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Unter Gebietsreform auch Kommunale Neugliederung englisch local government reorganization versteht man in den nationalen Kommunalrechten eine grossflachige und nicht lediglich auf Nachbargemeinden beschrankte Reform die innerhalb einer mittleren Verwaltungsebene die untergeordneten tangiert Ein Staat besitzt die Autonomie innerhalb seiner Staatsgrenzen die ursprunglichen Grenzen seiner Untergliederungen zu verandern Ziel einer solchen kommunalen Gebietsreform ist die Starkung der planerischen verwaltungstechnischen und politischen Leistungsfahigkeit einzelner Gemeinden 1 Ein Gemeindegebiet soll so bemessen sein dass die ortliche Verbundenheit der Einwohner gewahrt und die Leistungsfahigkeit der Gemeinde zur Erfullung ihrer Aufgaben gesichert ist 15 GemO NRW Die Gebietsreform sollte deshalb der unterschiedlichen Bevolkerungsverteilung und Bevolkerungsdichte Rechnung tragen die kommunale Selbstverwaltung starken und die Voraussetzungen fur eine moderne Leistungsverwaltung schaffen 2 Ursache von Gebietsreformen konnen Veranderungen der Einwohnerzahl der Soziodemografie oder der Infrastruktur in den betroffenen Gebieten sein Die jeweilige Verwaltungsgliederung muss die aktuellen oder kunftigen Lebens Siedlungs und Bewegungsraume der Bevolkerung berucksichtigen 3 Gebietsreformen sind Gegenstand besonderer Gesetze und konnen nur durch Grenzanderungen umgesetzt werden Diese Grenzanderungen beruhren jedoch auch die Gemeindegrenzen benachbarter Gemeinden so dass diese von einer Gebietsreform ebenfalls betroffen werden Daher finden Gebietsreformen statt durch Entzug eines ganzen oder teilweisen Gemeindegebiets etwa durch Zusammenschluss Gemeindefusion oder Eingemeindung 4 und gleichzeitige Vergrosserung eines vorhandenen anderen Gemeindegebiets Stets ist mit einer Gebietsreform eine kommunale Neugliederung verbunden Der Sprachgebrauch der Neugliederung bezeichnet mit Gemeindefusion den Zusammenschluss etwa gleich grosser nahe zusammenliegender Gemeinden oder Stadte Stadtefusion wobei die neue Gebietskorperschaft haufig einen Doppelnamen oder einen neuen Namen erhalt Gemeindefusionen gibt es als Zusammenschluss zu einer neuen Gemeinde oder als Eingemeindung in Form der Aufnahme einer Gemeinde in eine andere Gemeinde 5 Die Gebietsreform legt grossflachig und gleichzeitig die Grenzen einer Vielzahl von Gemeinden Kreisen usw neu fest Eine Gemeindefusion ist dagegen der Zusammenschluss mindestens zweier benachbarter Gemeinden zu einer wobei die neue Gemeinde samtliche offentlichen Aufgaben der bisherigen Gemeinden ubernimmt 6 Das kann geschehen durch A B A displaystyle A B A oder A B B displaystyle A B B oder A B C displaystyle A B C Bei einer Eingemeindung gibt eine Gemeinde ihre rechtliche Eigenstandigkeit auf im ersten Fall ist dies die Gemeinde B B im zweiten Fall die Gemeinde A A Die echte Gemeindefusion lasst aus zwei bislang selbstandigen Gemeinden eine neue Gemeinde entstehen die einen neuen Gemeindenamen C C erhalt Inhaltsverzeichnis 1 Gemeindereform 1 1 Deutschland 1 1 1 Durchfuhrung 1 1 1 1 Baden Wurttemberg 1 1 1 2 Bayern 1 1 1 3 Berlin 1 1 1 4 Brandenburg 1 1 1 5 Hessen 1 1 1 6 Mecklenburg Vorpommern 1 1 1 7 Niedersachsen 1 1 1 8 Nordrhein Westfalen 1 1 1 9 Rheinland Pfalz 1 1 1 10 Saarland 1 1 1 11 Sachsen 1 1 1 12 Sachsen Anhalt 1 1 1 13 Schleswig Holstein 1 1 1 14 Thuringen 1 2 Belgien 1 3 Danemark 1 4 Griechenland 1 5 Niederlande 1 6 Osterreich 1 7 Portugal 1 8 Schweiz 2 Durchschnittliche Einwohnerzahlen je Gemeinde in einigen Landern 3 Kreisreform 3 1 Deutschland 3 1 1 Grundsatze 3 1 2 Durchfuhrung 3 2 Danemark 3 3 Osterreich 4 Historische Daten 4 1 Deutschland 5 Auswirkungen 5 1 Okonomische und soziale Auswirkungen 5 2 Rechtliche Auswirkungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGemeindereform BearbeitenDeutschland Bearbeiten Hauptartikel Kommunalrecht Deutschland und Aktion Burgerwille In Art 29 Abs 1 GG ist fur die Neugliederung des Bundesgebietes vorgesehen dass diese nach Grosse und Leistungsfahigkeit erfolgen darf wenn dadurch die den Landern obliegenden offentlichen Aufgaben wirksam erfullt werden konnen Dieser bundesrechtliche Grundsatz kann auch auf landesrechtliche Gebietsreformen ubertragen werden Die Gemeindereform ist kein kommunalrechtlicher Begriff Vielmehr ist in 16 HessGemO vorgesehen dass aus Grunden des offentlichen Wohls Gemeindegrenzen geandert Gemeinden aufgelost oder neu gebildet werden konnen Dabei sind die beteiligten Gemeinden und Landkreise vorher zu horen Werden durch die Anderung von Gemeindegrenzen die Grenzen von Landkreisen beruhrt so bewirkt die Anderung der Gemeindegrenzen auch die Anderung der Kreisgrenzen Gemeindegrenzen konnen freiwillig durch Vereinbarung der beteiligten Gemeinden mit Genehmigung der zustandigen Aufsichtsbehorde geandert werden Die Vereinbarung muss von den Gemeindevertretungen der beteiligten Gemeinden mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl der Gemeindevertreter beschlossen werden Nach 16 Abs 4 HessGemO konnen Gemeindegrenzen gegen den Willen der beteiligten Gemeinden nur durch Gesetz geandert werden Das gilt auch fur die Neubildung einer Gemeinde aus Teilen einer oder mehrerer Gemeinden Durch Gebietsreform wird das Ortsrecht der aufnehmenden Gemeinde ausgedehnt und das der beseitigten Gemeinde aufgehoben Durchfuhrung Bearbeiten Die Eingliederung oder Vereinigung von Gemeinden setzte bereits gegen Ende des 19 Jahrhunderts ein als viele Stadte im Zusammenhang mit der Industrialisierung wuchsen und neue Flachen benotigten Das war uberwiegend im rheinisch westfalischen Industrieraum Ruhrgebiet der Fall wo Gemeinden inzwischen auf eine Grosse von mehr als 100 000 Einwohnern angewachsen waren Zwischen 1967 und 1978 reduzierten die Lander der Bundesrepublik die Zahl ihrer Gemeinden Dies wurde teils durch Vereinbarungen zwischen den Gemeinden auf freiwilliger Basis das heisst die Gemeinden entschieden in welcher Weise sie kunftig zusammenarbeiten wollten teils durch Hoheitsakte erreicht Wahrend in einigen Landern Eingemeindungen und Gemeindezusammenschlusse vorherrschten wurden in Niedersachsen Rheinland Pfalz und Schleswig Holstein neue Gemeindezusammenschlusse auf einer Zwischenstufe errichtet Samtgemeinden Verbandsgemeinden Amter Vor der Reform gab es in der Bundesrepublik etwa 24 000 Gemeinden von denen 10 760 weniger als 500 Einwohner hatten sowie 139 kreisfreie Stadte und 425 Land Kreise Nach der Reform blieben 8505 Gemeinden 91 kreisfreie Stadte und 237 Land Kreise Nach einer je nach Land unterschiedlichen Ubergangsphase schlossen die Gesetzgeber bis zum Ende der 1970er Jahre die Gemeindereform ab indem sie per Gesetz die Neugliederung der Gemeinden beschlossen Diese Neuordnungen stiessen bei den Burgern nicht immer auf Gegenliebe in einzelnen Fallen wurden sie durch Gerichte ruckgangig gemacht Nach der deutschen Wiedervereinigung gingen auch die ostdeutschen Lander Gemeindereformen an In einzelnen Landern dauern sie noch an sodass sich die Zahl der Gemeinden in Deutschland Fruhjahr 2003 uber 13 000 Oktober 2006 12 315 Dezember 2015 11 092 weiter verringern durfte Von der Wissenschaft wird die Gemeindegebietsreform teilweise als gelungen betrachtet teilweise als eine dem Zeitgeist geschuldete Form der Technokratie angesehen die sich von der Demokratietheorie her gerade im Zusammenhang mit dem Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung das durch den Staat nicht verliehen sondern nur bestatigt wird nicht rechtfertigen lasse Auch die Verbesserung von Effizienz und Effektivitat wird haufig bezweifelt empirisch konne ein automatischer Zusammenhang nicht verifiziert werden Kritiker bemangeln dass in vielen kleineren Gemeinden das Wir Gefuhl verloren gegangen sei und damit auch die Bereitschaft sich fur das eigene Dorf einzusetzen Baden Wurttemberg Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreform in Baden Wurttemberg und Kreisreform Baden Wurttemberg 1973 In Baden Wurttemberg ging die Zahl der Gemeinden von 3379 bis zum Jahr 1975 auf 1110 zuruck Von diesen haben sich 165 neue Namen gegeben 7 Zu den neu benannten Gemeinden zahlen Albstadt Ammerbuch Filderstadt Gaufelden Grafenau Karlsbad Keltern Kernen im Remstal Neulingen Ostfildern Remshalden Riesburg Starzach und Weinstadt Beispiele fur umstrittene Neugliederungen sind die Neubildung der Stadt Villingen Schwenningen die Eingliederung der Gemeinde Menzenschwand in die Stadt St Blasien und die Zusammenlegung der Gemeinden Leutershausen und Grosssachsen zur Gemeinde Hirschberg an der Bergstrasse Bayern Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreform in Bayern Einige Beruhmtheit erlangte 1978 das Dorf Ermershausen mit etwa 800 Einwohnern im Landkreis Hassberge Es widersetzte sich vehement der Eingliederung in die Gemeinde Maroldsweisach Das gipfelte in einer Besetzung des Rathauses und der Errichtung von Barrikaden durch Burger von Ermershausen mit dem Zweck die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Maroldsweisach zu verhindern Das Dorf wurde schliesslich von mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei gesturmt und das Rathaus geraumt 1994 wurden Ermershausen und vier weitere Gemeinden jedoch wieder selbstandig Die Gemeinde Horgau erreichte durch ein Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes 1983 dass die Eingemeindung nach Zusmarshausen aufgehoben wurde Berlin Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung Berlins Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins im Jahr 1990 wurden alle Bezirke zunachst unverandert weitergefuhrt und wieder durchgangig Bezirk genannt Bis 2000 hatten die jetzt 23 Bezirke sehr unterschiedliche Grossen und Einwohnerzahlen Im Rahmen der Verwaltungsreform entstanden 2001 durch Zusammenlegungen von Bezirken zwolf neue Bezirke die ahnlich der Zahlweise nach dem Gross Berlin Gesetz siehe oben durch einen sogenannten Bezirksschlussel nummeriert wurden Meist wurden zwei vorher eigenstandige Bezirke zu einem neuen Bezirk zusammengeschlossen nur die Bezirke Neukolln Reinickendorf und Spandau blieben unverandert Bei der Berliner Verwaltungsreform 2001 handelte es sich aber rechtlich um keine Gemeindereformen da die Berliner Bezirke keine eigene Rechtspersonlichkeit haben und somit nicht mit Gemeinden im rechtlichen Sinne vergleichbar sind Nach Art 1 I der Berliner Verfassung ist Berlin als Ganzes eine Stadt und somit auch eine einzige Gemeinde Nichtsdestotrotz uben die Berliner Bezirke Aufgaben aus die mit denen einer Gemeinde durchaus vergleichbar sind Brandenburg Bearbeiten Hauptartikel Gemeindereform Brandenburg 2003 Mit Wirkung vom 26 Oktober 2003 erfolgte die Auflosung von 62 Amtern und 302 Gemeinden Es erfolgten Eingemeindungen andere Gemeinden wechselten in erhalten gebliebene Amter und es wurden neue amtsfreie Gemeinden gebildet Im Vorfeld der Gemeindereform kam es auch zu freiwilligen Zusammenschlussen zu neuen Grossgemeinden und freiwilligen Anschlussen an bestehende Gemeinden Es gab auch zahlreiche Gemeinden die vergeblich versucht hatten sich auf juristischen Wege siehe VfGBbg 95 03 8 VfGBbg 96 03 9 VfGBbg 152 03 10 gegen die Gemeindereform zu wehren So scheiterte zuletzt die Gemeinde Quappendorf 2006 vor dem Bundesverfassungsgericht welches die eingelegte kommunale Verfassungsbeschwerde gegen den Beschluss des Landesverfassungsgerichts nicht zur Entscheidung annahm Hessen Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreform in Hessen Wahrend die Neubildung der Stadt Lahn misslang kann die Gemeindereform der Stadte Treysa und Ziegenhain in Nordhessen als gelungenes Beispiel angefuhrt werden Aus den nur 5 km auseinanderliegenden Stadten wurde die neue Stadt Schwalmstadt mit 20 000 Einwohnern gebildet die dadurch zur grossten Stadt im ebenfalls neu gegrundeten Schwalm Eder Kreis wurde Nach nunmehr uber dreissig Jahren sind die ehemaligen Stadte baulich zusammengewachsen Mecklenburg Vorpommern Bearbeiten Hauptartikel Kreisgebietsreform Mecklenburg Vorpommern 2011 Niedersachsen Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreform in Niedersachsen Besonders kontrovers war die Vergrosserung der Stadt Papenburg um die ehemalige Kreisstadt Aschendorf 1990 beschloss der Niedersachsische Landtag eine Korrektur der Gemeindereform Der Stadt Aschendorf sowie den Gemeinden Langforden Vorden und Mulsum sollte die kommunale Selbstverwaltung wiedergegeben werden Dieses Gesetz wurde jedoch vom Bundesverfassungsgericht als nicht verfassungsgemass erachtet Nach den Kommunalwahlen 2011 in Niedersachsen beschlossen die Kreistage in Gottingen und Osterode eine grosse Kreisfusion zur Bildung eines grosseren Landkreises Gottingen zum 1 November 2016 11 In Burgerforen wurde fur eine aktive Beteiligung in Form eines Burgerentscheides pladiert 12 Im Februar 2014 beschlossen die Kreistage der Landkreise Hildesheim und Peine Verhandlungen uber einen Zusammenschluss beider Kreise aufzunehmen Eine Fusion der Landkreise war fur den 1 November 2016 vorgesehen 13 14 Im Juli 2015 scheiterte der angestrebte Zusammenschluss in einer Abstimmung im Kreistag Hildesheim 15 Nordrhein Westfalen Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Umstritten waren insbesondere die Eingliederung der Stadte Rheinhausen Homberg und Walsum in die kreisfreie Stadt Duisburg die Eingliederung der Stadte Eiserfeld und Huttental in die Stadt Siegen die Eingliederung der Stadt Hohenlimburg in die kreisfreie Stadt Hagen die Eingliederung der Stadt Monheim in die kreisfreie Stadt Dusseldorf die Eingliederung der Stadt Porz in die kreisfreie Stadt Koln die Eingliederung der Stadt Wesseling in die kreisfreie Stadt Koln die Vergrosserung der kreisfreien Stadt Bochum um die ehemals kreisfreie Stadt Wattenscheid die Vergrosserung der Stadt Bottrop mit der ehemals dem Kreis Recklinghausen angehorenden Gemeinde Kirchhellen und kurzzeitig auch mit der ehemals kreisfreien Stadt Gladbeck kurz Glabotki die Vergrosserung der kreisfreien Stadt Essen um die Stadt Kettwig die Abtrennung des Ortsteils Mintard von Kettwig und die Eingliederung in die Stadt Mulheim an der Ruhr der Eingliederung der kreisfreien Stadt Wanne Eickel in die Stadt Herne der Eingliederung der kreisfreien Stadt Rheydt in die Stadt Monchengladbach die Eingliederung der ehemaligen Kreisstadt Opladen in die kreisfreie Stadt Leverkusen die Zusammenlegung der Stadte Heimbach und Nideggen im Kreis Duren die Eingliederung der ehemals kreisfreien Stadt Lunen in den Kreis Unna wobei Lunen obwohl sie nach der Einwohnerzahl die weitaus grosste Stadt des Kreises ist nicht den Kreissitz erhielt die Eingliederung der ehemals kreisfreien Stadt Witten in den Ennepe Ruhr Kreis wobei Witten obwohl sie nach der Einwohnerzahl die grosste Stadt des Kreises ist nicht den Kreissitz erhieltIm Regierungsbezirk Munster erfolgte basierend auf dem Munster Hamm Gesetz vom 9 Juli 1974 die Gebietsreform in der Region um die westfalischen Oberzentren Munster und Hamm auf der kommunalen Ebene Das Gesetz trat am 1 Januar 1975 in Kraft Negative Schlagzeilen machte die kommunale Neugliederung auch in Gronau Westf Das bis 1975 unverschuldete Epe wurde durch die Neugliederung mit Gronau quasi uber Nacht tief verschuldet und damit handlungsunfahig Die Stadt Wesseling klagte erfolgreich gegen die Eingemeindung in die Stadt Koln und wurde am 1 Juni 1976 nach knapp eineinhalb Jahren wieder selbstandig Auch die Stadt Monheim wurde am 1 Juni 1976 wieder selbstandig Gladbeck gelang dies bereits am 6 Dezember 1975 als der Klage der Stadt gegen die Eingemeindung nach Bottrop Recht gegeben wurde Die Stadt Heimbach in der nordlichen Eifel die schon im Fruhstadium der kommunalen Neugliederungsmassnahmen durch Zusammenlegen der Gemeinden Hausen Hergarten und Vlatten mit der Stadt Heimbach im ehemaligen Kreis Schleiden vergrossert worden war wurde am 1 Januar 1972 mit der Stadt Nideggen zusammengefasst Am 4 August 1972 entschied jedoch das Oberverwaltungsgericht dass Heimbach wieder eine eigene Kommune wurde nachdem viele Burger vehement protestiert hatten Dies erklart ausserdem warum Heimbach trotz seiner geringen Grosse seine Stadtrechte behielt Siehe auch Aachen Gesetz Bielefeld Gesetz und Bonn Gesetz Siehe auch Detmold Gesetz Dusseldorf Gesetz und Koln Gesetz Siehe auch Lemgo Gesetz Munster Hamm Gesetz und Niederrhein Gesetz Siehe auch Ruhrgebiet Gesetz und Sauerland Paderborn Gesetz Rheinland Pfalz Bearbeiten Hauptartikel Gebietsreformen in Rheinland Pfalz Saarland Bearbeiten Hauptartikel Gebiets und Verwaltungsreform im Saarland 1974 Mit dem Gesetz uber die Neugliederung der Kreise und Gemeinden vom 19 Dezember 1973 wurden mit Wirkung vom 1 Januar 1974 aus den bisher 345 saarlandischen Gemeinden 50 neue Gemeinden gebildet Die ehemaligen Gemeinden sind als Ortsteile mit eigenen Ortsraten in den neuen Gemeinden enthalten Die neuen Gemeinden haben alle uber 6000 Einwohner Die grosste Eingemeindung betraf die Stadt Dudweiler ca 30 000 Einwohner die seitdem als Stadtbezirk zur Landeshauptstadt Saarbrucken gehort Sachsen Bearbeiten Hauptartikel Kreisreform Sachsen 1994 1996 und Kreisreform Sachsen 2008 Sachsen Anhalt Bearbeiten Hauptartikel Gemeindegebietsreform in Sachsen Anhalt 2004 2005 und Kreisreform Sachsen Anhalt 2007 Die bisher umfassendste Anderung der Gemeindestrukturen fand in den Jahren von 2008 bis 2011 nach Massgabe des Gesetzes uber die Grundsatze der Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen Anhalt Gemeindeneugliederungs Grundsatzegesetz statt Ziel war die Auflosung der Verwaltungsgemeinschaften und die Bildung zukunftsfahiger Einheitsgemeinden sowie Verbandsgemeinden mit mindestens 10 000 Einwohnern Dabei wurde der Bildung von Einheitsgemeinden Vorrang gegeben Wahrend als Grosse von Einheitsgemeinden bei einer Bevolkerungsdichte von weniger als 70 Einwohnern je Quadratkilometer bereits 8000 Einwohner genugten und die Bildung von Ortschaften moglich ist war zur Bildung von Verbandsgemeinden nur ein geringfugiges Unterschreiten der Mindestgrosse von 10 000 Einwohnern zulassig Verbandsgemeinden bestehen aus drei bis acht Mitgliedsgemeinden die zum Zeitpunkt ihrer Bildung jeweils mindestens 1 000 Einwohner haben mussen auch hiervon kann im Einzelfall geringfugig abgewichen werden Ortschaften sind in einer Verbandsgemeinde nicht zulassig Die Gemeindegebietsreform war in eine freiwillige und eine gesetzliche Phase unterteilt In der freiwilligen Phase die bis zum 30 Juni 2009 andauerte konnten Gemeinden Gebietsanderungsvertrage zur Bildung von Einheits bzw Verbandsgemeinden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben abschliessen 129 Gemeinden die sich nicht freiwillig an der Bildung einer Einheitsgemeinde oder einer Verbandsgemeinde beteiligt hatten wurden durch Gesetz zu einer leitbildgerechten Struktur zugeordnet Im Ergebnis dieser Gebietsreform sank die Zahl der Gemeinden von 1033 am 1 Juli 2007 auf 218 am 1 Januar 2014 114 der Gemeinden sind Mitgliedsgemeinden von insgesamt 18 Verbandsgemeinden Schleswig Holstein Bearbeiten Nordlich von Hamburg wurden zum 1 Januar 1970 die schleswig holsteinischen Gemeinden Garstedt und Friedrichsgabe beide Kreis Pinneberg mit Harksheide und Glashutte beide Kreis Stormarn zur neuen Stadt Norderstedt zusammengefasst und dem Kreis Segeberg zugeordnet Dabei entstand die funftgrosste Stadt Schleswig Holsteins die schon damals mit uber 50 000 Einwohnern wesentlich grosser als die Kreisstadt Bad Segeberg war Oldenburg war von 1867 bis 1970 Kreisstadt des Kreises Oldenburg in Holstein Im Zuge der Kreisreform im Jahr 1970 wurde dieser mit dem Kreis Eutin zum Kreis Ostholstein fusioniert Ausserdem wurden am 1 Marz 2008 die Gemeinden Handewitt und Jarplund Weding zur neuen amtsfreien Gemeinde Handewitt sowie die Gemeinden Raisdorf und Klausdorf zur neuen Stadt Schwentinental zusammengefasst Am 1 Januar 2009 schlossen sich die Stadt Westerland sowie die Gemeinden Sylt Ost und Rantum zur neuen Gemeinde Sylt zusammen Thuringen Bearbeiten Eine erste Gebietsreform nach der Wiedervereinigung fand zwischen 1993 und 1997 statt wodurch die Zahl der Gemeinden von 1657 auf 1063 und die Zahl der Landkreise 1994 von 35 auf 17 reduziert wurde Seit 2007 reduziert sich die Gemeindezahl langsam weiter von damals 992 auf 849 Ende 2013 Die Landesregierungen setzten dabei auf freiwillige Fusionen die finanziell gefordert und eigenstandig unter den Gemeinden ausgehandelt werden wobei die Regierungen lediglich Mindestgrossen vorgaben Zunachst wurde betont dass die zentralen Orte durch die Reform gestarkt werden sollten was jedoch in der Praxis nicht immer umgesetzt wurde beispielsweise umgibt die vergrosserte Gemeinde Nobitz nun kragenformig die Stadt Altenburg etwa zur Halfte Die Landesregierung der Legislaturperiode bis 2014 forderte alle Gemeinden mit eigener Verwaltung ausserhalb von Verwaltungsgemeinschaften und erfullenden Gemeinden und weniger als 3 000 Einwohnern auf sich Fusionspartner zu suchen die Mindestgrosse fur Verwaltungsgemeinschaften lag ebenso wie die angestrebte Mindestgrosse fur neu zusammengeschlossene Gemeinden bei 5 000 Einwohnern Die 2014 gewahlte Landesregierung plante eine zweite Kreisreform die in den ubrigen neuen Bundeslandern schon stattgefunden hatte scheiterte mit ihrem Vorhaben jedoch am erbitterten Widerstand der betroffenen Landrate sodass sie das Vorhaben 2017 aufgab womit die kleinteilige Verwaltungsstruktur des Landes bis auf weiteres unangetastet bleibt Laut der aktuellen Bevolkerungsprognose des statistischen Landesamtes werden schon im Jahr 2030 nur noch drei der 17 Landkreise mehr als 100 000 Einwohner haben 16 Fusionierte und neugegrundete Gemeinden sollten ursprunglich auf eine prognostizierte Einwohnerzahl von uber 6000 im Jahr 2035 kommen allerdings genehmigte das Innenministerium fast alle freiwilligen Fusionen die die Gemeinden untereinander aushandelten sodass zahlreiche kleinere Zusammenschlusse ebenfalls Fusionspramien des Landes erhielten Gegenuber der Freiwilligkeit des Prozesses traten langerfristige raumordnerische und strukturpolitische Uberlegungen in den Hintergrund sodass diese beim Neuzuschnitt der Gemeinden weitgehend unberucksichtigt blieben Siehe auch Kreisreform Thuringen 1994 und Gebietsreform Thuringen 2018 bis 2024 Belgien Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung Belgiens und Zusammenschluss belgischer Gemeinden Seit der Grundung Belgiens 2739 Gemeinden bis 1961 2663 Gemeinden anderte sich die Anzahl der Gemeinden kaum Erste nennenswerte Gemeindezusammenschlusse fanden zunachst in den Jahren 1964 1969 und 1970 statt 1965 gab es noch 2586 und 1971 schliesslich 2359 Gemeinden Am 1 Januar 1977 wurden viele belgische Gemeinden zu neuen grosseren Gemeinden zusammengeschlossen Die Gesamtzahl der belgischen Gemeinden verringerte sich durch diese Gemeindegebietsreform radikal von 2359 auf 596 Durch die Neugliederung im Bereich der Stadt Antwerpen die am 1 Januar 1983 in Kraft trat wurde eine Gemeindezahl von 589 erreicht Davon zahlen 308 Gemeinden zur Region Flandern 262 Gemeinden zur Region Wallonien und 19 Gemeinden zur Region Brussel Hauptstadt Danemark Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung Danemarks 1965 gab es in Danemark 1 345 Gemeinden Durch freiwillige Zusammenschlusse verringerte sich diese Anzahl bis 1970 auf 1 098 In zwei Schritten wurde die Anzahl der selbstandigen Gemeinden drastisch reduziert Bei der ersten grossen kommunalen Gebietsreform am 1 April 1970 wurde die Anzahl der Gemeinden von 1 098 auf 277 reduziert Bei der jungsten kommunalen Gebietsreform zum 1 Januar 2007 wurde die Anzahl der Gemeinden auf 98 reduziert Die Gemeinden auf der Insel Bornholm hatten sich schon zum 1 Januar 2003 zu einer einheitlichen Kommune zusammengeschlossen Griechenland Bearbeiten Hauptartikel Politische Gliederung Griechenlands Das 1997 beschlossene und bis 2002 vollzogene Kapodistrias Programm gilt als die bis dahin umfassendste Gemeindereform im Land Sie schaffte die fruheren Provinzen ab und reduzierte die Anzahl der bisherigen Stadte und landlichen Gemeinden von zusammen 5775 auf nur noch 1033 Vor dem Hintergrund der Griechischen Staatsschuldenkrise wurde 2010 dann eine weitere Reduzierung der Verwaltungsstruktur des Landes vorgenommen Das Kallikratis Programm reduzierte die Zahl der Gemeinden weiter drastisch auf nunmehr 325 Zudem wurden die fruheren 54 Prafekturen auf 13 autonom verwaltete Regionen reduziert Das Kallikratis Programm halbierte die Zahl der gewahlten Reprasentanten und zielte damit auf Einsparungen in Hohe von 1 8 Milliarden Euro ab Niederlande Bearbeiten Hauptartikel Provinz Niederlande und Gemeinde Niederlande Seit 1970 gibt es in den Niederlanden regelmassige Gemeindegebietsneugliederungen Seit 1989 gibt es kaum ein Jahr in dem keine Gebietsreformen stattgefunden haben Diese Ubersicht soll die Situation in den Niederlanden seit 1971 verdeutlichen 1970 Zeeuws Vlaanderen und Zuid Beveland Zeeland Waterland Zuid Holland 1971 Tholen Zeeland 1973 das nordwestliche Gebiet Kop von Overijssel 1974 Zaanstreek Noord Holland 1979 West Friesland Noord Holland 1980 Voorne Putten Zuid Holland 1982 Sud Limburg 1984 Provinz Friesland Hoeksche Waard Zuid Holland 1984 und 1985 Rijk van Nijmegen Gelderland 1985 Krimpenerwaard Zuid Holland 1986 Alblasserwaard und Vijfheerenlanden Zuid Holland 1989 Westlicher Teil der Provinz Utrecht 1990 Groningen nordliche Spitze Kop von Noord Holland 1991 Mittel Holland Zuid Holland Mittel Limburg 1993 bis 1997 Provinz Noord Brabant 1995 und 1997 Provinz Zeeland 1998 Provinz Drenthe 1999 Bommelerwaard Gelderland 2001 Provinz Overijssel Regionen Den Haag Noord Holland und Utrecht Utrecht 2001 und 2002 Ostliche Betuwe Gelderland 2003 Zeeuws Vlaanderen Zeeland 2004 Westland Zuid Holland 2005 Achterhoek und Liemers Gelderland 2006 Utrechter Hugelrucken Utrecht Region Leiden Zuid Holland 2006 und 2007 West Friesland Noord Holland 2007 Mittel Limburg 2009 Grenze Noord und Zuid Holland 2010 Region Venlo Limburg Ost Groningen und Zuidplas Zuid Holland 2011 Utrecht und 4 Gemeinden in andere Provinzen 2012 Norden Noord Hollands 2013 Zuid Holland und Schagen Zuid Holland 2014 Friesland und Alphen aan den Rijn Zuid Holland 2015 Noord Holland Gelderland Noord Brabant und Zuid Holland 2016 Noord Holland 2017 Meierij Noord Brabant 2018 Friesland Groningen und Gelderland 2019 7 Provinzen mehrere in Groningen und Zuid Holland Anderung der Grenze zwischen Zuid Holland und Utrecht 2021 Eemsdelta Groningen und Noord BrabantOsterreich Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung Osterreichs In der Steiermark hat sich die Landesregierung 2011 dazu bekannt im Zuge einer Verwaltungsreform die Zahl der Bezirke und der Gemeinden betrachtlich zu reduzieren Ausloser dieser Bestrebungen sind die hohe Verschuldung des Bundeslandes und die daher bestehende Notwendigkeit der offentlichen Hand substanzielle Einsparungen zu Stande zu bringen Siehe auch Steiermarkische Gemeindestrukturreform und NO Kommunalstrukturverbesserung Portugal Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung Portugals Im Zusammenhang mit der rigiden Austeritatspolitik Portugals wurde 2012 auch eine umfassende kontrovers diskutierte Gebietsreform beschlossen Gegen starke Widerstande im Land wurde diese mit der Administrativen Neuordnung 2013 umgesetzt Dabei wurden die 4259 Gemeinden auf 3091 reduziert Diese Reform betraf nur Kontinentalportugal die Umsetzung in der Autonomen Region Madeira und der Autonomen Region der Azoren ist den beiden autonomen Insel Parlamenten anvertraut Die Gemeinden Freguesias stellen die unterste Stufe der Verwaltungsgliederung Portugals dar wahrend die Kreise Concelhos die darauf folgende zweite Ebene der Kommunalen Selbstverwaltung in Portugal reprasentieren Das 2012 verabschiedete Gesetz schrieb die Reform der Gemeinden zwingend vor regte aber auch eine Reform der 308 Kreise an was jedoch kein politisches Thema wurde Stand Februar 2015 Siehe auch Liste der aufgelosten Gemeinden im Zuge der administrativen Neuordnung in Portugal 2013 Schweiz Bearbeiten Hauptartikel Gemeinde Schweiz und Gemeindefusionen in der Schweiz Mutationen im Bestande der Gemeinden konnen durch Eingemeindung Gemeindefusion Gemeindetrennung Ausgemeindung Gebietsabtausch oder Anderung des Gemeindenamens erfolgen Weitere Veranderungen die das Gebiet der Gemeinde nur indirekt betreffen konnen sich durch Anderung der Kantons und oder Bezirkszugehorigkeit Anderung des Bezirksnamens oder Neunummerierung Gemeindenummer ergeben Durchschnittliche Einwohnerzahlen je Gemeinde in einigen Landern BearbeitenLand Anzahl an Gemeinden Einwohner Einwohner je Gemeinde im Durchschnitt JahrDeutschland 11 114 80 716 000 7 263 2014Griechenland 6 000 10 815 197 1 803 1997Griechenland 325 10 815 197 33 278 2011Niederlande 443 16 730 632 37 767 2014Osterreich 2 354 8 507 786 3 614 2013Osterreich Niederosterreich 573 1 625 485 2 837 2014Osterreich Oberosterreich 444 1 425 422 3 210 2014Osterreich Steiermark 539 1 215 246 2 255 2013Osterreich Steiermark 285 1 215 246 4 264 2015 17 Schweden 290 9 573 466 33 012 2013Schweiz 2 408 8 609 000 3 575 2013Kreisreform BearbeitenDeutschland Bearbeiten Hauptartikel Kreisreformen in der Bundesrepublik Deutschland bis 1990 Kreisreformen in Deutschland nach 1990 und Kreisreformen in der DDR Grundsatze Bearbeiten Fur die Gebietsreform der Land Kreise Stadtkreise bzw kreisfreien Stadte wurde eine Reihe von Grundsatzen entwickelt die auf eine Vergrosserung der bestehenden Einheiten abzielte In Nordrhein Westfalen galten als Mindestgrosse 150 000 in Verdichtungsgebieten sogar 200 000 Einwohner Ansonsten waren die Grundsatze des Landesentwicklungsplans zu berucksichtigen wonach die Kreise wirtschaftsraumliche Einheiten darstellen und in ihren Grenzen eine ausgewogene Vielfalt von Gemeinden des Typs A Unterzentren und B Mittelzentren haben sollten Entwicklungsachsen durften nicht Grenzen sein sondern sollten wegen der Interdependenz der beiderseitigen Nutzung quergeschnitten werden Durchfuhrung Bearbeiten Das Konigreich Preussen teilte sein Staatsgebiet am 30 April 1815 in Provinzen und Regierungsbezirke und am 23 April 1816 in Kreise auf Schon wenige Jahre danach wurden die ersten Kreisreformen durchgefuhrt bei denen einzelne Kreise aufgelost und mit benachbarten Kreisen vereinigt wurden Beispiele 1819 die Korrektur der Kreiseinteilung im westfalischen Regierungsbezirk Arnsberg 1823 die Vereinigung der Kreise Dinslaken und Essen zum neuen Kreis Duisburg und die Zusammenlegung der Kreise Rheinberg und Geldern 1832 die Vereinigung des Kreises Bunde mit dem Kreis Herford und die Vereinigung des Kreises Brakel mit dem Kreis Hoxter Grossere Gebietsreformen wurden in der Weimarer Zeit durchgefuhrt Insbesondere im Ruhrgebiet wurde in drei Schritten am 1 April 1926 am 1 April 1928 und am 1 August 1929 eine grosse Kreisreform durchgefuhrt Seinerzeit entstanden u a der Ennepe Ruhr Kreis und die Stadtkreise Castrop Rauxel und Lunen Am 1 August 1929 und am 1 Oktober 1932 wurden auch in der Rheinprovinz Kreisgrenzen geandert So entstanden z B der Rheinisch Bergische Kreis der inzwischen wieder aufgeloste Rhein Wupper Kreis zunachst als Kreis Solingen Lennep und der Oberbergische Kreis Die grossten Kreisreformen wurden in Westdeutschland jedoch in den 1960er und 1970er Jahren durchgefuhrt Sie wurden teilweise durch Funktionalreformen erganzt Die in Niedersachsen zum 1 August 1977 abgeschlossene Kreisreform musste auf Beschluss des Niedersachsischen Staatsgerichtshofes in Buckeburg korrigiert werden Der aufgeloste Landkreis Friesland und die Stadt Jever hatten Klage gegen das Reformgesetz erhoben durch das die Gemeinden in zwei verschiedene Landkreise Landkreis Ammerland und neuer Landkreis Friesland mit der Kreisverwaltung in Wittmund eingegliedert wurden und Recht bekommen Der Landkreis Friesland hat sich 1980 aus den bis zur Kreisreform bestehenden Gemeinden zuruckgebildet Eingemeindungen im Zuge der Gemeindereform 1972 wurden dabei nicht ruckgangig gemacht So verblieb Godens das bis 1972 zum Landkreis Wittmund gehort hatte bei Sande und damit beim Landkreis Friesland Auch die ostdeutschen Lander fuhrten vor der Wiedervereinigung Kreisreformen durch Allerdings war die DDR nach Auflosung der Lander im Jahre 1952 in 14 Bezirke ohne Ost Berlin und in 217 Landkreise gegliedert worden Davor gab es im Gebiet der DDR nur 132 Landkreise Insofern handelt es sich bei den neueren Reformen zunachst quasi um eine Art Ruckgangigmachung der damaligen DDR Kreisreform Nach Abschluss aller Kreisreformen in Deutschland reduzierte sich die Gesamtzahl der Land Kreise zunachst von 614 auf 323 In Sachsen Anhalt wurde die Anzahl der Landkreise mit Wirkung vom 1 Juli 2007 deutlich auf elf reduziert In Sachsen wurde die Anzahl der Landkreise am 1 August 2008 auf zehn reduziert Seit dem 4 September 2011 gibt es in Mecklenburg Vorpommern nur noch sechs Landkreise von denen funf nach der Flache die grossten Landkreise Deutschlands sind Danemark Bearbeiten Hauptartikel Kommune Danemark und Verwaltungsgliederung Danemarks Die 16 Amter in Danemark mit den deutschen Kreisen vergleichbar die von 1970 bis 2006 Bestand hatten und von denen zwei ab 2003 drei nur aus einer Gemeinde bestanden wurden mit Wirkung vom 1 Januar 2007 aufgelost und in funf Regionen umgegliedert Osterreich Bearbeiten Die 95 Politischen Bezirke Osterreichs die nur als reine Exekutivorgane Bezirkshauptmannschaft ohne Parlamente existieren haben eine durchschnittliche Grosse von etwa 69 000 Einwohnern Stand 2011 Erstmals in der Zweiten Republik kam es im Bundesland Steiermark zu einer ersten einzelnen Reorganisation von Bezirkshauptmannschaften Zum 1 Janner 2012 wurde der Bezirk Murtal durch Fusion geschaffen 2013 wurden durch Fusion weitere sechs Bezirke zu drei grosseren zusammengelegt Historische Daten BearbeitenDeutschland Bearbeiten Hauptartikel Kreisreformen in der Bundesrepublik Deutschland bis 1990 Kreisreformen in der DDR und Kreisreformen in Deutschland nach 1990 Siehe auch Liste der Stadte in Deutschland Baden Wurttemberg Hauptartikel Kreisreform Baden Wurttemberg 1973 1 Oktober 1953 Reduzierung der Anzahl der Stadtkreise von 10 auf 9 1 Januar 1973 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 63 auf 35 Bayern Hauptartikel Gebietsreform in Bayern 1 Juli 1972 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 143 auf 71 und der kreisfreien Stadte von 48 auf 25 Brandenburg Hauptartikel Kreisreform Brandenburg 1993 6 Dezember 1993 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 38 auf 14 und der kreisfreien Stadte von 6 auf 4 Hessen Hauptartikel Gebietsreform in Hessen 1 August 1972 1 Januar und 1 Juli 1974 1 Januar 1977 und 1 August 1979 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 39 auf 21 und der kreisfreien Stadte von 9 auf 5 Mecklenburg Vorpommern Hauptartikel Kreisgebietsreform Mecklenburg Vorpommern 2011 12 Juni 1994 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 31 auf 12 4 September 2011 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 12 auf 6 und der kreisfreien Stadte von 6 auf 2 Niedersachsen Hauptartikel Gebietsreform in Niedersachsen 1964 bis 1980 in mehreren Schritten Schwerpunkt 1 August 1977 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 60 auf 38 und der kreisfreien Stadte von 16 auf 9 1 November 2001 Bildung der Region Hannover aus der Stadt und dem bisherigen Landkreis Hannover Nordrhein Westfalen Hauptartikel Gebietsreform in Nordrhein Westfalen 1 Januar 1955 Bildung einer zusatzlichen kreisfreien Stadt von 1966 bis 1976 in mehreren Schritten Schwerpunkt 1 Januar 1975 Reduzierung der Anzahl der Kreise von 57 auf 31 und der kreisfreien Stadte von 38 auf 23 21 Oktober 2009 Bildung der Stadteregion Aachen aus der Stadt und dem bisherigen Kreis Aachen Rheinland Pfalz Hauptartikel Gebietsreformen in Rheinland Pfalz 7 Juni 1969 bis 16 Marz 1974 in mehreren Schritten Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 39 auf 24 Saarland Hauptartikel Gebiets und Verwaltungsreform im Saarland 1974 1 Januar 1974 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 7 auf 6 und Eingliederung der kreisfreien Stadt Saarbrucken in den neuen Stadtverband Saarbrucken seit 2008 Regionalverband Saarbrucken Sachsen Hauptartikel Kreisreform Sachsen 1994 1996 und Kreisreform Sachsen 2008 1 August 1994 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 48 auf 28 1 Januar 1996 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 28 auf 22 und Erhohung der Anzahl der kreisfreien Stadte von 6 auf 7 1 August 2008 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 22 auf 10 und der kreisfreien Stadte von 7 auf 3 Sachsen Anhalt Hauptartikel Kreisreform Sachsen Anhalt 2007 1 Juli 1994 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 37 auf 21 1 Juli 2007 Reduzierung der Anzahl der Landkreise auf von 21 auf 11 Schleswig Holstein1970 bis 1974 in mehreren Schritten Schwerpunkt 26 April 1970 Reduzierung der Anzahl der Kreise von 17 auf 11 siehe auch Schleswig Holstein Verwaltungsgliederung Thuringen Hauptartikel Geschichte der Verwaltungsgliederung Thuringens und Kreisreform Thuringen 1994 1 Juli 1994 Reduzierung der Anzahl der Landkreise von 35 auf 17 1 Januar 1998 Erhohung der Anzahl der kreisfreien Stadte von 5 auf 6Auswirkungen BearbeitenOkonomische und soziale Auswirkungen Bearbeiten Der Geograph Gerhard Henkel gelangt zu einer kritischen Einschatzung der Folgen der deutschen Gebietsreform die er fur dramatisch halt Durch die von oben auferlegte Gebietsreformen wurden viele Dorfer zu machtlosen Ortsteilen Sie verloren die in Jahrhunderten aufgebaute lokale Selbstverwaltung mit Burgermeister und Gemeinderat Deutschlandweit seien durch die Gebietsreformen die Aufgaben von uber 300 000 ehrenamtliche Kommunalpolitikern entfallen in uber 20 000 Dorfern und Kleinstadten wurde die demokratische Basis aufgelost Durch die Gebietsreformen sei kein Geld gespart worden und sie habe verheerende demokratische und infrastrukturelle Verluste verursacht 18 Die Zentralisierung zieht oft den Verlust weiterer lokaler Aktivitaten wie den der Freiwilligen Feuerwehren einen hoheren Wegeaufwand fur Kontakte mit der Verwaltung und eine verstarkte Abwanderung nach sich Rechtliche Auswirkungen Bearbeiten Gebietsreformen konnen sich auf Wohn und Geschaftssitz Wahlkreise Schulen Gemeindesteuern oder Sparkassen auswirken Allen gemeinsam ist ihre Abhangigkeit von einem Gemeindegebiet so dass eine Anderung eines Gemeindegebiets automatisch auch eine Veranderung dieser geografisch orientierten Rechtsinstitute zur Folge hat So fuhrten beispielsweise Gebietsanderungen aufgrund der Gebietsreform in Nordrhein Westfalen zu erheblichen Ubertragungen von Sparkassenzweigstellen 19 Durch die Gebietsreform in Nordrhein Westfalen vom Januar 1975 verlor die Kreissparkasse Koln KSK 26 Zweigstellen an die Stadtsparkasse Koln dieses Koln Gesetz brachte die Auflosung der ehemaligen Landkreise Koln und Bergheim mit sich die im Erftkreis aufgingen Die Ubertragung der nunmehr ausserhalb des Gewahrtragergebiets liegenden Filialen der KSK wurde zum 30 Juni 1983 durch die Sparkassenaufsicht angeordnet Der Oberbergische Kreis wurde im Januar 1985 Mitglied des Sparkassenzweckverbandes wodurch die Kreissparkasse Waldbrol in der KSK Koln aufging im Dezember 1988 erhielt die KSK Koln acht Filialen der Kreissparkasse Euskirchen Literatur BearbeitenErwin Sudfeld Konsequenzen der Gebietsreform fur die Regionalstatistik Eine Bilanz aus der Sicht der Bundesstatistik In Wirtschaft und Statistik Heft 10 1980 S 668 673 Digitalisat Glabotki kommt In Der Spiegel Nr 52 1975 online zur Gebietsreform 1975 in Nordrhein Westfalen Philipp Hamann Gemeindegebietsreform in Bayern Entwicklungsgeschichte Bilanz und Perspektiven Utz Munchen 2005 ISBN 3 8316 0528 9 Martin T W Rosenfeld Winfried Kluth Peter Haug Gerhard Heimpold Claus Michelsen Jana Nuckelt Zur Wirtschaftlichkeit gemeindlicher Verwaltungsstrukturen in Sachsen Anhalt Gutachten im Auftrag des Ministeriums des Innern Sachsen Anhalt Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive PDF 1 4 MB Halle 2007 Christiane Buchner Jochen Franzke Kreisgebietsreform in Brandenburg Eine Bilanz nach 8 Jahren Auswertung von Interviews mit Akteuren auf kreiskommunaler Ebene Arbeitshefte Kommunalwissenschaftliches Institut Potsdam 2 Publikationsstelle der Universitats Bibliothek Potsdam 2001 Volltext Wolfgang Drechsler Kommunale Selbstverwaltung und Gemeindegebietsreform Deutsche Erfahrungen generelle Erwagungen estnische Perspektiven In Wolfgang Drechsler Hrsg Die selbstverwaltete Gemeinde Beitrage zu ihrer Vergangenheit Gegenwart und Zukunft in Estland Deutschland und Europa Schriften zum Offentlichen Recht Bd 784 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 09619 3 S 119 135 Jan Esterhues Die Gemeindegebietsreform im Raum Munster von 1975 Ein Beitrag zur handlungsorientierten politisch geographischen Konfliktforschung Westfalische geographische Studien 51 Aschendorff Munster 2005 ISBN 3 402 06287 9 Gerhard Henkel und Rolf Tiggemann Hrsg Kommunale Gebietsreform Bilanzen und Bewertungen Essener Geographische Arbeiten Bd 19 Paderborn 1990 keine ISBN David King A Model of Optimum Local Authority Size In Giancarlo Pola u a Hrsg Developments in local government finance Theory and policy Elgar Cheltenham 1996 ISBN 1 85898 377 0 S 55 76 Landtag NRW Der Kraftakt Kommunale Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Schriftenreihe des Landtags Bd 16 Dusseldorf 2005 Wolfgang Loschelder Kommunale Selbstverwaltungsgarantie und gemeindliche Gebietsgestaltung Duncker amp Humblot Berlin 1976 ISBN 3 428 03723 5 zugl Dissertation Universitat Bonn Sabine Mecking Burgerwille und Gebietsreform Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein Westfalen 1965 2000 Studien zur Zeitgeschichte Bd 85 Oldenbourg Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70314 6 Sabine Mecking und Janbernd Oebbecke Hrsg Zwischen Effizienz und Legitimitat Kommunale Gebiets und Funktionalreformen in der Bundesrepublik Deutschland in historischer und aktueller Perspektive Forschungen zur Regionalgeschichte Bd 62 Ferdinand Schoningh Verlag Paderborn u a 2009 ISBN 978 3 506 76852 0 David Merschjohann Umgekrempelt Die kommunale Gebietsreform in Ostwestfalen Lippe 1966 1975 Forschungen zur Regionalgeschichte Bd 88 Brill Schoningh Paderborn 2022 ISBN 978 3 657 79549 9 Hans Joachim von Oertzen Werner Thieme Hrsg Die kommunale Gebietsreform Schriftenreihe Nomos Baden Baden 1980 1987 Gunter Puttner Kommunale Gebietsreform in den neuen Landern Einfuhrende Bemerkungen In Ders und Wolfgang Bernet Hrsg Verwaltungsaufbau und Verwaltungsreform in den neuen Landern Beitrage zum deutsch deutschen Verwaltungsrechtskolloquium am 21 und 22 Juni 1991 in Tubingen Heymann Koln u a 1992 ISBN 3 452 22418 X S 1 5 Detlev Vonde Revier der grossen Dorfer Industrialisierung und Stadtentwicklung im Ruhrgebiet Klartext Essen 1994 ISBN 3 88474 123 3 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Gebietsreform Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Kommunale Gebietsreform vor allem uber die Auflosung des Kreises MoersEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Nohlen Florian Grotz Hrsg Kleines Lexikon der Politik 2011 S 305 Die kommunale und staatliche Neugliederung NRW Gutachten A Neugliederung in den landlichen Zonen 1966 S 11 Gunter Puttner Hrsg Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis Band 1 1981 S 161 Christian Munzer Rechtsschutz der Gemeinden im Verfahren zur kommunalen Gebietsanderung nach nordrhein westfalischem Recht 1971 S 6 ff Eva Siebenherz Untergegangene Orte Verschwundene Dorfer in Deutschland 2016 S 4 Reto Steiner Kooperationen und Fusionen der Gemeinden in der Schweiz 1999 S 31 Adelmann Franziska Grafin Verschwunden Vergessen in Ludwigsburger Geschichtsblatter 36 1984 VfGBbg 95 03 Verfassungsgericht Brandenburg 8 Dezember 2003 abgerufen am 17 April 2019 VfGBbg 96 03 Verfassungsgericht Brandenburg 18 Dezember 2003 abgerufen am 17 April 2019 VfGBbg 152 03 Verfassungsgericht Brandenburg 24 Juni 2004 abgerufen am 17 April 2019 Website des Landkreises Gottingen zur Landkreisfusion Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive kreisfusion gottingen de Website des Burgerforums Kreisfusion Gottingen 2011 inzwischen inaktiv Website des Landkreises Hildesheim zur Landkreisfusion Website des Landkreises Peine zur Landkreisfusion Memento vom 17 Marz 2018 im Internet Archive Patt im Kreistag Fusion mit Peine abgelehnt Memento des Originals vom 4 Marz 2016 imInternet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landkreishildesheim de Website des Landkreises Hildesheim zur Landkreisfusion abgerufen am 12 Oktober 2015 Thuringer Landesamt fur Statistik Voraussichtliche Bevolkerungsentwicklung 2014 bis 2035 nach Kreisen Scoop at Steiermark mit derzeit 539 Gemeinden wird 2015 um 254 Gemeinden weniger haben Memento vom 11 August 2014 im Internet Archive Scoop at 18 November 2013 Neun Grunde fur die Rettung der Dorfer in deutschland de 7 August 2018 Hans Pohl Wirtschaft Unternehmen Kreditwesen 2005 S 1105 Normdaten Sachbegriff GND 4071616 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebietsreform amp oldid 233957807