiner dorischen Ordnung sind noch weit vom Kanon entfernt obgleich alle notwendigen Glieder im Aufbau vorhanden sind Fremd wirkt sein Grundriss der mit einer Saulenstellung von 8 17 Saulen den Bautypus des Pseudodipteros zu vertreten scheint nbsp Ruine des Zeustempels in OlympiaUnter den Tempeln dorischer Ordnung nimmt das peisitratische Olympieion in Athen 33 eine Sonderstellung ein Obgleich nie vollendet versuchte der Architekt an diesem Bau den ionischen Dipteros zu adaptieren Saulentrommeln die im spateren Fundament verbaut wurden sprechen dafur im Entwurf einen dorischen Tempel zu erkennen Dennoch folgt der Grundriss soweit seinen ionischen Vorbildern auf Samos dass eine derartige Losung kaum mit einem dorischen Triglyphenfries in Einklang bringbar scheint Nachdem Hippias 510 v Chr aus Athen vertrieben worden war blieb der Bau sofort liegen Am Denkmal tyrannischer Selbstdarstellung wollte die Demokratie nicht weiterbauen Von dieser Ausnahme und Beispielen aus dem experimentierfreudigen Gebiet Grossgriechenlands abgesehen bleibt der klassische dorische Tempel der Peripteros Ihn zur Vollendung zu bringen wird mit Nachdruck betrieben Die klassische Losung fand der Architekt Libon von Elis schon bald am um 460 v Chr errichteten Zeustempel von Olympia Der Tempel mit seinen 6 13 Saulen oder 5 12 Jochen ist durch und durch rational gestaltet Ein Joch ist hierbei 16 Fuss breit eine Triglyphe Metope ergaben 8 Fuss ein Mutulus Via ergaben 4 Fuss die Ziegelbreite des marmornen Daches betrug 2 Fuss Die Formen der Saule sind kraftig die Schwellung des Schaftes besitzt jedoch nur eine schwach ausgepragte Entasis der Echinus der Kapitelle streckt sich in 45 Grad fast steil nach oben Der gesamte Aufbau ist von einer Kurvatur durchzogen Die Cella ist exakt 3 9 Joche gross und fluchtet mit den Aussenwanden in die Achsen der gegenuberliegenden Saulen nbsp Der Parthenon6 13 Saulen das klassische Verhaltnis kehrt an zahlreichen Tempeln wieder 34 Genauso haufig begegnet es in einer auf die Jochzahlen bezogenen Abwandlung bei Tempeln die ein Saulenverhaltnis von 6 12 und ein Jochverhaltnis von 5 11 aufweisen Am Parthenon 35 ist es gesteigert auf 8 17 Saulen folgt aber dem gleichen Schema Trotz seiner acht Saulen der Schmalseiten ist der Tempel ein reiner Peripteros dessen Naosaussenseiten in die Achsen der 2 und 7 Saule fluchten Gleichwohl heben viele weitere Sonderlosungen den Tempel aus der Masse griechischer Peripteroi heraus So sind die Anten von Pronaos und Opisthodom zu kurzen Pfeilern verkurzt Stattdessen weist er prostyle Saulenstellungen innerhalb der Peristasis an Front und Ruckseite auf und scheint hierin ionische Losungen aufzugreifen Auch die Gestaltung des Naos mit seinem vier Saulen bergenden Westraum fallt auf Diesen Parthenon genannten Raum besass bereits der archaische Vorganger Im ganzen Entwurf waltet das Verhaltnis 4 9 Saulendurchmesser zu Saulenabstand wurden hierdurch festgelegt das Seitenverhaltnis des Stylobats folgt ihm auch der Naos ohne Anten Tempelbreite zu Tempelhohe bis zum horizontalen Geison ist durch das Verhaltnis 9 4 festgelegt und dem folgt ins Quadratverhaltnis gesteigert das Verhaltnis zwischen Tempellange zu Tempelhohe das 81 16 betragt All dies wurde wieder entspannt und gelost durch die oben erwahnten Verfeinerungen die den gesamten Bau von Bauglied zu Bauglied durch alle Schichten durchziehen 92 figurengeschmuckte Metopen zieren den Triglyphenfries Kentauromachie Iliupersis Amazonomachie und Gigantomachie sind ihre Themen Den Naos bekront ein umgehender ionischer Figurenfries mit der Darstellung der Prozession anlasslich der Panathenaen Grossformatige Figuren schmucken schliesslich die Giebelfelder der Schmalseiten Als klassischer griechischer Tempel schlechthin so stellt sich der Parthenon fur viele bis heute dar 36 Im 4 Jahrhundert v Chr wurden als Reminiszenz an archaische Vorgangerbauten wenige dorische Tempel mit 6 15 Saulen oder 6 14 Saulen gebaut 37 Insgesamt folgen die dorischen Tempel der Tendenz in ihrem Aufbau leichter und lichter zu werden Die Saulen werden schmaler die Saulenabstande werden weiter Es druckt sich hierin eine Angleichung an Proportion und Gewichtung ionischer Tempel aus die am ionischen Tempel ihre Antwort in einer zunehmenden Schwere der Bauglieder erhalt Unter dem Gesichtspunkt dieser gegenseitigen Beeinflussung verwundert es nicht dass am Zeustempel in Nemea 38 im letzten Drittel des 4 Jahrhunderts v Chr die Front durch eine zwei Joche tiefe Vorhalle betont wird der Opisthodom hingegen unterdruckt wurde Frontbetonung aber ist ein Wesenszug ionischer Tempel 39 Die zunehmende Reduktion der Saulenanzahl an der Langseite die am ionischen Tempel zu beobachten ist findet ihr Pendant im dorischen Tempelbau An einem kleinen Tempel in Kourno 40 ist die Peristase auf 6 7 Saulen reduziert der Stylobat umfasst nur knapp 8 10 Meter und die Eckstutzen waren zu den Schmalseiten hin als Pfeilerhalbsaulen gebildet Die Ringhalle dorischer Grossbauten ist hier nurmehr Zitat die Funktion als Baldachin fur den Kultbildbau fur den Statuenschrein offensichtlich nbsp Tempel G in SelinuntAn all dem nimmt die Entwicklung in Sizilien und Unteritalien kaum teil Nicht nur dass der Tempelbau sich im Grossen und Ganzen auf das 6 und 5 Jahrhundert v Chr beschrankt 41 Im verbleibenden Zeitraum entwickelten die Griechen in Grossgriechenland uberwiegend ausgefallene Losungen die in den Mutterstadten der Kolonien kaum denkbar gewesen waren Tempel mit ungerader Saulenanzahl an der Front etwa lassen sich gleich an zwei Beispielen nachweisen 42 Beide Tempel hatten neun Frontsaulen Die gegenuber dem Mutterland fortgeschrittenen technischen Moglichkeiten bildeten die Grundlagen fur manche Abweichung So erlaubten die in den Kolonien entwickelten konstruktiven Neuerungen im Gebalkbau bisher nie dagewesene Raume zu uberspannen was in direkter Folge zu tiefen Ringhallen und weitlaufigen Bauten des Naos fuhrte Haufig sind die Peristasen zwei Joche tief 43 so dass sie als Pseudodipteroi angesprochen werden mussen Der Opisthodom spielt nur eine untergeordnet Rolle obwohl er wie am Poseidontempel in Paestum durchaus vertreten war Viel haufiger besassen die Tempel hingegen einen separaten Raum am hinteren Ende der Cella der allgemein nicht betreten werden durfte das Adyton Das Adyton konnte dabei durchaus als freistehender Bau innerhalb der Cella angelegt gewesen sein 44 Wenn moglich wurde auf Saulenstellungen in der Cella verzichtet wodurch freie Dachkonstruktionen notig wurden die bis zu 13 Meter uberspannten nbsp Modell des Olympieion in AkragasGrosster derartiger Bau war das in vielem absolut ungriechische Olympieion in Akragas ein mit Halbsaulen und figurlichen Stutzfiguren Telamone ausgestatteter und teils mit Wanden und Scherwanden geschlossener Pseudo Peripteros von 8 17 Saulen 45 Mit Aussenmassen von 56 113 Meter war der Bau der grosste jemals fertiggestellte dorische Tempel uberhaupt Waren die Architekten der Kolonien im Grundsatzlichen schon so unabhangig und experimentierfreudig so waren sie es erst recht im Detail Die Unterseiten dorischer Geisa konnten mit Kassetten statt der ublichen Mutulus Platten verziert sein War die Betonung der Hauptseite oft durch Rampen und Treppenanlagen mit bis zu acht Stufen sowie mit bis zu dreieinhalb Jochen tiefen Vorhallen 46 klares Entwurfsprinzip der Tempel so wurde dies durch eine Erweiterung der Saulenabstande an den Langseiten wieder aufgehoben wie etwa am Heratempel I von Paestum Der dorische Eckkonflikt konnte allein in den Kolonien ganz ignoriert werden wenn unteritalische Architekten ihn losten wurde auf zahlreiche verschiedene Losungen zuruckgegriffen Verbreiterung der Eckmetopen oder der Ecktriglyphen Veranderungen an Saulenabstand und Metopen Teils kamen an Front und Langseiten unterschiedliche Losungen gleichzeitig zum Einsatz Tempel ionischer Ordnung Bearbeiten nbsp Das Erechtheion in AthenFur die Fruhzeit ionischer Tempel vor dem 6 Jahrhundert v Chr kann hochstens von ionischen Tempeln im Sinne des ionischen Siedlungsgebietes gesprochen werden Bauteile die der ionischen Ordnung zuzusprechen waren fehlen Dennoch lasst sich bereits bei den fruhen Tempeln 47 das rationale System erkennen das in der Folge die ionischen Tempel durchdringt So sind ab der Fruhzeit Cellawande und korrespondierende Saulen axial aufeinander bezogen wahrend bei dorischen Tempeln die Cellaaussenwande mit den Saulenachsen fluchten Auch kommen die fruhen Tempel wie ihre archaischen Nachfolger ohne Allseitigkeit der Gestaltung aus der Opisthodom fehlt regelmassig und erst im 4 Jahrhundert v Chr wird der Peripteros vollstandig ionisiert Demgegenuber zeichnen sich fruhe ionische Tempel durch eine Betonung der Front mittels doppelter Saulenstellungen aus Die uberlangen Peristasen werden zum bestimmenden Element Zugleich lebt der ionische Tempel von der Vorliebe fur bewegte und reich dekorierte Oberflachen von Schattenspielen die allenthalben eingesetzt werden Sobald die ionische Ordnung im Tempelbau greifbar wird wird sie zugleich ins Monumentale gesteigert Der um 560 v Chr errichtete Rhoikostempel im Heraion von Samos 48 erreichte als Dipteros bereits Grundmasse von 52 105 Meter Ein doppelter Saulenkranz von 8 21 Saulen umgab den Naos an der Ruckseite waren gar zehn Saulen untergebracht Die Front hingegen wies unterschiedliche Jochweiten auf wobei das Mitteljoch besonders weit geoffnet war Die Saulen erreichten bei gleichem Durchmesser das Dreifache an Hohe ihrer dorischen Pendants 40 Kanneluren bereicherten das filigrane Oberflachenspiel der Saulenschafte Die samischen Basen waren mit Abfolgen horizontaler Kanneluren verziert erreichten bei dieser Verspieltheit dennoch ein Gewicht von 1500 Kilogramm Die Kapitelle dieses Baues waren wahrscheinlich wie das Gebalk noch ganz aus Holz gearbeitet Erst am spateren Neubau des Polykrates haben sich ionische Volutenkapitelle der ausseren Ringhalle erhalten Die Saulen der inneren Peristasis trugen hingegen sogenannte Blattkranzkapitelle und verzichteten auf Voluten Auf den Kykladen begegnen uns ganz aus Marmor errichtete Tempel zugehorige ionische Volutenkapitelle wurden jedoch nicht gefunden Ihr marmornes Gebalk gehort der ionischen Ordnung an 49 Mit dem um 550 v Chr begonnen alteren Artemision von Ephesos 50 werden die Hinterlassenschaften zahlreicher Der als Dipteros konzipierte Bau fur den mit Theodoros von Samos einer der Architekten des samischen Heraion engagiert werden konnte ubertrifft mit seinem 55 115 Meter grossen Unterbau alle Vorbilder Seine Cella war als offener Innenhof als sogenannter Sekos ausgefuhrt der Bau selbst war ganz aus Marmor errichtet Der Tempel galt als eines der sieben Weltwunder der Antike was bei dem betriebenen Aufwand gerechtfertigt erscheinen mag Die Saulen erhoben sich auf ephesischen Basen 36 Saulen waren an ihrem unteren Ende mit mannshohen Figurenfriesen geschmuckt den sogenannten columnae caelatae 51 Die Saulen hatten zwischen 40 und 48 Kanneluren die abwechselnd breit und schmal geschnitten sein konnten Mit den hier nachgewiesenen ersten Marmorarchitraven der griechischen Baukunst wurden sogleich die grossten je uberwundenen Spannweiten in Stein uberbruckt Der mittlere 8 74 Meter lange Architravblock musste hierfur mit seinen 24 Tonnen Gewicht auf uber 20 Meter Hohe mittels Flaschenzugen gehoben werden Der Bau wies wie seine Vorbilder immer noch eine Differenzierung der Frontjoche auf und erhohte dafur die Anzahl der ruckseitigen Saulen auf neun Kroisos war antiken Quellen nach einer der Stifter des Tempels und tatsachlich fand sich an einer der von ihm gestifteten Saulen eine Stifterinschrift die seinen Namen erwahnt Der Tempel wurde im Jahr 356 v Chr von Herostratos in Brand gesteckt aber umgehend wieder aufgebaut Fur den Neubau wurde erstmals eine machtige Krepis mit mindestens zehn Stufen ausgefuhrt wahrend die alteren ionischen Tempel im Allgemeinen ohne besonderen Unterbau auskamen Als Gegengewicht zu dem betonten Sockel hatte das hoher proportionierte Gebalk den aufstrebenden schlanken Saulen ein optisches Gewicht entgegenzusetzen es stellte eine echte Last dar nbsp Ruine des Apollontempels von DidymaAuch der um 540 v Chr begonnene Bau des Apollontempels von Didyma 52 bei Milet war ein Dipteros mit offenem Innenhof Dessen Wande wurden durch kraftige Pilaster gegliedert die in rhythmischem Bezug zur Stellung der Ringhallensaulen standen Die Saulen waren wie am Artemision von Ephesos als columnae caelatae mit figurlichem Schmuck gebildet und besassen 36 Kanneluren Um 500 v Chr wurde der Bau eingestellt und erst nach 331 v Chr als Neubau wieder aufgenommen schliesslich im 2 Jahrhundert n Chr vollendet Die ungeheuren Baukosten mogen als eine der Grunde fur die lange Bauzeit erklaren An dem Bau wurde zum ersten Mal das attische Einheitsjoch im ionischen Tempelbau angewandt eine Differenzierung der Frontjochweiten fand also nicht mehr statt nbsp Die Ruine des Athena Tempels in PrienePeripteroi ionischer Ordnung waren meist etwas kleiner dimensioniert und gedrungener in ihrem Saulenverhaltnis als die Ringhallentempel dorischer Ordnung 53 Mit dem Tempel der Athena Polias in Priene 54 ist der schon in der Antike als klassisch ionischer Tempel schlechthin geltende Bau des Pytheos erhalten Es handelt sich um den ersten monumentalen Peripteros Ioniens der zwischen 350 und 330 v Chr errichtet wurde Seinem Entwurf liegt ein Raster von 6 6 Fuss zugrunde wobei eine Saulenplinthe genau ein solches Feld einnahm Der Peripteros besass 6 11 Saulen hatte also ein Verhaltnis der Joche zueinander von 5 10 oder 1 2 Wande und Saulenstellungen waren ionischer Gepflogenheit folgend axial aufeinander bezogen Die Peristasis war an allen Seiten gleich tief gestaltet eine Betonung der Front entfiel und an der Ruckseite der Cella wurde erstmals ein Opisthodom integriert Die sich hier zeigende rational mathematische Durchdringung der Konzeption entspricht ganz der naturphilosophisch gepragten ionischen Gedankenwelt Bau und Wirken des Pytheos war ein grosses Nachleben beschieden In Hermogenes der vermutlich selbst aus Priene stammte erwuchs Pytheos ein wurdiger Nachfolger der um 200 v Chr den Tempelbau ionischer Ordnung auf einen letzten Hohepunkt brachte Hermogenes errichtete als federfuhrender Architekt unter anderem mit dem Artemision in Magnesia am Maander 55 einen der ersten Pseudodipteroi 56 Die am Pseudodipteros weggelassene innere Saulenstellung bei gleichzeitig zwei Joch tiefen Hallen fuhrten zu einem ungeheuer erweiterten Umgang dem Pteron der einen Vergleich mit der gleichzeitigen Hallenarchitektur nicht zu scheuen brauchte Das Raster des Baus in Magnesia folgte einem Quadrat von 12 12 Fuss Die Ringhalle hatte einen Kranz von 8 15 Saulen also 7 14 Jochen was einem Verhaltnis von 1 2 entspricht Der Naos bestand dabei aus einem 4 Joche tiefen Pronaos einer 4 Joche tiefen Cella und einem 2 Joche umfassenden Opisthodom Uber dem Architrav der Ringhalle folgte ein figurlicher Fries der auf 137 Metern eine Amazonomachie darstellte Daruber lagen der Zahnschnitt das ionische Geison und die Sima genannte Traufleiste Obgleich ebenfalls ionisches Siedlungsgebiet fuhrte die ionische Ordnung im Tempelbau Athens oder Attikas nur ein Schattendasein Erwahnt sei der kleine um 420 v Chr fertiggestellte amphiprostyle Tempel der Nike Apteros auf der Akropolis der ionische Saulen auf plinthenlosen attischen Basen Drei Faszien Architrav und figurlichen Fries kombiniert auf den kleinasiatischen Zahnschnitt hingegen verzichtet Ost und Nordhalle des 406 v Chr vollendeten Erechtheions auf der Akropolis folgten ebenfalls dieser Abfolge der Bauglieder Als Neuerung wurde an einem ionischen Tempel in Epidauros der Typus des Pseudoperipteros eingefuhrt Der kleine ionische Prostylos besass Halbsaulen an Langseiten und Ruckseite die Peristasis wurde zum Fassadenzitat reduziert 57 In Grossgriechenland ist der ionische Tempel kaum zu greifen Als Ausnahme ist er mit dem fruhklassischen Tempel D einem Peripteros von 8 20 Saulen in Metapont nachweisbar Sein Architekt kombinierte kleinasiatischen Zahnschnitt mit attischem Fries und belegt dass die fernen Kolonien durchaus an der Entwicklung des Mutterlandes teilnehmen konnten 58 Tempel korinthischer Ordnung Bearbeiten nbsp Das Olympieion in AthenAls jungste der drei klassischen griechischen Bauordnungen gelangte die korinthische Ordnung erst spat in den Aussenbau griechischer Tempel Nachdem die korinthische Ordnung etwa am Mausoleum von Belevi ihre Tauglichkeit fur die monumentale Aussenordnung bewiesen hat mehren sich ab der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts v Chr die Hinweise auf korinthische Tempel 59 Mit dem zwischen 175 und 164 v Chr konzipierten und begonnenen hellenistischen Olympieion in Athen tritt der korinthische Tempel erstmals gut datiert und erhalten in Erscheinung Der machtige Dipteros mit seinem 110 44 Meter grossen Unterbau und seinen 8 20 Saulen ist einer der grossten korinthischen Tempel uberhaupt Gestiftet von Antiochos IV Epiphanes verbindet er alle Merkmale der kleinasiatisch ionischen Ordnung mit dem korinthischen Saulenkapitell In Athen bleibt der Bau hinsichtlich seiner Ordnung der kleinasiatischen Bauformen und als Dipteros ein Aussenseiter 60 Um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr wurde in Olba Diokaisareia im Rauhen Kilikien ein 6 12 Saulen umfassender korinthischer Peripteros errichtet 61 Die meist noch aufrechten Saulen stehen auf attischen Basen ohne Plinthen was fur die Zeitstellung aussergewohnlich ist Die 24 Kanneluren der Saulen sind in ihrem unteren Drittel nur facettiert Die zugehorigen korinthischen Kapitelle sind aus je drei Werkstucken gearbeitet ebenfalls eine Sonderform Das Gebalk dieses Tempels war vermutlich dorischer Ordnung zumindest legen das Mutulusplatten nahe die in der Ruine verstreut sind All diese Sonderformen lassen eine alexandrinische Stiftung und Bauhutte moglich erscheinen da Alexandria sowohl die grosste Vorliebe fur die Verbindung korinthischer Kapitelle mit dorischem Gebalk hatte als auch am konsequentesten auf die Plinthe unter attischen Basen verzichtete 62 Eine weitere Grundrisslosung bietet der Tempel der Hekate in Lagina ein kleiner Pseudodipteros von 8 11 Saulen 63 Dessen Bauglieder folgen wieder ganz dem kleinasiatisch ionischen Formkanon Als Besonderheit hat er jedoch einen reichen figurlichen Fries aufzuweisen der diesen kleinen um 100 v Chr errichteten Bau zu einem Kleinod erhebt 64 Die wenigen griechischen Tempel korinthischer Ordnung die fast stets eine Einzellosung hinsichtlich ihrer Bauformen oder ihrer Grundrisse bieten sind zunachst fast immer als Ausdruck koniglichen Stiftungswesens zu deuten Mittels der korinthischen Ordnung konnte der materielle und technische Aufwand der fur ein Gebaude betrieben wurde erheblich gesteigert werden was der Selbstdarstellung der Auftraggeber entgegenkam Mit dem Niedergang der hellenistischen Monarchien mit dem Aufstreben Roms und romfreundlicher Krafte treten zunehmend merkantile Eliten und Heiligtumsverwaltungen als Bauherren auf Durch den Bau korinthischer Tempel konnten Selbstbewusstsein und Unabhangigkeit demonstriert werden 65 Als Element der romischen Reichsarchitektur fand der korinthische Tempel schliesslich im ganzen romisch hellenistischen Kulturraum vor allem in Kleinasien bis in die spate Kaiserzeit hinein eine weite Verbreitung Literatur BearbeitenAlessandro Pierattini The origins of Greek temple architecture Cambridge University Press Cambridge New York 2022 Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Munchen 2006 ISBN 3 7774 2755 1 Gottfried Gruben Griechische Tempel und Heiligtumer 5 Auflage Hirmer Munchen 2001 ISBN 3 7774 8460 1 Manfred Bietak Hrsg Archaische Griechische Tempel und Altagypten Osterreichische Akademie der Wissenschaften Denkschriften der Gesamtakademie Band 21 Untersuchungen der Zweigstelle Kairo des Osterreichischen Archaologischen Institutes Band 18 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2001 ISBN 3 7001 2937 8 Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 Leidorf Espelkamp 1997 ISBN 978 3 89646 317 3 Dieter Mertens Der alte Heratempel in Paestum und die archaische Baukunst in Unteritalien Philipp von Zabern Mainz 1993 ISBN 3 8053 1331 4 Wolfgang Muller Wiener Griechisches Bauwesen in der Antike C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32993 4 Heiner Knell Architektur der Griechen Grundzuge Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 3 534 80028 1 Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 09401 8 Werner Fuchs Die Skulptur der Griechen 3 Auflage Hirmer Munchen 1983 ISBN 3 7774 3460 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Griechischer Tempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tempel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten Heinrich Drerup Griechische Baukunst in geometrischer Zeit Gottingen 1969 Heinrich Drerup Zur Entstehung der griechischen Ringhalle In Nikolaus Himmelmann Wildschutz Hagen Biesantz Hrsg Festschrift fur Friedrich Matz Mainz 1962 S 32 38 Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 41 47 Klaus Bringmann Barbara Schmidt Dounas Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Stadte und Heiligtumer Historische und archaologische Auswertung Hrsg von Hans von Steuben Klaus Bringman Akademie Verlag Berlin Berlin 2000 Astrid Schurman Griechische Mechanik und antike Gesellschaft Stuttgart 1991 S 5 Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wiss Buchges Darmstadt 1986 S 180 194 Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen Hirmer Munchen 2001 5 Aufl S 33 44 Friedemann Quass Die Honoratiorenschicht in den Stadten des griechischen Ostens Untersuchungen zur politischen und sozialen Entwicklung in hellenistischer und romischer Zeit Stuttgart 1993 Klaus Tuchelt Fruhe Denkmaler Roms in Kleinasien 23 Beiheft Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Istanbul 1979 S 119 122 etwa der Aphroditetempel in Aphrodisias der um die Zeit in Angriff genommen wurde vergleiche Charlotte Roueche Kenan T Erim Hrsg Aphrodisias Papers Recent Work on Architecture and Sculpture In Journal or Roman Archaeology Supplementary series Band 1 1990 37 ff Heidi Hanlein Schafer Veneratio Augusti Eine Studie zu den Tempeln des ersten romischen Kaisers Rom 1985 Etwa der Jupitertempel von Baalbek vergleiche Margarete van Ess Thomas Weber Hrsg Baalbek Im Bann romischer Monumentalarchitektur 1999 Klaus Stefan Freyberger Im Licht des Sonnengottes Deutung und Funktion des sogenannten Bacchus Tempels im Heiligtum des Jupiter Heliopolitanus in Baalbek In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Damaskus Band 12 2000 S 95 133 Etwa das Tychaion in Selge vergleiche Alois Machatschek Mario Schwarz Bauforschungen in Selge Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Denkschriften 152 Band Erganzungsbande zu den Tituli Asiae Minoris Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1981 S 96 Taf 4 Abb 70 J Nolle F Schindler Die Inschriften von Selge 1991 S 89 Nr 17 John Bryan Ward Perkins Roman Imperial Architecture 1983 Klaus Stefan Freyberger Martha Sharp Joukowsky Blattranken Greifen und Elefanten Sakrale Architektur in Petra In Thomas Weber Robert Wenning Hrsg Petra antike Felsstadt zwischen arabischer Tradition und griechischer Norm Sonderheft Antike Welt Zabern Mainz 1997 71 ff Pierre Collart Le sanctuaire de Baalshamin a Palmyre 1969 Elizabeth Fentress Hrsg Romanization and the City Creation Transformation and Failures In Proceedings of a conference held at the American Academy in Rome to celebrate the 50th anniversary of the excavations at Cosa 14 16 May 1998 Journal of Roman Archaeology Supplementary series Band 38 Portsmouth 2000 Zu Bautatigkeit und Finanzierung wahrend der Kaiserzeit siehe exemplarisch fur die Provinz Asia Stefan Cramme Die Bedeutung des Euergetismus fur die Finanzierung stadtischer Aufgaben in der Provinz Asia Koln 2001 Online Dieselbe Grundproportion lasst sich in weniger reiner Ausfuhrung am Hephaisteion in Athen wiederfinden Allgemein Wolfgang Muller Wiener Griechisches Bauwesen in der Antike C H Beck Munchen 1988 S 27 32 Wolfram Hoepfner in Wolfram Hoepfner Ernst Ludwig Schwandner Hrsg Hermogenes und die hochhellenistische Architektur Internationales Kolloquium in Berlin vom 28 bis 29 Juli 1988 im Rahmen des XIII Internationalen Kongresses fur Klassische Archaologie Mainz 1990 S 12 Meral Ortac Die hellenistischen und romischen Propyla in Kleinasien 2001 S 115 Online Lothar Haselberger Old Issues New Research Latest Discoveries Curvature and Other Classical Refinements In Lothar Haselberger Hrsg Appearance and Essence Refinements of Classical Architecture Curvature University of Pennsylvania Press Philadelphia 1999 S 1 68 Charles Picard Pierre de La Coste Messeliere Fouilles de Delphes Band IV 3 1931 S 15 ff Literatur zur Bauplastik M Oppermann Vom Medusabild zur Athenageburt Bildprogramme griechischer Tempelgiebel archaischer und klassischer Zeit 1990 Heiner Knell Mythos und Polis Bildprogramme griechischer Bauskulptur 1990 K Bringmann H von Steuben Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Stadte und Heiligtumer 1995 Hildegard Schaaf Untersuchungen zu Gebaudestiftungen hellenistischer Zeit 1992 Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wiss Buchges Darmstadt 1986 S 12 27 Wolfgang Muller Wiener Griechisches Bauwesen in der Antike C H Beck Munchen 1988 S 15 25 33 39 Zu den Bauurkunden des Tempels siehe Albert Rehm Die Inschriften In Theodor Wiegand Didyma 2 Teil hrsg von Richard Harder Berlin 1958 S 13 103 Fur die Umrechnung zugrunde gelegt wurde ein niedriger Handwerkertageslohn von 150 00 Euro Dieter Mertens Der Tempel von Segesta und die dorische Tempelbaukunst des griechischen Westens in klassischer Zeit 1984 Georg Kawerau Georgios Soteriades Der Apollotempel zu Thermos In Antike Denkmaler Band 2 1902 08 online H Koch Zu den Metopen von Thermos In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Athen Band 39 1914 S 237 ff Allgemein Dieter Mertens Der alte Heratempel in Paestum und die archaische Baukunst in Unteritalien 1993 Alfred Mallwitz Das Heraion von Olympia und seine Vorganger In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Band 81 1966 S 310 376 Erst 150 Jahre spater wird sich dies am Apollontempel von Bassae wiederholen zum Tempel vergleiche Frederick A Cooper The Temple of Apollo Bassitas Band 1 4 1992 1996 Gerhart Rodenwaldt Korkyra Band 1 Der Artemistempe Mann Berlin 1940 Renate Tolle Kastenbein Das Olympieion in Athen Bohlau Koln 1994 Am um 470 v Chr errichteten Apollontempel II auf Delos am Hephaisteion in Athen am Tempel auf Kap Sounion und weitere siehe Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen Hirmer Munchen 2001 5 Aufl S 212 216 Michael B Cosmopoulos Hrsg The Parthenon and its sculptures Cambridge University Press Cambridge 2004 In der direkten Nachfolge wurde mit dem Athener Hephaisteion vergleiche Homer A Thompson Richard E Wycherley The Agora of Athens The History Shape and Uses of an ancient City Center The Athenian Agora Band 14 1972 140 ff ein Tempel errichtet der das Entwurfsgerust des Parthenon noch einmal aufgriff an dem der entwerfende Architekt das beherrschende Verhaltnis 4 9 allerdings nicht ganz so rein umsetzte Wie am Zeustempel in Nemea vergleiche Frederick A Cooper e a The Temple of Zeus at Nemea Perspectives and Prospects Ausstellungskatalog Benaki Museum Athen 1983 Athen 1983 oder am Tempel der Athena Alea in Tegea siehe Charles Dugas Jules Etienne Berchmans Mogens Becker Clemmensen Le sanctuaire d Alea Athena a Tegee au IVe siecle Geuthner Paris 1924 Frederick A Cooper e a The Temple of Zeus at Nemea Perspectives and Prospects Ausstellungskatalog Benaki Museum Athen 1983 Athen 1983 Zwar begegnete die tiefe Vorhalle bereits am wenig alteren dorischen Athenatempel von Tegea umfasste dort aber auch die Ruckseite unter Beibehaltung des Opisthodoms Bei beiden Tempeln setzt sich die Tendenz zu reicherer Ausstattung der Innenraume fort die in beiden Fallen mit Halbsaulen oder Saulen korinthischer Ordnung ausgestattet wurden Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wiss Buchges Darmstadt 1986 S 187 195 Abb 65 66a Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Verlag Munchen 2006 Mit dem Heratempel I in Paestum Dieter Mertens Der alte Heratempel in Paestum und die archaische Baukunst in Unteritalien 1993 oder am Apollontempel A in Metapont Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Verlag Munchen 2006 S 157 158 Wie beim Heratempel I in Paestum oder die Tempel C F und G in Selinunt mit weiterer Literatur Luca Giuliani Die archaischen Metopen von Selinunt Zabern Mainz 1979 Dieter Mertens Selinus I Die Stadt und ihre Mauern Zabern Mainz 2003 Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Verlag Munchen 2006 S 117 124 227 228 231 235 Etwa an Tempel G in Selinunt Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Verlag Munchen 2006 S 198 Acht Stufen etwa an Tempel C in Selinunt dreieinhalb Joche tiefe Vorhalle am Apollontempel in Syrakus vergleiche Dieter Mertens Stadte und Bauten der Westgriechen Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus Hirmer Verlag Munchen 2006 S 104 110 Wie am Heraion II auf Samos vergleiche Hermann J Kienast Die rechteckigen Peristasenstutzen am samischen Hekatompedos In Ernst Ludwig Schwandner Hrsg Saule und Gebalk Zu Struktur und Wandlungsprozess griechisch romischer Architektur Bauforschungskolloquium in Berlin vom 16 bis 18 Juni 1994 Diskussionen zur Archaologischen Bauforschung Band 6 1996 S 16 24 Christof Hendrich Die Saulenordnung des ersten Dipteros von Samos Habelt Bonn 2007 Gottfried Gruben Naxos und Delos Studien zur archaischen Architektur der Kykladen In Jahrbuch des Deutschen Archaologischen Instituts Band 112 1997 S 261 416 Anton Bammer Das Heiligtum der Artemis von Ephesos 1984 Anton Bammer Ulrike Muss Das Artemision von Ephesos Antike Welt Sonderheft 20 1996 Ulrike Muss Die Bauplastik des archaischen Artemisions von Ephesos Sonderschriften des Osterreichischen Archaologischen Institutes Band 25 Wien 1994 Zuletzt Peter Schneider Neue Funde vom archaischen Apollontempel in Didyma In Ernst Ludwig Schwandner Hrsg Saule und Gebalk Zu Struktur und Wandlungsprozess griechisch romischer Architektur Bauforschungskolloquium in Berlin vom 16 bis 18 Juni 1994 Diskussionen zur Archaologischen Bauforschung Band 6 1996 S 78 83 So hatte der Zeustempel in Labraunda nur 6 8 Saulen vergleiche Pontus Hellstrom Thomas Thieme The temple of Zeus In Labraunda Swedish excavations and researches Band 1 3 Lund 1982 der Aphroditetempel in Samothrake nur 6 9 Saulen vergleiche Ibrahim Hakan Mert Untersuchungen zur hellenistischen und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia Koln 1999 S 261 301 Online Frank Rumscheid Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauornamentik des Hellenismus 1994 S 42 47 Carl Humann Magnesia am Maander 1904 S 55 siehe auch die Beitrage in Wolfram Hoepfner Ernst Ludwig Schwandner Hrsg Hermogenes und die hochhellenistische Architektur Internationales Kolloquium in Berlin vom 28 bis 29 Juli 1988 im Rahmen des XIII Internationalen Kongresses fur Klassische Archaologie Mainz 1990 Zum Pseudodipteros allgemein siehe W Hoepfner in Wolfram Hoepfner Ernst Ludwig Schwandner Hrsg Hermogenes und die hochhellenistische Architektur Internationales Kolloquium in Berlin vom 28 bis 29 Juli 1988 im Rahmen des XIII Internationalen Kongresses fur Klassische Archaologie Mainz 1990 S 2 ff 30 ff Doch existiert mit dem Aphroditetempel in Messa auf Lesbos vergleiche Ibrahim Hakan Mert Untersuchungen zur hellenistischen und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia Koln 1999 S 26 pdf download uberarbeitete Druckausgabe Ibrahim Hakan Mert Untersuchungen zur hellenistischen und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia Istanbuler Forschungen Band 50 Tubingen 2008 ein Pseudodipteros der spatestens zu Lebzeiten des Hermogenes entstanden sein konnte wenn nicht alter ist Weitere Pseudodipteroi Tempel des Apollo Smintheus in Chryse siehe Ibrahim Hakan Mert Untersuchungen zur hellenistischen und kaiserzeitlichen Bauornamentik von Stratonikeia Koln 1999 S 26 Anm 177 und passim Online Apollontempel in Alabanda vergleiche Frank Rumscheid Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauornamentik Band I Zabern Mainz 1994 S 141 143 Tempel L in Epidauros vergleiche Hans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wiss Buchges Darmstadt 1986 S 189 190 Zum Tempel in Metapont vergleiche Dieter Mertens Der ionische Tempel von Metapont In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 86 1979 S 103 ff Reste eines kleinen ionischen Prostylos hellenistischer Zeit wurden daruber hinaus auf dem Poggetto San Nicola in Agrigent dem antiken Akragas gefunden So waren moglicherweise das Serapeion in Alexandria und ein Tempel in Hermopolis Magna beides Bauten Ptolemaios III korinthischer Ordnung Ein kleiner Antentempel der Athena Limnatis in Messene sicher korinthischer Ordnung ist nur in Zeichnungen fruher Reisender und in wenigen Fragmenten erhalten Das wenige scheint eine Datierung an das Ende des 3 Jahrhunderts v Chr nahezulegen Zu den Anfangen des Tempelbaus korinthischer Ordnung siehe Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 16 21 Zum Olympieion siehe Renate Tolle Kastenbein Das Olympieion in Athen Bohlau Koln 1994 Theodora S MacKay Olba in Rough Cilicia 1968 Detlev Wannagat Neue Forschungen in Diokaisareia Uzuncaburc Bericht uber die Arbeiten 2001 2004 In Archaologischer Anzeiger 2005 S 117 166 Siehe Hildegard Schaaf Untersuchungen zu Gebaudestiftungen hellenistischer Zeit 1992 Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 26 27 Detlev Wannagat Zur Saulenordnung des Zeustempels von Olba Diokaisareia In Olba II First International Symposium on Cilician Archaeology Mersin 1 4 Juni 1998 Mersin 1999 S 355 368 Zum Tempel siehe Ulrich Jungholter Zur Komposition der Laginafriese und zur Deutung des Nordfrieses 1989 Frank Rumscheid Untersuchungen zur kleinasiatischen Bauornamentik Band I 1994 S 132 ff Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 28 ff Weitere griechische Tempel korinthischer Ordnung finden sich in Mylasa am Ende des 2 Jahrhunderts v Chr vergleiche Walter Voigtlander in Adolf Hoffmann Ernst Ludwig Schwandner Wolfram Hopfner Gunnar Brands Hrsg Bautechnik der Antike Kolloquium Berlin 1990 Diskussionen zur Archaologischen Bauforschung Band 5 1991 S 247 248 Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 37 39 und in Pergamon auf der mittleren Gymnasiumsterrasse vergleiche P Schazmann Das Gymnasium In Altertumer von Pergamon Band VI 1923 S 40 ff Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 39 41 Zur gesellschaftlichen Funktion des korinthischen Tempels siehe Ralf Schenk Der korinthische Tempel bis zum Ende des Prinzipats des Augustus Internationale Archaologie Band 45 1997 S 41 47 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Oktober 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechischer Tempel amp oldid 236926702