www.wikidata.de-de.nina.az
Gian Galeazzo Visconti auch Giangaleazzo Visconti oder veraltet Johann Galeaz zo Visconti 16 Oktober 1351 in Pavia 3 September 1402 in Melegnano war der machtigste Visconti Er wurde 1378 nach dem Tod seines Vaters Galeazzo II Visconti Mitherrscher in Mailand neben seinem Onkel Bernabo Visconti Im Mai 1385 brachte er in einem Handstreichverfahren die gesamte Macht an sich wurde alleiniger Herrscher und liess wenig spater seinen Onkel Bernabo vergiften Gian Galeazzo Visconti Giovanni Ambrogio de Predis zugeschriebenBernabo Visconti mit seiner Ehefrau Beatrice Regina della Scala Ausschnitt eines Freskos von Andrea di Bonaiuto aus der Cappella Spagnuolo Santa Maria Novella Florenz Barnabo Visconti ist der Onkel von Gian Galeazzo Visconti Er wurde das Opfer eines Meuchelmordes seines Neffen Gian Galeazzo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 AnmerkungenLeben BearbeitenGian Galeazzo Visconti legte den Grundstein zur Kathedrale von Mailand liess in Pavia die Certosa und die Brucke uber den Ticino bauen forderte die Universitat Pavia grundete die Bibliothek dort und liess die Universitat Piacenza wiederherstellen Auch vollendete er dort den prachtigen Palast den schon sein Vater Galeazzo begonnen hatte und verlegte dorthin seine Bibliothek und seine grosse Sammlung von Reliquien der Heiligen Seine Verwaltung war ausgezeichnet er war ein fahiger und wirtschaftlich denkender Herrscher und galt als einer der reichsten Fursten seiner Zeit Hauptartikel Stundenbuch von Giangaleazzo Visconti Herzog von Mailand Mit dem Ziel ganz Oberitalien in seine Hand zu bekommen eroberte er 1387 Verona und Vicenza und 1388 Padua Er bedrohte gegen den Zusammenhalt einer feindlichen Liga zeitweise durch Dammbauten am Mincio Mantua und im Suden die Toskana als die mit Florenz verfeindeten Kommunen und die ghibellinischen Feudalherren sich in seine Klientel begaben 1399 1400 erwarb er sogar die offizielle Signorie von Pisa Siena und Perugia Seine vorbereitende Kriegsfuhrung um Padua das 1390 von der Liga wieder befreit worden war und die Ruckkehr der Carrara gesehen hatte sah noch im Sommer 1402 Dammbauten zur Umleitung der Brenta in den Bacchiglione Insbesondere den Italienzug der Deutschen bzw von Ruprecht schlug er 1401 02 blutig ab daneben in den vorausgegangenen Jahren einige Interventionen unter dem Grafen Jean d Armagnac und unter Stephan III von Bayern Letztere waren dynastisch mit dem 1385 gesturzten Onkel Bernabo Visconti und dessen Kindern oder Kindeskindern in Beziehung zu setzen Gian Galeazzo war auf dem Hohepunkt seiner Macht hatte Ende Juni 1402 Bologna an sich gerissen und drohte uber die Apenninen auch gegen Pistoia und Florenz vorzustossen als er am 3 September 1402 im Alter von 50 Jahren an der Pest starb Seine Sohne aus zweiter Ehe Giovanni Maria Visconti und Filippo Maria Visconti waren zu der Zeit noch Kinder und kamen unter den Schutz des Condottiere Facino Cane de Casale Die meisten seiner Eroberungen gingen an seine selbstsuchtigen Generale verloren Ausserdem konnte Florenz in der unsicheren Periode Pisa unterwerfen wahrend Venedig gegen Padua freie Hand hatte In langfristiger Perspektive geht auf Gian Galeazzo Visconti die Verbindung seiner Tochter Valentina Visconti mit Louis de Valois dem Herzog von Orleans zuruck mitsamt der Satzung im Ehevertrag das Erloschen der Visconti in seiner Linie berechtigte die Orleans zum Erbgang Dies war spatestens nach dem Tod von Filippo Maria Visconti 1447 und der nur uber die Bastardin Bianca Maria Visconti legitimierten Nachfolge von Francesco Sforza prekar und war bis zum Ende des 15 Jahrhunderts Mitgrund fur Frankreichs Drohungen und schliesslich fur die Eroberung von Mailand 1499 1500 Aus dem Doppelspiel einer Versicherung gegenuber Frankreich oder der Reichsherrschaft ist weiterhin erwahnenswert die durch den romisch deutschen Konig Wenzel 1395 gegen eine Zahlung von 100 000 Florin gewahrte Erhohung zum Herzog von Mailand Anbei wurde die Grafschaft Pavia dem Herzogtum zugeteilt und 1397 durch eine Erhohung zum Herzog der Lombardei komplettiert Die Finanzkraft Gian Galeazzos betrug anhand von Steuereinnahmen mindestens 1 2 Millionen Gulden teils sogar das Doppelte nbsp Herrschaften zum Zeitpunkt des Todes von Gian Galeazzo Visconti hellgrun Ehen und Nachkommen BearbeitenGian Galeazzo Visconti heiratete in erster Ehe im Juni 1360 Isabelle de Valois Prinzessin von Frankreich 1 Oktober 1348 im Schloss Vincennes 11 September 1372 in Pavia bei der Geburt ihres vierten Kindes Tochter von Johann II le Bon der Gute Konig von Frankreich 1350 1364 und dessen Gemahlin Jutta von Luxemburg Prinzessin von Bohmen 1315 1349 In zweiter Ehe heiratete er am 2 Oktober 1380 seine Cousine Caterina Visconti 1360 17 Oktober 1404 eine Tochter seines Onkels Bernabo Visconti 1323 1385 Herr von Mailand usw und der Beatrice Regina della Scala 18 Juni 1384 Tochter von Mastino II della Scala dem Herren von Verona 1 Nachkommen aus 1 Ehe Gian Galeazzo II Visconti 4 Marz 1366 vor 1376 Azzone Visconti 1366 in Pavia 4 Oktober 1381 in Pavia Valentina Visconti 1371 in Pavia 14 Dezember 1408 im Schloss Blois sie heiratete am 17 August 1389 in Melun den jungeren Bruder des franzosischen Konigs Karl VI Louis de Valois Herzog von Touraine Graf von Valois und seit 1392 Herzog von Orleans 13 Marz 1372 23 November 1407 Bedeutend waren ihre Sohne Karl von Valois Herzog von Orleans 24 November 1394 in Paris 5 Januar 1465 in Amboise der Dichter Er heiratete in 3 Ehe 1440 Maria von Kleve 1426 1486 eine Tochter des Herzogs Adolf I von Kleve 1417 1448 Ihr gemeinsamer Sohn Ludwig von Valois 1462 1515 herrschte unter dem Namen Ludwig XII als Konig von Frankreich 1498 1515 Johann von Orleans Graf von Angouleme 1399 30 April 1467 heiratete Marguerite de Rohan um 1412 1497 Tochter des Alain IX de Rohan Dessen Enkel Francois d Angouleme regierte mit dem Namen Franz I von 1515 bis 1547 als Konig von Frankreich Carlo Visconti 11 September 1372 1373 in Pavia Nachkommen aus 2 Ehe Eine Tochter Juni 1385 9 Juli 1385 in Pavia Giovanni Maria Visconti 7 September 1388 16 Mai 1412 ermordet in San Gottardo 2 Herzog von Mailand 1402 1412 vermahlte sich 1408 mit Antonia Malatesta Tochter von Andrea Malatesta des Herren von Cesena usw und der Rengarda Alidosi September 1401 einer Tochter des Bertrando Alidosi vor 1391 des vierten Herren von Imola aus dem Haus Alidosi und der Elisa Tarlati Die Ehe blieb kinderlos Filippo Maria Visconti 23 September 1392 13 August 1447 3 Herzog von Mailand 1412 1447 war zweimal verheiratet Am 24 Juli 1412 ehelichte er die Witwe des Condottiere Facino Cane de Casale Beatrice di Ventimiglia Lascaris 1372 enthauptet 13 September 1418 und am 24 September 1428 vermahlte er sich mit Maria von Savoyen Januar 1411 22 Februar 1469 einer Tochter des Amadeus VIII 1 Herzog von Savoyen 1416 1440 spater Gegenpapst Felix V 1439 1449 Nachkommen hatte Filippo Maria Visconti jedoch nur aus seiner Beziehung zu Agnese del Maino nach 13 August 1447 einer Tochter des Ambrosio del Maino Bianca Maria Visconti 31 Marz 1425 23 Oktober 1468 in Cremona war das einzige uberlebende Kind ihres Vaters wurde legitimiert galt daher quasi als Erbin des Herzogtums Mailand Sie heiratete am 25 Oktober 1441 in Cremona Francesco Sforza der von 1450 bis 1466 Herzog von Mailand war und zum Stammvater der Herzoge von Mailand aus dem Haus Sforza wurde Nachkommen aus der Beziehung mit Agnese Mantegazza Gabriele Maria I Visconti 1385 enthauptet am 15 Dezember 1407 in Genua 1402 Herr von Pisa Sarzana u Cremona abgesetzt 1405 Giacopo Visconti 1405 ausserehelich nach 1446 Herr von Tortona und Valenza heiratete Caterina Rossi dei Conti di San Secondo 2 Sohne Nachkomme aus einer unbekannten Beziehung Antonio Visconti nach 1414 1414 Herr von Melegnano Bescape e BelgiojosoLiteratur BearbeitenThe New Encyclopaedia Britannica Band 12 1993 S 394 395 Andrea Gamberini Visconti Gian Galeazzo In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 54 Ghiselli Gimma Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 Hermann Michael Goldbrunner Die Ubergabe Perugias an Giangaleazzo Visconti 1400 Ein Beitrag zur Politik der italienischen Machte am Ende des Trecento In Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken QFIAB 42 43 1963 S 285 369 Paolo Ostinelli Gian Galeazzo Visconti In Historisches Lexikon der Schweiz 11 Januar 2015 Stefan Samerski Giangaleazzo Visconti In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 1501 1505 Francesca Maria Vaglienti Visconti Gian Galeazzo in Lexikon des Mittelalters Band 8 1997 Sp 1723 24Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gian Galeazzo Visconti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen zu Gian Galeazzo Visconti im Opac der Regesta ImperiiSiehe auch BearbeitenListe der Herrscher von MailandAnmerkungen Bearbeiten Charles Cawley Medieval Lands 1 VorgangerAmtNachfolger Herzog von Mailand 1395 1402Giovanni Maria ViscontiNormdaten Person GND 118805487 lobid OGND AKS LCCN nb97064479 VIAF 64803882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Visconti Gian GaleazzoALTERNATIVNAMEN Visconti Giangaleazzo Visconti Johann Galeazzo Visconti Johann GaleazKURZBESCHREIBUNG Herrscher von Mailand aus dem Hause ViscontiGEBURTSDATUM 16 Oktober 1351GEBURTSORT PaviaSTERBEDATUM 3 September 1402STERBEORT Melegnano Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gian Galeazzo Visconti amp oldid 236620648