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Die Severinstorburg nach der Pfarrei St Severinus benannt der hl Severin war Bischof in Koln und soll an der Severinsstrasse begraben sein im Mittelalter auch Porta Sancti Severini spater Severinsportz en Severinspforte auf Kolsch Vringspooz oder einfach Severinstor genannt ist eine von vier neben Eigelsteintor Hahnentor und Ulrepforte erhalten gebliebenen Stadttorburgen der mittelalterlichen Stadtmauer von Koln sie ist neben St Severin das Wahrzeichen des Severinsviertels in Koln und ein exzellentes Beispiel mittelalterlicher Befestigungsbaukunst source source source source source source source source Severinstor und Chlodwigplatz Umkreisung von oben April 2020 St Severin und Severinstorburg Ausschnitt aus Anton Woensams Grosse Ansicht von Koln 1531 Torburg nach Umgestaltung des Chlodwigplatzes Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Geschichte 1 1 Schmitz Backes 1 2 Nach dem Ende der Stadtmauer 2 Weitere Torburgen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAufbau und Geschichte BearbeitenEtwa in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde das Severinstor als schwere Turmtorburg mit asymmetrischem sechseckigem Turmaufbau mit zinnenbewerter Dachplattform aus Tuffsteinen errichtet Der uber der Grundmauer rechteckiger Sockel mit Tordurchgang vierstockige Torturmaufbau schliesst bundig mit dem Sockelbau stadtseitig ab zwei Seiten weisen in Richtung Maueransatze drei zur Feldseite Uber dem Portal existierte um den Hauptturm als Abschluss des Sockelbaus eine dreiseitig mit einer Zinnenmauer abgeschlossene Kampfplattform die ein Uberzimmer trug Spater wurde diese Plattform seitlich entfernt und feldseitig durch zwei kleine zweistockige Flankenturmen Eckwarten ersetzt ursprunglich mit Zinnen seit dem 17 Jahrhundert mit aufgesetzten Kegelhelmen versehen vergleichbar mit dem Ehrentor Sie dienten der direkten Verteidigung des Toreingangs Es sicherte die wichtige Strasse in den Suden des Reiches nach Bonn und galt als bedeutender strategischer Standpunkt denn es schutzte zudem mehrere Kloster Die Severinstorburg war eines der Reprasentationstore Kolns wahrend des Mittelalters Hochgestellte Adlige Prinzen Prinzessinnen und Konige wurden dort mit Reitturnieren und Minnespielen adaquat empfangen und gefeiert So begrusste Koln 1235 Prinzessin Isabella von England Gattin des Hohenstaufen Kaisers Friedrich II am Severinstor 1327 wurde hier vom spateren Kaiser Ludwig IV dem Bayern und seiner Gattin Margarethe von Holland ein achttagiges Turnier eroffnet Um das 15 Jahrhundert herum wurden zusatzlich noch Geschutzkammern zugefugt spater erfolgte eine zeitweise Verkleinerung der Torpassage Schmitz Backes Bearbeiten nbsp Stammhaus Schmitz BackesAn der Severinstrasse 5 stadteinwarts unmittelbar vor dem Severinstor lag das Backes Backhaus Backerei Schmitz das bei einer historisch nicht belegten und zeitlich nicht bestimmbaren Bestrafungspraxis eine wichtige Rolle gespielt haben soll Wem nicht die Todesstrafe drohte musste von der Hacht beginnend einen holzernen Mantel Huick bis zum Backhaus Schmitz tragen Hier angekommen war die Strafe uberstanden wonach die Delinquenten entweder aus der Stadt gefuhrt oder ins Bonner Spinnhaus gebracht wurden 1 Verbrecher die zum Staupenschlag verurteilt worden waren trieb man vom Gefangnis im Frankenturm die Severinstrasse hinab Erst hinter dem Schmitz Backes endete die schmerzhafte Bestrafung falls der Delinquent sie lebend uberstand und durch das Severinstor die Freiheit erreichte Bis heute zeugt das kolsche Sprichwort Du bes noch nit lans Schmitz Backes Du bist noch nicht am Schmitz Backes vorbei davon was soviel bedeutet wie dass sich jemand noch nicht ausser aller Gefahr befindet 2 An der Stelle befindet sich auch heute noch eine Backerei die als Schmitz Backes bezeichnet wird Mindestens seit 1797 existierte an dieser Stelle tatsachlich ein Backhaus Backes Schmitz Nach dem Ende der Stadtmauer Bearbeiten Nach der Schleifung der Stadtmauern 1881 beherbergte das Tor ein Naturkundemuseum spater ein Hygienemuseum In der Zeit des Nationalsozialismus beheimatete der Turm die Kolner Hitler Jugend 1979 wurde es zu einem Burgerzentrum umgebaut in dem man Raume anmieten kann Das Reiter Korps Jan von Werth spielt jedes Jahr zu Weiberfastnacht die Sage des Jan von Werth vor dem Severinstor nach Bei Erdarbeiten fur die Nord Sud Strecke der U Bahn wurden im Juli 2005 die Grundmauern des Bollwerks vor der Severins Torburg gefunden Diese Festungsanlage in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts errichtet und eine der modernsten ihrer Zeit erhielt spater den Namen Bastion II St Severin Das Bollwerk wurde um 1474 in Erwartung eines Angriffes der Truppen des burgundischen Herzogs Karl der Kuhne zum Schutz des Severinstores errichtet Der Herzog wollte Erzbischof Ruprecht beistehen der sich als Herrscher Kolns sah und die Selbstandigkeit der Stadt in Frage stellte Dieser modernisierte angesichts der Kriegsgefahr die Stadtmauern Das vor dem Stadttor errichtete Bollwerk sollte das Tor vor Artilleriefeuer schutzen Koln wurde damals nicht angegriffen und aufgrund seiner Rolle im Neusser Krieg 1474 1475 von Kaiser Friedrich III das Reichsstadtprivileg verliehen Im Zuge der Stadterneuerung des 19 Jahrhunderts wurde die Bastion abgerissen und der untere Teil zugeschuttet Die mit 4 50 Meter starken Mauern errichtete Anlage war 20 Meter lang und 16 Meter breit Die ausgegrabenen Grundmauern will die Stadt Koln abreissen und in der Nahe des ursprunglichen Standortes erneut errichten Traditionell beginnt der Kolner Rosenmontagszug mit der Fahrt durch das Severinstor Eine Sage erzahlt von einer Juffer vom Severinstor Heute ist die Severinstorburg offizieller Trauort der Stadt Koln Die Raumlichkeiten Burger und Severinsstube sowie der Turmsaal konnen fur private Feiern gemietet werden Seit Mai 2023 beheimatet die Severinstorburg den Karnevalsverein KG Ponyhof e V als Vereinsheim und dient als deren Hofburg Weitere Torburgen BearbeitenNeben dem Severinstor gibt es heute noch die Eigelsteintorburg und die Hahnentorburg Im Gegensatz zu diesen sind am Severinstor noch mehrere Meter der anschliessenden Stadtmauer erhalten Ein viertes erhaltenes Tor ist die Ulrepforte auch Karthauser Muhle genannt Von ahnlichem Typ war das 1882 abgerissene Ehrentor lat Porta Aerea lat Erztor benannt nach dem Westtor der romischen Stadtbefestigung dann E h renportz en Porta Honoris auf Kolsch Ehrepooz im Westen der Stadtmauer mit der Strasse nach Maastricht nordlich der Hahnentorburg Es hatte jedoch im Gegensatz zum sechsseitigen Severinstorturm einen machtigen symmetrischen Achteckturm mit zwei feldseitig vorgebauten Halbrundturmen und einem Uberzimmer dazwischen deren rechter spater uberdacht wurde Das Severinstor hatte an dieser Stelle spater seine beiden Wehrerker Als Besonderheit wies die Ehrenpforte eine ursprunglich grosse Durchfahrt auf die aus einer Hauptpassage fur Fuhrwerke und einem parallel verlaufenden Fussgangerzugang bestand Es erfuhr jedoch bis zu seinem Abriss 1884 verschiedene Umbauten wie Abtragung der oberen Etage Aufsetzen von Kegeldachern und Verkleinerung des Tordurchganges Mit dem nordlich davon gelegenen und ebenfalls abgerissenen Friesentor Porta Frisorum das keinerlei Eckwarten oder Vorturme besass sondern auf einem sechsseitigen Zentralbau einen vierseitigen feld und stadtseitig bundigen zweistockigen Aufbau aufwies und dem Severinstor gehorte es zu Kolns einzigen Torburgen die nicht als Doppelhalbrundturmtore ausgelegt waren sondern einen zentralen Haupttorturm aufwiesen Seine beiden Vorturme waren deutlich kleiner als die Doppelhalbrundturme der anderen Tore nbsp Severinstorburg aus C F Kaiser Colner Thorburgen und Befestigungen 1180 1882 1884 Blatt 4 nbsp Koln Severinstorburg Stadtseite nbsp Koln Severinstorburg von Westen gesehen nbsp Schild an der Severinstorburg mit der Sage des Jan von Werth nbsp Inschrift im TorbogenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Severinstorburg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Severinstorburg vor dem Zweiten Weltkrieg in einer zeitgemassen Filmaufnahme 0 23 0 25 youtube comEinzelnachweise Bearbeiten Rheinische Provincial Blatter fur alle Stande Band 4 1834 278 ff Adam Wrede Neuer kolnischer Sprachschatz Band 1 A J Greven Verlag Koln 1956 S 46 47 Befestigungsanlagen und Tore in der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer Erweiterung unter Einbeziehung romischer Restanlagen von 1106 Altes Kahlenhausener Tor Altes Eigelsteintor Wurfelpforte Lowenpforte Altes Hahnentor Altes Schaafentor Eifelpforte Griechenpforte Altes Bachtor Johannispforte NachelsgassentorErweiterung von 1180 Kunibertsturm Weckschnapp Kahlenhausener oder Judenpforte Eigelsteintorburg Gereonsmuhle Gereonstor Friesentor Ehrentor Hahnentorburg Schaafentor Weyertor Bachtor Pantaleonstor Ulrepforte Severinstorburg Bottmuhle Bayenturm Rheinseite Dreikonigenpforte Bleipfortchen Nachelsgassentor Kleines Witschgassentor Holzmarktpforte Grosses Witschgassentor Filzengrabentor Mehlpforte Rheingassentor Hasenpforte Waschpforte Markmannsgassentor Schmiedepforte Velpforte Salzgassentor Lintgassentor Fischpforte Muhlengassentor Neugassentor Brandpforte Frankenturm Trankgassentor Kostgassentor Blomengassentor erhaltenes Bauwerk 50 921938888889 6 9592611111111 Koordinaten 50 55 19 N 6 57 33 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Severinstorburg amp oldid 237202070