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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der antiken Stadt Teos zu anderen Bedeutungen siehe Teos Begriffsklarung 38 177222222222 26 785 Koordinaten 38 10 38 N 26 47 6 OTeos Teos altgriechisch Tews war eine antike Stadt in Ionien Kleinasien Die Stadt liegt rund 35 Kilometer sudwestlich der heutigen Stadt Izmir Turkei des antiken Smyrna beim Ort Sigacik Reste des Theaters von TeosWichtige Ruinen sind die Reste des Dionysos Tempels der von dem Architekten Hermogenes zwischen 220 und 190 v Chr errichtet wurde ein Odeon mit 11 Sitzreihen und ein hellenistisches Theater des 2 Jahrhunderts v Chr das sich am Abhang einer kleinen Akropolis mit archaischen Mauerresten befindet 545 v Chr wurde von Teos aus die thrakische Kustenstadt Abdera hellenistisches Schilda wiederbesiedelt Teos eine Stadt mit dem eigenen lokalen Kalender von Teos war Mitglied des Ionischen Bundes und beteiligte sich 499 v Chr am ionischen Aufstand gegen die Vorherrschaft der Perser der zu den Perserkriegen zwischen 490 und 479 v Chr fuhrte Am Ende des Peloponnesischen Krieges 431 404 v Chr gelang es Sparta nach der Seeschlacht von Notion die ionische Hafenstadt zu erobern 407 406 v Chr um sie jedoch nach der Schlacht von Knidos 394 v Chr gegen Athen sowie den persischen Satrapen Pharnabazos bald wieder zu verlieren Durch den sogenannten Konigsfrieden von 387 386 v Chr wurde Teos Teil des Perserreiches Die Vorherrschaft der persischen Grosskonige uber die Stadt endete mit den Eroberungszugen Alexanders des Grossen Da eine Reihe bedeutender griechischer Inschriften aus Teos erhalten ist ist besonders die Geschichte der Stadt wahrend des 3 Jahrhunderts v Chr gut dokumentiert Zwischen 306 und 301 versuchte der makedonische Konig Antigonos I Monophthalmos der Einaugige der zu dieser Zeit die Macht uber Ionien ausubte Teos mit der benachbarten Stadt Lebedos in einer neuen Siedlung zu vereinigen Synoikismos Das Vorhaben schlug jedoch fehl da es seinem Konkurrenten Lysimachos gelang Ionien zu erobern Lysimachos verfolgte indes eigene Plane und siedelte die Einwohner von Lebedos nicht in Teos sondern in Ephesos an Eine umfangreiche Inschrift berichtet auch davon dass die Stadt um 300 v Chr Opfer eines Uberfalls durch einen Soldnertrupp im Text als Piraten bezeichnet wurde die eine Reihe von Burgern in der Stadt gefangen nahmen und ein hohes Losegeld forderten Der Text beschreibt die Massnahmen welche die Einwohner der Stadt ergreifen mussten um das geforderte Losegeld aufzubringen und ist nach neuesten Forschungen wahrscheinlich in die Zeit zwischen 287 6 und 283 v Chr zu datieren Wer die Piraten waren und woher sie stammten geht aus der Inschrift nicht hervor Vermutlich standen sie aber in Diensten von Lysimachos der auf diese Weise versuchte Machtinteressen gegenuber der Stadt durchzusetzen Nachdem Lysimachos 281 v Chr bei Kouroupedion Schlacht und Leben verloren hatte ubten die Seleukidenkonige bedeutenden Einfluss auf die Stadt aus Seit 229 v Chr meldeten die Herrscher von Pergamon das inzwischen zu einer bedeutenden politischen Kraft herangewachsen war erfolgreich Anspruch auf Teos an eroberten die Stadt und legten ihr die Pflicht zur Zahlung von Tributen auf In den Jahren um 200 v Chr bedrohte der Erste Kretische Krieg 206 205 201 v Chr die ionischen Kusten Der seleukidische Konig Antiochos III entriss die Stadt den pergamenischen Konigen und zog 204 203 v Chr in die Stadt ein wie eine Inschrift berichtet 190 v Chr plunderten die Romer das Umland von Teos da ihre Einwohner die auf der Seite von Antiochos standen sich weigerten dem Kriegsgegner eingelagerte Vorrate auszuliefern Antiochos III verlor den Krieg gegen Rom und musste sich aus Kleinasien zuruckziehen 188 v Chr wurde Teos durch den Frieden von Apameia ein zweites Mal Teil des Reiches von Pergamon An die Wende vom 3 zum 2 Jahrhundert v Chr fallen auch die Bemuhungen von Teos den Status einer heiligen und unverletzlichen Polis polis hiera kai asylos zu erlangen Asylie Seit der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts v Chr war Teos Sitz eines Vereins von Dionysischen Techniten Unter diesem Namen schlossen sich Musiker Schauspieler und Dichter zusammen um kultische Feiern zur Verehrung der Hauptgottheit der Stadt Dionysos in der Form von musikalischen Darbietungen und musischen Wettkampfen durchzufuhren Teos war Heimat des Dichters Anakreon und des Buchersammlers Apellikon sowie Geburtsstatte eines Kitharoden namens Athenodoros der 324 v Chr auf der Massenhochzeit von Susa auftrat 1 Literatur BearbeitenSophia Aneziri Die Vereine der dionysischen Techniten im Kontext der hellenistischen Gesellschaft Untersuchungen zur Geschichte Organisation und Wirkung der hellenistischen Technitenvereine Stuttgart 2003 George Ewart Bean Teos Sigacik or Sigacak Turkey In Richard Stillwell u a Hrsg The Princeton Encyclopedia of Classical Sites Princeton University Press Princeton NJ 1976 ISBN 0 691 03542 3 englisch perseus tufts edu George Ewart Bean Kleinasien Band 1 Die agaische Turkei von Pergamon bis Didyma 5 Auflage Kohlhammer Stuttgart 1987 ISBN 3 17 009678 8 S 135 146 Peter Herrmann Antiochos der Grosse und Teos In Anadolu Band 9 1965 S 29 160 Wolfram Hoepfner et al Hrsg Hermogenes und die hochhellenistische Architektur Mainz 1990 Ludwig Meier Der sogenannte Piratenuberfall auf Teos und die Diadochen Eine Neuedition der Inschrift SEG 44 949 In Chiron Band 47 2017 S 115 188 Aliki Moustaka et al Hrsg Klazomenai Teos and Abdera metropoleis and colony Proceedings of the International Symposium held at the Archaeological Museum of Abdera 20 21 October 2001 Thessaloniki 2004 ISBN 960 12 1313 9 Lene Rubinstein Teos In Mogens Herrman Hansen et al Hrsg An inventory of archaic and classical poleis Oxford 2004 S 1101 1102 Sencer Sahin Piratenuberfall auf Teos Volksbeschluss uber die Finanzierung der Erpressungsgelder In Epigraphica Anatolica Band 23 1994 S 1 36 Michaela Fuchs Der Fries des Dionysos Tempels in Teos Wien 2021 ISBN 978 3 85161 264 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Teos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Inschriften von Teos Munzen von Teos englisch Einzelnachweise Bearbeiten Athenaios 12 538 e Julius Kaerst Athenodoros 10 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band II 2 Stuttgart 1896 Sp 2044 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teos amp oldid 217859270