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Das Konrad Adenauer Ufer ist ein nordlicher Abschnitt der linksrheinischen Kolner Rheinuferstrasse Es ist eine mehrspurig ausgebaute Alleestrasse die mit einem Mittelstreifen Burgersteig und einer Uferpromenade mit Radweg ausgestattet wurde Unter der heutigen Bezeichnung verlauft die Strasse zwischen der innerstadtischen Hohenzollernbrucke in der Altstadt Nord und dem weiter nordostlich am Ende des Stadtbezirks Neustadt Nord gelegenen westlichen Teil der Zoobrucke an der sie in die Strasse Niederlander Ufer ubergeht Der Strassenabschnitt ist zugleich Teil der Bundesstrasse 51 Konrad Adenauer Ufer der Alt und Neustadt von Nordosten Foto 2012 Schiffsanleger Frohngasse Foto 2012 Bebauung von der Landseite Foto 2011 Konrad Adenauer Ufer nach Norden Foto 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 1 1 Romer und Frankenzeit 1 2 Lage und Ortsbezeichnungen der Schreinsbucher 1 3 Mittelalterliches Rheinufer 1 3 1 Tore und Pforten am Alten Ufer 1 3 2 Stiftskirche St Kunibert 1 3 3 Wehranlage Kunibert 1 3 4 Hochwasserzone Rheinufer 1 4 Rheinufer und Franzosenzeit 1 5 Ubergang in die Preussenzeit 1 5 1 Preussische Rayonbestimmungen 1 5 2 Baumeister der Festungsstadt 1 5 3 Erste Bahnanlagen am nordlichen Rheinufer 1 5 4 Veranderungen im nordlichen Rayon 1 5 5 Grenzbereich Riehl 1 5 6 Entstehung der Goldenen Ecke 1 5 7 Interessen der Wirtschaft und Regierung 1 6 Erweiterung der Stadt 1 6 1 Denkschrift und Stadterweiterungsplane 1 6 2 Realisierungen in der Nordstadt 1 7 Kaiser Friedrich Ufer 1 7 1 Strasse Kai und Grunanlagen 1 8 Die Jahre zwischen den Weltkriegen 1 8 1 Teilabbruch und Beschreibung des Fort XI 1 8 2 Neustadtbereich der Strasse 1 8 3 Altstadtbereich der Strasse 1 9 Wandel zum heutigen Konrad Adenauer Ufer 1 9 1 Umbenennungen 1 10 Bebauung und Anlagen 1 11 Nachkriegszeit 2 Denkmalschutz 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenRomer und Frankenzeit Bearbeiten nbsp Bei St Kunibert gefundener Romischer Elfenbeinschmuck 2 3 Jahrhundert mit einem Motiv des Marsyas MythosNordostlich einer spater zur romischen Kolonie werdenden Siedlung hatte der Rheinverlauf eine Bucht entstehen lassen deren langgestreckter Uferbereich von alters her von Schiffern und Fischern besiedelt war Am nordlichen Bereich dieses Uferstreifens soll sich ein Dorf gebildet haben welches nach einer Gottheit den Namen vicus deae Lucretiae trug Hierzu verwies der Althistoriker Hermann Schmitz ausdrucklich auf eine keltische Herkunft des Namens dieser Schutzgottin und fuhrte in diesem Zusammenhang zwei gefundene inschriftliche Belege an Danach enthalten die Texte den Namen einer Muttergottheit dea Lucretia und verweisen damit auf lokale Zusammenhange da dieser Name im romischen Kult nicht vorkomme Er erlauterte dass seit vorchristlicher Zeit als Matronen verehrte Gottheiten zumeist auch den Ortsnamen pragten und in diesem Fall der Ursprung in ubischer Zeit liege Eine der Inschriften fand sich nordlich der Romermauer die andere im Winkel der Nord und Ostmauer der antiken Stadt 1 nbsp Koln aus der Vogelschau nach J Scheiner 1886Der sichelformige Verlauf des Rheines gab auch in romischer Zeit keine Veranlassung eine nordliche Uferstrasse anzulegen da man vom Kern der Romerstadt ausgehend abgesehen von unbefestigten Wegen zu einzelnen Wohnstatten als direkten Weg den Strassenzug Eigelstein Neusser Strasse Niehler Strasse wahlte und beibehielt In der nachromischen Zeit soll im 7 Jahrhundert Erzbischof Kunibert von Koln vor der nordlichen Romermauer moglicherweise auf dem Areal einer fruhen frankischen Kultstatte ein am Rhein gelegenes kleines Gotteshaus errichtet haben Vergleichbares geschah um 803 in Minden 2 Spuren des moglichen heidnischen Heiligtums der sogenannte Kunibertsputz befinden sich noch heute unterhalb der Ostapsis in der Krypta der Kirche St Kunibert 3 Somit sind geborgene archaologische Funde und Uberreste eines moglichen Vorgangerbauwerks der Kunibertskirche die altesten Spuren dieses Uferabschnittes Lage und Ortsbezeichnungen der Schreinsbucher Bearbeiten nbsp Beispiel einer Schreinskarte St Laurenz Koln nach 1130Es fanden sich keine mittelalterlichen Benennungen zur gesamten Uferstrasse in den bereits ab dem 12 Jahrhundert einsetzenden Aufzeichnungen der Kolner Schreinsbucher Die in diesen eingetragenen am Ufer befindlichen Liegenschaften wurden zumeist nach ihrem Besitzer einer Auffalligkeit der Natur benannt oder erhielten zusatzlich einen Hinweis zur Ortlichkeit So finden sich zur Rheinuferstrasse lediglich Bezeichnungen wie um 1135 der Zusatz in littore dann Litus Reni gegenuber der Reyn mueren versus Renum und im Jahr 1596 uff der stat mauren am Rhein Die so verwendeten Adressformulierungen bei Eintragen in die Schreinsbucher mittelalterlicher Stadtbezirke wandelten sich auch nicht im Verlauf der folgenden Jahrhunderte Dies findet Bestatigung in den Darstellungen des Kartographen Arnold Mercator in dessen Kolner Stadtansicht von 1570 nur die zumeist vertikal in die Uferstrasse einmundenden Gassen mit Namen versehen wurden jedoch nicht die Uferstrasse selbst 4 Ebenfalls in der Zeit Mercators wurde der Ausbau der nordlichsten Stadtbefestigung durchgefuhrt Es war ein steinernes Gebaude welches vor dem ausseren Turm Weckschnapp der Stadtmauer eine Spitze in den Rhein macht Die Karte veranschaulicht auch die nur sparliche Bebauung dieser Zeit und zeigt im aussersten Norden nur eine sich hinter der Befestigung anschliessende Hauserzeile der sich uberwiegend Weingarten anschlossen Erst ab der Kunibertskirche verdichtete sich die Bebauung zu mehreren Hauserzeilen 5 Verblieben sind nach nahezu 2000 Jahren in denen Verlaufsanderungen des Flussbettes und Korrekturen des Uferbereichs eintraten archaologische Funde der Romerzeit und folgender Epochen sowie die uberkommene Stiftskirche Reste der fruhen Stadtbefestigung und die noch heute wenn auch nur rudimentar vorhandene Strasse Am Alten Ufer Mittelalterliches Rheinufer Bearbeiten nbsp Rheinufer mit St Kunibert und das anliegende Propsteianwesen um 1571Der Hausbau des Mittelalters war einfach und schmucklos gestaltet Die Gebaude errichtete man haufig auf einem durch Stein oder Kiesel verfestigten Sockel oder einem sonstigen massiven Unterbau Die in Ufernahe errichteten Hauser nutzten zumeist in den Boden gerammte Pfahle als Fundament um so einen sicheren Baugrund zu schaffen Das Material der Aufbauten bestand aus grob behauenen Riegeln und Balken deren Gefache eine Holzverschalung erhalten hatten oder mit Reisig und Lehm verfullt wurden Etwa ab dem 15 Jahrhundert verwendete man Ziegel um damit die Brandgefahrdung zu reduzieren Fur die hier in der damaligen Vorstadt Niederich besonders verheerend wutenden Brande werden die Jahre 1376 1462 und 1502 angefuhrt 6 Tore und Pforten am Alten Ufer Bearbeiten Mit der Fertigstellung der rheinseitigen Befestigungen die im Vergleich zur grossen Ringmauer in weniger aufwandigem Mass ebenfalls mit Turmen und Toren ausgestattet worden waren fuhrten nun eine Anzahl der kleinen Gassen nur noch durch Pforten oder Tore an das hier als Am Alten Ufer bezeichnete Rheinufer Zu diesen Turmen und Durchlassen gehorte unter anderem das Trankgassentor 1293 7 die Waldemanns oder Kostgassenpforte 8 und der Servatiusturm dieser war vom Ufer uber einen Bruckengang mit dem gegenuberliegenden Stadthof des Klosters Eberbach 1214 an der Servasgasse verbunden Der Rat verlangte 1525 den Abriss des Turms man einigte sich jedoch auf einen Kompromiss in dem der Stadt das Zugestandnis eingeraumt wurde den Turm bei Bedarf mit einem Wachter zu besetzen 8 Nordlich der Kostgassenpforte und des Servatiusturms lag die um 1292 als s Cervaysporte genannte 1600 bereits vermauerte spatere Servas oder Mu o nchspforte Ihr folgte im Mauerverlauf ein sogenanntes Wichhaus mit der Bezeichnung Everstein 8 welches 1595 auch durch Hermann von Weinsberg erwahnt wurde und sich als rechteckiger Mauervorsprung der Befestigung darstellte Die letzte Pforte vor dem Kunibertsturm war die vor dem Ende der Machabaerstrasse gelegene Blomengassenpforte 1373 porta Blomingasse 8 die im 19 Jahrhundert wegen des an dieser Strasse errichteten Schlachthofes auch Schlachthauspforte genannt wurde 5 Stiftskirche St Kunibert Bearbeiten Die Stiftskirche ist seit alters her ein Teil des nordlichen Kolner Uferpanoramas und erfuhr seit ihrer Einweihung im Jahr 1247 abgesehen vom Brandschaden des Westturmes 1376 bis zum Beginn der Neuzeit nur wenige ausserliche Veranderungen Bereits 1388 hatte Bischof Wicbold von Kuhn sic den sudlichen der beiden Chorturme aus eigenen Mitteln mit einem neuen hohen Helm versehen lassen und 1400 war der westliche Glockenturm auf Kosten des Kapitels wieder aufgebaut worden Schon 1403 galt der hohe Helm des Sudturmes wieder als baufallig und wurde dem niedrigeren Nordturm angeglichen Damit erhielt das Bauwerk ein Aussehen wie es noch 1531 durch den Holzschnitt Woensams dargestellt wurde Blitzschlag im Jahr 1666 verursachte einen erneuten Brand dem die Ostturme und das Dach der Sakristei zum Opfer fielen Der Wiederaufbau dauerte nur zwei Jahre allerdings erhielten die Turme aus Geldmangel vorerst keine Helme Eine Wiederherstellung der Chorturme in der alten Form wurde 1683 beschlossen und durch den damit beauftragten Zimmerermeister Albert Burscheidt ausgefuhrt Mangelnde Wartung im 18 Jahrhundert hatten einen schlechten Bauzustand herbeigefuhrt der sich im Zusammenspiel mit den Uberschwemmungen und Ausspulungen der Fundamente durch die Flut von 1784 weiter verschlechterte Mit der Aufhebung des Stiftes im Jahr 1802 und der Einziehung des kirchlichen Baufonds war dem Kirchenvorstand die Moglichkeit genommen worden eine geplante Sanierung der Kirche durchzufuhren Man behalf sich mit Provisorien wie der Errichtung von stutzenden Strebepfeilern der Reduzierung der Helmhohen 1817 und weiteren Massnahmen Nachdem schliesslich 1829 eine Besserung der Finanzlage erreicht war und eine umfassende Sanierung beschlossen werden konnte sturzte im Fruhjahr 1830 der Hauptturm ein Der Einsturz zertrummerte das westliche Querschiff ein Joch des Langhauses und die dem Turm vorgelagerte Vorhalle Der Wiederaufbau kam nun nur sehr schleppend voran sodass die Stadt 1835 beschloss die Kirchengemeinde finanziell zu unterstutzen um damit den Aufbau zu forcieren In einer Konferenz unter Stadtsekretar Fuchs wurde im Jahr 1843 der Aufbau des Hauptturmes beschlossen dessen Kosten mit 13 917 Talern veranschlagt wurden und die der Stadtrat im Dezember 1843 billigte Mit der Leitung des Bauvorhabens wurde vorerst der Stadtbaumeister Johann Peter Weyer betraut Nach langwierigen technischen Voruntersuchungen wurde schliesslich nach Planen Heinrich Nagelschmidts der Turm 1860 fertiggestellt Nagelschmidt fuhrte in der Folge bis 1901 Restaurierungen an der Kirche durch und wurde durch den Baumeister Eduard Endler abgelost 9 Wehranlage Kunibert Bearbeiten nbsp Kunibertstorburg und Stromkopf Ark Neben der alten Stiftskirche St Kunibert sowie ihrer Propstei gehorte die Stadtmauer mit ihren Halbturmen und der Kunibertstorburg zu den markantesten Bauwerken des nordlichen Rheinufers Die Rheinmauer verband sich an der Sudostecke mit dem zinnengekronten Hauptturm der nordlichsten Stadtbefestigung Der ursprunglich viergeschossige Turm wurde im Jahr 1633 durch den Stadtsteinmetz Peter Schaffer umgebaut Dieser hatte den Auftrag erhalten den Turm um ein Geschoss zu kurzen und auf diesem Stumpf eine stabile Plattform herzurichten die der Aufstellung schwerer Geschutze dienen sollte Dazu wurden die Mauern des Unterbaues auf eine Starke von sechs Fuss optimiert und die Mittelkammer erhielt eine Deckenwolbung die nun in der Lage war der Belastung des schweren Gerats standzuhalten Ein Wehrgang verband rheinwarts den Turm uber einen den Treidelweg uberspannenden Torbogen und weitere auf Pfeilern ruhende Mauerbogen mit einem massiven etwa 40 Fuss weit im Flussbett errichteten Rechteckturm Ark Ark und Teile der Gesamtanlage wurden durch den Eisgang von 1784 zerstort 5 Im weiteren Verlauf des 17 Jahrhunderts wurde dem Hauptturm ein zweigeschossiges mit einem Staffelgiebel geziertes Ziegelsteingebaude angefugt welches noch zur preussischen Zeit erhalten war und in dieser Zeit als Morgue Verwendung fand Westlich der Stadtmauer befand sich bereits seit 1632 eine Bastion wie man sie ahnlich auch feldwarts vor dem Bayenturm erbaut hatte Hier im Norden wurde das Bollwerk um 1670 durch eine vorgelagert angelegte Lunette verstarkt sodass mit diesen Anlagen am Ende des 17 Jahrhunderts eine der damals funfeckigen Erdbastionen entstand deren Bauform fur die spateren Befestigungswerke Kolns typisch werden sollte Uber die fur diese Zwecke eingezogenen Grundstucke fanden sich Dokumente der Kolner Rentkammern aus den Jahren 1682 und 1689 wobei fur 1682 Kosten von 18 062 fl verzeichnet wurden 5 Uber diese Veranderungen hinaus zeigten sich von Mercators zu Hollars Zeichnung kaum Unterschiede in der Ufergestaltung Erst 220 Jahre spater wird auf dem Gemalde Manskirschs in der sudlicheren Bebauung des Ufers eine deutliche Veranderung sichtbar Der Vorlaufer der Uferstrasse der Treidelweg blieb in diesem Zeitraum unverandert und wurde wohl erst mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt entbehrlich nbsp Kunibertsturm und Vorwerk von Norden 1635 nbsp St Petrus ehemals vor dem Kunibertstor stehende 1835 restaurierte Skulptur Heute an der Bastei nbsp Kunibertstorburg um 1840 nbsp Reste der Kunibertstorburg um 1881Vor dem Kunibertstor befand sich zur Werftseite wie am Bayenturm eine Statue des St Nikolaus eine Heiligenfigur Sie stellt den heiligen Petrus dar und wurde 1838 durch einen Restaurator Stephan uberarbeitet Sie ist heute am Sockel der Bastei zur Rheinseite hin angebracht 5 Hochwasserzone Rheinufer Bearbeiten nbsp Hochwasser im Jahr 1882 nach Jakob ScheinerDie schwersten Hochwasserschaden erlitten die Stadt und damit im Besonderen Masse die Bereiche des Rheinufers im Jahr 1784 Damals wurde mit 13 55 m Pegelhohe der hochste jemals registrierte Wasserstand des Rheins in Koln erreicht 10 Bei dieser auch als Jahrhunderthochwasser bezeichneten Katastrophe wurde unter anderem auch die Ark der in den Rhein ragende Wartturm an der Nordecke der Stadtmauer zerstort 5 Diese Katastrophen wiederholten sich haufig so auch in den Jahren 1926 1930 und 1948 Erst danach wurden im Rahmen einer umfassenden Neugestaltung der Rheinuferstrasse auch relativ wirksame Wasserschutzmassnahmen durchgefuhrt Rheinufer und Franzosenzeit Bearbeiten nbsp Rheinpanorama um 1795 Ansicht Koln und Deutz von Nordosten Ausschnitt Uber einen fruhen Ausbau der Uferstrasse jenseits der nordlichen Kolner Rheinbefestigung ist nichts bekannt Auch der Plan Mercators aus der fruhen Neuzeit zeigt nur einen vor der Befestigung verlaufenden Treidelweg wie er auch spater von Wenzel Hollar und dann zur Wende in das 19 Jahrhundert von dem Maler Franz Joseph Manskirsch 1770 1827 mit seinem Rheinpanorama im Jahr 1795 dargestellt wurde Das Bild zeigt jedoch auch die Uberreste der 11 Jahre zuvor zerstorten Ark Die aus dem Bergischen Land kommende Strasse zwischen Lennep und Koln wurde als Wermelskirchener Chaussee bereits 1775 fertiggestellt und 1865 als Coln Berliner Staatsstrasse bezeichnet 11 Ihr Verkehrsaufkommen hatte zwangslaufig bei Mulheim am Rhein bis 1872 durch Fahrboote uberzusetzen deren Betrieb im Jahr 1885 durch eine Schiffbrucke ersetzt wurde Vorlaufige Verbindung zu einer nordostlichen Rheinuberquerung war die uberkommene Strassenbezeichnung Mulheimer Weg oder auch Mulheimer Chaussee die heutige Riehler Strasse nbsp Wappen der Bonne ville Cologne um 1811Welcher Art Verbesserung in der stadtischen Infrastruktur durch die franzosische Verwaltung geplant begonnen oder durchgefuhrt wurde ist teilweise dokumentiert Eines der grosseren Bauvorhaben war beispielsweise die im Fruhjahr 1811 begonnene Anlage eines stadtischen Sicherheitshafens auf dem Gelande des heutigen Theodor Heuss Ringes 12 Akten aus den Jahren 1806 1813 sind erhalten und unter der Bestandsnummer 2979 im Kolner Archiv einzusehen Online angefuhrt werden die Stichworte zu Finanzierung Grosse Ausschreibung der Arbeiten und Entschadigungen fur Enteignungen 13 Zudem sind auch Massnahmen zur Verbesserung diverser Strassen der damaligen Munizipalitat dokumentiert darunter befindet sich jedoch kein Hinweis auf eventuelle Ausbauarbeiten der Rheinuferstrasse Bereits 1813 hatte Graf Dejan Generalinspektor des kaiserlichen Pionierkorps Napoleons Plane fur die Anlage zweier Zitadellen erarbeitet die im Suden und Norden der Stadt erbaut werden sollten jedoch nicht mehr zur Ausfuhrung kamen 14 Die hauptsachlich der franzosischen und fruhen preussischen Zeit entstammenden Arbeiten des Kartographen Tranchot zeigen auf einer Kolner Karte einen nicht naher bezeichneten Weg der von der Nordecke der Stadtbefestigung zu einer dem heutigen Stadtteil Riehl vorgelagerten Schanze fuhrte und dort endete Erwahnung finden Ortslage und Schanze anlasslich einer Ersturmung derselben durch Bergische Dragoner unter Major von Boltenstern im Jahr 1814 Dieser drang nach Einnahme der Schanze an sie erinnert heute wohl der dortige Strassenname An der Schanz weiter bis an die Eigelsteintorburg vor wurde dort aber zuruckgeschlagen und versuchte mit seinen Kahnen uber den Rhein zu fliehen Wahrend des Ubersetzens geriet er unter Beschuss und fand den Tod 15 Ubergang in die Preussenzeit Bearbeiten nbsp Reichsadler am Denkmal Friedrich III Die im Marz des Jahres 1815 erlassene Kabinettsorder des Konigs bestimmte Koln zur Festung auszubauen Dieser Order folgte im April des gleichen Jahres das preussische Besitzergreifungspatent und schuf die Basis einer einheitlich organisierten Verwaltung in der Rheinprovinz Verbunden mit diesen Veranderungen ubernahm der preussische Fiskus als Rechtsnachfolger auch die zuvor in staatlichen Besitz gegangenen militarisch genutzten Bauobjekte sowie die weitlaufigen Landereien vor den Mauern der Stadtbefestigung 16 Preussische Rayonbestimmungen Bearbeiten Die ersten Rayonbestimmungen des preussischen Staates aus dem Jahr 1790 hatten sich vorerst auf ein Bauverbot von Hausern Wegen und Graben in einem Rayon beschrankt In diesem waren ausgehend von der ausseren Stadtbefestigung in einer Tiefe von 1 200 bis 1 300 Schritt zwischen 900 und 974 m die Vorschriften einzuhalten Diese Auflagen erfuhren im Laufe der Zeit mehrfache Novellierungen denen stetig neue Verfugungen in immer differenzierterer Form folgten Diese wurden schliesslich im September 1828 in einem regulativen Akt zusammengefasst Nach dieser neuen Gesetzeslage gab es dann drei Rayonzonen in denen nach den rigorosen Vorschriften von 1815 von der inneren Zone bis zum Aussenrayon abschnittweise Lockerungen der Regulierungen vorgesehen waren Der neupreussischen Stadtbefestigung waren drei Rayons vorgelagert Sie umzogen die uberarbeitete mittelalterliche Befestigung ebenfalls in einem Halbkreis dessen Tiefe hier im Norden von der Kunibertbastion ausgehend entlang des Rheins und uber die Frohngasse hinaus bis zur Mulheimer Heide reichte Im ersten Rayon der eine Tiefe von 160 Ruten 600 m erreichte durften weder neue massive Gebaude errichtet werden noch war es erlaubt Fundamente anzulegen oder Mauern aus Stein zu errichten Lediglich das Aufstellen holzerner Schuppen oder Gartenlauben war statthaft Auch wurde eine Anhaufung von Materialien oder das Anpflanzen von Hecken untersagt Der zweite schmalere Rayon hatte eine Breite von 100 Ruten 376 m In ihm war es zulassig leichte Wohn und Wirtschaftsgebaude aufzustellen deren Bauweise jedoch wieder einschrankenden Vorschriften unterlag Gestattet war Fachwerk wobei die Gefache nicht mit Mauerwerk sondern mit Lehm auszufullen waren Die Hohe dieser Gebaude durfte bis zu dem mit Ziegeln gedeckten Dachern zwei Geschosse nicht uberschreiten Selbst die Art der Fundamente der Bauwerke unterlag Vorschriften sie hatten maximal eine Tiefe von 12 Zoll 0 38 m zu erreichen und die Anlage von Gewolben war untersagt Die Ausrichtung der Bauachse in Richtung der Festungsanlagen wurde durch die Militarbehorde festgelegt Der dritte Rayonbezirk erreichte eine Breite von 360 Ruten 1 360 m In ihm durfte auf Antrag und nach Genehmigung der Festungsbehorde gebaut werden Lediglich etwaige Strassenbauvorhaben unterlagen Vorschriften der Militarbehorde sie waren nach Schusslinien ausgerichtet anzulegen Die in allen Festungsstadten geltenden Vorschriften konnten im einzelnen Fall jedoch variieren indem sie aufgrund unterschiedlicher Fortifikationsanlagen in der jeweiligen Stadt deren spezieller Lage der Ausrustung und Starke angepasst wurden und so in einigen Bereichen von einer gleichformigen Linie oder Form eines Festungsringes abwichen Die Rayonbestimmungen wurden nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aufgehoben 17 Baumeister der Festungsstadt Bearbeiten Den mit der franzosischen Herrschaft eingebussten Status einer Freien Reichsstadt erhielt Koln auch unter Preussen nicht zuruck und man hatte sich nun in vielen Belangen nach den Regierungsvorgaben aus Berlin zu richten Dies traf im Speziellen fur die in Festungsstadten geltenden Sonderregelungen zu die eine Fulle unterschiedlicher Zustandigkeiten schufen sodass beispielsweise kommunale Bauvorhaben Strassen Hafen Bahntrassen von der zivilen Behorde gebilligt wurden aber am Veto der Militarbehorde scheiterten Militar und Zivilbehorde beschaftigten dementsprechend ihre eigenen Fachkrafte sodass es durchaus den stadtischen Regierungsbaumeister aber auch den Offizier vom Platz gab der als verantwortlicher Ingenieur oder Architekt Bauprojekte leitete Dem bereits unter franzosischer Herrschaft als Baumeister der Stadt wirkenden Peter Schmitz 1760 1822 war in neupreussischer Zeit Johann Peter Weyer gefolgt der ab 1822 mit Billigung der Koniglichen Regierung als Kolner Stadtbaumeister antrat Durch ihn wurde auch die Entwicklung des stadtischen Verkehrsnetzes beeinflusst und vorangetrieben Ihm unterstanden neben allen offentlichen Hoch und Tiefbauarbeiten speziell auch die Arbeiten an den im Rayon gelegenen Abschnitten des Kolner Rheinufers bereits 1815 war ein Vorlaufer des 1828 erlassenen Rayongesetzes in Kraft getreten 16 Weyer liess auch den von der vormaligen Kantonsregierung begonnenen Sicherheitshafen vertiefen dessen Uferbefestigung verstarken und fur die Zufahrt eine Schubbrucke bauen 18 Der Hafen und sein begruntes Umfeld wurde zu einem in einem Reisefuhrer hervorgehobenen Ausflugsziel und war ein beliebter Freizeittreff der Kolner 19 Die derart gestaltete Landschaft veranderte in nicht geringem Masse auch die Ansicht des Rheinufers in der Hohe der heutigen Bastei Da die anfallenden Erdmassen des Aushubs enorm waren sie waren der Aushub eines Gelandestreifens von 130 m Breite und 900 m Lange nutzte man ihn teilweise auch zur Anlage einer Boschung deren Hohe einen Blick bis in das Bergische Land ermoglichte 20 Eine weitere Folge dieser Aufschuttungen war dass die bisherige feldseitige Kunibertspforte obsolet wurde und Ende der 1840er Jahre abgebrochen wurde nbsp Stadtmauerrest an St Kunibert mit vermauerten Spoliem Teilstucken einer Renaissancerahmung Dem Stadtbaumeister Weyer der 1844 zurucktrat um sich ins Privatleben zuruckzuziehen folgte im Amt Bernhard Wilhelm Harperath Von ihm wurden drei neue Tore am Rheinufer entworfen deren Bau er zwischen 1851 und 1853 zusammen mit dem stadtischen Hafenbaumeister Brunner ausfuhrte 14 Eines davon war das seit 1293 bezeugte bereits 1583 als baufallig geltende aber erst 1825 niedergelegte Trankgassentor am Anfang der nordlichen Rheinuferstrasse Das neue Tor war nun zweibogig und wurde mit zwei Pfeilern dekoriert denen Bronzeadler aufgesetzt worden waren Pfeiler und Adler entstammten einem zu dieser Zeit abgebrochenen Tor an der Friedrich Wilhelm Strasse 1172 platea marcmani 1571 markmans gass 21 Wenige Jahrzehnte spater wurde das neue Tor wohl im Zusammenhang mit dem Bau einer durchgehenden Rheinuferstrasse im Jahr 1898 abgebrochen 5 Zuvor waren bereits zwischen 1850 und 1860 grosse Strecken der alten Rheinufermauer abgebrochen worden die uber Jahrhunderte von existenzieller Bedeutung fur die Sicherheit der Stadt gewesen war 22 Erste Bahnanlagen am nordlichen Rheinufer Bearbeiten nbsp Erste Kolner Eisenbahnbrucke Dombrucke Stich von Jakob Scheiner 1865 Die preussischen Militars in Koln unter dem Generalinspektor der Festungen Ernst Ludwig von Aster straubten sich anfanglich vehement gegen Vorhaben der Wirtschaft geplante Durchlasse der Bahnstrecken in den Festungsring der Stadt zu genehmigen Nach einem im Marz 1837 erlassenen Gesetz hatte jeder Genehmigung fur eine zu bauende Bahnstrecke eine militarische Prufung vorauszugehen Noch im Jahr 1841 wurde der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft die Durchfuhrung der Endstrecke Koln Aachen in das Stadtinnere nicht gestattet Die Endstation der Linie von der die Strecke bis Mungersdorf 1839 in Betrieb gegangen war 12 verblieb vorerst ausserhalb der Stadtbefestigung und wurde Am Thurmchen in Hohe des Sicherheitshafen angelegt Wohl aus gleichem Grund entstand an dieser Stelle auch der Endbahnhof der Koln Krefelder Eisenbahn Gesellschaft der im Januar 1856 eroffnet wurde Letztendlich wurde nach mehreren dringenden Eingaben durch Stadt und Eisenbahn an die preussische Regierung eine Bewilligung zur Weiterfuhrung der Strecke erteilt wobei durch das Kriegsministerium eine militarische Absicherung der Anlagen zur Bedingung gemacht wurde 23 Die Arbeiten an der Rheinuferstrecke die einer Anbindung des neuen Bahnhofs Rheinstation an der Trankgasse dienen sollten hatten Ende Mai 1845 mit der Schienenverlegung begonnen die in der Nahe des Sicherheitshafens durch das Kunibertstor gefuhrt wurden Wegen des Eisenbahnbaus war ein neues Kuniberts auch Turmchens Tor 1848 abgebrochen worden 5 und wurde durch einen militarisch wirtschaftlichen Zweckbau ersetzt der eine Kombination aus Torbogen Eisenbahnunterfuhrung und Bastion wurde Die Befestigungen dieses Bereiches zwischen Turmchenstor und Frankenturm verstarkte man durch einen der Eisenbahndurchfahrt aufgesetzten Kavalier der mit seinem Unterbau durch eine mit Schiessscharten versehene Mauer krenelierte oder Carnot Mauer mit der Ringmauer verbunden war 16 Veranderungen im nordlichen Rayon Bearbeiten Der hier behandelte nordliche Rayonabschnitt begann etwa am Bollwerk des Kunibertsturmes an dem das Kriegsministerium wie am Hahnen und Severinstor Umbauten zur Installation moderner Geschutze vornehmen liess Des Weiteren wurde die Kappung der Mauerhalbturme auf das Niveau der Stadtmauer angeordnet im Mauerwerk wurden Schiessscharten fur die Infanterie geschaffen und die Brustwehren sollten entfernt werden 16 Wenige Meter nordlich wurde 1824 in Hohe des spateren Deutschen Ringes der Sicherheitshafen weiter ausgebaut der durch einen schmalen Kanal mit dem Rhein verbunden war Bis zur Hohe dieses Hafeneinganges durfte eine schmale Strasse existiert haben ein weiter nordlich fuhrender Weg war wohl noch unbefestigt sodass eine Versorgung einiger dort am Ufer schon fruh entstandener Privatbauten nach wie vor uber die noch Mulheimer Chaussee genannte Strasse stattfand Grenzbereich Riehl Bearbeiten nbsp Wattler s Fischerhaus um 1896 nbsp Goldene Ecke Riehl 1899 nbsp Der Kurfurstengarten hatte 1895 die Adresse Kaiser Friedrich Ufer 35Am nordlichen Ende des Uferweges an der Grenze des zur preussischen Burgermeisterei Longerich gehorenden Dorfes Riehl stand bereits der dort 1830 gegrundete Gasthof Wattler s Fischerhaus Unterhalb von diesem auf einem Gelande zwischen der heutigen Elsa Brandstrom Strasse der Riehler Strasse der Frohngasse und der Uferstrasse erbaute 1834 35 der preussische Staat ein sogenanntes detachiertes Festungswerk die Riehler Schanze Diese war der Rheinschanze im Suden der Stadt vergleichbar und war ein reines Erdwerk Zur Errichtung der Anlage wurden Militarstraflinge sowie Zivilgefangene eingesetzt die zur Festungshaft verurteilt worden waren Zwischen den Jahren 1841 und 1847 wurde die Riehler Schanze zu einem Fort aus und umgebaut welches in der Folge die romische Zahl XI und den Namen Prinz Heinrich von Preussen erhielt 24 Die Um und Neubauten basierten auf einem Entwurf von Heinrich Ferdinand Schuberth und erfuhren in der Folge Anderungen durch Ernst Ludwig von Aster und Carl Ferdinand Busse und stellten den Abschluss der ersten linksrheinischen Umwallung des preussischen Militars dar 25 Erschliessung und Bau der zu den Festungsanlagen fuhrenden Verkehrswege fielen in die Amtszeit des Regierungsbaumeisters Weyer der 1844 durch Bernhard Wilhelm Harperath abgelost wurde 26 In einer Bewertung zur Verkehrsanbindung des Festungsrings hiess es Zwischen den Stadttoren und den einzelnen Forts lagen sehr gute Verbindungsstrassen Untereinander waren die Forts mit dem alten Bischofsweg verbunden 24 Demnach durfte in der Mitte des 19 Jahrhunderts in der eine Motorisierung des Verkehrs noch nicht stattgefunden hatte ein zumindest fur die Hauptstrassen der Stadt brauchbarer Strassenzustand erreicht worden sein Die Rheinuferstrasse in ihrer Ganze wurde jedoch erst zwischen 1892 und 1898 angelegt 27 Entstehung der Goldenen Ecke Bearbeiten Hinter der Festungsanlage des Fort XI etablierten sich nach Wattler s Fischerhaus weitere Lokale So der Kurfurstengarten der auch einen Ballsaal eroffnete Beide Lokale lagen kurz vor der Frohngasse am Rand des sich spater in Riehl bildenden Amusierviertels der in einem Stadtfuhrer 1887 erstmals erwahnten Goldenen Ecke Kolns Die Goldene Ecke bestand zu ihrer besten Zeit aus einer Ansammlung von rund 30 Lokalitaten Hierzu gehorten Gasthofe Gartenrestaurants und Cafes die fur das leibliche Wohl sorgten und uberdies in vielen Fallen ihren Gasten Musik und Tanzmoglichkeiten boten Die ersten Lokale waren jedoch vom Rheinufer selbst nur zu Fuss erreichbar konnten aber auch ab 1860 per Dampfschifffahrt mit den Mulheimer Bootchen erreicht werden die zu einem Fahrpreis von 10 Pfennigen je Person zwischen der vormaligen Stadt Mulheim am Rhein der Anlegerstelle Frohngasse und der Altstadt pendelten 1862 eroffnete sich den Besuchern die Moglichkeit die Goldene Ecke mit der Pferdebahn zu erreichen 28 Alle diese Einrichtungen durften wegen der spater erlassenen Rayonvorschriften nicht aus festem Mauerwerk sondern nur in Holzbauweise errichtet werden sodass sie im Armierungsfall schnell abgebrochen werden konnten nbsp Ende der ausgebauten unteren Promenade in Hohe der Frohngasse nbsp In der Nachfolge von Wattler s Fischerhaus Ausflugslokal an der Zoobrucke nbsp Schiffsanleger Frohngasse und Ende der unteren Promenade nbsp Oberhalb der Freitreppe in den heutigen Skulpturenpark stand ab 1936 ein Ehrenmal fur die Deutsche Feldartillerie in Koln es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Interessen der Wirtschaft und Regierung Bearbeiten nbsp Steuerrad eines Dampfschiffes der Kolnische und Dusseldorfer Gesellschaft fur Rhein Dampfschifffahrt um 1900Den Absatzmarkt der bevolkerungsstarken Region und Stadt Koln verband schon 1853 eine solche Strecke mit der Stadt Krefeld deren Gewerbebetriebe sich spezialisiert hatten und in der Herstellung feiner Textilien den Markt dominierten Die zwischen diesen Stadten verkehrende Linie der Coln Crefelder Eisenbahn Gesellschaft war im Jahr 1860 in der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft aufgegangen Die Industrialisierung machte Koln zu einer aufstrebenden Stadt Hierbei hatten sowohl die Entwicklung der regionalen Braunkohlenindustrie die des Eisenbahnnetzes fur Guter und Personenverkehr als auch die bereits seit 1853 im Linienverkehr engagierte Dampfschifffahrt eine bedeutende Rolle eingenommen Neben den Anlegern am Kai des Kaiser Friedrich Ufers pragten bedeutende Unternehmen mit ihren reprasentativen Neubauten das Bild der Uferstrasse und etablierten in diesen ihre Direktorien Den Anfang machte wohl nach dem Entstehen des Central Bahnhofs und der Rheinbrucke das Bauwerk der Koniglich preussischen Eisenbahnverwaltung an der Uferstrasse Ecke Goldgasse Ein Foto um 1890 zeigt ein langgestrecktes dreigeschossiges Gebaude dessen zuruckspringender oberer Aufbau in der Art eines Penthauses von einer Anzahl Fahnenstangen umgeben wurde Die in weissem Stein gestaltete Fassade verfugte an der dem Rhein zugewandten Seite uber 27 Fensterachsen Das Gebaude dem sich ein kleines Fachwerkhaus mit Hofgelande anschloss stand recht beengt hinter einer unmittelbar vor ihm erbauten Mauer die in Richtung St Kunibert verlaufend hinter dem Hof abknickte und so das gesamte Grundstuck einfriedete Vor der Mauer sind drei von Suden Frankenwerft herangefuhrte normalspurige Gleise erkennbar die durch eine im mittleren Gleis liegende doppelte Kreuzungsweiche verbunden waren Sie fuhrten auf zwei dortige Guterschuppen zu wobei eines der Gleise in den Schuppen ein weiteres neben den Schuppen und das aussere Gleis weiter nach Norden fuhrte Vor dieser Anlage ist die Einmundung der schmalen gepflasterten Goldgasse in die Uferstrasse zu sehen die sich ebenfalls gepflastert entlang der ausseren Alleereihe einer entstandenen Promenade im Bogen nach Norden zog Ein unterer Ausbau der Kaianlagen bestand zu dieser Zeit um 1890 lediglich aus einer kurzen herabfuhrenden Rampe die in einer betonierten Plattform endete von der aus die vor dieser festgemachten Lastkahne be und entladen wurden Erweiterung der Stadt Bearbeiten Denkschrift und Stadterweiterungsplane Bearbeiten 1864 wurde von dem Stadtverordneten Architekten und Baurat seit 1862 koniglicher Baukondukteur fur Koln Mathaeus Biercher 1797 1869 29 eine Denkschrift verfasst in der er seine stadtplanerischen Ideen zu einer umfassenden Stadterweiterung Kolns unterbreitete Sie gab den Anstoss der dann nach jahrelangen Uberlegungen und Verhandlungen mit der Staatsregierung sowie unzahligen Diskussionen im Rat zu dem Entschluss fuhrte die Ausdehnung der Stadt in Angriff zu nehmen Das Projekt wurde offentlich ausgeschrieben und aus den dann eingehenden Planen der sich beteiligenden Baumeister und Architekten ein Sieger des Wettbewerbes ermittelt Die Juroren entschieden sich fur die Planungen der Architekten Joseph Stubben und Karl Henrici von denen dann in den Folgejahren der zum Stadtbaumeister ernannte Architekt Stubben die Stadterweiterung Kolns umsetzte In seinem Wirken unterstand Stubben einer eigens zu diesem Zweck gebildeten Deputation der der Burgermeister Hermann Becker vorstand 30 nbsp Ausschnitt der Tranchotkarte Kolner Norden 1803 20 nbsp Grundriss der mittelalterlichen Stadt Befestigungen durch Forts und Lunetten 1880 nbsp Plan zur Stadterweiterung aus dem Jahr 1883 mit der nordlichen Rheinuferstrasse nbsp Die 1888 deutliche Gestaltung der RheinuferstrasseRealisierungen in der Nordstadt Bearbeiten nbsp Gedenktafel Stubbens an der HahnentorburgNach den zur Stadterweiterung ausgearbeiteten Entwurfen der Sozietat Stubben und Henrici wurden Planungen die die Neustadt im Norden betrafen im Vergleich zu den anderen Abschnitten relativ spat umgesetzt So wurden zwischen dem altstadtischen Thurmchenswall und der nordlichen ausseren Wallstrasse die spater als Niederlander Wall benannt und heute als Elsa Brandstrom Strasse bezeichnet wird auch die nach dem 1888 verstorbenen Deutschen Kaiser benannte Strasse Kaiser Friedrich Ufer parzelliert und gestaltet Sie wurde dem Beispiel der sudlichen Neustadt folgend zu einem weiteren grosszugig angelegten Abschnitt einer Rheinuferstrasse die die entstehende Neustadt im Nordosten flankierte Dabei orientierte man sich am Vorbild eines Pariser Boulevards oder wollte zumindest in dieser Hinsicht mit anderen Grossstadten konkurrieren konnen 31 Der Prachtstrasse zum Opfer fiel allerdings ein Teil der Wall und Glacisanlagen uber deren Erhalt heftig diskutiert worden war Diese bei der Bevolkerung als Ausflugsziel sehr beliebten Anlagen waren 1822 26 durch den Stadtgartner Berkenkamp nach Planen des Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe bepflanzt worden und wurden nun aus wirtschaftlichen Grunden zum Bauland Erhalten blieb dagegen vorerst das 1841 entstandene Fort XI bei dessen Bau die erst 1830 ausgefuhrte Anlage Riehler Schanze am Ende des Neustadtbereiches integriert wurde Das Fort wurde erst 1907 stadtischer Besitz 32 33 nbsp Denkmal Kaiser Friedrichs III am linksrheinischen Nordende der HohenzollernbruckeKaiser Friedrich Ufer Bearbeiten Dieser Bauabschnitt wurde 1895 und 1896 von den Stadtverordneten im Bebauungsplan festgesetzt danach im Januar 1897 abschliessend festgestellt und im Februar 1897 als Kaiser Friedrich Ufer benannt Die Strasse bildete als Abschnitt der Rheinuferstrasse die Begrenzung des in der Nordstadt geplanten Villenviertels das unter Beachtung der Auflage einer offenen Bebauung realisiert wurde 31 Strasse Kai und Grunanlagen Bearbeiten Dem 1881 zum Oberingenieur der Stadterweiterung berufenen Josef Stubben war 1885 auch die Leitung des stadtischen Tiefbauwesens ubertragen worden In diesem unterstanden ihm der 1888 im Amt verstorbene 1 Gartendirektor Anton Strauss auf dessen Planen die Umgestaltung des ganzen Eigelstein Glacis beruhte und der diesem im Amt folgende Adolf Kowallek Dieser uberarbeitete und vollendete die Planungen von Strauss der schon die Gestaltung der sudlichen Rheinuferstrasse am Bayenturm sowie der Ringpromenaden durchgefuhrt und Plane fur die Anlagen des Kaiser Friedrich Ufers vorbereitet hatte nbsp Platanen zur Bepflanzung der Strassen und Allen nbsp Detailanlage des Kolner Kaiser Friedrich Ufers im Jahr 1898Der Schwerpunkt damaliger Kolner Landschaftsarchitektur hinsichtlich der Uferstrasse lag in der Anpflanzung einer Allee die die angelegte Rheinpromenade vom Strassenverkehr trennen wurde Der stadtseitige Gehsteig der erst am Ende der 1950er Jahre vierspurig ausgebauten Strasse zog sich entlang angelegter Rabatten und weiterer Bepflanzungen die in ihrer geplanten Form durch erhaltene Detailzeichnungen Kowalleks des Jahres 1889 nachvollziehbar sind Die Anlage der Rheinuferstrasse selbst liess Stubben zwischen 1892 und 1898 durchfuhren Den Schutz des linken Rheinufers zwischen den Eckbastionen hatten vier ab 1891 erbaute Kaponnieren zu ubernehmen von denen zwei im Norden der Uferstrasse errichtet wurden Alle Anlagen waren nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg von der erzwungenen Entfestigung betroffen und blieben nur als Stumpfe ihres Sockelmauerwerks erhalten 27 Der untere Bereich der Uferstrasse wurde von der Innenstadt her in Angriff genommen Dies belegen Fotografien um das Jahr 1890 die das Betonieren einer Kaimauer zeigen die man nordlich der Eisenbahnbrucke Meter um Meter im Strombett einbrachte und so zum Fundament eines dann aufgebrachten Plateaus werden liess Wie die im 20 Jahrhundert aufkommenden Ansichtskarten dokumentieren erhielt auch der weitere Rheinbogen nach und nach als unteren Versorgungsweg eine Promenade die von oben durch steile Treppen und spater uber schrag zur Boschung gebaute Zufahrten erreichbar war Der 1912 noch voluminoser ersetzte Verwaltungsbau der nun preussischen Reichsbahn war beispielgebend fur die nachfolgende Generation der ubrigen Bauten des Rheinufers die wenn auch nach dem Krieg teilweise nur rekonstruiert erhalten blieben Bauwerke die nach wie vor das Panorama des heutigen Konrad Adenauer Ufers bestimmen 34 Eine Fotografie des Jahres 1916 zeigt die obere Promenade in Hohe der Eisenbahndirektion vor einem schon kraftig angewachsenen sich nach Nordosten erstreckenden Alleestreifen Zu sehen ist ein reges Treiben vieler Uferbesucher eine Anzahl Schiffslandebrucken sowie ein Pferdedroschkenstand mit mehreren auf Kundschaft wartenden Wagen 35 Dort durfte sich auch eine Anlegestelle der heutigen Koln Dusseldorfer befunden haben Das Bestreben der Stadt der Bevolkerung durch gartnerische Gestaltung sowie durch Offnung und Freihaltung der stadtischen Uferbereiche zusatzliche Erholungszonen mit frischer Luft und Begrunung zu schaffen wurde nach den Vorstellungen dieser Zeit umgesetzt in der jedoch noch nicht an sportliche Aktivitaten gedacht wurde Die Jahre zwischen den Weltkriegen Bearbeiten Teilabbruch und Beschreibung des Fort XI Bearbeiten Ein Teilabbruch der Militaranlage soll 1912 vorgenommen worden sein Nach einer Fotografie des Jahres 1914 wurden folgende erkennbare Details der Anlage benannt Reduit mit Kehltambour Eingang zum Kehlhof linker Treppenturm Wachtblockhaus Eingang in Richtung Spitzenkaponiere Eingang Enveloppenhof Geschutzkasematte 24 Eine Aufnahme des Jahres 1911 zeigt dazu vergleichbar eine hufeisenformige Anlage Diese verdeutlicht dass die etwas tiefer gelegene Anlage zu dieser Zeit vor einem im Hintergrund erkennbaren Vergnugungspark lag von dem sie durch einen Baumgurtel getrennt war Auf der Abbildung sind weiter Teile des Kernwerks Reduit aus Ziegelmauerwerk erkennbar deren Innenhof im Halbrund zur Aussenseite hin zwei und dreigeschossige Bauwerke hatte die zur Hofseiten mit hohen Bogenfenstern versehen waren Ein hoher Rundturm uberragte ein von umlaufenden Balustraden gesichertes Festungsplateau Der inneren Umfassungsmauer schloss sich der Kehlgraben mit seiner ausseren Mauer an Die Anlage blieb bis 1881 im Besitz des Militarfiskus und ging mit den ubrigen Fortifikationen 1907 nach zahen Verhandlungen uber die Kaufsumme in stadtischen Besitz uber 36 Neustadtbereich der Strasse Bearbeiten Am Kaiser Friedrich Ufer lag der bereits vor der Stadterweiterung im Besitz der Eisenbahnverwaltung befindliche Kaisergarten in dem ein Restaurant betrieben wurde Planungen der Eisenbahnverwaltung hatten ursprunglich an dieser Stelle den Ubergang einer weiteren festen Brucke vorgesehen auch war der Kaisergarten zeitweise als Bauplatz einer Kirche im Gesprach Weiter nordlich lagen an der Uferstrasse die parkartig umgebenen Landhauser der Familien Schmitt Paffenhausen und Oppenheim Die dortige Villenlage glich in der Bebauung den Westseiten des Sachsen oder des Deutschen Ringes die hier anfanglich nur sparlich zwischen 1900 und 1906 einsetzte Sie verdichtete sich erst in den 1920er Jahren in denen aber schon die Genehmigung zur Errichtung grosserer Verwaltungsbauten erteilt wurde 31 In Hohe des Deutschen Ringes dem heutigen Theodor Heuss Ring wurde an der Einmundung zur Rheinuferstrasse ein Denkmal Kaiser Friedrichs aufgestellt fur dessen Entwurf der Bildhauer Wilhelm Albermann 1899 in einem Wettbewerb den ersten Preis erhalten hatte zur Ausfuhrung kam jedoch zwischen 1899 und 1903 der Entwurf des Bildhauers Peter Breuer den er zusammen mit dem Architekten Bruno Schmitz ausfuhrte Das Denkmal wurde 1945 46 entfernt um dem Bau der Rampe zur sogenannten Pattonbrucke Platz zu machen 37 nbsp Denkmalgeschutztes Gelander an der nordlichen oberen Promenade nbsp 1900 erbaute Halbvilla mit Eckturm Risalit und Balkonen nbsp Restaurant Bastei auf dem Stumpf einer vormaligen Kaponiere nbsp Restturm der mittelalterlichen BefestigungVor der Einmundung der Ringstrasse entstand 1924 ein Bauwerk von Wilhelm Riphan welches er im sich ausbreitenden expressionistischen Baustil der deutschen Nachkriegszeit gestaltete Sein Entwurf setzte auf dem vorhandenen zweigeschossigen Unterbau einer ehemaligen preussischen Festungsanlage auf und wurde von ihm analog dieser Anlage oben als Kaponiere erwahnt als Bastei benannt Die Stahlkonstruktion des aufgesetzten Bauwerkes war wie heute ebenerdig von der Strassenseite zu betreten und bot durch das weit uber den Versorgungsweg der unteren Kaianlagen auskragende Obergeschoss einen 180 Blick uber den Rhein Riphahns Bastei wurde als exklusives Panoramarestaurant bewirtschaftet und blieb an diesem Strassenabschnitt das einzige unmittelbar am Ufer errichtete grossere Bauwerk 38 Auch fur das Eckgrundstuck an der stadteinwarts gelegenen Seite des Deutschen Rings und der Uferstrasse war eine Bebauung durch Riphahn vorgesehen seine erhaltene Zeichnung des Jahres 1927 kam jedoch nicht zur Ausfuhrung Das Grundstuck wurde dann erstmals nach 1945 bebaut 39 nbsp Baujahr 1900Sudlich des Ringes setzt sich die Bebauung der Uferstrasse auch heute in nahezu geschlossener Bauweise fort in der sich eine Anzahl Gebaude der Jahrhundertwende befinden Dazu gehoren die Hauser mit den Nummern 73 Fachwerkelemente und Erker mit Haube und 71 schiefergedecktes Mansardendach Sandsteinfassade Erker mit Rundbogenfenstern und einem Rundbogenportal mit integriertem Oberlicht die sich in viergeschossiger Bauweise der Hohe des folgenden alten Turmes anpassen Das kleine Weckschnapp genannte Bauwerk siehe oben entging dem Schicksal vieler niedergelegter Kolner Toranlagen Der Turm war im Jahr 1891 von der Stadt erworben worden und wurde dann nach einem Entwurf Stubbens unter der Leitung des Architekten Sesterhenn 40 um 1898 mit einem Kostenaufwand von 15 000 Mark instand gesetzt 5 1905 entwarf der Architekt Heinrich Band 1855 1919 ein viergeschossiges Wohnhaus an der Uferstrasse 67 welches mit einer aufwandigen Sandsteinfassade ausgestattet wurde Das Gebaude erhielt nach 1918 eine geschnitzte noch heute erhaltene massive Eingangstur Sie entstammte dem Gebaude der 1853 durch Gustav von Mevissen geschaffenen Concordia Versicherung aus der damaligen Eintrachtstrasse 31 Altstadtbereich der Strasse Bearbeiten nbsp BDA Auszeichnung 1985St Vinzens HausMit der aufstrebenden Braunkohlenindustrie errichtete die Rheinbraun 1922 23 an der Einmundung der Strasse Turmchenswall in die Rheinuferstrasse ein Verwaltungsgebaude Die nach Kriegsschaden von der Stiftung St Vinzens Haus im Jahr 1977 angekaufte Immobilie erfuhr dann unter der Leitung des Architekten Walter von Lom eine umfassende Restaurierung und wurde durch angrenzende Neubauten erweitert 41 Das historisch Hauptgebaude erinnert nicht nur ausserlich an die reprasentative Architektur der damaligen Zeit sondern zeigt auch in seinem Inneren erhaltene oder rekonstruierte Details einer gehobenen Gestaltungsweise Uber ein kleines durch Lisenen aus Marmor gegliedertes Entree mit leicht gewolbter Muscheldecke aus Stuck gelangt man in das eigentliche Foyer des Hauses in Form eines grosszugig angelegten Empfangsbereiches mit rechtsseitiger Rezeption Der rundum mit edlem Holz getafelt Raum endet an seiner Schmalseite mit einem Treppenpodest von dessen Balustradengelander dann beidseitig Treppenaufgange in das Obergeschoss fuhren Die ebenfalls vom Podest zugangigen verglasten Flugelturen zum Gartenbereich versorgen den Raum mit Tageslicht Die Decke des Raumes wird von Rechtecksaulen getragen und ist eine der in dieser Form seltenen Stuckdecken in der Stadt Sie besteht aus einer grossen Anzahl in Putz eingebetteter querliegend angeordneter Balken Die Unterseiten der Balken sind zumeist mit floraler Ornamentik in Balkenlange versehen wahrend die zwischen den Balken liegenden Deckenflachen glatt verputzt sind und an ihren Enden halbrund abschliessen Die restaurierte Anlage wurde im Jahr 1985 durch den Bund Deutscher Architekten mit dem Architekturpreis NRW ausgezeichnet nbsp Ehemaliges Verwaltungsgebaude der Rheinischen Braunkohle AG an der Grenzstrasse Turmchenswall zur Neustadt nbsp St Kunibert mit damaligen Spitzturmen nbsp Portal von Nr 37 nbsp Vormaliges Gebaude der Reichs und Bundesbahndirektion1912 13 entstand am damaligen Kaiser Friedrich Ufer 3 nach einem Entwurf der Architekten Karl Biecker Heinrich Kayser und Martin Kiessling ein breiter dreiflugeliger sowie viergeschossiger Bau der Koniglichen Preussischen Eisenbahndirektion dessen Saulenportikus in klassischer Saulenordnung gestaltet wurde Im Krieg wurde das Gebaude stark beschadigt und das Dach danach nur noch in vereinfachter Weise neu gebaut Nach dem Auszug der Deutschen Bahn aus dem Gebaude wartet es lange auf eine neue Verwendung 2011 entkernte es der neue Besitzer sodass hinter der Sandsteinfassade quasi ein achtgeschossiger Neubau entstand Anspielend an die historische Dachgestaltung entstanden terrassenartige Staffelgeschosse Seit 2016 ist das Gebaude unter anderem Sitz der Agentur der Europaischen Union fur Flugsicherheit 42 Fur den Prasidenten der Koniglich preussischen Bahn wurde auf dem angrenzenden Grundstuck Nummer 5 zwischen 1906 und 1913 ein ebenfalls reprasentatives Gebaude als Wohnhaus errichtet nbsp Eisenbahnstation und Dombrucke nbsp Hohenzollernbrucke 1928 Bundesarchiv Auch an der Nordseite des linksrheinischen Bruckenkopfes der Hohenzollernbrucke befindet sich ein Reiterstandbild Friedrichs III An dem unterhalb des Denkmals beginnenden Teil des vormaligen Kaiser Friedrich Ufers befanden sich die Rangiergleise der Koln Bonner Eisenbahn die an der Sudseite der Dombrucke 1906 ihre Endhaltestelle Trankgasse der Rheinuferbahn eingerichtet hatte Mit dem Anwachsen des Strassenverkehrs der 1920er Jahre wurde der an der Brucke stattfindende Rangierbetrieb als storend bemangelt Das Problem entfiel durch die am 13 Oktober 1929 zu Eroffnung der Mulheimer Hangebrucke in Betrieb genommene Streckenverlangerung der Bahn die nun mit Haltestellen am Deutschen Ring und am Kolner Zoo bis an die Mulheimer Brucke durchgefuhrt wurde 43 Wandel zum heutigen Konrad Adenauer Ufer Bearbeiten Umbenennungen Bearbeiten Nach dem Tod des ersten Bundesprasidenten Theodor Heuss im Jahr 1963 beschloss man die Umbenennung des zwischen Ebertplatz und Rheinuferstrasse verlaufenden Deutschen Ringes in Theodor Heuss Ring Das Kaiser Friedrich Ufer wurde 1967 nach dem Tod des verdienten Kolners Konrad Adenauer nach diesem benannt Auch der vormalige Niederlander Wall erhielt nach 1945 einen neuen Namen und wurde zur Elsa Brandstrom Strasse Bebauung und Anlagen Bearbeiten Die Bebauung des Konrad Adenauer Ufers beginnt an seinem Nordostende vor der Einmundung der Frongasse und unmittelbar neben der Sudseite der im November 1966 offiziell eingeweihten Zoobrucke Die Fundamente der Brucke stehen auf dem Grundstuck auf dem 1887 das Gartenrestaurant Kurfurstengarten eingerichtet worden war Zwischen der Brucke und der Elsa Brandstrom Strasse liegen die zwei nordlichsten Grundstucke des Konrad Adenauer Ufers Unmittelbar neben der Brucke mit der Nummer 115 wird ein Ausflugslokal betrieben das in der Nachfolge des 1830 eroffneten Gasthofs Wattler s Fischerhaus steht Das anschliessende Gelande des heutigen Skulpturenparks hat hier einen Nebenzugang und an der dann einmundenden Elsa Brandstrom Strasse einen Eingang zum Verwaltungssitz der Stiftung des Kolner Skulpturenparks Diese Bauwerke mit Nebengebauden sollen die Reste eines Hochbunkers sein die nach dem Krieg als erste Jugendherberge dienten nbsp Uferpromenade an der Bastei nbsp Der untere Uferweg an den Schiffslandebrucken nbsp Anfang des Konrad Adenauer UfersNachkriegszeit Bearbeiten Die erlittenen Schaden der Kunibertskirche im Zweiten Weltkrieg waren derart schwer dass die Kirche erst zum Ende der 1970er Jahre wiederhergestellt werden konnte Bei diesen Aufbauarbeiten wirkte im Wesentlichen der Architekt Karl Band der schon in den 1930er Jahren Restaurierungen an der Kirche ausgefuhrt hatte Diese verlor bei diesem Wiederaufbau ihre charakteristischen spitzen Helme der Ostturme die nun Pyramidendacher erhielten 44 Zu den Zerstorungen des Krieges von denen auch Strasse und Promenade nicht verschont blieben kam es 1948 erneut zu einer Hochwasserkatastrophe die auch im Altstadtbereich grosse Schaden verursachte Die daraufhin einsetzenden Diskussionen fuhrten zu Beginn der 1950er Jahre zu den Uberlegungen einen Ausbau der vorhandenen Hochwasserschutzanlagen vorzunehmen Dazu debattierte man uber einen durch Theodor Nussbaum eingereichten Vorschlag der die Neugestaltung der gesamten Uferstrasse vorsah und der nun erneut in Angriff genommen wurde Nun plante man sportliche Aktivitaten mit ein indem die Promenaden ausgebaut und verlangert wurden sodass lange Wanderstrecken entstanden die durch Radwege erganzt wurden Nach Kriegsende war der Schiffsbestand der Koln Dusseldorfer Gesellschaft zerstort Doch bereits im Fruhjahr 1946 kam es in ganz kleinem Rahmen zu einem von den Englandern genehmigten Neuanfang des Personenverkehrs auf dem Rhein 45 Im Dezember 1958 wurde nach Beseitigung erheblicher Kriegsschaden die Bastei in leicht veranderter Form wiedereroffnet 46 Derzeit ist das Restaurant jedoch fur den regularen Betrieb geschlossen kann aber fur Veranstaltungen angemietet werden 47 Denkmalschutz BearbeitenAuf der Gesamtstrecke des Konrad Adenauer Ufers wurden eine Anzahl erhaltener Gebaude oder Anlagen in den 1980er Jahren unter Denkmalschutz gesellt Hauptartikel Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil Altstadt Nord Hauptartikel Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil Neustadt NordLiteratur BearbeitenHermann Schmitz Stadt und Imperium Koln in romischer Zeit Band I Die Anfange der Stadt Koln und die Ubier Kolner Universitatsverlag Balduin Pick 1948 Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung 1 Auflage Dusseldorf Schwann 1978 Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 23 ISBN 3 590 29023 4 Henriette Meynen in Werner Adams und Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 30 Bachem Koln 2001 ISBN 3 7616 1460 8 Henriette Meynen Hg Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen Emons Koln 2010 ISBN 3 89705 780 8 Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter in 2 Banden Koln 1910 Reprint Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 7560 9 und ISBN 3 7700 7561 7 Hans Vogts Fritz Witte Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz und der Stadt Koln Herausgegeben von Paul Clemen Band 7 Abt IV Die profanen Denkmaler der Stadt Koln Dusseldorf 1930 Verlag L Schwann Dusseldorf Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann 1980 ISBN 3 590 32102 4 Peter Glasner Die Lesbarkeit der Stadt Kulturgeschichte und Lexikon der mittelalterlichen Strassennamen Kolns 2 Bande DuMont Koln 2002 ISBN 3 590 32102 4 Joachim Bauer Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft in Werner Adams Joachim Bauer Hrsg Vom Botanischen Garten zum Grossstadtgrun 200 Jahre Kolner Grun Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 30 Bachem Verlag Koln 2001 ISBN 3 7616 1460 8 Eduard Bundgen Die Koln Bonner Eisenbahnen 1891 1992 EK Verlag Freiburg 1994 ISBN 3 88255 502 5 Manfred Becker Huberti Hrsg Kolner Kirchen Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Verlag Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 Carl Dietmar Die Chronik Kolns Chronik Verlag Dortmund 1991 ISBN 3 611 00193 7 Joachim Brokmeier Die goldene Ecke von Koln Das Amusierviertel in Riehl Sutton Verlag Erfurt 2009 ISBN 978 3 86680 571 2 Uwe Westfehling Jakob und Wilhelm Scheiner Bilder zur Kolner Stadtentwicklung zwischen 1872 und 1922 von Uwe Westfehling Hugo Borger Hrsg und Heiko Steuer Verlag Kolnisches Stadt Museum 1980 Uwe Westfehling Koln um die Jahrhundertwende in Bildern von Jakob und Wilhelm Scheiner Verlag J P Bachem Koln 1979 ISBN 3 7616 0509 9 Wilhelm Ewald und Hugo Rahtgens veroffentlicht in Paul Clemen Band 6 Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln 1906 Erster Band IV Abt Die kirchlichen Denkmaler der Stadt Koln St Alban St Andreas Antoniterkirche St Aposteln St Cacilia St Columba St Cunibert Elendskirche St Georg Druck und Verlag Schwann Dusseldorf 1906 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Schmitz Stadt und Imperium Koln in romischer Zeit Band I Die Anfange der Stadt Koln und die Ubier Abschnitt Ubische Siedlungen S 65 ff Chronik der Stadt Minden alt minden de Memento vom 2 Marz 2007 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt abgerufen am 22 Juli 2009 Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Kolner Kirchen die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln S 96 Peter Glasner Die Lesbarkeit der Stadt Kulturgeschichte und Lexikon der mittelalterlichen Strassennamen Kolns S 52 f a b c d e f g h i Hans Vogts Witte Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz und der Stadt Koln Hrg Paul Clemen Band 7 Abt IV Die profanen Denkmaler der Stadt Koln Stadtbefestigungen ff Hermann Keussen Band I S 78 181 ff Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Band II S 158 Sp a a b c d Hermann Keussen Band II Abschnitt Bezirk Niederich S 70 ff Wilhelm Ewald und Hugo Rahtgens veroffentlicht in Paul Clemen Band 6 Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln 1906 Erster Band IV Abt Die kirchlichen Denkmaler der Stadt Koln St Alban St Andreas Antoniterkirche St Aposteln St Cacilia St Columba St Cunibert Elendskirche St Georg Druck und Verlag Schwann Dusseldorf 1906 Stadtentwasserungsbetriebe Koln Otto von Mulmann Statistik des Regierungs Bezirkes Dusseldorf J Baedeker Iserlohn 1867 Google Books abgerufen am 21 Juli 2012 a b Dieter Klein Meynen Zeittafel in Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 510 f Historisches Archiv Koln abgerufen im September 2012 a b Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen Personenverzeichnis S 508 Ulrich S Soenius Boltenstern In Kolner Personenlexikon S 72 a b c d in Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 44 f In Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen Abschnitt Freies Schussfeld die Rayonbestimmungen S 359 f in Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 266 Karl Georg Jacob Matthias Joseph de Noel Johann Jacob Noggerath anonym Koln und Bonn mit ihren Umgebungen Fur Fremde und Einheimische Aus den besten und vorzuglich aus noch unbenutzten Quellen bearbeitet Koln J P Bachem Verlag 1928 Zitiert und kommentiert in Uwe Westfehling Der erste Kolner Stadtfuhrer aus dem Jahre 1828 Koln J P Bachem Verlag 1982 S 160 ff Henriette Meynen in Joachim Bauer Carmen Kohls und Henriette Meynen Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft Abschnitt Eigelstein Glacis S 29 Peter Glasner Die Lesbarkeit der Stadt Kulturgeschichte und Lexikon der mittelalterlichen Strassennamen Kolns S 222 Henriette Meynen Die linksrheinische Uferbefestigung In Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 262 ff B Wacker Ausbau der Eisenbahn In Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 39 f a b c Peter Sievert Chronologischer Ablauf der neupreussischen Befestigung beiderseits des Rheins in Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 83 f Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung Abschnitt Koln als Festungsstadt S 36 Joachim Bauer Carmen Kohls und Henriette Meynen Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft S 21 ff a b Andreas Kupka Die rheinseitige Stadtbefestigung in preussischer Zeit in Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen S 266 f Joachim Brokmeier Die goldene Ecke von Koln Das Amusierviertel in Riehl S 10 Henriette Meynen Festungsstadt Koln Das Bollwerk im Westen Personenverzeichnis S 507 f Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung Der Wettbewerb im Jahre 1880 S 38 ff a b c d Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung Alphabetisches Verzeichnis der Strassen Platze und Parkanlagen S 123 ff Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung Koln als Festungsstadt S 35 f Joachim Bauer Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft in Die Anfange des Stadtgruns S 21 f Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung S 88 und Kartenband Ubersichtsplan zur Kolner Stadterweiterung von Stadtbaumeister J Stubben im Jahr 1883 und Karte 25 vom Jahr 1888 Joachim Bauer Carmen Kohls Koln unter franzosischer und preussischer Herrschaft in Kommunale Selbstverwaltung in der heranwachsenden Grossstadt S 32 ff Beschreibung nach einer Fotografie des Fort XI aus dem Jahre 1911 Foto RBA Koln Archiv Nr 136403 in Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung Abschnitt Koln als Festungsstadt S 36 und Bildnachweis S 217 Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung S 188 190 201 Information der Stadt Koln Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Planung Entstehung Nutzung S 177 Fussnote 599 Nach Kier um 1930 wohnhaft Koln Alteburger Strasse 42 46 125 Jahre Stiftung St Vinzens Haus Hrsg Koln Vgl Anselm Weyer Architekturfuhrer Koln DOM publishers Berlin 2021 ISBN 978 3 86922 454 1 S 196 Eduard Bundgen Die Koln Bonner Eisenbahnen 1891 1992 S 81 Manfred Becker Huberti Hrsg Kolner Kirchen Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln St Kunibert S 96 f Flotte ohne Schiffe Memento vom 24 April 2014 im Internet Archive Bonner Generalanzeiger vom 30 Marz 2005 Zugriff November 2014 Carl Dietmar Die Chronik Kolns S 463 Bastei Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Adenauer Ufer Koln amp oldid 229331896