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Die Sarissa gr sarisa pl Sarissen war ein Spiess mit holzernem Schaft der von makedonischen und hellenistischen Heeren vom 4 Jahrhundert v Chr bis zur Unterwerfung der Diadochenreiche durch die Romer eingesetzt wurde Ihre Lange von bis zu sechs Metern machte sie zum wesentlichen Element der makedonischen Phalanx Die Erfindung der Sarissa wird haufig Philipp II von Makedonien dem Vater Alexanders des Grossen zugeschrieben Tatsachlich war die Entwicklung dieser Waffe jedoch ein langerer Prozess Bereits im Korinthischen Krieg verwendeten die Athener lange Spiesse um die Spartaner auszubremsen und sie so verwundbar gegenuber mit Speeren bewaffneten Peltasten zu machen Sarissa Waffe AngabenWaffenart StangenwaffeVerwendung Kriegswaffe Hopliten ReitertruppenEntstehungszeit ca 350 v Chr Einsatzzeit ab ca 350 v Chr Ursprungsregion Urheber Makedonien Philipp II Makedonien Verbreitung Makedonien DiadochenreicheGesamtlange ca 600 cmKlingenlange ca 30 cmGewicht 6 kg 8 kgGriffstuck Holz Leder MetallListen zum ThemaKonstruktion BearbeitenDie exorbitante Lange wurde durch Verwendung des Holzes der Kornelkirsche moglich das in Makedonien haufig zur Konstruktion von Waffen verwendet wurde und als besonders fest und leicht galt Dies bedeutete dass die Sarissen fuhrbar blieben und beim Zusammenprall der Heere nicht unmittelbar zersplitterten Wie die meisten antiken Stangenwaffen hatte die Sarissa an beiden Enden Spitzen Mit dem unteren Ende konnte die Waffe im Boden verankert werden um dem feindlichen Ansturm standzuhalten Moglicherweise konnte es auch von Kampfern in den hinteren Reihen der Phalanx verwendet werden um in der Vorwartsbewegung auf gesturzte Gegner einzustechen Das untere Ende war oft mit metallenen Gegengewichten beschwert um den Tragern die Balance zu erleichtern Der Schaft der Waffe konnte aus zwei mit einer Metallmanschette zusammensetzbaren Teilen gefertigt werden um den Transport zu erleichtern Bei einer Lange von funf bis sechs Metern hatte die Sarissa ein Gewicht von etwa sechs bis acht Kilogramm Einsatz Bearbeiten nbsp Alexanderschlacht Mosaik Pompeji ca 150 100 v Chr mit Sarissen der Phalanx im Hintergrund und Alexander und seiner Kavallerie mit Sarissen von links angreifendMit Sarissen ausgerustete Infanterie konnte auf Grund des zweihandigen Einsatzes der Waffe nur kleine an der Schulter befestigte Schilde tragen Daher wurde versucht mit Hilfe der in den hinteren Reihen der Phalanx aufrecht getragenen Lanzen Pfeile und andere Geschosse des Gegners abzulenken Die Waffe war sehr schwer zu handhaben und innerhalb des Truppenverbandes kaum individuell zu bewegen Ein Gegner der durch den Wald der Spitzen hindurchkam konnte aus der Nahe kaum noch abgewehrt werden also sollten die Feinde auf grossem Abstand gehalten werden wofur die Technik optimiert wurde z B durch den integrierten Einsatz verschieden bewaffneter Truppenteile Die Romer fanden nach anfanglichen Schwierigkeiten schnell Mittel und Wege mit Sarissen bewaffnete Phalangen zu besiegen insbesondere durch den Einsatz flexiblerer Einheiten siehe Makedonische Phalanx Den Romern unterlegen Leichte Reiterei die mit Sarissen ausgestattet war wurden Sarissophoren griech Sarisoforoi Sarissentrager genannt Die Sarissa wurde von Reitern im Schwerpunkt gefuhrt so dass eine effektive Lange von 2 5 bis drei Metern erreicht wurde wobei die linke Hand zum Lenken des Pferdes frei blieb Diese Art des Einsatzes ist auf dem Alexandermosaik dargestellt Literatur BearbeitenMarcus Junkelmann Die Reiter Roms Teil 3 Zubehor Reitweise Bewaffnung Philipp von Zabern Mainz 1992 ISBN 3 8053 1288 1 Kulturgeschichte der Antiken Welt 53 Peter Connolly Greece and Rome at War New and revised edition Greenhill Books u a London u a 1998 ISBN 1 85367 303 X Anabasis von Arrian VII 4 4 6 5 Normdaten Sachbegriff GND 4179124 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sarissa Waffe amp oldid 212640848