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Ignaz de Luca 29 Januar 1746 in Wien 24 April 1799 ebenda war ein osterreichischer Staatsrechtler Statistiker und Schriftsteller Er gilt als eigentlicher Begrunder der Statistik und einer Geographie Geschichte Demographie Verfassung und Wirtschaft umfassenden Staatenkunde in Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch des Jesuitengymnasiums studierte de Luca Recht an der Universitat Wien Er wurde ein Schuler des Kameralisten Joseph von Sonnenfels und hielt auf dessen Initiative hin ab 1768 Privatvorlesungen uber politische Wissenschaften Ab Juni 1770 lehrte er an der savoyischen und theresianischen Ritterakademie und ab Oktober desselben Jahres auch als Vertreter Sonnenfels an der Universitat Im November 1771 erhielt de Luca eine Berufung als ausserordentlicher Lehrer der politischen Wissenschaften an das Lyceum in Linz wo ihm 1775 der Rang eines kaiserlich koniglichen Rates verliehen wurde Er wurde Beisitzer der Studienhofkommission der Kommission fur milde Stiftungssachen der Kommerz und der Polizeikommission Neben seiner Lehrtatigkeit ordnete er ab 1777 die Linzer akademische Bibliothek neu wurde dort 1778 mit dem Amt des Zensors betraut und 1779 Kustos der Bibliothek fur das weltliche Fach 1780 erhielt er die Verantwortung fur das gesamte Alumnat und Stipendienwesen des Landes ob der Enns bei der Stiftungskommission Mit seiner Amtsfuhrung machte er sich jedoch auch Feinde und wurde noch im selben Jahr als Professor der politischen Wissenschaften an die Universitat Innsbruck versetzt Hier wurde er Magister der Philosophie und Doktor der Rechte 1784 trat er auf eigenen Wunsch mit einem Drittel seines Professorengehalts in den Quiescentenstand und zog nach Wien wo er sich ausschliesslich schriftstellerisch betatigte Am 30 Dezember 1791 erging eine Hof Entschliessung die es de Luca erlaubte als ausserordentlicher Professor ohne Entlohnung an der Universitat Wien Vorlesungen uber Politik und Statistik zu halten Im November 1794 erhielt er eine ordentliche Professur fur Statistik an der Universitat Wien die er bis zu seinem Tod innehatte Werk BearbeitenDe Luca veroffentlichte Arbeiten auf den Gebieten der Verwaltung Literatur und Staatenkunde Statistik und Geographie 1776 78 legte er das enzyklopadisch angelegte und unvollendet gebliebene Lexikon Das gelehrte Osterreich vor das zeitgenossische osterreichische Schriftsteller und Gelehrte bio bibliographisch erfasste Eine Fortsetzung versuchte er durch die Oesterreichischen gelehrten Anzeigen Nachdem de Luca in Linz noch staatswissenschaftliche Lehrbucher verfasst hatte legte er nach seiner Ruckkehr nach Wien diverse statistisch topographische Werke vor darunter die Landeskunde von Oesterreich ob der Enns 4 Bde 1786 ff Oesterreichische Staatenkunde im Umrisse 3 Bde 1786 1789 das Geographische Handbuch vom osterreichischen Staate 6 Bde mit einem Anhang von 30 statistischen Tabellen 1790 1793 eine Topographie von Wien 1794 das Historisch statistische Lesebuch zur Kenntniss der osterreichischen Staaten 2 Bde 1797 u 1798 und die Praktische Staatskunde von Europa 1795 In Innsbruck begrundete er 1782 das Journal der Literatur und Statistik von dem nur ein Band mit de Lucas Geschichte der Universitat Innsbruck erschien Weitere Zeitschriftengrundungen de Lucas wie die Staatsanzeigen von den k k Staaten und das Oesterreichische Staatsarchiv 1794 kamen uber wenige Hefte nicht hinaus Auf juristischem Gebiet legte de Luca Gesetzessammlungen vor darunter den Politischen Codex 14 Bde 1789 1796 und den Justizcodex 10 Bde 1793 1801 In seinem Werk verknupfte de Luca Theorie und Praxis der politischen Wissenschaften Er gilt als eigentlicher Begrunder der Staatenkunde und damit der politischen Wissenschaften in Osterreich 1 Er vertrat Positionen des aufgeklarten Absolutismus ging zeitweise aber auch daruber hinaus indem er Folter und Todesstrafe als der menschlichen und gottlichen Vernunft widersprechend ablehnte 2 Schriften Bearbeitenmit Friedrich Gabriel Resewitz und Adam Lang Die Erziehung des Burgers zm Gebrauch des gesunden Verstandes und zur gemeinnutzigen Geschafftigkeit Johann Michael Pramsteidel Linz 1775 Leitfaden in die Handlungswissenschaft des Herrn Regierungsraths und Professors von Sonnenfels Zum Gebrauch der Studirenden Pramsteidel Linz 1775 Das gelehrte Oesterreich Ein Versuch Trattner Wien 1776 Joseph v Sonnenfels k k wirkl Regierungsrath offentl Lehrer der Polizey Handlung und Finanzwissenschaft bestandiger Sekretar der k k Zeichnung und Kupferstecherakademie politische Abhandlungen Kurzbock Wien Wien 1777 Das gelehrte Oesterreich Ein Versuch Trattner Wien 1778 Ignatzs de Luca kaiserl konigl Raths und Professors Journal der Literatur und Statistik Wagner Innsbruck 1782 Zur Wassergeschichte des Landes unter der Ens Ghelen Wien 1785 Beschreibung der K K Residenzstadt Wien Kurzbeck Wien 1785 Staatsanzeigen von den k k Landen Wien 1785 Wiens gegenwartiger Zustand unter Josephs Regierung Wucherer Wien 1787 Lebensgeschichte des Marx Anton Wittola Der Weltweisheit und Theologie Doktors infulierten Probstens zu Bienco in Croatien und Pfarrers zu Probstdorf im Lande unter der Ens Zierch Wien 1789 Oestreichische Staatenkunde im Grundrisse Wien 1789 Politischer Codex oder wesentliche Darstellung sammtlicher die K K Staaten betreffenden Gesetze und Anordnungen im politischen Fache Graffer Wien 1789 Geographisches Handbuch von dem ostreichischen Staate Johann Paul Krauss Wien 1790 Vorlesungen uber die oestreichische Staatsverfassung Meyer Wien 1793 Leitfaden in die praktische Kenntniss des oestreichischen Staates Meyer und Patzowsky Wien 1794 Justitzcodex Wien 1795 Historisch statistisches Lesebuch zur Kenntniss des ostreichischen Staates Rehm Wien 1797 Merkwurdige Epochen unter der Regierung Kaisers Franz II Rehm Wien 1798 Literatur BearbeitenAdolf Grunberger Ignaz de Luca Sein Leben und Werk Diss phil Wien 1953 Karl Heinrich Hugelmann Luca Ignaz de In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 335 f Constantin von Wurzbach Luca Ignaz de In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 16 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 119 123 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Grete Klingenstein Professor Sonnenfels darf nicht reisen Beobachtungen zu den Anfangen der Wirtschafts Sozial und Politikwissenschaften in Osterreich In Hedwig Kopetz et al Hg Soziokultureller Wandel im Verfassungsstaat Phanomene politischer Transformation FS Wolfgang Mantl Bd 2 Bohlau Wien 2004 S 834 Martin E Urmann Isolierte Aufklarung marginaler Liberalismus Uberlegungen zur intellektuell ideologischen Geschichte der Universitat Innsbruck im gt langen lt 19 Jahrhundert In Klaus Muller Salget und Sigurd Paul Scheichl Hg Nachklange der Aufklarung im 19 und 20 Jahrhundert Fur Werner M Bauer zum 65 Geburtstag Innsbruck Univ Press Innsbruck 2008 S 156 Normdaten Person GND 129093394 lobid OGND AKS LCCN no91018696 VIAF 8455920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luca Ignaz deALTERNATIVNAMEN De Luca Ignaz DeLuca IgnazKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Staatsrechtler Schriftsteller und StatistikerGEBURTSDATUM 29 Januar 1746GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 24 April 1799STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz de Luca amp oldid 198499437