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Als Weckschnapp wird ein mittelalterliches Turmchen mit einem modernen Anbau am linksrheinischen Ufer des Rheins bezeichnet das Teil der mittelalterlichen Stadtmauer von Koln war Koln Weckschnapp Inhaltsverzeichnis 1 Die Weckschnapp Sage 2 Das Kunibertsturmchen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksDie Weckschnapp Sage BearbeitenDer Name Weckschnapp verweist auf eine Kolner Sage die von einer besonders grausamen Form der Hinrichtung berichtet An der Decke des Gefangnisraumes im Obergeschoss des Turms sollen die Warter einen Weck ein kleines Brot aufgehangt haben Da die Gefangenen keine weitere Nahrung erhielten versuchten sie nach einiger Zeit den Weck hinaufspringend zu fangen schnappen und sturzten dann auf eine sich offnende Falltur durch einen messerbestuckten Schacht im Turm direkt in den Rhein Nur einem Gefangenen der besonders stark abgemagert war soll die Flucht gelungen sein Er war so dunn dass er durch die Messer fiel ohne diese zu beruhren Die Sage erscheint 1826 erstmals schriftlich in einem Werk des Kolner Schriftstellers Ernst Weyden 1805 1869 als kurze Prosaerzahlung mit dem Herkunftsvermerk Mundlich und der Einleitung Am nordlichen Ende der Stadt Koln bei der St Kunibertskirche war auf einem Vorsprunge ein Thurm erbaut der unter dem Volke den Namen die Weckschnapp fuhrte an welchem Namen sich die schauerlichsten Sagen reihen Ernst Weyden Coln s Vorzeit 1826 1 Der Kern der Sage durfte an die angenommene Funktion des Kunibertsturms nordliches Gegenstuck des Bayenturms als Gefangnis und Ort des peinlichen Verhors anknupfen Das erhaltene Turmchen ist allerdings nachweislich nicht der Ort gewesen von dem die Sage berichtet Dieser Turm hat nie eine Verbindung zum Rhein gehabt und Gefangene wurden auch nicht an einem solchen exponierten Ort festgehalten Wahrscheinlicher bezieht sich die Sage ursprunglich auf eine Ark einen im Rhein stehenden Befestigungsteil der mit der Kunibertsbefestigung mittels einer Wehrgangbrucke verbunden war Diese Ark ist im grossen Hochwasser 1784 weitgehend zerstort worden Der Name Weckschnapp ist offenbar im 19 Jahrhundert durch den Volksmund auf diesen einzigen erhaltenen Teil der Kunibertsbefestigung ubertragen worden und fand auch den Weg in offizielle Karten In der aktuellen Deutschen Grundkarte wird er dagegen als Kunibertsturm bezeichnet Das Kunibertsturmchen Bearbeiten nbsp Torburg mit Kunibertsturm Stromkopf Ark und rundem Kunibertsturmchen auf der Kolner Stadtansicht von 1570Das Kunibertsturmchen ist seit 1446 nachgewiesen Es gehorte dem der Stadtmauer vorgelagerten Teil der fruheren Stadtbefestigung der Kunibertstorburg an die im Aufbau der Befestigung am Bayenturm entsprach Tor Turm und Ark der spater zur Bastion ausgebauten Wehranlage sind auf der Kolner Stadtansicht von 1570 Arnold Mercators deutlich erkennbar Mit dem Kunibertsturm war das Kunibertsturmchen mit einem Wehrgang auf einer hohen Mauer verbunden Da dieser vor der Stadtmauer stehende Turm in Koln einzigartig war wurde er bis ins 19 Jahrhundert oft zur Ortsbeschreibung benutzt z B Hafen oder Bahnhof am Turmchen Auch in Strassennamen findet sich der Turm wieder Thurmchenswall fur die Wallstrasse zum Eigelstein oder die untergegangene Thurmchensgasse an der Rheinfront Im Zuge der Schleifung der Stadtmauer ab 1881 wurde auch die Kunibertsbefestigung 1895 abgerissen Wie die verbliebenen Stadttore wurde auch das erhaltene Turmchen vom Stadtbaumeister Josef Stubben restauriert Den Zweiten Weltkrieg uberstand das Kunibertsturmchen ohne grosse Schaden Der Architekt Martin Kratz baute 1956 zunachst den Turm fur Wohnzwecke aus 2 Nachdem die Grundstucksfrage geklart war setzte er ein eingeschossiges Wohnhaus an Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Zweiter Band IV Abteilung Die profanen Denkmaler 1930Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Weyden Coln s Vorzeit Coln am Rhein Pet Schmitz 1826 S 186 PDF abgerufen auf Wikimedia Commons Adam Wrede Neuer Kolnischer Sprachschatz Band S Z Seite 265Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weckschnapp Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Website zur KunibertbefestigungBefestigungsanlagen und Tore in der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer Erweiterung unter Einbeziehung romischer Restanlagen von 1106 Altes Kahlenhausener Tor Altes Eigelsteintor Wurfelpforte Lowenpforte Altes Hahnentor Altes Schaafentor Eifelpforte Griechenpforte Altes Bachtor Johannispforte NachelsgassentorErweiterung von 1180 Kunibertsturm Weckschnapp Kahlenhausener oder Judenpforte Eigelsteintorburg Gereonsmuhle Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentorburg Schaafentor Weyertor Bachtor Pantaleonstor Ulrepforte Severinstorburg Bottmuhle Bayenturm Rheinseite Dreikonigenpforte Bleipfortchen Nachelsgassentor Kleines Witschgassentor Holzmarktpforte Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Mehlpforte Rheingassentor Hasenpforte Waschpforte Markmannsgassentor Schmiedepforte Velpforte Salzgassentor Lintgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Brandpforte Frankenturm Trankgassentor Kostgassentor Blomengassentor erhaltenes Bauwerk 50 949358333333 6 9653611111111 Koordinaten 50 56 57 7 N 6 57 55 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weckschnapp amp oldid 238970690