www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Korinthischen Bund von 337 v Chr Mitunter wird auch der Hellenenbund von 481 v Chr der griechischen Stadte gegen die Perser als Korinthischer Bund bezeichnet Der Korinthische Bund war ein 337 v Chr gegrundeter Staatenbund im antiken Griechenland der nahezu alle griechischen Stadtstaaten umfasste In ihm hatte sich die makedonische Hegemonie unter Philipp II und Alexander dem Grossen uber Griechenland staatsrechtlich manifestiert Im Jahr 302 v Chr wurde er wahrend der Diadochenkriege von Demetrios Poliorketes erneuert doch uberdauerte diese Wiederbelebung nicht langer als ein Jahr Die zeitgenossische Bezeichnung des Bundes lautete schlicht Bund der Hellenen koinon tōn Hellenōn wahrend er in der modernen Geschichtsliteratur zur besseren Unterscheidung nach dem Tagungsort seines Rates auf dem Isthmos von Korinth benannt wird Makedonien und der Korinthische Bund gelb Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Grundung 3 Organisation 4 Der Bund unter Philipp II 5 Der Bund unter Alexander Antipater 6 Das Ende des Bundes 7 Wiederbelebung unter Demetrios Poliorketes 8 Literatur 9 AnmerkungenHintergrund BearbeitenDas Bedurfnis der in mehrere Stadtstaaten poleis zersplitterten und verfeindeten antiken Griechen nach einer politischen Eintracht homonoia und eines allgemeinen Friedens koine eirene untereinander hatte wahrend ihrer Geschichte hindurch eine herausragende Rolle gespielt insbesondere angesichts des seit den Perserkriegen von allen Griechen als Erzfeind betrachteten persischen Achamenidenreichs Mehrere Anlaufe hin zu einer dauerhaften Einigung scheiterten allerdings stets an den Rivalitaten untereinander wobei sich insbesondere die drei bedeutendsten Stadtstaaten Athen Sparta und Theben wegen ihrer Konkurrenz bezuglich der Vorherrschaft uber die Griechen Hegemonie hegemonia tes Hellados in mehreren Kriegen bekampften Allein im 4 Jahrhundert v Chr brachen sie dabei mindestens sechsmal den zuvor beschworenen Landfrieden Diese Zwietracht wurde von den persischen Grosskonigen durch finanzielle oder militarische Hilfsleistungen gefordert die von den Griechen trotz der erklarten Feindschaft auch angenommen wurden Im 4 vorchristlichen Jahrhundert konnte sich geleitet vom staatsmannischen und militarischen Geschick seines Konigs Philipp II Makedonien als machtpolitische Grosse im Ringen um die Hegemonie etablieren begunstigt durch die Ressourcen eines Flachenstaates und seiner staatlichen Organisation als ein mit absoluten Gewalten ausgestattetes Konigtum monarchia Philipp II strebte die Unterwerfung der Griechen unter seiner Hegemonie an als deren Anfuhrer er schliesslich den Feldzug gegen die Perser durchfuhren wollte Die Legitimitat dieses Anspruchs liess er sich nach dem Ende des dritten heiligen Kriegs 346 v Chr von der delphischen Amphiktyonie bestatigen in der er Makedonien gerade erst etabliert hatte 1 Seinem Vorhaben stellten sich den Gesetzmassigkeiten der Zeit folgend jene griechischen Stadte entgegen die selbst die Hegemonialstellung beanspruchten Mit der zunehmenden Macht Philipps II wurde dieser Konflikt von einer verscharften propagandistischen Kampagne seitens der Griechen begleitet in der vor allem Personlichkeiten wie Demosthenes den Makedonen und ihrem Konig das Hellenentum absprachen und dieses Volk aufgrund seiner vermeintlichen kulturellen Unterlegenheit und seines archaisch anmutenden Staatswesens gleich den Persern eher als Barbaren betrachteten gegenuber denen sich jede Unterwerfung verbat Andererseits fand eine makedonische Hegemonie bei den Griechen auch ihre Unterstutzer wie zum Beispiel Aristoteles und Isokrates Unter dem dominierenden Einfluss des Demosthenes stellte sich Athen im Jahr 340 v Chr an die Spitze eines neugegrundeten Hellenenbundes der die Macht Philipps eindammen sollte 2 339 v Chr schloss sich diesem Bund schliesslich auch Theben an doch unterlag das Bundesheer schon im Jahr darauf in der entscheidenden Schlacht bei Chaironeia gegen Philipp worauf der Bund augenblicklich zerbrach 3 Offenbar war er institutionell nicht vertieft da Philipp mit jedem einzelnen Mitglied einen Separatfrieden abschloss Grundung Bearbeiten nbsp Philipp II von Makedonien begrundete den Korinthischen Bund Buste Ny Carlsberg Glyptotek Kopenhagen Nach seinem Sieg legte Philipp eine makedonische Besatzung in die Stadtburg Thebens die Kadmeia und zog anschliessend uber den Isthmos auf den Peloponnes wo er sich des Wohlwollens der dortigen Stadte vertraglich versicherte und gegenuber Sparta seine Starke demonstrierte Daraufhin zog er sich auf den Isthmos zuruck wo im Sommer 337 v Chr seinem nach Chaironeia ergangenen Aufruf folgend die Vertreter nahezu aller Griechenstadte mit Ausnahme Spartas auf dem Isthmos von Korinth eintrafen um dort im Heiligtum des Poseidon die Beratungen uber die Bildung eines neuen Hellenenbundes aufzunehmen 4 Die Wahl des Tagungsortes war wohl kein Zufall denn hier hatten sich 481 v Chr die Griechen zur Bildung des ersten Hellenenbundes zur Abwehr der Perser unter Xerxes I versammelt 5 Die Vergeltung der damals von den Persern begangenen Tempelschandungen wie auch die Befreiung der von ihnen beherrschten ionischen Griechenstadte in Kleinasiens wurde nun von Philipp als vorrangigste Motive fur die Bildung eines neuen panhellenischen Bundes propagiert dem er als Hegemon vorstehen wollte 6 In dieser gegen den Erzfeind aller Griechen gerichteten Programmatik lag zweifelsohne der Grund fur die enorme Breite des Teilnehmerkreises wie es ihn bei fruheren politischen Vereinigungen der Griechen nie gegeben hatte Faktisch alle Stadte und Stadtebunde waren in Korinth vertreten sogar die der eher peripher gelegenen freien Agaisinseln und der thrakischen Kolonien Einzig Sparta blieb dem Bund fern Es hatte 386 v Chr mit den Persern den hochst umstrittenen Konigsfrieden geschlossen in welchem die ionischen Griechenstadte an Persien abgetreten worden waren der nun aber vom neuen Bund faktisch aufgekundigt wurde 7 Aus Inschriften und den historischen Uberlieferungen konnen Akarnanien Ainianien Achaia Aitolien Ambrakia Arkadien Argos Athamanien Athen Bootien Kephallenia die Chalkidiki der Chersonesos Korkyra Korinth die Kykladen Dolopien Doris Elis Euboa Lokris Magnesia Malis Megara Oitaien Perrhaibien Phokis Phthiotis Samothrake Thasos die thessalischen Inseln Thessalien die thrakischen Kolonien und Zakynthos als Bundesmitglieder ermittelt werden 8 Makedonien wie auch sein Konig selbst war kein ordentliches Mitglied des Bundes die Stellung Philipps II als Hegemon war zwischen ihm und dem Bund durch einen Allianzvertrag symmachia geregelt legitimiert durch seine Wahl zum militarischen Anfuhrer der Griechen strategōs autokratōr gegen die Perser 9 Organisation BearbeitenWie schon in allen vorangegangenen Staatenbunden bildeten beim Korinthischen Bund die Prinzipien des allgemeinen Landfriedens koine eirene die Grundlage des Bundesvertrags Dieser beinhaltete ein generelles Gewaltverbot der Bundesmitglieder gegeneinander zu Land und zur See die gegenseitige Anerkennung der inneren Autonomie und die Unverletzbarkeit der verfassungsmassigen Selbstbestimmung 10 Die freie Schifffahrt wurde garantiert und ein Kaperverbot wie auch eine Besitz und Vermogensgarantie festgelegt 11 Das Amt des Hegemons wurde in Personalunion mit dem makedonischen Konigtum verbunden das innerhalb der Konigsfamilie erblich bleiben sollte Kein Bundesmitglied durfte Einfluss auf die innere Verfassung Makedoniens und seine Thronfolgeregelung nehmen ebenso wie der Hegemon die innere Autonomie der Mitglieder zu respektieren hatte Die Vertragspartner waren von Tributen an den Bund oder den Hegemon befreit waren aber zur Einhaltung der Bundesordnung und ihrer Verteidigung gegen Vertragsbruchige und Dritte wie auch zur Einhaltung der vom Bundesrat erlassenen Beschlusse dogma und der Weisungen des Hegemons verpflichtet Jedes Bundesmitglied musste diese Vertragsgrundsatze gegenuber den Gottern in einer festgelegten Eidesformel beschworen Der Eid ist fast vollstandig in einer auf der Akropolis von Athen angebrachten Inschrift erhalten Zeile Text 12 Ubersetzung nach Ernst Badian und Robert K Sherk 13 1 26 I 6 Ich schwore bei Zeus Ge Helios Poseidon Athena Ares und allen Gottern und Gottinnen 2 21 Pos eidῶ 5 3 22 s ἐmmen ῶ 4 22 non t as t 5 18 oὐd ὲ ὅpla ἐ p oi sw ἐ Ich werde mich dauerhaft an den Vertrag halten und ihn auch in Einzelheiten nicht verletzen Ich werde nicht in feindlicher Absicht die Waffen gegen diejenigen ergreifen die sich an ihre eidlich bekraftigten Verpflichtungen halten weder zu Lande noch zur See Weder eine Stadt noch ein Festung noch einen Hafenplatz werde ich mit der Absicht der Kriegfuhrung einnehmen Ich werde auch niemand von denen die an diesem Friedensvertrag teilnehmen auf irgendeine Weise in Haft oder kriegerisch gefangennehmen Ebenfalls werde ich weder die Konigsherrschaft Philipps und seiner Nachkommen noch die zur Zeit des eidlich bekraftigten Abschlusses dieses Friedensvertrags in den einzelnen Teilnehmerstaaten existierenden Verfassungen zu beseitigen suchen Ich personlich werde in keiner Hinsicht auch nur irgendetwas tun was diesem Vertrag widerspricht und derartiges auch niemand anderem erlauben soweit es in meiner Macht steht 6 pὶ phmonῆi ἐp oὐdena tῶn ἐmmenont w n ἐn t 7 oῖs ὅrkois oὔte katὰ gῆn oὔte katὰ 8 alas 8 san oὐdὲ polin oὐdὲ fro yrion katalhpsom 9 ai oὔte limena ἐpὶ pole mwi oὐ8enὸs tῶn t 10 ῆs eἰrhnhs koinwnoynt wn texnhi oὐdemi 11 ᾶi oὔte mhxanῆi oὐdὲ t ὴn basileian t ὴn F 12 ilippoy kaὶ tῶn ἐkgon wn katalysw ὀdὲ tὰ 13 s politeias tὰs oὔsas par ἑkastois ὅte t 14 oὺs ὅrkoys toὺs perὶ t ῆs eἰrhnhs ὤmnyon 15 oὐdὲ poihsw oὐdὲn ἐna ntion taῖsde taῖs Sollte aber irgendjemand etwas ins Werk setzen das den Vertrag verletzt so werde ich in Ubereinstimmung mit den Vertragsbedingungen denjenigen zuhilfekommen die verletzt werden und Krieg gegen denjenigen fuhren der die Vertragsbestimmungen uberschreitet nach Massgabe dessen was die allgemeine Bundesversammlung beschliesst und der Hegemon d h der Konig von Makedonien anordnet Die gemeinsame Sache werde ich nicht verlassen 16 spondaῖs oὔt ἐgὼ oὔt ἄl lwi ἐpitrepsw eἰs17 dynamin ἀll ἐan tis poe i ti paraspond on pe 18 rὶ tὰs syn8hkas boh8hsw ka8oti ἂn parag 19 gellwsin oἱ ἀeὶ deomenoi kaὶ polemhsw tῶ 20 i tὴn koinὴn eἰrhnhn par abainonti ka8oti21 ἂn ἦi syntetagmenon ἐmay tῶi kaὶ ὁ ἡge mὼ 22 n keleyhi 12 ka taleipsw te Fur die Durchsetzung des Bundesvertrags zur Abwehr gegen Dritte und zur militarischen Unterstutzung des Hegemons fur den Fall einer Kriegserklarung gegen Dritte verpflichtete sich der Bund zur Bereitstellung von 20 000 Infanteristen und 1 200 Kavalleristen 14 Der Krieg gegen einen Dritten namlich gegen Persien wurde schon auf der ersten Bundestagssitzung beschlossen der die Befreiung der Griechenstadte in Kleinasien und die Vergeltung der Tempelschandungen aus dem Jahr 480 v Chr zum erklarten Ziel hatte Der Bund hatte im Poseidon Heiligtum bei Korinth ein regelmassig tagendes Ratsgremium installiert das koinon synhedriōn das aus Delegierten der Mitgliedsstaaten zusammengesetzt war deren Stimmanteil im Verhaltnis zu ihrem aufzubietenden militarischen Beitrag ermittelt wurde Ihm oblagen die Uberwachung der Einhaltung des Bundesvertrags der Feststellung von Verstossen und gegebenenfalls die Verhangung von Sanktionen gegen Vertragsbrecher In Konfliktfallen trat es als Schiedsrichter auf beziehungsweise delegierte richterliche Kompetenzen an ein Bundesmitglied 15 Formell war das Synhedrion das hochste Verfassungsorgan des Korinthischen Bundes das den Hegemon mit der Exekution seiner Beschlusse beauftragen konnte Faktisch aber konnte der Hegemon kraft der ihm zugestandenen Kompetenzen eines militarischen Garanten der Friedensordnung als Herrscher gegenuber dem Bund auftreten Denn die zur Beratung anstehenden Fragen wurden nach seinem Ermessen definiert und auch von ihm vorgelegt Ihnen konnte das Synhedrion entweder zustimmen oder nicht wobei die militarische Dominanz des Hegemons dafur sorgte dass die Entscheidungen zu seinen Gunsten gefallt wurden Als Beispiele hierfur dienen das Urteil zur Zerstorung Thebens 335 v Chr die 332 v Chr von Alexander bestimmten Prozesse gegen die Perserfreunde aus Chios sowie die gegen auf persischer Seite kampfenden Bundesfeinde beschlossenen Sanktionen 16 Nach aussen konnte der Hegemon damit als Werkzeug des Synhedrions erscheinen wahrend sich dieses Verhaltnis tatsachlich umgekehrt verhielt Die militarische Dominanz des Hegemons wurde unter bewusster Weglassung einer verbrieften Besatzungsfreiheit durch die Anwesenheit makedonischer Garnisonen in Theben Korinth Ambrakia und vermutlich auch in Chalkis sichergestellt die als Fussfesseln fur Hellas ein Handeln gegen seine Interessen faktisch unmoglich machten 17 Der Korinthische Bund erfullt damit also kaum die Kriterien einer Foderation also eines auf freiwilliger Basis und unter gleichen Bedingungen seiner Teilnehmer begrundeten Staatenbundes Der Bund unter Philipp II BearbeitenBereits auf der ersten Bundestagssitzung im Sommer 337 v Chr liess sich Philipp II zum obersten Bundesfeldherrn strategōs autokratōr wahlen und zur Fuhrung des Kampfes gegen die Perser ermachtigen 18 Noch im selben Jahr setzte ein Vorauskommando unter seinen Feldherren Parmenion Attalos Kalas und Amyntas nach Kleinasien uber die in einer ersten Offensive bis nach Magnesia am Maander vordringen und einige Griechenstadte befreien konnten Diese Truppe bestand allerdings ausschliesslich aus makedonischen Verbanden und griechischen Soldnern Bundestruppen waren an ihr nicht beteiligt Eine persische Gegenoffensive unter dem griechischen Soldneroffizier Memnon von Rhodos warf die Makedonen in die Troas zuruck wo sie sich an der dortigen Kuste in befestigte Stellungen verbarrikadierten die als Bruckenkopfe fur das bald nachziehende Hauptheer dienen sollten Bevor Philipp mit der Hauptstreitmacht den Persienfeldzug aufzunehmen vermochte wurde er 336 v Chr wahrend der Hochzeitsfeierlichkeiten seiner Tochter Kleopatra im Theater von Aigai ermordet Die Schaffung des panhellenischen Bundes gilt allgemein als seine bedeutendste staatsmannische Leistung die durch seinen fruhen Tod den Gesetzmassigkeiten der antiken griechischen Geschichte folgend allerdings in Frage gestellt wurde Denn letztlich konnte nur ein starker Hegemon den Zusammenhalt eines Staatenbundes gewahrleisten der nun aber mit den im makedonischen Konigshaus obligatorisch zu erwartenden Thronfolgekampfen auszufallen drohte Der Bund unter Alexander Antipater Bearbeiten nbsp Der beruhmte Asienfeldzug Alexanders des Grossen von 334 bis 324 v Chr wurde bis 330 v Chr vertragsgemass als Rachefeldzug der Griechen gegen die Perser gefuhrt in Vergeltung fur die von den Persern mehr als ein Jahrhundert zuvor begangenen Tempelschandungen Buste von Lysippos Akropolismuseum Athen Auf die Nachricht von Philipps Tod erhoben sich augenblicklich in den traditionell auf Autonomie beharrenden Griechenstadten allen voran in Athen die Anhanger der antimakedonischen Fraktionen zum Abfall vom Bund Den Bruch des gerade erst beeideten Landfriedens nahmen sie dabei in Kauf Der alte Makedonenfeind Demosthenes nahm geheime Kontakte zu dem in Kleinasien operierenden Feldherrn Attalos auf der ein personlicher Erzfeind Alexanders war und der gegen diesen nun zur Revolte aufgefordert werden sollte 19 Damit hatte Demosthenes eindeutig den Bundesvertrag verletzt der eine Einflussnahme auf die makedonische Thronfolge von aussen klar untersagte Weiterhin beschlossen die Aitoler die Ruckfuhrung der von Philipp vertriebenen Exilanten von Akarnanien in ihre Heimat die Ambrakiaten und Thebaner beabsichtigten die Vertreibung der makedonischen Garnisonen und auf dem Peloponnes entschlossen sich Argos und Elis zu Wiederherstellung ihrer Unabhangigkeit 20 Alexander wurde der Lage schnell Herr indem er seine Nachfolge durch die Ermordung des Attalos sicherte und anschliessend mit dem makedonischen Heer nach Bootien in die Nahe von Theben zog Dort liess er sich zunachst von der delphischen Amphiktyonie in den Rechten seines Vaters bestatigen um darauf eine Delegation Athens zu empfangen der zwar Demosthenes nicht angehorte die aber die Vertragstreue ihrer Stadt zu ihm erklarte 21 Von seinem schnellen Vorgehen wurden die Griechen so nachhaltig uberrascht dass ihnen nichts anderes ubrig blieb als an dem neuen in Korinth einberufenen Bundestag teilzunehmen wo sie die bestehenden Vertrage bestatigten Alexander als neuen Hegemon anerkannten und ihn mit der Leitung des Persienfeldzugs ermachtigten 22 Damit war die Opposition aber noch nicht verstummt die sich nun vor allem um Demosthenes und seinem Anhanger Lykurgos in Athen sammelte Anlass zu einer neuerlichen Erhebung bot der im Fruhjahr 335 v Chr von Alexander begonnene Balkanfeldzug zur Unterwerfung abtrunniger Barbarenstamme In offentlichen Reden verkundete Demosthenes in Athen den Tod Alexanders im Kampf und damit die Hinfalligkeit der Vertrage mit ihm 23 Finanziert durch 300 Talente persischen Goldes unterstutzten die attischen Makedonenfeinde dabei erneut die Vertragsbestimmungen brechend ihre thebanischen Gesinnungsgenossen bei ihrer Machtubernahme in Theben die daraufhin die makedonische Besatzung auf der Kadmeia belagerten 24 Im August 335 v Chr erschien allerdings Alexander mit Heeresmacht nach einem Gewaltmarsch von Illyrien in Bootien worauf die Opposition erneut zusammenbrach indem Athen unter dem Einfluss der Promakedonen um Phokion und Demades seine Unterstutzung fur Theben aufgab Die Fuhrer der Thebaner selbst gedachten trotz ihrer politischen Isolation den Kampf fortzusetzen wurden in der Schlacht von Theben aber besiegt und ihre Stadt von den Makedonen besetzt Das weitere Schicksal dieser altehrwurdigen Griechenstadt vertraute Alexander dem Urteil der anwesenden Vertreter des Synhedrions an die ganz in seinem Sinne die Zerstorung der Stadt wegen Bruchs der koine eirene und die Versklavung ihrer Bewohner anordneten 25 Athen entging trotz seiner bekannt gewordenen Verwicklungen in dieser Erhebung einer Bundesexekution indem die Stadtoberen sie als Privataktion des Demosthenes ausgaben und Phokion und Demades als Burgen fur die Bundestreue ihrer Stadt auftraten Alexander gab sich letztlich mit der Verbannung einiger Anhanger des Demosthenes und wahrscheinlich durch eine personliche Beeidigung des Bundesvertrags durch diesen zufrieden 26 Nachdem der Aufstand niedergeschlagen und die Bundesordnung wiederhergestellt war zog sich Alexander nach Makedonien zuruck um dort die letzten Planungen des Asienfeldzuges anzugehen Bei Amphipolis berief er 334 v Chr seine Hauptstreitmacht siehe Hauptartikel Heer Alexanders des Grossen ein der nun auch ein 7000 Infanteristen und 600 Kavalleristen umfassendes Kontingent des Hellenenbundes angehorte 27 Bedenkt man die von Justin genannten Grossenordnungen die der Bund vertragsgemass im Kriegsfall bereitzustellen hatte fiel sein Beitrag zu der von den Griechen so oft propagierten Rache an den Persern geradezu bescheiden aus Alexander hatte auf einen hoheren Beitrag wahrscheinlich auch nicht bestanden um im Ernstfall in der Schlacht nicht auf die recht zweifelhafte Loyalitat der Griechen angewiesen zu sein Ihre Bedeutung fur den Kampf war gering der in der Hauptsache von den makedonischen Truppen Alexanders gefuhrt wurde Die mitgefuhrten Bundestruppen konnten im Zweifelsfall als Geiseln fur die Loyalitat ihrer Heimatstadte einstehen und sie waren ausreichend genug um dem Anspruch eines panhellenischen Rachefeldzugs zu genugen Laut Arrian wusste Alexander diesen Anspruch auch propagandistisch in Szene zu setzen als er 334 in der Schlacht am Granikos von den Persern erbeutete Rustungen Panoplia nach Athen als Weihgeschenk fur Athene Parthenos auf der Akropolis sandte als Wiedergutmachung der von den Persern rund 150 Jahre zuvor begangenen Schandung ihres Tempels die zu den massgeblichen Motiven fur den Rachefeldzug herangezogen wurde Die Rustungen hatte er mit folgender Inschrift versehen lassen Ἀle3andros Filippoy kaὶ oἱ Ἕllhnes plὴn Lakedaimoniwn ἀpὸ tῶn barbarwn tῶn tὴn Ἀsian katoikoyntwn Ubersetzung Alexander der Sohn Philipps und die Griechen ausser den Lakedaimoniern von den Barbaren die Asien bewohnen 28 nbsp Der athenische Politiker und Redner Demosthenes war einer der Fuhrer der Opposition gegen die makedonische Hegemonie Buste von Polyeuktos romische Kopie British Museum London Bedeutender fur das Asienunternehmen war der von den Griechen zu leistende maritime Beitrag da Makedonien selbst uber keine grossere Flotte verfugte Der Bund stellte insgesamt 160 Schiffe fur die Uberfahrt des Heeres uber den Hellespont und fur die anschliessende Belagerung von Milet zur Verfugung an der sich Athen immerhin die noch immer grosste griechische Seemacht aber nur mit 20 Schiffen beteiligte 29 Nach der Belagerung von Milet wurde die Flotte nicht zuletzt auch aus Kostengrunden aufgelost was die persische Seite in der Agais begunstigte Im Fruhjahr 333 v Chr wurde sie dann wiederhergestellt worauf die Befreiung einiger Agaisinseln gelang Da Alexander den Feldzug personlich anfuhrte war die Regelung einer adaquaten Regentschaft in Makedonien und Stellvertretung in der Hegemonie notwendig Mit beiden Aufgaben wurde Antipater betraut der bereits ein altgedienter Vertrauter Philipps II gewesen war und schon bei mehreren Gelegenheiten die Staatsgeschafte Makedoniens stellvertretend ubernommen hatte Ihm wurde als militarischen Oberbefehlshaber in Europa strategōs tes Eurōpes eine Streitkraft von etwa 12 000 Infanteristen und 1 500 Kavalleristen zur Seite gestellt mit der er den notwendigen Druck gegenuber den Bundesgriechen aufrechterhalten sollte 30 Dennoch wurde in der Abwesenheit Alexanders eine erneute Schwachung der Hegemonialmacht vermutet Dieses Mal von Sparta einer auswartigen Macht die in dem Bund vor allem ein Hindernis fur eigene Hegemonialanspruche auf dem Peloponnes wahrnahm Bereits im ersten Jahr des Persienfeldzuges nahm Sparta unter Agis III seine kriegerischen Aktivitaten gegen Makedonien auf die nach den Worten Alexanders als Mausekrieg bekannt wurden Dafur suchte Sparta das Bundnis mit dem persischen Grosskonig Dareios III und die Unterstutzung seiner in der Agais operierenden Flotte doch bis auf eine finanzielle Unterstutzung seitens der Perser mit der ein Soldnerheer angeworben werden konnte hatten diese Bundnisbemuhungen keine weiterreichenden Folgen Innerhalb des Korinthischen Bundes rief die Erhebung Spartas allerdings ahnliche Reaktionen hervor wie nach dem Tod Philipps In Athen konnten die Makedonenfeinde um Demosthenes in der Volksversammlung Ekklesia die Aufkundigung der Vertrage die Mobilmachung der Flotte und die Aufnahme von Bundnisgesprachen mit Persien durchsetzen 31 Auf dem Peloponnes gelang es den Spartanern mit einer Freiheitsproklamation die Eleer und die meisten Arkadier und Achaier zu einem Seitenwechsel zu bewegen doch wichtige Stadte wie Megalopolis Argos und Korinth alles alte Erzfeinde Spartas verwehrten sich dagegen und hielten dem Bund die Treue Die antimakedonische Front geriet durch den Sieg Alexanders in der Schlacht bei Issos ins Wanken da nun Persien als potentieller Bundnispartner ausfiel 32 Als Antipater im Herbst 331 oder Fruhjahr 330 v Chr mit einem 40 000 Mann starken Heer dem auch Truppen des Bundes angehorten durch Bootien und uber den Isthmos auf den Peloponnes zog verlor Athen angesichts dieser Macht seinen Kriegswillen und liess wie schon wenige Jahre zuvor seinen Bundesgenossen im Stich 33 Die Spartiaten wurden schliesslich in der Schlacht von Megalopolis entscheidend geschlagen und ihr Konig Agis III getotet Antipater liess sich vom besiegten Sparta funfzig vornehme Geiseln als Garantie fur die kunftige Waffenruhe stellen die weiteren Modalitaten zur Aushandlung eines Friedens delegierte er allerdings an das Synhedrion in Korinth wie schon Alexander zuvor im Falle Thebens verfahren war 34 Der Rat forderte von Sparta eine finanzielle Entschadigung fur die im Krieg begangenen Schaden doch fur die Aushandlung eines Friedens verwiesen sie die Stadt in Form einer Bussdelegation direkt an den in Asien weilenden Alexander 35 Dies war deshalb notwendig da allein der Hegemon den Bund nach aussen vertrat und deshalb vertragsfahig gegenuber einem Dritten in diesem Falle Sparta auftreten konnte wahrend sich die Entscheidungsbefugnis des Bundesrats einzig auf Bundesmitglieder beschrankte Von Sanktionen gegenuber den abtrunnig gewordenen Mitgliedern ist nichts bekannt obwohl der Verrat Athens durch die Gefangennahme seiner an den persischen Hof gerichteten Gesandtschaft in Damaskus offenbar wurde 36 Das Ende des Bundes BearbeitenIm selben Jahr in dem Antipater in Europa die Erhebung der Spartaner niederschlug trug Alexander in Asien in der Schlacht bei Gaugamela 1 Oktober 331 v Chr den entscheidenden Sieg uber den persischen Grosskonig Dareios III davon Danach besetzte er nacheinander bis 330 v Chr die persischen Konigsstadte Babylon Susa Persepolis und Ekbatana Kurz darauf wurde der fliehende Grosskonig von eigenen Gefolgsleuten um Bessos ermordet Bereits in Persepolis hatte Alexander mit der Niederbrennung des altesten persischen Konigspalastes ein Fanal fur den endgultigen Sieg der Griechen nach uber 150 Jahren des Kampfes gegen den persischen Erzfeind gesetzt der zugleich das Ende seines Rachefeldzuges markierte Kurz darauf entliess er schliesslich in Ekbatana die Bundestruppen einschliesslich der thessalischen Regimenter aus der Heerfolgepflicht und reich mit Beute beladen in ihre Heimat 37 Er selbst aber gedachte nicht zuruckzukehren denn zu diesem Zeitpunkt hatte er langst Anspruch auf die Nachfolge des Dareios III in der Herrschaft uber Asien erhoben siehe Hauptartikel Alexanderreich die er nun mit seinen makedonischen Kriegern und griechischen Soldnern durchsetzen wollte Eine weitere langjahrige Abwesenheit des Hegemons aus Europa und eine Verlangerung der Stellvertreterschaft Antipaters zeichneten sich damit also ab wobei aber die Frage zur weiteren ordnungspolitischen Rolle des Korinthischen Bundes aufgeworfen wurde Den heimkehrenden Bundestruppen gab Alexander keine weiteren an den Bund oder etwa an Antipater gerichteten Instruktionen mit weiterhin stellt die Tagung des Synhedrions anlasslich der Beilegung des Mausekrieges 330 v Chr auch seine letzte bekannte dar und bis zum Tod Alexanders und daruber hinaus wurde er auch nicht mehr einberufen Dabei mangelte es nicht an Grunden tatig zu werden als etwa um 330 v Chr die Aitoler die Inselstadt Oiniadai unter Bruch des Landfriedens eroberten und deren Bevolkerung vertrieben doch weder das Synhedrion noch Antipater unternahmen Schritte in dieser Sache Faktisch traten die griechischen Stadte seither nicht mehr als politische Union auf Die bis zum Tod Alexanders und fur griechische Verhaltnisse ungewohnlich lang andauernde Friedenszeit von sechs Jahren konnte nun einzig die Hegemonialmacht gewahrleisten Bis auf den Aitoler Uberfall auf Oiniadai sind in dieser Zeit keine anderen kriegerischen Handlungen bekannt zumal es seit der Ausschaltung Persiens und Spartas keine Macht mehr gab die Makedonien hatte ernsthaft herausfordern konnen Der Unmut gegen Makedonien blieb dennoch unterschwellig bestehen allein schon in der Person des Demosthenes vor allem auch weil gerade der Hegemon regelmassig die Grenzen der ihm zugestandenen Kompetenzen verletzt und damit den Widerstand bei den Griechen genahrt hatte Wie zum Beispiel bei der noch vor 331 v Chr von Makedonien betriebenen Einsetzung des Chairon als Tyrann in Pellene unter Verdrangung der dort zuvor bestehenden demokratischen Ordnung womit der Hegemon klar den Grundsatz der inneren Autonomie gebrochen hatte 38 Die Diskrepanzen zwischen den Alliierten und dem Hegemon wurden offensichtlich als Alexander 324 v Chr aus Indien zuruckkehrte und Athen dem fliehenden Schatzmeister Harpalos Exil und sogar das Ehrenburgerrecht gewahrte 39 Antipater intervenierte sofort dagegen und erzwang Harpalos Verhaftung der in diese Affare verwickelte Demosthenes wurde aus seiner Stadt verbannt aber die Fuhrung der antimakedonischen Partei ubernahm der nicht minder entschlossene Leosthenes 40 In Susa erfuhr Alexander auch von der Eroberung Oiniadais um das er sich nun personlich kummern wollte was aber wiederum die Aitoler gegen ihn aufbrachte 41 Den endgultigen Bruch fuhrte Alexander mit seinem im September 324 v Chr erlassenen Verbanntendekret herbei das er bei den Olympischen Spielen von dem spateren Schwiegersohn des Aristoteles Nikanor verkunden liess 42 Mit diesem Dekret wurde eine Begnadigung und das Ruckkehrrecht aller aus den griechischen Stadten Verbannten ausgesprochen bei denen es sich mehrheitlich nicht nur um Soldner sondern vor allem auch um Anhanger promakedonischer Parteien handelte uber die Alexander offensichtlich politischen Einfluss in den Stadten gewinnen wollte Neben der erneuten Verletzung der inneren Autonomie wurde zugleich auch die im Bundesvertrag festgelegte Besitz und Vermogensgarantie faktisch negiert da den Ruckkehrern ihr zuvor beschlagnahmter Besitz restituiert werden sollte Mit der Uberwachung der Umsetzung des Dekrets wurde Antipater beauftragt aber die Modalitaten selbst hatte jede Stadt allein zu regeln der Bund selbst wurde in dieser Angelegenheit von Alexander gar nicht konsultiert 43 In Athen formierte sich dagegen der Widerstand um Leosthenes da das Verbanntendekret auch die Ruckfuhrung der Burger der Insel Samos mit einschloss Diese waren 365 v Chr von den Athenern vertrieben worden welche die Insel dann mit eigenen Siedlern Kleruchen bevolkerten Im Winter 334 auf 333 v Chr hatten sie unter Verletzung des Bundesvertrages der persischen Flotte erlaubt sich dort zu verproviantieren Athen war fest entschlossen Samos auch mit Waffengewalt zu verteidigen begann seine Rustungen und nahm zu den Aitolern Lokrern und Phokern Kontakt auf 44 Wie Curtius Rufus schrieb stellte sich Athen an die Spitze eines neuen gegen Makedonien gerichteten Bundes dem sich spater die meisten Stadte des Peloponnes und Thessaliens anschlossen 45 Alexander seinerseits soll der Samier wegen eine Belagerung Athens geplant haben wenngleich diese Angabe auf einer zweifelhaften Quelle beruht 46 Zum offenen Kampf zwischen den Griechen und Alexander kam es aufgrund seines Todes 323 v Chr nicht mehr doch starkte dieser die Entschlossenheit der Griechen zusatzlich Aber im nun folgenden lamischen Krieg 323 322 v Chr wurden sie von Antipater der von heimkehrenden makedonischen Veteranen unter Krateros unterstutzt wurde vollstandig besiegt Mit ihrer Niederlage fand der Korinthische Bund nun auch de jure ein Ende denn der siegreiche Antipater unternahm keine Anstalten die Bundesverfassung wiederherzustellen sondern unterwarf die griechischen Stadte nun der direkten makedonischen Kontrolle durch die Installierung von Besatzungen und die Einsetzung von promakedonischen Regimen in Form von Oligarchien oder gar Tyrannen bei gleichzeitiger Beseitigung der demokratischen Verfassungen Der grosse Makedonenfeind Demosthenes beging daraufhin Selbstmord Diese makedonische Herrschaft entsprach tatsachlich eher dem Charakter einer personlichen Herrschaft des Antipater und seiner Familie denn als er 319 v Chr starb hielten die makedonischen Statthalter in Griechenland nicht etwa dessen amtlichem Nachfolger Polyperchon die Treue sondern gingen nahezu geschlossen auf die Seite Kassanders uber dem Sohn Antipaters Wiederbelebung unter Demetrios Poliorketes Bearbeiten nbsp Demetrios Poliorketes belebte den Korinthischen Bund fur eine kurze Zeit wieder Buste romische Kopie Archaologisches Nationalmuseum Neapel In den nach Alexanders Tod ausbrechenden Diadochenkriegen war die Freiheit der Griechen eine viel zitierte Parole die sich die Kriegsherren in der Hoffnung zu eigen machten Antipater und seine Familie zu schwachen Zuerst gab sie Perdikkas im ersten Diadochenkrieg 322 320 v Chr aus um die Griechen gegen Antipater zu gewinnen doch hielten dessen Besatzungstruppen und Vasallen die Stadte fest in seiner Hand Ahnlich verhielt es sich im zweiten Diadochenkrieg 319 316 v Chr als Polyperchon mit einem Freiheitsdekret die Stadte gegen Kassander aufbringen wollte letztlich erneut erfolglos Als Nachstes stellte sich im dritten Diadochenkrieg 316 311 v Chr der machtige Kriegsherr Antigonos Monophthalmos an die Spitze der Verkunder der griechischen Freiheit und rief gegen Kassander erneut zur demokratischen Erhebung auf In den folgenden Jahren entsandte er von Asien aus mehrere Truppenkontingente nach Griechenland die dort recht erfolgreich operierten und mehrere Stadte befreiten Im Diadochenfrieden von 311 v Chr wurde die Freiheit der Griechen vertraglich vereinbart aber nicht verwirklicht Erst wahrend des vierten Diadochenkrieges 308 301 v Chr gelang Demetrios Poliorketes 307 v Chr die Einnahme von Athen Er beseitigte dort die promakedonische Kassander treue Oligarchie unter Demetrios von Phaleron und stellte die demokratische Verfassung wieder her In den folgenden Jahren konnte er auch nahezu alle anderen Griechenstadte von der Herrschaft Kassanders befreien Vermutlich auf Anraten seines Vaters lud Demetrios im Jahr 302 v Chr die Vertreter der Griechenstadte auf den Isthmos von Korinth wohl wieder in das Poseidon Heiligtum um dort mit ihnen einen neuen Bund zu schliessen 47 Wie schon im Jahr 337 v Chr beteiligten sich wieder fast alle daran Ausnahmen bildeten Sparta und Messenien auf dem Peloponnes und die Thessaler die fest unter makedonischer Herrschaft standen In einer fragmentarisch erhaltenen Inschrift aus Epidauros sind die Bestimmungen des neuen Bundesvertrages verzeichnet dem seine inhaltliche Anlehnung an jenen von 337 v Chr zu entnehmen ist 48 Demnach wurde der allgemeine Frieden koine eirene wiederhergestellt Antigonos Monophthalmos und Demetrios Poliorketes als Hegemone und Letzterer auch als militarischer Fuhrer strategōs autokratōr anerkannt Zugleich wurde auch ein Krieg koinōs pōlemos gegen den gemeinsamen Feind Kassander beschlossen Der Bundesrat synhedrion sollte vier Mal im Jahr zu den olympischen delphischen nemeischen und isthmischen Spielen tagen und von funf Vorsitzenden prodedroi geleitet werden die in Friedenszeiten vom Rat selbst und in Kriegszeiten von den Hegemonen ernannt werden sollten Diese garantieren den Stadten sowohl eine Tribut als auch Garnisonsfreiheit Dem Rat oblag erneut die Schiedsrichterfunktion und dem Hegemon die Ausfuhrung der Bundesexekution wobei im Verhaltnis zwischen beiden Organen zueinander wie schon beim philippischen Vorbild dem Hegemon aufgrund seiner militarischen Macht die Rolle des De facto Herrschers zufiel Die Griechen erkannten uberdies einzig Antigonos und Demetrios als rechtmassige Konige in der Nachfolge diadoche Alexanders an und versicherten ihnen die Erblichkeit der Hegemonie Ahnlich wie schon sein Vorbild diente der wiederbelebte Bund in erster Linie zur Herrschaftslegitimation seines Hegemons uber die griechischen Stadte Die makedonische Familie der Antigoniden die sich in die Nachfolge Alexanders gesetzt hatte benutzte ihn vorrangig als Werkzeug gegen ihren in Makedonien herrschenden Erzfeind Kassander Wenngleich die Antigoniden im Gegensatz zu den Antipatriden den Griechenstadten ein weitaus hoheres Mass an inneren Freiheiten gewahrten so liessen sie keinen Zweifel daran dass sich die Griechen nach aussen hin an ihren Interessen zu orientieren hatten Ihr Bund uberdauerte allerdings nicht einmal ein Jahr Noch im Jahr 302 v Chr ging Demetrios in die Offensive und marschierte bis nach Thessalien vor Bevor es aber zur Schlacht mit Kassander kam wurde er von seinem Vater mit seinen Streitkraften nach Asien abberufen um dort am Entscheidungskampf gegen die Diadochenkoalition teilzunehmen den sie 301 v Chr in der Schlacht bei Ipsos verloren In Griechenland brach der Bund augenblicklich zusammen in den meisten Stadten wurden die Demokraten gesturzt und die neuen oligarchischen Machthaber wechselten auf die Seite Kassanders uber In Athen konnten sich die Demokraten unter Olympiodoros einstweilen noch halten doch verweigerten sie nun in einem Neutralitatskurs ihrem ehemaligen Schutzherrn Demetrios Poliorketes den Einzug in die Stadt Als dieser 294 v Chr nach Griechenland zuruckkehrte und Athen ein zweites Mal einnahm stellte er den Korinthischen Bund nicht wieder her Erst Antigonos III Doson der Enkel des Demetrios schloss 244 v Chr erneut einen Bund zwischen den Phokern Boiotern Euboiern und Lokrern liess sich zu deren Hegemon wahlen und erneuerte damit die Vorherrschaft Makedoniens in Griechenland Literatur BearbeitenDie Grundung und Ausbildung des Korinthischen Bundes von 337 v Chr wird in jeder fachwissenschaftlichen Darstellung der Zeit Philipps und Alexanders angesprochen vergleiche dazu die Literaturhinweise in den entsprechenden Artikeln Hermann Bengtson Die Staatsvertrage des Altertums Bd II Die Vertrage der griechisch romischen Welt von 700 bis 338 v Chr C H Beck Munchen 1962 StV II Hermann Bengtson Die Staatsvertrage des Altertums Bd III Die Vertrage der griechisch romischen Welt von 338 bis 200 v Chr bearbeitet von Hatto H Schmitt C H Beck Munchen 1969 StV III Albert Brian Bosworth Conquest and Empire The Reign of Alexander the Great Cambridge University Press Cambridge 1988 1993 S 187 ff ISBN 0 521 40679 X Zum Verhaltnis Alexanders zum Bund Wilhelm Dittenberger Sylloge Inscriptionum Graecarum 3 Ausgabe 1915 1924 Sylloge Martin Jehne Koine Eirene Untersuchungen zu den Befriedungs und Stabilisierungsbemuhungen in der griechischen Poliswelt des 4 Jahrhunderts v Chr Stuttgart 1994 Frank Gernot Schuffert Studien zu Krieg und Machtbildung im Fruhhellenismus Diss Giessen 2005 S 179ff urn nbn de hebis 26 opus 20979 Volltext online Peter Siewert und Luciana Aigner Foresti Hrsg Foderalismus in der griechischen und romischen Antike Franz Steiner Verlag 2005 Marcus Niebuhr Tod A Selection of Greek Historical Inscriptions Vol II 1948 Tod II Sekundarliteratur William Scott Ferguson Demetrios Poliorketes and the Hellenic League In Hesperia The Journal of the American School of Classical Studies at Athens Vol 17 1948 S 112 136 Klaus Rosen Der gottliche Alexander Athen und Samos In Historia Zeitschrift fur Alte Geschichte Bd 27 1978 S 20 39 S Perlman Greek Diplomatic Tradition and the Corinthian League of Philip of Macedon In Historia Zeitschrift fur Alte Geschichte Bd 34 1985 S 153 174 R H Simpson Antigonus the One Eyed and the Greeks In Historia Zeitschrift fur Alte Geschichte Bd 8 1959 S 385 409 Ralf Urban Das Verbot innenpolitischer Umwalzungen durch den Korinthischen Bund 338 37 in antimakedonischer Argumentation In Historia Zeitschrift fur Alte Geschichte Bd 30 1981 S 11 21 Anmerkungen Bearbeiten Diodor 16 60 4 5 Das Grundungsdatum war der 16 Anthesterion 9 Marz Aischines Gegen Ktesiphon 3 95 98 Demosthenes Kranzrede 18 237 StV II 343 Aischines Gegen Ktesiphon 3 141 StV II 345 Zur ersten Bundestagung in Korinth zu Beginn der Amtszeit des Archon Phrynichos also im Sommer 337 v Chr siehe Diodor 16 89 1 Herodot Historien 7 172 174 Diodor 16 89 2 Polybios 3 6 13 Cicero De re publica 3 15 Arrian Anabasis 2 14 4 Arrian Anabasis 1 1 2 Plutarch Moralia 240a b Instituta Laconica 42 Justin 9 5 1 3 Inscriptiones Graecae II 236b Sylloge 260b Tod II 177 StV III 403 Ib Siehe weiterhin Jehne S 152 153 Diodor 16 89 3 Pseudo Demosthenes 17 8 Pseudo Demosthenes 17 19 Inscriptiones Graecae II 236a Sylloge 260a Tod II 177 StV III 403 Ia Deutsche Ubersetzung der Eidesformel des Korinthischen Bundes bei AGiW de nach E Badian Robert K Sherk Translated Documents of Greece and Rome Vol 2 Cambridge 1985 S 123 Justin 9 5 5 6 Im Fall eines Streits zwischen Milos und Kimolos um drei kleinere Inseln hatte das Synhedrion die Stadt Argos mit dem Fallen eines Schlichtungsurteils beauftragt Inscriptiones Graecae XII 1259 Sylloge 261 Tod II 179 Sylloge 283 Tod II 192 Arrian Anabasis 1 16 6 Die fur Persien kampfenden griechischen Soldner waren von den Sanktionen ausgenommen diese galten den politischen Sympathisanten Persiens Plutarch Aratos 23 4 Diodor 17 3 3 Strabon 9 4 15 Zur moglichen Garnison in Chalkis siehe Polybios 28 3 3 Diodor 16 89 3 Diodor 17 3 2 Plutarch Demosthenes 23 2 Phokion 16 8 17 1 und Alexander 11 6 Marsyas FGrHist 135 F3 Diodor 17 3 3 5 Diodor 17 4 1 7 Diodor 17 4 9 Arrian Anabasis 1 7 3 Demades Die zwolf Jahre 17 Diodor 17 9 5 Plutarch Demosthenes 23 1 Aischines Gegen Ktesiphon 3 239 Diodor 17 14 2 4 Arrian Anabasis 1 9 9 Plutarch Alexander 34 Justin 11 4 Diodor 17 15 3 Arrian Anabasis 1 10 6 Plutarch Demosthenes 23 6 Diodor 17 17 3 4 Arrian Anabasis 1 16 7 Siehe dazu Perseus Project Flavii Arriani Anabasis Alexandri ed von A G Roos Leipzig 1907 Ubersetzung aus Schenkungen hellenistischer Herrscher an griechische Stadte und Heiligtumer hrsg von Klaus Bringmann Hans von Steuben Berlin 1995 S 17 Weiterhin Plutarch Alexander 16 17 18 Arrian Anabasis 1 18 4 5 und 5 19 3 5 Diodor 17 17 5 und 118 1 Arrian Anabasis 2 15 2 Curtius Rufus 3 13 15 Der Korinthische Bund hatte 332 v Chr durch eine Gesandtschaft nach Phonizien Alexander zu seinem Sieg bei Issos gratuliert Diodor 17 48 6 Diodor 17 63 1 Aischines Gegen Ktesiphon 3 136 Aischines machte insbesondere Demosthenes die unterlassene Unterstutzung Spartas zum Vorwurf Diodor 17 73 5 Curtius Rufus 6 1 19 Aischines Gegen Ktesiphon 3 133 Diodor 17 73 5 6 Curtius Rufus 6 1 20 Arrian Anabasis 2 15 2 Curtius Rufus 3 13 15 Arrian Anabasis 3 11 1 15 und 7 19 5 Curtius Rufus 4 12 1 16 9 Plutarch Alexander 33 8 11 Zu den Inschriften von Veteranen aus Orchomenos und Thespiai die einen Teil ihrer Abfindung Zeus geweiht hatten siehe Tod II 197 Pseudo Demosthenes 17 10 Aischines Gegen Ktesiphon 3 165 Diodor 17 108 4 Plutarch Alexander 41 Athenaios 586d und 594b Diodor 17 108 7 8 Plutarch Demosthenes 25 und Moralia 846a Diodor 18 8 6 Plutarch Alexander 49 Diogenes Laertios 5 12 Plutarch Aristoteles 11 9 Diodor 17 109 1 und 18 8 2 4 Plutarch Moralia 221a Zu Inschriften der Verbanntenruckkehr betreffenden aus Mytilene und Delphi fur Tegea siehe Tod II 201 202 Diodor 18 9 2 5 Curtius Rufus 10 2 6 Diodor 18 10 1 2 Athenaios 12 538a b Ephippos FGrHist 125 F5 Diodor 20 102 1 Plutarch Demetrios 25 3 Inscriptiones Graecae IV 1 68 StV III 446 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korinthischer Bund amp oldid 229867240