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Ein Obolus lateinisch von altgriechisch ὀbolos obolos deutsch veraltet Obol sonst Obolus allgemein fur kleine Munze Plural ὀboloi oboloi die Obolus oder Obolusse fachsprachlich Obole n 1 war im antiken Griechenland eine Silbermunze mit dem Wert einer sechstel Drachme Sechstausend Drachmen waren ein Talent Silber Obolus mit Portrat des Demetrius I Griechisch Baktrisches Konigreich Zudem war der Obolus eine Gewichts bzw Masseneinheit als griechisches bzw attisches Massemass 0 72 Gramm und entsprach als romisches Mass einem halben Skrupel und als Apothekergewicht etwa 0 564 Gramm 2 Inhaltsverzeichnis 1 Wortbedeutungen 2 Begrabnissitte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWortbedeutungen Bearbeiten nbsp Eisen Oboloi aus Dreros 9 8 Jahrhundert v Chr Das Wort leitet sich ab von ὀbelos obelos Brat Spiess 1 Da Munzen anfanglich noch nicht rund und mit dem Bild gepragt wurden sondern einfach kleine spitze Metallstuckchen Hacksilber waren wurden sie als Spiesse bezeichnet vgl den sprachlich verwandten Ausdruck Obelisk Aus dem griechischen Wort obolos wurde im Lateinischen der obolus der als Entlehnung ins Deutsche gelangte Verbreitet findet man im Deutschen auch die Fehlschreibung Obulus Neben der griechischen Munze wird als Obolus im ubertragenen Sinn ein kleiner Geldbetrag eine Gebuhr Spende ein Trinkgeld oder Bestechungsgeld bezeichnet Der Ausdruck findet sich zum Beispiel in der Redewendung seinen Obolus leisten wieder was so viel bedeutet wie einen Beitrag leisten Auch im Mittelalter gab es in verschiedenen Landern Europas Kleinmunzen die als Obolus auch obol bezeichnet wurden Sie hatten den Wert eines halben Denar Pfennig siehe auch Sachsenpfennig Munzfuss Die 1819 gepragten Munzen der Ionischen Inseln hiessen ebenfalls Oboloi Auch die seit 1869 gepragten 5 und 10 Leptamunzen trugen als zusatzliche Nominalbezeichnung die Aufschrift Obolos bzw Diobolon 3 Begrabnissitte Bearbeiten Hauptartikel Charonspfennig Der Begriff hat sich unter anderem deshalb bis heute erhalten weil er in der griechischen Mythologie eine Rolle spielt Die kleine Munze Charonspfennig genannt wurde in der griechischen Antike den Toten als Grabbeigabe unter die Zunge gelegt bevor sie bestattet wurden Sie diente als Fahrgeld fur den Fahrmann Charon fur die Uberfahrt der Toten uber den Fluss Styx in das Totenreich des Hades Literatur BearbeitenTyll Kroha Munzen sammeln Ein Handbuch fur Sammler und Liebhaber Klinkhardt amp Biermann Braunschweig 1961 1968 Munchen 1985 6 Aufl ISBN 3 7814 0249 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obolus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Obolus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b Wilhelm Pape Griechisch Deutsches Handworterbuch 3 Auflage Vieweg amp Sohn Braunschweig 1914 6 Abdruck der 3 Auflage von 1880 Helmut Kahnt Bernd Knorr Alte Masse Munzen und Gewichte ein Lexikon Lizenzausgabe des Bibliographischen Instituts Leipzig Bibliographisches Institut Mannheim Wien Zurich 1986 ISBN 3 411 02148 9 S 200 Gunter Schon Jean Francois Cartier Weltmunzkatalog 19 Jahrhundert Griechenland Nr 38 und 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obolus amp oldid 235272302