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Eine Stadtmauer ist eine historische Befestigungsanlage einer Stadt zum Schutz vor Angreifern also eine Wehrmauer Sie besteht aus Stein oder Lehm und ist mindestens mannshoch meistens deutlich hoher Sie umgab eine Ortschaft ganz oder teilweise je nach Gelande wurden auch naturliche Hindernisse wie Felsen oder Flusse einbezogen Eine Stadtmauer konnte nur durch die Stadttore passiert werden Eine Wehrmauer zu errichten war im Mittelalter ein Privileg das durch das Befestigungsrecht verliehen wurde Die Wehrmauer wurde damit zum Merkmal einer Stadt oder eines Marktes Das Stadt oder Marktrecht war aber nicht automatisch mit dem Befestigungsrecht verbunden Umgekehrt gab es im Mittelalter auch mit meist einfacheren Mauern befestigte Dorfer beispielsweise im Thuringer Becken und in den Weinbaugebieten Sudwestdeutschlands Stadtmauer von CittadellaStadtmauer von Rothenburg ob der Tauber Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Befestigte Dorfer 3 Aufbau 4 Ende 5 Kultureller Erhalt 6 Neuzeit 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Museumsdorf Duppel Rekonstruktion einer mittelalterlichen PalisadeStadtmauern sind die Weiterentwicklung von Holzpalisaden und Wallanlagen die zum Schutz fruher Siedlungen errichtet wurden Als erste ummauerte Stadt wird Jericho betrachtet das bereits 7000 v Chr eine Stadtmauer besass Als erste echte Stadtbefestigung wird jedoch die 9 5 km lange Maueranlage Uruks der seinerzeit grossten Stadt der Welt betrachtet Etwa 2700 v Chr erhielt Uruk seine Mauer aus der circa neunhundert halbkreisformige Turme ragten Wahrend eine reine Mauer wie in Jericho lediglich eine Umfriedung darstellt die ein Eindringen erschwert oder verhindert wird sie durch Einbau von Turmen oder Bastionen wehrhaft und damit zur festungsartigen Stadtbefestigung Seit der Antike bis in die Neuzeit sind Stadtmauern ein fast unabdingbarer Bestandteil jeder Stadt Es wird diskutiert ob altgriechische Stadte bereits in archaischer Zeit allesamt Stadtmauern besassen 1 Wahrend der Zeit der Pax Romana gab es jedenfalls Ausnahmen wie z B das antike Rom selbst das bis um 270 keine brauchbaren Mauern besass da es sich auf die Legionen als Schutz verliess In dieser Phase wurden Stadte im Kernbereich des Romischen Reiches oft allenfalls aus Prestigegrunden ummauert manch eine civitas besass zwar Stadttore aber keine Mauern In der Spatantike beginnend mit der Reichskrise des dritten Jahrhunderts anderte sich dies aber Das Romische Reich zerfiel mit der Zeit und der Schutz durch die Legionen und die Pax Romana war nicht mehr gewahrleistet Teilweise kann der Bau einer Stadtmauer Hinweise auf tatsachlichen oder wahrgenommenen gesellschaftlichen Verfall und Zeiten des Unfriedens geben Waren einfache Stadtmauern zwar nicht geeignet einer Belagerung durch romische Legionen langere Zeit Stand zu halten so konnten sie doch marodierende Banditen Warlords oder desertierte Soldaten auf der Suche nach plunderbaren Reichtumern aufhalten oder dazu bewegen woanders ihr Gluck zu versuchen nbsp Trier Porta NigraIn Mitteleuropa hinterliessen bereits die Kelten grosse stark befestigte Burgstadte Oppida deren Stadtmauern manchmal Einflusse aus dem Mittelmeerraum erkennen lassen Anfangs waren die Befestigungen reine Holz Erde Konstruktionen spater wurden meistens als Murus Gallicus bezeichnete Mischkonstruktionen aus mortellos ubereinandergelegten Lesesteinen und Holzelementen errichtet Die Romer befestigten viele Stadtgrundungen fruher oder spater mit massiven gemortelten Steinmauern Die wohl bekanntesten Relikte dieser Festungsanlagen in Deutschland finden sich mit der Porta Nigra in Trier und der Porta Praetoria sowie langeren Abschnitten der romischen Steinmauer in Regensburg Auch Koln hat noch einige Reste aufzuweisen Romische Stadte gingen oftmals auf vorherige keltische Oppida oder aber auf romische Heerlager zuruck Letztere waren ublicherweise mit Palisaden umgeben und zeigen den klassischen rechteckigen Grundriss mit Cardo und Decumanus welcher an manchen Orten bis heute erkennbar ist Neben diesen bereits antiken Gemeinwesen wurden im fruhen Mittelalter noch einige Burg oder Bischofsstadte gegrundet Diese Stadtgrundungen waren in der Regel durch Wall Graben Anlagen gesichert selten durch einfache Steinmauern Ab dem 12 Jahrhundert entstanden hunderte kleinerer und grosserer neuer Siedlungen in ganz Europa denen meistens bald das Stadt oder Befestigungsrecht zuerkannt wurde Stadtgrundungen waren neben der Anlage von Burgen ein wichtiges Element des Territorialausbaues besonders in Osteuropa entstanden zahlreiche geplante Neuanlagen Ostkolonisation Diese Stadte sind leicht an ihren regelmassigen Grundrissen und grossen Marktplatzen zu erkennen Die Befestigungsanlagen dieser Stadtanlagen wurden im Laufe ihrer Geschichte immer wieder ausgebaut und dem aktuellen Stand der Kriegstechnik angepasst Befestigte Dorfer Bearbeiten nbsp Ruinen von Ernan ein kadscharisches Dorf in Yazd in PersienWahrend von Stadtmauern in Stadten in der Literatur haufig die Rede ist und man Befestigungsanlagen in Stadten heute noch vorfindet gibt es wenige Hinweise uber Befestigungsanlagen in kleinen Ortschaften In seiner Dorfchronik beschreibt Behringer im Detail die Ortsbefestigung des tauberfrankischen Dorfes Grossrinderfeld einem Ortsteil der heutigen im Main Tauber Kreis im Nordosten Baden Wurttembergs und an der Grenze zu Unterfranken in Bayern gelegenen Gemeinde Grossrinderfeld Diese Ortsbefestigung Hag genannt umschloss vollstandig den Ort Die Befestigungsanlage setzte sich aus einem Graben mit dahinter liegendem Holzzaun bzw einem Erdwall mit Holzzaun zusammen Es gab 2 Offnungen das Obere Tor und das Untere Tor Die beiden Tore wurden vom Nachtwachter morgens um 6 Uhr geoffnet und nachts um 10 Uhr geschlossen Heute weisen nur noch die Strassenbezeichnungen auf die Existenz dieser beiden Tore hin Aufbau Bearbeiten nbsp Aufbau am Beispiel der Stadtmauer Freistadt in Oberosterreich grossteils noch erhalten nbsp Lose Rollsteine auf der Mauerkrone in Sesslach nbsp Stadtmauer mit Strebepfeilern in Stralsund nbsp Stadtmauer mit offenem Wehrgang in Delitzsch nbsp Stadtmauer in Murten mit gedecktem WehrgangEine Stadtmauer besteht in der einfachsten Form aus einem geschlossenen Mauerring mit seinen Toren Die Mauerkrone war meistens begehbar und hatte an der Aussenseite eine mannshohe Brustung mit Schiessscharten oder Zinnen Nordlich der Alpen war dieser Wehrgang genannte Rundweg meistens uberdacht Gelegentlich wurden anstelle eines Wehrganges lose Rollsteine auf der Mauerkrone aufgeschichtet Die herabfallenden Steine warnten die Verteidiger wenn der Angreifer die Mauer ubersteigen wollte Beispiele hierfur haben sich an den frankischen Stadtbefestigungen von Sesslach und Fladungen erhalten Dazu kamen im Laufe der Zeit zahlreiche Verstarkungen wie Mauerturm ein Turm der uber der Mauer errichtet wurde und meistens etwas hervorragte so dass die Mauer mit Waffen bestrichen werden konnte Stadtgraben ein vorgelagerter Graben gelegentlich mit Wasser gefullt und durch Futtermauern stabilisiert Torturm ein Turm der neben oder uber dem Stadttor errichtet wurde und zur besseren Verteidigung des Tores diente Vormauer mit Zwinger eine zusatzliche vor der Stadtmauer verlaufende Mauer geringerer Hohe der Zwinger genannte Zwischenraum war manchmal durch Mauern in mehrere Bereiche geteilt Vorwerke aus zusatzlichen Hindernissen wie Hecken oder andere Anlagen Liste von Fachbegriffen im Festungsbau Wahrend die Wehrturme west und sudeuropaischer mittelalterlicher Stadtbefestigungen oft sehr einheitlich und regelmassig gestaltet wurden Avila Provins weisen mitteleuropaische Stadtmauern uberwiegend eine reiche Vielfalt unterschiedlicher Turmgestaltungen auf Hier erreichen die Wehr und Torturme oft betrachtliche Hohen Doppelturmtore sind wesentlich seltener Koln Eigelsteintorburg Hahnentorburg Neben der reinen Schutz und Wehrfunktion haben meistens auch Reprasentationsbedurfnisse und kunstlerische Aspekte eine bedeutende Rolle bei der Konzeption der Wehranlagen gespielt Die stadtische Architektur trat hier in den Wettstreit mit der Adelsburg Stadtmauern waren oft auch eine Manifestation stadtischen Selbstbewusstseins Vorstadte hatten meistens einen separaten Mauerzug der in das Verteidigungskonzept der Stadt integriert wurde In vielen Stadten wurde die Stadtmauer neu erbaut wenn die alte Mauer das Wachstum der Stadt zu sehr hemmte Der Verlauf der alten Mauer ist im Wegenetz der Stadt noch zu erkennen wie z B in Nordlingen und Dinkelsbuhl manchmal blieben sogar die alten Torturme erhalten wie der Weisse Turm in Nurnberg oder der Ostentorturm der ehemaligen Stadtbefestigung Regensburg In manchen Fallen so etwa bei der niederosterreichischen Stadt Waidhofen an der Ybbs war die Vorstadt im Unterschied zur Stadt nur mit einer Palisade aus Holz umgeben 1547 erliessen Richter und Rat der Stadt Waidhofen an der Ybbs eine Verordnung welche den Bewohnern der Vorstadt Leithen verbot Durchgange in den Palisadenzaunen zu errichten 2 Zusatzliche Vorwerke verhinderten dass die Stadt durch die die Handelswege fuhrten umgangen und damit der fallige Zoll oder der dortige Markt gemieden werden konnte Ausserhalb der Stadte wurden oft noch Wart und Signalturme auf geeigneten Hohenzugen und Aussichtspunkten errichtet die gelegentlich burgahnlich befestigt wurden Haufig wurden die Aussengrenzen des stadtischen Einflussgebietes ganz oder teilweise durch aufwendige Landhegen und Landwehren gesichert Meistens wurde hierzu ein Wallgraben angelegt und der Wall mit einer undurchdringlichen Dornenhecke auch Wallhecke oder Knick genannt bepflanzt Die Durchgange waren in der Regel mit Toren oder Torhausern bewehrt Diese Grenzbefestigungen wurden regelmassig von Hegereitern die meistens auch als Torwachter dienten auf Beschadigungen kontrolliert Die Reste solcher Landhegen konnen oft noch kilometerlang im Gelande verfolgt werden auch einige Torbauten haben sich erhalten Reiche Stadte sicherten ihr Territorium auch durch die Anlage von Burgen auf die Pfleger gesetzt wurden Ein bekanntes Beispiel ist die rumanische Draculaburg Bran Torzburg die das heutige Brașov Kronstadt schutzen sollte Die Stadtmauern waren oft durch Schenkelmauern mit den Befestigungsanlagen von Hohenburgen verbunden Burg und Stadtbefestigung bildeten also ein gemeinsames Verteidigungssystem Es haben sich zahlreiche Beispiele erhalten in Deutschland etwa Hirschhorn am Neckar Konigsberg in Bayern Pappenheim in Franken Burghausen in Oberbayern und viele andere Einige Burgen waren auch direkt in das stadtische Verteidigungskonzept integriert Nurnberg Zons Carcassonne oder die Stadte sind den Burganlagen in der Art grosser Vorburgen vorgelegt Coucy le Chateau Conwy u a Manche grossere Stadt hatte zugleich mehrere Stadtherren so war etwa Augsburg in eine Bischofs und eine Reichsstadt geteilt Solche Teilstadte waren oft durch eigene Befestigungsanlagen getrennt Die Erfindung von Feuerwaffen erforderte einen weiteren Ausbau der Befestigungsanlagen die in mehreren Etappen erfolgte Zunachst erhielten die Zwinger halbkreisformige Turme Schalenturme in denen einige wenige Kanonen aufgestellt werden konnten Bald wurden grossere Verstarkungen gebaut die Basteien genannt werden und sich an strategisch wichtigen Stellen wie z B den Toren oder Ecken befanden Ein gut erhaltenes Beispiel ist die Spitalbastei in Rothenburg ob der Tauber Die Stadt als solche wurde aber immer noch durch die relativ dunne Mauer geschutzt die Kanonen mit grosser Feuerkraft kaum mehr widerstehen konnte Deshalb erhielten manche Stadte eine neue sternformig angeordnete Befestigungsanlage mit zahlreichen Kanonen die aus dicken mit Mauerwerk verkleideten Erdwallen bestand und auch langerem Beschuss standhalten konnte Diese massiven Befestigungsanlagen schnurten das Wachstum der Stadte stark ein da sie nicht so leicht wie eine einfache Mauer verschoben werden konnte und eine zusatzliche Bebauung vor den Toren der Stadt aus strategischen Grunden verbot Dadurch kam es in der Folgezeit zu einer immer dichteren Bebauung der Stadtflache Ende Bearbeiten nbsp Die Wiener Ringstrasse entstand nach der Schleifung der StadtmauerIn Deutschland waren Stadtmauern bereits um 1800 in mehreren Stadten verschwunden so in Berlin Hannover Munchen und Mannheim Andere Stadte wurden wahrend und nach den napoleonischen Kriegen zum Schleifen ihrer Stadtmauern genotigt so etwa Dusseldorf 3 Ulm Frankfurt am Main und Breslau 4 Dagegen wurde in Regensburg der Abbruch der Stadtmauern durch Einspruche aus dem Kriegsministerium des Konigreichs Bayern verzogert weil sich Konig Ludwig I fur den Erhalt der alten Wehrmauern und Turme einsetzte Erst 1858 stimmte Konig Maximilian II dem Abbruch der Stadtmauern zu 5 Im Zuge des Stadtewachstums und der Verlagerung der Verteidigung auf umliegende Forts wurden die meisten Festungsmauern im Verlauf des 19 Jahrhunderts geschleift Der Eisenbahnbau trug wie keine andere infrastrukturelle Innovation dazu bei das Stadtebild zu verandern Wenn etwas Mauern obsolet machte dann war es die Eisenbahn 6 Heute zeugen in vielen Stadten nur noch Stadtgraben oder ringformig die Stadt umschliessende Parks oder Alleen von den ehemaligen Stadtbefestigungen wie z B die Furst Anselm Allee in Regensburg Manche Strassennamen deuten auf das ehemalige Vorhandensein von Befestigungsanlagen hin zum Beispiel wenn in ihnen Worter wie Tor Wall Contrescarpe oder Glacis vorkommen In Hamburg wurden noch 1860 die Stadttore geschlossen in Rabat geschah das noch um 1900 wobei die Schlussel jeden Abend dem Gouverneur der Stadt ubergeben wurden Wahrend der zweiten Jahrhunderthalfte wurden die letzten Stadtmauern aufgegeben so 1881 in Koln 1895 in Danzig Prag hielt als Ausnahme bis ins 20 Jahrhundert an seiner Stadtmauer als nostalgisch mittelalterliche Idee fest In Grossbritannien waren die letzten Mauern schon um die Mitte des 19 Jahrhunderts nur noch fur asthetisch nostlagische Zwecke vorhanden 7 Die einzige noch vollstandig erhaltene Stadtmauer in Deutschland besitzt Nordlingen in Bayern Sie verfugt uber 5 Tore und 12 Turme und ihre Lange betragt 2 7 km Kultureller Erhalt Bearbeiten nbsp Ein erhaltener Teil der Stadtmauer in Munsingen nbsp Die Nurnberger Stadtmauer stellt eine der grossten erhaltenen Stadtmauern Europas dar nbsp Stadtmauer in MemmingenDer historische und auch der architekturgeschichtliche Wert der stadtischen Befestigungsanlagen wurden meistens erst spater erkannt Gerade im 19 Jahrhundert das auf seine Kunstwissenschaft so stolz war kam es zu einer grossen Zahl an Abrissen der Stadtmauern Auf der einen Seite wurden komplette Stadtbefestigungen restauriert Carcassonne auf der anderen wurden die Wehranlagen zahlreicher europaischer Stadte oftmals als obsolet angesehen und der Raumgewinnung z B Strassenbau geopfert Das fruhe Denkmalschutzgesetz von 1826 des kunstsinnigen bayerischen Konigs Ludwig I bildet hier eine Ausnahme Diesem Gesetz ist es zu verdanken dass Stadtdenkmaler wie Rothenburg ob der Tauber Nordlingen Dinkelsbuhl Memmingen und Nurnberg nahezu vollstandig erhalten blieben der Abbruch der Mauern schade lt Ludwig I dem stadtischen Ansehen war aber auch aus militarischen Gesichtspunkten gegeben da die so geschutzten Orte als Ruckzugsmoglichkeit fur das Militar angesehen wurden Auch die zahllosen geharnischten Zwerge die kleinen stark befestigten frankischen Miniaturstadte beispielsweise Wolframs Eschenbach Ornbau Merkendorf Greding oder Berching Opf verdanken ihr malerisches Erscheinungsbild uberwiegend diesem Erlass Die Fulle erhaltener Wehrbauten Frankens macht den Verlust in anderen Gebieten bewusst Stadttore und Mauerringe hinterlassen in den Stadtstrukturen haufig auch heute noch deutlich erkennbare Formbesonderheiten Ringstrassen erhaltene Stadttore an den Torstrassen einzelne Turme oder Mauerreste Auf die Befestigung musste mit der Stadtstruktur reagiert werden solange diese noch stand Dadurch entstanden Strassen und Bebauungen die heute wie ein Echo auf eine nicht mehr vorhandene Stadtmauer wirken deren Verlauf aber nachzeichnen Auch wenn daher oft die Bauwerke selbst nicht mehr existieren sind ihre Spuren in der Stadtmorphologie in vielen Stadten z B Bremen Koln Aachen Rostock Stralsund dauerhaft verfestigt Neuzeit Bearbeiten nbsp Bremer Wallanlagen bis 1811 nbsp Berliner Mauer mit Wachturm Schussfeld mit Panzerhemmern und Mauerdurchlass als BruckeAuch in der Neuzeit werden befestigte Mauerwerke um stadtische Gebiete errichtet die dabei nicht die klassische Funktion aufweisen einer langeren Belagerung oder dem Beschuss mit schweren Geschutzen standhalten zu konnen Die Berliner Zollmauer von 1730er bis 1860er bestand teilweise aus Holz Sie diente vornehmlich der Erhebung von Warenzollen Akzisen und sollte ausserdem die Desertion von Soldaten der Garnison Berlin verhindern Die Berliner Mauer 1961 1989 wurde mit der Absicht errichtet die Abwanderungsbewegung aus der DDR in den wohlhabenderen Westteil Deutschlands zu stoppen der in der Exklave West Berlin reprasentiert war Weitere Mauer und Sperrsysteme des 20 und 21 Jahrhunderts befinden sich in Israel wo regelmassig Exklaven judischer Siedlungen von befestigten Mauern umschlossen werden und die Grenze zu Palastina durch Maueranlagen gesichert wird Siehe auch Israelische Sperranlagen Westjordanland und Sperranlage um den Gazastreifen Seit 2009 baut Saudi Arabien seine Sperranlagen massiv aus In vielen unruhigen Regionen und Landern finden sich die Botschaften oft zusammengeschlossen in einem Botschaftsviertel das von einer befestigten Wehranlage mit Mauern und Turmen umschlossen ist Die Mehrzahl dieser modernen stadtischen Mauerwerke besteht aus Stahl und Beton Senkrecht stehende Betonplatten von 2 m bis 5 m Hohe werden moglichst fugenlos zusammengestellt und in den Boden eingelassen Die Mauerkrone ist oft ausgestulpt oder mit Stacheldraht besetzt um ein Ubersteigen zu erschweren Die Mauern sind oft geradlinig gezogen und in den Ecken stehen Wachturme die die Mauerstucke uberstreichen Doppelte Mauerlinien mit zwischenliegendem Schussfeld wie bei der Berliner Mauer sind selten Siehe auch BearbeitenLetzimauer Liste von Stadten mit StadtmauerLiteratur BearbeitenWalter Gerlach Die Entstehungszeit der Stadtbefestigungen in Deutschland Ein Beitrag zur mittelalterlichen Verfassungsgeschichte Quelle amp Meyer Leipzig 1913 Leipziger Historische Abhandlungen Heft 34 Tore Turme und Brunnen aus vier Jahrhunderten deutscher Vergangenheit Langenwiesche Leipzig 1921 Die blauen Bucher Paul Lohf Turme und Tore von Flandern bis zum Baltikum Westphal Wolfshagen Scharbeutz 1943 Konrad M Muller Unsere befestigten Stadte des Mittelalters Umschau Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 524 65006 6 Deutschland das unbekannte Land Bd 6 kulturhistorischer Reisefuhrer Monika Porsche Stadtmauer und Stadtentstehung Untersuchungen zur fruhen Stadtbefestigung im mittelalterlichen Deutschen Reich Folio Verlag Wesselkamp Hertingen 2000 ISBN 3 930327 07 4 zugleich Dissertation Universitat Freiburg i Br 1998 James D Tracy Hrsg City Walls The Urban Enceinte in Global Perspective Cambridge University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 521 12415 7 Rune Frederiksen Greek City Walls of the Archaic Period 900 480 BC Oxford University Press Oxford 2011 ISBN 978 0 19 957812 2 Oxford Monographs on Classical Archaeology 8 Thomas Biller Die mittelalterlichen Stadtbefestigungen im deutschsprachigen Raum 2 Bande Verlag Philipp von Zabern Darmstadt 2016 ISBN 978 3 8053 4975 8 9 Fred Kaspar Hinter der Mauer oder immer an der Wand entlang Kleine Burgerhauser an und auf der Stadtmauer In Fred Kaspar Hrsg Hinter der Mauer Einblicke Schriften der Stiftung Kleines Burgerhaus Band 4 Petersberg 2016 S 46 155 Oliver Hulden Das griechische Befestigungswesen der archaischen Zeit Entwicklungen Formen Funktion Holzhausen Verlag Wien 2020 ISBN 978 3 903207 41 7 Sonderschriften OAI 59 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtmauern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Stadtmauer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Stadtmauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek stadtmauerstaedte at Niederosterreichische Stadte mit erhaltenen StadtmauernEinzelnachweise Bearbeiten Oliver Hulden Rezension zu Frederiksen Rune Greek City Walls of the Archaic Period 900 480 BC Oxford 2011 In H Soz u Kult 3 September 2012 abgerufen am 3 September 2012 Oliver Hulden Das griechische Befestigungswesen der archaischen Zeit Entwicklungen Formen Funktion Holzhausen Verlag Wien 2020 ISBN 978 3 903207 41 7 Sonderschriften OAI 59 Stefan Rene Buzanich die zein und hager nidergerissen das zaunholtz hinweggetragen Wald und Flurfrevel im Waidhofen des Jahres 1547 ein aufschlussreicher Text aus dem Memorabilienbuch in Musealverein Waidhofen an der Ybbs Hg 5 hoch e Historische Beitrage des Musealvereins 37 Jahrgang 2012 S 20 Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 1 Schwann Patmos Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34221 X S 72 ff Jurgen Osterhammel Die Verwandlung der Welt Eine Geschichte des 19 Jahrhunderts C H Beck 2 Aufl der Sonderausgabe 2016 ISBN 978 3 406 61481 1 S 433 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 536 f Jurgen Osterhammel Die Verwandlung der Welt Eine Geschichte des 19 Jahrhunderts 2 Aufl der Sonderausgabe 2016 C H Beck ISBN 978 3 406 61481 1 S 437 Jurgen Osterhammel Die Verwandlung der Welt Eine Geschichte des 19 Jahrhunderts 2 Aufl der Sonderausgabe 2016 C H Beck ISBN 978 3 406 61481 1 S 433 f Vgl Oliver Hulden Rezension zu Frederiksen Rune Greek City Walls of the Archaic Period 900 480 BC Oxford 2011 In H Soz u Kult 3 September 2012 abgerufen am 3 September 2012 Rezension in den Badischen Neuesten Nachrichten zu Thomas Biller Die mittelalterlichen Stadtbefestigungen im deutschsprachigen Raum 12 August 2016 abgerufen am 12 August 2016 Memento des Originals vom 13 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bnn deNormdaten Sachbegriff GND 4139373 9 lobid OGND AKS LCCN sh85026297 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtmauer amp oldid 230745096