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Die Hahnentorburg ist eine von ursprunglich zwolf Torburgen in der acht Kilometer langen mittelalterlichen Stadtmauer von Koln 1180 1220 und sicherte den westlichen Zugang zur Stadt an der Strasse nach Aachen und Julich Sie liegt am heutigen Rudolfplatz Hahnentorburg 2009 Der Rudolfplatz mit dem Tor 2020 Hahnentorburg um 1900Hahnentor auf der Kolner Stadtansicht von 1570 des Arnold Mercator Rudolfplatz Hahnentor Feldseite vor Abbruch der Stadtmauer 1880 Rudolfplatz Hahnentor Pferdebahn um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDas Tor wurde Anfang des 13 Jahrhunderts als Doppelturmtor erbaut und 1264 erstmals erwahnt Ahnlich diesem Tortyp ist das noch bestehende Eigelsteintor im Norden der Stadtmauer und das abgerissene Gereonstor im Nordwesten Durch das Hahnentor betraten im Mittelalter die Konige nach ihrer Kronungs Zeremonie in Aachen die Stadt uber die Aachener Strasse und zogen zum Schrein der Heiligen Drei Konige in den Kolner Dom Die Torburg wurde als Gefangnis genutzt unter anderem fur den Wanderprediger Adolf Clarenbach Johann Klopreis und den Zeichner Lithograf Verleger und Geldfalscher Jodocus Schlappal Am 3 April 1528 wurden die Ketzer Adolf Clarenbach und Johann Klopreis in der Hahnentorburg eingekerkert Wahrend Klopreis in der Silvesternacht 1528 die Flucht gelang wurde Clarenbach und der Gotteslasterer Peter Fliesteden am 28 September 1529 auf dem Melaten Friedhof verbrannt 1 Der Name des grossen Tores leitet sich moglicherweise von Hageno von Anselm ab einem fruheren Grundbesitzer gleichen Namens aus dem 12 Jahrhundert nach dem sie zunachst Hanenporcen und dann Hagenenporcen hiess 2 Nach anderen Quellen geht die Herleitung auf Hano Hain zuruck also Holzpforte oder Holztor wegen der Waldgebiete entlang der nach Aachen fuhrenden Strasse ausserhalb der Stadtmauer In der Kolner Stadtansicht von 1570 des Arnold Mercator hiess sie Hanenpforts die durch sie fuhrende Strasse war die Hanen straiss die heutige Hahnenstrasse Auf der Tranchot Karte von 1808 hiess dieses Tor Porte du Coq Hahnentor Bei der Strassenumbenennung nach dem Beschluss vom 16 Dezember 1812 wurde es Port des Coqs oder Hahnen Pforte benannt Am 18 Mai 1877 wurde am Hahnentor die erste Strecke der Kolner Pferdebahn eroffnet Der Rat der Stadt Koln beschloss am 26 Februar 1881 das Areal der Stadtmauer und das zugehorige Militargelande zu erwerben bereits am 28 Februar 1881 unterschrieb der Oberburgermeister Hermann Becker den Kaufvertrag uber den Erwerb des Festungsgelandes Am 5 Mai 1881 wurde der Kaufvertrag zwischen der Stadt Koln und dem Kriegsministerium Militarfiskus durch Bestatigung des Reichskanzlers Otto von Bismarck rechtswirksam durch den die Stadt das Areal von 122 5 Hektar zum Kaufpreis 11 74 Millionen Mark erwarb Am 4 November 1881 ubergab der preussische Militarfiskus das mittlere Drittel des Festungsrayons vom Weyertor bis zum Gereonstor an die Stadtverwaltung 3 Erst am 5 Juni 1883 ging der Teil von Weyertor bis zum Rhein in stadtisches Eigentum uber am 5 Juli 1895 folgte der Rest vom Gereonstor nach Norden bis zum Rhein 4 Die Abbrucharbeiten an der mittelalterlichen Stadtmauer begannen am 11 Juni 1881 in Hohe des Gereonstors Die Stadtverwaltung hatte sich bewusst entschieden nur noch vier Torburgen in das neue Stadtbaukonzept zu integrieren namlich Hahnentor Severinstorburg Eigelsteintorburg der Rest der Ulrepforte und vier kurze Mauerstucke an der Bottmuhle am Severinstor am Hansaplatz und am Sachsenring sowie Bayenturm 5 Der westlich an das Hahnentor anschliessende Platz hiess seit dem 4 Mai 1882 Hahnentorplatz ein Jahr spater wurde er am 20 Dezember 1883 in Rudolfplatz umbenannt Wie die Eigelsteintorburg wurde auch die Hahnentorburg vom Stadtbaumeister Josef Stubben um 1890 restauriert Inschrift unter dem Adlerwappen auf der Feldseite Erneuert 1888 und als Historisches Museum Vorganger des Stadtmuseums eingerichtet Auf den Turmdachern wurden nachgebaute mittelalterliche Wurfmaschinen weithin sichtbar aufgestellt Die Hahnentorburg wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt Der von der Feldseite aus links gelegene Halbturm war weitgehend zerstort Spater diente das Tor als Ausstellungsgebaude des Berufsverbandes Bildender Kunstler Seit 1988 beheimatet es die Karnevalsgesellschaft EhrenGarde der Stadt Koln 1902 und ein Kasino das angemietet werden kann Neben der Hahnentorburg sind weitere Torburgen erhalten Die Severinstorburg die Ulrepforte und die Eigelsteintorburg sind neben dem Sachsenturm gut erhaltene Zeugnisse der umfassend genutzten Stadtbefestigung von Koln Literatur BearbeitenAxel Schwarz Marcus Leifeld Hrsg Die Hahnentorburg Vom mittelalterlichen Stadttor zum Domizil der EhrenGarde der Stadt Koln 1902 e V Koln 2008 ISBN 978 3 00 024835 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hahnentorburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Hahnentorburg vor dem Krieg Colorierte Filmausnahme aus der Zeit 0 54 1 14 1 Beitrag uber die Hahnentorburg bei Monumente OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Kai Althoetmar Kolner Kopfe 150 Ratsel Stories aus der Kolner Stadtgeschichte 2016 o S Kolnischer Geschichtsverein Jahrbuch Band 22 S 75 Peter Fuchs Hrsg Chronik zur Geschichte der Stadt Koln Band 2 1991 S 157 Fred Kaufmann Dagmar Lutz Gudrun Schmidt Esters Kolner Strassennamen Neustadt und Deutz 1996 S 11 Werner Schafke Der Rhein von Mainz bis Ksln eine Reise durch das romantische Rheintal S 225Befestigungsanlagen und Tore in der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer Erweiterung unter Einbeziehung romischer Restanlagen von 1106 Altes Kahlenhausener Tor Altes Eigelsteintor Wurfelpforte Lowenpforte Altes Hahnentor Altes Schaafentor Eifelpforte Griechenpforte Altes Bachtor Johannispforte NachelsgassentorErweiterung von 1180 Kunibertsturm Weckschnapp Kahlenhausener oder Judenpforte Eigelsteintorburg Gereonsmuhle Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentorburg Schaafentor Weyertor Bachtor Pantaleonstor Ulrepforte Severinstorburg Bottmuhle Bayenturm Rheinseite Dreikonigenpforte Bleipfortchen Nachelsgassentor Kleines Witschgassentor Holzmarktpforte Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Mehlpforte Rheingassentor Hasenpforte Waschpforte Markmannsgassentor Schmiedepforte Velpforte Salzgassentor Lintgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Brandpforte Frankenturm Trankgassentor Kostgassentor Blomengassentor erhaltenes Bauwerk 50 936438888889 6 9401583333333 Koordinaten 50 56 11 2 N 6 56 24 6 O Normdaten Geografikum GND 7694128 0 lobid OGND AKS VIAF 237057584 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hahnentorburg amp oldid 214541288