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Die Schlacht bei Murten wurde am 22 Juni 1476 zwischen Truppen der Eidgenossenschaft und des burgundischen Herzogs Karl des Kuhnen im Rahmen der Burgunderkriege ausgetragen Schlacht bei MurtenTeil von BurgunderkriegeDie Schlacht bei Murten Darstellung im Zurcher Schilling 1480 84Datum 22 Juni 1476Ort Murten im Kanton Freiburg SchweizAusgang Sieg der Eidgenossenschaft samt VerbundeterKonfliktparteienHerzog Karl der Kuhne von Burgund Herzogtum Savoyen Schweizerische Eidgenossenschaft Herzogtum Lothringen Niedere VereinigungBefehlshaberHerzog von Afry Prinz von Tarent Graf von Marle Jakob von Savoyen Anton Bastard von Burgund Wilhelm Herter von Hertneck Ordner und Feldhauptmann Hans von Hallwyl Vorhut Hans Waldmann Gewalthaufen Oswald von Thierstein Reiterei Kaspar von Hertenstein NachhutTruppenstarkeca 22 500 Mann darunter 5700 Bogenschutzen 5 000 Infanteristen und 2100 Schwere Reiter ca 22 24 000 Mann darunter 1 800 Reiter 2 000 Mann Besatzung in Murten 3 000 Mann der niederen Vereinigung und 50 Mann aus Rottweil unter Boley der RuedVerluste10 000 MannSchlachten der Burgunderkriege 1474 1477 Neuss Hericourt Planta Grandson Murten Nancy Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht bei Murten 2 1 Die Heere Karls des Kuhnen und der Eidgenossen 2 2 Die Belagerung von Murten 2 3 Die Schlacht 2 4 Konsequenzen Bedeutung 3 Die Legende des Murtenlaufers 4 Gedenkstatte 5 Das Panorama der Schlacht bei Murten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenKarl der Kuhne war seit 1467 Herzog von Burgund und beherrschte ein ausgedehntes Reich zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich 1474 verwickelte sich Karl in eine Reihe von Kriegen mit Frankreich dem Haus Habsburg und der alten Eidgenossenschaft die als Burgunderkriege in die Geschichte eingegangen sind und die zu seinem Tod und zum Untergang seines Reiches fuhrten Karl verhandelte 1473 in Trier mit dem Kaiser Friedrich III uber die Erhohung seines erweiterten Herzogtums zu einem neuen Konigreich Burgund Zudem strebte er nach dem Titel des Rex Romanorum der ihn zum Nachfolger als Kaiser empfohlen hatte Friedrich verlangte im Gegenzug die Vermahlung von Karls einziger Erbin Tochter Maria mit seinem Sohn Maximilian was Karl jedoch ablehnte In der Folge griff er Neuss am Rhein an mit dem Ziel die wichtige Bischofsstadt Koln zu erobern und von da aus die rheinischen Stadte sudwarts einzunehmen Unter Einfluss des franzosischen Konigs Ludwig XI loste Herzog Siegmund 1474 die an den burgundischen Hofe verpfandeten Gebiete im Elsass und im Breisgau mit einem Kredit der Stadte um Basel aus Die Eidgenossenschaft schloss mit Siegmund ein dauerhaftes Bundnis ab die sog Ewige Richtung In der Folge erklarten die Eidgenossen Burgund den Krieg und erweiterten diesen auf das Herzogtum Savoyen als sich dieses weigerte auf Druck der Verbundeten in Bern und Freiburg seinerseits gegen Burgund den Krieg zu eroffnen Um Verstarkungen der Burgunder aus der Lombardei zu verhindern besetzten Bern und Freiburg in der Folge die burgundische Freigrafschaft und die savoyische Waadt wahrend der mit Bern verbundete Bischof von Sitten das Unterwallis besetzte 1476 unternahm Karl von der Freigrafschaft Burgund aus einen Feldzug gegen das Territorium der Eidgenossen Ziel war vor allem die Unterwerfung der Stadte Bern und Freiburg Zu Karls Aufgebot gehorten zahlreiche Bogenschutzen ausserdem verfugte sein Heer uber hunderte Kanonen Hinzu kamen Armbrustschutzen schwere Reiterei und einige Soldaten die mit fruhen Arkebusen ausgerustet waren Zuerst plante Karl gegen Bern vorzugehen das er zu Recht als treibende Kraft hinter der anti burgundischen Liga erkannte Am 28 Februar 1476 nahm er nach kurzer Belagerung die Stadt Grandson am Neuenburger See ein und liess die eidgenossische Besatzung von 412 Mann die sich auf die Zusicherung freien Geleits ergeben hatte an den Baumen aufknupfen Die kurze Zeit der Belagerung hatte Bern genutzt um ein grosseres Aufgebot zusammenzustellen und Karl entgegenzuziehen Am 2 Marz 1476 kam es in der Schlacht bei Grandson zum ersten grossen Treffen bei dem Karls Truppen eine erste Niederlage im Kampf gegen die eidgenossische Infanterie hinnehmen mussten Den Eidgenossen gelang die Erbeutung von uber 400 burgundischen Geschutzen Mangels Kavallerie konnten die Eidgenossen den fliehenden Burgundern jedoch nicht nachsetzen was es Karl erlaubte mit nur zirka 1000 Mann Verlusten aus dieser Schlacht herauszukommen von einem Heer von zirka 20 000 Mann Karl konnte seine zwar geschlagenen aber nicht vernichteten Truppen sammeln und neu ordnen Bern als treibende Kraft hinter dem anti burgundischen Bundnis versuchte vergeblich die Eidgenossenschaft dazu zu bewegen nach der Schlacht bei Grandson den geschlagenen Burgundern nachzusetzen und die Waadt zu besetzen Selbst als Karl bereits in Lausanne wieder ein neues Heer sammelte und sich offensichtlich fur einen neuen Feldzug gegen Bern rustete versagten die Eidgenossen jeder Praventivaktion ihre Unterstutzung Als symbolische Massnahme wurden rund 1000 Mann unter dem Hauptmann und spateren Zurcher Burgermeister Hans Waldmann in die Stadt Freiburg gelegt Fur den Fall dass der Herzog von Burgund in ihr Gebiet einfallen sollte erhielt die Stadt Bern aber die Zusicherung dass weitere eidgenossische Truppen ihr zu Hilfe kommen wurden Am 14 Oktober 1475 willigte Freiburg i Ue auf das Drangen der Berner ein gegen den Rat der Eidgenossen zusammen mit Bern die Stadt Murten zu besetzen Bereits am folgenden Tag standen Bern und Freiburg vor Murten Bern forderte von Murten sich freiwillig zu ergeben und Berner zu werden Andernfalls mussten sy darumb liden dass inen an Lib und Gut ubel keme Auf das Versprechen von Freiburg dass Murten selbstandig bleiben durfe wenn es sich ergebe gaben die Murtener ihren Widerstand auf forderten jedoch dass nur eine Besatzung von Freiburgern unter dem Kommando von Wilhelm Perrotet stationiert werde Nach der Schlacht bei Grandson stationierte Bern eine Garnison von 1500 Mann unter Adrian I von Bubenberg in der gut befestigten Stadt um die dort stationierte Freiburger Garnison zu unterstutzen Damit waren beide Wege nach Bern uber Freiburg und Murten fur Karl vorlaufig gesperrt Ohne eine Belagerung einer der beiden Stadte war Bern nicht zu erreichen Auf diese Weise war sichergestellt dass bei einem Angriff auf Bern genugend Zeit fur einen Zuzug der Eidgenossen zur Verteidigung der Stadt zur Verfugung stehen wurde Die Schlacht bei Murten Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan 1879 Die Heere Karls des Kuhnen und der Eidgenossen Bearbeiten nbsp Jakob von Savoyen Graf von Romont Kommandant des 4 burgundischen Korps nbsp Anton Bastard von Burgund Kommandant des burgundischen Reservekorps nbsp Reiterstandbild von Hans Waldmann Hauptmann der Zurcher bei MurtenKarl der Kuhne besass das modernste Heer im damaligen Europa Es war ein Soldnerheer bestehend aus Infanterie Kavallerie und Artillerie Bei der Infanterie sind die englischen Bogenschutzen zu erwahnen die einen hervorragenden Ruf genossen Karl verfugte ausserdem uber die modernste Artillerie Europas Im Mai 1476 erliess Herzog Karl in Lausanne eine Militarordonnanz zur Neuorganisation seines Heeres in vier aktive und ein Reservekorps Kommandeure der vier aktiven Korps waren der Herzog von Afry der Prinz von Tarent der Graf von Marle und Jakob von Savoyen Graf von Romont Das Reservekorps wurde von Anton Bastard von Burgund gefuhrt Die Eidgenossen und ihre Verbundeten hatten ihre eigene Kampftaktik die sich seit den ersten Schlachten gegen die Habsburger im 14 Jahrhundert herausgebildet hatte Im Kampf gegen schwere Reiterei und gepanzerte Kampfer formierten sie sich zu Gewalthaufen Als wichtige Neuerung konnten sie erstmals in Grandson mit etwa 5 m langen Spiessen aus Eschenholz eine Art Igelwand bilden welche von der Kavallerie nicht durchbrochen werden konnte Machiavelli verglich diese Kampftaktik der Eidgenossen mit der griechischen Phalanx damals wurde zeitweise eine ahnliche Waffe die Sarissa verwendet Eine wichtige Waffe der Eidgenossen war die seit Morgarten bewahrte Halbarte eine kurzere Stangenwaffe mit durchschlagender Wirkung Handfeuerwaffen kamen auf beiden Seiten zum Einsatz waren aber wegen der Unausgereiftheit des Zundungsmechanismus und der Zielungenauigkeit von untergeordneter Bedeutung Nach der Schlacht bei Grandson erliess die eidgenossische Tagsatzung am 18 Marz 1476 erneut eine Kriegsordnung Ziel war die Starkung des Zusammenhalts der Truppe im Feld um eine vermehrte Zusammenfassung aller Krafte auf das Hauptziel einer Schlacht zu erreichen namlich die vollige Vernichtung der gegnerischen Streitmacht Insbesondere wurde es untersagt Kriegsgefangene zu machen um Losegeld zu erhalten Es hatte sich namlich gezeigt dass die Kampfer dadurch stark abgelenkt wurden und die Masse der Feinde deshalb entfliehen konnte Hauptschwache der Eidgenossen blieb der fehlende Oberbefehl Jede Truppe hatte ihre eigenen Fuhrer es gab lediglich eine Versammlung der Hauptleute die uber Strategie und Taktik entschied Die Belagerung von Murten Bearbeiten nbsp Die Belagerung von Murten durch Karl den Kuhnen 1476 Amtliche Luzerner Chronik 1513Nach der Niederlage bei Grandson fluchtete Karl nach Lausanne Der Furstbischof von Lausanne stand unter dem Einfluss der Herzoge von Savoyen die mit Karl verbundet waren In Lausanne sammelte Karl in kurzer Zeit auf der Plaine du Loup ein neues Heer Insbesondere musste er seine ganze Artillerie neu aufbauen die er bei Grandson verloren hatte Im Juni stiess er durch die Waadt in Richtung Bern vor Der Weg uber Grandson Neuenburg kam nicht in Frage weshalb er sein Heer sudlich des Neuenburger Sees vorstossen liess Grundsatzlich gab es zwei Wege auf denen ein grosses Heer mit Tross und Artillerie nach Bern gelangen konnte Entweder uber Payerne Murten oder uber Romont Freiburg Beide Stadte waren mit Garnisonen versehen Weshalb sich Karl schliesslich fur den Weg uber Murten entschloss ist ungeklart Wahrscheinlich war ein Zusammenstoss seiner Vorhut mit einer Abordnung der Besatzung von Murten bei Avenches dafur entscheidend Am 9 Juni traf Karl vor Murten ein An den folgenden zwei Tagen liess er die Stadt durch sein langsam eintreffendes Heer umzingeln und eine Belagerung aufbauen Um nach Bern zu gelangen war diese Belagerung zwar nicht unbedingt notig die Strasse lag etwas sudlich der Stadt es ware aber zu riskant gewesen bei einer Belagerung Berns die 2000 Berner aus Murten im Rucken zu wissen Die Aufstellung der burgundischen Truppen ist genau uberliefert Drei Korps lagen um Murten zwei Korps als Reserve im burgundischen Lager sudlich und ostlich des Bois Domingue einer dominierenden Anhohe in der Ebene vor Murten auf der das Hauptquartier Karls des Kuhnen lag Bodemunzi die spatere Bezeichnung der Anhohe entstammt nicht etwa wie weithin angenommen dem schweizerdeutschen z bode muend si zu Boden mussen sie sie ist nur eine Abwandlung des franzosischen Bois Domingue In ostlicher Richtung liess Karl ein mit Artillerie bestucktes Hindernis errichten das in der Schweizer Geschichte den Namen Grunhag erhalten hat Damit sollte das Belagerungsheer vor einem Uberraschungsangriff aus Bern geschutzt werden Der Herzog von Burgund liess am 12 Juni zudem Voraustrupps in Richtung Bern marschieren um die Bruckenkopfe Laupen uber die Sense und Gummenen uber die Saane zu erobern Diese Vorstosse wurden von Bern aber blutig zuruckgewiesen Mit dem Vorstoss auf bernisches Gebiet traten nun die Hilfsvertrage mit der Eidgenossenschaft in Kraft In der Zwischenzeit hatte die Belagerung der Stadt begonnen und die Artillerie hatte bereits einige Turme zerstort Die Belagerten leisteten unter der energischen Leitung Adrians I von Bubenberg heftigen Widerstand Bern hatte praktisch die gesamte erbeutete Artillerie aus Grandson nach Murten gebracht weshalb die Belagerung sich fur die Burgunder zu einem verlustreichen Unternehmen entwickelte Der anhaltende Widerstandswille wurde auch durch das Beispiel des Schicksals der Besatzung von Grandson gestutzt es war von vornherein klar dass die Besatzungstruppe eine Niederlage nicht uberleben wurde Dennoch war die Lage angesichts der starken Belagerungsgeschutze auf langere Sicht aussichtslos Der schwerste Angriff erfolgte am Abend des 18 Juni Die Verbindung mit Bern konnte uber den Seeweg jedoch gehalten werden und Adrian von Bubenberg schrieb nach Bern dass ein solcher Angriff nur schwer nochmals abgewendet werden konne Das Lager der Berner von 5 000 6 000 Mann lag bei Ulmiz wo ab dem 19 Juni nach und nach Truppen aus dem bernischen Herrschaftsgebiet aus der Eidgenossenschaft und von den Verbundeten z B aus Thun eintrafen Die Stadt Thun erhielt als Dank von Bern anstatt des schwarzen einen goldenen Stern in ihr Wappen Von der Schweizer Geschichtsschreibung werden diese Zuzugler oft vergessen Neben dem Grafen von Greyerz und dem Herzog Rene II von Lothringen waren Kontingente der Stadte Strassburg Colmar Schlettstadt und Rottweil sowie das Kontingent der vier vorderosterreichischen Waldstadte und der Grafschaft Hauenstein zugezogen Besonders wertvoll war fur die Eidgenossen die lothringische Reiterei da sie selbst uber keine nennenswerte Kavallerie verfugten Zuletzt trafen rund 2000 Zurcher unter der Fuhrung von Hans Waldmann 1 nach einem legendaren dreitagigen Gewaltmarsch in der Nacht auf den 22 Juni in Ulmiz ein Die Eidgenossen planten die Schlacht am Zehntausend Ritter Tag dem 22 Juni zu schlagen da ihre mangelhafte Lebensmittelversorgung eine langere Wartezeit nicht zuliess Ihr Heer umfasste mit den Verbundeten rund 22 24 000 Mann davon rund 1800 Berittene Das burgundische Heer war mit rund 22 500 Mann etwas kleiner und inhomogener auch weil darunter zahlreiche Nichtkampfende waren Dafur verfugten die Truppen Karls uber weit bessere Bewaffnung In den Waldern ostlich von Murten versammelten sich die Eidgenossen mit lothringischen Reitern unter dem Kommando von Hans von Hallwyl und Hans Waldmann Die Schlacht Bearbeiten nbsp Chronik von Johannes Stumpf 1554Die burgundischen Aufklarungstruppen hatten das Herankommen der Eidgenossen zwar wahrgenommen doch Karl ignorierte alle Warnungen nachdem er am 21 Juni personlich das eidgenossische Lager in Augenschein genommen hatte und mehrmals vergeblich in die verregneten Stellungen einrucken liess So hatten die Eidgenossen den Vorteil des Uberraschungsmoments auf ihrer Seite Am Morgen des 22 Juni erkundete ein 1 300 Mann starker berittener Spahtrupp unter Wilhelm Herter Friedrich von Fleckenstein und Veltin von Neuenstein in aller Fruhe das Terrain und die burgundischen Stellungen Der Spahtrupp wurde zwar bemerkt kehrte aber von burgundischer Seite unbehelligt ins Holz zuruck einer der Fehler die Galeatto einer von Karls Offizieren spater auflistete Petermann Etterlin als Augenzeuge berichtete das weitere Vorgehen denn da man kam zu dem Holz da begann man anfangen die Ordnungen zu machen da war ein strenger notfester Ritter genannt Herr Wilhelm Herter der damals 1475 1476 beiden Herren von Osterreich und Lothringen Dienstmann war der ward zu einem obersten Hauptmann gesetzt der fing an und machet und ordnet die Ordnung Danach schlug Oswald von Thierstein eine Reihe von Fuhrungsleuten zum Ritter Die Zeitverzogerung erregte so nachhaltigen Unmut dass mehrere der so Geritterten spater ihren Titel nicht in Anspruch nahmen Hans Waldmann dagegen wurde nach einer Angabe Gerold Edlibachs von Wilhelm Herter erst nach der Schlacht zum Ritter geschlagen Um 12 00 Uhr des 22 Juni 1476 versammelten sich die Eidgenossen in Schlachtordnung und begannen den Vormarsch durch den Birchenwald der den Galmwald und das Murtenholz verbindet Im Angesicht des Feindes wurde das Schlachtgebet verrichtet Laut mehreren Berichten habe der die ganze Nacht anhaltende Regen um diese Zeit aufgehort und die Sonne wurde als gutes Zeichen aufgefasst Zu diesem Zeitpunkt lagen in der burgundischen Stellung nur die Artillerie und drei Ordonnanzkompanien Die ganzseitige Abbildung der Schlacht im Zurcher Schilling zeigt das Schlachtgeschehen uber mehrere Zeitpunkte und aus Sicht beider Parteien Die Kirchturmuhr von Murten zeigt den Schlachtbeginn an 12 00 Uhr Als Houptsecher steht die Niedere Vereinigung erkennbar an ihren Bannern im Zentrum Die auf Grund des Bundnisfalles involvierten Eidgenossen ebenfalls an ihren Bannern erkennbar stossen von links oben hinzu Die Hauptleute der grossen Abteilungen sind an ihren roten Jacken zu erkennen Die Eidgenossen links oben werden von Hans Waldmann den Spiess nach sich ziehend angefuhrt Rechts von ihm eine Halbarte schulternd lauft Kaspar von Hertenstein Darunter schreitet im Harnisch mit der Armbrust Hans von Hallwyl Weiter links am unteren Rand der Niederen Vereinigung kampft Wilhelm Herter mit dem Spiess ganz in Rot gekleidet und einen federgeschmuckten Hut tragend Wilhelm Herter ist durch seinen ihm folgenden schwarz uniformierten Gardisten zweifellos identifizierbar Oben rechts in der Gruppe fuhrt Oswald von Thierstein erkennbar an seinem Federbusch die Reiterei an Die fliehenden Burgunder und die Belagerungstruppen des Herzogs von Savoyen sind nicht differenziert dargestellt Auf der zeitnahesten Abbildung der Schlacht von Murten dem Holzschnitt des Meisters B in der Pfettisheim schen Reimchronik von 1477 steht Wilhelm Herter erkennbar an der Hutfeder rechts neben dem Berner Bannertrager Der Kampf begann mit einer Kanonade und einem Schutzenfeuergefecht Laut dem Chronisten Petermann Etterlin stiess die Reiterei durch den dichten Pulverrauch vor musste allerdings auf die Vorhut warten die entlang der Strasse vormarschierte Da das Feuer aber zu hoch lag wurden nur wenige Reiter getroffen Zunachst gelang der Vorhut der Durchbruch durch den Grunhag eine Palisade nicht da sich die rund 2 000 dort stationierten Burgunder vehement zur Wehr setzten Mehreren Berichten zufolge scheiterte der erste Angriff Wahrend die burgundische Reiterei trotz der Uberzahl der Eidgenossen angriff gelang den Schwyzern unter Fuhrung ihres Landammanns Dietrich in der Halden eine Umgehung des Grunhages Vermutlich waren sie aus der Vorhut der ersten Angriffswelle rechts ausgebrochen und durch den tiefen sogenannten Burggraben der Artillerie in den Rucken gefallen Zur selben Zeit wurde im burgundischen Lager Alarm gegeben Ungefahr 4000 herbeieilende Truppen konnte Troylo da Rossano noch sammeln um sie in die Schlacht zu werfen Doch der Gewalthaufen der Eidgenossen war bereits auf den Grunhag zu gelaufen und hatte ihn niedergedruckt In der Panik feuerten die Burgunder ihre Buchsen viel zu fruh ab Nun konnte die Masse der Halpartiere ungefahr 15 000 uber das burgundische Lager herfallen Die Vorhut ging sudlich von Murten gegen das II Korps der Lombarden los und drangte sie in den See Die Garnison der Stadt Murten unternahm ebenfalls einen Ausfall gegen die Lombarden und versuchte mit zwei Schiffen die schwimmend Fluchtenden zu toten Die Reiterei griff wahrend der Gewalthaufen auf das Lager bei Meyriez losging die Stellungen des Herzogs auf dem Bodemunzi an Die englischen Bogenschutzen und die Bogenschutzen der Garde versuchten hier noch Widerstand zu leisten doch wurden sie von der Reiterei uberrumpelt und ihre Hauptleute Grimberghe und Georges de Rosimbois fanden ebenfalls den Tod Inzwischen versammelte Karl der Kuhne den Rest seiner Truppen wahrscheinlich die Berittenen des I und III Korps zur Flucht Die Beute fiel in Murten weitaus geringer als in Grandson aus scheint aber dennoch beachtlich gewesen zu sein Die eindrucksvollen Reste der sogenannten Burgunderbeute konnen noch heute zerstreut vor allem in historischen Museen der Schweiz Osterreichs und Deutschlands besichtigt werden Das bedeutendste Konvolut findet sich im Historischen Museum in Bern Fur die sterblichen Uberreste der ums Leben gekommenen Soldaten wurde 1485 das Beinhaus zu Murten errichtet das bis 1798 bestand Konsequenzen Bedeutung Bearbeiten nbsp Festaktie zur Finanzierung der Murten Schlacht Feier im Juni 1876Mit dem Sieg in der Entscheidungsschlacht der Burgunderkriege bereiteten die Eidgenossen das Ende des burgundischen Staates vor Sie ebneten Frankreich den Weg zur Vormacht in Westeuropa und das Haus Osterreich konnte als Folge seine Besitzungen in den Niederlanden erwerben Die Eidgenossen etablierten sich dank der Uberlegenheit ihrer Fusstruppen als europaische Militarmacht und wurden von nun an haufig in fremde Dienste als Soldner angeworben Die Geschichte der schweizerischen Soldner begann in dieser Zeit und dauerte bis zum Krimkrieg an Zum Andenken an diesen Sieg etablierte sich der 22 Juni in vielen eidgenossischen Orten als Schlachtfeiertag Die Legende des Murtenlaufers BearbeitenEine Legende berichtet uber einen eidgenossischen Laufer der ahnlich wie der ebenso sagenhafte Pheidippides mit einem Lindenzweig in der Hand die Strecke von Murten nach Freiburg zirka 17 km ohne Unterbrechung lief um den Ausgang der Schlacht zu verkunden Nach seiner Ankunft konnte er noch die Worte Sieg Sieg verkunden und brach anschliessend tot zusammen An dieser Stelle wurde ein Baum gepflanzt die sogenannte Murtenlinde die nach ihrem Absterben 1985 durch ein Denkmal vor dem Rathaus ersetzt wurde Aus der Murtenlinde konnte man siebzehn Abkommlinge zuchten von denen man heute in Murten und in Freiburg je einen jeweils auf dem Rathausplatz besichtigen kann 2 Dem Laufer zu Ehren wird seit 1933 jedes Jahr der Murtenlauf durchgefuhrt Gedenkstatte Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Panoramabild 10 m 100 m der Schlacht bei Murten von Louis Braun 1893 941481 wurde am Standort 46 9199 7 09991 440 Koordinaten 46 55 12 N 7 6 0 O CH1903 574199 196589 des heutigen Schlachtdenkmals in Merlach ein Beinhaus errichtet welches im Jahre 1798 durch die Truppen Napoleons wieder zerstort wurde Erst 1822 wurde auf Beschluss des Staatsrats das heutige Denkmal errichtet Das Schlachtdenkmal ist ein 18 Meter hoher Obelisk aus 34 sich nach oben verjungenden Steinblocken und tragt die Inschrift VICTORIAM XXII JUN MCCCCLXXVI PATRUM CONCORDIA PARTAM NOVO SIGNAT LAPIDE RESPUBLICA FRIBURG MDCCCXXII In allen Jahren die mit der Zahl 6 enden gedenkt Murten der Schlacht mit einem Marsch vom Berntor zum Schlachtdenkmal und einer Kranzniederlegung 3 Das Panorama der Schlacht bei Murten BearbeitenDie Gebruder Adelrich und Martin Gyr aus Einsiedeln waren die Initianten der Zurcher Panoramagesellschaft welche 1893 die Schlacht bei Murten beim bekannten Panorama und Militarkunstler Louis Braun in Munchen in Auftrag gab Das Panorama wurde am 27 August 1894 in Zurich eroffnet An Spitzentagen zahlte man uber 800 Eintritte Das Publikumsinteresse flaute jedoch bald ab Ab 1897 wurde die Schlacht bei Murten im Grand Panorama de Jonction in Genf ausgestellt wo es bis 1904 langstens bis 1909 als die Rotunde abgebrochen wurde blieb 4 Siehe auch BearbeitenListe von Schweizer Schlachten BurgunderblutalgeLiteratur BearbeitenBenjamin Geiger Die Burgunderkriege Die Schlachten von Grandson und Murten 1476 In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 16 2012 Heft 43 S 3 32 Gerrit Himmelsbach Je lay emprins ich habs versucht Murten 22 Juni 1476 In Stig Forster Markus Pohlmann Dierk Walter Hrsg Schlachten der Weltgeschichte Von Salamis bis Sinai Munchen 2001 S 109 122 Georges Grosjean Die Murtenschlacht Analyse eines Ereignisses In Die Murtenschlacht Eine Schweizer Ereignis in Europas Geschichte zwischen Mittelalter und Neuzeit 1476 1976 Internationales Kolloquium zur 500 Jahr Feier der Schlacht bei Murten Murten 23 25 April 1976 Archiv des historischen Vereins des Kantons Bern 60 Bern 1976 S 35 90 Hans Rudolf Kurz Schweizerschlachten Zweite bearbeitete und erweiterte Auflage Francke Bern 1977 ISBN 3 7720 1369 4 Gottlieb Friedrich Ochsenbein Die Urkunden der Belagerung und Schlacht von Murten 1876 Digitalisat im Internet Archive Theodor Schon Wilhelm Herter von Herteneck In Reutlinger Geschichtsblatter 5 1894 S 96 Franz Ludwig Haller von Konigsfelden Darstellung der merkwurdigsten Schweizer Schlachten vom Jahre 1298 bis 1499 nach den Grundsatzen der Strategie und Taktik 1820 S 331ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Murten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christian Folini Murten Schlacht bei In Historisches Lexikon der Schweiz murtenpanorama ch Das Panorama der Schlacht bei Murten Schlacht von Murten Virtuelles Seeland Museum Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Schelle Karl der Kuhne Burgund zwischen Lilienbanner u Reichsadler Magnus Verlag Essen 1981 ISBN 3 88400 103 5 S 206 Schwestern der neuen Murtenlinde Freiburger Nachrichten am 21 Juni 2014 abgerufen am 1 Mai 2017 Der Obelisk ist herausgeputzt Freiburger Nachrichten am 21 Juni 2016 abgerufen am 22 Dezember 2020 Ueli Fritz und Heinz Schwarz Grosspanoramen und ihre Gesellschaften in der Schweiz In Kulturguterdienst Hrsg Patrimoine fribourgeois Freiburger Kulturguter Sondernummer Das Murtenschlachtpanorama Nr 7 1997 S 41 Normdaten Sachbegriff GND 4209175 5 lobid OGND AKS LCCN sh85087215 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Murten amp oldid 239082102