www.wikidata.de-de.nina.az
Das Pantaleonstor war ein Stadttor in Form eines Doppeltors innerhalb der Kolner Stadtmauer Sein Standort befand sich in der Kolner Altstadt Sud Waisenhausgasse Pantaleonswall Pantaleonstor Gemalde von Jakob Scheiner 1887 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Eisenbahntor 3 Abriss 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDas Pantaleonstor Porta Sancti Panthaleonis wurde nach der nahegelegenen Kirche St Pantaleon benannt wo bereits am 19 Oktober 965 Erzbischof Bruno von Koln beigesetzt worden war Das Pantaleonstor war ein baulicher Teil der Kolner Stadtbefestigung und wurde erstmals 1211 erwahnt 1 Es diente wie die anderen Stadttore als Durchgang in die und aus der ummauerten Stadt 1289 umschloss es samt Stadtmauern die Villa Sancti Pantaleonis Zwei beruhmte Stadtansichten stellen das spatmittelalterliche Pantaleonstor dar Die Kolner Stadtansicht von 1531 des Anton Woensam und die Kolner Stadtansicht von 1570 des Arnold Mercator Letztere zeigt elf Tore die die Stadt zur Landseite hin offneten 2 Das Doppelturmtor mit Halbrundturmen und Schalen bestand aus einem viergeschossigen Mittelbau dessen Flankenturme dreigeschossig errichtet waren Die gestelzten Rundbogenportale besassen eine kreuzgratgewolbte Durchfahrt Der Wachter auf dem Pantaleonstor erhielt im Jahre 1475 fur 16 Wochen ein Kerzengeld von 16 Mark 3 da zu jener Zeit wegen des Neusser Kriegs das Wachbedurfnis als sehr hoch einzustufen war Das Tor fuhrte nicht auf eine der grossen Ausfallstrassen der Stadt sondern diente wie das benachbarte Bachtor als lokaler Ein und Ausgang der allerdings nur wenig benutzt wurde Deshalb wurde der Hauptdurchgang um 1528 zugemauert nur ein kleiner Eingang blieb bis 1842 offen Eisenbahntor Bearbeiten nbsp Pantaleonstor Detailansicht aus der Stadtansicht von Anton Woensam 1531 nbsp Pantaleonstor Kolner Stadtansicht von 1570 des Arnold Mercator 1570 nbsp Pantaleonstor um 1844 nbsp Pantaleonstor Feldseite 1856 nbsp Pantaleonstor mit einfahrendem Zug Mitte oben und Bahnhof links um 1860 nbsp Pantaleonstor Stadtseite Zeichnung von Heinrich Adolf Meier vom 1 August 1877 nbsp Stadtmauer zwischen Bachpforte und Pantaleonstor aus C F Kaiser Colner Thorburgen und Befestigungen 1180 1882 1884 Blatt 20 Nachdem am 6 Juli 1840 die Bonn Colner Eisenbahn ihre Lizenz erhalten hatte wurde das Tor wiedereroffnet Denn es war geplant die Eisenbahnlinie von Bonn aus durch das Tor zu fuhren in dessen unmittelbarer Nahe der Pantaleonsbahnhof Am Trutzenberg als Kopfbahnhof in der Nahe des heutigen Barbarossaplatzes entstand Es handelte sich um den ersten Bahnhof Kolns 4 Zu diesem Zweck errichtete die Eisenbahngesellschaft eine zum Tor fuhrende Holzbrucke die den Hohenunterschied zwischen Tor und Umgebung ausglich Am 3 Februar 1844 fuhr ein erster dampfgetriebener Zug hindurch die offizielle Eroffnung fand am 15 Februar 1844 statt Die Strecke wurde stark frequentiert denn bereits im April 1844 zahlte man 50 000 Passagiere im September 1844 bereits 80 000 Fur die 29 Kilometer brauchte die Eisenbahn lediglich 45 Minuten fur die damaligen Verhaltnisse eine hervorragende Zeit 5 Abriss BearbeitenNachdem die Stadt Koln am 5 Mai 1881 die Stadtmauer fur 11 8 Millionen Mark vom preussischen Militarfiskus erworben hatte 6 begann im Juni 1881 der Abriss der alten Stadtmauern nur wenige sollten als Denkmal erhalten bleiben Der Pantaleonszwinger wurde gemass Vertrag vom 20 November 1882 abgerissen das Pantaleonstor folgte zusammen mit dem Bahnhof nach dessen Ausserbetriebnahme am 25 Mai 1894 Das gleiche Schicksal der Niederlegung erlitten zuvor das Schaafentor abgebrochen 1882 Bachtor 1883 und Weyertor 1889 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pantaleonstor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Verlag Wilhelm Kohlhammer Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg 1969 S 7 Yvonne Leiverkus Koln Bilder einer spatmittelalterlichen Stadt 2005 S 67 Gabriele Isenberg Barbara Scholkmann Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt 1997 S 55 Hugo Borger Frank Gunter Zehnder Koln die Stadt als Kunstwerk Stadtansichten vom 15 bis 20 Jahrhundert 1982 S 162 Reinhard Schmoeckel Klaus Kemp Hundertfunfzig Jahre Eisenbahn in Bonn 1994 S 16 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 156Befestigungsanlagen und Tore in der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer Erweiterung unter Einbeziehung romischer Restanlagen von 1106 Altes Kahlenhausener Tor Altes Eigelsteintor Wurfelpforte Lowenpforte Altes Hahnentor Altes Schaafentor Eifelpforte Griechenpforte Altes Bachtor Johannispforte NachelsgassentorErweiterung von 1180 Kunibertsturm Weckschnapp Kahlenhausener oder Judenpforte Eigelsteintorburg Gereonsmuhle Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentorburg Schaafentor Weyertor Bachtor Pantaleonstor Ulrepforte Severinstorburg Bottmuhle Bayenturm Rheinseite Dreikonigenpforte Bleipfortchen Nachelsgassentor Kleines Witschgassentor Holzmarktpforte Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Mehlpforte Rheingassentor Hasenpforte Waschpforte Markmannsgassentor Schmiedepforte Velpforte Salzgassentor Lintgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Brandpforte Frankenturm Trankgassentor Kostgassentor Blomengassentor erhaltenes Bauwerk 50 926968 6 94713 Koordinaten 50 55 37 1 N 6 56 49 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pantaleonstor amp oldid 231221310