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Erstmals urkundlich erwahnt wurde der Hof 1163 als Papst Alexander III den Erbacher Keller und Hof unter seinen Schutz des Papstes stellte Zu diesem fruhen Zeitpunkt waren Stadthofe bei Zisterzienserklostern eher die Ausnahme Erst in den 1180er Jahren erlaubte das Generalkapitel des Ordens generell ihre Einrichtung wenn auch zunachst auf ein Gebaude pro Ort beschrankt Durch den Stadthof der von Konversen des Klosters bewirtschaftet wurde kam es zum Austausch zwischen dem Orden und den Kolner Burgern Wiederholt kam es zu Stiftungen wohlhabender Kolner zu Gunsten des Klosters Auch traten Kolner hier dem Orden bei unter ihnen Heinrich der von 1352 bis 1369 als Abt dem Kloster vorstand Der Hof befand sich in der erst 1108 ummauerten Kolner Vorstadt Niederich unweit der Kirche St Kunibert In unmittelbarer Umgebung unterhielten weitere Kloster darunter das Zisterzienserkloster Altenberg Stadthofe Im Jahr 1292 ubertrug die Stadt Koln die Servaspforte an das Kloster Damit hatte der Klosterhof einen direkten Zugang zur Rheinhafen Mit der Ubertragung war die Verpflichtung verbunden die Pforte zu unterhalten Fur das Kloster bedeutete die Ubertragung zugleich die Erteilung des Burgerrechts in der Stadt Schrittweise wurde der Hof durch Zukaufe vergrossert Als Hauptgebaude des Hofes diente ein dreigeschossiges Wohn und Verwaltungshaus mit einem grossen Kornspeicher Daneben erwarb das Kloster sieben Weinkeller in denen um das Jahr 1500 bis zu 500 000 Liter Wein lagerten Hinzu kamen weitere Nebengebaude Die Gesamtanlage war von einer Mauer umschlossen und bildete eine Stadt in der Stadt Dem Hof stand zunachst ein Konverse vor im spaten Mittelalter und der Fruhen Neuzeit sind auch Monche und weltliche Hofmanner bezeugt Der Hof war Ziel der Kolnfahrt dem zentralen Ereignis im Wirtschaftsjahr des Klosters Die Organisation und Leitung der Kolnfahrten lag bei wichtigen Konventsmitgliedern Ublicherweise beim Bursar oder direkt beim Abt Bei der Kolnfahrt wurden landwirtschaftliche Uberschusse der Klosterwirtschaft nach Koln befordert um sie dort zu verkaufen Das hauptsachliche Handelsgut des Klosters war Wein Wein machte bis zu 60 Prozent der jahrlichen Verkaufsertrage aus Daneben wurden Getreide Holz und Handwerksprodukte der Klosterwerkstatten verkauft Die Kolnfahrt fand jahrlich im Herbst nach der Weinlese oder im folgenden Fruhjahr statt Hierbei fuhr die Flotte des Klosters vom Hof Reichartshausen im Rheingau flussabwarts und sammelte die Ertrage der Klosterhofe im Mittelrheintal ein 1185 wurde das Kloster vom koniglichen Rheinzoll in Koblenz befreit Durch diplomatische Bemuhungen gelang es dem Kloster in den folgenden Jahrzehnten Zollfreiheit an allen Zollstationen bis Koln zu erhalten In Koln gehorte das Kloster zu den wichtigsten kirchlichen Weinimporteuren Lediglich das Domstift konnte eine vergleichbare Menge importieren Der importierte Wein wurde uberwiegend an Kolner Grosshandler verkauft die ihn in den gesamten nordeuropaischen Raum exportierten Aufgrund der Qualitat gelang es dem Kloster in der Regel uberdurchschnittliche Preise zu erzielen Neben dem Verkauf von Uberschussen dienten die Kolnfahrten der Bedarfsdeckung mit Gutern die das Kloster nicht selbst herstellen konnte Dass waren insbesondere Salz Seefische Metallwaren und Gewurze Die teilweise erhaltenen Einkaufslisten des Klosters ermoglichen einen detaillierten Einblick in diese Vorgangen So ist eine Einkaufsliste von 1517 der alteste erhaltene Nachweis der Verwendung von Hausenblasen der Schwimmblase des Stors zur Weinklarung Ab dem 15 Jahrhundert sank allmahlich die Bedeutung der Kolnfahrt und damit des Stadthofs fur das Kloster Es wurde fur das Kloster zunehmend schwerer die Zollprivilegien zu erneuern Hinzu kamen Konflikte mit dem Rat und Burgern der Stadt Koln Grund waren Streitigkeiten uber die Rechte die dem Kloster in der Stadt zustanden Hierbei handelte es sich um das Stapelrecht und den Direktverkauf von Wein an Endverbraucher In den 1410er Jahren bemuhte sich Johann von Nassau Wiesbaden Idstein der Erzbischof von Mainz um einen Ausgleich zwischen Stadt und Kloster Aufgrund des neuen Rheinzolls den die Stadt Koln 1475 einfuhrte musste das Kloster auf Druck der Kurfursten von Koln und Mainz seinen Wein 1488 vorubergehend in Deutz verkaufen Bis zum 16 Jahrhundert blieb Koln Hauptumschlagplatz fur den Eberbacher Weinhandel Die Verhaltnisse zwischen Stadt und Kloster wurden jedoch zunehmend schlechter Am 23 November 1523 besetzten Soldaten der Stadt die Servaspforte und verwehrten den Zutritt zum Klosterhof Daraufhin verlagerte das Kloster mit Genehmigung des Kolner Erzbischofs seinen Weinhandel nach Zons In den folgenden Jahren bemuhte sich der Kolner Rat vergeblich die Zuruckverlegung des Weinhandels in die Stadt Koln zu erreichen Trotz Gesandtschaften der Stadt Koln in den Rheingau blieb das Vorhaben ohne Erfolg Ab der Mitte des 16 Jahrhunderts verkaufte das Kloster den Wein dann direkt in den Anbaugebieten an Grosshandler Im folgenden Jahrhundert verschob sich hierdurch der Weinhandel zunehmend auf die Messeplatze Frankfurt und Leipzig Der Kolner Stadthof verlor seine Bedeutung und wurde verpachtet Ein letztes bedeutendes Ereignis der Klostergeschichte fand im Dreissigjahrigen Krieg statt Als Truppen des Schwedischen Heeres in den Rheingau einfielen flohen Abt Leonhard und der Konvent am 29 November 1631 mit dem Klosterarchiv in den Kolner Stadthof Die Schwedische Armee besetzt die Klostergebaude im Rheingau Diese wurden von Konig Gustav II Adolf an Axel Oxenstierna als personlicher Besitz ubergeben Der Kolner Stadthof blieb Exilsitz des Konvents Die Monche lebten jedoch in Zisterzienserklostern im Kolner Raum insbesondere im Kloster Himmerod Abt Leonhard starb nach einem Jahr im Kolner Exil und wurde in der St Kolumba Kirche in Koln begraben Zu seinem Nachfolger wurde Nikolaus Weinbach gewahlt Unter seiner Leitung konnte der Konvent 1635 von Koln in den Rheingau zuruckkehren Obwohl der Hof in der Neuzeit keine Bedeutung mehr fur das Kloster besass hielt es an ihm weiter fest Die Gebaude wurden jedoch wieder verpachtet Erst 1787 nur wenige Jahre vor Aufhebung des Klosters verkaufte Abt Adolph II Werner aus Salmunster die Gebaude In den Gebauden wurde zunachst eine Zuckerraffinerie eingerichtet Im 19 Jahrhundert wurden die Grundstucke mit Wohn und Geschaftshausern uberbaut Literatur BearbeitenPeter Engels Hartmut Heinemann Hilmar Tilgner Eberbach In Friedhelm Jurgensmeier Regina Schwerdtfeger Bearb Die Monchs und Nonnenkloster der Zisterzienser in Hessen und Thuringen Germania Benedictina Band IV 1 St Ottilien 2011 ISBN 978 3 8306 7450 4 S 383 572 Wolfgang Einsingbach Wolfgang Riedel Kloster Eberbach im Rheingau 17 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2007 ISBN 978 3 422 02166 2 Matthias Untermann Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in Klostern Grangien und Stadthofen Lukas Verlag Berlin 2003 ISBN 3 931836 95 9 Der Hessische Minister fur Landwirtschaft und Forsten Freundeskreis Kloster Eberbach e V Hrsg Eberbach im Rheingau Zisterzienser Kultur Wein Der Hessische Minister fur Landwirtschaft und Forsten Wiesbaden Eltville 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberbacher Hof Koln amp oldid 186937868