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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Polis Begriffsklarung aufgefuhrt Als Polis die von altgriechisch polis polis Stadt Staat ursprunglich auch Burg Plural Poleis zu poleis poleis wird fur gewohnlich der typische Staatsverband im antiken Griechenland bezeichnet der in der Regel greifbar ist als ein stadtischer Siedlungskern Kern Stadt griechisch ἄsty asty mit dem dazugehorigen Umland xwra chōra die Chora Dessen Bewohner wurden von den Einwohnern des urbanen Zentrums rechtlich nicht unterschieden Die typische Polis war eine Burgergemeinde bzw ein Personenverband und definierte sich nicht primar uber ihr Territorium sondern uber ihre Mitglieder Burger Griechenland Sie wurde zum klassischen Begriff fur den Stadtstaat in der Antike ob sie jedoch tatsachlich als solcher gelten kann ist in der Forschung seit langem umstritten 1 Seit der Entstehung der Polis in archaischer Zeit ca 700 500 v Chr und wegen der grossen Zahl an Neugrundungen im Hellenismus 323 30 v Chr blieb die Mittelmeerwelt uber Jahrhunderte hinweg stadtisch gepragt obwohl die Mehrheit der Menschen auf dem Land lebte denn in der Regel waren in den griechisch gepragten Gebieten auch die meisten Landbewohner entweder Vollburger Abhangige z B Frauen und Metoken oder Sklaven einer Polis Das Romische Reich stutzte sich im Osten spater in starkem Masse auf die nun nur noch halbautonomen Poleis die in der Spatantike 284 641 n Chr vielerorts einen langsamen Niedergang erlebten Im 6 Jahrhundert dann scheiterten unter Kaiser Justinian letzte Versuche die Position der Stadte zu starken und die Polis zu revitalisieren Die islamische Expansion im 7 Jahrhundert fuhrte schliesslich endgultig zum Untergang der meisten Poleis In dieser Zeit des fliessenden Ubergangs vom Ostromischen zum Byzantinischen Reich wandelten sich die meisten Stadte zu guter Letzt von der Polis in ein befestigtes vergleichsweise oft sehr kleines Kastron eine typische byzantinische Art Festungs stadt Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Charakter der Polis 2 Politische und gesellschaftliche Entwicklung der Stadtstaaten 3 Die Merkmale der Polis 4 Die Gliederung der Polis 5 Soziale Gruppen und Burgerbegriff in der Polis 5 1 Frauen 5 2 Sklaven 6 Stadtaufbau 7 Beispiele antiker Poleis 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenEntstehung und Charakter der Polis BearbeitenIn der Forschung ist umstritten ob die Wurzeln der Polis in der mykenischen Kultur der spaten Bronzezeit liegen ob sie wahrend des Dunklen Zeitalters um 900 v Chr entstand oder erst zu Beginn der Archaik 2 Wie diese Frage beantwortet wird hangt nicht zuletzt davon ab welche Definition von Polis man verwendet Dementsprechend herrscht auch keine Einigkeit daruber wann die Poliskultur unterging Die grosse Mehrheit der heutigen Forscher geht aber davon aus dass die Polis im 8 Jahrhundert v Chr in ihrer klassischen Form entstand und dass Poleis bis in die ausgehende Spatantike existierten 3 Immer wieder wird auch ein moglicher Einfluss des orientalischen insbesondere phonizischen Stadtstaates auf die Genese der Polis diskutiert 4 Polis mit den Worten Politik Metropole bzw Metropolis und Kosmopolis Kosmopolit verwandt bezeichnete ursprunglich eine befestigte Hohensiedlung auch Akropolis Oberstadt Stadtfestung unter deren Schutz sich spatestens im 8 Jhd v Chr Siedlungen stadtischen aber auch praurbanen Charakters entwickelten 5 In Athen wurde Polis noch bis ins 5 Jhd v Chr synonym mit Akropolis verwendet 6 Auch in Athen war die Akropolis ursprunglich eine Zitadelle Hintergrund stellte wohl das im griechischen Raum seit dem fruhen 8 Jhd v Chr einsetzende Bevolkerungswachstum dar auch durfte orientalischer Einfluss eine gewisse aber schwer zu bestimmende Rolle gespielt haben Mit den Stadtstaaten der Phonizier pflegten die Griechen damals enge Kontakte Die uns gelaufige Bedeutung als Gemeinwesen eines Burgerverbandes erhielt der Begriff erst im weiteren Verlauf der archaischen Epoche als sich die Polis zu jener Form der politischen Organisation entwickelte die so charakteristisch fur Griechenland und von Griechen besiedelte Regionen in der 2 Halfte des 1 Jahrtausends v Chr werden sollte Mit der Grossen Griechischen Kolonisation um 750 bis 550 v Chr verbreitete sich der Typus der Polis vom griechischen Mutterland das Festland und der Agaisraum uber die Kusten fast des gesamten Mittelmeers und des Schwarzen Meeres Das fuhrte dazu dass sich der Kommunikationsraum in dem Griechen ihre Erfahrungen austauschten und in ihren lokalen Gemeinschaften spezifische Identitaten entwickelten erheblich erweiterte Zugleich ging von der griechischen Kolonisation vermutlich ein starker Impuls aus sich in der Polis Institutionen zur Entscheidungsfindung Rechtspflege und standigen Wehrbereitschaft zu geben moglicherweise beeinflusste die Entwicklung in den griechischen Kolonien richtiger Apoikien auch die Verfassung der Stadte im Mutterland Spater im hellenistischen Zeitalter waren die Stadtegrundungen Alexanders des Grossen und seiner Nachfolger der Diadochen ein wichtiges Mittel der Hellenisierung des Alten Orients In hellenistischer romischer und spatantiker Zeit verloren die meisten Poleis dabei zwar ihre politische Unabhangigkeit blieben aber noch sehr lange halbautonome Gemeinwesen und bildeten das okonomische wie administrative Ruckgrat der Diadochenreiche wie des Romischen Reiches Insgesamt existierten im griech Mutterland sowie in den kolonialen Gebieten der Hellenen an den Kusten des Mittelmeers und des Schwarzen Meers und spater in den hellenistischen Reichen mindestens 1500 Siedlungen vom Typ der Polis 7 In der aktuellen Forschung ist vor allem der Charakter der Polis im Hellenismus sehr umstritten wobei die Diskussion um die Frage kreist ab wann die prinzipiell demokratische Ordnung der meisten Gemeinwesen von einer Oligarchie abgelost wurde 8 Wahrend man fruher gemeinhin der Ansicht war dass dieser Prozess bereits unter den ersten Diadochen einsetzte mehren sich heute die Stimmen die annehmen dass dies erst im Verlauf des 2 und 1 vorchristlichen Jahrhunderts unter der zunehmenden romischen Dominanz erfolgt sei Unbestritten ist dass spatestens im Prinzipat die Stadtrate deren Mitglieder nun anders als fruher einen eigenen Stand bildeten die Poleis dominierten Die Griechen beschrankten den Begriff Polis nicht auf jene Gebiete in denen sie selbst siedelten sondern bezeichneten auch Gemeinden wie Karthago in Nordafrika und Rom in Italien als Poleis Die geographischen Besonderheiten Griechenlands kleinraumige fruchtbare Ebenen die von Gebirgen umschlossen und von Flussen durchflossen werden forderten das Entstehen kleinraumiger politischer Einheiten die sich bald als eigenstandig und unabhangig verstanden Dabei wird die Polis in erster Linie als Gemeinschaft von Burgern koinonia ton politon definiert Der Charakter als Personenverband zeigt sich sehr deutlich in der ublichen Bezeichnung eines Staates nach seinen Burgern hoi Athenaioi hoi Korinthioi hoi Lakedaimonioi usw nicht nach seinem Staatsgebiet etwa Athenai Thebai Gemeinsam war fast allen Poleis die Existenz von Magistraturen wie etwa dem Archontat einer Volksversammlung und mindestens einer Ratsversammmung boule die konkrete Ausgestaltung der jeweiligen Verfassung konnte sich aber sehr unterscheiden Die meisten Poleis naherten sich dem Ideal der kleinen uberschaubaren Gemeinde an in der man einander kannte und sich leicht zu Versammlungen einfinden konnte 9 Platon 10 geht von einer Idealzahl von 5040 Burgern als Grundbesitzer und Verteidiger ihres Landes aus Insgesamt ist fur die klassische Zeit von schatzungsweise 700 Poleis mit einer Durchschnittsgrosse von 50 bis 100 km auszugehen Bewohnt wurden sie von meist 2000 bis 4000 Menschen Argos verfugte im Vergleich dazu uber etwa 1 400 km 626 Stadtstaaten sind aus klassischer Zeit durch Munzen literarische Quellen und Tributlisten bekannt Unser heutiges Bild von einer Polis wird im Gegensatz zur damals herrschenden Wirklichkeit von einer kleinen Anzahl politisch besonders bedeutsamer Stadtstaaten bestimmt die wie Athen und Sparta allerdings selbst ausserst gegensatzlich in Charakter und politischer Organisationsform sein konnten Im Hellenismus stieg die Zahl der Poleis dann wie gesagt noch einmal stark an In spaterer Zeit konnten einzelne Stadte wie etwa Antiochia oder Alexandria auch mehrere hunderttausend Einwohner haben doch blieben dies Ausnahmen Vergleichbare Stadtgemeinden grundeten im Mittelmeerraum sowohl Phonizier z B Karthago Etrusker z B Veii aber auch Rom Die keltischen oppida bildeten offenbar eine primitivere Siedlungsform die die Romer dann aber in civitates umwandeln konnten Die Alternative zur Polis bildete das Ethnos der antike griechische Stammesstaat Er war in Regionen mit wenigen Siedlungskernen wie im westlichen und nordwestlichen Griechenland die Hauptorganisationsform in der die einzelnen dorflichen Siedlungen nur untergeordnete Kompetenzen und Funktionen ausuben konnten und die elaborierte staatliche Organisation der Polis nicht erreicht wurde Zu weltgeschichtlicher Bedeutung gelangte ein Stammesstaat erst in der 2 Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr mit dem Stammeskonigtum Makedoniens als Philipp II daraus die starkste Militarmacht Europas formte und sein Sohn und Nachfolger Alexander der Grosse das Stammeskonigtum uber Asien und Nordafrika Agypten zu einem griechisch gepragten Weltreich erweiterte das aber rasch zerfiel Allerdings galt Makedonien in der Antike in der Regel nicht als regularer Teil von Hellas nur die Mitglieder der Herrscherfamilie wurden als Griechen betrachtet so dass man es nur unter Vorbehalt als griechisches Ethnos bezeichnen kann Die altere Forschung nahm lange Zeit an spatestens mit Alexander und dem Beginn der Epoche des Hellenismus sei die grosse Zeit der Poleis die nun bald samtlich unter direkter oder indirekter Herrschaft zunachst der Diadochenreiche spater dann der Romer standen vorbei gewesen Seit einigen Jahren wird hingegen betont dass das Gegenteil der Fall gewesen sei 11 An Zahl Grosse geographischer Verbreitung und okonomischer Bedeutung ubertrafen die griechischen Stadte der Zeit nach Alexander die der klassischen Epoche bei weitem und auch die Demokratie ging keineswegs unter Von wachsender Bedeutung war nun der Euergetismus also die Ubernahme offentlicher Aufgaben und Bauten durch reiche Wohltater Euergeten Freilich war der aussenpolitische Handlungsspielraum der Poleis nun eingeschrankt auch wenn ein geschicktes Lavieren zwischen den unterschiedlichen Machtblocken mitunter durchaus erhebliche Freiraume schaffen konnte Dies anderte sich im Grunde erst als Rom seit dem 2 Jahrhundert v Chr zur dominierenden und schliesslich einzigen Macht im ostlichen Mittelmeerraum wurde Doch da sich auch die Romer wie erwahnt auf die Poleis stutzen mussten um ihr Imperium in der Flache beherrschen zu konnen bestanden die Poleis deren Stadtraten meist die Steuererhebung oblag noch lange fort Dabei war die Mitgliedschaft im Stadtrat nun anders als fruher erblich geworden vermutlich unter romischem Einfluss Erst mit der Christianisierung seit dem 4 Jahrhundert wurden die Stadte in eine Krise gesturzt da sich gerade die reichsten Mitglieder der Stadtrate ihren Pflichten entzogen indem sie dem Klerus oder der kaiserlichen Verwaltung beitraten Trotz dieser strukturellen Veranderungen lasst sich aber fur viele ostromische bzw griechische Poleis im 5 und 6 Jahrhundert als die romischen Stadte im Westen bereits einen offenkundigen Niedergang erlebten noch immer ein erheblicher Wohlstand konstatieren Allerdings setzten sich informelle Herrschaftsformen der lokalen Machtigen in den spatantiken Stadten nun immer mehr gegenuber den althergebrachten Organisationsformen der Polis durch 12 Das faktische Ende der griechischen Poleis kam aber erst im 7 Jahrhundert im Zuge der Islamischen Expansion Politische und gesellschaftliche Entwicklung der Stadtstaaten BearbeitenGrundsatzlich wird die Diskussion uber den Charakter der Polis dadurch erschwert dass gerade jene Stadt uber die wir in Hinblick auf das Klassische Zeitalter ca 500 bis 330 v Chr mit Abstand am meisten wissen Athen in vielerlei Hinsicht eine Ausnahme dargestellt zu haben scheint Erst in den letzten Jahren wachst vor allem dank der Epigraphik unser Wissen auch uber andere Poleis also das dritte Griechenland jenseits von Athen und Sparta 13 Die politische Entwicklung vieler Poleis scheint dennoch oft nach einem gemeinsamen Muster verlaufen zu sein Seit den homerischen Epen und dem Beginn der archaischen Epoche Griechenlands wurden die Poleis oft von einer Grossgrundbesitzeraristokratie regiert Das stiess bald auf den Widerstand nichtadliger Schichten des Demos zumal die Kluft zwischen Arm und Reich nach Aufkommen der Geldwirtschaft und der dadurch moglichen Thesaurierung des Gewinns offenbar immer breiter wurde Die akute Krise der Adelspolis die sich vielfach in Burgerkriegen Staseis entlud nutzten jedenfalls einzelne Aristokraten aus um sich seit der Mitte des 7 Jahrhunderts v Chr als Tyrannen an die Spitze verschiedener Poleis zu setzen Anfangs war Tyrannis dabei noch eine weitgehend neutrale Bezeichnung fur eine Einzelherrschaft doch bekam sie wie die Kritik Solons in Athen um 570 v Chr zeigt damals bereits langsam die gleiche negative Bedeutung die wir noch heute in dem modernen Begriff der Tyrannei fassen konnen und die sich ab dem 5 Jahrhundert allgemein durchsetzte Ungeachtet des Auftretens von Tyrannen war die Institutionalisierung der Polis spatestens um 600 v Chr zumindest in Athen bereits so weit fortgeschritten dass sie als politisch handelndes Subjekt 14 bzw die Burgerschaft als Einheit 15 gedacht wurden Es entwickelten sich die drei Staatsorgane die letztlich fur alle Poleis typisch waren wenngleich in teils sehr unterschiedlicher Auspragung Volksversammlung Rat und Magistraturen Am Ende dieses Prozesses stand meist eine Verfassung in der alle zum Dienst als Schwerbewaffnete Hopliten fahigen beguterten Burger als politisch berechtigte Burger mit gleichem aktiven und passiven Wahlrecht letzteres abgestuft nach der Hohe des agrarischen Einkommens aber nicht mehr an adlige Geburt gebunden anerkannt waren und politische Aufgaben in Ratsgremien bule vorberaten in einer Volksversammlung ekklesia mit der Mehrheit der Stimmen entschieden und von jahrlich wechselnden Beamten ausgefuhrt wurden War auch die Masse der armeren Kleinbauern und der Grundbesitzlosen Theten die als Leichtbewaffnete Kriegsdienst verrichteten wenigstens mit aktivem Stimmrecht an den Abstimmungen in der Volksversammlung und im Volksgericht beteiligt wie in Athen nach den Reformen Solons 594 93 v Chr so definiert man nach den Kriterien des Aristoteles 16 diese Verfassung als eine durch oligarchische und aristokratische Elemente gemassigte althergebrachte Demokratie Als wichtigstes Merkmal einer wahrhaft demokratischen Ordnung galt dabei die Verlosung der meisten Amter wurde hingegen gewahlt so galt dies als Indiz fur eine oligarchische Verfassung Aufgrund der aussergewohnlichen Umstande der Perserkriege entwickelte sich Athen von einer Landmacht zur Seemacht in der die Theten das Gros der Ruderer stellten und mit ihrer militarischen Bewahrung in der Seeschlacht von Salamis 480 v Chr und den Expeditionen des 478 77 gegrundeten Delisch Attischen Seebundes an politischem Bewusstsein soweit erstarkten dass sich ab 462 61 mit den Reformen des Ephialtes und Perikles in Athen die gemassigte Demokratie mit der Entmachtung des Areopags und der Verleihung auch des passiven Wahlrechts an die Theten zur sog radikalen Demokratie wandelte Mit Ausbruch des Peloponnesischen Krieges geriet die Welt der griechischen Polis zunehmend in eine existenzielle Krise Das Hegemoniestreben der grosseren Stadtstaaten hatte ein Jahrhundert fast permanenter Kriege zur Folge Versuche auf der Basis einer koine eirene eines Allgemeinen Friedens zu einer dauerhaften Friedenslosung unter Wahrung der jeweiligen Autonomie zu gelangen scheiterten in der 1 Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr mehrfach Am Ende mussten sich alle Poleis zunachst der makedonischen dann der romischen Vorherrschaft beugen Doch blieben die Poleis in hellenistischer und romischer Zeit mit ihren charakteristischen Institutionen weiter bestehen und konnten freilich unter der direkten oder indirekten Kontrolle eines Konigs bzw des romischen Statthalters und spater des Princeps eine gewisse lokale Autonomie und Freiheit geniessen Insbesondere der fruhe Hellenismus gilt in der neueren Forschung sogar geradezu als Blutezeit der Polis Ein Indiz fur die fortbestehende Relevanz der Stadte fur den Alltag ihrer Burger ist dabei der Umstand dass es zwischen Alexander und Augustus weiterhin haufig zu Staseis kam also zu Burgerkriegen um die Kontrolle der Polis 17 Das aufstrebende Christentum fand im ostlichen Imperium Romanum seine ersten Missionszentren in diesen alten stadtischen Zentren 18 Allerdings war die Zugehorigkeit zu den wichtigsten Gremien insbesondere dem Stadtrat allerspatestens im 2 Jahrhundert n Chr erblich geworden womit die alte demokratische Tradition in den Poleis definitiv an ihr Ende gelangt war Die Merkmale der Polis BearbeitenAhnlich wie auch Rom oder die Stadte der Karthager und Etrusker verfugte jede Polis uber Volksversammlung en Rat und Magistraturen Die Form der politischen Organisation die in der 1 Halfte des 1 Jahrtausends v Chr typisch fur Griechenland und die von Griechen besiedelten Regionen war weist dabei ab ca 600 v Chr folgende wesentliche Ideale auf die in vielen Poleis angestrebt wurden Politische Selbstverwaltung und Selbstregierung durch die freien mannlichen Burger Wahrend dabei anfangs auch Anhanger einer Oligarchie offen in vielen Stadten auftraten galt ab dem Hellenismus Demokratia zumindest in der politischen Theorie als unverzichtbar fur eine Polis Gleichheit aller Burger vor dem Gesetz Isonomia Das Streben nach innerer Unabhangigkeit durch eigene Gesetze Autonomia und politische Institutionen Die Amter wurden durch Wahl oder Los vergeben wobei nur Letzteres als wirklich demokratisch galt Durchsetzungsorgane wie etwa eine Polizei gab es hingegen nicht was eines der Hauptargumente jener Forscher ist die bestreiten dass die Polis als Staat gelten kann Das prinzipielle Streben nach ausserer Unabhangigkeit durch Wehrhaftigkeit auf der Basis einer allgemeinen Wehrpflicht und Selbstausrustung Eleutheria Freiheit 19 Weitestgehende wirtschaftliche Unabhangigkeit der Haushalte der einzelnen Burger Autarkia durch Eigentum an einer Parzelle Land Kleros das sich landwirtschaftlich bearbeiten liess und mit seinen Ertragen die Existenz der bauerlichen Familien sicherstellen sollte Das Eigentum an Grund und Boden war prinzipiell frei verausserlich beleihbar und vererblich Das unterschied das Bodenrecht der antiken und auch mittelalterlichen Stadt des Okzidents grundlegend von der Stadt des Orients Fur die antike Stadt war ferner die Einheit von stadtischem Zentrum und umliegendem Landgebiet Chora im Gegensatz zur mittelalterlichen Stadt konstitutiv Hier muss daran erinnert werden dass die antiken Gesellschaften Agrargesellschaften waren in denen mehr als zwei Drittel der Bevolkerung auf dem Lande arbeiteten Sie produzierten fur sich selbst und fur die stadtische Bevolkerung Nahrungsmittel aber auch Rohstoffe wie Wolle Die bauerlichen Familien deckten aus den Ertragen ihrer Felder und Herden vornehmlich den Eigenbedarf Subsistenzproduktion Das gilt auch fur den Haushalt reicher Oberschichtfamilien Markte hatten daher nur eine beschrankte Funktion Nur in grosseren Stadten deren Einwohner keine direkte Beziehung zur Agrarproduktion hatten war keine Selbstversorgung mehr moglich so dass hier viele gezwungen waren alles Lebensnotwendige auf dem Markt zu kaufen Dementsprechend stammt der Begriff Oikonomia von Oikos Haus und bedeutet ursprunglich Hauswirtschaft im Unterschied zur modernen Volkswirtschaft Das heutige Wirtschaftssystem ist erst im Verlauf der Industrialisierung entstanden so dass seine Strukturen keineswegs ohne Weiteres auf die Antike projiziert werden durfen Die Poleis verfugten uber offentliche Gebaude z B Ratsgebaude und einen zentralen Versammlungsplatz Agora Sie hatten einen spezifischen Kalender Eigene Feste und Heiligtumer denn jede Polis war auch eine religiose Gemeinschaft mit einer Schutzgottheit z B Athena Polias fur Athen Eigene Zahlungsmittel Munzen sowie ein eigenes Heer und zuweilen auch eine Flotte Am politischen Willensbildungsprozess einer Polis war nur der mannliche erwachsene von Burgern abstammende und zuweilen durch eine bestimmte Vermogensqualifikation amtsfahige Amter waren meist unbesoldete Ehrenamter Teil der Bevolkerung beteiligt 20 Frauen waren zwar wie in der Vormoderne ublich nicht berechtigt an Wahlen teilzunehmen und Amter zu bekleiden galten allerdings in den meisten Poleis durchaus als Burger Die Gliederung der Polis BearbeitenBereits in der Ilias 21 ist das Heer nach Phylen und Phratrien geordnet Homer spielt damit auf ein neues Gliederungsprinzip der Polis seiner Zeit Mitte 8 Jhd v Chr an Doch sind die Anfange der Phylen und Phratrien sicher fruher anzusetzen Ursprunglich offenbar nur bei Ioniern und Doriern gebrauchlich wurden die Phylen seit dem 8 Jhd v Chr das am weitesten verbreitete Gliederungselement der Poleis Zahl und Namen der Phylen Stamme stimmen in den verschiedenen Stadten der Ionier wie in Athen die vier Phylen Geleontes Aigikoreis Argadeis und Hopletes und in den Stadten der Dorier wie in Sparta die drei Phylen Hylleis Dymanes Pamphyloi anfangs weitgehend uberein Das deutet darauf hin dass sich die Phylen bereits als Bestandteile dieser Ethnien vor deren Wanderung und Ausbreitung etabliert hatten und dann im Prozess der Polis Entstehung zu den obersten Abteilungen der Poleis wandelten 22 Dass die vier vorkleisthenischen Phylen Athens aus einem Zusammenschluss der Phratrien Bruderschaften hervorgegangen sind hat die neuere Forschung 23 widerlegt In der klassischen Polis gehorte der einzelne Burger den verschiedensten Korporationen an Das wird in der Vor und Fruhphase der Poleis nicht anders gewesen sein Regionale Bindungen traten gegenuber dem Prinzip des personalen Zusammenhaltes dieser Vereinigungen fruhzeitig in den Hintergrund Phylenmitglieder Phyleten die ihren Wohnsitz innerhalb Attikas wechselten blieben Angehorige ihres alten Phylenverbandes Die vorkleisthenischen Phylen nahmen auch keine regionalen Sonderrechte in Anspruch Vielmehr handelten ihre Vorsteher die sog Phylobasileis Phylenkonige nicht als Reprasentanten verschiedener Regionen Attikas sondern ubten ihre Funktionen im Namen der ganzen Polis aus 24 Dass die Phratrien und Phylen aus verschiedenen Schichten der Freien Adligen wie Nichtadligen zusammengesetzt waren beweist Die archaische Polis war keine Geschlechterstadt 25 Die erbliche Phylen Zugehorigkeit war in der Regel die Voraussetzung fur eine Teilhabe am Vollburgerrecht Beruhend auf einer etwa gleich grossen Zahl von Burgern bzw Schwerbewaffneten Hopliten leisteten die Phylen einen wichtigen Beitrag zur politischen militarischen religiosen und kulturellen Selbstorganisation der Polis Phylen und Phratrien wirkten im Prozess der Polisbildung integrativ Die offentlichen Aufgaben die diese Personenverbande im Rahmen der Organisation des Gemeinschaftslebens als Kleingesellschaft der Polis ubernahmen erganzten die der zentralen Polisbehorden so dass sich ein perfektionierter Verwaltungsapparat erubrigte So bildeten die Phylen mit der fur Athen von Aristoteles 26 bezeugten ursprunglichen weiteren Unterteilung in jeweils drei Trittyen Drittel und Phratrien insgesamt ein Grundgerust fur die Teilhabe der Burger am Gemeindeleben an Verwaltung und Regierung Sie kanalisierten deren Rechte und Pflichten indem sie Verteilungsmechanismen fur Amter und Funktionen bzw fur die Teilhabe an Verwaltung und Regierung sowie fur den Militardienst schufen Durch ihre Zentrierung auf die Gesamt Polis wirkten die Phylen und Phratrien im Sinne einer Zentralisierung und verstarkten die institutionalisierte Staatlichkeit der Polis Das gilt vor allem in Athen nach der Phylen und Demenreform des Kleisthenes 508 507 v Chr An die Stelle der vier alten nach Personenverbanden d h gentilizisch gegliederten Phylen zu je drei Trittyen traten zehn neue lokale Phylen zu je drei lokalen Trittyen aus den drei grossen Distrikten von Attika namlich Stadtgebiet Binnenland und Kustengebiete Die Demen Ortsgemeinden mit dem jeweiligen Wohnsitz der Burger als kleinste naturlich gewachsene Einheiten ubernahmen im Rahmen einer weitgehenden kommunalen Selbstverwaltung mit einem jahrlich gewahlten Burgermeister an der Spitze und der Gemeindeversammlung als letztem Entscheidungstrager in allen die Gemeinde betreffenden Angelegenheiten die offentlichen Aufgaben der Phratrien Sie verwalteten jetzt das Personenstandsregister namlich Geburts Heirats und Sterbelisten das Wehrregister und die Liste der Vollburger Das alte System von Personenverbanden liess Kleisthenes freilich bestehen 27 beliess ihm aber nur noch religiose Funktionen Ungeachtet der neuen politischen Rolle der sich weitgehend selbst verwaltenden Ortsgemeinden Demoi blieb aber die Mitgliedschaft in der Phratrie weiterhin die sakralrechtlich geforderte Voraussetzung fur die Aufnahme in die Burgerschaft Soziale Gruppen und Burgerbegriff in der Polis BearbeitenDie Einwohner der Poleis waren Manner Frauen und Kinder mit Burgerrecht Metoken bzw xenoi ortsansassige freie Fremde ohne das lokale Burgerrecht Perioken Umwohnende der Polis Sparta und Sklaven Als Personenverbandsstaat umfasste jede Polis nur die vollberechtigten volljahrigen mannlichen Burger Politen als Teilhaber an der Herrschaft Frauen Kinder Metoken vorubergehend in der Stadt als Touristen weilende Auslander und Unfreie waren vom Vollburgerrecht und damit von jeder Beteiligung an der Selbstverwaltung ausgeschlossen Als Kleisthenes 508 507 in Athen die zehn neuen lokalen Phylen einrichtete und die Demokratie schuf Herodot 6 131 schloss er diejenigen formal aus den Phylen aus denen die geforderte familiare Herkunft und oder der dauernde Wohnsitz fehlte und die so nicht als Mitglied einer Deme registriert werden konnten Damit beginnt die Geschichte der mit dem Begriff Metoikos bezeichneten Personengruppe Die Metoken durften keinen Grundbesitz erwerben und mussten regelmassig vermutlich monatlich eine Kopfsteuer Metoikion bezahlen 1 Drachme fur einen erwachsenen Mann eine halbe Drachme fur eine unabhangige erwachsene Frau Wohlhabende Metoken waren zudem verpflichtet als Hopliten Militardienst zu leisten Zu Beginn des Peloponnesischen Krieges stellten die Metoken bei der Invasion in das Gebiet der Polis Megara nach Thukydides 2 31 2 3 000 Hopliten Weniger die Kopfsteuer war es sondern vor allem der Militardienst der von den Metoken als Belastung empfunden wurde Da die meisten Metoken aufgrund der Tatsache dass sie kein Land erwerben konnten auf landwirtschaftliche Aktivitaten verzichten mussten waren sie vor allem im Bereich von Handwerk Handel und Geldverleih tatig Das klassische Athen zog als grosste Polis der griechischen Welt die meisten Fremden an Um 313 v Chr erreichte die Zahl der Metoken die offiziell registriert waren angeblich knapp die Halfte der gesamten Vollburger deren Zahl freilich kurz zuvor stark geschrumpft war Es sollen 10 000 Metoken und 21 000 Politen gewesen sein 28 Ein Jahrhundert spater war der Anteil der Metoken an der freien Bevolkerung vielleicht noch hoher Auch wenn der Status des Metoken am besten fur Athen bezeugt ist war er keineswegs auf diese Polis beschrankt In etwa 70 Stadten ist ihre Existenz wahrend der klassischen und hellenistischen Epoche wenngleich unter verschiedenen Bezeichnungen bezeugt In allen griechischen Stadten stellten die Burger also nur einen Bruchteil der Gesamtbevolkerung einer Polis Nicht die Gemeinschaft des Ortes sondern die Teilhabe an der Herrschaft und Rechtsprechung machte den Stadtbewohner nach der literarisch bedeutsamsten Theorie des Polites bei Aristoteles 29 zum Burger Nur diesem war es vergonnt ein burgerliches Leben Bios politikos zu fuhren Darunter verstand man die Lebensweise des Burgers in der seine Freiheit Eleutheria Dasein hatte siehe auch Achsenzeit Unter Berufung auf die alten Zeiten als nur Knechte und Fremde Handwerker waren entschied sich Aristoteles der beruhmteste Metoke Athens dafur dass nur der Freie eleutheros und das heisst fur griechisches Denken der vom Erwerb des Lebensnotwendigen freie uber ein Haus gebietende Mann Burger genannt werden konne 30 So ist der gemeineuropaische Burgerbegriff vom antiken Stadtstaat aus gebildet worden Der Verbandscharakter der Polis und die Freiheit der sie autonom regierenden Politen unterschieden die okzidentale Stadt grundlegend von der aussereuropaischen orientalisch asiatischen Stadt Der europaische Burgerstatus wurde von der klassisch griechischen Philosophie Platon Aristoteles auf den Begriff gebracht und blieb pragend fur die weitere Entwicklung des europaischen Burgerbegriffs im Mittelalter und der Neuzeit 31 Frauen Bearbeiten Frauen hatten in der politischen Offentlichkeit zumindest in Athen uber das wir mit Abstand am besten informiert sind keinen Platz Nur Priesterinnen konnten in gewichtige Positionen gelangen Sonst standen die Frauen ein Leben lang unter der Vormundschaft ihres Mannes oder falls dieser nicht anwesend oder gestorben war unter der ihres Vaters bzw altesten Bruders Frauen waren nicht testierfahig und konnten sich auch ihren Ehepartner meist nicht aussuchen Eine materielle Abhangigkeit ergab sich daraus dass Frauen nur sehr selten Eigentum besassen Schutz gegen den Mann konnte allenfalls die eigene Familie bieten In der Polis Sparta waren die Frauen deutlich besser gestellt als in Athen was die athenischen Autoren als anstossig und sittenlos empfanden Innerhalb des Oikos der Verwaltung des Hauswesens und in der Erziehung der Kinder war die Frau jedoch auch in Athen relativ frei und konnte grosse Bedeutung und hohes Ansehen geniessen Je nach Personlichkeit und Stand konnte sie in der Lage sein sich einen eigenen Lebensbereich zu schaffen Gegen Ende des 5 Jahrhunderts v Chr begann in Athen ein philosophischer Diskurs uber die Stellung der Frau Platon forderte dann um 350 in seinem unvollendeten Alterswerk uber die Gesetze gr Nomoi dass Frauen grundsatzlich gleichberechtigt sein und an der Ausbildung der Jungburger Epheben sowie den Symposien teilnehmen sollten Plat Nom 781 A ff Mindestalter fur ein Zeugnisrecht vor Gericht und fur die Bekleidung von Staatsamtern solle bei den Frauen 40 bei Mannern 30 Jahre sein Plat Nom 937 A Manner seien vom 20 bis zum 60 Lebensjahr wehrpflichtig Frauen von der Geburt ihres letzten Kindes bis zum 50 Lebensjahr doch solle man sie im Militardienst nicht uberfordern Plat Nom 785 B Platons Ideen durften keine allzu grosse Wirkung entfaltet haben sind aber wohl Ausdruck dafur dass die verbreitete Misogynie im philosophischen Diskurs etwas an Einfluss verlor ohne dass sich die grundsatzliche Stellung der athenischen Frau veranderte Sehr viel bedeutender ist der Umstand dass bereits seit Perikles jeder Vollburger Athens nachweisen musste dass beide Eltern das Burgerrecht besessen hatten fortan wurde es wichtig den Status der Mutter offentlich herauszustellen Sklaven Bearbeiten Hauptartikel Sklaverei im antiken Griechenland Die unterste soziale Gruppe bildeten die Sklaven Ein solcher wurde man meist durch Kriegsgefangenschaft oder Schuldknechtschaft Sklaven besassen keinerlei Rechte denn sie gehorten zum Sacheigentum ihrer Herren die nach Belieben uber sie verfugen konnten In manchen Poleis waren die Sklaven fur die Wirtschaft von zentraler Bedeutung Vielfach ermoglichten sie erst die zeitaufwandige politische Teilhabe der Vollburger und deren Abwesenheit aus der hauslichen Wirtschaft wahrend der Kriegszuge Die attischen Polis Sklaven in den Silberbergwerken von Laurion die unter vernichtenden Bedingungen vegetieren mussten trugen durch ihre Arbeitsleistung wesentlich dazu bei das Flottenbauprogramm des Themistokles 483 v Chr finanzieren zu helfen Freilassungen aus dem Sklavenstand fanden ausserst selten statt Freigelassene Sklaven stiegen in den Status eines Metoken auf Das verstarkte den randlichen sozialen Status der Metoken in Athen Stadtaufbau BearbeitenDie antike griechische Stadt war vor allem durch einen zentralen Platz gepragt der Agora Diese stellte den Mittelpunkt des sozialen kulturellen und wirtschaftlichen Lebens dar Eine Stadtmauer zum Schutz der Polis war je nach Lage und Bedeutung der Stadt unterschiedlich befestigt Durch die Kolonisation der Griechen wurde der griechische Stadttyp nach Agypten an das heutige Schwarze Meer sowie nach Sizilien Italien und Sudfrankreich getragen Die meisten neuen Kolonien wiesen ab 450 v Chr einen sehr strengen rechteckigen Strassengrundriss auf In Anlehnung an den griechischen Baumeister Hippodamos nennt man diesen Grundriss auch Hippodamisches Schema Eine antike griechische Stadt in der Hippodamos dieses Schema besonders angewendet hat ist Milet Beispiele antiker Poleis BearbeitenArgos Athen Delphi Korinth Kyrene Massilia Rhodos Sikyon Sparta Syrakus Thasos Theben Milet EphesosLiteratur BearbeitenHeinz Bellen Polis In Der Kleine Pauly KlP Band 4 Stuttgart 1972 Sp 976 f Henning Borm Nino Luraghi Hrsg The Polis in the Hellenistic World Franz Steiner Stuttgart 2018 ISBN 978 3 515 12020 3 Aufsatze fuhrender Experten zur hellenistischen Polis Victor Ehrenberg Der Staat der Griechen 2 erweiterte Auflage Artemis Verlag Zurich u a 1965 Peter Funke Polis und Asty Einige Uberlegungen zur Stadt im antiken Griechenland In Gerhard Fouquet Gabriel Zeilinger Hrsg Die Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne Kieler Werkstucke Reihe E Beitrage zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Bd 7 Lang Frankfurt am Main u a 2009 ISBN 978 3 631 57881 0 S 63 79 Mogens Herman Hansen Polis An introduction to the Ancient Greek City State Oxford University Press Oxford u a 2006 ISBN 0 19 920850 6 hervorragende Einfuhrung Frank Kolb Hrsg Chora und Polis Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Bd 54 Oldenbourg Munchen 2004 ISBN 978 3 486 56730 4 Volltext als PDF Kurt Raaflaub Politisches Denken und Krise der Polis Athen im Verfassungskonflikt des spaten 5 Jahrhunderts v Chr Schriften des Historischen Kollegs Vortrage Bd 27 Stiftung Historisches Kolleg Munchen 1992 Digitalisat Denis Roussel Tribu et cite Etudes sur les groupes sociaux dans les cites Grecques aux epoques archaique et classique Annales litteraires de l Universite de Franche Comte Bd 193 ISSN 0523 0535 Centre de Recherches d Histoire Ancienne Bd 23 Les Belles Lettres Paris 1976 Raphael Sealey A History of the Greek City States ca 700 338 B C University of California Press Berkeley 1976 Kostas Vlassopoulos Unthinking the Greek Polis Ancient Greek History beyond Eurocentrism Cambridge University Press Cambridge u a 2007 ISBN 978 0 521 87744 2 zugleich Cambridge University Dissertation 2005 Edward van der Vliet Polis The Problem of Statehood In Social Evolution amp History Bd 4 2005 ISSN 1681 4363 S 120 150 Karl Wilhelm Welwei Peter J Rhodes Polis In Der Neue Pauly DNP Band 10 Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01480 0 Sp 22 26 Karl Wilhelm Welwei Die griechische Polis Verfassung und Gesellschaft in archaischer und klassischer Zeit 2 durchgesehene und erweiterte Auflage Steiner Stuttgart 1998 ISBN 3 515 07174 1 Karl Wilhelm Welwei Polis und Arche Kleine Schriften zu Gesellschafts und Herrschaftsstrukturen in der griechischen Welt Historia Einzelschriften Bd 146 Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07759 6 Sammlung wichtiger Aufsatze von Welwei zur Polis und ihrem Verhaltnis zum Territorialstaat im Wandel der drei Epochen der griechischen Antike Josef Wiesehofer Die altorientalische Stadt Vorbild fur die griechische Burgergemeinde Polis In Gerhard Fouquet Gabriel Zeilinger Hrsg Die Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne Kieler Werkstucke Reihe E Beitrage zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Bd 7 Lang Frankfurt am Main u a 2009 ISBN 978 3 631 57881 0 S 43 61 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Polis Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenAnmerkungen Bearbeiten Vgl die aktuelle Zusammenfassung bei Arjan Zuiderhoek The Ancient City Cambridge 2017 S 149 ff Vgl zur generellen Diskussion um den Staat in Antike und Altertum auch den Forschungsuberblick bei Michael Gal Der Staat in historischer Sicht Zum Problem der Staatlichkeit in der Fruhen Neuzeit In Der Staat Zeitschrift fur Staatslehre und Verfassungsgeschichte deutsches und europaisches offentliches Recht Band 54 2015 S 241 266 Link Laut Linda Marie Gunther geht die jungere Forschungsdebatte von Anfangen der Polis im 8 Jahrhundert v Chr aus Linda Marie Gunther Griechische Antike Tubingen 2008 S 53 Vgl den Uberblick bei Mogens H Hansen Polis Oxford 2006 S 39 50 Vgl Josef Wiesehofer Die altorientalische Stadt Vorbild fur die griechische Burgergemeinde Polis In Gerhard Fouquet u a Hrsg Die Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne Frankfurt 2009 S 43 61 Vgl Homer Ilias 6 88 20 52 Thukydides 2 15 3 6 Karl Wilhelm Welwei Polis in Der Neue Pauly 10 2001 Sp 22 Vgl zur Diskussion Hans Ulrich Wiemer Hellenistic Cities The End of Greek Democracy In Hans Beck Hg A Companion to Ancient Greek Government Malden 2013 S 54 69 Aristoteles Politik 7 1326 a 35 bis 1326 b 25 Platon Gesetze 5 737 d bis 738 a Vgl etwa Richard Billows Cities In Andrew Erskine Hg A companion to the Hellenistic World Oxford 2003 S 196 ff Vgl Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 591ff Vgl Hans Joachim Gehrke Jenseits von Athen und Sparta Munchen 1986 Inschrift aus Dreros bei R Meiggs D Lewis Hrsg A Selection of Greek Historical Inscriptions to the End of the Fifth Century B C 19882 Nr 2 von der polis beschlossen Vgl die Staatselegie Solons Aristoteles Politik 2 9 1273 b 2 36 1274 a 4 5 Henning Borm Mordende Mitburger Stasis und Burgerkrieg in griechischen Poleis des Hellenismus Stuttgart 2019 Peter J Rhodes Polis II Als politischer Begriff In Der Neue Pauly 10 2001 Sp 25 Die lange unbestrittene Ansicht der alteren Forschung aussere Unabhangigkeit sei ein konstitutives Kennzeichen der griechischen Polis wird seit einigen Jahren vermehrt bezweifelt Vgl Mogens H Hansen The Autonomous City State Ancient Fact or Modern Fiction In Papers from the Copenhagen Polis Centre 2 1995 S 21 43 Dazu auch Peter J Rhodes Polis II Als politischer Begriff In Der Neue Pauly 10 2001 Sp 23 Ilias 2 362 f und 9 63 Bernhard Smarczyk Phyle In Der Neue Pauly 9 2000 Sp 983 gegen Denis Roussel Tribu et cite Paris 1976 Denis Roussel Tribu et cite Paris 1976 S 193 ff Karl Wilhelm Welwei Die griechische Polis S 56 Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft S 766 ff Weber charakterisierte in einer vergleichenden Typologie der Stadte die antike Adelspolis Aristoteles Athenaion Politeia frg 3 Ps Aristoteles Athenaion Politeia 21 6 Athenaios Deipnosophistai 272 c Aristoteles Politik 3 1 1275 a 3 7 ff Aristoteles Politik 1277 a 21 ff Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft S 741 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polis amp oldid 234777383