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Dieser Artikel behandelt den Siedlungstyp im deutschsprachigen Sinn Zu weiteren Bedeutungen siehe Stadt Begriffsklarung bzw Die Stadt Eine Stadt von althochdeutsch stat Standort Stelle etymologisch eins mit Statt Statte vgl dagegen Staat ist eine grossere zentralisierte und abgegrenzte Siedlung im Schnittpunkt grosserer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs und Versorgungsstruktur Damit ist fast jede Stadt zugleich ein zentraler Ort RomTorontoLa PazKairoJericho die tiefstgelegene Stadt der WeltJerewanHongkongMumbaiSan FranciscoBerlinWienStadte sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Idealfall einer Kulturraumverdichtung und aus Sicht der Soziologie vergleichsweise dicht und mit vielen Menschen besiedelte fest umgrenzte Siedlungen Gemeinden mit vereinheitlichenden staatsrechtlichen oder kommunalrechtlichen Zugen wie eigener Markthoheit eigener Regierung eigenem Kult und sozial stark differenzierter Einwohnerschaft Das Letztere unterscheidet sie von Lagern wie Arbeitslagern Straflagern Winterquartieren von Heeren das Erstere zum Beispiel vom Dorf Die Wissenschaft die sich mit der Erforschung der Stadt in ihren Facetten befasst ist die Urbanistik Fast jede Stadt besitzt ein Stadtwappen Darin befinden sich gewohnlich keine Helme oder ahnliche Zusatze jedoch oft Mauerkronen Inhaltsverzeichnis 1 Form und Entwicklungen 1 1 Stadtgrosse und Stadttyp 1 2 Definition nach Einwohnerzahl 1 3 Stadtplanung Stadtebau 1 4 Stadt und Verstadterung 1 5 Stadtrecht 1 6 Stadtstatus 1 7 Siedlungsstruktur 1 8 Stadtstruktur 2 Die Entwicklung der Stadt international 2 1 Stadtentwicklung und Stadtgeschichte 2 2 Stadtgrundriss Strassennetz und Stadtzentrum 2 3 Stadtbild Bebauungshohe und Baumaterial 2 4 Stadtviertel und Sozialstruktur 2 5 Historisch bedeutende Stadte bis etwa 1500 2 6 Die neuzeitlich grossten Stadte und Stadtregionen ab etwa 1500 3 Die Entwicklung der Stadt in Europa 3 1 Die Antike 3 1 1 Griechische und phonizische Kolonisation 3 1 2 Imperium Romanum 3 2 Stadtentwicklung im Mittelalter 3 2 1 Spatantike und Fruhmittelalter 3 2 2 Mittelalterliche Stadtgrundungen 3 2 3 Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt 3 2 4 Wirtschaftsstruktur der mittelalterlichen Stadt 3 2 5 Das Recht in der mittelalterlichen Stadt 3 2 6 Stadtstaaten oder Stadtrepubliken 3 2 7 Politik in der mittelalterlichen Stadt 3 2 8 Merkmale der mittelalterlichen Stadt 3 3 Neuzeit bis Gegenwart 3 3 1 Renaissance 3 3 2 Barock 3 3 3 Klassizismus und industrielle Anfange 3 3 4 Stadtgrossen im 19 Jahrhundert 4 Die Entwicklung in Deutschland nach 1850 4 1 Die Industrialisierung 4 2 Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg 4 3 Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs 4 4 Wiederaufbau nach 1945 4 5 Wiederaufbau nach 1960 4 6 Stadterneuerung nach 1970 5 Neue Stadtaufgaben nach 2000 5 1 Umlandproblematik 5 2 Schrumpfende Stadt 5 3 Stadtumbau 5 4 Soziale Stadt 5 5 Familienpolitik 5 6 Stadtraum als Stadterlebnisraum 5 7 Verkehr in der mobilen Freizeitgesellschaft 6 Thema 2017 18 Gemeindezusammenlegung Oberzent 7 Stadte in anderen Regionen und Landern 7 1 Nordamerika 7 2 Lateinamerika 7 3 Orient 7 4 Australien 8 Exkurs zur Stadt und zur Stadtentwicklung 8 1 Geschichtsphilosophische Betrachtung 8 2 Mangel bei der Analyse 8 3 Stadte in Netzwerken 9 Siehe auch 9 1 Listen zum Thema Stadt Auswahl 10 Literatur 11 Popularmedien 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseForm und Entwicklungen Bearbeiten Gasse in Hum das als kleinste Stadt der Welt giltStadtgrosse und Stadttyp Bearbeiten Je nach Grosse Bedeutung Verbund oder Funktion einer Stadt werden unterschieden nach der Ortsgrosse in Landstadt Kleinstadt Mittelstadt Grossstadt Millionenstadt aber auch in Weltstadt Megastadt Metastadt Stadtregion oder Ballungsraum Megalopolis Global City Megaplex nach der Bedeutung Hauptstadt nach der Entwicklung und Art unter anderem in Landstadt Ackerburger stadt Burgerstadt oder Hansestadt Residenzstadt oder Bischofs stadt Universitatsstadt Festungsstadt Burg stadt Seebaderstadt Kurstadt Industriestadt Kreisstadt Bergstadt Fachwerkstadt Trabantenstadt Satellitenstadt PlanstadtSiehe auch Historischer Stadtkern und Liste von Bezeichnungen fur grosse Stadte Definition nach Einwohnerzahl Bearbeiten Hauptartikel Stadt und Gemeindetypen in Deutschland und Stadttypen in Osterreich Wahrend etwa in Danemark die Untergrenze der Bevolkerungszahl bei einer stadtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt sind es in Deutschland und Frankreich 2000 in Osterreich 5000 in der Schweiz Italien Spanien und Grossbritannien 10 000 und in Japan 50 000 Einwohner Der Begriff Stadt ist rechtlich nicht eindeutig definiert und so gibt es Gegenbeispiele Die kleinste Stadt Deutschlands ist mit 278 Einwohnern 2014 Arnis Es wurde 1934 zur Stadt ernannt da die Ortsbezeichnung Flecken in Schleswig Holstein abgeschafft wurde Die kleinste Stadt mit altem Stadtrecht verliehen 1326 ist Neumark in Thuringen mit 453 Einwohnern 2014 Andererseits haben unter anderem Hassloch mit uber 20 000 1 und Seevetal mit uber 40 000 Einwohnern kein Stadtrecht 2 Hum in Kroatien ist pro forma eine Stadt die nur etwa 30 Einwohner zahlt Die Universitat Munster gibt eine Ubersicht zum Stadtbegriff und stellt fest Eine allgemeingultige epochen und regionenubergreifende Definition fur die Stadt existiert nicht 3 Ausfuhrlich diskutiert wird der Begriff der Stadt bei Michael Mitterauer 4 Stadtplanung Stadtebau Bearbeiten Hauptartikel Stadtplanung und Stadtebau Mit der Planung von Stadten beschaftigt sich die Stadtplanung und der Stadtebau Essenziell fur das Funktionieren einer Stadt sind die Stadt und Verkehrsplanung Bebauungs und Flachennutzungsplane beschaftigen sich mit der optimalen Abstimmung von privat kommerziell und offentlich genutzten Flachen Gebauden und Einrichtungen Stadtentwicklungsplane geben die Richtung der Stadtentwicklung vor und konnen negative Auswirkungen gegenwartiger Probleme und Trends wie Urbanisierung und Suburbanisierung durch geschickte Planung fur die Zukunft minimieren Siehe auch Stadtebauliche Sanierungsmassnahme und Stadtebauliche Entwicklungsmassnahme Stadt und Verstadterung Bearbeiten Hauptartikel Urbanisierung und Suburbanisierung Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Anteile der Bevolkerung der in Stadten lebt ist in keinem Fall belegt Die Zahl der Stadte nimmt zu dies kann durch Neugrundungen oder Verleihung des Stadttitels geschehen Typische Grundungsphasen sind Hochmittelalter Barock Residenz Festungsstadte und das Industriezeitalter Wolfsburg Eisenhuttenstadt Um 1800 lebten nur etwa 25 der deutschen Bevolkerung in Stadten und 75 auf dem Land 2005 wohnten 85 der Bevolkerung in der Stadt Eine ahnliche Entwicklung ist in allen Industrienationen zu verzeichnen in denen im Jahr 2005 zwischen 61 Irland und 97 Belgien der Burger in der Stadt wohnten Weitere Angaben Stand 2005 Japan 66 Osterreich 66 Italien 68 Russland 73 Schweiz 75 Frankreich 77 Vereinigte Staaten 81 Vereinigtes Konigreich 90 Ausgesprochen niedrig ist der Anteil an der stadtischen Bevolkerung in einigen Entwicklungslandern auch hierzu einige Daten 2005 Afghanistan 23 Athiopien 16 Bangladesch 25 Eritrea 19 Kenia 21 Demokratische Republik Kongo 32 Laos 25 Niger 17 Ruanda 19 Sri Lanka 15 Tansania 24 Uganda 13 Vietnam 28 Siehe auch Liste der Lander nach Urbanisierung Folgende Anteile der stadtischen Bevolkerung in und im Vergleich dazu folgendes Bruttonationaleinkommen BNE in US pro Kopf waren 2004 in den Weltregionen zu verzeichnen 5 Weltregionen Bevolkerung in BNE in US Afrika sudl der Sahara 36 601Vorderasien und Nordafrika 56 1971Sudostasien 28 594Ostasien und Pazifik 41 1416Lateinamerika 77 3576Europa und Zentralasien 64 3295Unterentwickelte Welt 27 333Welt 49 6329Der Hauptgrund der Verstadterung ist der sich verandernde Anteil der Wertschopfung in den einzelnen Wirtschaftssektoren und damit der Menschen die dafur tatig sind siehe Tabelle Dazu folgende ausgewahlte Lander im Vergleich 6 Wirtschaftssektor USA Deutschland Indien TansaniaI Primar Landwirtschaft 1 6 2 3 59 80 II Sekundar Industrie Bergbau 22 30 22 9 III Tertiarer Dienstleistung Handel 77 68 19 11 Urbanisierung in Europa 2010 BaselDer Anteil der in Stadten lebenden Einwohnern ist in Deutschland grosser als im weltweiten Durchschnitt Die Liste der Stadte in Deutschland enthalt eine vollstandige Auflistung aller 2059 Stadte in Deutschland 2004 lebten 25 3 Millionen Einwohner 30 in 82 Grossstadten uber 100 000 Einwohner Die elf Agglomerationsraume mit mehr als einer Million Einwohnern davon drei mit je mehr als drei Millionen Einwohnern zahlen allein rund 25 6 Millionen Menschen In Osterreich existierten im Jahr 2004 uber 200 Stadte darunter funf Grossstadte einschliesslich Wien das als Agglomeration fast zwei Millionen Einwohner aufweist sowie 72 Stadte mit mehr als 10 000 Einwohnern dazu Liste der Stadte in Osterreich In der Schweiz gab es 2010 rund 230 Stadte darunter sechs Grossstadte und 139 Stadte mit mehr als 10 000 Einwohnern dazu Liste der Stadte in der Schweiz Zu den Grossstadten der Schweiz zahlen Basel Bern Genf Lausanne Winterthur und Zurich In Europa bis zum Ural befanden sich 2004 etwa 17 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern und etwa 35 Stadte mit mehr als einer Million Einwohnern dazu Liste der grossten Stadte der Europaischen Union Weltweit existieren 2006 uber 134 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern mehr als 62 Stadte mit mehr als 3 Millionen Einwohnern und uber 310 Stadte mit mehr als einer Million Einwohnern Seit dem Jahr 2006 wohnt mehr als die Halfte der Weltbevolkerung in Stadten wahrend 1950 noch 70 auf dem Land lebten Nach Prognosen der UNO wird der weltweite Anteil der stadtischen Bevolkerung bis 2030 auf uber 60 steigen siehe Liste der grossten Metropolregionen der Welt Ihre Einwohnerschaft ist oftmals ethnisch sprachlich sozial kulturell konfessionell sehr vielfaltig Stadtrecht Bearbeiten Hauptartikel Stadtrecht Hauptmarkt in Trier mit Marktkreuz Trier erhielt im Jahr 958 das Marktrecht Der historische Stadtbegriff der sich in Europa aus dem mittelalterlichen Stadtrecht herleitet hatte als wesentliche Merkmale das Marktrecht das Recht auf Selbstverwaltung die Freiheit der Stadtburger das Recht auf Besteuerung der Gerichtsbarkeit die Aufhebung der Leibeigenschaft das Zollrecht das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das Munzrecht Im heutigen deutschen Sprachraum gibt es kein Stadtrecht mehr im eigentlichen Sinne d h die Selbstverwaltung in den Stadten regeln staatliche Grundsatze und Landergesetze Bei den Gemeindeordnungen in Deutschland handelt es sich um Landesgesetze die jeweils vom Parlament eines Bundeslandes erlassen werden Die Gemeindeordnung ist die Verfassung einer Gemeinde Die Bezeichnung Stadt ist ein Titel Titularstadt nennt man eine Gebietskorperschaft die formell den Titel Stadt tragt und in der Regel eine eigenstandige Gemeinde ist der jedoch mehrere Elemente einer Stadt fehlen Titularstadt wird gelegentlich in Nichtubereinstimmung mit der historischen Bedeutung ein Ort genannt der im Zuge einer kommunalen Neugliederung das Stadtrecht verloren hat z B im deutschen Bundesland Sachsen Anhalt 7 In Einzelfallen wird der Zusatz aus historischen Grunden oder zur Differenzierung von anderen Orten als Teil des Namens gefuhrt Auch heute noch ist das Uberschreiten einer bestimmten Einwohnerzahl in den meisten Landern nicht automatisch mit der Erhebung zur Stadt verbunden sondern es bedarf eines ausdrucklichen Beschlusses einer hoherrangigen Gebietskorperschaft in Deutschland und Osterreich ist dies das jeweilige Bundesland Im Bundesland Oberosterreich wird seit 2002 als einziges Kriterium eine Bevolkerungszahl von uber 4500 gefordert In Deutschland gibt es mit dem Deutschen Stadtetag eine eigene Organisation 8 in Osterreich wird mit der Statutarstadt auch eine Verwaltungsfunktion festgelegt In den USA erfolgt der Erwerb von Stadtrechten uber die Anerkennung einer eigenstandigen Stadtverwaltung durch die nachsthohere Verwaltungsorganisation Eine Gemeinde grundet sich hierbei selbst und meldet die Selbstverwaltung als Municipal Corporation an Stadtstatus Bearbeiten In Deutschland unterscheidet man rechtlich kreisangehorige Stadte die ebenso wie sonstige Gemeinden Trager der kommunalen Selbstverwaltung sind Die Aufgaben und Rechte und Kompetenzen kreisangehoriger Stadte unterscheiden sich nicht von denen der Gemeinden ohne Stadtrecht Die Stadt in deren Sitz die Kreisverwaltung Landratsamt liegt wird auch als Kreisstadt bezeichnet In einigen Bundeslandern gibt es kreisangehorige Stadte und Gemeinden mit bestimmten Sonderrechten Sonderstatusstadt Grosse Kreisstadt Grosse kreisangehorige Stadt oder selbstandige Gemeinde Die kreisangehorigen Stadte und Gemeinden sind im Deutschen Stadte und Gemeindebund organisiert kreisfreie Stadte das sind solche Stadte die keinem Landkreis angehoren Sie bilden sozusagen einen eigenen Kreis Im Gegensatz zu kreisangehorigen Stadten haben kreisfreie Stadte zusatzliche Aufgaben So sind sie unter anderem untere staatliche Aufsichtsbehorde oder Aufgabentrager fur den offentlichen Nahverkehr Diese Aufgaben werden bei Gemeinden und damit auch kreisangehorigen Stadten von den Landkreisen wahrgenommen Alle zusammen auch die kreisfreien Stadte sind Gemeinden Auf amtlichen topografischen Karten Deutschlands werden Stadte in Versalien beschriftet Diese Konvention wurde weithin von Herstellern von Strassenatlanten ubernommen jedoch in den digitalen Kartenangeboten nicht mehr fortgefuhrt In Osterreich unterscheidet man zwischen Stadten mit eigenem Statut sind Gemeinden die zugleich die Aufgaben eines Bezirkes ubernehmen und sonstigen Stadten sind Gemeinden die zu einem Bezirk gehoren Eine Stadt mit eigenem Statut ist meist auch Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Umland Bezirks der auch in den meisten Fallen so heisst zum Beispiel Innsbruck Stadt und Innsbruck Land Heute kann jede Stadt mit mehr als 20 000 Einwohnern ein eigenes Statut anfordern Eine der kleinsten Stadte uberhaupt ist das niederosterreichische Hardegg Mit allen eingemeindeten Orten hat es 1384 Einwohner die eigentliche ursprungliche Stadt jedoch nur 78 Die tatsachlich kleinste Stadt Osterreichs ist Rattenberg mit 405 Einwohnern In der Schweiz gelten Ortschaften dann als Stadt wenn sie entweder mehr als 10 000 Einwohner haben Stadt im statistischen Sinne oder wenn ihnen im Mittelalter das Stadtrecht verliehen wurde Stadt im historischen Sinne Verwaltungsrechtliche Bedeutung hat der Begriff Stadt in der Schweiz nicht In den Niederlanden ist der Stadtbegriff nicht an den Gemeindestatus gebunden So werden oft Zentren von Grossstadten und eingemeindete Orte aus historischen Grunden weiterhin als Stadte bezeichnet Im Vereinigten Konigreich unterscheidet man zwischen City und Town Ein Ort darf erst dann als City bezeichnet werden wenn die Konigin oder der Konig diese zu einer solchen ernennt In der Regel vergibt der Monarch diesen Titel erst dann wenn die Siedlung eine Kathedrale besitzt Die Grossstadt Stockport ist beispielsweise keine City sondern Town wohingegen die Stadt Sunderland eine City ist Der Verwaltungsbezirk Greater London ist keine City aber innerhalb dieser Gebietskorperschaft gibt es die City of London und die City of Westminster In Schweden ging man bei der Gemeindereform von 1971 einen anderen Weg Die Begriffe Stadt stad und Minderstadt koping wurden aus der verwaltungstechnischen Terminologie gestrichen und durch Ortschaft tatort ersetzt Im allgemeinen Sprachgebrauch existiert die Bezeichnung stad fur grossere Siedlungen aber weiterhin Siedlungsstruktur Bearbeiten Hauptartikel Raumordnung Der Begriff Siedlungsstruktur beschreibt die Struktur der menschlichen Siedlungen Darin ist die Verteilung der Bevolkerung im Raum die Art und Dichte der Bebauung Nutzungen Infrastruktur und zentrale Einrichtungen enthalten 9 Eine grundlegende Theorie zur Verteilung zentraler Nutzungen im Raum stammt von Walter Christaller Anhand von Untersuchungen in Suddeutschland entwickelte er 1933 die Zentrale Orte Theorie Zentrale Orte besitzen einen Bedeutungsuberschuss Sie sind Standort von Angeboten zum Beispiel Einkaufsmoglichkeiten die nicht nur von den eigenen Bewohnern sondern regelmassig auch von Einwohnern der Nachbargemeinden genutzt werden Christaller entwickelte ein hierarchisches System zentraler Orte mit zehn Stufen Orte hoherer Hierarchie Stufe besitzen weitere solcher Einrichtungen Eine Grossstadt besitzt nicht nur Einkaufsmoglichkeiten sondern haufig auch eine Universitat und spezialisierte Kliniken die ein weiteres Umfeld versorgen Das heute von der Raumordnung und Landesplanung genutzte System zentraler Orte besitzt je nach Bundesland vier bis funf Stufen 10 Die Siedlungsstruktur wird entsprechend dem foderalen Staatsaufbau in Deutschland auf mehreren Ebenen geplant 11 Raumordnung auf Bundesebene insbesondere durch das Raumordnungsgesetz ROG Landesplanung umfassen das Bundesland werden vom Landtag beschlossen Regionalplanung umfassen in Nordrhein Westfalen Teile der Regierungsbezirke in Suddeutschland mehrere Landkreise beschlossen von der Regionalversammlung Flachennutzungsplane umfassen die Gesamtflache einer Kommune werden vom Stadt oder Gemeinderat beschlossen Stadtstruktur Bearbeiten Die Strukturen einer Stadt bestehen aus baulichen Elementen und aus Netzen Sie mussen auf die Ausweitung und auf die Anderungen der Kapazitatsanforderungen der Stadt durch Erganzungen Komplettierungen oder Korrekturen angepasst werden Lage Bevolkerungsveranderungen Bauwerke Verkehrsstruktur Netzwerke und Geschichte bestimmen und formen die Stadtentwicklung und die Eigenart der Stadt Die baulichen Elemente einer Stadtstruktur sind Baulich Die Gebaude die Baublocke und die zuzuordnenden Grundstucke Organisatorisch und Stadtplanerisch Das Quartier der Ortsteil der Stadtteil und ggf der Stadtbezirk der Stadtkern Infrastrukturell mit dem Verkehrssystem mit dem offentlichen Personennahverkehr mit Bahn Bus Taxis etc dem Strassennetz mit Autobahnen Ringstrassen Tangenten Haupt und Nebenstrassen Wohnerschliessungs und Wohnstrassen dem Radwegenetz den Gehwegen und Fussgangerzonen den Ver und Entsorgungsnetzen fur Wasser Abwasser Strom Gas Telekommunikation MullentsorgungDie Stadt als Teil von Netzwerken Raumlich Umland andere Stadte Regionen Land und Lander ggf auch Europa oder die Welt Funktional Wirtschaft Finanzwirtschaft Handel Politik Soziales Kultur Sport usw Politisch Ortsteil oder Stadtteilbeirat ggf Bezirksrat Stadtrat Kreis ggf Regierungsbezirk Land Staat Europaische Union Bevolkerungsspezifisch Abstammung und Sprache Religion Soziale Schicht Lebensalter Die Entwicklung der Stadt international Bearbeiten Hauptartikel Stadtbaugeschichte Stadtentwicklung und Stadtgeschichte Bearbeiten Stadte entwickelten sich je mehr Uberschusse ihre Bewohner durch ihre Arbeit erwirtschafteten Dies fuhrte zu immer weiterer arbeitsteiliger Spezialisierung ihrer Bewohner und zur Herausbildung typisch stadtischer Tatigkeiten etwa des Handels und des Handwerks Durch den Tausch der selbst angebotenen Ware oder Dienstleistung gegen die von anderen entstand eine stadtische Okonomie die sich in ihrer Komplexitat erheblich von der landlichen unterschied Die stadtischen Funktionen etwa der Handel mit anderen Regionen oder die Funktion als zentraler Ort fur ein landliches Umland verlangen eine moglichst gunstige Einbindung der Stadt in ihre Umgebung Deshalb wurden die meisten Stadte an sorgfaltig ausgewahlten Standorten gegrundet etwa an Kreuzungen bereits bestehender Handelsstrassen an Flussubergangen oder an sturmgeschutzten Meeresbuchten Zur verkehrlich wirtschaftlichen Bedeutung des Standorts kam haufig auch eine militarische etwa um den Verkehr auf einer wichtigen Route kontrollieren zu konnen Neue Fabriken um 1860Die wichtigste Anderung stadtischer Entwicklung brachte die Industrialisierung Durch den Bau der Eisenbahnen wurde die Verkehrszentralitat von Stadten neu definiert Bisher eher abseits liegende Stadte die viele Bahnlinien an sich ziehen konnten wurden zu wichtigen Zentren andere Stadte gingen den entgegengesetzten Weg Die industrielle Revolution stellte die jeweiligen stadtischen Okonomien auf vollig neue Grundlagen Stadte die sich der Ansiedlung von Industrie offneten wuchsen aufgrund des Arbeitskraftebedarfs der Fabriken rasch an Stadte die sich der Entwicklung verschlossen blieben in ihrem Wachstum zuruck Die stadtebauliche Entwicklung sprengte die engen Grenzen der vorindustriellen Stadt die Einrichtung innerstadtischer Verkehrssysteme wurde erforderlich Dieser Prozess wurde im 20 Jahrhundert durch eine bis heute anhaltende Entwicklung abgelost die Suburbanisierung d h die bisher kompakte Stadt verliert Potentiale an das Umland Bedingung hierfur war das Entstehen einer breiten Mittelschicht die Eigenheime oder Reihenhauser ausserhalb der Stadt errichtete sowie die Massenmotorisierung und ein besseres Bahnnetz zum Uberwinden grosserer Distanzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz Die weiterhin anhaltende Suburbanisierung hat okonomische okologische und soziale Folgen etwa die Zersiedelung bisher unbebauter Raume das anhaltende Wachstum des Autoverkehrs und bedingt auch eine soziale Entmischung der Bevolkerung Durch eine Entwicklung der Stadterneuerung mit politisch und baulich gestarkten dezentralen oder subzentralen Stadtbezirken oder Stadtteilen wurde dem Prozess der Suburbanisierung begegnet Die Stadt gewinnt wieder an Bevolkerung und Kraft Stadtgrundriss Strassennetz und Stadtzentrum Bearbeiten Hauptartikel Stadtmorphologie Unregelmassige Morphologie Algier Regelmassige Morphologie Krefeld Die entwicklungsgeschichtlichen Unterschiede bedingen den Unterschied in der ausseren Gestalt von Stadten sowie ihrer jeweiligen sozialen und funktionalen Struktur Seit den Anfangen stadtischer Siedlungsentwicklung Urbanisierung vor achttausend Jahren sind vor allem baulicher Grund und Aufriss oder Ansicht und Stadtbild siehe unten der Stadte durch eine fortwahrende Entwicklung und Veranderung gekennzeichnet Dabei findet das siedlungsbezogene Planungs und Gestaltungshandeln der Menschen seinen Ausdruck in jeweils spezifischem Stadtgrundriss und Stadtbild die allerdings zugleich auch die jeweilige technologische Machbarkeit reprasentieren Sehr fruh entstehen nach den Himmelsrichtungen nord sud oder ost west ausgerichtete rechtwinklige Strassenraster und Stadtgrundrisse zum Beispiel altchinesische Stadte z T alt amerikanische Stadte Ebenso bilden sich kreisrunde zum Beispiel Bagdad aber genauso Stadte mit unregelmassigem sich dem Gelande anpassendem Umriss zum Beispiel alt griechische und organisch gewachsene deutsche mittelalterliche Stadte Jericho ab 9000 v Chr war nach biblischer Uberlieferung offensichtlich eine der ersten Stadte mit Stadtmauer Hingegen besassen die Stadte des alten Kreta keine Stadtbefestigung und wurden um 2000 v Chr Opfer einfallender Kriegerscharen der Volkerwanderungen Regelmassige Strassenraster sowie unregelmassige Strassengrundrisse in einer Stadt erfahren im Lauf der Geschichte eine Abstufung in Haupt und Nebenstrassen sowie Trennung in Fussganger und fahrenden Verkehr Weiterhin entstehen im Strassennetz zentrale Platze und besonders ab dem 19 Jahrhundert ausgesparte Baublocke fur allgemein offentlich zugangige Parks Wenn die Stadt beispielsweise von einem machtigen Herrscherbau einem uberragenden kultischen Bauwerk zum Beispiel Tempel oder einer beherrschenden Wirtschaftsfunktion zum Beispiel einem Hafen stark abhangt entsteht dort der hauptsachliche Platz zu dem sich zumindest alle Haupt manchmal auch Nebenstrassen und alle Bebauung ausrichten Das ganze Strassennetz und die gesamte Stadtbebauung laufen dann sternformig auf dieses Stadtzentrum zu zum Beispiel auf das barocke Schloss wie in Karlsruhe Bei Hafenstadten verlagert sich das Stadtzentrum von der Stadtmitte zum Hafen hin wie bspw in Alexandria Agypten und Hamburg Deutschland Der Traum von einer Idealstadt als stadtplanerische Vorstellung einer Stadt die unter einheitlichen Gesichtspunkten wie wirtschaftlicher gesellschaftlicher und politischer Organisation entworfen werden kann war und ist eine soziale und asthetische Utopie Es gilt Die Stadt lebt Fur den mitteleuropaischen Raum lassen sich historisch bis zum 18 Jahrhundert allgemein vier verbreitete Stadtgrundrisstypen unterscheiden abzuglich solcher meist topographisch begrundeter Sonderformen wie zum Beispiel der Ville enveloppee 12 Strassenmarkttyp auch Langzeilentyp rein linear mit einer Strasse Wik oder erweitert zum Parallelstrassentyp Beispiele Bern Lemgo Querrippentyp auch in Abwandlung als Fischgratentyp Beispiele Prenzlau Lubeck Quadratrastertyp auch Rechtecktyp planmassig angelegt seit der Antike radial konzentrischer Typ radahnlicher Aufbau in der Regel keine Planstadte Nordlingen Soest Diese Stadtgrundrisstypen konnen in einer Stadt auch kombiniert auftreten Ein bauhistorisch bekanntes Beispiel fur eine solche Kombination mehrerer Grundrisstypen ist Hildesheim Stadtbild Bebauungshohe und Baumaterial Bearbeiten Hauptartikel Stadtbild Im Stadtbild in der Ansicht oder in der Hohe ragen Stadte heraus zuerst aufgrund von Turmen Zikkurat so der Turm zu Babel Babylon oder die mittelalterlichen Kirchturme besonders jedoch ab dem 19 Jahrhundert d h der Industrialisierung der Erfindung des Aufzugs Fahrstuhl Lift und dem Beginn des Hochhausbaus wie etwa ab 1870 1880 Chicago und New York sowie heute Shanghai oder Frankfurt am Main Lehm Stein und Holz finden sich als Baustoff seit der Vor und Fruhgeschichte sowie heute Beton Stahl und Kunststoffe Wichtige Bauten liegen meist auf den hervorgehobenen Stellen Anhohen zentrale Platze sind aus den dauerhafteren Materialien zum Beispiel Stein wahrend die einfachen Hauser aus Lehm oder Holz sind sowie kunstlerisch am anspruchsvollsten gestaltet Stadtviertel und Sozialstruktur Bearbeiten Stadtviertel bilden sich hierarchisch d h die Oberschicht wohnt geraumig in den naturlich gunstigen Stadtgebieten mit viel Platz auf stabilem und gesundem Baugrund und angenehmem Stadtklima untere Bevolkerungsschichten eng beieinander in den weniger gunstigen Stadtgegenden mit wenig Wohnraum auf eventuell sumpfigem Boden und schlecht durchlufteter Umgebung zum Beispiel in den Mietskasernen und Hinterhofen Berlins der um 1900 am dichtestbewohnten Stadt der Welt Manhattans Lower East Side bis zum Ersten Weltkrieg oder in Hongkong nach dem Zweiten Weltkrieg Oder Stadtviertel entstehen getrennt nach Berufen und Funktionen wie bestimmte Handwerkerviertel Geschaftsviertel Industrieviertel Hafenviertel usw Auch bilden sich Stadtviertel nach Herkunft ihrer Bewohner zum Beispiel in Jerusalem Armenier Christen Moslemviertel oder in New York China Town Harlem oder Spanish Harlem Historisch bedeutende Stadte bis etwa 1500 Bearbeiten Jericho Ausgrabungsfeld Stadt Irak Uruk Babylon Bagdad UrBabylon Ur und Uruk auf der Karte des Irak Jerusalem Klagemauer und Felsendom Athen Akropolis Lubeck Innenstadt Altstadt Florenz Xi an Krone der StadtmauerDie historisch bedeutenden sowie zugleich oft altesten Stadte entsprechen den Metropolen der bedeutenden Epochen der Menschheitsgeschichte und sind dort archaologisch oder uberliefert nachweisbar Diese Stadte hatten teilweise schon mehrere zehntausend bis um eine Million Einwohner und waren die grossten ihrer Epoche All jene Stadte weisen mehr oder minder die zuvor dargestellten Merkmale bezuglich Stadtgrundriss und Stadtbild Stadtviertel und Sozialstruktur auf jedoch in besonderen in weiterfuhrender Literatur einzeln beschriebenen Auspragungen Darauf wird hier aber nicht eingegangen Historisch bedeutende Menschheitsepochen sind die jungere oder endende Steinzeit in Klein und Vorderasien Turkei bzw Israel und Palastina ab etwa 9000 v Chr Mesopotamien ab etwa 5000 v Chr Alt Vorderasien ab etwa 3000 v Chr Alt Agypten ab etwa 2500 v Chr Phonizien ab Mitte des 2 Jahrtausend v Chr Alt Iran ab etwa 1000 v Chr Alt Griechenland ab etwa 1000 v Chr Hellenismus ab etwa 400 v Chr Romisches Reich ab etwa 200 v Chr Byzantinisches Reich ab etwa 600 die mittelalterliche Hanse ab ca 1200 Renaissance ab etwa 1400 die Islamische Expansion ab etwa 650 Alt Indien ab etwa 4000 v Chr Indisches Mittelalter ab etwa 600 Alt Sudostasien ab etwa 500 Alt China ab etwa 1000 v Chr Mongolische Reiche ab 1190 Alt Japan ab etwa 300 v Chr Alt Amerika ab etwa 300 v Chr Beispiele historisch bedeutender Stadte nach genannten Epochen sind Jungere oder endende Steinzeit in Klein und Vorderasien ab etwa 9000 v Chr Jericho ab etwa 9000 v Chr heute in Palastina Catalhoyuk ab etwa 7000 v Chr heute in der Turkei Mesopotamien ab etwa 5000 v Chr Susa ab etwa 4000 v Chr heute in Iran Eridu ab etwa 4500 v Chr heute im Irak Uruk ab etwa 3500 v Chr heute im Irak Akkad spates 3 Jahrtausend v Chr heute im Irak Ur ab etwa 2500 v Chr heute im Irak Assur ab 3 Jahrtausend v Chr heute im Irak Babylon ab etwa 1800 v Chr heute im Irak Alt Vorderasien ab etwa 3000 v Chr Troja ab etwa 3000 v Chr heute in der Turkei Milet ab 3 Jahrtausend v Chr heute in der Turkei Ḫattusa ab dem 17 Jh v Chr heute in der Turkei Byblos ab 3 Jahrtausend v Chr heute im Libanon Jerusalem ab etwa 1850 v Chr heute in Israel Alt Agypten ab etwa 2500 v Chr Memphis Altes Reich ab etwa 2500 v Chr Theben das hunderttorige Theben ab etwa 1500 v Chr Phonizien ab Mitte des 2 Jahrtausend v Chr Tyros ab Mitte des 2 Jahrtausend v Chr heute im Libanon Karthago ab dem 9 8 Jh v Chr heute in Tunesien Alt Iran ab etwa 1000 v Chr Persepolis ab etwa 600 v Chr Alt Griechenland ab etwa 1000 v Chr Korinth ab dem 10 Jh v Chr Athen ab dem 7 Jh v Chr Blute ab etwa 500 v Chr Hellenismus ab etwa 400 v Chr Alexandria ab etwa 400 v Chr heute in Agypten Romisches Reich ab etwa 200 v Chr Byzanz ab dem 7 Jh v Chr Konstantinopel ab 337 heute in der Turkei Rom ab 753 vmtl ab dem 7 Jh v Chr heute in Italien Trier ab etwa 30 v Chr heute in Deutschland Colonia Claudia Ara Agrippinensium Koln ab 50 n Chr heute in Deutschland Byzantinisches Reich ab etwa 600 Konstantinopel Blute ab etwa 600 spater Osmanisches Reich Istanbul heute in der Turkei Thessaloniki ab 315 v Chr Blute ab etwa 600 als Zweitregierungssitz neben Konstantinopel heute in Griechenland Europaisches Mittelalter ab etwa 500 Prag ab etwa 1230 heute in Tschechien Koln um 1180 grosste deutsche Stadt hatte neben Jerusalem Konstantinopel und Rom den Titel Sancta im Namen Lubeck Hauptort der Hanse ab 1227 Gent ab 11 Jh heute in Belgien Paris ab 12 Jh Mailand Hauptstadt des Lombardischen Bundes ab 1167 heute in Italien Venedig ab 998 heute in Italien Renaissance ab 15 Jh Venedig besonders ab 1402 heute in Italien Florenz ab 15 Jh heute in Italien Islamische Expansion ab etwa 650 Cordoba ab 756 heute in Spanien Kairouan ab etwa 670 heute in Tunesien Kairo ab 969 heute in Agypten Timbuktu ab etwa 1400 heute in Mali Bagdad ab etwa 750 heute im Irak Isfahan ab 1051 heute in Iran Delhi ab 1206 heute in Indien Alt Indien ab etwa 4000 v Chr Harappa Induskultur ab etwa 4000 v Chr heute in Pakistan Indraprastha um 1200 v Chr spater Sultanat von Delhi Delhi Nalanda ab 5 Jh v Chr Pataliputra ab 490 v Chr Indisches Mittelalter ab 7 Jh Kanchipuram ab 7 Jh Gangaikonda Cholapuram ab 1023 Vijayanagar Hampi ab etwa 1343 Alt Sudostasien ab etwa 500 Bagan ab Mitte 9 Jh Angkor ab etwa 900 Ayutthaya ab 1351 Alt China ab etwa 1000 v Chr Chang an ab 8 Jh v Chr oder fruher Xi an ab 1369 Luoyang ab 25 Nanjing ab 229 Mongolische Reiche ab 1190 Dadu ab 1215 Peking ab 1408 heute in China Karakorum ab 1235 Sarai ab 1242 heute in Russland Samarqand ab 1369 heute in Usbekistan Alt Korea ab etwa 2300 v Chr Pjongjang ab etwa 2300 v Chr Seoul ab 18 v Chr Alt Japan ab etwa 300 v Chr Asuka kyō ab etwa 270 Osaka ab etwa 3 Jh Alt Amerika ab etwa 300 v Chr Teotihuacan ab etwa 100 v Chr heute in Mexiko Monte Alban ab etwa Chr Geb heute in Mexiko Tikal ab 2 Jh heute in Guatemala Calakmul ab etwa 500 heute in Mexiko Tōllan Xicocotitlan Tula ab 10 Jh heute in Mexiko Tenochtitlan ab 14 Jh heute in Mexiko Tiahuanaco ab etwa 300 v Chr heute in Bolivien Huari Wari ab etwa 600 heute in Peru Chan Chan ab etwa 1000 heute in Peru Cusco ab etwa 13 Jh heute in Peru Siehe auch Liste der grossten Stadte der Welt historisch Die neuzeitlich grossten Stadte und Stadtregionen ab etwa 1500 Bearbeiten Paris Satellitenbild Londinium antike Karte Madrid um 1888 Tokio Kalkutta Zentrum Kairo Zentrum New York Midtown und Lower Manhattan Santiago de Chile Stadtzentrum Sydney Opera HouseDie Menschheit verteilte und verteilt sich nicht gleichmassig uber die Erde sondern ballt sich in gemassigten oder kustennahen Erdregionen historisch ausgehend von den gunstigen Naturraumen wie Flusstalern buchtenreichen Kusten klimatisch angenehmen Hochebenen in Tropen und Subtropen Die Bevolkerungsdichte ist von jeher ein gewichtiger Ausdruck allgemeiner und besonders wirtschaftlicher Leistungskraft Dabei fallt jedoch auf dass die meisten Uber Zehn Millionen Stadte in Schwellenlandern liegen allerdings solchen mit uberdurchschnittlichen wirtschaftlichen Zuwachsraten wie in China und Indien Nachfolgend aufgezahlte Stadte sind die grossten neuzeitlichen ab etwa 1500 und gegenwartigen Stadte bzw dichtest besiedelten Stadtregionen Sie haben in unserer Gegenwart oft weit uber zehn Millionen Einwohner stellen die derzeit globalen bedeutendsten Wachstumszentren dar und vereinigen oft funfzig und mehr Prozent der gesamten Ressourcen Bevolkerung Energie usw und der Wirtschaft des Staates in dem sie liegen auf sich z B Mexiko Stadt etwa sechzig Prozent der mexikanischen Ressourcen und Wirtschaft Buenos Aires etwa 50 der argentinischen Ressourcen und Wirtschaft oder Seoul Sudkorea Besonders seit den 1990er Jahren mit der sogenannten Globalisierung uberschritten die Einwohnerzahlen dieser Stadtregionen rasant die Zehnmillionengrenze Andere Riesenstadte mogen folgen wobei China ahnlich Indien trotz seines Verstadterungsgrades von erst um dreissig Prozent aber mit bereits mehr als zwanzig Stadten uber funf Millionen Einwohnern die sich rasch der Zehnmillionengrenze nahern jegliche bisherigen Dimensionen sprengt Die meisten Uber Zehn Millionen Stadte hat Asien die meisten Menschen in Stadten leben jedoch in Lateinamerika Die grossten globalen Stadtregionen sind Europa Paris Frankreich London Vereinigtes Konigreich Moskau Russland Istanbul Turkei Mailand Italien Madrid Spanien Berlin Deutschland Rom Italien Athen Griechenland Wien Osterreich Asien Tokio Japan Osaka Japan Chongqing Volksrepublik China Shanghai Volksrepublik China Peking Volksrepublik China Hongkong Volksrepublik China Shenyang Volksrepublik China Tianjin Volksrepublik China Guangzhou Volksrepublik China Ho Chi Minh Stadt ehemals Saigon Vietnam Seoul Sŏul Sudkorea Jakarta Indonesien Bangkok Thailand Delhi Indien Kalkutta Kolkata Indien Bombay Mumbai Indien Karatschi Pakistan Manila Philippinen Cebu City Philippinen Davao City Philippinen Taipeh Republik China Pusan Busan Sudkorea Afrika Kairo Al Qahirah Agypten Lagos Nigeria Kinshasa Brazzaville Kongo Khartum Alo Khartum Sudan Johannesburg Sudafrika Addis Abeba Athiopien Casablanca Ad Dar el Beida Marokko Kapstadt Cape Town Sudafrika Daressalam Dar es Salaam Tansania Amerika Mexiko Stadt Mexiko New York City Vereinigte Staaten Buenos Aires Argentinien Sao Paulo Brasilien Los Angeles Vereinigte Staaten Chicago Vereinigte Staaten Lima Peru Bogota Santa Fe de Bogota Kolumbien Santiago de Chile Chile Rio de Janeiro Brasilien Toronto Kanada Montreal Kanada Australien Ozeanien Sydney Australien Melbourne Australien Auckland Neuseeland Siehe auch Liste der grossten Metropolregionen der WeltDie Entwicklung der Stadt in Europa Bearbeiten Griechische und phoenikische KolonisationDie Antike Bearbeiten Die abendlandische Stadt hat ihre Wurzeln in der griechisch romischen Kultur der Antike Griechische und phonizische Kolonisation Bearbeiten Die Kultur der Polis im antiken Griechenland 800 338 v Chr Sparta Korinth Athen verbreitete sich nach Kleinasien Milet Ephesos und bis zur Krim nach Megale Hellas Grossgriechenland d h Sizilien Syrakus und Unteritalien Tarent ferner nach Sudfrankreich Marseille nach Nordafrika Kyrene und spater im Hellenismus im gesamten Orient Im Rahmen der griechischen Kolonisation bestanden in der Regel zwischen der Neugrundung und der Mutterstadt kultische und politische Bindungen etwa von Syrakus zur Mutterstadt Korinth vgl hier zum Beispiel Timoleon Vergleichbare Entwicklungen machten auch nicht griechische phonizische etruskische latinische Stadtstaaten durch typische Beispiele dafur sind Karthago Veii oder Rom Imperium Romanum Bearbeiten Rom im AltertumIm Imperium Romanum kam es vor allem in Westeuropa aber auch in der romischen Provinz Africa sowie auf dem Balkan zu einem Urbanisierungsschub der ostliche Mittelmeerraum war bereits vorher stark stadtisch gepragt Als Blutezeit der antiken Stadt kann man das 1 bis 3 Jahrhundert sehen viele antike Ruinen datieren aus dieser Zeit Rom hatte in dieser Epoche eine differenzierte Stadtstruktur mit fast 1 000 000 Einwohnern Eine Stadt kann bestimmt sein durch ihre Hauptfunktion staatsrechtliche und religiose Rolle sowie durch die Art wie die Stadt Zugang zur romischen Welt gefunden hat Des Weiteren lassen sich Orte darin unterscheiden ob sie rituell gegrundet wurden oder nicht Mit ritueller Grundung sind Oppidum und Colonia Rom Ohne rituelle Grundung sind Vicus und Municipium 13 Romerstadte in Deutschland entstanden vornehmlich an Rhein und Donau vor allem aus Legionslagern Castra Regina Regensburg Augusta Vindelicorum Augsburg Confluentes Koblenz Colonia Claudia Ara Agrippinensium Koln Augusta Treverorum Trier Mogontiacum Mainz Sorviodurum Straubing und Colonia Ulpia Traiana Xanten In Osterreich entstanden viele Romerstadte aus Legionslagern am Donaulimes aber auch im Landesinneren Vindobona Wien und Carnuntum bei Wien Iuvavum Salzburg Lauriacum auf dem Stadtgebiet von Enns Virunum bei Klagenfurt Teurnia bei Spittal an der Drau sowie Flavia Solva bei Leibnitz In der Schweiz sind folgende Romerstadte nachgewiesen Augusta Raurica Kaiseraugst Aventicum Avenches Iulia Equestris Noviodunum Nyon und Forum Claudii Vallensium Martigny Die fruhesten Wohnhauser in den germanischen Provinzen waren Holzbauten mit verputzen Wanden ab der Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr jedoch durch Bauten mit Steinfundamenten ersetzt Die Struktur dieser romischen Stadt war hoch entwickelt und wurde im Laufe der Stadtgrundung bei der Limitation Vermessung festgelegt Ein charakteristisches Merkmal war das Schachbrettmuster als Planstadt welches aus den sich rechtwinklig schneidenden Strassen resultierte die meist von einer Stadtmauer umschlossen waren Bei Municipia Civitas Hauptstadten oder Vici wurde das Schachbrettmuster der Strassen nicht grundsatzlich angewandt Die Regelmassigkeit im Strassenbild ergab sich hier durch die Anlage der Strassen im rechten Winkel zu der Hauptdurchgangsstrasse Romische PlanstadtDen Mittelpunkt einer romischen Stadt bildete der Schnittpunkt der von Ost nach West verlaufenden Hauptstrasse decumanus maximus und der Nord Sud Achse cardo maximus Hier befand sich das Forum wo sich der Grossteil des politischen religiosen und wirtschaftlichen Lebens abspielte Des Weiteren wurde dort die Gerichtsbarkeit ausgeubt Meist schloss sich an das Forum die Basilika an in der offentliche Versammlungen stattfanden Zudem wurden in der Nahe des Forums noch das Kapitol der Haupttempel und fur das offentliche Leben wichtige Bauten wie zum Beispiel Theater und Thermen errichtet Um dieses Zentrum herum befanden sich die Wohnviertel insulae die zunachst meist aus einstockigen Einzelwohnhausern bestanden Spater kamen in den armeren Stadtvierteln auch mehrstockige Mietshauser hinzu Zwischen ihnen lagen weitere Gebaude wie der Zirkus eine von Sitzreihen flankierte Rennbahn oder kaiserliche bzw Verwaltungspalaste Bei der rituellen Neugrundung einer Stadt wurde nach dem ritus etruscus nach Vorbild der Grundung Roms vorgegangen Zuerst wurde das augurium Augur eingeholt und der Ort bestimmt Danach wurde der Nabel der Stadt der mundus eine Opfergrube ausgehoben und mit Opfergaben gefullt Als Nachstes wurde das Pomerium gezogen als aussere Grenze der Stadt mit ritueller Bedeutung Das Pomerium wurde von einem Bronzepflug mit einem weissen Stier und einer weissen Kuh vorgespannt gezogen Die Erdschollen fallen nach innen und symbolisieren den murus die Furche symbolisiert den Graben An den Torstellen wurde der Pflug ausgesetzt und hinubergetragen sodass die Strasse die heilige Grenze nicht verletze Danach wurde die Vermessung der Stadt die Limitatio durchgefuhrt und die zwei Hauptachsen der Stadt der decumanus maximus in West Ost Ausrichtung und der cardo maximus in Nord Sud Ausrichtung festgelegt Zuletzt wurde die Stadt geweiht 14 Das romische Aquadukt in Segovia Der Titusbogen in RomAuch sanitar waren die Stadte der Antike fortschrittlich die Wasserversorgung wurde durch uber und unterirdische Wasserleitungen sowie die Aquadukte bruckenartige Uberlandleitungen gewahrleistet In den Stadten wurde das Wasser mit Druckrohrleitungen verteilt Damit wurden unter anderem so aufwandige Bauten wie die Thermen versorgt in denen teilweise tausende Menschen Platz fanden Diese stellten nicht nur mit ihrer prunkvollen Ausstattung wie der Bodenheizung dem warmen Wasser und den Saulenhallen sondern vor allem mit ihren Leseraumen Bibliotheken und Sportanlagen einen gesellschaftlichen Mittelpunkt dar Um diese Steinbauten errichten zu konnen wurde zu dieser Zeit der Mortel erfunden Dieser ermoglichte auch den Bau von offentlichen Gebauden wie Sportarenen eindrucksvollen Rundbauten und freistehenden Triumphbogen welche die Macht Roms symbolisierten Wahrend der fruhen Kaiserzeit gab es eine gefestigte Schicht lokaler Eliten in den romischen Stadten denen die politische Fuhrung auf kommunaler Ebene oblag Das stabilste Element im Gesellschaftsgefuge bildete der Dekurionenstand ordo decurionum der massgeblichen Einfluss auf das soziale und politische Leben in den Stadten hatte Die soziale Herkunft dieser Gruppe unterschied sich in den Provinzen Dazu gehorten Ritter die nach langerem Dienst in die Kommunen zuruckkehrten oder wie in Niedergermanien lokale Eliten Militars Kolonisten oder wie in gallischen Provinzen der alte Stammesadel Im Wesentlichen regelte jedoch das Geld den Zugang zu Ehrenamtern honoratioren Es musste ein Minimalvermogen nachgewiesen werden Die lokalen Eliten waren zumeist Grundherren von benachbarten Gutern Den meisten Dekurionen wurde als Anerkennung das romische Burgerrecht verliehen Da das Land nur von Zentralorten aus verwaltet werden konnte bildete sich eine grundbesitzende Aristokratie heraus die politisch alle entscheidenden Funktionen ubernahm Das verhaltnismassig einfach strukturierte politische System auf kommunaler Ebene bestand aus zwei politischen Organen Der Rat hatte meist 100 auf Lebenszeit bestellte Mitglieder Er fungierte als beratende Versammlung und entschied uber die fur die Stadt aufzubringenden Leistungen Die Magistratur bestand aus vier bis sechs Beamten nur den Dekurionen zuganglich Sie wurde von den zwei Burgermeistern duoviri gefuhrt Sie war fur die Rechtsprechung Verwaltung der Kassen Polizei und Durchfuhrung der Kulte zustandig Von ihrer kapitalkraftigen Oberschicht erwarteten die ubrigen Schichten die Sicherung der Lebensmittel und Wasserversorgung die Finanzierung aufwendiger Bauten und Spiele sowie die Reprasentation der Stadt Sie waren dazu verpflichtet die Steuern einzutreiben fur deren Einhaltung sie hafteten Die Tatsache dass auf dem Dekurionenstand das Funktionieren der Stadt basierte fuhrte auch zum Niedergang der Stadte in verschiedenen Reichsteilen In der alteren Forschung herrschte die Ansicht vor dass durch die Kosten fur Militar und Burokratie die Oberschichten in der Spatantike ruiniert wurden Sie konnten die Stadt nicht mehr versorgen und sie wurden ausserdem zu Leistungen verpflichtet die sie bis dahin freiwillig erbracht hatten Massive Veranderungen im sozialen und politischen Gefuge waren die Folge Soziale Aufsteiger wie Handler und Handwerker hatten Zugang zu den Amtern Ein System der Zwangsmitgliedschaft wurde schliesslich eingefuhrt wonach jeder Dekurio werden musste der das erforderliche Mindestvermogen besass Neueren Forschungen nach bluhten die meisten spatantiken Stadte offenbar noch bis ins spate 5 und fruhe 6 Jahrhundert hinein auf Erst aufgrund von Kriegen zum Beispiel die islamische Expansion bzw im Westen auch aufgrund des weitgehenden Zusammenbruchs des romischen Verwaltungssystems und einem Niedergang des kulturellen Niveaus kam es dann zu einem regional unterschiedlich stark ausgepragten Verfall stadtischer Zentren und zum Niedergang der poleis siehe Kastron 15 Stadtentwicklung im Mittelalter Bearbeiten Spatantike und Fruhmittelalter Bearbeiten Darstellung einer spatmittelalterlichen Ratssitzung die Burger werden mit Wappen dargestelltMit der Volkerwanderung verfielen die Stadte in Mitteleuropa weitgehend wenngleich schon nach dem 2 Jahrhundert n Chr vielerorts ein Verfall von Bausubstanz und Infrastruktur eingesetzt hatte Dieser lasst sich archaologisch unter anderem am Aufbrechen geschlossener Siedlungsstrukturen der Gewinnung von Baumaterial aus offentlichen Bauten und der Bebauung zuvor freier Platze festmachen Die zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen fuhrten dazu dass vermehrt Stadtmauern gebaut wurden uber die zuvor nur wenige Stadte in Gallien und Germanien verfugt hatten Schon zu diesem Zeitpunkt umschlossen die neuen Mauern oft nur Teile der vorherigen bebauten Stadtteile Beginnend mit dem Alemanneneinfall von 260 waren nach und nach zunachst die rechtsrheinischen Limesstadte zerstort worden Bis zum 5 Jahrhundert eroberten die Germanen auch die Romerstadte am Rhein Nur noch in wenigen dieser Stadte konnten sich geringe galloromische Restbevolkerungen halten Die Germanen selbst mieden die Stadte und die von ihnen ubrig gebliebenen Trummerfelder als Siedlungsgebiete Die bedeutenden Romerstadte blieben aber erhalten zum Beispiel Trier Koln Regensburg Bonn Augsburg wenn auch nicht in der Bausubstanz Ebenso kann fur den salfrankischen und spater merowingischen Bereich in Nordgallien ein starkerer Erhalt von Bevolkerung und Strukturen der romischen Stadte angenommen werden So wurden 108 der 113 Civitates die um das Jahr 400 herum in der Notitia Galliarum verzeichnet gewesen waren unter den Merowingern zu Bischofssitzen Dadurch entwickelte sich ahnlich wie in wenigen Stadten am Rhein eine Kontinuitat der spatromisch christlichen Tradition und eine fortgesetzte Funktion als religiose und kulturelle Zentren Zunachst ubernahmen Bischofe viele Funktionen der ehemaligen romischen Verwaltungsbeamten Unter den uberlieferten Namen der Bischofe Grafen und Heerfuhrer duces in der fruhmerowingischen Zeit lassen sich sowohl solche romischen als auch germanischen Ursprungs identifizieren was auf eine weiter wichtige Rolle der galloromischen Stadtbevolkerung hinweist Viele der alten Stadtkerne wurden aber auch in Gallien aufgegeben und Neugrundungen am Rand der ehemaligen Zentren etabliert Neben den mehrheitlich noch unter romischer Verwaltung errichteten Stadtmauern setzte im 5 Jahrhundert in Bischofsstadten die Errichtung christlicher Sakralbauten ein Diese waren meist zu einem Komplex einer oder mehrerer Kirchen eines Baptisteriums und der Residenz des Bischofs zusammengefasst Im Zuge der stark zunehmenden Martyrerverehrung wurden zudem Kirchen auf romischen Graberfeldern vor den Stadtmauern errichtet Die politische Funktion der Stadte in den Merowingerreichen lasst sich aufgrund der schlechten Quellenlage nur eingeschrankt nachvollziehen Sicher ist dass die Merowingerkonige mit ihrem Hofstaat zunachst vornehmlich in oder nahe bei einer grosseren Stadt residierten Auch scheint die Ausubung der Macht uber die Reiche die Erhebung und Eintreibung insbesondere der Grundsteuer sowie die Einforderung von publicae actiones zumindest bis zur Mitte des 6 Jahrhunderts im Wesentlichen durch die stadtischen Verwaltungsstrukturen erfolgt zu sein auch wenn diese gegenuber ihrem romischen Ursprung zusehends vereinfacht wurden Als neue Verpflichtung der Stadtbevolkerung verlangten die Konige auch Kriegsdienste was ebenfalls uber die stadtische Verwaltung durchgesetzt wurde Bei Herrscherwechseln kam dem Gefolgschaftseid der Stadtbevolkerung und des Bischofs eine wichtige Rolle zu auch wenn dieser mit Gewaltandrohung erzwungen werden konnte Verwaltungsfunktionen in den Stadten ubernahmen neben den Tragern ursprunglich romischer Amter die Bischofe und zunehmend von den Konigen eingesetzte Grafen So wurden romische Grundsteuerlisten in einigen Stadten bis in das spate 6 Jahrhundert gefuhrt Dies geht zumindest aus den Schriften von Gregor von Tours hervor den einzigen umfangreicheren Quellen zur fruhen merowingischen Geschichte Im Verlauf des Merowingerreiches wuchs die Bedeutung der Grafen als konigliche Amtstrager Moglicherweise ging ihre Funktion aus romischen Amtstragern hervor mit denen die kaiserliche Verwaltung direkte Herrschaft unter Umgehung der Selbstverwaltung der Civitates ausubte Im Verlauf des 6 Jahrhunderts erhielten nahezu alle merowingischen Stadte einen Grafen Comes Seine Hauptaufgaben waren das Aufrechterhalten der Ordnung und die Eintreibung von Steuern und Diensten fur die Konige Haufig kam es dabei zu Konflikten mit den ublicherweise ebenfalls vorhandenen und mit Verwaltungsaufgaben betreuten Bischofen Die Abgrenzung der Befugnisse zwischen Bischof und Graf war nicht klar geregelt und abhangig von der jeweiligen Machtfulle und dem individuellen Verhaltnis zueinander rund zum Konigshof Dabei wurde das Bischofsamt formal durch Wahl vergeben war aber Abhangig von der Anerkennung durch den Konig Diese konnte anders als bei den Grafen aber nicht ohne Weiteres widerrufen werden da die Bischofswurde auf Lebenszeit galt In der Praxis scheinen sich die Grafen auf die Verwaltung der Beziehungen zwischen Konigen und Stadten konzentriert zu haben wahrend die Bischofe bestimmend fur die inneren Verhaltnisse der Stadte waren zur Machtdurchsetzung aber oft auf die Grafen zuruckgreifen mussten Damit war der Grundstein gelegt fur die bischofliche Stadtherrschaft die sich in vielen Stadten bis in die Neuzeit hielt Die Reste der stadtischen Selbstverwaltung verschwanden in dieser Zeit zusehends Einzelne Amtsbezeichnungen und Vorgange aus der romischen Stadtverwaltung sind zwar noch bis in das 9 Jahrhundert hinein nachweisbar doch scheinen diese sich immer mehr zu blossen Titeln der mit Landbesitz beguterten stadtischen Oberschicht und zu rituellen Handlungen zuruckentwickelt zu haben Damit verbunden ist die zuruckgehende Bedeutung der Grundsteuer fur die Finanzierung der merowingischen Reiche Dies beruhte auf der immer weniger leistungsfahigen Burokratie die zum Teil weiterhin auf romischen und damit nicht mehr dem realen Zustand entsprechenden Steuerlisten beruhte auf zunehmendem Widerstand der Stadtbevolkerung gegen die Zahlungen und auf der sich ausweitenden Vergabe von Steuerbefreiungen als konigliche Privilegien die zudem von der Mitte des 7 Jahrhunderts an zusehends als erblich verstanden wurden Ebenfalls von der Mitte des 7 Jahrhunderts an ist keine Aufforderung einzelner Stadtbevolkerungen zum Kriegsdienst mehr nachweisbar Da die Organisation der Steuererhebung und der militarischen Mobilisierung zu den letzten Funktionen der stadtischen Selbstverwaltung gezahlt hatten bedingte der Zerfall dieser Systeme auch den der Selbstverwaltung Fur das Amt des Grafen hatte diese Entwicklung vom spaten 7 Jahrhundert an die Folge dass es territorial weniger fest an die Stadte gebunden wurde Bereits unter den spaten Merowingern wurden die Grafen stattdessen zunehmend mit der Zustandigkeit fur ein ausgedehntes Gebiet einen pagus betraut was sich spater unter den Karolingern als Organisationsstruktur durchsetzte Dies kann zugleich als Ausweis einer starkeren Durchdringung des Landes auch abseits der Stadte durch die Konigsherrschaft verstanden werden Die Konige griffen nun zur Steuererhebung und militarischen Mobilisierung uber die Grafen direkt auf den Adel als Eigentumer grosserer Landereien zu Dies starkte in vielen Stadten die Bedeutung der weiter dort verbleibenden Bischofe Auch die Bedeutung der Stadte als Sitz der koniglichen Hofstaate scheint nachgelassen zu haben Diese wurden zunehmend auf Landsitze verlagert und die Stadte vor allem als Buhnen fur rituelle Akte genutzt Die uberkommenen romischen Freiheitsrechte der Burger blieben zumindest teilweise erhalten Dennoch wanderten im Fruhmittelalter verstarkt Bewohner ab wahrend es kaum Zuwanderung aus dem Umland gab Das zog eine weitere Verodung der auch unter den Merowingern weiter zerfallenden und zersiedelten romischen Stadtstrukturen nach sich zum Teil bis zu einem Stand in dem auf ehemals bebautem Stadtgebiet Ackerbau betrieben wurde Eine gewisse Ausnahme bildeten verkehrstechnisch gunstig gelegene Stadte die durchgangig eine Bedeutung als Schwerpunkte fur Handel und bestimmte Dienstleistungen in ihrem Umland bewahrten Als einzige uberkommene Baustrukturen erfuhren die romischen Stadtmauern in der Merowingerzeit zumindest ortlich und gelegentlich Erhaltungs und Ausbauarbeiten Neubauaktivitaten dauerhafter Strukturen beschrankten sich nahezu ausschliesslich auf Kirchenbauten In Einzelfallen wurden dezentrale Kirchenbauten etwa an Martyrergrabern zu Zentren sich neu bildender Siedlungen Kaiserpfalz GoslarIn der Karolingerzeit ab dem 8 Jahrhundert entstanden Kloster in den Stadten die zu neuen wirtschaftlichen Schwerpunkten wurden ohne jedoch eine Fortsetzung alter Handelstraditionen zu werden Die romischen Stadtburgerrechte und die Selbstverwaltung verschwanden in dieser Zeit vollkommen Auch die Bischofe herrschten nicht mehr aus der romischen Tradition heraus sondern Kraft der vom Konig an sie verliehenen Rechte Im weiteren Verlauf der karolingischen Epoche wurden zunachst Bischofsburgen dann zunehmend auch Konigshofe und Pfalzen in den Stadten errichtet Dazu kamen einige wenige Neugrundungen im karolingischen Kernland zwischen Seine und Rhein sowie an Flussufern und Handelswegen nach Norden beispielsweise Gent Antwerpen Duisburg Soest Wik und Haithabu Mittelalterliche Stadtgrundungen Bearbeiten Magdeburg Blick auf den Dom im Elbtal Altstadt Freiburg im Breisgau Braunschweig Altstadtrathaus mit Altstadtmarktbrunnen Steuerhaus Rathaus und Grosszunft der ehemals freien Reichsstadt MemmingenUnter den Ottonen setzte ab dem 10 Jahrhundert eine bescheidene Welle von Neugrundungen ein Um Herrschaftszentren meist sachsische Grafensitze bereits unter den Karolingern errichtete Pfalzen oder neu gegrundete Bischofssitze wie Magdeburg siedelten sich Handler an die die Oberschicht mit Waren versorgten und sich in Gilden zu organisieren begannen Solche Bischofs oder Burgsiedlungen waren meist in zwei Teile mit eigenen Befestigungsanlagen geteilt Die urbs mit dem Herrschaftssitz und das suburbium mit der Handlerbevolkerung Beispiele fur diese Gliederung sind Frankfurt Wurzburg Fritzlar und Erfurt Die Anzahl der Stadte in Mitteleuropa blieb bis 1100 mit einigen hundert noch sehr gering oft mit einem organisch gewachsenen Stadtgrundriss in dem es oft grosse Freiflachen gab auf denen Vieh gehalten wurde Steinhauser begannen erst ab dieser Zeit in den Stadten zu entstehen Auch eine Stadtmauer war kaum vorhanden sondern meist lediglich ein Wall mit Graben Der weitaus grosste Teil entstand in den folgenden 250 Jahren im Verlauf eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs und nachdem die Angriffe aus den Randgebieten des Reiches geendet hatten In der gleichen Zeit verdoppelte bis verdreifachte sich die westeuropaische Bevolkerung neue Anbaugebiete wurden erschlossen neue Landwirtschaftsmethoden angewendet Geldwirtschaft und Handel ausgedehnt Die unter diesen Rahmenbedingungen gegrundeten spaten Stadte werden als Grundungsstadte bezeichnet die meist durch einen Grundungsakt entstanden und entsprechend einem Entwurf planmassig ausgebaut wurden Als alteste Stadt dieses Typs gilt Freiburg im Breisgau das 1118 gegrundet wurde und 1120 ein fortschrittliches Stadtrecht erhielt Weitere Beispiele fur bedeutende Grundungen in dieser Zeit sind Leipzig 1150 und Lubeck 1158 Die Zentren des neuen stadtischen Aufschwungs lagen in Italien befordert durch den Orienthandel im Rahmen der Kreuzzuge und in Flandern wo sich eine aufstrebende Tuchindustrie entwickelte Ab der Staufer zeit begannen Stadtgrundungen zunehmend eine strategische Komponente zu bekommen Die Konige versuchten ebenso wie die Landesherren mit Stadten die eigenen Einnahmen zu verbessern Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern Vor allem im Rahmen der Eroberung slawischer Gebiete im Osten im 14 Jahrhundert kam es zu einer regelrechten Stadtgrundungswelle an den Orten ehemals slawischer Siedlungen Um 1500 am Beginn der Neuzeit bestehen als bedeutende Stadte unter anderem die Freien Reichsstadte und Hansestadte Koln mit 40 000 Einwohnern Augsburg mit etwa 30 000 Einwohnern Ulm Lubeck Hamburg Rostock Bremen Nurnberg Magdeburg und Braunschweig Die mittelalterliche Grundungsstadt ist der weitaus haufigste Typ an Stadten in Mitteleuropa Die Welle der Stadtgrundungen verebbte in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts aufgrund der Pest epidemie und dem daraus resultierenden Bevolkerungsruckgang In der Folgezeit wurden nur noch wenige Stadte neu gegrundet Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt Bearbeiten Stadtsiegel von 1286 der ehemaligen freien Reichsstadt MemmingenAb dem 11 Jahrhundert begann sich aus der stadtischen Grundbesitzer und Fernhandlerschicht zunachst ein sogenanntes Meliorat dann das mittelalterliche Patriziat zu entwickeln Das Patriziat bildete eine gegen sozialen Aufstieg zunehmend abgeschottete Gruppe in der es in vielen Stadten noch einmal eine Fuhrungsgruppe ratsfahiger Familien gab Nur aus deren Reihen durften sich Mandatstrager rekrutieren Spater wurden auch Ministeriale die zunachst von den Stadtherren als Verwaltungsbeamte eingesetzt worden waren sowie Ritter aus dem Umland in das Patriziat aufgenommen Im 13 Jahrhundert begannen verstarkte Konflikte innerhalb der Stadte Dabei zogen sich die Frontlinien zwischen dem Patriziat das eine grossere politische Selbstbestimmung forderte und den Stadtherren sowie zwischen Patriziat und stadtischen Unterschichten Im 14 und 15 Jahrhundert waren nahezu alle Stadte von solchen auch gewaltsam gefuhrten Auseinandersetzungen betroffen Meist endeten diese Kampfe nicht mit einer grundlegenden Anderung der Stadtverfassung sondern mit dem Aufrucken der rebellierenden Gruppen in das Patriziat und innerhalb des Patriziats in die ratsfahigen Schichten Nach aussen begannen sich die Stadte zunehmend in Bunden zusammenzuschliessen um so mehr politisches und militarisches Gewicht zu erlangen Insgesamt lasst sich im Spatmittelalter ein Anwachsen der stadtischen Unterschichten feststellen die oft ausserhalb der Stadtmauern lebten Niedere Arbeiter bildeten in dieser Zeit ebenfalls Zunfte und erhielten ein vermindertes Kleinburgerrecht das keine politischen Mitbestimmungsrechte umfasste Wirtschaftsstruktur der mittelalterlichen Stadt Bearbeiten Alter Borsenplatz in Brugge Marcus Gerards der Altere 1562 Nach dem Soziologen Max Weber ist die okzidentale Stadt primar ein Markt fur den Fernhandel siehe auch Stadtsoziologie Die Stadt und das Umland waren anders als heute stark voneinander abgegrenzt Die raumliche Trennung entsprach auch der wirtschaftlichen Trennung Das Umland versorgte die Stadt mit Nahrung und Rohstoffen primarer Sektor und die Stadt versorgte das Umland mit handwerklichen Erzeugnissen und Dienstleistungen sekundarer und tertiarer Sektor Wichtig fur das Entstehen und die Entwicklung der Stadte war das Marktwesen Siedlungen an denen ein Markt stattfand waren oft Vorformen fur die Bildung von Stadten da sich dort Handler und Handwerker niederliessen und mit dem Bedurfnis nach Regeln fur die Handelsabwicklung das Rechtswesen ausgebaut wurde Dieses Marktrecht war eine Quelle fur die Entwicklung des spezifischen Stadtrechts Dabei waren Wochenmarkte als kontinuierliche Handlertreffpunkte bedeutender als Jahrmarkte die meist in Bischofsstadten zum Patronatsfest angesiedelt waren Allerdings entwickelte sich nicht aus jeder Marktsiedlung eine Stadt Im linksrheinischen Gebiet befanden sich diese Markte zunachst vor allem dort wo sich bereits in der Romerzeit Handler getroffen hatten Im Osten waren Markte erheblich seltener entstanden meist erst im Fruh oder Hochmittelalter und zogen erheblich haufiger Stadtgrundungen nach sich als im Westen Unter den Merowingern und Karolingern wurden in der Regel romische Markte fortgefuhrt aber nur wenige neue gegrundet Die Karolinger begannen aber mit der rechtlichen Regelung des Marktwesens indem sie das Munzwesen reformierten Marktrechte zu vergeben begannen und die Grafen zu Aufsehern uber die Markte sowie die damit verbundenen Zolle bestimmten Daruber hinaus gab es vor allem Lebensmittelhandel ausserhalb der Stadte und Markte die von einzelnen Grundherren ohne ausdruckliche konigliche Erlaubnis betrieben wurden Unter den Karolingern begann sich das Marktwesen nach Osten auszudehnen insbesondere im Sklavenhandel mit Awaren und Slawen Sachsische Burgen und Hafen erlangten verstarkte Bedeutung als Handelsplatze Unter Ottonen und Saliern begann sich das konigliche Marktregal durchzusetzen Am Ende der ottonischen Epoche war Handel der uber Lebensmittel hinausging praktisch nicht mehr ausserhalb koniglich bewilligter Markte moglich Unter Otto dem Grossen begann das Marktrecht insbesondere der Marktfrieden zum personlichen Schutzrecht fur Handler und Kunden zu werden die sich auf dem Weg zu einem Markt befanden Unter den Ottonen stieg die Anzahl der erteilten Marktrechte sprunghaft an Zunachst grundeten vor allem Kloster ab dem 12 Jahrhundert auch Landesherren verstarkt Markte und erhielten dafur die konigliche Bewilligung Viele Stadte hatten das Stapelrecht ein Privileg das Fernhandler zwang ihre Waren zum Verkauf anzubieten und leiteten die Fernhandelswege durch ihre Stadt Das stadtische Handwerk organisierte sich in Kleinbetrieben mit einem Meister und ein bis zwei Gesellen deutlich seltener mit funf oder mehr Gesellen Oft betrieben Handwerker zusatzlich Landwirtschaft Zudem arbeiteten nicht alle ausschliesslich fur den freien Markt Viele waren vor allem im fruhen Mittelalter an einen adligen Haushalt gebunden fur den sie produzierten Die Handwerkszunfte regulierten das Wirtschaftsgeschehen indem sie die Zahl der Handwerker und damit die Konkurrenz begrenzten neue Produktionsmethoden verboten Rohstoffversorgung Herstellungs und Verkaufsbedingung und Preise festlegten Zudem kamen ihnen militarische religiose und soziale Funktionen zu Im Spatmittelalter entwickelte sich aber ein Ubergang zur arbeitsteiligen Massenproduktion in die auch neue Techniken Einzug hielten Das Recht in der mittelalterlichen Stadt Bearbeiten Alteste gedruckte Ansicht Nurnbergs Schedelsche Weltchronik 1493Die rechtliche Stellung der mittelalterlichen Stadt war gepragt von ihrem Status als freie Reichsstadt oder Furstenstadt wobei der genaue Status sehr unterschiedlich sein konnte Generell hatten die Stadte das Bestreben sich von der Herrschaft der Stadtherren der in ihr residierenden Bischofe und Burgvogte vgl Reichsstadt Nurnberg zu befreien was ihnen mehr oder weniger erfolgreich gelang Bei den Grundungsstadten wurden diese Freiheiten um die altere Stadte oft lange kampften bereits im Stadtrecht zur Grundung verankert Viele Stadte wurden durch Handel und Handwerk sehr reich und konnten sich dadurch lange gegenuber den Stadtherren behaupten die Stadte gerne aus wirtschaftlichen und militarischen Grunden unter ihre Kontrolle bringen wollten Die mittelalterliche Stadt stand damit in scharfer Konkurrenz zu den weltlichen und geistlichen Territorialherrschaften In Gebieten mit starker Territorialherrschaft hatten es die Stadte schwer sich zu behaupten so gab es im bayerischen Stammland mit Regensburg nur eine Reichsstadt die um ihren Status kampfen musste Im territorial zersplitterten Franken und Oberschwaben entstanden machtige Reichsstadte wie Nurnberg Rothenburg Augsburg oder Reutlingen und im Norden waren die Hansestadte wie Lubeck Bremen Hamburg und Rostock starke Wirtschaftsstandorte Grundlage der inneren Rechtsstruktur der mittelalterlichen Stadte war der stadtische Friede Dieser Zustand garantierter Gewaltlosigkeit entwickelte sich bei alteren Stadten aus dem Friedensrecht der stadtischen Keimzelle dem Markt oder Burgfrieden Bei planmassigen Stadtgrundungen des Hoch und Spatmittelalters wurde der Stadtfrieden meist bei der Grundung festgeschrieben Ursprunglich war die Garantie dieses Friedens die wichtigste rechtliche Funktion des Stadtherren Mit der zunehmenden Bedeutung der Burgerschaft als eigenstandige Macht mit politischen Strukturen wurde sie die Tragerin des Friedens was eine Voraussetzung fur die Emanzipation den Stadtherren gegenuber darstellte Der Friedensbruch wurde als Bruch des Burgereides verstanden und entsprechend streng bestraft auch wenn beispielsweise die Verletzungen als Folge eines Angriffs nur gering waren Zudem waren Burger zur Verbrechensverfolgung angehalten Um wichtige Gebaude wie das Rathaus gab es meist zusatzliche Friedensbezirke mit verscharften Bestimmungen Haufig wurden nachtliche Ausgangsverbote oder beschrankungen erlassen Im Spatmittelalter begannen sich die stadtische Friedensordnung und die stadtische Gerichtsbarkeit ins Umland auszudehnen Die Stadte waren zudem wichtige Trager der Landfriedens bewegung des 12 Jahrhunderts Zweites Rechtsprinzip war die stadtische Freiheit Leibeigene oder Horige die in die Stadtgemeinschaft aufgenommen wurden erlangten die personliche Freiheit Dieses Recht war ursprunglich von den Stadtherren gewahrt worden um die Zuwanderung in die Stadte und deren Funktion als Wirtschaftszentren zu starken Ahnliche Freiheitsrechte wurden auch in Regionen gewahrt in denen Land urbar gemacht und dazu Bauern angelockt werden sollten Viele Stadte stellten allerdings Hurden fur die Aufnahme in ihre Gemeinschaft auf um die Konflikte mit den umliegenden Landesherren wegen der Abwerbung von Untertanen zu verringern Das stadtische Freiheitsrecht umfasste auch die Gleichheit aller Burger vor Gericht Bei weitem nicht alle Bewohner einer Stadt genossen das volle Burgerrecht und damit die volle stadtische Freiheit Die Stadt selbst konnte in ihrem Umland auch Horige haben Stadtmauer von MayenInsbesondere im Verlauf der Emanzipation von den Stadtherren organisierten Stadte auch das eigene Wach und Verteidigungswesen Zentrales Element war die Stadtmauer zu deren Instandhaltung und standigen Besetzung die Burger verpflichtet waren Im Kriegsfall waren alle arbeitsfahigen Manner der Einwohnerschaft zum Verteidigungsdienst verpflichtet Die Waffen wurden selbst bezahlt Im Gegenzug musste die Stadt gefangen genommene Kampfer der eigenen Seite auslosen Die Oberschicht stellt die Kavallerie das stadtische Schutzencorps wurde zunehmend auch als Polizeitruppe eingesetzt Fur armere Einwohner wurden in Zeughausern Waffen gelagert An der Verteidigung waren auch verbundete Adlige Horige der Stadt und Soldner beteiligt Ab dem 14 Jahrhundert entzogen sich wohlhabende Burger zunehmend ihrer Verteidigungspflicht indem sie Ersatzmannen stellten Zunehmend wurden besoldete Wachter und Stadtknechte eingesetzt Die innere Rechtsstruktur der Stadte unterschied sich erheblich von der des Umlands Es umfasste die verliehenen Rechte und Freiheiten beispielsweise Marktprivilegien Munzrecht Zoll Steuer oder Wehrhoheit und wurde im Verlauf der Entwicklung durch verschiedene Gewohnheitsrechte erganzt und verandert Das stadtische Recht wurde in Statuten niedergeschrieben Diese Rechtssammlungen wurde oft Willkuren genannt Rechte die nicht althergebracht waren sondern aus einem bewussten Willensakt gewahlt also gekurt wurden Wer den Burgereid leistete unterwarf sich damit auch den Willkuren Vor allem in den Neugrundungswellen des Spatmittelalters bildeten sich Stadtrechtsfamilien Bei Neugrundungen von Stadten wurden die Rechtsordnungen bereits bestehender Stadte ubernommen So wurde das Deutsche Recht in den Stadten von Mittel und Osteuropa ubernommen zum Beispiel als Lubisches Recht Lubeck unter anderem in Holstein Mecklenburg Pommern Preussen Litauen Lettland Estland Magdeburger Recht unter anderem in Brandenburg und Sachsen mit seiner schlesischen Schlesien Nordbohmen und polnischen Polen Belarus Variante und dem Neumarkter Recht oder der nordlichen Variante dem Kulmer Recht das sich uber Posen und West und Ostpreussen erstreckte Soester Stadtrecht in uber 60 Stadten vor allem in Deutschland Suddeutsches Stadtrecht unter anderem in Suddeutschland Osterreich Sudbohmen Ungarn Slowakei Nurnberger Recht unter anderem in Franken Westbohmen Stadtstaaten oder Stadtrepubliken Bearbeiten Freie Hansestadt Bremen Marktplatz Domshof Dom Rathaus und Liebfrauenkirche Hansestadt Lubeck HolstentorIm Mittelalter entwickelten sich mehr oder weniger abhangige Stadtstaaten oder Stadtrepubliken Stadte die sich im Heiligen Romischen Reich den Status einer Freien Reichsstadt erworben hatten oder in Italien selbstandige Staaten waren Ein Stadtstaat ist im Gegensatz zum Flachenstaat ein Staat der nur das Gebiet einer Stadt und sein engeres Umland umfasst Es kann sich dabei um einen souveranen Staat oder um einen Gliedstaat innerhalb eines Bundesstaates nach dem foderalistischen Prinzip handeln Im Heiligen Romischen Reich wurden als Freie Reichsstadt jene Kommunen bezeichnet die keinem Reichsfursten sondern direkt dem Kaiser unterstanden und auch einige Bischofsstadte die eine gewisse Autonomie erworben hatten Es gab im Mittelalter 107 bis moglicherweise 115 Reichsstadte Im Westfalischen Frieden 1648 verloren Metz Tull Toul Wirten Verdun und die eidgenossischen Stadte Basel Bern Luzern Mulhausen Schaffhausen Solothurn Zug und Zurich diesen Status Bis 1679 bzw 1681 wurden Bisanz Besancon Colmar Hagenau Kaisersberg Kaysersberg Landau in der Pfalz Munster Munster Oberehnheim Obernai Rosheim Schlettstadt Selestat Turkheim Turckheim Weissenburg Wissembourg und Strassburg von Frankreich annektiert und verloren damit ihren Status Bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gab es insgesamt noch 51 Reichsstadte danach nur noch sechs Stadte Augsburg Bremen Frankfurt am Main Hamburg Lubeck und Nurnberg Ab 1815 blieben im Deutschen Bund bzw im Deutschen Reich noch vier Stadte und zwar Bremen Frankfurt am Main bis 1866 Hamburg und Lubeck bis 1937 selbstandige Stadtrepubliken bzw ab 1866 selbstandige Lander des Deutschen Reichs In der Bundesrepublik Deutschland sind Berlin Bremen und Hamburg als Stadtstaaten selbstandige Lander Venedig Wahr und Hoheitszeichen der Serenissima Der Lowe von St Markus Gemaldeausschnitt von Vittore Carpaccio 1516 In Italien hatten die Stadtrepubliken Venedig 713 16 1797 Florenz 12 Jh 1531 Genua 11 Jh 1797 besondere Bedeutung Zu erwahnen sind noch unter anderem Brescia Como Grosseto Lucca Massa Marittima Pisa und Verona Rom war 1354 nur kurzfristig Stadtrepublik In der Schweiz gingen viele Schweizer Kantone aus Stadtstaaten hervor die zuvor Reichsstadte waren Die fruhere Reichsstadt Basel wurde 1833 als Halbkanton ein Stadtstaat Die fruhere Reichsstadt Zurich war bis 1798 als Stadtstaat eine Freie Republik im Bund der Eidgenossen Genf wurde 1536 die Genfer Republik und 1814 Stadtrepublik bis es 1815 um ehemals franzosische Landgebiete zu einem auch landlichen Kanton mit 45 Gemeinden erweitert wurde Weitere Stadtrepubliken waren unter anderem Nowgorod 1136 1478 und Pskow 13 15 Jh in Russland sowie Dubrovnik Republik Ragusa 14 Jh 1808 und die Republik Krakau 1815 1846 Als Freie Stadt wurde auch Danzig bezeichnet als die Stadt von 1920 bis 1939 unter der Hoheit des Volkerbunds stand Politik in der mittelalterlichen Stadt Bearbeiten Zunachst wurden die Stadte direkt vom jeweiligen Stadtherren und seinen Beamten beherrscht Im 12 Jahrhundert begannen nach dem Vorbild der Stadte der Lombardei diese Beamte sich zunehmend zu verselbststandigen die Beamten kamen aus den Familien des Patriziats Bis zum 13 Jahrhundert gab es Stadtrate in nahezu allen Stadten Parallel begann ein Prozess der Ubertragung von Rechten vom Stadtherren auf den Stadtrat Diese Rechte wurden nicht mehr im Auftrag des Stadtherren sondern verstarkt aus dem eigenen Machtanspruch des Stadtrats heraus beansprucht der sich aus der im Burgereid vereinten Burgerschaft speiste Nach den Standekampfen des 13 Jahrhunderts war dieser Prozess im 14 Jahrhundert weitgehend abgeschlossen und die Stadtrate hatten sich als Regierung der Stadte aus eigener Macht etabliert Im 15 Jahrhundert bildeten sich spezialisierte Ratsausschusse Neben politischen Entscheidungen reglementierte der Stadtrat auch die stadtische Wirtschaft und legte Warenpreise fest Zudem wurden Verordnungen zum Schutz des Wassers erlassen 16 Auch die Niedere Gerichtsbarkeit ging vom bevollmachtigten Schultheiss des Stadtherren an den Rat uber Etwas langsamer und nicht uberall folgte diese Entwicklung auch fur die Blutgerichtsbarkeit die gelegentlich an den Stadtrichter oder Burgermeister personlich weitergegeben wurde Die Wahlen zum Stadtrat waren sehr unterschiedlich gestaltet Anfangs wurde der Rat von der Burgerschaft fur kurze Perioden gewahlt Die Amtszeiten weiteten sich aber immer mehr aus teilweise bis zur Wahl auf Lebenszeit Meist umfasste der Rat 12 24 oder 36 Mitglieder vor allem im Spatmittelalter kam es aber zur Vergrosserung dieser Zahl in Extremfallen auf bis zu 300 Mitglieder Ab dem Ende des 15 Jahrhunderts kam die Bezahlung des vormals ehrenamtlichen Ratsamtes auf Neben der Teilnahme an Ratssitzungen in denen politische Entscheidungen gefallt wurden bekamen einzelne Ratsmitglieder auch Amter diplomatische oder militarische Aufgaben ubertragen Diese Amter wurden meist jahrlich unter den Ratsmitgliedern verteilt Erst im 15 Jahrhundert kamen langere Amtsperioden auf Daneben gab es Dienstamter deren Inhaber keine Ratsmitglieder waren und von der Stadt besoldet wurden Mit dem Zuwachs des Schriftverkehrs und der Notwendigkeit die Rechtsposition der Stadt nach innen und aussen zu vertreten wurden Ratskanzleien eingerichtet in denen anfangs meist Kleriker arbeiteten spater auch Juristen als rechtliche Berater siehe Stadtschreiber Kanzleivorsteher Merkmale der mittelalterlichen Stadt Bearbeiten Carcassonne Stadtmauer Stralsund Rathaus NikolaikircheAussere Abgrenzung durch Stadtmauer und zugehorigem Stadtgraben Grafte manchmal als Gewasser angelegt Kompakte Siedlungsform mit Zentrum Marktplatzen Rathaus Burgerhausern Kirchen politisch oft in Opposition zur landesherrlichen Burg mit Burgkirche bzw Bischofsbezirk Soziale und berufliche Differenzierung der Stadtbevolkerung in Stadtvierteln Rechtliche Sonderstellung Selbstverwaltung und eigene Gerichtsbarkeit Burgerrechtsprivileg Okonomische Funktion Markthoheit vgl Roland Fernhandel Stapelrecht arbeitsteilige Guterproduktion Ackerburger Im Inneren war die rechtliche Stellung der Bewohner einer Stadt streng gegliedert in Burger und Inwohner Patrizier in Zunften organisierte Handwerker und dem Klerus Demographisch war sie auf standigen Zuzug vom Lande angewiesen Der Zustrom war gesichert da ihre Bewohner durch Rechtsprechung und Zunftverfassungen eher von Belieben der jeweiligen Herrscher freigestellt wurden was im Sprichwort Stadtluft macht frei zum Ausdruck gebracht wurde Die Wohnhauser waren in Parzellen angeordnet Wirtschaften und Wohnen war unter einem Dach untergebracht Gleiches Gewerbe siedelte sich in gleichen Vierteln und Strassen an Die Bautatigkeit der Burger wurde von der Stadt kontrolliert zum Beispiel schrieb die Stadt den Abstand zwischen den Hausern wegen des Brandschutzes vor Neuzeit bis Gegenwart Bearbeiten Mannheim Rheinschanze und Zitadelle 1620 Friedrichstadt Die Hausmarke zeigt das Stadtwappen Amsterdams Festung Orsoy um 1650 In der Zeit nach dem Mittelalter wurden nur noch wenige Stadte neu gegrundet die einem der folgenden Typen zuzuordnen sind Bergstadt Ab dem 12 Jahrhundert und verstarkt im 16 Jahrhundert entstehen Bergstadte aus montanwirtschaftlichen Interessen in den Mittelgebirgen und in den Alpen insbesondere im Harz Erzgebirge Bohmerwald Schwarzwald zum Beispiel Clausthal Zellerfeld 1530 Bad Lauterberg Harz Annaberg Schwaz und Freudenstadt Planstadt Der Stadttyp Planstadt bezeichnet weniger die Funktion der Stadt in ihrem jeweiligen Umfeld als vielmehr die Art ihres Entstehens Bei vielen Neugrundungen wurde die Gelegenheit genutzt eine ideale Stadt nach den Vorstellungen der Zeit zu bauen Mitunter wurde auch die bestehende abgerissen und nach neuen Planen wieder aufgebaut Im Prinzip folgt die Planung neuer Stadtteile und Satellitenstadte den gleichen Prinzipien Auch der englische Begriff New Town steht fur eine geplante moderne funktionale neu erbaute Stadt oder Stadtteil zur Entlastung der grossen Ballungszentren Beispiele fur solche Planstadte sind unter anderem Deutschland Eisenhuttenstadt Espelkamp Erlangen Freudenstadt Halle Neustadt Hochdahl Julich Karlsruhe Lippstadt Mannheim Stadtallendorf Wolfsburg Neue Stadt Wulfen Vereinigtes Konigreich 31 New Towns Niederlande unter anderem Almere Lelystad und Emmeloord Frankreich Die villes nouvelles wie Cergy Pontoise oder Marne la Vallee im Pariser Ballungsraum Danemark Orestad als neuer Stadtteil von Kopenhagen Russland zahlreiche Stadtneugrundungen Israel rund 30 Stadtneugrundungen Welt Brasilia in Brasilien Chandigarh in Indien Canberra in Australien Exulantenstadt Exulantenstadte gelegentlich auch Exilantenstadte genannt sind Grundungen durch und oder fur Glaubensfluchtlinge des 16 bis 19 Jahrhunderts Exulantenstadte zumeist aber Stadterweiterungen entstanden fur Hugenotten in Berlin Erlangen Karlshafen Kassel Neu Isenburg Remonstranten Niederlander in Friedrichstadt Calvinisten und Mennoniten Wallonen und Flamen in Altona Wesel Lutheraner Salzburger in Schlesien Sachsen Johanngeorgenstadt Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Mormonen in Salt Lake City Festungsstadte bei deren Planung sich die Stadt der militarischen Funktion als Festung unterordnen musste wurden im 17 Jahrhundert gegrundet als die mittelalterlichen Stadtmauern den weiterentwickelten Kanonen nicht mehr standhalten konnten Typisch sind die sternformigen Bastionen die sich um die Stadt legen Manche mittelalterliche Stadtmauer wurde durch eine derartige Stadtbefestigung ersetzt was die Stadt nachtraglich zur Festungsstadt machte Typische Beispiele sind die Stadte Neuf Brisach und Orsoy Eine Besonderheit der Festung Orsoy ist die Nutzung des Rheins als Teil der Festungsanlage Die Residenzstadte des 17 bis 19 Jahrhunderts wurden meist nach dem Vorbild von Versailles errichtet so zum Beispiel Karlsruhe 1715 und Ludwigsburg 1718 Haufig wurden bestehende Stadte um Residenzviertel mit Schloss erweitert zum Beispiel In der Renaissance Detmold Gustrow Schleswig Wolfenbuttel Im Barock Berlin Charlottenburg Munchen Nymphenburg Hannover Herrenhausen Kirchheimbolanden Oldenburg oder nach Grundsatzen des Barockstils umgestaltet wie Dresden oder neu gegrundet wie Ludwigslust Im 19 Jahrhundert Schwerin Renaissance Bearbeiten Matthaus Merian Gustrow 1653 mit RenaissanceschlossDie Renaissance definiert Stadtgrundriss und Stadtbild neu doch bleiben etliche Stadtentwurfe unverwirklicht Die verwirklichten werden oft als Idealstadte bezeichnet die gebaute Wirklichkeit ideal vor allem in geometrischer Hinsicht ausrichteten Sie orientieren den Stadtgrundriss zentral auf den Hauptplatz in der Stadtmitte auf den die Hauptstrassen sternformig zulaufen Um diesen konzentrieren sich die wichtigen Bauten der Stadt als einzelne in Anlehnung an die wiederentdeckte Antike einfache geometrische Baukorper Wurfel Zylinder usw die auf diese Weise im Stadtbild hervorgehoben werden Dies kontrastiert zu den vorher organisch gewachsenen oder geplanten aber dem naturlichen Gelande angepassten mittelalterlichen Stadten Barock Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Karlsruher Stadtansicht 1721 Kupferstich von Heinrich SchwarzIm Barock verankern die Fursten ihren Sitz fest mit und in den vormals fruhburgerlich regierten Renaissancestadten setzen am Hauptplatz im Stadtzentrum ihr Schloss an die Stelle der vorherigen Renaissancebauten und sorgen fur einheitliche in Konstruktion Hohe und Farbe auf das furstliche Schloss hinfuhrende Stadtbebauung Es entstehen dadurch ganzlich vom Barock durchdrungene Stadte wie Wien durch Maria Theresia im 18 Jahrhundert oder Karlsruhe aber auch Rom mit seinen Platzen und Paris sowie Versailles geben hier Beispiele Die durchgreifenden baulichen rechtlichen und stadthygienischen Erlasse der Barockfursten bereiteten die Bewaltigung und Verwaltung der viel umfangreicheren Massenerscheinungen der sich ankundigenden Industrialisierung in den Stadten vor Klassizismus und industrielle Anfange Bearbeiten Parlament in WienDie neue Gruppe der erfahrenen Verwaltungsfachleute versucht schon im Klassizismus Ende 18 Anfang 19 Jahrhundert und den industriellen Anfangen die gesellschaftlichen Barrieren wie Leibeigenschaft Zunfte und Privilegien sowie Slums oder fehlende Stadthygiene anzugehen So entstehen in Paris Massenwohnbauten die von anderen Stadten nachgeahmt werden zum Beispiel spater Berlin Mietskasernen Vor allem durch das klassizistische England und speziell London werden Impulse gegeben die Natur wieder in die engen finsteren Stadte einzubeziehen In der Folge entstehen in ausgesparten Baublocks oder an Stelle von beseitigten Stadtbefestigungen Schleifung Stadtparks oder vormals furstliche Schlossparks werden fur die Stadtbewohner geoffnet Zunehmend setzen sich Bewegungen fur durchgrunte und hygienische Wohnviertel durch deren Realisierung aber erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts in Gang kommt Stadtgrossen im 19 Jahrhundert Bearbeiten New York um 1888 Lima um 1888 Stadtplan von Munchen 1858Durch die industrielle Bewegung nahm die Verstadterung in den Hauptstadten und damaligen Industriestandorten erheblich zu Folgende Einwohnerzahlen in Tausend sind von 1800 bis 1900 zu verzeichnen geordnet nach dem Stand von 1900 dazu zum Vergleich der Bevolkerungsstand der Stadt nicht der Agglomeration von 2005 17 Dabei ist zu erkennen dass Stadte wie Istanbul Lima Krakau Prag und Rom im letzten Jahrhundert uberproportional gewachsen sind Leipzig oder Magdeburg hingegen stagnierten Einwohner in Tausend Stadt 1800 1850 1880 1900 2005New York City 88 696 1 912 3 437 8 143Berlin 172 419 1 122 1 889 3 395Chicago 0 1 30 503 1 699 2 842Wien 247 444 726 1 675 1 626Istanbul 500 700 800 940 8 803Budapest 54 178 371 732 1 719Hamburg 130 132 290 706 1 744Neapel 350 449 494 690 995Kairo 200 250 370 580 10 834Boston 137 363 551 2 017Mailand 170 242 322 540 1 299Rom 153 175 300 500 2 553Munchen 30 110 230 500 1 260Leipzig 32 63 149 456 503Breslau 60 114 273 423 636Dresden 62 96 221 396 495Lima 60 80 102 104 8 049Koln 50 97 145 373 983Frankfurt am Main 48 65 137 289 652Nurnberg 30 54 100 261 499Graz 31 66 100 170 255Magdeburg 36 72 98 230 229Prag 75 118 162 202 1 182Bremen 40 55 112 161 547Krakau 24 50 66 91 757Die Entwicklung in Deutschland nach 1850 BearbeitenDie Industrialisierung Bearbeiten Blick uber die Stadt Greiz die Gebaude stammen grosstenteils aus der Zeit des deutschen KaiserreichsDie Industrialisierung gekennzeichnet vor allem dadurch dass die Dampfmaschine den manuellen Betrieb ersetzt und in der Eisenbahn Verwendung findet beginnt in England bereits ab dem 18 in Belgien Frankreich USA und Deutschland ab dem 19 Jahrhundert sowie in Japan ab Anfang des 20 Jahrhunderts Andere Lander folgen teilweise bis heute Das Industriezeitalter im 19 und der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bringt eine Urbanisierung bis hin zur verstadterten Gesellschaft mit sich Im 19 Jahrhundert entstanden zahlreiche technische Basiserfindungen und ihre Weiterentwicklungen Durch diese entstanden innerhalb weniger Jahre in den Stadten neue industrielle Arbeitsplatze Der Bedarf an Arbeitskraften vor allem der der Textil und Montanindustrie konnte mit dem lokalen Arbeitskraftereservoir nicht mehr gedeckt werden So siedelten sich viele Industriebetriebe in Stadten an um genug Arbeiter einstellen zu konnen Begunstigt wurde dies durch Innovationen in der Verkehrstechnologie wie der Eisenbahn und des Dampfschiffes durch welche die verarbeitende Industrie nicht mehr an die Standorte der Rohstoffvorkommen gebunden war Ebenso zogen viele Arbeiter vom Land in die Stadte um dort arbeiten zu konnen Diese Interdependenz trieb das industrielle Wachstum und die rasche Zunahme der Bewohnerzahlen der Stadte voran Nachdem sich die Altstadte in der ersten Phase verdichtet hatten kam es dann zur raumlichen Expansion Mit Hilfe der Massenverkehrsmittel Pferdebahn Strassenbahn Fahrrad ab etwa 1880 bis 1900 verstarkt sich das Aussenwachstum Fabrikanlagen und Arbeiterviertel mit Mietskasernen entstanden in der Nahe der Altstadte In Deutschland wurden neue Stadte gegrundet wie zum Beispiel Bremerhaven 1827 Oberhausen 1862 Ludwigshafen 1863 Wilhelmshaven 1873 und Wolfsburg 1938 Die bestehenden Stadte wuchsen und veranderten sich zu Stadteverbundgebieten vor allem in Bergbaugebieten wie dem Ruhrgebiet in Oberschlesien oder im Saargebiet Um dem entgegenzuwirken wurden ab etwa 1900 Reformversuche gemacht und Bauzonenordnungen erlassen Man versucht eine Auflockerung der strengen monoton rechteckigen Strassengrundrisse durch mehr Platze gewundene Strassenfuhrungen und Durchgrunung Gleichzeitig beginnen erste Projekte zur Sanierung der mittelalterlichen Stadtkerne Diese sind in manchen Stadten vollig uberbaut uberbevolkert und hygienisch untragbar geworden Durch Abbruch ganzer Quartiere und Neuaufbau zum Beispiel in Stuttgart oder Durchbruch von neuen Strassen zum Beispiel in Strassburg oder Hamburg versuchte man den Mangel zu beheben Die Gartenstadt bewegung zu Beginn des 20 Jahrhunderts war ein noch weitergehender Reformansatz auf die Probleme der industrialisierten Stadt der durch den Ersten Weltkrieg allerdings nur sehr beschrankt umgesetzt wurde Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg Bearbeiten Berlin Britz Hufeisensiedlung von Bruno Taut und Martin Wagner1918 bis 1933 neuer Stadtebau Die Weimarer Republik entwickelte ahnlich wie die Republik Osterreich neue Konzepte des sozialen Wohnungsbaus insbesondere in Stadten mit grossem Wachstum wie in Altona Berlin und Hamburg Kommunaler bzw genossenschaftlicher Wohnungsbau in halboffener und offener Bauweise wurde gefordert zum Beispiel die Zeilenbauweise der Funktionale Umbau der Stadt wurde auch vom Bauhaus gepragt Auch die Gartenstadt war beginnend in England ein wichtiges Thema Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen nach dem Vorbild der britischen Planstadt New Towns um London Neue Stadte fur die Industrieproduktion entstanden unter anderem in Deutschland zum Beispiel in Salzgitter 1933 bis 1945 Nationalsozialistische Stadtideologie Die nationalsozialistische Stadtideologie war gegen eine grossstadtische Entartung und fur die bodenverbundene Kleinsiedlung Sie hatte Plane zu einer Agrarisierung und zur Auflosung von Stadten Andererseits war eine monumentale Umgestaltung der Stadte geplant In vielen Grossstadten erfolgen weitreichende Eingemeindungen des Umlandes oder Zusammenschlusse von Stadten wie etwa Sulzbach Rosenberg gegen den Willen der Bevolkerung Das Gross Hamburg Gesetz von 1938 geht noch stark auf Planungen der Weimarer Republik zuruck 1938 wird Wolfsburg als Arbeiterstadt fur den Volkswagen Bau gegrundet Die Realisierung grosserer Plane wurden durch den Zweiten Weltkrieg verhindert Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Koln 1945Durch Flachenbombardement und andere Kriegseinwirkungen wurden im heutigen Gebiet von Deutschland rund 3 5 Millionen Wohnungen sowie viele andere Gebaude zerstort Grossstadte wie Koln 70 Dortmund 66 Duisburg 65 Kassel 64 Dresden 60 Kiel 58 Ludwigshafen 55 Hamburg 54 Mainz 54 Bochum Braunschweig Bremen Hannover Gelsenkirchen Magdeburg Dusseldorf und Essen sowie 26 weitere Stadte mit 50 bis 150 tausend Einwohner verloren mehr als 50 ihres Wohnungsbestandes 18 Ein Fluchtlingsstrom von elf bis zwolf Millionen Menschen bevolkerte zusatzlich die Gebiete der heutigen Bundesrepublik 19 20 Wiederaufbau nach 1945 Bearbeiten Berlin Frankfurter Tor und Karl Marx AlleeBundesrepublik DeutschlandIn der Bundesrepublik Deutschland und trotz zentralstaatlicher Lenkung auch in der DDR lassen sich unterschiedliche raumliche Muster des Wiederaufbaus der Innenstadte erkennen Neuordnung des Stadtkerns mit Umlegung und teilweise neuem Strassennetz wie beispielsweise in Pforzheim Wesel Hannover oder Chemnitz Partielle Neuordnung mit teilweiser Umlegung und Durchbruch von Verkehrsachsen wie in Duisburg Essen Dortmund Dusseldorf Kassel Koln Hamburg Dresden Magdeburg Weitgehende Wiederherstellung der mittelalterlichen Struktur trotz starker Zerstorung wie in Nurnberg Augsburg Munchen Hildesheim Lubeck Rostock Grundflache und Kubatur der Gebaude blieb erhalten aber moderne Architektur pragten die Neubauten Wiederaufbau in den Baulucken ohne grossere Neuordnung in weniger zerstorten Stadten wie in Wuppertal Neu angelegte Stadte und Stadtteile fur Fluchtlinge Ausgebombte und Wohnungssuchende sowie bei neuen Industrieansiedlung wie in Espelkamp Bielefeld Sennestadt Eisenhuttenstadt Anfangliche Uberlegungen einige stark zerstorte Stadte an anderer Stelle neu zu errichten wurden nirgends realisiert da die wertvolle Infrastruktur Strassen Kanalisation Leitungsnetz erhalten war Essen Schneise durch den RuhrschnellwegDeutsche Demokratische RepublikIn der DDR folgten die ersten Wiederaufbauprojekte sowjetischen Vorbildern 1949 waren eigens zentralstaatlich sogenannte Grundsatze des Stadtebaus definiert worden nach denen ab etwa 1953 in einigen ausgewahlten Aufbaustadten unter anderen Berlin Rostock und Dresden in nationaler Tradition teils monumental und reich verziert Zuckerbackerstil innerstadtischer Wohnungsbau fur Arbeiter betrieben wurde Organisatorisch war dabei die neue sozialistische Bodenordnung mit der Aufhebung des freien Bodenmarktes und dem weitgehenden Enteignungsrecht fur die staatliche Planung nutzlich Stadtteilplanungen ungeachtet der historischen Stadtgrundrisse durchzufuhren Zu den stadtebaulichen Prinzipien nach sowjetischem Vorbild gehorten grosse Magistralen und Aufmarschplatze in den Innenstadten Beispiel Stalinallee Karl Marx Allee in Ost Berlin Stadte wurden als Ausdruck der neuen gesellschaftlichen Ordnung verstanden nicht Kommerz und Banken sondern offentliche Gebaude und Wohnungen standen im Mittelpunkt GrosswohnsiedlungenAb etwa 1955 bis um 1975 entstanden in Westdeutschland und noch bis 1990 in der DDR viele Grosswohnsiedlungen Allein in der DDR wurden 169 Grosswohnsiedlungen mit jeweils mehr als 2500 Wohnungen insgesamt 1 1 Millionen Wohnungen und weitere rund 517 grossere Neubauwohnsiedlungen mit jeweils 500 bis 2500 Wohnungen insgesamt rund 0 6 Millionen Wohnungen errichtet deutlich mehr als in der Bundesrepublik Deutschland 21 Wiederaufbau nach 1960 Bearbeiten Berlin Markisches Viertel Senftenberger Ring Nurnberg LangwasserBundesrepublik Deutschland Grosse Stadtentwicklungs und Stadterweiterungsprojekte scheinbar grenzenloses Wachstum der Anspruche an Wohnungsgrosse und qualitat Bau von Satellitensiedlungen zum Beispiel Markisches Viertel Berlin Langwasser Nurnberg Garath Dusseldorf Chorweiler Koln Neuperlach Munchen und von Satellitenstadten zum Beispiel Neue Stadt Wulfen Erkrath Hochdahl Meckenheim Merl Die wenig abwechslungsreiche Bebauung unter anderem fuhrt teilweise zu geringer Attraktivitat Folge sind hohe Leerstande etc Das Auto forciert den Bau von innerstadtischen Schnellstrassen zum Beispiel in Hoch und Tieflagen wie in Essen Duisburg Dusseldorf Koln Aussenbereiche Trabantensiedlungen und Suburbanisierung Das Leitbild war die autogerechte Innenstadt in der alle Personen die zur Arbeit zum Einkauf usw in die Stadt fahren das neue Verkehrsmittel Auto benutzen wurden Wahrend fur den rollenden Verkehr noch entsprechend Raum durch den Ausbau der Strassen der Platz geschaffen wurde scheiterte der Ansatz letztendlich am Flachenbedarf fur den ruhenden Verkehr Der Bau von Parkplatzen konnte mit dem Bedarf nicht Schritt halten Mit dieser Erkenntnis begann die Planung neuer U Bahn und S Bahn Projekte zum Beispiel in Stuttgart Baubeginn 1971 sowie die Modernisierung der alten Strassenbahnen die in den Kernbereichen wie in Hannover in den Untergrund verlagert wurden Die Autos wurden aus den Innenstadten verdrangt indem die wichtigsten Einkaufsstrassen zu Fussgangerzonen umfunktioniert wurden In den 1970er Jahren erfolgten viele Eingemeindungen wobei im Zuge der Gebietsreformen der Lander durch einen Verwaltungsakt mehrere Gemeinden zu neuen administrativen Einheiten von grosserer Flache und Einwohnerzahl zusammengeschlossen wurden Beabsichtigt wurde damit eine effektivere Verwaltung Wenn einer der bisherigen Orte schon das Pradikat Stadt trug ging dies auch auf die neue Gebietskorperschaft uber in anderen Fallen wurde die neu entstandene Gemeinde wegen ihrer Grosse oft mit dem Titel Stadt versehen so dass schon durch diese Verwaltungsakte der Gesamtverstadterungsgrad Deutschland erhoht wurde Einigen dieser neuen Stadte ermangelte es an einem eigenen Zentrum in einem polyzentrischen Stadtesystem Krasse Beispiele dafur sind unter anderem die Stadte Lahn als Zusammenschluss von Giessen und Wetzlar 1979 wieder aufgelost Filderstadt oder Leinfelden Echterdingen In der DDR wurde der Wiederaufbau der Innenstadte aus den 1950er Jahren durch die sogenannten Zentrumsplanungen in den spaten 1960er Jahren abgelost Beispiel Leipziger Uni Hochhaus Das Hauptaugenmerk lag in den 1960er und 1970er Jahren jedoch auf den grossen Stadterweiterungen in Grossblock bzw in industrieller Plattenbauweise offene Zeilenbauweise funf bis zehngeschossig in zunachst nur sehr wenigen Standardtypen Der sozialistische Wohnkomplex war ein Neubauviertel mit etwa 10 000 30 000 Einwohnern begrunten offenen Hochhauszeilen einem Zentrum offentlichen Einrichtungen wie Schulen Sportanlagen Poliklinik sowie Kaufhalle Gaststatte und staatlichem Dienstleistungsgebaude Stadterneuerung nach 1970 Bearbeiten Hauptartikel Stadterneuerung und Stadtebauforderung Celle AltstadtNachdem die Entwicklung der Stadte fur gut ein Jahrzehnt im Wesentlichen in raumgreifenden Stadterweiterungen am Stadtrand auf der einen Seite und radikalen Stadtumbauten mit Verdrangung der Wohnbevolkerung in den Innenstadten auf der anderen Seite gepragt war galt es nun sich starker der Sanierung von Wohnvierteln zuzuwenden Im Bewusstsein der Planer hatte dies behutsam zu geschehen Die Sanierung der Stadte wurde ab 1969 in Modellstadten und ab 1971 bundesweit begonnen und mit dem Beschluss des Stadtebauforderungsgesetzes 1971 ein Rechts und Fordersystem eingefuhrt Noch fur einige Jahre blieben jedoch auch Sanierungen mit Flachenabrissen und Neubau an der Tagesordnung bis das Europaische Denkmalschutzjahr 1975 eine Wende brachte die Ruckbesinnung auf das bauhistorische kulturelle Erbe und zwar sowohl im Westen wie im Osten Deutschlands Die stadtebauliche Erneuerung sollte die Erhaltung und Modernisierung von Gebauden die Revitalisierung der Zentren und Nebenzentren und die Verbesserung des Wohnumfeldes in den betroffenen Gebieten ermoglichen Bis 1990 waren die historischen Stadtkerne in Westdeutschland weitgehend saniert Die Stadtebauforderung konzentrierte sich nach der Vereinigung in Deutschland vor allem auf die Stadte in den neuen Bundeslandern wo der Nachholbedarf trotz gewisser Anstrengungen in den 1980er Jahren noch immens gross war Der Bund und die neuen Lander schufen dabei zusatzlich ein neues Forderprogramm zum stadtebaulichen Denkmalschutz um Stadtebau und Denkmalschutz miteinander starker zu verbinden Die oft unzureichenden Mittel der Innenstadterneuerung von Stadtteilen mit industrieller Bauweise innerstadtischer Plattenbau wurden durch zeitgemasse Methoden einer weitgehend erhaltenden Erneuerung abgelost 22 Neue Stadtaufgaben nach 2000 Bearbeiten DortmundDie Aufgaben der Stadt haben sich verandert Nach wie vor mussen Flachen fur Wohn und Gewerbenutzung bereitgestellt werden aber andere Aufgaben erhalten immer starkere Bedeutung Im Aalborg Commitments von 2004 heisst es Wir haben die Vision integrativer prosperierender kreativer und zukunftsfahiger Stadte und Gemeinden die allen Einwohnerinnen und Einwohnern hohe Lebensqualitat bieten und ihnen die Moglichkeit verschaffen aktiv an allen Aspekten urbanen Lebens mitzuwirken 23 Zum Ende des 20 und mit Beginn des 21 Jahrhunderts stellen sich fur die Stadt und ihre Planer folgende Probleme und Aufgaben Umlandproblematik Bearbeiten Metropolregion HamburgNachfragebedingt wurden mehr Eigenheim und Reihenhausbauten erstellt Da die Stadte die dazu notwendigen Flachen nicht bereitstellen konnen erfolgte ein kleinteiliges Wachstum im Umland der Stadte Suburbanisierung Die Abwanderung von Bevolkerung und Gewerbe aus den Stadten verscharften die Probleme in den Ballungsraumen Im Umland war ein erheblicher Flachenverbrauch zu verzeichnen Die landlichen Strukturen wurden beeintrachtigt Da der Ausbau des offentlichen Nahverkehrs mit dem Aussenwachstum nicht Schritt halten konnte und er in losen Siedlungsstrukturen prinzipiell im Nachteil ist stieg das Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr Diese Entwicklung bewirkte auch dass sich Einkaufszentren und kleinere Betriebe an die Stadtrander mit billigem Baugrund ansiedelten Kaufkraft und Arbeitsplatze verlagerten sich Dadurch entstanden im Umland sogenannte Speckgurtel mit wohlhabenden Umlandgemeinden mit Gewerbe und Handel und einer gut situierten Bevolkerung Die zentrale Stadt musste trotz sinkender Steuereinnahmen weiterhin fur die uberregionale Infrastruktur und die sozialen Kosten aufkommen Eine Anpassung des Systems der Steuer und Abgabenverteilung zwischen den Landern Stadtstaatenprobleme und in den Landern Kommunaler Finanzausgleich erfolgte nicht oder unzureichend oder verzogert In vielen Stadten konnte seit letzter Zeit eine Ruckbesinnung und Rucksiedlung zur Stadt verzeichnet werden Schrumpfende Stadt Bearbeiten Abwanderungen und genereller Bevolkerungsruckgang pragen die Stadtentwicklung in Ostdeutschland schon seit etwa 1995 Diese Entwicklung muss auch in den westdeutschen und westeuropaischen Stadten spatestens ab 2020 erwartet werden Dabei ist zu beobachten dass die ostdeutschen Stadte nicht gleichmassig in der Flache schrumpfen sondern eine starke Bevolkerungsumschichtung zwischen einzelnen Stadtteilen stattfindet Beispielsweise nahm die Bevolkerung in der Altstadt von Erfurt zwischen 1998 und 2008 um 27 zu wahrend der Plattenbau Stadtteil Roter Berg im selben Zeitraum um 43 zuruckging Fur Erfurt und andere ostdeutsche Grossstadte bedeutet dies dass insbesondere innerstadtische Gebiete eine neuerliche Verdichtung erfahren wahrend peripher gelegene Grosssiedlungen vollig verschwinden konnten Andernorts sind immer dunner besiedelte Stadte und Stadtquartiere die Folge Neue Brachflachen durch Abriss von Wohnbauten werden entweder anderen Nutzungen zugefuhrt oder wieder Grunflachen Die perforierte Stadt die Zwischenstadt Thomas Sieverts sind Befurchtungen oder Perspektiven dieser Stadtentwicklung Eine Antwort auf die schrumpfende Stadt ist der Stadtumbau Stadtumbau Bearbeiten Hauptartikel Stadtumbau Der Umgang mit bestehenden Stadtquartieren bekommt einen wachsenden Stellenwert in der Stadtplanung da vielfach die vorhandenen Siedlungsstrukturen nicht mehr den heutigen Anforderungen genugen und planerische Massnahmen erfordern Der Stadtumbau war und ist durch die hohen Leerstande in den Grosswohnsiedlungen Plattenbausiedlungen der ostdeutschen Stadte bereits eine konkrete Aufgabe die durch Forderprogramme zum Stadtumbau Ost und seit 2005 zum Stadtumbau West bundesweit erweitert wurde Die Aufwertung und der Ruckbau in den betroffenen Stadtteilen sind die Ziele des Stadtumbaus Soziale Stadt Bearbeiten Hauptartikel Die Soziale Stadt Bereits 1999 haben Bund und Bundeslander unter dem Programmtitel Die Soziale Stadt ein Forderprogramm fur Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf aufgelegt Ziel dieses Programms ist es der sich verscharfenden sozialen und raumlichen Spaltung in den Stadten gegenzusteuern Im Vordergrund steht dabei eine Orientierung der Stadtentwicklung auf die Quartiersebene und die Einbeziehung der betroffenen Bevolkerungsgruppen und der lokalen Akteure in den Stadtteilen siehe Quartiersmanagement Angestrebt wird ein noch verstarkter ganzheitlicher Planungsansatz in der Form von Integrativen Stadtentwicklungskonzepten ISEK der uber rein baulich gestalterische Massnahmen hinausgeht Familienpolitik Bearbeiten Kommunale Familienpolitik entwickelt sich zu einer der Schlusselaufgaben von Stadten Angesichts des demographischen Wandels ist die Ausgewogenheit des Generationenverhaltnisses gefahrdet Die Familienfreundlichkeit einer Stadt hat daher fur deren Nachwuchssicherung und Zukunftsoptionen grosse Bedeutung Dabei muss sie den Anforderungen der Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und Lebensformen gerecht werden In einer reprasentativen Befragung von Burgermeistern im Jahr 2007 erwies sich Familie Jugend und Kinder als das wichtigste Feld kommunaler Politik 24 Stadtraum als Stadterlebnisraum Bearbeiten Die Stadte verbessern weiterhin ihre zumeist historischen Stadtzentren und zunehmend auch die Stadtteilzentren siehe auch Stadtebauforderung um Stadtbewohner und Besucher Stadtetourismus anzuziehen Der Standortwettbewerb der Stadte untereinander und der Regionen nimmt zu Sie konkurrieren als zum Beispiel Kulturhauptstadt Sportstadt Weinstadt Fachwerkstadt Residenzstadt Seestadt Theaterstadt usw Durch Stadt teil management durch Stadtmoblierungen uberdachte Strassen Promenaden am Wasser Stadt teil feste Sport und Kulturfeste Festivals etc wird eine Belebung der Stadt und Nebenzentren angestrebt Diese Entwicklung wird sich in einer zunehmenden Freizeitgesellschaft fortsetzen Verkehr in der mobilen Freizeitgesellschaft Bearbeiten Auch im Computerzeitalter nimmt die Mobilitat der Stadtbewohner zu Das Verkehrsnetz wird deshalb weiter ausgebaut Okologische und okonomische Grunde fuhren zu einer weiteren Verlagerung von Verkehrsbewegungen in den offentlichen Verkehr offentlicher Personennahverkehr OPNV und Bahn Besonders an den Stadtrandern hin zu den Umlandgemeinden wird das Schienennetz von Stadtbahn U Bahn und S Bahn erweitert Kopfbahnhofe erhalten Durchgangsanschlusse wie Munchner Hauptbahnhof Stuttgart 21 und neue ausgebaute Durchgangsbahnhofe wie Bahnhof Frankfurt Main Sud Bahnhof Kassel Wilhelmshohe sowie neue Bahnhofsausgange wie Bremen Hauptbahnhof Hannover Hauptbahnhof Rostock Hauptbahnhof entstanden und entstehen Thema 2017 18 Gemeindezusammenlegung Oberzent Bearbeiten Die flachenmassig drittgrosste Stadt Hessens Oberzent am 1 Januar 2018 durch Fusion von vier Gemeinden entstandenDie Stadt Oberzent im Odenwaldkreis in Hessen ist beispielhaft fur den Versuch durch Gemeindefusion der Probleme wie z B der Landflucht zu begegnen 25 Mit rund zehntausend Einwohnern ist Oberzent zwar keine Grossstadt der Flache nach umfasst sie aber 165 Quadratkilometer und avanciert somit zur drittgrossten Stadt des Landes nach Frankfurt Main und Wiesbaden Oberzent ist freilich kein Kunstname sondern bezeichnete schon im Mittelalter den Gerichtsbezirk in der Region 26 Stadte in anderen Regionen und Landern BearbeitenNordamerika Bearbeiten Hauptartikel Nordamerikanische Stadt Chicago Deutlich heben sich die Hochhauser der Downtown abIn den schnell wachsenden Stadten Nordamerikas gibt es nur wenige historische Stadtkerne mit typischen Merkmalen ausgenommen zum Beispiel Boston und andere Stadte des Nordostens Sie sind gepragt von einer starken Suburbanisierung von einem schachbrettartigen Strassennetz einer zunehmenden Segmentierung der Einwohnerschaft und ausserlich durch die typische Skyline Sie sind selten auf einen Mittelpunkt ausgerichtet Das gleichmassige Strassensystem der Kolonialstadte findet sich im Sudwesten unter anderem in Santa Fe im Suden unter anderem New Orleans und im Nordosten unter anderem in New Haven Das Grundmuster aus Downtown Ubergangszone und Umland bildete sich seit Mitte des 19 Jahrhunderts heraus Hohe Bodenpreise und Raumenge fuhrten ab etwa 1880 zum Bau von Hochhausern und Wolkenkratzern Die USA haben einen Verstadterungsgrad von 77 und Kanada einen von etwa 79 Beide Staaten gehoren damit heute zu den am starksten verstadterten Nationen der Erde Lateinamerika Bearbeiten Hauptartikel Lateinamerikanische Stadt Die Inka Festung Machu Picchu Buenos Aires 1536Vor der Kolonialzeit bevolkerten Hochkulturen wie die Azteken Maya Olmeken Zapoteken und Inka das heutige Lateinamerika Im Zentrum ihrer heute grossenteils unbewohnten Stadte befanden sich um Hauptplatze und Hauptwegeachsen Tempelanlagen Pyramiden Palaste Zeremonialzentren das Observatorium Ballspielstatten usw darum zumeist recht ungeordnet die Wohnstatten Siehe unter anderem Tenochtitlan Azteken Mexiko Chichen Itza Maya Mexiko Copan Maya Honduras Palenque Maya Mexiko Monte Alban bei Oaxaca Zapoteken Mexiko und in einem Terrassen Treppen und Wegesystem wie in Machu Picchu Inka Peru und die Inka Terrassen bei Pisac Peru Die spanischen Siedler liessen sich meist im kontinentalen Zentrum der Lander nieder Das Zentrum der Stadt war wie auch in Spanien der Hauptplatz die Plaza Mayor mit Kathedrale Rathaus und Regierungssitz umgeben von Wohnvierteln als Schachbrettmuster in quadratischen Blocks sogenannte manzanas von 120 m 120 m Im portugiesischsprachigen Raum wurden die Stadte meist an der Kuste gegrundet ursprunglich umgeben von Befestigungsanlagen Es gab keine geometrischen Anordnungen Im 20 Jahrhundert wuchsen die Stadte an den Haupt Ausfallstrassen Um die ausgewiesenen Wohngebiete legen sich oft Ringe von informellen Siedlungen und Slums Orient Bearbeiten Hauptartikel Orientalisch islamische Stadt Konstantinopel Istanbul um 1910Das Modell der orientalisch islamischen Stadt gehort zu den neueren Stadtmodellen der Stadtforschung Nach dem Kulturerdteil konzept lassen sich bei der Stadtentwicklung kulturraumspezifische Unterschiede in der Entwicklung von Stadten feststellen Orientalische Stadte verfugen uber eine mehr als 5 000 Jahre dauernde Geschichte und zahlen damit zu den altesten Stadten weltweit Durch die politische kulturelle und soziale Expansion des Islams ab dem sechsten Jahrhundert wurde die orientalische Stadt zunehmend islamisch gepragt Im 19 Jahrhundert fuhrte der westliche Einfluss zu einer erneuten Veranderung des Stadtbildes Man unterscheidet daher zunachst das Modell der orientalisch islamischen gepragten Stadt und das Modell der orientalischen Stadt unter westlichem Einfluss Das Idealschema der islamischen Stadt hatte als charakteristische Elemente die Hauptmoschee daneben den Suq als Wirtschaftszentrum die Wohnviertel mit strikter ethnischer Segregation und kleinere Subzentren mit eigener Mosche und Suq die Stadtmauer sowie die an der Stadtmauer gelegenen Palast anlagen und Friedhofe Australien Bearbeiten Melbourne und Yarra River BrisbaneDie grossten und bekanntesten Stadte sind die Hauptstadt Canberra 321 300 Einwohner eine Planhauptstadt Sydney 4 2 Millionen Ew Melbourne 3 6 Millionen Ew Brisbane 1 8 Millionen Ew Perth 1 4 Millionen Ew und Adelaide 1 1 Mio Ew In Australien wird der Status einer Stadt formell nur in einigen Staaten angewandt Die meisten Staaten unterscheiden zwischen Citys und Towns Als town bezeichnet man Stadte die kein Zentrum der Bevolkerung sind wahrend eine city fast immer ein Zentrum der Bevolkerung ist Die Schaffung und die Abgrenzung von Local Government Areas Einheimische Staatliche Gebiete ist die Aufgabe des jeweiligen Staats oder der Territorium Regierung In jedem Staat und dem Nordterritorium hat jedes eingetragene Gebiet einen offiziellen Status Die verschiedenen LGA Status sind gegenwartig New South Wales Citys C und Areas A Gebiete Victoria Citys C Rural Citys RC Landstadte Boroughs B Dorfer und Shires S Landkreis Queensland Citys C Shires S Towns T und Island Councils IC Insel Rate South Australia Citys C Rural Citys RC Municipalitys M Gemeinden District Councils DC Distrikt Rate Regional Councils RegC Regional Rate und Aboriginal Councils AC Einheimischen Rate Western Australia Citys C Towns T und Shires S Tasmanien Citys C und Municipalitys M Northern Territory Citys C Towns T Community Government Councils CGC und Shires S Exkurs zur Stadt und zur Stadtentwicklung Bearbeiten Hauptartikel Stadtentwicklung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Geschichtsphilosophische Betrachtung Bearbeiten Noch im 17 Jahrhundert war die Landwirtschaft Hauptbesteuerungsquelle um die Finanznot zum Beispiel des franzosischen Konigs zu mildern Ausgelost durch die dann in England schon fruh einsetzende Industrialisierung wenden sich englische Philosophen den nicht landwirtschaftlichen Produktionsbereichen zu Beeinflusst dadurch am Vorabend und im Zuge der Franzosischen Revolution sowie eigener Industrialisierungsanfange richten nun franzosische und sodann deutsche Gelehrte ihre Aufmerksamkeit immer starker auf die Stadt als Ort sich anbahnenden industriellen und gesellschaftlichen Wandels Karl Marx interpretierte die Stadt als Ort der Industrie Arbeiterschaft und Angelpunkt gesellschaftlicher Umwalzung An diesem veranschaulicht er wie sich anfangs auf sehr begrenztem Raum Stadtwirtschaft entwickelt in zunehmendem Widerspruch zu ihrer eigenen Enge wie diese Enge gesprengt wird und in eine weitraumigere Stadtwirtschaft mundet Die wiederum enthalt auf grossraumigem Niveau den Widerspruch zur Enge der wieder auf Sprengung und Erweiterung zu einer grosseren Stadtwirtschaft hinsteuert bis zur Erweiterung auf globale Megastadte An jenem Territorialprinzip entwickelt Marx auch seine Sicht vom Widerspruch und dessen Losung als vorwartstreibende Kraft menschlicher Entwicklungen Insgesamt bilden sich aus den Stromungen des 19 Jahrhunderts ganz unterschiedliche Betrachtungen zur Verbesserung der ausufernden Stadte bis hin zu Ideen verschiedener Architekten und Stadtebauer Die Vorstellungen haben sich bisher nur innerhalb bestimmter Grenzen realisieren lassen da nicht die Philosophen und Soziologen und auch nicht die Stadtebauer die Entwicklung der Stadte wesentlich beeinflussen sondern die Menschen die in einer Region siedeln die ihnen Arbeit Lohn Essen und Unterkunft ermoglicht Das fuhrte und fuhrt immer wieder dazu nur reagieren zu konnen und zu Zweifeln in der Suche nach allgemein gultigen Vorgehensweisen fur eine lebenswerte Stadt Mangel bei der Analyse Bearbeiten Der traditionelle zu eurozentrische Denkansatz konnte gewichtige Mangel haben Eine Annahme dass die Stadte in der Welt mit der Entwicklung europaischer Stadte verglichen werden konne entsprach nicht immer der Realitat Es gab keine wirkliche Erklarung wann und warum Anderungen stattfanden Eine von den gesamtgesellschaftlichen abgetrennte Sicht auf Stadte ist problematisch Sie impliziert dass weder die Geschichte einer Stadt noch die Kultur oder Verbindungen zu anderen Orten irgendeinen Einfluss auf die Stadt hatten Es ist unklar warum ein Ort als Stadt bezeichnet wird und ein anderer nicht Eine zu starke Betrachtung der Stadtentwicklung aus dem Blickwinkel der Stadtgeschichte entspricht nicht mehr den neueren Erkenntnissen von der Stadt mit seinen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichtungen von arm und reich von traditionellen und neuen Stadtbewohnern Dieser Punkt unterstreicht die multidimensionale Sicht von modernen Ansatzen Stadte in Netzwerken Bearbeiten Die Verbindungen einer Stadt konnten den einzigartigen Charakter einer jeden Stadt erklaren So konnten Stadte als Teile von Netzwerken gesehen werden kulturelle wirtschaftliche regionale Netzwerke Solche Netzwerke sind in Stadten konzentriert und uberlappen auch dort Diese Konzentration von Verknupfungen bedingt dass eine Stadt anders erlebt wird als ein Dorf Die Netzwerke einer Stadt verbinden diese aber nicht nur mit anderen Stadten sondern auch mit dem Umland ohne welches es nicht bestehen konnte Mit Netzwerken ist es moglich die funktionelle Entwicklung von Stadten zu erklaren Verschiedene Netzwerke gewinnen mit der Zeit an Bedeutung kontrollieren sich gegenseitig und korrigieren Fehlerentwicklungen Ein Beispiel Vor der Ankunft der Spanischen Kolonialmacht in Mexiko waren Verbindungen zu Tenochtitlan Mexiko Stadt am wichtigsten danach war eine Verbindung zu Spanien und Madrid von grosserem Vorteil Die Konzentration von Netzwerken in Stadten hilft auch die Urbanisierung zu erklaren Es ist der Zugang zu den Arbeitsstatten und zu bestimmten Netzwerken der die Menschen anzieht Da die verschiedensten Netzwerke sich in einer Stadt treffen sammeln sich die Leute dort Gleichzeitig bedeutet die Konzentration von Menschen die Einfuhrung von weiteren Netzwerken von sozialen Verbindungen mit den Orten von denen die Migranten kamen Die Konzentration von Menschen steigert auch die Moglichkeit dass neue Verbindungen geschaffen werden denn er trifft auf eine viel grossere Anzahl Anderer die gleich oder die anders sind Die Offenheit von Stadten in einer Offenen Gesellschaft Karl Popper macht Stadte attraktiv aber auch schwer uberschaubar Ein weiterer Aspekt gegenwartiger Ansatze ist ein Blick auf interne Diversifikation in Stadten Die internen Unterschiede in einer Stadt sind mit den externen Netzwerken gekoppelt Stadte sind Orte an denen sich Geschichten treffen wo aus verschiedenen Kulturen und Verbindungen etwas Neues geschaffen wird Jede Verbindung einer Stadt zu anderen Orten funktioniert in beide Richtungen es wird genommen und gegeben Weder die internen Unterschiede noch die externen Verbindungen eines Ortes allein machen eine Stadt aus Die internen Unterschiede werden von externen Netzwerken beeinflusst Gleichzeitig ermoglichen die vielen Netzwerke Verbindungen nach aussen und damit Raum fur die Schaffung von Unterschieden von innen Divisionen und Verbindungen in Stadten sind also untrennbar und nur wenn beide zusammen betrachtet werden ist es moglich eine Stadt zu begreifen Immigration dient als Beispiel davon wie Divisionen und Verbindungen untrennbar sind Migranten bringen ihre eigene Geschichte mit wenn sie sich in einer Stadt niederlassen Sie bringen auch ihre Netzwerke in Form von Kontakten in anderen Landern oder Religionen mit Diese Netzwerke konnen auch bestehende Netzwerke starken und deren Bedeutung beeinflussen Die Geschichte die die Migranten mitbringen dient auch dazu mit anderen zu identifizieren oder andere auszuschliessen Dies fuhrt zu Segregation als auch zu Diversifikationen der Einwohnerschaft in Stadten Siehe auch Bearbeiten Portal Planung Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Planung Portal Architektur und Bauwesen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Architektur und Bauwesen Listen zum Thema Stadt Auswahl Bearbeiten Alteste Stadte Deutschlands Liste historischer Stadtgrundungen Liste ehemaliger Stadte in Deutschland Liste der Stadtelisten nach Landern Liste der Gross und Mittelstadte in Deutschland Liste der grossten deutschen Stadte Liste der 100 flachengrossten Gemeinden Deutschlands Liste der grossten Stadte Europas Liste der Millionenstadte Liste der Stadte nach Bruttoinlandsprodukt Liste der Stadte nach Anzahl an Wolkenkratzern Liste von Stadten mit historischem Stadtkern Liste der Stadte in FrankreichLiteratur BearbeitenHans Paul Bahrdt Die moderne Grossstadt Soziologische Uberlegungen zum Stadtebau Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1961 rowohlts deutsche enzyklopadie Band 127 DNB 450210693 Leonardo Benevolo Die Geschichte der Stadt 7 Auflage Campus Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 593 34906 X Raimund Blodt Frid Buhler Faruk Murat Jorg Seifert Beyond Metropolis Eine Auseinandersetzung mit der verstadterten Landschaft Sulgen Zurich 2006 ISBN 3 7212 0583 9 Rainer Danielzyk u a Hrsg Perspektive Stadt Klartext Essen 2010 ISBN 978 3 8375 0256 5 Charles Delfante Architekturgeschichte der Stadt Darmstadt 1999 Ernst Egli Geschichte des Stadtebaues Band 1 3 1959 1967 DNB 456511733 Evamaria Engel Die deutsche Stadt im Mittelalter Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37187 6 Edith Ennen Die europaische Stadt des Mittelalters Gottingen 1972 3 Auflage ebenda 1979 Michael Gehler Hrsg Die Macht der Stadte Von der Antike bis zur Gegenwart Hildesheim 2010 Jean Claude Golvin Metropolen der Antike Konrad Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1941 9 Carl Haase Hrsg Die Stadt des Mittelalters I III Darmstadt 1969 1972 und 1973 Wege der Forschung 243 245 Matthias Hardinghaus Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt Lang Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 631 52529 X Jurgen Hotzan dtv Atlas Stadt Von den ersten Grundungen bis zur modernen Stadtplanung 3 Auflage dtv Munchen 2004 ISBN 3 423 03231 6 Le Corbusier Entretien avec les etudiants des ecoles d architecture Editions de Minuit Paris 1957 deutsch von Hugo Seinfeld An die Studenten Die Charte d Athenes rowohlts deutsche enzyklopadie Band 141 Reinbek bei Hamburg 1962 DNB 452741882 Vittorio Magnago Lampugnani Die Stadt im 20 Jahrhundert Visionen Entwurfe Gebautes 2 Bande Wagenbach Berlin 2010 ISBN 978 3 8031 3633 6 S T Loseby The Role of the City in Merovingian Francia In The Oxford Handbook of the Merovingian World 2020 Online verfugbar abgerufen am 8 Dezember 2020 Alexander Mitscherlich Die Unwirtlichkeit unserer Stadte Suhrkamp Frankfurt am Main 1965 DNB 453395082 Wolfgang Muller Stadtebau 4 Auflage Teubner Stuttgart Leipzig 1999 ISBN 3 519 35001 7 Sabine Wolfram Jens Beutmann Hrsg Die Stadt Zwischen Skyline und Latrine Ausstellungskatalog Staatliches Museum fur Archaologie Chemnitz 2020 ISBN 978 3 943770 60 5 Lewis Mumford Die Stadt Geschichte und Ausblick The city in history Band 1 und 2 dtv Munchen 1979 1980 ISBN 3 423 04326 1 Ben Wilson Metropolen Die Weltgeschichte der Menschheit in den Stadten Fischer Frankfurt a M 2022 ISBN 978 3 10 397370 9 Weitere Titel siehe DiskussionsseitePopularmedien BearbeitenFilm Berlin Die Sinfonie der Grossstadt Regie Walter Ruttmann Deutschland 1927 Lernsoftware Edutainment Virtuelle mittelalterliche Stadt Tim Lambert Am Anfang war das Wir Vierteilige Fernsehdokumentation von arte Vereinigtes Konigreich 2018 Dieter Wieland Regie Sprecher Dinkelsbuhl Stadtbaukunst des Mittelalters 1983 Topographie Dokureihe des Bayerischen Rundfunks BR Folge 48 lang 42 Min Weblinks Bearbeiten Commons Stadte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikiquote Stadt Zitate Wiktionary Stadt Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen www staedtegeschichte de Das Institut fur vergleichende Stadtegeschichte bietet umfangreiche Forschungen Materialien und Projekte zur internationalen und vor allem deutschen Stadtgeschichte Verzeichnis mit uber 2 5 Millionen Stadten weltweitvia Stadtebibliographie Bibliographie zur Geschichte der Stadte Osterreichs spektrum de Verplante Planstadte 2 Mai 2019Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Maschke Die Bedeutung des Kulturtourismus fur stadtische Destinationen In Kulturtourismus Grundlagen Trends und Fallstudien R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1999 S 83 104 Walter Marquardt Harburg Stadt und Land Sutton Verlag Erfurt 2012 S 25 Stadtbegriff auf uni muenster de Michael Mitterauer Markt und Stadt im Mittelalter Stuttgart 1980 S 24 ff sowie im Zusammenhang mit der Unterscheidung von Dorf und Stadt bei Werner Batzing Das Landleben Geschichte und Zukunft einer gefahrdeten Lebensform Munchen 2020 S 15 23 Der Fischer Weltalmanach 2007 S 525 und 537 Der Fischer Weltalmanach 2008 S 688 Kommunalverfassungsgesetz und Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen Anhalt S 12 f PDF 682 kB mi sachsen anhalt de abgerufen am 10 September 2016 Siehe Die Mitgliedsstadte des Deutschen Stadtetages Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Landesplanungsgesetz der Bundeslander ROG BauGB Vgl zu dieser Auflistung Jurgen Holtzan dtv Atlas zur Stadt Von den ersten Grundungen bis zur modernen Stadtplanung Munchen 1994 ISBN 3 423 03231 6 S 30 31 Michel Tarpin M Tarpin Colonia Municipium Vicus Institutionen und Stadtformen dans N Hanel C Schucany ed Colonia municipium vicus Struktur und Entwicklung stadtischer Siedlungen in Noricum Ratien und Obergermanien Colloque Wien 21 23 05 1997 BAR International Series 783 Oxford 1999 1 10 Online abgerufen am 1 Juli 2017 RE Pomerium Wikisource Abgerufen am 1 Juli 2017 Vgl zusammenfassend Jens Uwe Krause Christian Witschel Hrsg Die Stadt in der Spatantike Niedergang oder Wandel Akten des internationalen Kolloquiums in Munchen am 30 und 31 Mai 2003 Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08810 5 Vgl etwa Wolfgang F Reddig Hygiene Gesundheitsrisiko Stadt In Medizin im Mittelalter Zwischen Erfahrungswissen Magie und Religion Spektrum der Wissenschaften Spezial Archaologie Geschichte Kultur Band 2 19 2019 S 46 49 Ploetz Raum und Bevolkerung in der Weltgeschichte Ploetz Verlag Wurzburg 1965 Der Luftkrieg uber Deutschland 1939 1945 dtv dokumente 1963 Bayerischer Schulbuchverlag Grosser historischer Atlas Dritter Teil S 89 Ploetz Raum und Bevolkerung 1965 S 186 ff Vgl Muller Rietdorf 2000 S 57 Zur Stadterneuerung in der DDR und zu den Konflikten um Erhalt vs Abriss in den Stadten der DDR Beispiele Rostock und Halle vgl Frank Betker Einsicht in die Notwendigkeit Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende 1945 1994 Stuttgart 2005 S 311 340 Ein guter Uberblick zum Stadtebau in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis in die 1990er Jahre findet sich bei Thomas Topfstedt Wohnen und Stadtebau in der DDR In Ingeborg Flagge Hrsg Geschichte des Wohnens Band 5 Stuttgart 1999 S 419 562 sowie Tilman Harlander Wohnen und Stadtentwicklung in der Bundesrepublik In Ingeborg Flagge Hrsg Geschichte des Wohnens Band 5 Stuttgart 1999 S 233 418 Auszug aus den Aalborg Commitments 2004 Bertelsmann Stiftung Deutscher Stadtetag Deutscher Stadte und Gemeindebund Beruf Burgermeister in Eine Bestandsaufnahme fur Deutschland 2008 S 52 Ludger Fittkau Eine neue Stadt in Hessen Der Kampf gegen die Landflucht In Deutschlandfunk 10 Dezember 2017 Online abgerufen am 26 Januar 2018 Wolf Renschke Aus vier mach eins Oberzent die neue Stadt im Odenwald In Deutschlandfunk 27 Januar 2018 Online abgerufen am 27 Januar 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4056723 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadt amp oldid 235495357