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Ferdinand I bzw Ferrante 2 Juni 1424 in Valencia 25 Januar 1494 in Genua war ab 1439 Generalleutnant danach 1443 Herzog von Kalabrien und wurde im Jahr 1458 im Alter von 34 Jahren Konig von Neapel und hatte diese Herrschaft bis zu seinem Tod inne Buste Ferdinands I im Louvre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand I wurde als unehelicher Sohn Alfons V von Aragon geboren der sich von der Konigin Johanna II adoptiert 1421 des Throns von Neapel bemachtigt hatte Die Quellen sind sich uber Ferdinands Mutter nicht einig einige nennen Dona Margarita de Ixar eine Hofdame von Alfons Frau Konigin Maria von Kastilien die diese angeblich nach der Geburt ermorden liess andere Quellen nennen eine Vilardona Carlina Alfons liess seinen Sohn 1438 nach Neapel bringen und erreichte 1440 die Anerkennung Ferdinands als ehelich geborenen Sohn durch Papst Eugen IV Ferdinand wurde 1443 zum Herzog von Kalabrien und Thronfolger in Neapel erklart und vom Papst als solcher bestatigt Seit 1445 mit Isabella von Clermont der Tochter des Grafen von Copertino Tristan de Clermont vermahlt besetzte er nach dem Tod seines Vaters 1458 Neapel Papst Kalixt III der die Legitimation durch Eugen nicht anerkannte verweigerte die Belehnung des unehelich Geborenen starb aber im gleichen Jahr Die Belehnung erfolgte dann durch Kalixts Nachfolger Pius II Dennoch hatte Ferdinand mehrere Jahre gegen den Pratendenten Rene von Anjou den Sohn Herzog Johanns von Kalabrien zu kampfen Mit der Unterstutzung des Mailanders Francesco Sforza gelang es ihm die Vertreter des Hauses Anjou zu vertreiben zum Dank belehnte Ferdinand Francescos Sohn Sforza Maria Sforza 18 Aug 1451 bis 29 Juli 1479 mit dem neapolitanischen Herzogtum Bari Militarische Hilfe gegen Anjou erfuhr Ferdinand auch durch den seit 1451 als Heerfuhrer im Dienst Neapels stehenden Fursten Georg Kastriota Skanderbeg und dessen Truppen denen es gelang den von Furst Giovanni Antonio Orsini del Balzo angefuhrten Aufstand der lokalen Barone 1459 1462 niederzuschlagen 1465 gelangte Ferdinand dann in den Besitz des Reichs und festigte seine Macht durch Vermahlung seiner Tochter mit dem Neffen des Papstes Sixtus IV Leonardo della Rovere und Vermahlung seines Sohns Alfons mit der Tochter des Herzogs von Mailand Ippolita Maria Sforza 1463 wurde er zum Ritter des Hosenbandordens und 1473 zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies gewahlt nbsp Esortazione di insorgere contro i baroni ribelli 1486Kurz vor dem Tode Ferdinands I verband sich Herzog Ludovico Sforza von Mailand aufgereizt von ihm feindlich gesinnten Adel mit Karl VIII von Frankreich zur Geltendmachung der Rechte des Hauses Anjou auf den neapolitanischen Thron Wahrend seiner Bemuhungen dieses Bundnis wieder zu losen starb Ferdinand am 25 Januar 1494 im Alter von 69 Jahren in Genua Ferdinand war ein staatskluger und energischer Furst der die Konigsmacht besonders durch Schwachung des Adels starkte und selbst dem Papst gegenuber seine Selbstandigkeit wahrte Auch fur die materiellen Interessen namentlich die Seidenzucht sorgte er sehr eifrig ebenso fur die Wissenschaften besonders die Jurisprudenz Sein Hof war ein Zentrum des Humanismus und der Renaissance Jacob Burckhardt 1 beschrieb Ferdinand jedoch als duster und grausam jedenfalls ist er unter den damaligen Fursten der schrecklichste Rastlos thatig als einer der starksten politischen Kopfe anerkannt dabei kein Wustling richtet er alle seine Krafte auch die eines unversohnlichen Gedachtnisses und einer tiefen Verstellung auf die Zernichtung seiner Gegner Beleidigt in allen Dingen worin man einen Fursten beleidigen kann indem die Anfuhrer der Barone mit ihm verschwagert und mit allen auswartigen Feinden verbundet waren gewohnte er sich an das Aeusserste als an ein Alltagliches Fur die Beschaffung der Mittel in diesem Kampfe und in seinen auswartigen Kriegen wurde wieder etwa in jener mohammedanischen Weise gesorgt die Friedrich II angewandt hatte mit Korn und Oel handelte nur die Regierung den Handel uberhaupt hatte Ferrante in den Handen eines Ober und Grosskaufmanns Francesco Coppola zentralisiert welcher mit ihm den Nutzen teilte und alle Reeder in seinen Dienst nahm Zwangsanleihen Hinrichtungen und Konfiskationen grelle Simonie und Brandschatzung der geistlichen Korporationen beschufen das ubrige Nun uberliess sich Ferrante ausser der Jagd die er rucksichtslos ubte zweierlei Vergnugungen seine Gegner entweder lebend in wohlverwahrten Kerkern oder tot und einbalsamiert in der Tracht die sie bei Lebzeiten trugen in seiner Nahe zu haben Er kicherte wenn er mit seinen Vertrauten von den Gefangenen sprach aus der Mumienkollektion wurde nicht einmal ein Geheimnis gemacht Seine Opfer waren fast lauter Manner deren er sich durch Verrat ja an seiner koniglichen Tafel bemachtigt Vollig infernal war das Verfahren gegen den im Dienst grau und krank gewordenen Premierminister Antonello Petrucci von dessen wachsender Todesangst Ferrante immerfort Geschenke annahm bis endlich ein Anschein von Teilnahme an der letzten Baronenverschworung den Vorwand gab zu seiner Verhaftung und Hinrichtung zugleich mit Coppola 1487 Die Art wie dies alles bei Caracciolo und Porzio dargestellt ist macht die Haare strauben Nachkommen BearbeitenMit seiner ersten Frau Isabella von Clermont Januar 1424 30 Marz 1465 hatte Ferdinand sechs Kinder Alfons II von Neapel 4 November 1448 18 Dezember 1495 Eleonora von Aragon 22 Juni 1450 11 Oktober 1493 Ercole I d Este Herzog von Ferrara Friedrich IV von Neapel 19 April 1452 9 November 1504 Johannes von Neapel 25 Juni 1456 17 Oktober 1485 Erzbischof von Tarent und spater Kardinal Beatrix von Aragon 14 September oder 16 November 1457 23 September 1508 Matthias Corvinus Konig von Ungarn Gegenkonig von Bohmen Vladislav II Konig von Bohmen und UngarnFranz von Neapel 16 Dezember 1461 26 Oktober 1486 Herzog von Sant Angelo1465 verwitwet heiratete Ferdinand 1477 seine Cousine Johanna von Aragon 1454 19 Januar 1517 Tochter von Johann II Konig von Aragon Mit ihr hatte er zwei Kinder Johanna von Neapel 1478 27 August 1518 ihrem Neffen Ferdinand II von Neapel Karl von Neapel 1480 Mit seiner Matresse Diana Guardato hatte er drei Kinder Ferdinand d Aragona Herzog von Cajazzo Maria d Aragona Antonio Todeschini Piccolomini d Aragona Neffe von Pius II und Bruder von Pius III Giovanna d Aragona Leonardo della Rovere Neffe von Sixtus IV und Bruder von Julius II Mit seiner Matresse Eulalia Ravignano hatte er eine Tochter Maria d Aragona Gian Giordano OrsiniMit seiner Matresse Giovanna Caracciola hatte er vier Kinder Ferdinand d Aragona 1549 Herzog von Montalto Arrigo d Aragona Cesare d Aragona Leonor d AragonaZudem hatte Ferdinand noch eine Tochter Lucrezia d Aragona von Giovanna Caracciola oder Eulalia Ravignano Onorata III Gaetani d AragonaLiteratur BearbeitenTristano Carraciolo De varietate fortunae in Opuscula historica Neapoli 1769 p 82 120 books google Ludwig Anton Muratori Geschichte von Italien Aus dem Italianischen ubersetzt Neunter und letzter Theil 1378 1500 Breitkopf Leipzig 1750 S 382 432 books google Register S 532 books google Camillo Portio La congiura de Baroni del regno di Napoli contra il re Ferdinando Roma Napoli 1724 books google Napoli 1859 books google Hermann Hefele Alfonso I Ferrante I von Neapel Schriften von Antonio Beccadelli Tristano Caracciolo Camillo Porzio Diederichs Jena 1912 Alan Ryder Ferdinando I Ferrante d Aragona re di Napoli In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 46 Feducci Ferrerio Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1996 S 174 197 Raphael de Smedt Hrsg Les chevaliers de l ordre de la Toison d or au XVe siecle Notices bio bibliographiques Kieler Werkstucke D 3 2 verbesserte Auflage Verlag Peter Lang Frankfurt 2000 ISBN 3 631 36017 7 S 168 170 Nr 72 Claudia Vultaggio Ferdinand I von Aragon In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 365 f Ferdinand In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 136 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand I Neapel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andrea Kath 25 01 1494 Todestag von Ferdinand I WDR ZeitZeichen vom 25 Januar 2019 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Jacob Burckhardt Die Cultur der Renaissance in Italien Ein Versuch Basel 1860 S 35 f books google Burckhardts Quellenangaben Tristano Caracciolo 1437 1522 de varietate fortunae bei Murat XXII Jovian Pontanus de prudentia l IV de magnanimitate l I de liberalitate de immanitate Cam Porzio Congiura de Baroni passim Comines Charles VIII chap 17 mit der allgem Charakteristik der Aragonesen Paul Jovius Histor I p 14 in der Rede eines mailandischen Gesandten Diario Ferrarese bei Murat XXIV Col 294 VorgangerAmtNachfolgerAlfons I Konig von Neapel 1458 1494Alfons II Normdaten Person GND 122377680 lobid OGND AKS LCCN n98051635 VIAF 13189178 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferdinand I ALTERNATIVNAMEN FerranteKURZBESCHREIBUNG Konig von NeapelGEBURTSDATUM 2 Juni 1424GEBURTSORT ValenciaSTERBEDATUM 25 Januar 1494STERBEORT Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand I Neapel amp oldid 231817593