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Dieser Artikel behandelt den Stadtteil Opladen in Leverkusen zu anderen Bedeutungen siehe Opladen Begriffsklarung Opladen ist ein Stadtteil der Stadt Leverkusen Bis zum 31 Dezember 1974 war Opladen Kreisstadt und Sitz des damaligen Rhein Wupper Kreises zugehorig zum Regierungsbezirk Dusseldorf und wurde am 1 Januar 1975 mit Bergisch Neukirchen Hitdorf und Leverkusen zur neuen kreisfreien Stadt Leverkusen im Regierungsbezirk Koln vereinigt OpladenStadt LeverkusenWappen der ehemaligen Stadt OpladenKoordinaten 51 4 N 7 0 O 51 067777777778 7 0027777777778 49 Koordinaten 51 4 4 N 7 0 10 OHohe 49 mEinwohner 25 123 31 Dez 2020 Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 51379Vorwahl 02171Karte Lage von Opladen in LeverkusenIm heutigen Leverkusener Stadtteil Opladen wohnen rund 23 000 Menschen im ehemaligen Stadtgebiet Opladens einschliesslich der Ortsteile Quettingen und Lutzenkirchen wohnen etwa 47 000 Menschen 1 Das seinerzeitige damals abgeschaffte Kfz Kennzeichen OP wird in Zusammenhang mit der Kennzeichenliberalisierung seit dem 3 August 2015 2 wieder in der Stadt Leverkusen ausgegeben 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhzeit 2 2 Mittelalter 2 3 Von der Reformation bis zu den Befreiungskriegen 2 4 Opladen unter preussischer Herrschaft 2 5 Weimarer Republik und Drittes Reich 2 6 Nachkriegszeit 2 7 Opladen als Stadtteil Leverkusens 2 8 Wappen 2 9 Wupperbrucke 2 10 Ehemaliger Eisenbahnknotenpunkt 3 Wirtschaft und Beschaftigung 4 Bildung 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Kirchen 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger von Opladen 6 2 In Opladen geboren 6 3 Personlichkeiten mit Bezug zu Opladen 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenOpladen liegt an den unteren Auslaufern des Bergischen Landes an der Wupper unweit ihrer Mundung in den Rhein Das Gebiet der ehemaligen Stadt Opladen das auch die heutigen Leverkusener Stadtteile Quettingen und Lutzenkirchen umfasste war umgeben von den Stadten und Gemeinden Langenfeld Leichlingen Bergisch Neukirchen Burscheid und Leverkusen Der heutige Stadtteil Opladen grenzt an die Leverkusener Stadtteile Bergisch Neukirchen Quettingen Kuppersteg und Rheindorf sowie an die Stadte Langenfeld Kreis Mettmann und Leichlingen Rheinisch Bergischer Kreis Geschichte BearbeitenWahrend Opladen heute ein Stadtteil Leverkusens ist war es wahrend des grossten Teils seiner Geschichte Gerichts Verwaltungs und Verkehrszentrum sowie Kreisstadt des umliegenden Gebiets Auch die Industrialisierung des heutigen Leverkusener Gebiets begann in wesentlichen Teilen in Opladen Sogar das Gebiet der heutigen Innenstadt Leverkusens im Wesentlichen Wiesdorf gehorte ursprunglich verwaltungsmassig unmittelbar zur Burgermeisterei Burgermeisteramt Opladen Fruhzeit Bearbeiten Die altesten archaologischen Funde auf Opladener Gebiet stammen aus der mittleren Steinzeit 8000 3000 v Chr Weitere Funde belegen unter anderem eine Besiedlung des Gebiets in der Hallstattzeit zwischen 750 und 400 v Chr Ab dem 3 Jahrhundert brechen die archaologischen Funde ab vermutlich aufgrund der germanischen oder frankischen Expansion nach Westen Mittelalter Bearbeiten nbsp Portal der ersten Remigius Kirche erbaut um 1200Erst um das 6 Jahrhundert wird eine Neubesiedlung des Gebiets im Rahmen der frankischen Landnahme vermutet worauf zahlreiche Ortsnamen wie Quettingheim heute Quettingen Uphoven Ophoven und Upladhin Opladen hindeuten 4 Die Wahl des heiligen Remigius als Schutzpatron der altesten bekannten Opladener Kirche deutet auf eine Grundung zwischen dem 6 und 11 Jahrhundert hin 4 S 17 f Opladen gehorte zu dieser Zeit zum Deutzgau der im 12 Jahrhundert zum Herrschaftsgebiet der Grafen spater Herzoge von Berg kam Die erste schriftlich uberlieferte Erwahnung des Namens Upladhin woraus sich der Name Opladen ableitet findet sich in einer Urkunde die auf die Zeit zwischen 1168 und 1174 datiert und in der ein Euirhardus Upladhin als Zeuge genannt wurde Der Name Upladhin wird auf up oben hoch und slade Abhang Talung Bergschlucht zuruckgefuhrt Kirchengeschichtlich erstmals erwahnt wird Opladen in einer Urkunde von Papst Honorius III vom 19 August 1223 in der die Kirchen in Opladen und Neukirchen namentlich als Besitzungen und Privilegien des Stifts St Gereon in Koln erwahnt werden Der Nachbarort Quettingen war bereits 1209 als Quettingheim erwahnt worden nbsp Friedenberger HofOpladen entstand aus Einzelhofen nicht als geschlossenes Dorf In der geographischen Mitte des Siedlungsraums wurde die Kirche errichtet aus der das Kirchspiel Opladen hervorging Reste dieser Siedlungsstruktur sowie einzelne dieser Hofe blieben bis weit in das 20 Jahrhundert erhalten und viele der Hofnamen sind noch als Strassennamen zu finden Heute sind insbesondere noch der Friedenberger Hof erste Erwahnung 1362 moglicher Sitz der Herren von Upladhin auf dem Steilufer oberhalb der Wupper sowie der ehemalige Rittersitz Ophoven 1264 vorhanden 4 S 81 ff Seit dem Mittelalter war Opladen Sitz des hochsten bergischen Gerichts des spater so genannten Hauptlandgerichts Dieses Gericht war einerseits zustandig fur den bergischen Adel und wurde daher auch Rittergericht genannt andererseits war es oberstes Gericht aller bergischen Landgerichte Daneben war Opladen Versammlungsort der bergischen Landstande die hier in zeitlicher Nahe zu den Tagungen des Hauptlandgerichtes ihre Landtage abhielten Die vorher mundlich uberlieferten Rechtsgrundsatze nach denen entschieden wurde aber auch die erhebliche Mitwirkung von Landstanden und Ritterschaft bei der Regierung des Landes waren im bis heute uberlieferten Rechts oder Ritterbuch aus dem 14 Jahrhundert festgehalten Die Bedeutung des Hauptlandgerichts nahm erst ab der Mitte des 16 Jahrhunderts ab als sich das romische Recht auch in der Grafschaft Berg durchzusetzen begann und damit der bisherigen Gerichtsordnung die Grundlage entzogen wurde Auch die Standeversammlungen endeten Anfang des 17 Jahrhunderts 4 S 122 ff Opladen gehorte vom 14 Jahrhundert bis 1806 zum Amt Miselohe des Herzogtums Berg Von der Reformation bis zu den Befreiungskriegen Bearbeiten Nach der Reformation wechselte die Opladener Kirche mit fast der gesamten Gemeinde um das Jahr 1600 zur lutherischen Konfession 1620 kehrte die Gemeinde jedoch mit einem neuen Pfarrer wieder zum katholischen Bekenntnis zuruck Da die Opladener Gemeinde im Normaljahr 1624 katholisch war wurde dies nach dem Westfalischen Frieden 1648 dauerhaft festgeschrieben wahrend einige Nachbargemeinden beim evangelischen Glauben blieben Die wenigen evangelischen Christen in Opladen mussten daher in den folgenden Jahrhunderten auswartige Kirchen aufsuchen nbsp Alte Remigiuskirche 1787 1862 Nachdem die Gemeinde sich bereits seit 1654 um einen Neubau der bisherigen vermutlich aus dem 13 Jahrhundert stammenden und baufallig gewordenen St Remigius Kirche bemuht hatte konnte sie 1787 schliesslich durch einen Neubau ersetzt werden Nach der franzosischen Besetzung und Annektierung der linksrheinischen bergischen Gebiete 1794 uberschritten franzosische Truppen 1795 den Rhein so dass Opladen in den folgenden Jahren Opfer von Kriegshandlungen und franzosischer Besetzung wurde Erst 1801 ubernahm das Herzogtum Berg wieder die Herrschaft uber das Gebiet Aufgrund des Reformdrucks durch die franzosische Revolution kam es auch im Bergischen zu Reformen deren bekannteste die auch in anderen Gebieten Deutschlands durchgefuhrte Sakularisation war Durch die Auflosung der Kloster endeten die Anspruche verschiedener Monasterien auf das Opladener Gebiet Fur die meist bauerlichen Einwohner war allerdings die Abschaffung und Aufteilung der Gemeinheitswaldungen bedeutender Den vorher Nutzungsberechtigten wurde jeweils eine Parzelle des nun aufgeteilten Gebiets konzediert 1806 trat der bayerische Konig Max Joseph das Herzogtum Berg im Tausch gegen die Markgrafschaft Ansbach an Napoleon ab Dieser erweiterte das Territorium des Herzogtums und erhob es zum Grossherzogtum Berg Die Verwaltungsstrukturen wurden neu organisiert und seit 1808 war Opladen Sitz der Munizipalitat Burgermeisterei und des Kantons Landkreises Opladen im Arrondissement Dusseldorf Departement Rhein 1810 wurde der Code Napoleon anstelle des bisherigen Rechts eingefuhrt In jedem Kanton so auch in Opladen wurde ein Friedensgericht eingerichtet Opladen unter preussischer Herrschaft Bearbeiten nbsp Burgermeisterei Opladen um 1820Nach der Niederlage Napoleons kam Opladen zunachst zum Generalgouvernement Berg und schliesslich aufgrund der Beschlusse des Wiener Kongresses unter Friedrich Wilhelm III an Preussen das es der Provinz Julich Kleve Berg beziehungsweise ab 1822 der Rheinprovinz zuordnete War Opladen 1815 zunachst noch Sitz eines Kreises geworden so wurde dieser bereits 1819 aufgelost und sein Gebiet dem Kreis Solingen angegliedert Daneben war Opladen von 1816 bis 1856 Sitz der gleichnamigen Burgermeisterei die auch die Gemeinden Burrig Neukirchen und Wiesdorf umfasste 5 Das Friedensgericht blieb unter preussischer Herrschaft erhalten wenn auch mit verkleinertem Zustandigkeitsbereich nbsp Vincenz Joseph DeycksGrosse Bedeutung fur die Opladener Geschichte hatte Vincenz Joseph Deycks der seit 1793 als Justizrat beim Gericht des Amtes Miselohe in Opladen arbeitete zunachst als Advokat spater als Notar Er war ein weithin bekannter und gefragter Rechtsexperte daneben forderte er den seit dem Mittelalter im Bergischen Land stark vertretenen Obstanbau indem er eine grosse Obstbaumschule in der Ruhlach grundete und Versuche zum Obstanbau durchfuhrte 1811 bis 1815 war Deycks Maire Burgermeister von Opladen als Nachfolger von Jakob Salentin von Zuccalmaglio und konnte in dieser Funktion einige Schaden durch Kriegseinwirkungen von der Stadt abhalten Nachdem mehrfachen Entlassungsgesuchen nicht stattgegeben worden war erzwang er 1815 seine Entlassung indem er nicht an der Huldigung fur den preussischen Konig als neuen Landesherrn teilnahm 4 S 134 f Mit der Sakularisation 1803 waren die Anspruche des Kolner Stifts St Gereon sowie anderer Kloster auf das Opladener Stadtgebiet entfallen Die entsprechenden Rechte z B Abgaben und Pflichten wurden nun vom Staat wahrgenommen 1841 entledigte sich der preussische Staat dieser Pflichten mit einer grosseren Zahlung an die Gemeinde der Remigiuskirche Wahrend der Marzrevolution 1848 wurde in Opladen eine Burgergarde gegrundet Sie wurde von koniglichen Behorden ausgerustet und verstand ihre Aufgabe nicht in der Unterstutzung der Revolution sondern in der Aufrechterhaltung der Ordnung Nach dem Scheitern der Paulskirchenversammlung wurde die Opladener Burgergarde im Mai 1849 wieder abgeschafft und ihre Waffen eingezogen Ebenfalls 1848 wurde die erste Opladener Zeitung der Verkundiger an der Nieder Wupper gegrundet Obwohl ihr Grunder aus politischen Grunden bereits 1850 nach Amerika auswanderte erschienen Nachfolgepublikationen bis 1935 Eine weitere selbstandige Zeitung existierte in Opladen von 1865 bis 1951 nbsp Grab von Dechant Krey nbsp Marienschule um 1880Von 1828 bis 1873 wirkte Stephan Krey als Pfarrer in Opladen und seit 1844 auch als Dechant des Dekanates Solingen Unter seiner Mitwirkung wurden mehrere fur die Zukunft Opladens wesentliche Projekte in Angriff genommen Mit Hilfe von Spenden aus der Bevolkerung sowie der oben genannten Einmalzahlung infolge der Sakularisation wurde die Pfarrkirche St Remigius in den Jahren 1860 63 nach einem Entwurf des Diozesanbaumeisters Vincenz Statz im neugotischen Stil neu erbaut Daruber hinaus hatte Krey massgeblichen Einfluss auf die Grundung des Aloysianums einer bis 1938 bestehenden Knabenschule in erzbischoflicher Tragerschaft sowie der Marienschule die 1866 den Schulbetrieb aufnahm und bis 1996 von den Armen Dienstmagden Jesu Christi Dernbacher Schwestern getragen wurde Danach ging die Tragerschaft auf das Erzbistum Koln uber Die Kulturkampf genannte Auseinandersetzung zwischen dem preussischen Staat und der katholischen Kirche in den 1870er Jahren zeigte auch in Opladen ihre Wirkung Wahrend das katholische Aloysianum keine evangelischen Schuler mehr aufnahm mussten sich die Ordensschwestern die die Marienschule betrieben vom Unterricht zeitweise ganz zuruckziehen Nach dem Tod von Dechant Krey 1873 wurde die Pfarrerstelle von der Kirche entgegen der Gesetzeslage sofort wiederbesetzt Der Kolner Erzbischof Melchers hatte die Ernennung dem Staat nicht gemeldet was eine Strafe von 200 Talern nach sich zog Der neue Pfarrer durfte seiner Tatigkeit nicht nachgehen und wurde streng uberwacht Opladen war mit Reichstags Wahlergebnissen von uber 70 Prozent fur das Zentrum in den 1870er Jahren deutlich katholisch gepragt Erst 1886 endete der Kulturkampf auch in Opladen mit den preussischen Friedensgesetzen Aber noch 1904 benutzte der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann der im Wahlkreis Solingen Stadt und Land gewahlt worden war in seiner ersten Reichstagsrede zur Wupperverschmutzung die katholische Pragung des Gebiets als Bild Die Wupper ist unterhalb Solingens tatsachlich so schwarz dass wenn sie einen Nationalliberalen darin untertauchen Sie ihn als Zentrumsmann wieder herausziehen konnen 4 S 55 ff nbsp Stadt Opladen und Burgermeisterei Opladen Land im 19 Jahrhundert1856 wurde die bisherige Samtgemeinde in die Burgermeistereien Opladen Stadt und Opladen Land Burrig Wiesdorf umgewandelt die zunachst in Personalunion verwaltet wurden Neukirchen wurde selbstandige Gemeinde 1858 wurden Opladen die Stadtrechte nach der Rheinischen Stadteordnung von 1856 verliehen Bereits vorher war allerdings schon die Bezeichnung Stadtgemeinde Opladen gebrauchlich und Opladen entsandte seit 1825 Abgeordnete zum dritten Stand Stadtevertretung der Rheinischen Provinzialstande Ein Teil der Burger hatte nun die Moglichkeit den Burgermeister und die Beigeordneten nach dem preussischen Dreiklassenwahlrecht zu wahlen nbsp Julius SchnitzlerErste Industriebetriebe siedelten sich im 19 Jahrhundert entlang der Wupper und aufgrund der verkehrsgunstigen Lage insbesondere in der Nahe des Wupperubergangs an Wahrend fruhe Versuche eine Baumwollspinnerei und Olmuhle anzusiedeln in den Jahren 1814 1817 am Widerstand einheimischer Krafte darunter Justizrat Deycks scheiterten wurde 1822 eine Baumwollspinnerei rechts der Wupper eroffnet die 1839 von den Industriellen Wilhelm und Julius Ulenberg sowie Schnitzler ubernommen wurde Im Jahr 1841 arbeiteten dort bereits uber 200 Beschaftigte Nachdem zunachst die Wasserkraft der Wupper genutzt wurde kam 1844 der erste Dampfkessel in Opladen zum Einsatz Die Spinnerei bestand bis etwa zur Jahrhundertwende wahrend die Gebaude von Metallwarenfabriken ubernommen wurden nbsp Villa RomerEin weiterer bedeutender Betrieb war die 1865 gegrundete Turkischrot Farberei von Albert Romer die bis zur Weltwirtschaftskrise 1930 in Opladen produzierte Die Gebaude an der Wupper wurden 1937 abgebrochen Eine weitere Farberei wurde von der Fabrikantenfamilie Schoeller gegrundet und nach dem Verkauf des Betriebs 1914 unter dem Namen Schusterinsel bekannt 1872 wurde eine Dynamitfabrik in der Burriger Heide gegrundet die bis 1926 produzierte und 1893 eine chemische Fabrik an der Wupperbrucke Die Fabrikanten Ulenberg Schnitzler Romer Schoeller und Tillmanns aus Lutzenkirchen spielten im offentlichen Leben der Stadt eine bedeutende Rolle indem sie offentliche Vorhaben forderten Bedurftige unterstutzten und sich politisch und konfessionell engagierten Die Villa Romer eine vom Sohn Albert Romers erbaute Fabrikantenvilla existiert bis heute und wird als Haus der Stadtgeschichte genutzt Julius Schnitzler wurde zum ersten Ehrenburger der Stadt Von den im 19 Jahrhundert gegrundeten Fabriken Opladens ist heute 2007 nur noch die chemische Fabrik zwischenzeitlich Goetze als Tochterfirma der SKF GmbH in Betrieb 1860 war die Ultramarinfabrik von Carl Leverkus aus Wermelskirchen nach Wiesdorf verlegt worden das zur Opladener Samtgemeinde gehorte Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung der Stadt und des Umlands war die Bevolkerung insbesondere durch Zuwanderung stark angestiegen so dass auch der evangelische Anteil wieder deutlich gewachsen war 1876 wurde die Bielertkirche als erste evangelische Kirche seit uber 250 Jahren feierlich eingeweiht Die kleine judische Gemeinde Opladens wurde 1879 selbstandig und errichtete eine neue Synagoge nbsp Amtsgericht Opladen 1882 Ebenfalls seit 1879 nahm das Amtsgericht Opladen anstelle des vorherigen Friedensgerichts die Rechtspflege in seinem Zustandigkeitsbezirk wahr 1882 wurde der erste Teil des heute noch vom Amtsgericht benutzten Gebaudekomplexes fertiggestellt 1864 erhielt Opladen die erste Strassenbeleuchtung wahrend eine zentrale Wasserversorgung erst 1903 und eine Stromversorgung 1907 eingerichtet wurden 1889 endete die Personalunion der Burgermeistereien Opladen Stadt und Land Burrig und Wiesdorf wurden als Burgermeisterei Kuppersteg selbstandig 1891 eroffnete die Gemeinde St Remigius mit erheblicher finanzieller Unterstutzung von Stadt und Burgern das Krankenhaus St Josef heute Remigius Krankenhaus in der Nahe der Kirche nbsp Geschlossene Hauserreihe der EisenbahnersiedlungZwischen 1903 und 1914 entstand die Eisenbahnersiedlung die fur das Opladener Reichsbahnausbesserungswerk im Stil eines reformierten Historismus mit wiederkehrenden Baudetails errichtet wurde und aus Mehrfamilienhausern in geschlossener Reihe mit rund 450 Wohnungen bestand nbsp Das 1914 erbaute Landratsamt Heute dient es als Stadtarchiv Der damalige Landrat des Landkreises Solingen Adolf Lucas forderte wesentlich die 1906 erfolgte Grundung der Paritatischen hohere Knabenschule Opladen des heutigen Landrat Lucas Gymnasiums fur die 1911 ein neues Gebaude im Hederichsfeld errichtet wurde Lucas veranlasste auch den Umzug der Kreisverwaltung des Landkreises Solingen von Solingen nach Opladen im Jahre 1914 nachdem Solingen bereits seit einigen Jahren kreisfrei gewesen war Im selben Jahr wurde die von ihm geforderte Landwirtschaftsschule des unteren Kreises Solingen in Opladen eroffnet 1907 wurde der reprasentative Neubau des Erzbischoflichen Aloysianums eroffnet der das Stadtbild Opladens bis zum Abriss 1975 pragte zuletzt als Opladener Rathaus Im Ersten Weltkrieg wurde ein grosser Artillerie Zugmaschinenpark neben der Eisenbahn Hauptwerkstatte eingerichtet In der Hauptwerkstatte wurden Waggons fur Truppentransporte umgerustet Um dem Arbeitskraftemangel aufgrund der Einberufungen zu begegnen wurden hier auch Frauen und Kriegsgefangene eingesetzt Die Bevolkerung litt unter der durch den Krieg bedingten Verknappung von Lebensmitteln und sonstigen Gebrauchsgutern Die Marienschule und das St Josef Krankenhaus wurden als Lazarett genutzt 4 Weimarer Republik und Drittes Reich Bearbeiten nbsp St Aloysius Aloysianum und Colner Strasse undatierte Postkarte ca 1930 Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bildete sich in Opladen am 9 November 1918 ein Arbeiter und Soldatenrat der insbesondere von den Soldaten des Zugmaschinenparks unterstutzt wurde Zu grosseren Zwischenfallen oder Blutvergiessen kam es in Opladen nicht Schon im Dezember musste der Arbeiter und Soldatenrat seine Arbeit aber wieder einstellen nachdem erste Besatzungstruppen in Opladen einmarschiert waren Opladen gehorte zum Kolner Bruckenkopf des von den Alliierten besetzten linksrheinischen Gebiets schottische neuseelandische und englische Truppen waren unter anderem im Gebaude des Realgymnasiums der spateren Landrat Lucas Schule stationiert Die englische Besatzung verhinderte auch in der Folgezeit eine Eskalation der politischen Auseinandersetzungen wie in den nicht besetzten Gebieten 1923 fuhrte die franzosische Ruhrbesetzung zu grosseren wirtschaftlichen Problemen Sie betraf Opladen zwar nicht direkt fuhrte aber zu Verkehrsproblemen beispielsweise zur Sperrung der nahegelegenen Bahnstrecke Koln Dusseldorf Dies verscharfte sich als auch das Gebiet um den englisch besetzten Bruckenkopf franzosisch besetzt wurde und Handel und Verkehr zu grossen Teilen zum Erliegen kamen Das Reichsbahnausbesserungswerk in Opladen setzte keine Lokomotiven mehr instand Die nicht zuletzt auch aufgrund des Widerstands gegen die Ruhrbesetzung einsetzende Inflation fuhrte abermals zur Verscharfung der Situation Erst mit der Einfuhrung der Rentenmark im Oktober 1923 begann eine Entlastung der Situation 1925 endete die Ruhrbesetzung 1926 schliesslich auch die britische Besatzung Opladens nbsp Stadt Opladen ab 1930 orange 1929 wurden grosse Teile der Kreise Solingen und Lennep zusammengelegt Opladen blieb Kreisstadt des neuen Kreises Solingen Lennep 1931 wurde dieser in Rhein Wupper Kreis umbenannt da die ehemals namensgebenden Stadte nicht mehr zum Kreis gehorten Das erstmals in einer Deutzer Handschrift um 1160 erwahnte Lutzenkirchen wurde 1930 zu Opladen eingemeindet genau wie Quettingen das 1209 als Quettingheim erstmals erwahnt wurde Beide sind heute ebenfalls Stadtteile von Leverkusen Damit wuchs die Flache der Stadt um mehr als das Doppelte und die Einwohnerzahl ungefahr um ein Drittel Ab 1931 wurde in Opladen eine der ersten Autobahnen Deutschlands die heutige Bundesautobahn 3 als Umgehungsstrasse errichtet Die Eroffnung fand im September 1933 statt 6 7 Die Wahlbeteiligung war in Opladen wahrend der Weimarer Republik stets relativ hoch Bei den Wahlergebnissen stand das Zentrum immer mit Abstand an der Spitze die KPD kam meist an zweiter Stelle Darin zeigte sich die katholische Pragung der alteingesessenen Bevolkerung und die inzwischen gewachsene Rolle der meist zugewanderten Arbeiterschaft 1932 gelangte die NSDAP an die zweite Stelle erst bei den Reichstagswahlen im Marz 1933 erreichten sie eine Mehrheit Aber selbst bei dieser nicht mehr unter demokratischen Bedingungen abgelaufenen Wahl erreichten sie nicht mehr als 34 Prozent Die Opladener Parteigliederung machte wahrend dieser Zeit insbesondere durch die Unterstutzung von Saalschlachten und Raufereien von sich reden Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Marz 1933 an der der Reichstagsabgeordnete und ehemalige Reichsfinanzminister Rudolf Hilferding SPD teilnahm kam es zu einem Uberfall der SA Hilferding konnte allerdings rechtzeitig fluchten nbsp Gedenktafel am Platz der 1938 zerstorten SynagogeNach der nationalsozialistischen Machtergreifung begann 1933 die systematische Diskriminierung judischer Burger Judische Geschaftsleute wurden in den folgenden Jahren gezwungen ihre Geschafte zu verkaufen nichtjudische Burger die z B Kunden an judische Kollegen verwiesen wurde in der Presse offentlich angeprangert Die Stadtverordnetenversammlung entmachtete sich am 12 Marz 1933 selber indem sie einen Beschluss Ausschuss bildete dem fast samtliche ihrer Rechte ubertragen wurden und wurde am 21 November desselben Jahres endgultig aufgelost 8 Seitdem wurde Opladen zentral regiert ein Gemeinderat hatte nur noch beratende Funktion Missliebige Beamte wie etwa der Burgermeister wurden beurlaubt und noch 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt Die katholische Pragung des Gebiets fuhrte zu heftigen Konflikten mit den herrschenden Nationalsozialisten Bereits 1934 plante man das kirchliche Aloysianum zu schliessen Der Leiter Oberstudiendirektor Peter Neuenheuser wurde von SA und Hitlerjugend schikaniert nachdem er Schulern den Besuch einer kirchenfeindlichen Hitlerjugend Veranstaltung untersagt hatte Er wurde in Schutzhaft genommen und musste Opladen danach verlassen 1938 wurde das Aloysianum endgultig geschlossen Hermann Milde Pfarrer an St Remigius der sich bei einer Elternversammlung anlasslich der Schliessung kritisch geaussert hatte wurde aus dem Bezirk ausgewiesen Die Schuler wechselten zwangsweise zu anderen Schulen und das Gebaude wurde als Berufsschule und Opladener Rathaus weitergenutzt anstelle der seit 1933 als Rathaus dienenden Villa Romer Die Marienschule musste nach verschiedenen Repressalien Ostern 1940 ihren Betrieb einstellen Auch im stadtischen Realgymnasium setzten die Machthaber ihre Vorstellungen durch Unbequeme Lehrer wurden beurlaubt oder zwangsversetzt nachdem die Schule bereits im Mai 1933 auf Veranlassung der Stadt den Namen Adolf Hitler Realgymnasium erhalten hatte Jugendgruppen wurden zwangsweise in die Hitlerjugend integriert Die Mitgliederzahl der NSBO wuchs von Februar bis Mai 1933 von 12 auf 2500 Die nationalsozialistische Presse beklagte sich wiederholt uber das Desinteresse und die Ablehnung weiter Kreise der Opladener Bevolkerung Die lokalen Zeitungen Bergische Post und Allgemeine Zeitung ausserten sich bis etwa 1935 gelegentlich kritisch zur politischen Lage wofur sie mehrfach kurzfristig verboten und schliesslich endgultig geschlossen wurden 4 S 250 ff Unter Druck verliessen viele Mitglieder der judischen Gemeinde die Stadt Am 10 November 1938 wurde die Opladener Synagoge durch Brandstiftung zerstort die ausgebrannte Ruine wurde spater beseitigt Viele judische Burger wurden festgenommen Eine 1963 errichtete Gedenktafel erinnert heute an dieses Ereignis nbsp Die 1939 erbaute kath Kirche St Michael1939 wurde die nach Planen von Bernhard Rotterdam errichtete Pfarrkirche St Michael im Opladener Norden geweiht Der Bau wurde dabei vor allem aus den Erlosen aus dem Verkauf des katholischen Vereinshauses finanziert zu dem die Pfarrgemeinde durch die Stadt gezwungen worden war Die Kirche blieb allerdings zunachst Teil der Pfarrei St Remigius Erst 1954 wurde die Gemeinde selbstandig Seit Anfang 1939 wurden im Stadtgebiet Luftschutzraume eingerichtet und Bunker gebaut Mitte des Jahres begann die Rationierung von Verbrauchsgutern 1941 begann die Deportation der Opladener Juden In der Opladener Wirtschaft insbesondere im Reichsbahn Ausbesserungswerk wurden verstarkt Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt um die eingezogenen Arbeitskrafte zu ersetzen Der Schulbetrieb war wahrend des Krieges stark eingeschrankt Schulen wurden militarisch genutzt und es kam zu erheblichem Unterrichtsausfall Ab 1942 wurden altere Schuler als Flakhelfer eingezogen und ganze Klassen wurden in weniger durch Luftangriffe gefahrdete Gebiete verschickt Im Oktober 1944 wurde der Unterricht vollstandig eingestellt Aufgrund seiner Eigenschaft als Eisenbahnknotenpunkt und Standort eines Ausbesserungswerks wurde Opladen Ziel mehrerer Luftangriffe deren schwerster am 28 Dezember 1944 stattfand Dabei wurde neben den Bahnanlagen auch die Stadt schwer getroffen Unter den Toten befanden sich viele Zwangsarbeiter die im Ausbesserungswerk beschaftigt waren 9 Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Mosaik an der ehemaligen StadtbuchereiAm 15 April 1945 endete der Krieg in Opladen durch den Einmarsch amerikanischer Truppen die am 15 Juni durch britische Besatzungstruppen ersetzt wurden Opladen wurde Sitz der Kreis Militarregierung Durch die Aufnahme vieler Fluchtlinge und Vertriebener aus den ehemals deutschen Gebieten stieg die Einwohnerzahl Opladens nach dem Krieg nochmals deutlich an Fur einige hundert Fluchtlinge mussten Massenunterkunfte organisiert werden Der Opladener Verleger Friedrich Middelhauve grundete im Oktober 1945 die Deutsche Aufbau Partei Zusammen mit anderen liberalen Gruppen entstand daraus bei einer Versammlung im Januar 1946 in Opladen der erste Landesverband der FDP Middelhauve wurde stellvertretender Landesvorsitzender und Erich Mende der in Opladen wohnte wurde Geschaftsfuhrer Auch die Ortsverbande von SPD CDU und KPD wurden in dieser Zeit wieder gegrundet Im April 1946 trat zum ersten Mal wieder eine Gemeindevertretung zusammen die im September durch eine frei gewahlte Stadtverordnetenversammlung ersetzt wurde 1947 grundete Middelhauve den Westdeutschen Verlag der zu den wichtigsten deutschsprachigen Verlagen fur Politik und Sozialwissenschaften zahlte bis er 2004 mit dem 1974 in Opladen von Edmund Budrich gegrundeten Verlag Leske Budrich zum VS Verlag fur Sozialwissenschaften vereinigt wurde Die bereits seit 1945 als Pfarr Rektorat von St Remigius und seit 1952 als eigenstandige Gemeinde bestehende Pfarrei St Elisabeth erhielt 1957 eine eigene Kirche nachdem zeitweise die Aloysiuskapelle genutzt worden war Die neue Kirche nach einem Entwurf des Architekten Emil Steffan unterscheidet sich durch ihre sehr schlichte und ungewohnliche Form deutlich von den anderen Leverkusener Kirchen 1963 wurde ein neues Gebaude der Landrat Lucas Schule am Marktplatz eroffnet dessen theaterahnliche Aula gleichzeitig als Festhalle Opladen fur kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde nbsp Das letzte Opladener RathausIn den Jahren 1973 und 1974 wurde anstelle des Goethe Parks im Zentrum der Stadt ein als Rathaus geplantes Verwaltungsgebaude errichtet Tatsachlich fand nach der Vollendung nur einmal im Dezember 1974 eine Sitzung des Opladener Stadtrats in diesem Gebaude statt Gleichzeitig wurde im Stadtzentrum eine Fussgangerzone eingerichtet Am 31 Dezember 1974 endete die Geschichte der Stadt Opladen schliesslich mit dem Verlust ihrer Selbstandigkeit Sie wurde nach 17 Koln Gesetz am 1 Januar 1975 mit den Nachbarstadten Bergisch Neukirchen und Leverkusen sowie dem Monheimer Stadtteil Hitdorf zur neuen Stadt Leverkusen vereinigt 10 Auch der Rhein Wupper Kreis wurde aufgelost Da Leverkusen neu zum Regierungsbezirk Koln gehort wurden auch die Grenzen der Regierungsbezirke Koln und Dusseldorf verandert Opladen als Stadtteil Leverkusens Bearbeiten nbsp Die neue Stadt Leverkusen 1975Das alte Opladener Rathaus das Gebaude des ehemaligen Aloysianums wurde 1975 abgerissen Lediglich die ehemalige Schulkapelle blieb erhalten und dient heute als Jugendkirche Nach langen Diskussionen uber die Nutzung des Gelandes wurde dort 1984 ein Altenheim errichtet Die Gebaude der Schusterinsel wurden abgerissen und an ihrer Stelle ein Gewerbepark errichtet Im Jahre 1994 wurde in der Nahe des Bahnhofs ein neuer Busbahnhof angelegt der den alten Busbahnhof aus dem Jahre 1963 ersetzte Heute 2008 erinnern nicht mehr viele Zeichen im Stadtgebiet an die ehemalige Selbstandigkeit und Bedeutung Opladens Ausnahmen sind bzw waren die Benennung des Bahnhofs Opladen statt Leverkusen Opladen sowie der Autobahnausfahrt Opladen an der A3 bis 2008 11 Wappen Bearbeiten nbsp Siegel mit dem Wappen in der alten Version nbsp Stadtwappen in der neuen VersionDas Opladener Stadtwappen zeigt einen Zinnenbalken schwarz in silbernem Schilde mit einer roten Mauerkrone und wurde im Jahre 1883 eingefuhrt Der Wechselzinnenbalken ein altes Wappenzeichen der Grafen von Berg wurde auf die im 13 Jahrhundert lebenden Bruder Gerhard und Giso von Opladen zuruckgefuhrt die dem Grafen von Berg dienten und damit dessen Wappen verwenden durften Da die Farben des alten Wappens nicht uberliefert waren wurden die preussischen Farben schwarz und weiss gewahlt Wahrend die Stadt zunachst eine funfzinnige Mauerkrone verwendete wurde dies 1906 auf drei Zinnen korrigiert da nur Residenzstadte funf Zinnen fuhren durften 4 S 173 f Wupperbrucke Bearbeiten nbsp Wupperbrucke bis 1908 nbsp Bau der heutigen Wupperbrucke ca 1979 Links ist noch die Stahlbogenbrucke sichtbar nbsp Nepomuk Statue an der Opladener Wupperbrucke daneben der Grundstein der Vorgangerbrucke von 1732Der Opladener Wupperubergang begrundete unter anderem die historische Bedeutung der Stadt Er befindet sich im Verlauf einer historischen Altstrasse die im Laufe der Jahrhunderte Via Publica Mauspfad spater Frankfurter Steinweg Koln Arnheimer Chaussee Rechtsrheinische Fernverkehrsstrasse genannt wurde und die weitgehend mit der heutigen Bundesstrasse 8 ubereinstimmt Der Ubergang verbindet das heutige Opladener Zentrum im Suden mit dem Frankenberg der vermuteten Keimzelle Opladens nordlich der Wupper Die ursprunglich holzerne Wupperbrucke wurde 1307 erstmals urkundlich erwahnt 1730 richtete die von den Thurn und Taxis betriebene Kaiserliche Reichspost neben der Wupperbrucke eine Umsteigestation ein 1732 wurde anstelle der ersten Brucke eine Steinbogenbrucke errichtet Im Zuge des Baus der Strassenbahn nach Ohligs wurde diese 1908 durch eine Stahlbogenbrucke ersetzt Die Brucke sollte am Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt werden dies wurde jedoch sabotiert wofur dem Wachtposten die Hinrichtung drohte 4 S 260 Die heutige Stahlbetonbrucke wurde 1979 im Zuge des vierspurigen Ausbaus der Bundesstrasse 8 neben der kurze Zeit spater abgerissenen Stahlbogenbrucke errichtet Nach dem zweispurigen Ruckbau der Bundesstrasse 8 befinden sich heute Busspuren neben den verbliebenen Fahrbahnen Seit der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts befand sich neben der Wupperbrucke eine Statue des heiligen Johann von Nepomuk der neben Remigius zweiter Patron der Opladener Pfarrkirche ist Nachdem diese erste Statue 1796 durch franzosische Truppen beschadigt wurde stiftete ein Kolner Senator 1829 eine steinerne Statue aus dem Jahre 1746 als Ersatz Diese wurde 1972 erstmals restauriert Durch Vandalismus wurden in den folgenden Jahren weitere Restaurierungen notwendig Nach dem Neubau der Wupperbrucke 1979 wurde die alte Statue schliesslich in die Pfarrkirche versetzt und durch eine moderne Statue aus Bronze ersetzt Beim letzten Neubau der Brucke wurde der Grundstein der 1732 errichteten Steinbrucke gefunden der heute als Teil der Umfassung der Nepomuk Statue neben der Brucke zu besichtigen ist Ehemaliger Eisenbahnknotenpunkt Bearbeiten Hauptartikel Bahnhof OpladenWirtschaft und Beschaftigung BearbeitenOpladen war auch Sitz oder Niederlassung grosserer Industriebetriebe wie der Textilveredelungsfabrik Schusterinsel AG dem Autozulieferer Goetzewerke AG der Schweissgeratefabrik I u W Muller GmbH Schweissapparate von Weltruf unter dem Namen Muller Opladen der Wellpappenfabrik Franz Gierlichs sowie dem Blechwarenhersteller Hermann Schmitz Ende der 1970er Jahre gingen jedoch zahlreiche Industriearbeitsplatze durch Umstrukturierung und schlechterer Wirtschaftslage verloren Neben der Industrie gab es ebenso zahlreiche Handwerks und Gewerbebetriebe sowie Landwirtschaft die fur eine relativ ausgewogene Wirtschaftsstruktur sorgten Banken und Behorden erganzten das Bild und pragten Opladen als Verwaltungsstadt Nicht nur die ublichen Kreis Stadt und Gerichtsbehorden waren oder sind vor Ort auch eine Autobahnmeisterei und ehemals eine Filiale der Landeszentralbank NRW Bildung BearbeitenCampus Leverkusen der Technischen Hochschule Koln ab Wintersemester 2022 2023 Landrat Lucas Gymnasium mit Sekundarstufen I und II Marienschule Opladen Gymnasium in Tragerschaft der Erzdiozese Koln Berufskolleg Opladen Sekundarstufe II Berufskolleg mit beruflichem Gymnasium fur Wirtschaft und Verwaltung sowie Erziehung Theodor Heuss Realschule Katholische Hauptschule Im Hederichsfeld Remigiusschule Katholische Grundschule Remigius seit 2011 zusammengeschlossen mit der Bruder Grimm Schule Gemeinschaftsgrundschule Opladen Herzogstrasse ausgezeichnet mit dem Gutesiegel Individuelle Forderung Lehrerseminar Leverkusen Studienseminar fur LehrerausbildungSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die ehemalige Adler Apotheke in der Dusseldorfer StrasseDer Friedenberger Hof ist ein Herrenhaus aus dem 16 Jahrhundert Vorgangerbauten wurden bereits im 14 Jahrhundert urkundlich erwahnt Fachwerkhauser des 18 und 19 Jahrhunderts in der Altstadtstrasse Eine moderne Statue des Heiligen Johann von Nepomuk an der Wupperbrucke ersetzt seit 1979 eine Vorgangerstatue aus dem 18 Jahrhundert die noch in der Kirche St Remigius besichtigt werden kann Die Villa Romer als Haus der Stadtgeschichte zeigt Ausstellungen uber die Geschichte Opladens und Umgebung Die ehemalige Adler Apotheke war lange eine der altesten Apotheken der Region Inzwischen befindet sich die historische Inneneinrichtung im Bergischen Museum in Schloss Burg Der denkmalgeschutzte Vierkanthof Gut Frischenberg 12 wird seit 1925 von der Eigentumerfamilie Pesch bewirtschaftet Das Glockenspiel in der Goethestrasse erklingt jeden Werktag zwischen 12 und 18 Uhr Das NaturGut Ophoven ist ein Umweltbildungszentrum fur Kinder und Erwachsene Es wurde 1989 als Natur und Schulbiologiezentrum auf dem Gelande eines alten Gutshofes gegrundet Zu diesem gehort als eines der altesten Gebaude der Stadt der Rest einer Burganlage aus dem 13 Jahrhundert Kirchen Bearbeiten nbsp Evang Kirche am Bielert nbsp St ElisabethAlteste komplett erhaltene Kirche ist die evangelische Kirche am Bielert von 1876 Die nach teilweiser Kriegszerstorung des Vorgangerbaus 1952 neu geweihte katholische Kirche St Remigius ist die alte Hauptpfarrkirche der Stadt Die erste Kirche an dieser Stelle wurde bereits 1223 erwahnt 1787 88 sowie 1862 63 wurden die zu klein gewordenen bisherigen Bauten durch Neubauten ersetzt Die 1907 als Schulkapelle des damaligen Erzbischoflichen Gymnasiums Aloysianum eingeweihte Aloysiuskapelle ist seit 1995 die erste Jugendkirche in Deutschland 1927 erhielt das 1891 gegrundete St Josephs Krankenhaus heute Remigius Krankenhaus eine eigene Kapelle Die gegenuberliegende Marienschule erhielt wenig spater ebenfalls eine eigene Kapelle 1939 wurde die katholische Kirche St Michael fur die damals neu erbauten Wohngebiete nordlich der Wupper errichtet Die 1957 eingeweihte katholische Kirche St Elisabeth ist die jungste Kirche in Opladen und ein Beispiel sakraler Nachkriegsarchitektur Evangelisch freikirchliche Gemeinde Bruderbewegung Freikirchlich evangelische Gemeinde Baptisten Siehe auch Liste von Sakralbauten in LeverkusenPersonlichkeiten BearbeitenEhrenburger von Opladen Bearbeiten Julius Schnitzler 1806 1884 Fabrikant und Sparkassengrunder Franz Esser 1908 1966 Bischof von Springbok SudafrikaIn Opladen geboren Bearbeiten Hermann Cossmann 1874 Jurist und Ministerialbeamter Artur Weinmann 1883 1942 Landgerichtsrat in Krefeld Ernst Oberdorster 1888 1972 kommunistischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Otto Heckmann 1901 1983 Astronom Lore Rose David 1905 1985 deutschamerikanische Palaoichthyologin Friedrich Bosshammer 1906 1972 SS Sturmbannfuhrer Mitarbeiter Adolf Eichmanns Kurt Lorenz 1914 1987 Kunstler und Karikaturist Wulf Vater 1917 2007 Pharmakologe Nifedipin Entwickler Wilhelm Gustav Illbruck 1927 2004 Unternehmer Hochseesegler Doris Ebert 1928 2021 Heimatforscherin Bernard Henrichs 1928 2007 katholischer Geistlicher Dompropst des Kolner Doms Gertraud Middelhauve 1929 2004 Verlegerin Wilhelm Hartel 1930 Chirurg Martin Kriele 1931 2020 Rechtswissenschaftler Walter Laufenberg 1935 Schriftsteller und Blogger Horst Stockhausen 1944 Fussballspieler Werner Wenning 1946 ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Bayer AG Roland Zielke 1946 Politiker FDP Mediziner Professor fur Mathematik Paul Hebbel 1947 Politiker CDU ehemaliger Oberburgermeister der Stadt Leverkusen Elisabeth Perzborn 1948 Biologin und Pharmaforscherin Karl Heinz Dellwo 1952 RAF Mitglied Michael Klette 1959 Theaterregisseur und Drehbuchautor Rainer Henkel 1964 Schwimmer Joachim Rees 1964 Kunsthistoriker Hochschullehrer Bernd Dreher 1966 Fussballtorwart FC Bayern Munchen Jorg Rossel 1968 Soziologe Jurgen Gansel 1974 Politiker NPD Personlichkeiten mit Bezug zu Opladen Bearbeiten Vinzenz Joseph Deycks 1768 1850 Justizrat und Notar war von 1811 bis 1815 Burgermeister von Opladen Nach ihm sind die Rat Deycks Strasse und die Rat Deycks Schule benannt Jakob Salentin von Zuccalmaglio 1775 1838 1810 11 Burgermeister von Opladen Stephan Josef Krey 1803 1873 Dechant von St Remigius in Opladen Adolf Lucas 1862 1945 Landrat verlegte den Sitz des Kreises nach Opladen Peter Neuenheuser 1877 1940 katholischer Geistlicher Direktor des Aloysianums Fritz Woike 1890 1962 evangelischer Arbeiterdichter Friedrich Middelhauve 1896 1966 Verleger Politiker Mitgrunder und stellvertretender Vorsitzender der FDP Bundestagsabgeordneter Gunther Weisenborn 1902 1969 Schriftsteller wuchs in Opladen auf Mitarbeiter der Opladener Zeitung in den 1920er Jahren Erich Mende 1916 1998 Politiker FDP Opladener Stadtrat Vizekanzler der Bundesrepublik Bruno Wiefel 1924 2001 Opladener Burgermeister 1958 1974 Bundestagsabgeordneter SPD Klaus Germann 1941 1983 Kirchenmusiker der evangelischen Gemeinde Michael Porr 1967 Kirchenmusikdirektor der evangelischen GemeindeSonstiges BearbeitenBis zur Eingemeindung lautete die amtliche Postleitzahl 5670 die alte Telefonvorwahl ist bis heute geblieben 02171 Der Chronist Rolf Muller beendete seine umfassende Stadtchronik von 1974 mit den Worten 4 Das Schlusswort zu diesem Werk uber die Geschichte und das Leben der Kreisstadt Opladen und ihrer Burger hat der Landtag des Landes Nordrhein Westfalen in seiner Sitzung am 27 September 1974 gepragt Nachdem die Landesregierung in ihrem Entwurf eines Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Koln Koln Gesetz im Landtag den Zusammenschluss der Stadte Leverkusen Opladen und Bergisch Neukirchen empfohlen hatte sich der Ausschuss fur Verwaltungsreform des Landtags hingegen ubereinstimmend mit der Auffassung des Rates der Kreisstadt Opladen fur eine Eingliederung der Stadte Leverkusen und Opladen Bergisch Neukirchen als selbstandige Stadte in den Rheinisch Bergischen Kreis ausgesprochen hatte hat der Landtag in der erwahnten Plenarsitzung hinsichtlich der Stadte Leverkusen und Opladen mit grosser Mehrheit folgende Entscheidung getroffen 1 Die Stadte Leverkusen Opladen und Bergisch Neukirchen sowie der Ortsteil Hitdorf der Stadt Monheim werden zu einer neuen kreisfreien Stadt zusammengeschlossen Die Stadt erhalt den Namen Leverkusen Literatur BearbeitenRolf Muller Upladhin Opladen Stadtchronik Heggen Verlag Opladen 1974 ISBN 3 920430 87 5 Michael Gutbier Das Hauptland und Rittergericht zu Opladen Untersuchungen zur Rechtsgeschichte der Grafschaft Berg im spateren Mittelalter Leweke Leverkusen 1995 DNB 945603576 KulturStadtLev Stadtarchiv Hrsg Leverkusen Geschichte einer Stadt am Rhein Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2005 ISBN 3 89534 575 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Opladen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zu Opladen bei leverkusen com Opladen auf der Website der Stadt LeverkusenEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerstruktur auf leverkusen com Seit Mittwoch kann das Opladen Kennzeichen reserviert werden auf ksta de 27 Juli 2015 abgerufen am 12 August 2015 Bekanntmachung Festlegung von Unterscheidungszeichen fur Verwaltungsbezirke fur die Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen des Bundesministeriums fur Verkehr und digitale Infrastruktur vom 11 Mai 2015 BAnz AT 20 05 2015 B3 a b c d e f g h i j k Rolf Muller Upladhin Opladen Eine Stadtchronik Selbstverlag der Stadt Opladen 1974 Friedrich von Restorff Topographisch Statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinz Nicolai Berlin Stettin 1830 S 418 Google Books Zur Geschichte der Autobahn Memento vom 12 Januar 2012 im Internet Archive abgerufen am 8 Marz 2011 Erste Autobahn Europas 65 Jahre alt Memento vom 23 November 2015 im Internet Archive 5 August 1997 abgerufen am 8 Marz 2011 Rolf Muller Upladhin Opladen Eine Stadtchronik Opladen 1974 S 252 Marie Welling Bomben auf Opladen In der Neuen Bahnstadt erinnert ein Stein an den Luftangriff 1944 In Leverkusener Anzeiger 30 Dezember 2019 abgerufen am 4 Marz 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 291 Opladen nur noch mit Zusatz Memento vom 10 Februar 2009 im Internet Archive uber den Namen der BAB Ausfahrt Opladen Leverkusen Gut Frischenberg Abgerufen am 21 Februar 2022 Stadtbezirke und Stadtteile von Leverkusen Stadtbezirk I Hitdorf Manfort Rheindorf WiesdorfStadtbezirk II Bergisch Neukirchen Burrig Kuppersteg Opladen QuettingenStadtbezirk III Alkenrath Lutzenkirchen Schlebusch Steinbuchel Normdaten Geografikum GND 4102096 0 lobid OGND AKS VIAF 124970377 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opladen amp oldid 235277938