www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt das geographische Gebiet Makedonien bzw Mazedonien Zu weiteren Bedeutungen siehe Mazedonien Geographisches MakedonienHeutige Aufteilung Griechisches Makedonien im Suden Nordmazedonien im Nordwesten Bulgarisches Makedonien im Nordosten Kleinere Gebiete Pustec und Golloborda Albanien Gora Kosovo Prohor Pcinjski Serbien Makedonien oder Mazedonien griechisch Makedonia Makedonia mazedonisch und serbisch Makedoniјa Makedonija bulgarisch Makedoniya Makedonija turkisch Makedonya albanisch Maqedonia ist ein geographisches und historisches Gebiet auf der sudlichen Balkanhalbinsel Heute umfasst das Gebiet die Region Makedonien in Nord Griechenland die Republik Nordmazedonien sowie die Oblast Blagoewgrad in Sudwest Bulgarien Weitere kleinere Teile gehoren zu Sud Kosovo Sud Serbien und Sudost Albanien Die Grosse des als Makedonien bezeichneten Gebietes anderte sich mehrmals im Lauf der Geschichte seit das antike Konigreich Makedonien Gestalt annahm und expandierte Im Mittelalter und im Osmanischen Reich war der Name Makedonien fur diese Region ausser Gebrauch Erst mit dem Erstarken des Philhellenismus und des griechischen Nationalismus Mitte des 19 Jahrhunderts wurde er wiederbelebt 1 2 3 Er diente nun zur Bezeichnung einer geographischen Region und wurde auf Landkarten eingetragen 4 Das damalige Verstandnis der Ausdehnung von Makedonien entsprach ungefahr dem heutigen Die Balkankriege von 1912 13 beendeten die Herrschaft des Osmanischen Reiches und fuhrten zur Aufteilung des Gebiets auf verschiedene Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altertum ca 1400 v Chr bis 600 n Chr 1 2 Makedonien im Mittelalter 582 1371 1 3 Makedonien als Teil des Osmanischen Reichs 1371 1912 1 3 1 Eroberung durch das Osmanische Reich 1 3 2 Autonomiebestrebungen 1 4 Aufteilung der Region 1 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 5 1 Die Region im Kalten Krieg 1 5 2 Anerkennung der mazedonischen Nation in Jugoslawien 1 6 Die Region nach dem Zerfall Jugoslawiens 1990 bis heute 1 6 1 Unabhangigkeit der Republik Mazedonien 1 6 2 Die Namensfrage 1 6 3 Ethnische Konflikte in der Republik Mazedonien 2000 2 Bevolkerung 3 Makedonische Kultur 3 1 Literatur 3 2 Musik 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAltertum ca 1400 v Chr bis 600 n Chr Bearbeiten Der Stern von Vergina soll das Emblem der makedonischen Konigsdynastie zur Zeit Philipps II und Alexanders des Grossen gewesen sein Die Frage wie griechisch die antiken Makedonen waren hat auch heute noch politische Brisanz 5 Viele heutige Griechen erheben den Anspruch Alexander der Grosse und die ubrigen Makedonen seien Hellenen und Makedonien sei damals wie heute ein Teil Griechenlands gewesen weshalb die Selbstbezeichnung des modernen slawisch gepragten Staates Nordmazedonien als Makedonien bzw Mazedonien vielfach als Provokation empfunden wird Dies beeinflusst auch die wissenschaftliche Diskussion Das Gebiet des spateren Makedonien war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt Einer umstrittenen Forschungsansicht zufolge sind die Makedonen gemeinsam mit den Nordwestgriechen um 1200 v Chr in das Gebiet eingewandert und haben sich dort angesiedelt Einige antike Historiker beschreiben die Makedonen hingegen als eine Mischbevolkerung aus Phrygern Thrakern und Illyrern die nicht als ein griechischer Stamm eingewandert seien Viele Forscher sehen die antiken Makedonen als nordgriechischen Stamm an der sich aufgrund enger Kontakte zu Thrakern und Illyrern kulturell von den ubrigen Griechen unterschied doch wird dies nach wie vor von einer grossen Minderheit bezweifelt die darauf hinweist dass antike Quellen bis zu Strabon die Makedonen oftmals ausdrucklich nicht als Griechen betrachteten sondern als Barbaren siehe unten oder in ihrer Einordnung schwankten Es gibt Argumente fur beide Positionen So hielt ein Autor wie Hesiod die Makedonen fur einen griechischen Stamm doch zugleich war den Makedonen bis zum Beginn des Hellenismus die Teilnahme an panhellenischen Wettkampfen wie insbesondere den Olympischen Spielen untersagt lediglich fur die makedonische Konigsdynastie der Argeaden machte man eine Ausnahme Umgekehrt hatte noch im spaten 4 Jahrhundert v Chr Eumenes von Kardia mit Akzeptanzproblemen bei seinen makedonischen Soldaten zu kampfen da sich diese nicht von einem Griechen kommandieren lassen wollten 6 Auch uber die makedonische Sprache gibt es unterschiedliche Auffassungen denn die Quellenlage ist unergiebig und vielleicht starb das Makedonische bereits in der Antike aus Die Makedonen sprachen eine indogermanische Sprache die wahrscheinlich zum Westzweig des Balkanindogermanischen zu rechnen ist und mit dem Griechischen zumindest verwandt war 7 Diese Auffassung ist unter Sprach und Geschichtswissenschaftlern etwa Ivo Hajnal Hermann Bengtson Nicholas G Hammond und Robert Malcolm Errington die verbreitete Ansicht Vor dem 19 Jahrhundert gab es niemals einen griechischen Nationalstaat sondern die durch gemeinsame Kultur Religion und Sprache verbundene Gemeinschaft der griechischen Klein und Stadtstaaten Von besonderer Bedeutung war daher die bereits erwahnte Teilnahme von Angehorigen des makedonischen Konigshauses an den Olympischen Spielen die in klassischer Zeit nur Griechen gestattet war Sie ist erstmals fur Konig Alexander I bezeugt der um 500 v Chr noch vor seinem Regierungsantritt als junger Mann in Olympia zugelassen wurde da er die dortigen Priester uberzeugen konnte er sei Nachfahre von Herakles und Achilleus und daher Grieche 8 408 v Chr siegte das Viergespann des makedonischen Konigs Archelaos I im olympischen Wagenrennen Diese Anerkennung des Griechentums bezog sich aber wie gesagt ausschliesslich auf die Konigsfamilie nicht auf die Makedonen als Volk Dies verdeutlicht auch die Rede an den Makedonenkonig Philipp II die der Athener Isokrates im Jahr 346 veroffentlichte und dem Herrscher ubersandte Darin erklart er Philipps Vorfahren hatten als Griechen die Herrschaft uber ein nichtgriechisches Volk die Makedonen errungen fur dieses barbarische Volk sei eine Monarchie angemessen von Griechen hingegen werde diese Herrschaftsform grundsatzlich nicht ertragen denn Barbaren musse man zwingen Griechen hingegen uberzeugen 9 All dies deutet darauf hin dass die antiken Makedonen aus Sicht der Zeitgenossen eine Art Halbbarbaren waren denen man je nach Kontext und Intention ihr Griechentum absprechen konnte Die Frage ob die Makedonen Griechen waren ist daher beim heutigen Forschungsstand nicht abschliessend zu beantworten auch wenn Forscher wie Hans Ulrich Wiemer uberzeugt sind dass sie Griechen gewesen seien denen aber besonders in athenischen Quellen vor allem bei Demosthenes aus politischen Grunden das Hellenentum abgesprochen worden sei Philipp II Konig Makedoniens 359 336 v Chr Das Makedonische Reich unter Philipp II Lange war Makedonien nur eine unbedeutende Region Den Grundstein zur Grossmachtstellung legte erst Konig Archelaos I 413 399 v Chr Unter seiner Herrschaft zog es viele griechische Gelehrte und Kunstler an seinen Hof Ein weiterer bedeutender Konig war Perdikkas II ein Zeitgenosse des Thrakerkonigs Sitalkes Zur fuhrenden Macht im antiken Griechenland wurde Makedonien binnen weniger Jahre jedoch erst ab 356 v Chr durch Konig Philipp II Er konnte Ober und Niedermakedonien erstmals fest verbinden indem er mehrere makedonische Kleinkonige unterwarf und ihre Kinder als Geiseln an seinem Hof erziehen liess er organisierte auch das Heer neu und begann den makedonischen Einflussbereich durch Eroberungen und Unterwerfungen auszuweiten Die Ausweitung des makedonischen Herrschaftsbereichs unter Philipp II brachte das Konigreich Makedonien rasch in Konflikt mit Athen das seine Interessen im nordlichen Agaisraum Erzbergbau am Pangeo Gebirge Siedlungen und Handelsstutzpunkte auf der Chalkidiki gefahrdet sah Erschwerend kam hinzu dass die Vorganger Philipps II im Peloponnesischen Krieg von 431 bis 404 v Chr mit dem athenischen Kriegsgegner Sparta teilweise koaliert hatten Das Konigreich Makedonien war allerdings anfangs nicht unumstrittener Herrscher in der Region Der Chalkidikische Bund ein griechischer Stadtebund unter der Fuhrung der Polis Olynth konnte Anteile von Makedonien Anthemoundas Tal am Thermaischen Golf und Mygdonia erobern und bedrohte zeitweilig sogar Pella ohne dieses allerdings belagern oder angreifen zu konnen Philipp II fuhrte aufgrund dieser Interessenkonflikte anfangs eine vorsichtige taktierende Aussenpolitik mit zum Teil wechselnden Bundnissen die ihm im Endeffekt eine Konsolidierung und nachfolgend eine Ausdehnung seines Machtbereichs erlaubten Der Konflikt mit Athen wurde mit der Einnahme von Amphipolis ostlich des erzfuhrenden Pangeo Gebirges durch makedonische Truppen unter Philipp II offensichtlich Die Versuche Athens vor allem des Politikers Demagogen Demosthenes im Konflikt des Zweiten Olynthischen Kriegs 350 bis 348 v Chr zugunsten von Makedoniens Gegner dem Chalkidikischen Bund unter der Fuhrung von Olynth einzugreifen waren unzureichend und zu spat Philipp II zerstorte 348 v Chr Olynth loste den Chalkidikischen Bund auf und hatte hiernach den Rucken fur eine Auseinandersetzung mit den griechischen Stadtstaaten frei Wiederum eroffnete Philipp II nicht direkt einen Feldzug gegen die griechischen Poleis sondern verschaffte sich mit seinem Eingreifen in den Dritten Heiligen Krieg der delphischen Amphiktyonie eines religiosen Bundes der griechischen Stadtstaaten Respekt und Anerkennung sowie einen Sitz im Rat der Amphiktyonie Den Sitz im Amphiktyonenrat mit zwei Stimmen erhielt er fur sich personlich aufgrund seiner Verdienste nicht als Vertreter der Makedonen die weiterhin im Unterschied zur Konigsfamilie nicht als Griechen anerkannt waren 10 Trotz dieser Integration Philipps als Grieche blieben die Spannungen zwischen ihm und Athen sowie den anderen griechischen Stadtstaaten teilweise mit der Ausnahme von Theben bestehen Unter athenischer Fuhrung erhoben sich die griechischen Stadtstaaten gegen die drohende makedonische Hegemonie uber das gesamte Gebiet Griechenlands wurden jedoch 338 v Chr in der Schlacht von Chaironeia von den Makedonen unter der Fuhrung Philipps II und seines Sohnes Alexander besiegt Der Makedonenkonig vereinte nun die zersplitterten und meist zerstrittenen griechischen Stadtstaaten im Korinthischen Bund auf der Basis eines Allgemeinen Friedens und schuf damit erstmals in der Geschichte ein geeintes Griechenland mit Ausnahme nur Spartas und der griechischen Kolonien im westlichen Mittelmeer Ungeachtet dieser Einigung schrieb der Korinthische Bund die Heeresfolge der griechischen Stadtstaaten gegenuber Philipp II und dem Konigreich Makedonien fest was zugleich Sinnbild der makedonischen Hegemonie uber die griechischen Stadtstaaten war An der damaligen makedonischen Nordgrenze eroberte Philipp II die Landschaft Lynkestis entspricht der Region um die Prespaseen Als seit spatestens 338 v Chr politisch dominante Macht in ganz Griechenland pragten die Makedonen die Bezeichnung Makedonien zunachst fur die sich bildende staatliche Struktur Als Bezeichnung der Landschaft blieb auch Epeiros griechisch Festland gelaufig Staatsform war die Monarchie Der Konig wurde von der Heeresversammlung gewahlt Ausschlaggebend fur die makedonischen militarischen Erfolge waren vor allem die Heeresreform Philipps II mit der Einfuhrung der makedonischen Phalanx Technik sowie der Sarissa Der Feldzug Alexanders des Grossen Romische Provinzen unter Trajan 117 n Chr Unter Philipps Sohn Alexander dem Grossen erreichte Makedonien den Hohepunkt seiner Macht Unter dem Vorwand eines Rachefeldzugs fur den Persereinfall in Griechenland 170 Jahre zuvor fuhrte er 334 v Chr ein gesamtgriechisches Heer nach Kleinasien und besiegte in drei Schlachten am Granikos bei Issos und Gaugamela die Perser vernichtend Er eroberte nacheinander Agypten und das Persische Kernland und dehnte sein Reich bis zum Hindukusch und zum Indus aus Damit schuf er die Voraussetzung fur die Hellenisierung ganz Vorderasiens Nach Alexanders Tod im Jahr 323 v Chr in Babylon zerfiel das Grossreich unter den Kampfen seiner Nachfolger der Diadochen die fast ausnahmslos Makedonen waren Aus dem Alexanderreich ging in Vorderasien die Herrschaft der Seleukiden hervor in Agypten die der Ptolemaer Diese makedonische Dynastie sollte das Land am Nil 300 Jahre regieren bis zum Tod Konigin Kleopatras 30 v Chr Die Herrschaft der ebenfalls makedonischen Seleukiden war bereits 64 v Chr von Pompeius beendet worden Das Konigreich Makedonien selbst das im Alexanderzug und in den blutigen Diadochenkriegen zahllose Manner eingebusst hatte verlor dagegen zunachst an Bedeutung es kam zu Thronwirren Im Jahre 280 v Chr marschierte im Rahmen der Keltischen Sudwanderung eine Armee von etwa 85 000 keltischen Kriegern nach Makedonien und Zentralgriechenland Sie liessen sich jedoch nachdem sie 277 von Antigonos II Gonatas besiegt worden waren in Thrakien Tylis und Anatolien nieder Galater 11 Antigonos II nutzte das Prestige das er durch seinen Keltensieg erworben hatte und etablierte sich auf dem Thron und die Dynastie der Antigoniden konnte Makedonien noch einmal fur uber ein Jahrhundert zur Vormacht uber Hellas machen ihr Machtbereich schrumpfte aber infolge dreier Makedonisch Romischer Kriege Der tatkraftige Konig Philipp V fuhrte die ersten beiden dieser Kriege und verlor nach dem Ende des zweiten im Jahr 196 v Chr die Hegemonie uber Griechenland Sein Sohn und Nachfolger Perseus war der letzte Makedonenkonig 168 v Chr erzwang Rom nach einem uberaus blutigen dritten Krieg das Ende des antigonidischen Konigtums und die Aufteilung Makedoniens in vier selbstandige Gebiete Diese wiederum wurden 20 Jahre spater als Provinz Macedonia formal ins Romische Reich eingegliedert das nun im ostlichen Mittelmeerraum zur fuhrenden Macht aufgestiegen war Einiges spricht dafur dass die meisten Makedonen wahrend dieser Jahre entweder in den Kampfen umkamen oder das Land verliessen um sich besonders in Kleinasien teils auch in Agypten niederzulassen Nach Ausweis der Inschriften die zwischen 168 und Augustus in der Gegend gesetzt wurden scheint zumindest die makedonische Sprache ausser Gebrauch geraten zu sein und mutmasslich traten nun Menschen aus Thrakien Illyrien und Griechenland an die Stelle der Makedonen Uber die Geschichte Makedoniens in dieser Zeit ist allerdings nur wenig Sicheres bekannt 12 Seit der Errichtung des romischen Kaisertums durch Augustus erlebte das Gebiet einen gewissen Aufschwung Bei der Reichsteilung von 395 n Chr fiel das Land an das Ostromische Reich das kulturell und sprachlich griechisch gepragt war Im 4 und 5 Jahrhundert fielen Hunnen und Goten plundernd in Makedonien ein liessen sich dort jedoch nicht nieder Mit den Slawen und Awareneinfallen im spaten 6 Jahrhundert endete in dieser Region die Spatantike Makedonien im Mittelalter 582 1371 Bearbeiten Slawische Stamme orange auf dem Balkan und das nominelle byzantinische Herrschaftsgebiet lila umrandet im 7 Jahrhundert Seit dem 7 Jahrhundert besiedelten Slawen den Balkan darunter auch Makedonien und grosse Teile Griechenlands 13 Dadurch kam es zu tiefgreifenden ethnischen Anderungen Die Slawen vermengten sich mit der ortsansassigen Bevolkerung die sich aus Paionen protobulgarische Stamme aus Paionien unter der Fuhrung von Kuber 14 antiken Makedonen und anderen ethnischen Elementen zusammensetzte Bereits im 7 Jahrhundert war Makedonien offenbar so sehr slawisch gepragt dass es in byzantinischen Quellen auch als Sklavinia Sklayinia bezeichnet wurde 15 Allerdings blieb in den Stadten die byzantinische Kultur nach wie vor lange erhalten Im ostromisch byzantinischen Reich wurden die Slawen zu einem bedeutenden Faktor und sicherten sich ausgedehnte Siedlungsraume uberwiegend im Kernland des geographischen Makedonien und Thrakien wahrend weiterhin die Griechen traditionell bis auf einige Inseln im Binnenland an den Kusten siedelten Sudosteuropa und Kleinasien im Jahr 910 Seit dem 8 Jahrhundert ubertrug sich die Bezeichnung Makedonien auf ein anderes weiter ostlich gelegenes geographisches Gebiet das weder mit dem Makedonien der Antike noch mit der gegenwartigen geographischen Bezeichnung ubereinstimmte Das mittelalterliche Makedonien umfasste damit eine andere Region mit der Stadt Adrianopel als Zentrum die im heutigen Thrakien lag Erst mit dem Klassizismus und im Zuge der Unabhangigkeitsbewegungen der Balkanvolker bekam die Region ihren antiken Namen zuruck im Mittelalter war sie unter Pelagonien oder Kisinas bekannt Sudosteuropa und Kleinasien um 1000 Im 9 Jahrhundert geriet der grosste Teil der heutigen Region Makedonien unter die Herrschaft des ersten bulgarischen Reiches mit dem Herrscher Krum Khan 811 verlor das byzantinische Reich die Schlacht am Warbiza Pass gegen das erste bulgarische Reich 813 wiederholte sich die byzantinische Niederlage gegen das erste bulgarische Reich in der Schlacht von Adrianopel Der byzantinische Machtbereich schrumpfte nachfolgend zugunsten des bulgarischen vor allem Thrakien und Makedonien kamen unter die Kontrolle des bulgarischen Reiches mit seinen Herrschern Presian I 836 852 Boris I 852 889 Simeon I 893 927 und Peter I 927 969 Um diese Zeit fand eine Christianisierung der Bevolkerung statt sowie die Verbreitung von slawischer Literatur die in glagolitischer und kyrillischer Schrift verfasst wurde 16 Nach dem Tod von Zar Peter 969 zeigte das erste bulgarische Reich Zerfallserscheinungen Das byzantinische Reich unter Kaiser Basileios II bulgarisch Wasilij II Bulgarroktonos der Bulgarentoter konnte in der Schlacht von Kleidion am 29 Juli 1014 die Bulgaren unter Zar Samuil besiegen Nachfolgend wurde die heutige Region Makedonien nach einem Jahrhundert wieder in das Byzantinische Reich eingegliedert 1185 unternahmen Normannen eine Belagerung von Thessaloniki nachdem sie aus Italien angekommen an der heutigen albanischen Kuste bei Durres gelandet waren 1204 fiel im vierten Kreuzzug die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel an die Kreuzfahrer die nachfolgend Kreuzfahrerstaaten errichteten Die sudlichen Teile der geographischen Region wurden dabei unter die Kontrolle des Konigreich Thessaloniki mit seinem Konig Bonifatius von Montferrat gestellt Direkt nach der Etablierung der lateinischen Kaiser und Konigreiche kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den lateinischen Staaten und dem Bulgarischen Reich 1205 unterlag das Lateinische Kaiserreich von Byzanz den Bulgaren unter Zar Kalojan in der Schlacht von Adrianopel und verlor seinen Kaiser Balduin in bulgarischer Gefangenschaft Sudosteuropa und Kleinasien 1265 Dem zweiten bulgarischen Reich gelang damit die Etablierung einer Kontrolle uber weite Teile insbesondere des Nordens der heutigen Region Makedonien und Thrakien 1207 starb der Konig von Thessaloniki Bonifatius von Montferrat in einem Gefecht mit bulgarischen Truppen im selben Jahr starb der bulgarische Zar Kalojan bei der Belagerung von Thessaloniki Nachfolgend schrumpfte das Herrschaftsgebiet des Konigreichs Thessaloniki in Norden und Nordosten unter Druck des bulgarischen Reiches sowie im Sudwesten und Westen durch Druck des Despotats Epirus 1224 wurde der sudliche Teil des antiken Makedonien durch das Despotat Epirus mit der Einnahme der Stadt Thessaloniki erobert Das expandierende Despotat Epirus geriet daraufhin in Konflikt mit dem ebenfalls expandierenden bulgarischen Reich Balkanhalbinsel mit Makedonien in den Jahren 1230 bis 1251 Sudosteuropa und Kleinasien 1355 Mit der fur die Bulgaren und das zweite bulgarische Reich unter Zar Iwan Assen II siegreichen Schlacht von Klokotniza 1230 wurde geographische Region Makedonien unter die Kontrolle des zweiten bulgarischen Reiches gestellt 1259 fielen mit der Schlacht von Pelagonien die sudlichen Anteile der geographischen Region Pelagonien wieder an das byzantinische Reich 1321 brach im byzantinischen Reich ein Burgerkrieg aus der auch den Suden der Region Makedonien betraf Im Zuge dieses Burgerkriegs wurden landwirtschaftliche Betriebe und Besitzungen zerstort 17 1330 fuhrte der bulgarische Herrscher Michail Schischman Assen einen Feldzug gegen Nordostmakedonien der gegen den serbischen Konig gerichtet war 17 scheiterte jedoch in der Schlacht bei Welbaschd Die bereits im byzantinischen Burgerkrieg sichtbar gewordenen Unruhen setzten sich mit Aufstanden in den Stadten Pelagoniens fort Der prominenteste dieser Aufstande war die Zeloten Herrschaft in Thessaloniki von 1342 bis 1349 der zur weitgehenden Entmachtung des byzantinischen Adels und Klerus in Thessaloniki fuhrte 17 Mitte des 14 Jahrhunderts bis 1355 eroberte das serbische Konigreich unter Stefan Uros IV Dusan die gesamte heutige Region Makedonien mit Ausnahme von Thessaloniki und seiner unmittelbaren Umgebung und daruber hinaus weite Teile des griechischen Festlandes Nach dessen Tod 1355 konnte sich die serbische Kontrolle nicht halten und die Gebiete einschliesslich der antiken Region Makedonien gelangten fur kurze Zeit erneut unter byzantinische Herrschaft Balkanhalbinsel in den Jahren 1453 bis 1888 Makedonien als Teil des Osmanischen Reichs 1371 1912 Bearbeiten Eroberung durch das Osmanische Reich Bearbeiten Die geographische Region Makedonien wurde ab 1371 schrittweise durch das Osmanische Reich erobert 1369 machte das Osmanische Reich unter Sultan Murat I Adrianopel zu seiner Hauptstadt 1371 unterlag eine kombiniert serbisch bulgarische Streitmacht unter den serbischen Teilkonigen Jovan Ugljes und Vukasin Mrnjavcevic Region Serres und Region Prilep dem osmanischen Heer in der Schlacht an der Maritza Nach diesem Sieg erweiterten die Osmanen ihr Herrschaftsgebiet kontinuierlich nach Westen und bekamen somit auch die Region Makedonien unter Kontrolle 1387 fiel die Stadt Thessaloniki an die Osmanen 1389 kam es zur Schlacht auf dem Amselfeld die das osmanische Reich erneut gewann und damit seine Herrschaft in der Region Makedonien konsolidierte Die Besetzung von Skopje erfolgte 1392 Sowohl Bulgarien als auch das Byzantinische Reich konnten der osmanischen Expansion nichts entgegensetzen 1402 konnte Kaiser Manuel II durch geschicktes Lavieren im nach der turkischen Niederlage gegen die Mongolen ausgebrochenen osmanischen Interregnum Thessaloniki auf diplomatischem Wege zuruckgewinnen der byzantinische Herrschaftsbereich blieb aber auf die Stadt und ihre unmittelbare Umgebung Halbinsel Kassandra und westliche Chalkidiki beschrankt Bereits 1423 erlaubten die Byzantiner die Stationierung einer venezianischen Garnison in Thessaloniki und auf Kassandra Die Zuhilfenahme venezianischer Truppen konnte die osmanische Expansion nicht aufhalten 1430 wurde Thessaloniki und die venezianische Besitzung auf Kassandra von den Osmanen erobert Die gesamte geographische Region Makedonien war damit unter Kontrolle des osmanischen Reiches und verblieb dort fur knapp 500 Jahre bis 1912 Ethnographische Karte des Balkans nach Guillaume Lejeans Ethnographie de la Turquie d Europe 1861 Autonomiebestrebungen Bearbeiten Wahrend der turkischen Herrschaft gab es gemeinsame Bestrebungen der Bulgaren Serben und Griechen sich vom Osmanischen Reich zu losen Nach der Befreiung Sudgriechenlands und der Proklamation des griechischen Staates 1829 folgten viele Griechen der sogenannten Megali Idea gr Megalh Idea grosse Idee die das Ziel setzte die restlichen griechischen Gebiete vom osmanischen Joch zu befreien und einen griechischen Staat mit der Hauptstadt Konstantinopel zu schaffen In Makedonien wiederum liegen die Anfange der Bulgarischen Nationalen Wiedergeburt einer Periode des sozio okonomischen Wachstums und der nationalen Einigung des bulgarischen Volkes 18 1864 gliederte sich die geographische Region Makedonien in sechs Verwaltungsbezirke Vilayet des osmanischen Reiches Die Vilayets in der geographischen Region Makedonien und deren respektive Hauptstadte in Klammern waren Edirne Edirne Selanik Thessaloniki Manastir Bitola Yanya Ioannina Iskodra Shkodra und Kosova Skopje 19 Eine Verwaltungsregion Makedonien oder Mazedonien bestand dabei fur das osmanische Reich bis 1903 weder direkt noch indirekt 19 Ab 1903 wurde vom osmanischen Reich im Zuge der osmanischen wie auch internationalen Reformbemuhungen beispielsweise Murzsteger Programm von den vilayat i selase den drei Vilayets gesprochen welche sich auf dem Gebiet der geographischen Region Makedonien befanden 20 Fur Bulgarien beendete der Vorfrieden von San Stefano 1878 die turkische Herrschaft Makedonien jedoch wurde von den Grossmachten auf dem im selben Jahr stattfindenden Berliner Kongress dem Osmanischen Reich zugesprochen Zwischen 1872 und 1912 bauten sich zwischen den Bevolkerungsgruppen der geographischen Region Makedonien zunehmend Spannungen auf Ein Spannungsfeld war dabei der Schulkampf zwischen griechisch orthodoxem Patriarchat in Konstantinopel der serbischen Schulbehorde und dem bulgarischen Exarchat Oswald Spengler bemerkte hierzu 1922 in seinem Werk Untergang des Abendlandes 21 In Makedonien haben Serben Bulgaren und Griechen im 19 Jahrhundert christliche Schulen fur die turkenfeindliche Bevolkerung gegrundet Wenn in einem Dorfe zufallig serbisch unterrichtet wurde so bestand schon die folgende Generation aus fanatischen Serben Die heutige Starke der Nationen ist also lediglich die Folge der fruheren Schulpolitik 1893 entstand in Thessaloniki die bulgarische Freiheitsbewegung BMORK Bulgarische Makedonisch Adrianopeler Revolutionare Komitees Nach mehreren Attentaten organisierten sie 1903 den Ilinden Aufstand gegen die Turken Der Aufstand fuhrte zu den Grundungen der Republik Krusevo in Makedonien und der Strandscha Republik im turkischen Vilayet Edirne die beide nur jedoch kurze Zeit bestanden Aufteilung der Region Bearbeiten Hauptartikel Balkankriege Das Osmanische Reich um 1900 Makedonien im Jahr 1913 1912 13 fuhrte der Balkanbund Konigreich Serbien Zarentum Bulgarien Konigreich Griechenland und Konigreich Montenegro Krieg gegen das Osmanische Reich um Makedonien und Thrakien Erster Balkankrieg Das Osmanische Reich musste seine europaischen Besitzungen zum grossten Teil aufgeben Danach entzundete sich der Streit um die Aufteilung der eroberten Gebiete Dies fuhrte noch 1913 zum Zweiten Balkankrieg aus dem Bulgarien als Verlierer hervorging Der grosste Teil der historischen Region Makedonien fiel danach an Griechenland Griechisch Makedonien oder Agais Makedonien Makedonia und Serbien Vardar Makedonien Sud Serbien Der nordostliche Teil kam an Bulgarien Pirin Makedonien Blagoewgrad und ein kleiner Teil im Nordwesten an Albanien Mala Prespa Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet des heutigen Makedonien erneut an Bulgarien angeschlossen 1919 verlor Bulgarien die eroberten Gebiete aber wieder und die Grenzen von 1913 wurden wiederhergestellt Serbien wurde 1918 Teil des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen ab 1929 Konigreich Jugoslawien Im serbischen Teil des neuen Konigreichs wurden die Slawen Makedoniens von den Behorden als Sud Serben ab 1929 Vardarska banovina betrachtet Der an Griechenland gefallene Teil Makedoniens war einer griechischen Erhebung im Jahre 1913 zufolge von 528 000 44 2 Griechen 465 000 38 9 Muslimen 104 000 8 7 Bulgaren und 98 000 8 2 Juden bewohnt 22 Wahrend und nach dem Griechisch Turkischen Krieg 1919 1922 fand ein Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei statt 350 000 vorwiegend turkische Muslime wurden aus Griechenland vertrieben und 565 000 griechische Fluchtlinge aus der heutigen Turkei ebenso aus Konstantinopel und Smyrna wie aus der Pontos Region angesiedelt 1923 wurden die Vertreibungen im Vertrag von Lausanne nachtraglich legalisiert und fortgesetzt Ausserdem wurden 86 000 Bulgaren von Griechenland nach Bulgarien umgesiedelt Infolgedessen ist der griechische Teil Makedoniens heute uberwiegend griechisch bevolkert Mit dem Ziel eines sprachlich homogenen Nationalstaates wurde die Hellenisierung durch Umsiedlung und Assimilation teilweise auch gewaltsam angestrebt Slawische Ortsnamen wurden durch griechische ersetzt und bis Ende der 1940er Jahre wurde die Pflege des slawischen Idioms zum Teil erschwert wobei dessen Sprecher oft Repressalien seitens der staatlichen Behorden ausgesetzt waren Als der Jugoslawische Putsch vom Marz 1941 den Balkanfeldzug der Wehrmacht nach sich zog ordnete Hitler die Uberlassung der Verwaltung grosser Teile Westthrakiens und Makedoniens an Bulgarien an Ab Ende April 1941 stand der nordliche Teil Makedoniens wieder unter bulgarischer Administration wie schon im Ersten Weltkrieg ein kleiner Teil war von deutschen Truppen besetzt 1944 wurden die Vorkriegsgrenzen wiederhergestellt und die slawischen Makedonier vom sozialistischen Jugoslawien zum Staatsvolk erklart Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Region im Kalten Krieg Bearbeiten In Vardar Makedonien setzte nach der Anerkennung als jugoslawische Teilrepublik samt Anerkennung einer slawo makedonischen Nation eine Phase der politischen Stabilitat ein Gleichsinniges kann fur Pirin Makedonien angenommen werden Trotz dieser inneren Befriedung war die Region nicht spannungsfrei sondern wurde gegenteilig einer der ersten Schauplatze des Kalten Krieges und fortgesetzter politischer Auseinandersetzungen welche erneut von nationalistischen Stromungen und Einflussen befordert wurden Tito hatte Plane fur ein vereintes kommunistisches Gross Makedonien entweder unabhangig oder unter jugoslawischer Agide oder als Teil einer Balkanunion vorgebracht Erfolgreich waren diese Plane nicht zum einen entstand zwischen Bulgarien und Jugoslawien trotz kommunistischer Fuhrung in beiden Staaten ein unveranderter Gegensatz hinsichtlich der Anschauung einer Nation Makedonien bzw Slawomakedonien Die bulgarischen Kommunisten negierten die Existenz einer solchen Tito erkannte sie ausdrucklich an Trotz des bis 1948 noch vorhandenen Einflusses der Komintern Zentrale in Moskau war eine Verstandigung nicht moglich Der Gegensatz zwischen Bulgarien und Jugoslawien wurde durch den Austritt Jugoslawiens aus der Komintern 1948 Titos Bruch mit Stalin verscharft Zwar gewann Tito hierdurch politischen Handlungsspielraum sodass er das Stalin Churchill Ubereinkommen bezuglich der sowjetisch britischen Interessensspharen auf dem Balkan von 1944 ignorieren konnte Allerdings fehlte ihm die Unterstutzung einer Siegermacht und spateren Supermacht Die nach dem Bruch erfolgte Annaherung Jugoslawiens an die USA brachte Tito in Konflikt mit dem seit 1946 tobenden griechischen Burgerkrieg wo die USA sich ab 1947 aufseiten der rechtsgerichteten griechischen Regierung massiv engagierten Der griechische Burgerkrieg hatte Ende Marz 1946 begonnen Die kommunistisch kontrollierten Rebellen der Demokratischen Armee Griechenlands DSE kampften gegen die rechtsgerichtete Zentralregierung in Athen welche 1946 und 1947 von Grossbritannien ab Marz 1947 im Rahmen der Truman Doktrin von den USA unterstutzt wurde Die Kommunistische Partei Griechenlands hatte nicht ohne innere Auseinandersetzungen eine Autonomie oder auch eine Unabhangigkeit der geographischen Region Makedonien als politischen Programmpunkt vertreten zugleich auch Komintern Standpunkt was ihr in einem substantiellen Teil der griechischen Bevolkerung viele Sympathien kostete Im Sinne dieser Programmatik fochten aufseiten der DSE auch slawo makedonische Rebellen in einer separaten Organisation der Nationalen Volksbefreiungsfront NOF gegen die griechische Zentralregierung Die DSE Rebellen hatten sowohl in Jugoslawien als auch in Albanien operative Stutzpunkte und Ruckzugsgebiete welche nicht in unmittelbarer Reichweite der griechischen Streitkrafte lagen Selbst Hinweise von Untersuchungskommissionen der Vereinten Nationen auf die Unterstutzung der DSE von Albanien und Jugoslawien aus wurden durch den immer scharfer werdenden Ost West Gegensatz im UN Sicherheitsrat und in der UN Vollversammlung quasi neutralisiert oder selbst zum Streitpunkt Der Bruch Titos mit Stalin 1948 leitete als einer der Faktoren die Niederlage der DSE und damit auch die Niederlage der NOF ein Albanien gewahrte 1949 den DSE Rebellen zwar Zuflucht aber keine aktive Unterstutzung so dass die DSE Ende September 1949 den griechischen Regierungstruppen endgultig unterlag Damit waren die Chancen der NOF eine slawo makedonische Autonomie oder gar Unabhangigkeit auf griechischem Territorium zu bewirken vergangen Als Folge des griechischen Burgerkrieges fluchteten sowohl ethnisch griechische DSE Rebellen als auch ethnische Slawo Makedonier nach Jugoslawien Albanien und weiter in die Ostblockstaaten Auch wurden teils mit teils auch ohne Zustimmung der Eltern Kinder in die Ostblockstaaten gefuhrt deca begalci Insbesondere in Bitola Gevgelija und Titov Veles entstanden so beachtliche Gemeinden teils geflohener teils vertriebener Griechen und slawischer Makedonier Innerhalb der SFR Jugoslawien gehorte Mazedonien zu den wirtschaftlich ruckstandigsten Gebieten mit einer Wirtschaftskraft von weniger als 75 des gesamtjugoslawischen Durchschnitts Eine grosse Rolle spielte die Landwirtschaft insbesondere der grossflachige Tabak und Baumwollanbau Die Industrie der rohstoffarmen Republik war nur gering entwickelt und war in erster Linie auf Stahl und Textilerzeugnisse konzentriert In Griechenland waren die Folgen von Zweitem Weltkrieg und anschliessendem Burgerkrieg fur die Situation in den Verwaltungsregionen des griechischen Makedoniens erheblich Eine deutliche Abwanderungswelle setzte in den 1950er und 1960er Jahren der Bevolkerungsdichte vor allem in Westmakedonien zu Die Slawo Makedonier verliessen Westmakedonien infolge der Verneinung kultureller Rechte und wegen der prekaren wirtschaftlichen Verhaltnisse Auch viele ethnische Griechen wanderten aus wirtschaftlichen Grunden ab 23 24 Die griechischen Nachkriegsregierungen ab 1950 akzeptierten die Existenz einer slawo makedonischen Minderheit nicht die Ausubung entsprechender Rechte bezuglich Sprache Bekleidung offentlicher Amter und ggf Schulbildung wurde verweigert auch mit strafrechtlichen Sanktionen 23 Einen Hohepunkt fand diese Politik in den Jahren der griechischen Militardiktatur von 1967 bis 1974 23 Zwischenzeitlich gab es allerdings auch erhebliche Entspannungsbemuhungen wie einen Vertrag zum unburokratischen kleinen Grenzverkehr zwischen Nordgriechenland und der jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien 23 Seit 1974 hat sich die Situation der slawo makedonischen Minderheit verbessert bietet Menschenrechtsorganisationen aber noch genug Kritikpunkte 25 26 27 28 Eine Anerkennung seitens des griechischen Staates hat weiterhin nicht stattgefunden vielmehr wird von slawophonen Griechen gesprochen 29 Der Kalte Krieg und der hierdurch mitten durch die geographische Region Makedonien verlaufende eiserne Vorhang hatten auf das Konfliktpotential in der geographischen Region eine unbestreitbar stabilisierende Wirkung Wahrend bis 1950 wiederholt Kriege und Aufstande die geographische Region betrafen herrschte seit 1950 zumindest dahingehend Frieden dass die Konflikte nicht mit Waffengewalt ausgefochten wurden Die Konflikte bestanden aber unvermindert weiter Bulgarien weigerte sich eine slawo makedonische Nation anzuerkennen was zwischen 1952 und 1967 zu einer scharfen diplomatischen Auseinandersetzung mit Jugoslawien fuhrte welche genau diese slawo makedonische Nation ausdrucklich anerkannt hatte Jugoslawien wiederum bemuhte sich um die slawo makedonische Minderheit in Nordwestgriechenland was seitens Griechenlands nicht als kulturelle Fursorge sondern als Vorbereitung zu einem hegemonialen Anspruch auf Bestandteile des griechischen Staates mit verschwindend kleiner oder gar keiner slawo makedonischen Minderheit angesehen wurde vor allem den territorialen Anspruch auf die Stadt Thessaloniki und ihre Umgebung 30 Griechenland reagierte auf solche moglicherweise expansiven Ambitionen indem es versuchte der moglichen jugoslawischen Argumentation den Boden zu entziehen es gebe keine slawo makedonische Minderheit in Nordwestgriechenland Der Gegensatz zwischen Bulgarien und Griechenland was die slawo makedonische Minderheit in Nordwestgriechenland als bulgarisch betrachtete war mit dieser Argumentationslinie ebenfalls antagonisiert 29 Anerkennung der mazedonischen Nation in Jugoslawien Bearbeiten Inwieweit diese Anerkennung als Nation oder Ethnie eine kontinuierliche Entwicklung seit dem 19 Jahrhundert oder ein durch den jugoslawischen Staatschef Josip Broz Tito forciertes Nation Building war ist Gegenstand sowohl historischer als auch politischer Auseinandersetzungen Eine Sichtweise betont eine kontinuierliche Entwicklung eines makedonischen oder slawo makedonischen Nationalbewusstseins seit dem 19 Jahrhundert Als Hinweis auf eine kontinuierliche Entwicklung wird teils die 1893 gegrundete Organisation Bulgarische Makedonisch Adrianopeler Revolutionare Komitees kurz BMORK gewertet aus der 1919 die Innere Makedonische Revolutionare Organisation VMRO hervorging 23 Sie kampfte mit Waffengewalt gegen die osmanische Besatzungsmacht und strebte ein von den Osmanen befreites Makedonien an Ein zwischenzeitlicher Hohepunkt dieser Entwicklung fand 1903 im Ilinden Aufstand auch Ilinden Preobraschenie Aufstand seinen Ausdruck eine kurzzeitig existierende Republik von Krusevo auf dem Gebiet der heutigen Republik Nordmazedonien wird als deren historischer Vorlauferstaat angesehen Der im gleichen Zeitraum stattfindende Aufstand fuhrte jedoch auch zu der ebenfalls kurzlebigen Strandscha Republik im Vilayet Edirne in Ostthrakien heute Sudbulgarien bzw europaische Turkei die ohne Nachwirkung auf die Genese einer etwa umfassenden makedonischen Nation blieb Der Aufstand wurde von den osmanischen Truppen sowohl im Westen Krusevo als auch im Osten Adrianopel niedergeschlagen Die Identifikation der Slawo Makedonier vor 1900 wird auch dadurch erschwert dass vermeintlich neutrale Quellen wie Reiseberichte die slawische Bevolkerung als eine Gruppe zusammenfasste vergleiche Ami Boue der in seinem Reisebericht La Turquie d Europe von 1840 alle Slawen Bulgariens Moesiens Makedoniens und Thrakiens als Bulgaren bezeichnet 31 Alternativ kam die osmanische Sichtweise zur Geltung die bis 1876 nach Religionen unterschied und damit slawische und griechische Orthodoxe in einer Kategorie subsumierte und nach 1876 lediglich zwischen bulgarisch orthodoxen und griechisch orthodoxen Christen unterschied Eine slawo makedonische orthodoxe Kirche die erst im Jahre 1967 als Ergebnis des Nation Buildings unter der Regie Titos gegrundet werden sollte war zum damaligen Zeitpunkt als Unterscheidungsmerkmal nicht verfugbar Im Verlauf der Balkankriege 1912 und 1913 fand das makedonische d i slawo makedonische Nationalbewusstsein mitsamt der Forderung nach einem unabhangigen Staat oder weitgehender Autonomie keine Berucksichtigung Jedoch nahm ein Teil der Bevolkerung durch die Makedonisch Adrianopeler Landwehr der bulgarischen Streitkrafte an den Kriegen teil und solidarisierte sich so mit der bulgarischen Seite Im Ersten Weltkrieg besetzten bulgarische Truppen nach der Niederlage Serbiens 1915 das Gebiet der heutigen Republik Makedonien bevor sie ihre Angriffe 1916 auf die heutige griechische Verwaltungsregion Westmakedonien ausweiteten und kurzfristig das Gebiet des heutigen Regionalbezirks Florina besetzten In den Friedensvertragen nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Aufteilung der geographischen Region Makedonien nach den Balkankriegen trotz weitergehender Anspruche aller Beteiligten als Status quo bestatigt Erneut fand ein slawo makedonisches Nationalbewusstsein keine Berucksichtigung In der Zwischenkriegszeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auf dem Balkan im April 1941 betrieben die Staaten welche die geographische Region Makedonien unter sich aufgeteilt hatten eine Assimilierungspolitik In Vardar Makedonien das zum damaligen Zeitpunkt als Vardarska Banovina bekannt war wurde die etwaige Existenz einer makedonischen slawo makedonischen Ethnie durch den Begriff der Sud Serben verneint und zugleich die Assimilation vorangetrieben In Agais Makedonien das seit 1913 zum griechischen Staatsgebiet gehorte wurde eine nicht weniger assimilative Politik verfolgt Umbenennungen von Ortschaften zu teils zuvor gebrauchlichen griechischen Namen Edessa teils zu vorher nicht existenten griechischen Namen Ptolemaida wurden nebst der Bezeichnung des slawischsprachigen Bevolkerungsteils als slawophone Griechen zur Verneinung einer ethnischen oder Minderheitenproblematik verwendet Der kleine bulgarische Teil der geographischen Region Makedonien Pirin Makedonien wurde als bulgarisch bezeichnet Von einer slawo makedonischen Nation war zu dieser Zeit von offizieller Seite nirgends die Rede Vielmehr kursierten politische und Gebietsanspruche der verschiedenen Anrainer Staaten teils aus wirtschaftlicher teils aus ethnisch nationaler Motivation heraus Es uberwog jedoch ein wirtschaftliches und geostrategisches Argument Serbien benotigte einen Zugang zur Agais Thessaloniki Bulgarien ebenso Griechenland wollte diesen Zugang nicht abgeben Eine Auseinandersetzung mit den Belangen von Minderheiten oder der ethnischen Problematik uberhaupt fand in keinem der Staaten statt Nur konsequent war es daher dass auch eine Absage an nationalistische oder bisweilen imperialistische Forderung nicht zu erwarten war Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es keine Bestrebungen von staatlicher Seite zur Beforderung einer weitgehenden Autonomie oder eines unabhangigen Staates mit slawo makedonischer Identitat auf dem Boden von Vardar Makedonien Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf dem Balkan der auf den deutschen Angriff von Bulgarien aus auf Griechenland und Jugoslawien am 6 April 1941 zu datieren ist veranderte die Situation deutlich Bulgarien besetzte nach deutscher Erlaubnis Vardar Makedonien Einen Zugriff auf Agais Makedonien bekam es nur in sehr geringem Umfange Die Deutschen behielten sich die Besatzung der heutigen griechischen Verwaltungsregionen West und Zentralmakedonien vor einschliesslich der Stadt Thessaloniki und eines Grenzstreifens zur Turkei der auch den Hafen von Alexandroupolis umfasste Die bulgarische Besatzungsmacht verfolgte eine Assimilierungspolitik im Sinne der Bulgarisierung 32 Die Genese einer eigenstandigen slawischen Nation auf dem Boden des einstigen Vardar Makedoniens ist eng verbunden mit der Etablierung des zweiten sozialistischen und foderativen Jugoslawien nach dem Zweiten Weltkrieg 33 Der jugoslawische Kommunistenfuhrer Tito forderte ab 1943 den aktiven Widerstand gegen das bulgarische Besatzungsregime unter dem Schlagwort eines slawo makedonischen oder makedonischen Widerstands gegen die bulgarische Besatzung Auf heute griechischem Territorium verhielten sich die zur slawo makedonischen Minderheit zugehorigen Bewohner teils passiv teils schlossen sie sich dem griechischen Widerstand an teils jedoch nur in der Minderzahl kollaborierten sie mit den Besatzungstruppen der Achsenmachte Mit dem deutschen Ruckzug aus Griechenland und Jugoslawien im Oktober November 1944 und dem gleichzeitigen Zusammenbruch der bulgarischen Besatzung in Vardar Makedonien gewannen die Vertreter des slawo makedonischen oder makedonischen Widerstands die Oberhand Ein britischer Verbindungsoffizier beschrieb den slawo makedonischen Widerstand wie folgt 34 Die makedonische Partisanen Bewegung ist primar nationalistisch und sekundar kommunistisch In ihrer Propaganda legen sie die Betonung die ganze Zeit auf eine makedonische nationale Unabhangigkeit Konsequenterweise wurde 1946 die Region Vardar Makedonien entsprechend der bereits 1943 in Jajce geschlossenen Planen der 2 AVNOJ Konferenz Teilrepublik des jugoslawischen Bundesstaates als Sozialistische Republik Mazedonien SR Makedonija Vertreter der mazedonischen Kommunisten fehlten jedoch bei diesem Beschluss Die slawischen Mazedonier wurden gleichzeitig als eigenstandige Nation anerkannt Im Rahmen dieser Anerkennung als Nation wurde eine Reform der mazedonischen Sprache in Auftrag gegeben Diese wurde auf der Grundlage der vardar makedonischen slawischen Dialekte standardisiert 35 durch einen Beschluss des AVNOJ zur Amtssprache Mazedoniens proklamiert 36 37 und in der Folge zu einer voll funktionierenden serbisch gepragten 38 Standardsprache ausgebaut Es folgte die erste standardisierte Grammatik der mazedonischen Literatursprache von Blaze Koneski 35 Die Grundung einer autokephalen mazedonisch orthodoxen Kirche erfolgte 1958 gegen den Widerstand der griechisch orthodoxen und serbisch orthodoxen Kirche 39 1967 erkannte die russisch orthodoxe Kirche die mazedonisch orthodoxe Kirche als autokephal an 39 Die Region nach dem Zerfall Jugoslawiens 1990 bis heute Bearbeiten Unabhangigkeit der Republik Mazedonien Bearbeiten Obwohl die Beziehungen zwischen Griechenland und der SFR Jugoslawien nicht die schlechtesten waren herrschte in Griechenland mehrheitlich Gleichgultigkeit gegenuber dem nordlichen Nachbarn Dies anderte sich als bereits wahrend des Zerfallsprozesses Jugoslawiens von slawisch mazedonischen Nationalisten verstarkt Landkarten in Umlauf gebracht wurden auf denen das zum griechischen Staatsgebiet gehorende Griechisch oder Agais Makedonien Makedonia und das bulgarische Pirin Makedonien Blagoewgrad dem jugoslawischen oder Vardar Makedonien Sud Serbien zugeschlagen waren Mit dem Zerfall Jugoslawiens proklamierte die vormalige Teilrepublik Mazedonien am 19 November 1991 die Unabhangigkeit als Republik Mazedonien 1993 erfolgte die Aufnahme in die Vereinten Nationen auf Drangen Griechenlands als Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien engl Former Yugoslav Republic of Macedonia Die Namensfrage Bearbeiten Hauptartikel Streit um den Namen Mazedonien Griechenland verstand es als Provokation dass Mazedonien bei seiner Unabhangigkeitserklarung 1991 eine Nationalflagge prasentierte auf der der 1978 im nordgriechischen Vergina bei Ausgrabungen entdeckte Stern von Vergina zu sehen war Griechenland furchtete Bedrohungen der Integritat seines Territoriums besonders nachdem Mazedonien sich in der Praambel seiner neuen Verfassung auf die Tradition der Republik von Krusevo berufen hatte die einen einheitlichen Staat in den Grenzen des geographischen Makedonien vorsah So verweigert Griechenland dem nordlichen Nachbarn auch die Verwendung des Namens Mazedonien da es die Vereinnahmung und slawische Monopolisierung der makedonischen Geschichte befurchtet Athen antwortete auf diese Provokation sofort mit Schliessung der Grenzubergange und Boykott sowie Schliessung des Hafens von Thessaloniki uber den die Republik Mazedonien 1991 80 ihrer Importe abwickelte Der Boykott der Mazedonien in eine dramatische Wirtschaftskrise sturzte wurde 1994 aufgehoben nachdem sich die Regierung in Skopje bereit erklart hatte die Flagge zu andern Anschliessend entwickelte sich die wirtschaftliche wie auch die politische Zusammenarbeit zwischen der Republik Mazedonien und Griechenland gut 40 Die Namensfrage blieb und bleibt bei politischen Diskussionen zumeist ausgeklammert Die beiden Staaten einigten sich 2018 im Abkommen von Prespa auf eine Losung des Streits Im Februar 2019 anderte die Republik Mazedonien entsprechend der Einigung ihren Namen auf Republik Nordmazedonien nachdem beide Parlamente Ende Januar 2018 dem Abkommen zwischen den beiden Staaten zugestimmt hatten 41 Ethnische Konflikte in der Republik Mazedonien 2000 Bearbeiten Ab 2000 wurde die Republik Mazedonien von heftigen Unruhen erschuttert Vergleichbar dem regelrechten Patchwork in ethnischer Hinsicht in anderen Teilen Makedoniens und dem Balkan brachen dort Konflikte begrenzt auch mit Waffengewalt zwischen der albanischen Minderheit und der mazedonischen Mehrheit aus Auf mazedonischer Seite wurden auch unter dem Eindruck des unmittelbar in der Nachbarschaft aufgetretenen Kosovo Konflikts von 1999 Befurchtungen vor einem Grossalbanien unter Einschluss des Kosovo und nordwestlichen Teilen der Republik Mazedonien laut Neben der numerisch recht starken albanischen Minderheit machte sich auch eine kleine serbische Minderheit bemerkbar Die Nationalitatenkonflikte der historischen Region Makedonien hatten 2000 auch die Republik Mazedonien quasi eingeholt Durch Vermittlung der EU konnte das Rahmenabkommen von Ohrid am 13 August 2001 unterzeichnet werden Durch dieses Abkommen und seine Umsetzung entscharften sich die ethnischen Gegensatze zwischen Albanern und Mazedoniern in der Republik Mazedonien merklich Bevolkerung BearbeitenIn der Republik Nordmazedonien stellen die slawischen Mazedonier die Mehrheit der Bevolkerung Daneben gibt es Minderheiten Albaner Serben und Turken Die griechische geografische Region geografiko diamerisma gewgrafiko diamerisma Makedonien ist administrativ in drei Verwaltungsregionen unterteilt wobei die ostliche auch Westthrakien umfasst Im Gegensatz zu anderen Regionen hat diese eine starke Identitat die zum einen auf historischen Unterschieden beruht zum anderen auch auf die Konkurrenz Thessaloniki Athen zuruckgeht So werden Politikern aus dieser Region typisch makedonische Eigenschaften zugesprochen Die Region ist in uberwiegender Mehrheit griechisch makedonisch bevolkert wobei in den Zwanziger Jahren ein grosser Teil der Pontos Griechen die Stelle der ehemals nicht griechischen Bevolkerung einnahm 42 Es existiert dort jedoch eine kleine slawomakedonische oder auch slawophone Minderheit 43 44 vor allem in den Prafekturen Kilkis und Florina Deren Anteil an der Gesamtbevolkerung ist nicht gesichert da der griechische Staat bei Volkszahlungen keine Zahlen zur sprachlichen oder ethnischen Herkunft der Einwohner erhebt Weiterhin existieren aromunische 45 meglenorumanische 46 und armenische 47 Bevolkerungsanteile die jedoch weitgehend assimiliert sind und deren Sprachen heute als bedroht gelten 48 Bulgarien hatte zwar die Republik Mazedonien als Staat sofort anerkannt weigerte sich aber jahrelang eine mazedonische Minderheit im eigenen Land und das Mazedonische als eigene Sprache anzuerkennen Im Jahr 1999 legten die bulgarische und die mazedonische Regierung ihren jahrelangen linguistischen Streit bei der die bilateralen Beziehungen schwer belastete Bulgarien erkannte die Eigenstandigkeit der mazedonischen Sprache und Minderheit erstmals offiziell an Mazedonien entsagte im Gegenzug jeglicher Einflussnahme auf die slawisch mazedonische Minderheit in dem bulgarischen Teil der Region 49 Makedonische Kultur BearbeitenMakedonien ist kein eigenstandiger Kulturraum Vor allem ist das auf die verschiedenen Ethnien zuruckzufuhren die jeweils ihre eigene Kulturen leben und selbststandige Kulturraume bilden Zudem spielt die Religion eine Rolle da die Bevolkerung in Anhanger des orthodoxen Christentums und des Islams geteilt ist Doch es gibt vielerorts eine Art Kultursynthese durch die die Kulturen sich zum Teil vermischt oder gegenseitig beeinflusst haben Literatur Bearbeiten Grundlage der mazedonischen Schriftsprache in der heutigen Republik Nordmazedonien wurden im spaten 19 Jahrhundert die zentralmakedonischen Dialekte Die Zeugnisse der Volkspoesie stammen jedoch vor allem aus Westmakedonien Das erste Drama im mazedonischen Dialekt Ilinden 1923 verfasste der makedonisch bulgarische Revolutionar Nikola Kirov Majski 1880 1962 aus Krusevo Seit 1926 erschien in Skopje eine monatliche Literaturzeitschrift Mesecni pregled spater Juzni pregled die von dem in Russland geborenen Petar Mitropan 1891 1988 herausgegeben wurde und in ganz Jugoslawien einen guten Ruf genoss Sie bot eine der ganz wenigen Publikationsmoglichkeiten in der ansonsten marginalisierten makedonischen Sprache Mitropan ubersetzte auch viele Werke der klassischen russischen Literatur erstmals ins Serbische und machte sie dadurch weiten Kreisen in Makedonien verfugbar Im Dezember 1939 wurde die Zeitschrift moglicherweise wegen Geldmangel eingestellt 50 Den grossten Beitrag zur Kodifizierung der seit 1945 als Staatssprache zugelassenen mazedonischen Sprache zuvor wurde sie als bulgarischer Dialekt bezeichnet leistete der Philologe Lyriker und Herausgeber der Literaturzeitschriften Nov den und Makedonski jazik Blaze Koneski 1921 1993 Zunachst musste eine Prosasprache gefunden werden die nicht mehr das Volkslied formell nachahmte Zu den ersten Autoren gehorten Vlado Maleski Gogo Ivanovski und Jovan Boskovski Tasko Georgievski ging nach dem griechischen Burgerkrieg 1947 ins Exil nach Jugoslawien und schrieb den Roman Die schwarze Saat dt 1974 uber die Verfolgung der makedonischen Revolutionare in Griechenland Eine der wichtigsten Personlichkeiten der jungen mazedonischen Literatur war der vielseitige Autor Slavko Janevski Er schrieb den ersten Roman in mazedonischer Sprache Seloto zad sedumte jaseni 1952 Eine nennenswerte Literatur existiert jedoch erst seit den 1960er Jahren Zivko Cingo 1935 oder 1936 1987 stellte in seinen Erzahlungen und Satiren das Menschenbild des Sozialistischen Realismus in Frage Petre M Andreevskis Roman Pirej 1980 dt Quecke 2017 behandelt die Zeit nach dem Ende der osmanischen Herrschaft auf dem Balkan wahrend des Ersten Weltkriegs und danach in der die teils serbisch teils bulgarischsprachige Bevolkerung zum Spielball Serbiens Bulgariens und Griechenlands wird Auch der Zweite Weltkrieg blieb bis nach der Unabhangigkeit Nordmazedoniens in den 1990er Jahren ein haufiges Thema so im Roman Meine Cousine Emilia 1994 dt 2013 von Vlada Urosevic Die Lyrik ist u a durch Slavco Koviloski vertreten Der deutsche Ubersetzer Matthias Bronisch gab in den 1970er Jahren zwei reprasentative Anthologien mit mazedonischer Literatur heraus 51 Erst 2001 folgte eine Anthologie von Blagoja Risteski Platnar die auch einen albanischsprachigen Autor berucksichtigt 52 jedoch erscheint die Auswahl zufallig Siehe auch Nordmazedonien Literatur Musik Bearbeiten Die reiche Volksmusik Makedoniens zeigt Einflusse Bulgariens Serbiens und der Turkei im Sudosten sowie Griechenlands im Suden Die Roma Musik war stets ein wesentlicher Bestandteil der makedonischen Musik International bekannt wurden die Roma Sangerin Esma Redzepova und Marem Aliev der heute in der Schweiz lebt mit seinem Aliev Bleh Orkestar Siehe auch BearbeitenListe sudslawischer Bezeichnungen griechischer OrteLiteratur BearbeitenNicholas G Hammond Frank W Walbank A History of Macedonia 3 Bande Oxford 1972 1988 Band 1 Historical Geography and Prehistory 1972 Band 2 550 336 B C 1979 Band 3 336 167 B C 1988 Waldemar Heckel Johannes Heinrichs Sabine Muller u a Hrsg Lexicon of Argead Makedonia Frank amp Timme Berlin 2020 Michael B Sakellariou Macedonia 4000 Years of Greek History and Civilization Athen 1983 Malcolm Errington Geschichte Makedoniens C H Beck Munchen 1986 ISBN 3 406 31412 0 Giannes Turatsoglu Makedonien Geschichte Monumente und Museen Ekdotike Athenon Athen 1995 1997 ISBN 960 213 329 5 Stella G Miller Macedonians In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 460 64 Adamantios Skordos Griechenlands Makedonische Frage Burgerkrieg und Geschichtspolitik im Sudosten Europas 1945 1992 Wallstein Verlag Gottingen 2012 ISBN 3 8353 0936 6 Weblinks BearbeitenBibliographie zur Geschichte des antiken MakedoniensEinzelnachweise Bearbeiten Richard Clogg Minorities in Greece Aspects of a Plural Society C Hurst amp Co Publishers 2002 ISBN 1850657068 S 160 Dimitar Bechev Historical Dictionary of the Republic of Macedonia Scarecrow Press 2009 ISBN 0810862956 Introduction pp VII VIII Jelavich Barbara History of the Balkans Band 2 Twentieth Century 1983 Cambridge University Press ISBN 0521274591 S 91 John Breuilly Hrsg The Oxford Handbook of the History of Nationalism Oxford University Press 2013 ISBN 0 19 920919 7 S 192 Zitat The ancient name Macedonia disappeared during the period of Ottoman rule and was only restored in the nineteenth century originally as geographical term engl Vgl einleitend zur Diskussion Peter van Nuffelen Sind die Makedonen Griechen Uber Nationalismus und Forschungsgeschichte In Martin Lindner Hrsg Antikenrezeption 2013 n Chr Heidelberg 2013 S 89 106 Diodor 18 60 Jan Henrik Holst Armenische Studien Harrassowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 06117 9 S 65 Leseprobe abgerufen am 21 Februar 2018 Nicholas G L Hammond Guy T Griffith A History of Macedonia Band 2 Oxford 1979 S 3 11 60 Isokrates Rede an Philipp 105 108 siehe dazu Hilmar Kehl Die Monarchie im politischen Denken des Isokrates Bonn 1962 S 97 104 Klaus Bringmann Studien zu den politischen Ideen des Isokrates Gottingen 1965 S 96 102 Kehl 1962 S 97f Venceslas Kruta Les Celtes histoire et dictionnaire S 493 Vgl Frank Daubner Makedonien nach den Konigen 168 v Chr 14 n Chr Stuttgart 2018 Vgl Max Vasmer Die Slaven in Griechenland Berlin 1941 Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften Jg 1941 Philosophisch historische Klasse Nr 12 J Fine The Early Medieval Balkans The University of Michigan Press 1983 ISBN 0 472 10025 4 Max Vasmer Die Slaven in Griechenland S 176 Das war das Werk der aus Thessaloniki slawisch Solun stammenden Slawenapostel Kyrillos und Methodios und deren Schuler Kyrill schuf das Glagolitische Alphabet und nicht wie oft behauptet das kyrillische Die Glagoliza wurde bis ins 13 Jahrhundert parallel zur Kyrillica verwendet Die Herkunft der Kyrillica ist umstritten Einige Forscher sehen ihre Entstehung durch Clemens Kliment von Ohrid andere in der Schule von Preslaw in Nordostbulgarien Es steht aber fest dass das kyrillische Alphabet im 9 oder 10 Jahrhundert in Bulgarien entstand Die meisten Buchstaben wurden aus dem griechischen Alphabet in seiner byzantinischen Schriftform ubernommen oder abgeleitet Fur Laute die im Griechischen nicht vorkamen wurden Zeichen aus der glagolitischen Schrift Glagoliza ubernommen oder reformiert a b c Fikret Adanir Die Makedonische Frage Ihre Entstehung und Entwicklung bis 1908 Frankfurter Historische Abhandlungen Band 20 Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 ISBN 3 515 02914 1 S 16 Nina Janich Albrecht Greule Sprachkulturen in Europa ein internationales Handbuch Gunter Narr Verlag 2002 S 29 a b Fikret Adanir Die Makedonische Frage Ihre Entstehung und Entwicklung bis 1908 Frankfurter Historische Abhandlungen Band 20 Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 ISBN 3 515 02914 1 S 2 Fikret Adanir Die Makedonische Frage Ihre Entstehung und Entwicklung bis 1908 Frankfurter Historische Abhandlungen Band 20 Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 ISBN 3 515 02914 1 S 3 Zitiert nach Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republiksgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 213 Katrin Boeckh Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan R Oldenbourg Verlag Munchen 1996 zugl Dissertation Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1994 95 ISBN 3 486 56173 1 S 227 a b c d e Hugh Poulton Who are the Macedonians C Hurst amp Co Publishers ISBN 1 85065 534 0 S 53 163 Hinrich Matthias Geck Die griechische Arbeitsmigration Eine Analyse ihrer Ursachen und Wirkungen Hanstein 1979 ISBN 3 7756 6932 9 S 101 Iakovos D Michailidis On the other side of the river the defeated Slavophones and Greek History In Jane K Cowan Hrsg Macedonia The Politics of Identity and Difference Pluto Press 2000 ISBN 0 7453 1589 5 S 68 ff Riki van Boeschoten When difference matters Sociopolitical dimensions of ethnicity in the district of Florina In Jane K Cowan Hrsg Macedonia The Politics of Identity and Difference Pluto Press 2000 ISBN 0 7453 1589 5 S 1 ff Richard Clogg Hrsg Minorities in Greece Aspects of a Plural Society C Hurst amp Co Publishers 2002 ISBN 1 85065 706 8 Loring M Danforth The Macedonian Conflict Ethnic Nationalism in a Transnational World Princeton University Press Princeton 1995 ISBN 0 691 04357 4 a b Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republiksgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 203 Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republiksgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 204 Ami Boue La Turquie d Europe Tome Deuzieme Band 2 Arthus Bertrand Paris 1840 S 5 Auswartiges Amt Akten zur deutschen Auswartigen Politik 1918 1945 Eigenverlag 1995 S 585 Heinz Willemsen Stefan Troebst Schuttere Kontinuitaten multiple Bruche Die Republik Makedonien 1987 1995 In Egbert Jahn Hrsg Nationalismus im spat und postkommunistischen Europa Band 2 Nationalismus in den Nationalstaaten Verlag Nomos 2009 ISBN 978 3 8329 3921 2 S 517 Zitiert nach Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republikgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 207 a b Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republiksgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 210 Wolf Oschlies Lehrbuch der makedonischen Sprache in 50 Lektionen Verlag Sagner Munchen 2007 ISBN 978 3 87690 983 7 S 9 den Beschluss des ASNOM Antifaschistischer Rat der Volksbefreiung Makedoniens der am 2 August 1944 in dem sudserbischen oder nordmakedonischen Kloster Sv Prohor Pcinjski die Republik Mekedonien innerhalb der jugoslawische Foderation und in dieser die makedonische Volkssprache als Amtssprache proklamierte The Making of the Macedonian Alphabet Ljubco Georgievski Mit dem Gesicht zur Wahrheit Ausgewahlte Aufsatze Essays und Vortrage bulg S lice km istinata Izbrani statii eseta rechi Sofia 2007 ISBN 978 954 9446 46 3 a b Stefan Troebst Makedonische Antworten auf die Makedonische Frage Nationalismus Republiksgrundung und nation building in Vardar Makedonien 1944 1992 In Georg Brunner Hans Lemberg Volksgruppen in Ostmittel und Sudeuropa Sudosteuropa Studien Band 52 Nomos Verlagsgesellschaft Baden Baden 1994 ISBN 3 7890 3095 3 S 211 Auswartiges Amt Griechenland Aussen und Sicherheitspolitik Mazedonien heisst nun offiziell Nordmazedonien Spiegel Online 12 Februar 2019 abgerufen am 2 August 2019 Griechen Pontus In Enzyklopadie des europaischen Ostens Archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 4 Marz 2015 Aleksandr D Dulienko Agais Makedonisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 183 185 aau at PDF 174 kB Peter M Hill Makedonisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 295 312 aau at PDF 462 kB Petar Atanasov Aromunisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 77 82 aau at PDF 197 kB Petar Atanasov Meglenorumanisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 127 131 aau at PDF 190 kB Susanne Schwalgin Wir werden niemals vergessen Trauma Erinnerung und Identitat in der armenischen Diaspora Griechenlands Bielefeld 2004 ISBN 3 89942 228 7 Christoph Pan Die Minderheitenrechte in Griechenland In Christoph Pan und Beate Sibylle Pfeil Minderheitenrechte in Europa Zweite uberarbeitete und aktualisierte Auflage Handbuch der europaischen Volksgruppen Band 2 Wien 2006 ISBN 3 211 35307 0 Herbert Kupper Minderheitenschutz im ostlichen Europa Bulgarien PDF 833 kB Archiviert vom Original am 31 Januar 2012 abgerufen am 4 Marz 2015 Nada Boskovska Das jugoslawische Makedonien 1918 1941 Eine Randregion zwischen Repression und Integration Wien 2009 S 324 Makedonien Moderne Erzahler der Welt Band 53 Erdmann Verlag Tubingen Basel 1976 23 Erzahlungen Moderne makedonische Lyrik Erdmann Verlag Tubingen Basel 1978 Blagoja Risteski Platnar Hrsg Das Haus am Ende des Dorfes Zeitgenossische Erzahlungen aus Mazedonien Klagenfurt 2001 Normdaten Geografikum GND 4037159 1 lobid OGND AKS LCCN sh85079266 NDL 00567409 VIAF 132055581 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makedonien amp oldid 233815165