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Die Schlacht auf der Planta war eine militarische Auseinandersetzung zwischen dem Herzogtum Savoyen und den Eidgenossen und Oberwallisern wahrend der Burgunderkriege 1474 1477 Sie fand am 13 November 1475 statt Schlacht auf der PlantaTeil von BurgunderkriegeZeitgenossische Darstellung der Schlacht aus einer Schweizer Chronik von Gerold Edlibach aus dem Jahr 1486Datum 13 November 1475Ort La Planta bei SittenAusgang Eidgenossischer SiegKonfliktparteienSavoyen Savoyen EidgenossenschaftWallisBefehlshaber Hans am Hengart Hans AsperlinTruppenstarkerund 10 000 Mann davon 1 500 berittene Adlige 6 000 bis 7 000 Mann davon 3 000 4 000 Walliser und 3 000 Eidgenossen aus Bern Freiburg und SolothurnVerlusteca 1 000 Tote davon 300 Adelige UnbekanntSchlachten der Burgunderkriege 1474 1477 Neuss Hericourt Planta Grandson Murten Nancy Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Erste Phase der Schlacht 3 Zweite Phase der Schlacht 4 Folgen 5 Siehe auch 6 LiteraturVorgeschichte BearbeitenIm Januar 1475 schloss Karl der Kuhne Herzog von Burgund ein Bundnis mit dem Herzogtum Savoyen und dem Herzogtum Mailand Dies erfolgte als Reaktion auf den Ewigen Frieden den die Eidgenossen 1474 mit dem Kaiser Habsburg schlossen Kaiser Friedrich III forderte die Eidgenossen auf am Reichskrieg gegen Karl den Kuhnen teilzunehmen woraufhin die eidgenossische Tagsatzung Bern ermachtigte Burgund den Krieg zu erklaren Die sieben Zenden des Wallis waren durch die Bundnispolitik Burgunds von zwei Seiten bedroht Im Westen durch das Herzogtum Savoyen Grenzverlauf der Fluss Morge westlich der Hauptstadt Sitten Das Verhaltnis zu Savoyen war gepragt durch gegenseitige Gebietsforderungen und Misstrauen es herrschte ein eigentlicher Kleinkrieg Im Osten durch das Herzogtum Mailand welches Soldner fur Burgund uber den Grossen St Bernhard Pass sandte Im Oktober 1475 forderten die Berner welche Gebiete im Waadtland erobert hatten die Walliser auf ebenfalls loszuschlagen Der zweimalige Angriff der Walliser auf das befestigte Conthey blieb jedoch erfolglos Der Bischof von Genf Johann Ludwig von Savoyen konnte mit seinen savoyischen Truppen die Stellungen halten und wartete auf die Hauptmacht des savoyischen Heeres Am 12 November traf die savoyische Hauptmacht unter Herzogin Yolanda von Savoyen in Conthey ein rund 10 000 Mann mit 1 500 berittenen Edelleuten Der Stadt Sitten standen nur 300 Mann zur Verteidigung zur Verfugung Der Landsturm der Zenden rund 3 000 bis 4 000 Mann war erst im Anmarsch Erste Phase der Schlacht Bearbeiten nbsp Der Angriff SavoyensAm Morgen des 13 November stiess die Hauptmacht der Savoyer 1 uber den Grenzfluss Morge und schlug nach einem kurzen Gefecht 2 die Vorhut der Walliser in die Flucht Im gleichen Zuge stiess eine kleinere Truppe der Savoyer 3 uber die linke Flanke nach Saviese vor schlug die Verteidiger und plunderte und brandschatzte die Dorfer Das Hauptheer ruckte nun gegen die Stadt Sitten Sion vor und drang in die westlichen Teile der Stadt ein 4 Der nun eintreffende Landsturm der Zenden konnte die Savoyer wieder aus der Stadt vertreiben Zweite Phase der Schlacht Bearbeiten nbsp Die Schlacht auf der PlantaDie savoyischen Truppen formierten sich vor der Stadt im Orte La Planta neu Die schlecht ausgerusteten Walliser konnten auf offenem Feld den Savoyern nichts entgegenstellen schon losten sich einige Truppen des Landsturms auf Nun stiessen rund 3 000 Freiwillige 1 unter Berner Fuhrung aus Bern Freiburg und Solothurn uber den Sanetschpass Richtung Saviese vor und bedrohten die linke Flanke der Savoyer Die zuruckweichenden Walliser wurden von den Bernern aufgefordert den Kampf wieder aufzunehmen wer fluchtete wurde niedergemacht 2 Um die linke Flanke zu schutzen zogen sich die Savoyer etwas nach Westen zuruck die Eidgenossen und die Walliser griffen sofort frontal an 3 Nach erbittertem Kampf ergriffen die Savoyer panikartig die Flucht und liessen den ganzen Tross zuruck Sechs Wagen mit Harnischen Waffen und Rustungen sowie einige Banner und 120 Streitrosse erbeuteten die Walliser Die Verluste der Savoyer waren gross uber 1 000 Tote darunter 300 Adlige und mehrere Gefangene Die Verluste der Verbundeten sind nicht bekannt scheinen aber verhaltnismassig gering gewesen zu sein Die Walliser und Berner verfolgten die Fluchtenden bis zum Einbruch der Nacht nach Conthey welches gleich besetzt wurde 4 Folgen BearbeitenDie Folgen waren fur das Herzogtum Savoyen verheerend In den Tagen nach der Schlacht eroberten die Walliser das ganze Unterwallis bis Saint Maurice und besetzten den strategisch wichtigen Grossen St Bernhardpass ohne nennenswerten Widerstand Am 1 Dezember vermittelten Bern und Freiburg mit der Herzogin Yolanda von Savoyen einen Waffenstillstand Der Bischof von Sitten Walter Supersaxo weigerte sich spater die eroberten Gebiete an Savoyen zuruckzugeben und verleibte sie 1477 als Untertanengebiete dem Wallis ein Dazu berief er sich auf die sogenannte Carolina ein Dokument das beweisen sollte dass die Grafschaft Wallis seinerzeit von Karl dem Grossen Bischof Theodul als Lehen ubergeben wurde Dieses Dokument war eine Falschung welche der Bischof anfertigen liess um die Eroberung des Unterwallis zu legitimieren Bischof Theodul lebte 450 Jahre vor Karl dem Grossen Dieser militarische Erfolg verleitete die Bischofe des Wallis und die Zenden in den folgenden Jahrzehnten zu einer aggressiven Expansionspolitik Siehe auch BearbeitenListe von Schweizer Schlachten Geschichte des Kantons WallisLiteratur BearbeitenWalliser Geschichte Band 1 3 Arthur Fibicher Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht auf der Planta amp oldid 231666827