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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Peisistratos Begriffsklarung aufgefuhrt Peisistratos altgriechisch Peisistratos Peisistratos lateinisch Pisistratus wohl um 600 v Chr 528 527 v Chr wurde durch einen bewaffneten Staatsstreich zum Begrunder der Peisistratiden Tyrannis in Athen Kopf des Peisistratos und die linke Hand des Alkibiades datiert zwischen 1824 und 1834 Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferte Geschichte 2 Bilder 3 Literatur 4 EinzelnachweiseUberlieferte Geschichte BearbeitenEs gibt keine zeitgenossischen literarischen Quellen zu Peisistratos Gemass der spateren Uberlieferung war er der Sohn des Hippokrates nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Arzt und ein entfernter jungerer Verwandter Solons des athenischen Reformers in archaischer Zeit Geboren wurde er wohl etwa 600 v Chr auf dem Landgut seines Vaters in Brauron Laut Herodot sollen seiner Geburt wie bei vielen Tyrannen unheilvolle Vorzeichen vorangegangen sein Nachdem Solon Athen verlassen hatte angeblich 565 v Chr trat Peisistratos mit einer Anhangerschaft die nach Herodot hauptsachlich aus dem attischen Bergland stammte als Herrschaftspratendent auf Dabei stand er in Konkurrenz zu zwei anderen renommierten Adligen Lykurg und Megakles die ihre jeweilige Anhangerschaft wiederum laut Herodot in der attischen Ebene bzw im Kustenstreifen besassen Wohl 561 v Chr sturmte er mit einem Trupp von bewaffneten Anhangern die Akropolis und liess sich zum Tyrannen ausrufen indem er vorgab seine Feinde trachteten ihm nach dem Leben Er konnte sich allerdings nicht lange halten denn nur kurz darauf wurde er von den beiden Konkurrenten aus seiner Position verjagt Doch bald danach wandte sich das Gluck so Herodot wieder zugunsten des Peisistratos als Megakles sich im Streit von Lykurg trennte und sich Peisistratos unter der Bedingung anschloss dass dieser seine Tochter heiraten wurde Peisistratos willigte ein und konnte die Macht angeblich durch eine List wiedererlangen Er fuhr auf einem Wagen durch Athen neben sich eine als Athene verkleidete Frau Megakles uberzeugte die verblufften Athener so heisst es dass es sich hierbei wirklich um die Schutzgottin der Stadt handelte Die Athener nahmen dies als Zeichen und akzeptierten Peisistratos als Tyrannen Doch hatte Peisistratos diese Position erneut nicht lange inne Herodot berichtet Megakles sei nach einiger Zeit verargert gewesen weil Peisistratos sich weigerte Kinder mit dessen Tochter zu zeugen Darum schloss er sich wieder Lykurg an und verjagte Peisistratos erneut Dieser liess sich auf Euboa nieder und kam im Silberbergbau zu einem betrachtlichen Vermogen mit dem er nach zehnjahrigem Exil eine Soldnertruppe fur die gewaltsame Ruckkehr nach Athen finanzieren konnte Mit Hilfe des Lygdamis von Naxos konnte er den Widerstand der Verteidiger brechen Erst im dritten Anlauf also wurde er auf Dauer zum Alleinherrscher und Tyrannen denn diesmal konnte er sich in der Schlacht von Pallene gegenuber seinen Gegnern nachhaltig durchsetzen und herrschte ab 546 545 v Chr 18 Jahre bis zu seinem Tod nbsp Athenische Drachme aus der Zeit 545 510 v Chr nbsp Athenischer Obolus aus der Zeit 545 525 v Chr Nachdem er Lygdamis mit der Tyrannis von Naxos entlohnt hatte und sich keiner Opposition mehr stellen musste da die meisten anderen Aristokraten kooperierten oder ins Exil gingen brach unter Peisistratos offenbar eine im Grossen und Ganzen ruhige Zeit an Der armen Kleinbauernschaft half er mit Krediten und liess die solonische Rechtsordnung fortbestehen Sich selbst umgab er mit einer Leibgarde aus Soldnern und nutzte seine Stellung zur Einflussnahme auf die Besetzung der wichtigen Amter Peisistratos forderte die religiosen Kulte liess einen grossen Zeustempel beginnen das Olympieion das erst Kaiser Hadrian Jahrhunderte spater vollendete und unterstutzte massiv die Verehrung von Athene und Dionysos Ausserdem war er anscheinend den bildenden Kunsten zugetan und unterstutzte zahlreiche Kunstler Auch eine der ersten Bibliotheken geht auf ihn zuruck 1 Vor allem aber florierte die attische Wirtschaft unter seiner Herrschaft da er sie unter anderem mit der Einfuhrung des Munzwesens in Attika um 550 v Chr und mit der Unterstutzung grossangelegter Feiern ankurbelte Allerdings ist die Zuruckfuhrung dieser Massnahmen auf Peisistratos historisch nicht zweifelsfrei Auch ob er eine regelmassige Steuer erheben liess wie die spateren Quellen behaupten ist umstritten Nach dem Tod des Peisistratos 528 27 v Chr folgten ihm seine Sohne Hippias und Hipparchos in der Herrschaft nach bis die Tyrannis 510 durch Sparta beendet wurde Bilder Bearbeiten nbsp Wasserleitung des Peisistratos am Syntagma Platz nbsp Abbildung eines unter Peisistratos errichteten Brunnenhauses um 520 v Chr nbsp Uberreste des hadrianischen OlympieionLiteratur BearbeitenS P Arrowsmith The tyranny at Athens in the sixth century B C Diss Manchester 1988 Helmut Berve Die Tyrannis bei den Griechen 2 Bande Beck Munchen 1967 Norbert Ehrhardt Athen im 6 Jh v Chr Quellenlage Methodenprobleme und Fakten In Euphronios und seine Zeit Staatliche Museen Berlin 1992 ISBN 3 88609 129 5 S 12 23 Brian Lavelle Fame Money and Power The Rise of Peisistratos and Democratic Tyranny at Athens Michigan UP Ann Arbor 2004 Loretana de Libero Die archaische Tyrannis Steiner Stuttgart 1996 ISBN 3 515 06920 8 Heleen Sancisi Weerdenburg Hrsg Peisistratos and the Tyranny Gieben Amsterdam 2000 ISBN 9789050634168 Karl Wilhelm Welwei Athen Vom neolithischen Siedlungsplatz zur Grosspolis Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 07541 2 Einzelnachweise Bearbeiten Gellius Noctes atticae 7 17 1 Isidor von Sevilla Etymologiae 6 3 3Normdaten Person GND 102403481 lobid OGND AKS LCCN n98071627 VIAF 68246232 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME PeisistratosALTERNATIVNAMEN Pisistratus lateinisch KURZBESCHREIBUNG antiker griechischer Politiker Tyrann von AthenGEBURTSDATUM um 600 v Chr STERBEDATUM 528 v Chr oder 527 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peisistratos amp oldid 236885436