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Als Burgunderkriege bezeichnet man die militarischen Auseinandersetzungen zwischen 1474 und 1477 zwischen dem Herzogtum Burgund auf der einen Seite und der Eidgenossenschaft und der Niederen Vereinigung auf der anderen Seite Schlachten der Burgunderkriege 1474 1477 Neuss Hericourt Planta Grandson Murten Nancy Der Schauplatz der BurgunderkriegeInhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Das Haus Burgund 1 2 Die Gegner Burgunds 2 Kriegsausbruch 3 Kriegsverlauf 4 Kriegsende 5 Kriegsfolgen 6 Filmdokumentationen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDas Haus Burgund Bearbeiten nbsp Karl der Kuhne Herzog von Burgund Gemalde von Rogier van der Weyden um 1460 nbsp Kaiser Friedrich III von HabsburgDer franzosische Konig Johann der Gute aus dem Haus Valois belehnte 1363 seinen jungsten Sohn Philipp den Kuhnen mit dem Herzogtum Burgund Philipp uberwarf sich mit seinem Vater und ging dazu uber eine eigenstandige Machtpolitik zu betreiben Er vergrosserte seinen Herrschaftsbereich durch den Erwerb Flanderns und der Freigrafschaft Burgund Seine Nachfolger Johann Ohnefurcht und Philipp III erweiterten den burgundischen Landerkomplex um Brabant Holland Limburg die Picardie und Luxemburg Auf diese Weise schuf die burgundische Nebenlinie des Hauses Valois ein machtiges Feudalgebilde das offiziell teils der franzosischen Krone und teils dem Heiligen Romischen Reich verpflichtet war faktisch jedoch als unabhangiger Staat agierte Mit Brabant und Flandern beherrschten die Herzoge von Burgund die wirtschaftlich starksten Regionen des damaligen Europa Die burgundischen Steuereinnahmen waren um ein Vielfaches hoher als die des politisch und wirtschaftlich schwachen Heiligen Romischen Reiches Das Haus Burgund betrieb eine expansionistische Politik die auf die Herstellung einer territorialen Verbindung zwischen den nordlichen und sudlichen Gebieten abzielte Zu einer Auflosung der burgundischen Lehnsabhangigkeit von Frankreich kam es mit dem Vertrag von Arras 1435 Im selben Jahr verweigerte Burgund auch dem Kaiser den Lehnseid Besonders ehrgeizige Ziele verfolgte der seit 1465 herrschende Herzog Karl der Kuhne der die burgundischen Landereien in ein Konigreich umwandeln wollte Karl wurden sogar Ambitionen auf den Kaisertitel nachgesagt Zuvor wollte er jedoch durch die Eroberung des Herzogtums Lothringen einen geschlossenen burgundischen Landerkomplex entstehen lassen Karl der Kuhne hatte keinen Sohn weshalb das Aussterben des Hauses Burgund in direkter Linie drohte Die Gegner Burgunds Bearbeiten Die machtpolitischen Absichten Karls des Kuhnen widerstrebten den Nachbarn und den von der Expansion direkt Betroffenen insbesondere dem Konig von Frankreich und dem romisch deutschen Kaiser sowie den Reichsstadten und den geistlichen Feudalherren am Ober und Niederrhein Die Eidgenossenschaft stand jedoch lange in gutem Einvernehmen mit Burgund und bezog den grossten Teil ihres Salzes aus den Salinen von Salins Zuletzt wurde am 22 Mai 1467 ein Freundschaftsvertrag mit Herzog Philipp dem Guten und seinem Sohn Karl dem Kuhnen geschlossen Das gute Einvernehmen wurde jedoch empfindlich gestort als sich Karl am 9 Mai 1469 im Vertrag von Saint Omer verpflichtete Herzog Siegmund von Osterreich Regent von Tirol und Vorderosterreich im Austausch gegen die Verpfandung der habsburgischen Besitzungen im Elsass und im Breisgau in seinem Kampf gegen die Eidgenossen zu unterstutzen Siegmund hoffte so die verlorenen Gebiete im Aargau und im Thurgau wieder zu gewinnen Die Eidgenossenschaft schloss deshalb am 23 September 1470 in Tours mit dem franzosischen Konig Ludwig XI der einer der Hauptgegner Karls des Kuhnen war einen Neutralitatspakt ab Der romisch deutsche Kaiser Friedrich III von Habsburg erkannte die hohe Wahrscheinlichkeit des Aussterbens der burgundischen Dynastie in mannlicher Linie weshalb er fur seinen Sohn Maximilian Karls Tochter Maria von Burgund forderte Im Gegenzug versprach Friedrich die Verleihung des Konigstitels an Karl Ein Treffen beider Seiten in Trier ging jedoch 1473 ergebnislos zu Ende Karl unternahm in der Folge 1474 einen Feldzug gegen das Erzbistum Koln der an der Belagerung von Neuss scheiterte Der Kaiser und Herzog Siegmund waren um ihre elsassischen Besitzungen besorgt und beobachteten den militarischen Aufstieg Karls mit Sorge Durch die Vermittlung des franzosischen Konigs Ludwig XI erreichten sie schliesslich eine Annaherung an die Eidgenossenschaft nbsp Karte des burgundischen Machtbereichs um 14771473 74 schlossen die drei elsassischen Reichsstadte Strassburg Colmar und Schlettstadt sowie die Stadt Basel und die Furstbischofe von Strassburg und Basel die Eidgenossenschaft sowie Herzog Siegmund von Osterreich in Konstanz die Niedere Vereinigung Dieser Landfriedensbund richtete sich klar gegen die Expansionsbestrebungen Karls des Kuhnen Die vier Reichsstadte gewahrten Herzog Siegmund einen Kredit von 76 000 Gulden um die verpfandeten habsburgischen Besitzungen im Elsass wieder auszulosen Zwischen Herzog Siegmund und der Eidgenossenschaft kam gleichzeitig ein weiterer Vertrag zustande die sog Ewige Richtung in der beide Parteien ihren Besitzstand anerkannten und einen ewigen Landfrieden bekraftigten Damit erubrigte sich der Schutz durch Burgund der seit dem Vertrag von Saint Omer sowieso nie geleistet worden war Der franzosische Konig Ludwig XI der bis 1468 71 Lehnsherr Karls des Kuhnen gewesen war versuchte systematisch auf diplomatischem Weg den Burgunderherzog zu schwachen Die Herzoge von Burgund hatten sich wahrend des Hundertjahrigen Kriegs mehrfach mit England gegen die franzosische Krone verbundet Karl selbst fuhrte mit Ludwig XI zwischen 1465 und 1472 verschiedentlich Krieg und fugte dem Konig empfindliche Niederlagen zu Der franzosische Konig scheute deshalb eine erneute direkte Konfrontation und setzte auf einen Konflikt zwischen der Eidgenossenschaft und Burgund da die eidgenossische Reichsstadt Bern seit langerem eine expansionistische Politik betrieb die auch auf den burgundischen Machtbereich in der heutigen Westschweiz ausgerichtet war Eine wichtige Rolle in den Verhandlungen zwischen Ludwig XI und der Eidgenossenschaft spielte deshalb der Berner Niklaus von Diesbach seit 1468 Rat und Kammerherr des franzosischen Konigs Durch die Vermittlung Diesbachs kam am 21 26 Oktober 1474 der erste Soldvertrag zwischen Frankreich und den acht eidgenossischen Orten sowie den Zugewandten Orten Freiburg i U und Solothurn zustande in dem Ludwig der Eidgenossenschaft finanzielle und militarische Hilfe im Falle eines Krieges mit Karl dem Kuhnen zusicherte Bis zum Tod des Konigs sollten der Eidgenossenschaft jahrlich 20 000 Gulden gezahlt werden im Fall eines Krieges mit Burgund weitere 20 000 Gulden vierteljahrlich solange Ludwig nicht in den Krieg eintrat Den eidgenossischen Soldnern im Dienst Frankreichs wurden 54 Goldgulden pro Mann und Jahr in Aussicht gestellt Die Rechnung ging fur Ludwig auf als Bern und Freiburg im Herbst 1474 tatsachlich zusammen mit den oberelsassischen Stadten den Krieg gegen Burgund eroffneten Kriegsausbruch Bearbeiten nbsp Karte des Herzogtums Savoyen 1475Anlass fur den Ausbruch der Feindseligkeiten war die Hinrichtung des burgundischen Landvogtes Peter von Hagenbach in Breisach am 9 Mai 1474 Der Bruder Hagenbachs verwustete als Vergeltung im August des gleichen Jahres mit burgundischen und lombardischen Soldnern das obere Elsass Die Niedere Vereinigung zog deshalb mit einem Heer in die Freigrafschaft Burgund und besiegte den burgundischen Heerfuhrer Heinrich von Neuenburg Blamont in der Schlacht bei Hericourt vernichtend Karl der Kuhne war gleichzeitig noch mit der Belagerung von Neuss beschaftigt Bern und Freiburg wandten sich nun gegen das Herzogtum Savoyen Seit dem Tod des Herzogs Amadeus XI 1472 fuhrte dessen Witwe Jolanda eine Schwester Ludwig XI von Frankreich als Regentin fur den minderjahrigen Philibert I das Herzogtum Savoyen 1473 erneuerte Jolanda auf Betreiben ihres Vertrauten Jakob von Savoyen des Grafen von Romont das Bundnis mit Burgund und brachte sich damit in einen Gegensatz mit Bern und Freiburg Bern besetzte deshalb Ende Oktober 1474 die Herrschaft Erlach am Bielersee Freiburg im Fruhjahr 1475 die Herrschaft Illens an der Saane Da Jolanda auf ein Ultimatum Burgund den Krieg zu erklaren nicht einging fiel im April ein bernisch freiburgisches Heer unter Nikolaus von Diesbach ins savoyische Waadtland ein und eroberte bis Oktober 16 Stadte und 43 Schlosser Der mit Bern verbundete Bischof von Sitten Walter Supersaxo besetzte nach der Schlacht auf der Planta am 13 November das savoyische Gouvernement Saint Maurice im Unterwallis Kriegsverlauf Bearbeiten nbsp Schlacht bei Murten Darstellung im Zurcher Schilling 1480 84Nach dem Ausbruch der Kampfhandlungen in der Freigrafschaft und in Savoyen und der erfolglosen Belagerung von Neuss liess Karl 1475 das Herzogtum Lothringen besetzen Als die mit Burgund verbundeten Englander 1475 in Calais landeten blieb die Unterstutzung durch Karl den Kuhnen aus da dieser zu sehr mit seiner lothringischen Gebietserwerbung beschaftigt war Am 29 August konnte Ludwig XI deshalb im Vertrag von Picquigny den Frieden mit England erkaufen wodurch die Position Karls in Lothringen wiederum geschwacht wurde Im folgenden Jahr unternahm Karl von der Freigrafschaft Burgund aus einen Feldzug gegen das Territorium der Eidgenossen Zu Karls Aufgebot gehorten zahlreiche Bogenschutzen ausserdem verfugte sein Heer uber hunderte Kanonen Hinzu kamen Armbrustschutzen schwere Reiterei und einige Soldaten die mit fruhen Arkebusen ausgerustet waren Zuerst plante Karl gegen Bern vorzugehen das er zu Recht als treibende Kraft hinter der anti burgundischen Liga erkannte Am 28 Februar 1476 nahm er nach kurzer Belagerung das von Bern und Freiburg besetzte Stadtchen Grandson ein und liess die Besatzung von 412 Mann nach bedingungsloser Kapitulation bis auf den letzten Mann hinrichten Die kurze Zeit der Belagerung nutzte Bern um ein grosseres Aufgebot mit Zuzug aus der Eidgenossenschaft zusammenzustellen und Karl entgegenzuziehen Am 2 Marz 1476 kam es in der Schlacht bei Grandson zum ersten grossen Treffen Dabei mussten Karls Truppen eine Niederlage im Kampf gegen die eidgenossische Infanterie hinnehmen Den Bernern und ihren Verbundeten gelang die Erbeutung von uber 400 burgundischen Geschutzen Mangels Kavallerie konnten sie den Burgundern jedoch nicht nachsetzen was Karl erlaubte mit geringen Verlusten aus dieser Schlacht herauszukommen Die reiche Beute der Eidgenossen aus dem burgundischen Lager bei Grandson wurde sprichwortlich fur eine aussergewohnliche Kriegsbeute Auch politisch nutzten die Eidgenossen den Sieg bei Grandson nicht da die ostlichen Stadte und Landerorte Bern nicht bei einer territorialen Expansion im Westen unterstutzen wollten und sich wieder zuruckzogen Wenige Monate spater hatte Karl in Lausanne ein neues Heer zusammengestellt und stiess erneut in Richtung Bern vor Er schloss zuerst am 10 11 Juni 1476 die Stadt Murten ein die von Bern zu ihrem westlichen Bollwerk ausgebaut worden war und uber 2000 Mann bernische Besatzung beherbergte Da Karl dabei auch die Grenzen des alten bernischen Gebiets verletzte trat nun die Eidgenossenschaft in Erfullung des Bundnisses mit Bern in den Krieg gegen Burgund ein Durch die Belagerung Murtens blieb der Eidgenossenschaft genugend Zeit ein Heer aller Orte und Verbundeten zusammenzustellen und Karl entgegenzuziehen In der Schlacht bei Murten am 22 Juni 1476 brachten sie dem Burgunderherzog die bis dahin vernichtendste Niederlage bei Rund 10 000 Burgunder wurden getotet und die Eidgenossen stiessen weit in die vom Herzogtum Savoyen beherrschte Waadt vor Dies zwang Karls Verbundete Herzogin Jolanda von Savoyen im Juli 1476 zum Friedensschluss Eine Episode im Rahmen der Burgunderkriege ist der erste Saubannerzug von rund 2000 Urnern Schwyzern Unterwaldnern Zugern und Luzernern anlasslich der Fasnacht im Februar 1477 Dieser Raubzug unter einem Feldzeichen das eine Sau auf blauem Grund zeigte fuhrte durch die Waadt bis nach Genf wo eine angeblich noch ausstehende Kriegskontribution eingetrieben werden sollte Die Stadt Genf musste sich tatsachlich am 4 Marz 1477 mit der Zahlung von 8000 Gulden an die Orte Uri Schwyz Unterwalden Zug und Luzern von den wilden Innerschweizern loskaufen Um den Abzug der raub und zerstorungslustigen Kampfer zu beschleunigen zahlte sie allen 1700 verbliebenen Teilnehmern des Saubannerzugs zudem noch zwei Gulden in die Hand und verteilte Alkohol fur den Heimweg Karl der Kuhne kehrte nach Burgund zuruck und wandte sich im Herbst 1476 mit einem neuen Heer gegen das Herzogtum Lothringen Erneut liess er sich auf eine aufwandige Belagerung ein diesmal der lothringischen Hauptstadt Nancy Am 5 Januar 1477 erreichte ein von Herzog Rene von Lothringen angeworbenes Heer von 8000 eidgenossischen Soldnern unter Hans Waldmann mit dem Aufgebot der Niederen Vereinigung die Ebene bei der Stadt und zerschlugen das burgundische Heer In den Wirren der Schlacht bei Nancy verlor Herzog Karl der Kuhne sein Leben Ein alter Spottreim fasst das Scheitern Karls an der eidgenossischen Kriegsmacht so zusammen Herzog Karl von Burgund verlor bei Grandson das Gut bei Murten den Mut bei Nancy das Blut 1 Der Strassburger Hans Erhart Tusch beschrieb die Ereignisse in einer Reimchronik Burgundische Historie Diebold Schilling der Altere hielt zahlreiche Begebenheiten der Burgunderkriege in seiner Grossen Burgunderchronik fest Kriegsende BearbeitenDie Burgunderkriege endeten mit zwei separaten Friedensschlussen in Freiburg i U 1476 und in Zurich 1478 Am 25 Juli 1476 beendete der Friede von Freiburg i U die Fehde von Bern Freiburg und dem Wallis mit dem Herzogtum Savoyen Herzogin Jolanda Regentin von Savoyen fur den minderjahrigen Herzog Philibert I musste im Tausch fur den Frieden Bern die Herrschaften Aigle und Erlach abtreten Freiburg die Herrschaft Illens Murten Grandson Echallens und Orbe gingen an Freiburg und Bern als Gemeine Herrschaften Die von Bern und Freiburg besetzten Teile der Waadt blieben ausserdem bis zur Zahlung von 50 000 Gulden ein Pfand der beiden Stadte Der mit Bern verbundete Bischof von Sitten Walter Supersaxo annektierte weiter das von den Wallisern 1475 besetzte Gouvernement St Maurice im Unterwallis Freiburg wurde auch formell aus der Souveranitat Savoyens entlassen und durfte sich seit dem September 1477 mit Erlaubnis Friedrichs III als freie Reichsstadt bezeichnen Im November 1477 musste Savoyen auch noch hinnehmen dass die Stadt und der Bischof von Genf mit Bern und Freiburg einen Burgrechtsvertrag abschlossen die Stadt am Ende des Genfersees gehorte bislang klar zum savoyischen Machtbereich Weitere Konflikte zwischen den westlichsten eidgenossischen Orten und dem Herzogtum Savoyen waren damit programmiert Am 24 Januar 1478 unterzeichneten Maximilian von Habsburg als Erbe Karls des Kuhnen Herzog Rene von Lothringen Erzherzog Sigmund von Osterreich die Eidgenossenschaft sowie die ubrige Niedere Vereinigung den Frieden von Zurich Die Vertragsparteien sicherten sich gegenseitige Neutralitat zu und die Eidgenossenschaft stattete Maximilian fur 150 000 Gulden die Freigrafschaft Burgund zuruck Kriegsfolgen Bearbeiten nbsp Die Aufteilung des Herrschaftsgebietes Karls des Kuhnen nach den BurgunderkriegenAm 19 August 1477 heiratete Maria von Burgund die volljahrige Erbtochter Karls des Kuhnen Maximilian von Habsburg den Sohn des romisch deutschen Kaisers Friedrich III mit dem sie bereits seit 1475 verlobt war 2 Dadurch wurde das Herzogtum das nach dem Tod Karls grosstenteils von Frankreich besetzt worden war Teil des habsburgischen Hausbesitzes nachdem es bereits zuvor teilweise unter der Lehnsherrschaft des Heiligen Romischen Reiches gestanden hatte Im Burgundischen Erbfolgekrieg 1477 1493 setzte Maximilian einen grossen Teil seiner Anspruche auf das Erbe Karls des Kuhnen zunachst mit einem Sieg in der Schlacht bei Guinegate 1479 durch wahrend Frankreich lediglich die Picardie und das eigentliche Herzogtum Burgund halten konnte Als Maria von Burgund 1482 verstarb ging das burgundische Erbe endgultig an die Habsburger uber Seinen Anspruch auf Flandern konnte der vormundschaftlich fur seinen minderjahrigen Sohn Philipp regierende Maximilian aber erst am Ende des Burgundischen Erbfolgekrieges mit dem Vertrag von Senlis 1493 endgultig durchsetzen 3 Durch den Gewinn eines Grossteils des ehemaligen burgundischen Staats wuchs die Machtposition der Habsburger deutlich doch es entstand ein latenter Konflikt mit Frankreich der bereits wenige Jahre spater wahrend der Italienischen Kriege offen ausbrach und zu einem jahrhundertelangen habsburgisch franzosischen Gegensatz fuhrte Das Selbstbewusstsein der Eidgenossen war durch ihre Erfolge im Kampf gegen die Burgunder stark gewachsen Wegen der inneren Uneinigkeit der Eidgenossenschaft kam es jedoch zu keinen grosseren Gebietserweiterungen Nutzniesser der Burgunderkriege war also nicht das in sich zerstrittene eidgenossische Bundnis von dem Savoyen die verlorenen Gebiete im Waadtland billig zuruckerhielt und Frankreich vorubergehend die Freigrafschaft Burgund erwarb Die sieben ostlichen Orte wollten sich nicht fur die Berner Westexpansion vereinnahmen lassen und bezogen lieber bares Geld 4 Aber die durch die Siege gegen Burgund erstarkte Eidgenossenschaft konnte sich anschliessend der Reichsreform Maximilians I widersetzen und im Schwabenkrieg von 1499 ihre Selbststandigkeit innerhalb des Reiches behaupten Die Schlagkraft des schweizerischen Fussvolks aus Pikenieren und Hellebardieren bewog diverse europaische Herrscher dazu bis ins 19 Jahrhundert Soldner aus der Schweiz anzuwerben Die Uberlegenheit der Infanterie auf dem Schlachtfeld die durch die Taktik des Gewalthaufens der Eidgenossen begrundet wurde hielt bis zur Weiterentwicklung der Handfeuerwaffen im 16 und 17 Jahrhundert an Der Untergang des neuburgundischen Staats hatte gezeigt dass im Europa an der Schwelle zur Neuzeit kein Platz mehr fur ein weiteres ubernationales Feudalreich war Das Burgundische Jahrhundert hatte ein vorzeitiges Ende gefunden Filmdokumentationen BearbeitenDie Schweizer vierteilige Dokumentation des Schweizer Fernsehens 2013 Literatur BearbeitenHenri Dubois Charles le Temeraire Fayard Paris 2004 Klaus Schelle Karl der Kuhne Burgund zwischen Lilienbanner und Reichsadler Magnus Essen 1976 Claudius Sieber Lehmann Spatmittelalterlicher Nationalismus die Burgunderkriege am Oberrhein und in der Eidgenossenschaft Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte 116 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 Richard Vaughan Charles the Bold the last Valois Duke of Burgundy The Boydell Press Woodbridge 2002 ND mit aktualisierter Einleitung orig 1973 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgunderkriege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Burgunderkriege Quellen und Volltexte Claudius Sieber Lehmann Burgunderkriege In Historisches Lexikon der Schweiz Informationsseite uber die Burgunderkriege Die Sage der Beute von GrandsonAnmerkungen Bearbeiten Laut dem Aargauer historischen Taschenbuch erstmals bezeugt in einem alten Holzschnitt in der Fassung Herzog Carolus verlor vor Elicurth den Muth 1474 vor Granson das Gut 1476 vor Murten den Hut 1476 vor Nancy das Blut Karl Friedrich Wilhelm Wander Deutsches Sprichworter Lexikon Ein Hausschatz fur das deutsche Volk Brockhaus 1870 1143 Victor von Kraus Maximilian I Sein Leben und Wirken Wien 1877 S 14 ff online Manfred Hollegger Der Burgundische Erbfolgekrieg 1477 1493 In ders Maximilian I 1459 1519 Herrscher und Mensch einer Zeitenwende Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 015557 1 S 78 f Thomas Maissen Geschichte der Schweiz hier jetzt Verlag Baden 2010 S 60 Normdaten Sachbegriff GND 4131899 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgunderkriege amp oldid 234352808