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Constant Wurzbach von Tannenberg ab 1874 Ritter Wurzbach von Tannenberg 11 April 1818 in Laibach 18 August 1893 in Berchtesgaden war ein osterreichischer Bibliograph Lexikograf und Schriftsteller Sein Lebenswerk ist das 60 bandige Biographische Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Aufnahme von Emil OprawilVorsatzblatter zu Biographisches Lexikon des Kaiserthums Osterreich Todesanzeige fur Constant v Wurzbach TannenbergUnterschrift Dr Constant von Wurzbach Tannenberg 1859 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarzeit 1 2 Privatleben weitere Tatigkeiten 1 3 Erhebung in den Ritterstand 1 4 Lebensabend und Tod 2 Nachlass 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenWurzbach der auf den Namen Eduard Konstantin Michael getauft wurde war der siebente von zehn Sohnen des Juristen Maximilian Wurzbach der 1854 mit dem Pradikat Edler von Tannenberg in den Adelsstand erhoben wurde und der Josefina Pinter Sein altester Bruder war der spatere Freiherr Karl Wurzbach von Tannenberg Er wuchs in Laibach auf und absolvierte am dortigen Lyzeum ein Philosophiestudium Von Kontakten mit Laibacher Literaten angeregt unternahm er erste eigene poetische Gehversuche und war Mitarbeiter an Zeitschriften Schon in fruher Jugend von der Poesie Nikolaus Lenaus und Anastasius Gruns inspiriert schrieb er mit seinem Bruder Karl beide gehorten damals zum Kreis der freiheitlich gesinnten Jugend Gedichte in deutscher Sprache Mehrere Gedichte erschienen bereits 1834 in den Illyrischen Blattern 1835 veroffentlichte er im Selbstverlag ein eigenes Gedicht das er einem seiner Professoren widmete Im Jahre 1837 publizierte er eine Ubersetzung eines Sonetts von Cesare Betteloni 1808 1858 Militarzeit Bearbeiten Sein Vater dem die poetischen Neigungen des Sohnes zuwider waren und sie auf strengste perhorreszierte drangte ihn zum Studium der Rechtswissenschaften das er zwar 1835 an der Universitat Graz aufnahm aber nach vier Semestern aufgab Anschliessend trat er 1837 als Soldat in das galizische Infanterieregiment Graf Nugent ein das in Krakau stationiert war Als Kadett und unter dem auch spater fur lyrische und epische Veroffentlichungen genutzten Pseudonym W Constant veroffentlichte er 1841 seinen ersten Gedichtband Mosaik den er dem Vater widmete Da er hierfur die Zensurbestimmungen umging handelte er sich einen Verweis ein Nach der Beforderung zum Unterleutnant 1841 wurde Wurzbach einer Garnison in Lemberg zugeteilt Parallel zu seiner Offizierslaufbahn studierte er an der dortigen Universitat und erwarb 1843 als erster aktiver osterreichischer Offizier den Doktortitel der Philosophie Am Ende desselben Jahres trat er aus der Armee aus und nahm eine Stelle als Skriptor der Universitatsbibliothek Lemberg an Da schrieb ihm sein Vater er moge Skriptor ins Deutsche ubersetzen dann wisse er was er ist Privatleben weitere Tatigkeiten Bearbeiten Im Jahre 1843 heiratete er Antonie Hinzinger im selben Jahr wurde seine Tochter die spatere Schauspielerin und Schauspiellehrerin Theodora von Fiedler Wurzbach und 1845 der Sohn Alfred 1849 der Sohn Friedrich geboren 1847 nahm Wurzbach eine Stellung bei der Lemberger Zeitung an und erlebte das Revolutionsjahr 1848 als politischer Journalist Ab Oktober zunachst formell der Hofbibliothek in Wien zugeteilt wurde ihm im Dezember der Posten eines Archivars im Innenministerium angeboten Er erhielt die Aufgabe eine Bibliothek aufzubauen die staatliche Stellen mit fur die Gesetzgebung erforderlichen Materialien versorgen sollte Im April 1849 wurde Wurzbach zum Bibliothekar der Administrativen Bibliothek und behielt diese Stellung bis 1874 Wurzbach hatte sein eigenes Wirken bezeichnet als schriftstellerische Tatigkeit auf poetischem literar und kulturhistorischem und biografischem Gebiet Durch seinen mehrjahrigen Aufenthalt in einem polnischen Lande erlernte er dessen Sprache gewann tieferen Einblick in die interessante und reiche Literatur der Polen und war als Ubersetzer dem deutschen Volke gegenuber auch vermittelnd tatig Im Rahmen dieser Tatigkeit entstanden bibliografische und biografische Werke darunter auch die in den Jahren 1853 bis 1856 erschienene Bibliographisch statistische Ubersicht der Literatur des osterreichischen Kaiserstaates Nach den Jahren des Aufbaus nahm die Bedeutung der Bibliothek ab und die bibliografischen Arbeiten mussten 1859 eingestellt werden Wurzbachs 1855 begonnenes Werk Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich von dem bis 1858 drei Bande erschienen waren wurde aber von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften bis zu seiner Fertigstellung im Jahr 1891 subventioniert Wurzbach trug darin uber 24 000 Biografien zusammen Dem Tod seiner ersten Frau 1873 folgte die Eheschliessung mit Karola Caroline Varga ca 1851 1944 am 15 Juli 1874 1876 wurde die gemeinsame Tochter Constance geboren Erhebung in den Ritterstand Bearbeiten nbsp Orden der Eisernen Krone III KlasseIn Anerkennung seiner schriftstellerischen Verdienste wurde Constantin von Wurzbach K K Regierungsrat und Vorstand der administrativen Bibliothek im Ministerium des Innern vom osterreichischen Kaiser das Ritterkreuz des Franz Joseph Ordens und 1874 der Orden der Eisernen Krone III Klasse verliehen Mit der Verleihung des Ordens der Eisernen Krone war Wurzbachs Erhebung in den erblichen osterreichischen Ritterstand verbunden WappenGevierter Schild 1 in Silber auf grunem Boden den ein blauer Bach durchstromt ein naturlicher Tannenbaum 2 in Rot auf grunem Dreiberg drei abgehauene naturliche Baumstamme mit je zwei Knorren 3 in Blau eine goldene Kugel zwischen zwei je mit einem blauen Stern belegte goldene Schragrechtsbalken 4 in Silber auf grunem Rasen ein rotes Kastell mit zwei Zinnenturmen und einem Tor mit halb aufgezogenem schwarzen Fallgitter auf dem dreistufigen Giebel ein blauer Adler Auf dem Schild zwei Helme auf dem rechten Helm mit blau silbernen Decken ein vorwarts wachsender wilder Mann mit grunem Laubschurz mit der Rechten einen entwurzelten naturlichen Tannenbaum gesturzt haltend die Linke in die Hufte stemmend auf dem linken Helm mit rot goldenen Decken ein geharnischter Arm dessen Hand ein offenes Buch mit den Buchstaben AEIOU halt Devise Sincere et constanter aufrecht und bestandig Lebensabend und Tod Bearbeiten nbsp Wohnhaus in Berchtesgaden Wurzbachhaus Nach seiner Nobilitierung lebte Wurzbach bis zu seinem Tod in Berchtesgaden Obwohl allem Fremden stets objektiv und aufgeschlossen gegenuberstehend hatte er deutsche Traditionen gepflegt und war zugleich trotz mancher Enttauschung mit ganzem Herzen osterreichischer Patriot geblieben Seine letzte Ruhestatte hat Wurzbach auf dem nunmehr alten Friedhof zu Berchtesgaden gefunden und wie die Inschrift sagt FERN DEM VATERLANDE WELCHES DANKBAR SEINER GEDENKT 1894 wurde in Rudolfsheim Funfhaus Wiens 15 Bezirk die Wurzbachgasse nach ihm benannt Nachlass BearbeitenTeile des Nachlasses von Constantin von Wurzbach befinden sich in Wien in der Wienbibliothek im Rathaus sowie im Wien Museum Die Wienbibliothek verwahrt eine von Wurzbach angelegte Sammlung von Zeitungsausschnitten uber bedeutende Personlichkeiten das Wien Museum verwahrt die Portratsammlung Wurzbachs Lithografien Radierungen etc sowie eine Reihe von Zeitungsausschnitten und biografischen Schriften Viele der sich im Wien Museum befindlichen Portrats wurden von Wurzbach in seinen Lexikoneintragen unter Portrat angefuhrt zahlreiche der Portrats und Zeitungsausschnitte sind nunmehr in der Online Sammlung des Museums unter dem Thema Nachlass Constantin von Wurzbach frei zuganglich Veroffentlichungen BearbeitenDie Volkslieder der Polen und Ruthenen Wien 1846 Parallelen Wiegand Leipzig 1849 Die Sprichworter der Polen historisch erlautert Pfautsch amp Voss Wien 1852 books google com Die Kirchen der Stadt Krakau Wien 1853 Bibliographisch statistische Ubersicht der Litteratur des osterreichischen Kaiserstaats 3 Teile Wien 1853 1856 Der Page des Kaisers ein Gedicht von der Treue Arnz Dusseldorf 1854 urn nbn de hbz 061 2 678 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Das Schillerbuch Wien 1859 Joseph Haydn und sein Bruder Michael Wien 1862 Historische Worter Sprichworter und Redensarten 3 Heft Prag 1863 Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Wien 1864 Mozartbuch Wien 1868 Mozart Buch 1869 zeno org Franz Grillparzer Wien 1871 Zur Salzburger Biographik 1872 Ein Madonnenmaler unsrer Zeit E Steinle Wien 1879Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 60 Bande Wien 1856 1891 alo ws 1 Teil 1856 A Blumenthal alo ws 2 Teil 1857 Bninski Cordova alo ws 3 Teil 1858 Coremans Eger alo ws 4 Teil 1858 Egervari Fuchs alo ws 5 Teil 1859 Fuger Gsellhofer alo ws 6 Teil 1860 Guadagni Habsburg Agnes Ludwig alo ws 7 Teil 1861 Habsburg Hartlieb alo ws 8 Teil 1862 Hartmann Heyser alo ws 9 Teil 1863 Hibler Hysel alo ws 10 Teil 1863 Jablonowski Karolina alo ws 11 Teil 1864 Karolyi Kiwisch und Nachtrage I Folge alo ws 12 Teil 1864 Klacel Korzistka alo ws 13 Teil 1865 Kosarek Lagkner alo ws 14 Teil 1865 Laicharding Lenzi und Nachtrage II Folge alo ws 15 Teil 1866 Leon Lomeni alo ws 16 Teil 1867 Londonia Marlow alo ws 17 Teil 1867 Maroevic Meszleny alo ws 18 Teil 1868 Metastasio Molitor alo ws 19 Teil 1868 Moll Mysliveczek alo ws 20 Teil 1869 Nabielak Odelga alo ws 21 Teil 1870 O Donell Perenyi alo ws 22 Teil 1870 Pergen Podhradszky und Nachtrage III Folge alo ws 23 Teil 1872 Podlaha Prokesch und Nachtrage IV Folge alo ws 24 Teil 1872 Prokop Raschdorf und Nachtrage V Folge mit Generalregister alo ws 25 Teil 1868 Rasner Rhederer alo ws 26 Teil 1874 Rhedey Rosenauer und Nachtrage VI Folge alo ws 27 Teil 1874 Rosenberg Rzikowsky alo ws 28 Teil 1874 Saal Sawiczewski und Nachtrage VII Folge alo ws 29 Teil 1875 Sax Schimpf alo ws 30 Teil 1875 Schindler Schmuzer alo ws 31 Teil 1876 Schnabel Schroter alo ws 32 Teil 1876 Schrotter Schwicker alo ws 33 Teil 1877 Schwarzenberg Seidl alo ws 34 Teil 1879 Seidl Sina alo ws 35 Teil 1877 Sinacher Sonnenthal alo ws 36 Teil 1878 Sonnklar Stadelmann alo ws 37 Teil 1878 Stadion Stegmayer alo ws 38 Teil 1879 Stehlik Stietka alo ws 39 Teil 1879 Stifft Streel alo ws 40 Teil 1880 Streeruwitz Suszycki alo ws 41 Teil 1880 Susil Szeder alo ws 42 Teil 1880 Szedler Taaffe alo ws 43 Teil 1881 Tabacchi Terklau alo ws 44 Teil 1882 Terlago Thurmer alo ws 45 Teil 1882 Thugut Torok alo ws 46 Teil 1882 Toffoli Traubenburg alo ws 47 Teil 1883 Traubenfeld Trzeschtik alo ws 48 Teil 1883 Trzetrzewinsky Ullepitsch alo ws 49 Teil 1884 Ullik Vassimon alo ws 50 Teil 1884 Vastag Villani alo ws 51 Teil 1885 Villata Vrbna alo ws 52 Teil 1885 Vrcevic Wallner alo ws 53 Teil 1886 Wallnofer Weigelsperg alo ws 54 Teil 1886 Weil Weninger alo ws 55 Teil 1887 Weninger Wied alo ws 56 Teil 1888 Wiedemann Windisch alo ws 57 Teil 1889 Windisch Gratz Wolf alo ws 58 Teil 1889 Wolf Wurmbrand alo ws 59 Teil 1890 Wurmser Zhuber alo ws 60 Teil 1891 Zichy Zyka Gottlob ws alo Gottlob Literatur BearbeitenWurzbach Konstant Ritter von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 16 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 784 Wurzbach Wurzbach Tannenberg Constantin Ritter von In Biographisches Lexikon 59 Theil Wien 1890 S 18 23 Digitalisat Wurzbachs eigener Beitrag uber sein Wirken Karl Glossy Wurzbach Constant von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 135 138 Elisabeth Lebensaft Hubert Reitterer Wurzbach Aspekte PDF 276 kB Sonderabdruck aus Wiener Geschichtsblatter 47 1992 Heft 1 Ausfuhrliche Biografie Wurzbachs und Bewertung des Werks Attila v Wurzbach Constantin Wurzbach Ritter von Tannenberg 100 Todestag In Ostdeutsche Gedenktage 1993 ISBN 3 88557 106 4 S 130 134 Attila v Wurzbach Constantin Wurzbach Ritter von Tannenberg Zum 100 Todestag des osterreichischen Schriftstellers und Lexikographen In Ostdeutsche Familienkunde Band XIII 41 Jahrgang Heft 3 S 230 ff Neustadt a d Aisch 1993 Umfangreiche Genealogie N Gspan Praselj Wurzbach Konstantin vitez Tannenberg W K Ritter T In Slovenski biografski leksikon Das slowenische biographische Lexikon SBL Erganzungsausgabe Adelslexikon Band XVI Weg Z Genealogisches Handbuch des Adels Band 137 Limburg Lahn 2005 ISSN 0435 2408 ISBN 3 7980 0837 X Nora Mengel In meinem Werke ist Osterreich Zum Werkverstandnis des Lexikographen Constant in von Wurzbach In Agoston Zeno Bernad u a Hgg Europa baut auf Biographien Aspekte Bausteine Normen und Standards fur eine europaische Biografik New Academic Press Wien 2017 ISBN 978 3 7003 2069 2 S 23 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Constantin von Wurzbach Sammlung von Bildern nbsp Wikisource Constantin von Wurzbach Quellen und Volltexte Nachlass von Constantin von Wurzbach in der online Sammlung des Wien Museums Literatur von und uber Constantin von Wurzbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Brigitte Biwald Archivar aus Leidenschaft In WienerZeitung at 8 April 2018 abgerufen am 11 April 2018 Normdaten Person GND 119532522 lobid OGND AKS LCCN n86871520 VIAF 46994763 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wurzbach Constantin vonALTERNATIVNAMEN Wurzbach von Tannenberg ConstantKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Bibliograph Lexikograf und SchriftstellerGEBURTSDATUM 11 April 1818GEBURTSORT LaibachSTERBEDATUM 18 August 1893STERBEORT Berchtesgaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Constantin von Wurzbach amp oldid 235981992