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Massimiliano Sforza deutsch Maximilian Sforza 25 Januar 1493 in Mailand 4 Juni 1530 in Paris war ein Mitglied der Familie Sforza und von 1512 bis 1515 Herzog von Mailand Er verlor das Herzogtum 1515 an den franzosischen Konig Franz I Portrat Massimilianos als Buchmalerei in einem fur ihn bestimmten 1496 1499 angefertigten Lateinschulbuch der Grammatik Ars minor des Aelius Donatus Handschrift Mailand Biblioteca Trivulziana Ms 2167 fol 1vMassimiliano Sforza als Schuler mit seinem Erzieher Gian Antonio Secco links Buchmalerei von Giovanni Pietro da Birago in dem fur Massimiliano angefertigten Exemplar der Grammatik des Donatus Handschrift Mailand Biblioteca Trivulziana Ms 2167 fol 13v Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Herzog von Mailand 2 Vorfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten nbsp Der junge Massimiliano Sforza trifft Maximilian I Abbildung aus dem Livre de Jesus Castello Sforzesco Biblioteca Trivulziana MailandMassimiliano dessen ursprunglicher Taufname Ercole lautete war der alteste Sohn von Ludovico Sforza genannt il Moro dem de facto regierenden Herzog von Mailand und dessen Ehefrau Beatrice d Este einer Tochter des Herzogs Ercole I d Este von Ferrara Seit dem Tod seines Bruders Galeazzo Maria 1476 fuhrte Ludovico il Moro im Herzogtum Mailand die Regierungsgeschafte im Namen seines minderjahrigen Neffen Gian Galeazzo 1469 1494 Allerdings war er nicht bereit seinem Neffen als Volljahrigem die Herrschaft uber Mailand zu uberlassen Damit gefahrdete er das seit dem Frieden von Lodi 1454 bestehende politische Gleichgewicht in Italien erheblich Konig Ferrante I von Neapel dessen Enkelin Isabella von Aragon 1470 1524 mit Gian Galeazzo Sforza verheiratet war rustete diplomatisch und militarisch gegen Ludovico der als Herzog von Bari auch ein Vasall des neapolitanischen Konigs war In dieser fur ihn schwierigen Situation wandte sich Ludovico sowohl an den franzosischen Konig Karl VIII als auch an Maximilian den Sohn Kaiser Friedrichs III 1493 Der presumptive Thronfolger im Heiligen Romischen Reich schatzte die Offerte des Mailander Regenten da sie ihm einerseits die Moglichkeit bot habsburgische und Reichsinteressen in Oberitalien wahrzunehmen andererseits brachte sie ihm einen finanziell starken Verbundeten Dagegen bedeutete fur Ludovico das Bundnis mit Maximilian die diplomatische Anerkennung seiner Dynastie als Herzoge von Mailand 1 Die erst 1494 geschlossenen Ehe zwischen Maximilian I und Bianca Maria Sforza einer Nichte Ludovicos und Schwester Gian Galeazzos sollte zusatzlich das neue Bundnis festigen Bereits 1493 liess der Mailander Herzog zu Ehren seines neuen Verbundeten seinen altesten Sohn in Massimiliano Maximilian umbenennen Doch schon ein Jahr spater wechselte Ludovico ins Lager des franzosischen Konigs Karl VIII der den Konflikt zwischen Mailand und Neapel beziehungsweise den Hilferuf Ludovicos an ihn als Anlass nahm mit seiner Armee in Italien einzumarschieren Hauptartikel Italienische Kriege Die Eroberung des Herzogtums Mailand durch Truppen des franzosischen Konigs Ludwig XII fuhrte in den Jahren 1499 und 1500 zum Sturz der Dynastie Sforza Ludovico il Moro geriet in franzosische Gefangenschaft und wurde in Loches eingekerkert wo er 1508 verstarb Seine minderjahrigen Sohne Massimiliano und Francesco deren Mutter Beatrice d Este bereits 1497 verstorben war wurden nach Innsbruck an dem Hof Maximilians I in Sicherheit gebracht Dort bildete sich eine Partei von Exil Mailandern deren Ziel die sofortige Ruckeroberung Mailands war Sie versuchten deshalb Bianca Maria Massimiliano und Francesco Sforza fur ihre Ziele und Machenschaften zu gewinnen Dies fuhrte zu heftigen Querelen und Konflikten zwischen Maximilian I und den Mailander Exilanten Herzog von Mailand Bearbeiten Das politische Zusammenwirken der durch die verlorene Schlacht bei Ravenna geschwachten Heiligen Liga unter Papst Julius II und Matthaus Schiner Kardinalbischof von Sitten Sion ermoglichte dessen Schweizer Soldnern die Eroberung oberitalienischer Stadte die dann um nicht geplundert zu werden immense Abstandszahlungen zu leisten hatten 2 Daraufhin versicherten am 20 Juni 1512 die Mailander der Heiligen Liga und dem rechtmassigen Erben des Herzogtums Massimiliano Sforza ihre Treue und Verbundenheit 3 Der tatsachliche Machthaber Kardinal Schiner ernannte Ottaviano Sforza 1475 1545 Bischof von Lodi zum Regenten von Mailand dessen Bruder Alessandro 1465 1523 zum Gouverneur von Cremona und Giovanni Sforza einen Stiefbruder Ludovicos zum Regenten in Pavia Kaiser Maximilian I versuchte die Ruckkehr des neuen Herzogs nach Mailand zu verhindern Die Schweizer erzwangen jedoch am 15 Dezember 1512 den Einzug des Sforza in Mailand und setzten ihn am 29 Dezember 1512 offiziell als Herzog ein Als Gegenleistung musste dieser den Eidgenossen Lugano Locarno Mendrisio das Val Maggio und die Herrschaft Domodossola abtreten Die Bundner verlangten und erhielten das Veltlin die Grafschaft Claven Chiavenna und die Herrschaft Worms Bormio Des Weiteren forderten die Schweizer eine einmalige Zahlung von 200 000 Dukaten und danach jahrliche Zahlungen in Hohe von 40 000 Dukaten Ebenso bestand der Kaiser auf Zahlung von 120 000 Dukaten und der Papst liess unter dem Vorwand alter Lehnsrechte Parma und Piacenza besetzen 4 Der im deutlich verkleinerten Herzogtum Mailand als Marionette der Schweizer handelnde Massimiliano Sforza musste deswegen seine Steuereinnahmen auf zwei Jahre verpfanden und die damit verbundene Reduzierung seiner Einkunfte dulden Fur eine erfolgreiche Restauration der Sforza Herrschaft in Mailand war er aufgrund ungunstiger Charaktereigenschaften er galt als hochfahrend und leichtsinnig ungeeignet Ausserdem war der junge Herrscher am Hof Maximilians I nur unzureichend auf seine politische Aufgabe vorbereitet worden Seine Ausbildung war mangelhaft er konnte kaum lesen und schreiben war bei seinen Entscheidungen auf fremden Rat angewiesen und aufgrund seiner in der Fremde erhaltenen Erziehung wirkte Massimiliano derb und ungeschliffen am hochkultivierten Mailander Hof Trotz der finanziellen Misere seines Staates feierte der Zwanzigjahrige bald rauschende Feste so im Januar 1513 als seine von ihm schwarmerisch verehrte und geliebte Tante Isabella d Este Markgrafin von Mantua mit ihren Hofdamen zum Karneval nach Mailand kam und mit ihrem verschwenderischen und leichtlebigen Gefolge fur Unmut in der Mailander Bevolkerung sorgte Kurz nach dem Tod des Papstes Julius II 21 Februar 1513 schmiedeten Franzosen und Venezianer ein neues Bundnis Bald danach ruckten franzosische Truppen unter Gian Giacomo Trivulzio und Louis II de La Tremoille vom Westen und venezianische Truppen unter Bartolomeo d Alviano 1455 1515 vom Osten gen Mailand Massimiliano Sforza wurde von den Schweizern von spanischen Truppen unter Ramon de Cardona 1446 1513 und von papstlichen Truppen unter Prospero Colonna in dessen Heer auch deutsche Landsknechte unter dem Kommando von Georg von Frundsberg kampften unterstutzt Die Franzosen wurden schliesslich am 6 Juni 1513 in der Schlacht bei Novara die Venezianer am 7 Oktober 1513 in der Schlacht bei Creazzo unweit von Verona besiegt Die Herrschaft der Sforza uber das Herzogtum Mailand schien vorerst gesichert 1515 bestand der neue franzosische Konig Franz I der ein direkter Nachkomme der Valentina Visconti war und daraus seine Herrschaftsanspruche auf Mailand herleitete auf die Ubergabe des Herzogtums durch die Schweizer Diese sollten stattdessen mit einer Million Dukaten und dem Gebiet um Bellinzona abgefunden werden Massimiliano Sforza sollte mit dem franzosischen Herzogtum Nemours einer Jahresrente von 12 000 Franken und einer franzosischen Prinzessin von Geblut als Ehefrau entschadigt werden Die von ihrer Unschlagbarkeit uberzeugten Schweizer lehnten jedoch das Angebot des franzosischen Herrschers ab Daraufhin okkupierte die franzosische Armee die Lombardei und das unter dem Kommando von Franz I kampfende Heer besiegte am 13 14 September 1515 in der Schlacht bei Marignano die Schweizer und ihre Verbundeten In den darauf folgenden Verhandlungen zwischen Franzosen Schweizern und Mailandern fuhrte der mailandische Kanzler Geronimo de Morone ein doppeltes Spiel so dass Massimiliano Sforza am 5 Oktober 1515 als Herzog abdanken und ins franzosische Exil gehen musste Dort erhielt er eine jahrliche Rente von 30 000 Dukaten Franz I trat die Herrschaft im Herzogtum Mailand an und betraute den Connetable de Bourbon mit der Regentschaft Massimiliano Sforza betatigte sich im franzosischen Exil nicht mehr politisch Er starb offiziell am 4 Juni 1530 in Paris Moglicherweise wurde sein Tod nur vorgetauscht und er lebte weiter als Monch Celestino da Olgiato in der Abtei Saint Germain des Pres wo er 1552 verstorben sein soll 5 Vorfahren Bearbeiten Muzio Attendolo Sforza 1369 1424 Francesco I Sforza 1401 1466 Lucia von Torsano Terzano Ludovico Sforza 1452 1508 Filippo Maria Visconti 1392 1447 Bianca Maria Visconti 1425 1468 Agnes del Maino nach 1447 Massimiliano Sforza Niccolo III d Este 1383 1441 Ercole I d Este 1431 1505 Ricarda di Saluzzo 1474 Beatrice d Este 1475 1497 Ferrante I von Neapel 1424 1494 Eleonora von Aragon 1450 1493 Isabella von Clermont 1465 Literatur BearbeitenKlaus Schelle Die Sforza Bauern Condottieri Herzoge Geschichte einer Renaissancefamilie Magnus Verlag Essen mit freundlicher Genehmigung des Seewaldverlages Stuttgart Chronik der Schweiz Chronik Verlag in der Harenberg Kommunikation Verlags und Mediengesellschaft mbH amp Co KG Dortmund ISBN 3 611 00031 0 und Ex Libris Verlag Zurich ISBN 3 7178 0026 4 1987 Leopold von Ranke Geschichte der germanischen Volker Fursten und Volker Die Geschichte der germanischen und romanischen Volker von 1494 1514 herausgegeben von Prof Dr Willy Andreas Emil Vollmer Verlag ISBN 3 88851 185 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Massimiliano Sforza Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Maximilians Vater Kaiser Friedrich III verweigerte Francesco Sforza und seinen Sohnen die Anerkennung als Herzoge von Mailand Fur ihn blieben die Sforzas nur das Herzogtum usurpierende Condottieri Pavia 40 000 Dukaten Cremona 40 000 Dukaten Lodi 30 000 Dukaten Mailand 60 000 Dukaten Parma 20 000 Dukaten Piacenza 20 000 Dukaten Massimilianos Anspruch auf das Herzogtum Mailand war nach dem Tod von Gian Galeazzos Sohn Francesco 1491 17 Januar 1512 genannt il ducchetto der kleine Herzog unbestritten 1545 ubertrug Papst Paul III diese Gebiete an seinen Sohn Pier Luigi II Farnese dessen Nachkommen im Herzogtum Parma und Piacenza bis 1731 herrschten Uber die weibliche Erbfolge Elisabetta Farnese kam das Herzogtum an das Haus Bourbon Parma vgl franzosische WikipediaVorgangerAmtNachfolgerLudwig XII Herzog von Mailand 1512 1515Franz I Normdaten Person GND 132969629 lobid OGND AKS LCCN n85297812 VIAF 87045767 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sforza MassimilianoALTERNATIVNAMEN Sforza MaximilianKURZBESCHREIBUNG Herzog von MailandGEBURTSDATUM 25 Januar 1493GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 4 Juni 1530STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massimiliano Sforza amp oldid 234807879