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Das Herzogtum Mailand 1395 1797 war ein Staat im Norden Italiens der bei seiner Grundung Ende des 14 Jahrhunderts die heutige Lombardei und Teile der Regionen Piemont Venetien Emilia Romagna und Toskana umfasste Flagge des Herzogtums Mailand 1450 bestehend aus dem Wappen des Hauses Visconti und dem deutschen Reichsadler Das Herzogtum Mailand um 1494 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Grenzen 3 Geschichte 3 1 Die Visconti 1395 1447 3 2 Die Republik und die Sforzas 3 3 Unter den Habsburgern 4 Personlichkeiten 5 Wappen 6 Literatur 7 WeblinksGrundung BearbeitenDas Herzogtum entstand als 1395 Gian Galeazzo Visconti Statthalter der Stadt seit 1378 durch Reichsdiplom von Wenzel von Luxemburg Konig des Heiligen Romischen Reichs 1378 1400 den Titel eines Herzogs von Mailand erhielt Sitz des Herzogs war die Stadt Mailand Dabei wurde das Herrschaftsgebiet der Familie Visconti das aus den ehemaligen Stadtrepubliken Mailand Como Bergamo sowie dem Gebiet von Parma bestand als neues Herzogtum konstituiert Grenzen BearbeitenDas Herzogtum stimmte weitgehend mit der Lombardei uberein und war Teil des Reichs jedoch de facto unabhangig Sein Gebiet dessen Grenzen im Laufe der Zeit mehrfach anderten schloss zeitweilig auch Parma mit ein bis diese Stadt im 16 Jahrhundert ein selbstandiger Staat wurde Das vorher genannte Diplom listete die Gebiete auf die dem neuen Staat angehorten die bedeutendsten waren Alessandria Asti Bassano del Grappa Belluno Bergamo Bormio Brescia Carrara Cremona Como Feltre Lodi Novara Parma Piacenza Pontremoli Reggio Sarzana Tortona Trento Vercelli Verona und Vicenza Geschichte BearbeitenDie Visconti 1395 1447 Bearbeiten nbsp Wappen des Hauses ViscontiDie Visconti waren schon seit 1311 Herren von Mailand Mailand das sich an der Kreuzung der grossen Verkehrsadern befand die uber die Alpen fuhrten war zu einem wichtigen Industrie Handwerks Textil und Metallarbeit und Landwirtschaftsgebiet Urbarmachung Kanalisierung Bewasserung geworden Gian Galeazzo Visconti 1378 1402 vereinte die grossen Besitztumer der Familie Lombardei Teile vom Piemont und der Venetien Emilia und einige Stadte Mittelitaliens und wurde 1395 mit dem Titel Herzog von Mailand ausgezeichnet ihm verdankt man den Mailander Dom und die Certosa von Pavia Zu seinem Tod konnte der Sohn von Gian Galeazzo Giovanni Maria die Eroberungen des Vaters nicht halten und das Herzogtum brach zusammen Als er im Jahre 1412 getotet wurde folgte ihm sein Bruder Filippo Maria nach der die Eroberungen des Vaters fortsetzte nachdem er das Herzogtum wiederhergestellt hatte und es kam zu Auseinandersetzungen mit Venedig Der Krieg dauerte zehn Jahre 1423 1433 und endete mit dem Friedensvertrag von Ferrara und der Ubergabe von Brescia und Bergamo an die Venezianer Die Republik und die Sforzas Bearbeiten nbsp Das Herzogtum Mailand nach dem Frieden von Lodi 1454 Als die Visconti 1447 ausstarben erklarte sich Mailand zur Republik obwohl der Herzog von Orleans laut Vertrag der rechtmassige Erbe war Er war nicht in der Lage seine Anspruche geltend zu machen aber die Republik war dennoch kurzlebig Der Soldnerfuhrer Francesco Sforza der eine illegitime Tochter des letzten Visconti Herzogs geheiratet hatte riss 1450 die Macht an sich und erklarte sich selbst zum Herzog 1498 wurde der Herzog von Orleans als Ludwig XII Konig von Frankreich und versuchte die Anspruche seines Vaters geltend zu machen Bereits im Jahr darauf griff er das Herzogtum an und konnte den damaligen Herrscher Lodovico Sforza vertreiben Die Franzosen regierten Mailand bis 1513 als sie von den Schweizern verdrangt wurden die Lodovicos Sohn Massimiliano auf den Thron setzten 1515 gewannen die Franzosen unter Franz I die Schlacht bei Marignano und setzten Massimiliano gefangen 1521 wurden sie wieder verdrangt diesmal von den Osterreichern die Massimilianos jungeren Bruder Francesco II Sforza einsetzten Nach der schweren Niederlage der Franzosen bei Pavia 1525 schloss sich Francesco der Liga von Cognac aus Venedig Florenz dem Papst und Frankreich an Er wurde von den Kaiserlichen aus Mailand vertrieben behauptete aber die anderen Stadte des Herzogtums und erhielt die Kontrolle uber Mailand 1529 im Frieden von Cambrai zuruck Unter den Habsburgern Bearbeiten Als Francesco Sforza 1535 ohne Erben starb stellte sich erneut die Frage der Nachfolge Sowohl der Kaiser als auch der franzosische Konig beanspruchten Mailand was wieder zum Krieg fuhrte Der romisch deutsche Kaiser Karl V siegte und gab das Herzogtum seinem Sohn Philipp II von Spanien Sudliche Gebiete des Herzogtums Mailand fielen an den Kirchenstaat und wurden 1545 an einen papstlichen Nepoten aus der Familie Farnese als Herzogtum Parma weiter gegeben 1556 wurde Mailand durch die Habsburger Erbteilung dann Nebenland der Spanischen Krone 1559 bestatigten die Franzosen den Besitz im Vertrag von Cateau Cambresis nbsp Der Rest des alten Herzogtums Mailand als Teil Osterreichs 1796Mailand blieb in spanischer Hand bis zum Spanischen Erbfolgekrieg in dem es von den Osterreichern erobert wurde die es im Frieden von 1714 erhielten Dort blieb es bis das Land 1796 von der franzosischen Revolutionsarmee unter Napoleon uberrannt wurde Koalitionskriege Im Frieden von Campo Formio trat Osterreich das Herzogtum Mailand ab und es wurde Teil der Cisalpinischen Republik spater von Napoleons Konigreich Italien Im Wiener Kongress 1815 kam das Herzogtum wieder an Osterreich und wurde Lombardo Venetien zugeordnet Personlichkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Herrscher von Mailand und Liste der Gouverneure des Herzogtums Mailand Ambrosius Regondi 1608 1681 Steinmetzmeister und Bildhauer und Richter in Kaisersteinbruch Wien Giorgio Regondi 1616 1681 kaiserlicher Hofsteinmetzmeister und Bildhauer in Kaisersteinbruch Wien Sein Bruder war Ambrosius Regondi Wappen BearbeitenDas Wappen des Herzogtums Mailand zeigt jenes des Hauses Visconti den Biscione Dabei handelt es sich um eine Schlange die aus dem Schlund einen Menschen gebart Literatur BearbeitenStoria di Milano hrsg von Aldo De Maddalena Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Band 6 Il ducato visconteo e la repubblica ambrosiana 1392 1450 Nachdruck der Ausgabe von 1955 1995 Band 7 L eta sforzesca dal 1450 al 1500 Nachdruck der Ausgabe von 1956 1995 Band 8 Tra Francia e Spagna 1500 1535 Nachdruck der Ausgabe von 1957 1995historische Monographien Ignaz de Luca Das Herzogthum Mayland In Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate Band 5 2 Abteilung Burgund die Lombardie und Toscana Joseph V Degen Wien 1792 S 589 628 Google eBook Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Mailand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paolo Ostinelli Hans Stadler Mailand Herzogtum In Historisches Lexikon der Schweiz Ehemalige Lander der spanischen Krone in Europa Unter dem Consejo de Castilla Konigreich Kastilien Konigreich Leon Konigreich Cordoba Konigreich Galicien Konigreich Granada Konigreich Jaen Konigreich Murcia Konigreich Sevilla Konigreich Toledo Furstentum Asturien Herrschaft Vizcaya Unter dem Consejo de Aragon Konigreich Aragon Konigreich Mallorca Konigreich Sardinien Konigreich Valencia Furstentum Katalonien Unter dem Consejo de Navarra Konigreich Navarra Unter dem Consejo de Portugal Konigreich Portugal Konigreich Algarve Portugiesische Kolonien Unter dem Consejo de Italia Konigreich Neapel Konigreich Sizilien Herzogtum Mailand Festungen der Toskana Unter dem Consejo de Flandes Freigrafschaft Burgund Spanische Niederlande Grafschaft Charolais sonstige Furstentum Piombino unter Philipp IV Monaco 1525 1641 Protektorat Normdaten Geografikum GND 4037101 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Mailand amp oldid 232038968