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Die Eigelsteintorburg am Rande des Kolner Eigelstein Viertels im Mittelalter Porta Eigelis Igelsteinportz en Eigelsteinportz en spater Eigelsteinpforte Eigelsteintor Kolsch Eijelsteinspooz ist eine von vier erhalten gebliebenen Stadttorburgen der mittelalterlichen Stadtmauer Nordseite stadteinwarts Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Historische Einordnung 3 Besondere Ereignisse 4 1880 bis heute 5 Nutzung ab 1815 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseNamensherkunft BearbeitenDer Name der Eigelsteintorburg leitet sich von der Strasse ab die unter ihr hindurchfuhrt Eigelstein An dieser aus der Romerzeit stammenden Strasse befanden sich ihrerzeit ausserhalb des Stadtgebiets Friedhofe auf deren Grabmalern haufig steinerne Pinienzapfen als Symbol der Unsterblichkeit angebracht waren Diese sahen fur Kolner aus wie Eicheln also nannte man sie Eychelsteyne 1 Unter franzosischer Herrschaft hiess das Tor Porte de L Aigle Adlerpforte Historische Einordnung Bearbeiten nbsp Feld bzw Nordseite um 1571 nbsp Nordseite um 1880Auf einigen Darstellungen des Mittelalters und der Renaissance beispielsweise auf der Kolner Stadtansicht von 1570 Arnold Mercators wurde Koln mit zwolf grossen Toren dargestellt die auf das Abbild des himmlischen Jerusalem abzielten daher der Begriff Sancta Colonia und Dat hillige Coellen das heilige Koln Diese zwolf Tore Kahlenhausener Pforte Eigelsteintor Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentor Schaafentor Weyertor Bachtor seit dem 18 Jh mit Pantaleonswindmuhle Pantaleonstor Ulrepforte seit dem 14 Jh mit Karthauser Windmuhle und Severinstor waren in den vom Kunibertsturm im Norden mit Tor zum Rheinufer zum Bayenturm im Suden verlaufenden ringformigen Teil der Stadtmauer integriert Sieben der Tore waren grosse zinnenbewehrte Doppelhalbrundturmtorburgen zwei waren grosse Turmtorburgen mit zentralem achteckigem Turmaufbau und Eckwarten Flankenturmen Ehrentor bzw sechseckigem Hauptturm und Wehrerkern Severinstor eines eine grosse Turmtorburg Friesentor ohne Eckturme mit rechteckigem Zentralturm auf sechsseitigem Unterbau zwei waren kleinere Doppelturmpforten die Kahlhausener Pforte mit eckigem und Rundturm und die Ulrepforte mit zwei Rundturmen und Karthauser Muhle Daneben gab es noch mehr als 20 in die am Rhein verlaufende Stadtmauer und z T in deren Turme integrierte grossere und kleinere Tore u a Kleines und Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Doppeltor Rheingassentor Doppeltor Hasengassentor Markmannsgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Frankenpforte und Trankgassentor Doppeltore mit hohem Zentralturm die nicht als Torburgen angelegt waren Neben dem Eigelsteintor existieren von den 12 Toren heute noch die ahnlich gebaute Hahnentorburg die Severinstorburg und die Ulrepforte Die Eigelsteintorburg ist eine der am meisten besuchten Sehenswurdigkeiten in Koln nbsp Stadtseitig von SudenSie wurde im Zuge der 3 Stadterweiterung von 1180 bis 1259 zwischen 1228 und 1248 erbaut und sicherte den nordlichen Zugang zur Stadt Neusser Strasse Es war bereits die zweite Toranlage dieses Namens Wahrend der 2 Stadterweiterung von 1106 wurde das erste Eigelsteintor 100 m sudlich der heutigen Anlage nordlich des romischen Nordtores auch spater Pfaffenpforte genannt errichtet Besondere Ereignisse BearbeitenAls 1635 Maria von Medici durch Kardinal Richelieu aus Paris vertrieben wurde reiste sie im Oktober 1641 uber Dover Vlissingen und Dordrecht ins Kolner Exil Hier bekam sie durch den Rat der Stadt Koln zunachst im Haus zum Paradies in der Bruckenstrasse eine Wohnung zugewiesen Die verwittibte Konigin auss Frankreich zog am 12 Oktober 1641 gegen Abend durch die Eigelsteintorburg in die Stadt Bereits vier Tage nach ihrer Ankunft beschwerte sich die verschwenderisch lebende Maria uber ihre armliche Unterkunft Am 18 November 1641 erhielt sie von Gronsfeld die beste Wohnung in der Sternengasse Nr 10 2 Am Abend des 13 September 1804 zog wahrend der Franzosenzeit der Kaiser Napoleon I begleitet von seiner Frau Josephine unter Glockengelaut und Kanonendonner triumphal durch die Eigelsteintorburg in die Stadt ein Er fuhr uber den Eigelstein um uber die Marzellenstrasse Hohe Strasse und Schildergasse den Neumarkt zu erreichen 1880 bis heute BearbeitenAuf der Karte des Jean Joseph Tranchot erstellt 1801 1814 veroffentlicht 1840 heisst das Eigelsteintor porte de Neuss Nach dem Abriss der Stadtmauer in diesem Bereich 1882 restaurierte der Stadtbaumeister Josef Stubben zwischen 1889 und 1892 die Torburg Stubben sah das Tor aber eher als Verkehrshindernis weil er bestrebt war neue Nord Sud Verkehrswege zu schaffen Die feldseitigen vergitterten rechteckigen Fenster wurden durch mittelalterliche Schiessscharten ersetzt Stadtseitig wurde das ostliche Gewolbe geoffnet Die Etagen uber dem Tor erhielten wieder Doppelbogenfenster wie sie schon auf der Kolner Stadtansicht von 1531 des Renaissancemalers Anton Woensam von Worms zu sehen sind Die Anschlusse der Stadtmauer sind heute noch erkennbar nbsp Abbruch am Eigelsteintor 1882 nbsp Skulptur des Kolsche Boor Stadtseitig vor dem westlichen Halbturm baute Josef Stubben ein neues Treppenhaus mit einem reprasentativen Eingang In den 1960er Jahren wurde dieser Eingang verschlossen und durch einen neuen Zugang vom Tordurchgang her ersetzt 1891 wurde in einer stadtseitigen Nische eine ursprunglich 1885 von Christian Mohr fur das Hahnentor vorgesehene Steinfigur Der Kolsche Boor Der Kolner Bauer angebracht Am linken Arm die Stadtschlussel stutzt er sich mit der Linken auf einen Dreschflegel mit der rechten Hand auf einen Schild ganz bedeckt mit dem Kolner Doppeladler der auf der Brust das alte Kolner Wappen tragt im Schildhaupt die drei Kronen der Hauptteil blank bis ins 16 Jahrhundert Der Bauer geht historisch auf die vier konstituierenden Elemente des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation zuruck Im Quaternionensystem vertrat Koln mit anderen Stadten den Bauernstand 1891 sollte das Denkmal die Verbundenheit mit dem Reich darstellen Deutlich wird das bei dem darunter eingemeisselten Spruch Halt fass do Kolscher Boor Bliev beim Rich et fall sos ov sor hochdeutsch Halt fest du Kolner Bauer bleib beim Reich es falle komme suss oder sauer Bei dem heutigen Standbild handelt es sich um eine Replik die wahrend der spaten 1970er Jahre an Stelle des verwitterten Originals angefertigt wurde Das Original wurde erst im benachbarten Wirtshaus Em Kolsche Boor nach einigen Jahren dann im Rathaus aufgestellt Nutzung ab 1815 Bearbeiten nbsp Aus C F Kaiser Colner Thorburgen und Befestigungen 1180 1882 1884 Blatt 45 nbsp Rettungsboot des Kreuzers Coln im TurmgewolbeDie Eigelsteintorburg wurde in preussischer Zeit mehrfach umgebaut verstarkt und unter anderem als Militargefangnis genutzt Nach der Instandsetzung diente das Tor zunachst als naturwissenschaftliches Museum ab 1898 zusatzlich zum Hahnentor als historisches Museum Das Kutterwrack des im Ersten Weltkrieg untergegangenen Kreuzers Coln wurde 1915 erst in der Torfahrt ab 1926 im ostlichen Turmgewolbe aufgehangt Die Eigelsteintorburg uberstand den Zweiten Weltkrieg ohne grosse Schaden nur die feldseitige holzerne Galerie war abgebrannt Hier offnete am 21 Marz 1946 inmitten der Trummer der Altstadt die erste Ausstellung im Nachkriegs Koln Meisterwerke aus Kolner Museen 13013 Besucher Bis September 1963 wurde die Eigelsteintorburg fur Ausstellungen genutzt Die Offene Jazz Haus Schule bezog 1995 das ungenutzte Gebaude Der Verein hatte zuvor unter anderem auch im Bayenturm logiert Die zentralen Raume uber dem Durchgang konnen seitdem fur Feiern und Veranstaltungen angemietet werden Als Kleiner Klassiker gilt das jahrliche Radrennen vor dem Eigelsteintor das seit 1977 auf einem 2 km langen Kurs durch das Eigelstein Viertel fuhrt Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler der Stadt Koln Zweiter Band IV Abteilung Die profanen Denkmaler Hrsg Paul Clemen 1930 Der Kolner Bauer Beatrix Alexander Hrsg Stadt Koln Kolnisches Stadtmuseum 1987 Ausstellungen in Koln 1946 1966 Hrsg Stadt Koln Amt fur Kunst und Volksbildung 1966 Udo Mainzer Stadttore im Rheinland Hrsg Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz e V Jahrbuch 1975 Verlag Gesellschaft fur Buchdruckerei AG NeussWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eigelsteintorburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Info zu Vermietung Raumlichkeiten Geschichte Rundgang entlang der historischen StadtmauerEinzelnachweise Bearbeiten Sonderausstellung Drunter und druber am Eigelstein In Kolnische Rundschau 28 Januar 2014 Stefan Lewejohann Koln in unheiligen Zeiten Die Stadt im Dreissigjahrigen Krieg 2014 S 129 Befestigungsanlagen und Tore in der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer Erweiterung unter Einbeziehung romischer Restanlagen von 1106 Altes Kahlenhausener Tor Altes Eigelsteintor Wurfelpforte Lowenpforte Altes Hahnentor Altes Schaafentor Eifelpforte Griechenpforte Altes Bachtor Johannispforte NachelsgassentorErweiterung von 1180 Kunibertsturm Weckschnapp Kahlenhausener oder Judenpforte Eigelsteintorburg Gereonsmuhle Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentorburg Schaafentor Weyertor Bachtor Pantaleonstor Ulrepforte Severinstorburg Bottmuhle Bayenturm Rheinseite Dreikonigenpforte Bleipfortchen Nachelsgassentor Kleines Witschgassentor Holzmarktpforte Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Mehlpforte Rheingassentor Hasenpforte Waschpforte Markmannsgassentor Schmiedepforte Velpforte Salzgassentor Lintgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Brandpforte Frankenturm Trankgassentor Kostgassentor Blomengassentor erhaltenes Bauwerk 50 949308333333 6 9568055555556 Koordinaten 50 56 57 5 N 6 57 24 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigelsteintorburg amp oldid 227401288