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Dieser Artikel behandelt die antike thrakische Stadt Zur gleichnamigen Stadt in Syrien siehe Thapsakos Amphipolis altgriechisch Ἀmfipolis war eine antike griechische Polis die durchgehend bis in die Spatantike als stadtische Ansiedlung existierte Sie erstreckt sich im Umkreis von mehreren Kilometern um die Akropolis der antiken Stadt Die Funde aus der Region sind im Archaologischen Museum in Amfipoli ausgestellt Lage von Amphipolis in GriechenlandLageplan von Amphipolis Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichtliche Zeit 2 2 Attische Zeit 2 3 Makedonische Zeit 2 4 Romische Zeit und Untergang 3 Beruhmte Einwohner der Stadt 4 Grabungsgeschichte 5 Archaologie 5 1 Die Akropolis 5 2 Die romische Villa 5 3 Das Hellenistische Haus 5 4 Das Gymnasion 5 5 Romisches Aquadukt ostliche Begrabnisstatte makedonisches Grab A 5 6 Stadtmauer 5 7 Die holzerne Brucke 5 8 Marmarion 5 9 Der Lowe von Amphipolis 5 10 Das Kasta Grab 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas antike Amphipolis liegt rund 80 Kilometer ostlich von Thessaloniki an der Europastrasse 90 E 90 Die Akropolis grenzt im Suden unmittelbar an den modernen Ort Amfipoli die einzelnen Ausgrabungsstatten verteilen sich um die Akropolis Geschichte BearbeitenVorgeschichtliche Zeit Bearbeiten Die Gegend um Amphipolis wurde seit dem spaten Neolithikum 4000 bis 3000 v Chr besiedelt Funde aus dieser Zeit stammen von dem so genannten Hugel 133 Spuren von Bewohnern aus der Bronzezeit 3000 bis 1600 v Chr fanden sich im Tal des Strymon und in Hohlen des Pangaion Gebirges Artefakte aus der spaten Bronzezeit 1600 bis 1100 v Chr weisen auf den Kontakt der Bewohner zu den Einwohnern Mykenes auf der Peloponnes hin Wahrend der Eisenzeit wurde die Entwicklung der Region durch Reisende aus Mitteleuropa und der Gegend des sudostlichen Balkans beeinflusst Wahrend der klassischen Periode 700 bis 500 v Chr wurde die Besiedlung durch thrakische Stamme nachgewiesen Die Grabbeigaben aus dieser Zeit sind gemischten Ursprungs Wahrend Schmuck und Waffen aus einheimischer Fertigung stammen wurden die Tonwaren in Athen oder Korinth getopfert Attische Zeit Bearbeiten Amphipolis wurde im Jahr 437 v Chr an der Stelle der Siedlung Ennea Hodoi griechisch Ἐnnea ὁdoi Neun Wege von dem athenischen Feldherrn Hagnon gegrundet und war in der Folgezeit ein wichtiger Stutzpunkt fur Athen in Thrakien um die Gold und Silberbergwerke in der Thasitischen Peraia zu ubernehmen und zu kontrollieren Ihr Hafen an der Mundung des Strymon ursprunglich Aioneios hiess nach einer alten thrakischen Siedlung Eion Bereits im Jahr 464 v Chr hatte Athen erfolglos versucht in diesem Gebiet Fuss zu fassen war aber vom Stamm der Edonen in der Schlacht von Drabeskos zuruckgeschlagen worden Amphipolis erlangte wahrend des Peloponnesischen Kriegs Bedeutung unter anderem wegen der Beschaffung von Holz fur den Schiffbau Einnahmen aus den Bergwerken der Umgebung Zollen sowie der strategischen Position 1 Die Stadt ergab sich 424 v Chr kampflos dem Spartaner Brasidas 2 wobei der athenische Strategos Thukydides der spatere Historiker zu spat eintraf um die Stadt noch fur Athen zu retten er musste daraufhin ins Exil gehen Im Jahr 422 v Chr griff der athenische General Kleon Brasidas bei Amphipolis an In der Schlacht in der Sparta Sieger blieb kamen beide Generale ums Leben Kurz darauf wurde der Nikiasfrieden geschlossen Die Einwohner bestatteten den Spartaner innerhalb der Mauern Sie betrachteten ihn als den zweiten Grunder ihrer Stadt und verehrten ihn mit Spielen und kultischen Feiern als Heros Gemass dem von Nikias im Jahr 421 v Chr ausgehandelten Frieden sollte Amphipolis wieder unter Kontrolle Athens gestellt werden die Bevolkerung der Stadt lehnte das aber ab Durch mehrere militarische Kampagnen versuchte Athen seine Rechte zwangsweise durchzusetzen General Euetion verbundet mit Thrakern und Makedonen scheiterte 414 v Chr als seine Belagerung von Amphipolis erfolglos blieb Weitere erfolglose militarische Aktionen unternahmen die Generale Simmichos im Jahr 364 v Chr Protomachos 370 v Chr und Timotheos 363 und 360 59 v Chr Dem makedonischen Konig Perdikkas gelang es im Jahr 362 v Chr letztlich Makedonien als Schutzmacht der Stadt zu etablieren Makedonische Zeit Bearbeiten Im Jahr 356 v Chr wurde Amphipolis von Philipp II von Makedonien erobert Da die Athener an ihren Anspruchen auf die Stadt festhielten spielte der Konflikt um Amphipolis in den Folgejahren bis 338 v Chr eine wichtige Rolle in der Entwicklung der makedonisch athenischen Beziehungen In der Zeit der Diadochenkriege nahm Kassander 316 v Chr Alexander IV Aigos den minderjahrigen Sohn und legitimen Thronfolger Alexanders des Grossen mit dessen Mutter Roxane der ersten Ehefrau Alexanders des Grossen in Amphipolis unter Hausarrest und liess beide dort 310 309 v Chr durch den Befehlshaber Glaukias ermorden womit das makedonische Herrschergeschlecht der Argeaden endete 3 Im Dritten Makedonisch Romischen Krieg standen sich der romische Feldherr Lucius Aemilius Paullus und der Makedonische Konig Perseus in der Schlacht bei Pydna gegenuber Nach dieser verlorenen Schlacht fluchtete Perseus mit seinem Gold nach Amphipolis Aemilius Paullus nahm die Stadt ein und setzte ihn gefangen womit das Makedonische Konigreich endete Im Jahre 167 v Chr verhandelte die Senatskommission in Amphipolis uber die Aufteilung der Gebiete und die Stadt wurde zum Protektorat Roms erklart 4 Romische Zeit und Untergang Bearbeiten Amphipolis wird auch in der Apostelgeschichte im Neuen Testament als Reisestation des Apostels Paulus und seines Mitarbeiters Silas erwahnt Apg 17 1 EU Nach einer Blutezeit in der Spatantike in der es zahlreiche Kirchenneubauten aber auch bereits einen Bevolkerungsruckgang gab kam es in den unruhigen Zeiten der slawischen Landnahme zu einem allmahlichen Ruckbau der Stadt wahrend des Fruhmittelalters Zunachst wurde die untere Stadt aufgegeben und die Bewohner zogen sich in den Bereich um die Akropolis zuruck spater fuhrte der Ruckgang der Bevolkerung zu einem kompletten Verlust der stadtischen Strukturen Letztmals wird im spaten 8 Jahrhundert ein Bischof von Amphipolis erwahnt Beruhmte Einwohner der Stadt BearbeitenEin beruhmter aus Amphipolis stammender kynischer Redner und Sophist war Zoilos von Amphipolis Auch der ursprunglich von Kreta stammende Nearchos Admiral Alexanders des Grossen lebte in Amphipolis Grabungsgeschichte BearbeitenDie Ausgrabungen fanden vorwiegend in der Zeit von 1956 bis 1984 unter der Leitung des Archaologen Demetrios Lazaridis 1917 1985 statt 5 Nach seinem Tod fuhrte seine Tochter Kalliope Lazaridis die Arbeiten bis 1989 fort 2012 wurde unter der Leitung der Archaologin Katerina Peristeri mit Ausgrabungen auf dem Kasta Hugel begonnen bei dem die grosste bisher in Griechenland entdeckte Grabanlage freigelegt wurde In einer nordostlich von Amphipolis gelegenen Nekropole Lage wurden erstmals 1956 intensivierte Ausgrabungen vorgenommen 6 Archaologie BearbeitenDie Akropolis Bearbeiten nbsp Teil eines Mosaiks der Basilika CDie Gebaudereste stammen aus der fruhchristlichen und byzantinischen Zeit Es ist nachgewiesen dass sich darunter Reste von Bauwerken aus der romischen Periode befinden Eine Bebauung bereits vor der Zeit der Romer ist wahrscheinlich Die die Akropolis umgebende Mauer aus der Spatantike hat eine Lange von 1105 Metern und eine Breite von 1 65 bis 2 75 Meter in der Hohe ist sie zwischen 0 50 und 1 15 Metern erhalten Sie wurde des Ofteren repariert und wieder aufgebaut Der sudliche Teil der Mauer ist der alteste nur der ostliche Teil ist homogen aus Steinen erbaut nur in diesem Teil wurden keine Spolien vermauert Die Mauer wies funf Tore auf neben drei kleineren Toren fand man zwei grossere an der Ostseite Ausser funf Basiliken wurden einige Wohnhauser und eine Zisterne mit mehreren Becken freigelegt Die Boden der Basiliken wurden uberwiegend mit Mosaiken geschmuckt Neben geometrischen Figuren wurden verschiedene Tiere dargestellt In zwei dieser Mosaike die zu ihrem Schutz uberdacht wurden befinden sich Hirsche als Mittelpunkt umgeben sind sie mit Vogeln und Fischen Die anderen verbliebenen Mosaike innerhalb der Grundmauern der Basiliken wurden mit Folien und daruber liegendem Sand oder feinem Kies geschutzt Nur an wenigen Stellen sind sie fur den Besucher zu sehen Das architektonisch herausragende Kirchengebaude ist die Rotunde Das Innere der Basilika ist als Sechseck geformt das von einer runden Aussenmauer umgeben ist Dadurch entsteht ein vier Meter breiter Gang der das Innere des Gebaudes umgibt Der Boden des Hexagons war mit marmornen Platten in der Form eines Kreuzes belegt Die architektonische Form der Basiliken differiert allen gemeinsam ist der Aufbau des Kirchenschiffs in der Form von Narthex Navis Apsis mit davor liegendem Altar Links und rechts entlang der Navis nahmen die Glaubigen Platz Evangelienseite Epistelseite Die romische Villa Bearbeiten Im Sudwesten fast unmittelbar an die Akropolis angrenzend befinden sich die Uberreste einer romischen Villa Sie wurde im 3 Jahrhundert erbaut ihre Bauart und Ausstattung lassen vermuten dass es sich um ein offentliches Gebaude handelte Der bisher freigelegte Teil der Villa war um ein Atrium herum gebaut welches mit rechteckigen Marmorplatten belegt war Die Wande der Raume waren verputzt und mit farbigen geometrischen Mustern bemalt Von besonderem Interesse sind die vorgefundenen Mosaike teilweise im Museum ausgestellt Eines zeigt die Entfuhrung der Europa durch Zeus in Form eines Stieres Zwei weitere Mosaike zeigen Darstellungen aus der griechischen Mythologie In der Nahe der romischen Villa in nordostlicher Richtung wurde ein weiterer romischer Komplex ans Licht gebracht Das Hellenistische Haus Bearbeiten nbsp Fresken im hellenistischen HausDie bisher im Stadtgebiet freigelegten Hauser stammen aus der klassischen und hellenistischen Periode Typischerweise wurden die Raume um ein offenes Atrium herum gebaut Die Bauweise war solide die Grosse der Hauser generos Das Hellenistische Haus wurde im 2 Jahrhundert v Chr erbaut seine Ausgrabung begann 1982 Das Atrium war mit Kieseln belegt das Dach des Hauses war mit tonernen Schindeln gedeckt Die Wande zweier Zimmer der Nordseite sind teilweise noch gut erhalten Das machtige Mauerwerk wurde verputzt der Verputz wurde anschliessend bemalt Fresko Die Bemalung des ostlichen Zimmers das 1983 gefunden wurde stellt das Imitat einer Steinmetzarbeit dar Vertiefungen im Verputz deuten die einzelnen Quader an schwarze und rote Linien verstarken den optischen Effekt Das Zimmer ist 7 20 mal 5 18 Meter gross Das westliche 4 57 mal 5 20 Meter messende Zimmer wurde durch ein farbenfrohes Fresko im pompejanischen Stil geschmuckt Das Hellenistische Haus liegt 200 Meter sudlich der Akropolis Das Gymnasion Bearbeiten Die Schulbildung der Kinder begann im Alter von sieben Jahren und war je nach Geschlecht unterschiedlich Die Madchen wurden in Lesen Schreiben Musik Tanz und Hausarbeiten unterrichtet Den Jungen wurde neben Lesen und Schreiben auch noch Rechnen beigebracht korperliche Ertuchtigung spielte eine wesentliche Rolle Die Bildung der Jungen wurde im Gymnasion fortgesetzt Hier wurden die korperliche und die geistige Entwicklung gefordert Geleitet wurde die Institution durch den Gymnasiarchen Dieser hatte die Aufsicht uber den Unterricht und trug haufig durch private Spenden zum laufenden Betrieb des Gymnasion bei Im Gegenzug errichteten die Schuler gelegentlich Statuen zu Ehren ihres Gymnasiarchen Eine solche Statue gewidmet dem Apellas Diogenous wurde auf dem Gelande in Amphipolis gefunden Seit dem 3 Jahrhundert v Chr wurde die Ausbildung in den griechischen Gymnasien formell geregelt 7 nbsp Das GymnasionDas Gymnasion von Amphipolis wurde Ende des 4 Jahrhunderts v Chr erbaut Es besteht aus Gemeinschaftsraumen Klassenzimmern und Trainingsmoglichkeiten fur die Athleten im Gebaude sowie auch im Freien Die im Museum ausgestellte Stele Ephebisches Gesetz regelte in Gesetzesform die Beziehung zwischen Epheben und den lehrenden Ephebarchen In 16 Paragrafen 139 Zeilen werden die Themen Ausbildung moralische Werte der Gesellschaft von Amphipolis und dessen Topografie behandelt Das Gymnasion wurde von der klassischen Periode mit seinem Hohepunkt wahrend der hellenistischen Periode bis in das 1 Jahrhundert nach Chr betrieben Es wurde von einem Feuer zerstort Nach ersten archaologischen Untersuchungen im Jahr 1960 begannen die Grabungsarbeiten 1982 und fuhrten zur Freilegung der Palastra Es handelt sich bisher um das einzige antike Gymnasion das bisher in Nordgriechenland gefunden wurde Der Haupteingang befindet sich auf der Ostseite der Anlage Man erreichte die Gebaude uber eine 8 70 Meter breite Treppe von der noch 12 Stufen erhalten sind Die Treppe fuhrt zu dem 36 10 mal 46 80 Meter grossen inneren Bereich des Komplexes Wahrend der romischen Periode wurde der Haupteingang von der Ostseite zur Nordseite verlegt In der Nahe dieses Eingangs am Rand der nordlichen Stoa wurde die 2 65 Meter hohe Stele mit dem Ephebischen Gesetz gefunden PalastraDie zentrale Einrichtung des Gymnasions bestand aus einem Hof Stoa der von einer Kolonnade mit dorischen Saulen eingefasst wurde Die Palastra war von verschiedenen Gebauden umgeben Im westlichen Teil fanden Archaologen den Platz an dem sich die Schuler im Ringkampf und im Faustkampf ubten Der Boden war mit Ziegelsteinen gepflastert In den beiden Raumen an der Nordseite waren auf einer Flache von 12 mal 7 Metern die Bader untergebracht Die Basen auf denen die marmornen Badewannen standen sind noch zu sehen Ein System aus Tonrohren versorgte das Bad mit Wasser aus einer Zisterne In einem kleinen Tempel wurden Texte gefunden in denen Hermes und Herakles als Gottern der Palastra gehuldigt wurde Nordwestlich der Palastra wurde die Zisterne ausgegraben Ihr Boden war mit farbigen Kieseln geschmuckt Sie versorgte das Gymnasion mit Wasser und wurde vermutlich selbst als Bad benutzt Xystos und ParadromosNordostlich der Palastra wurde eine uberdachte Laufbahn der Xystos freigelegt Er hatte eine Lange von 80 Metern wurde fur das Training der Athleten und fur deren Wettkampfe bei schlechten Wetterbedingungen benutzt Er war sieben Meter breit sechs Athleten konnten gleichzeitig beim Wettlauf gegeneinander antreten Bei gutem Wetter wurde der Paradromos von den Sportlern genutzt In die zahlreichen Locher der Startlinie wurden holzerne Pflocke gesteckt die die Aufgabe hatten den Abstand zwischen startenden Laufern festzulegen Zwischen Xystos und Palastra lagen Raume in denen religiose Opfer dargebracht und Symposien abgehalten wurden Die Funde umfassen einen Altar Feuerstellen und flache Gruben die Knochen der geopferten Tiere enthalten An der Basis des Altars sind vier Metallringe eingelassen an denen die Opfertiere festgebunden wurden Romisches Aquadukt ostliche Begrabnisstatte makedonisches Grab A Bearbeiten Direkt an den Resten einer durch die Romer erbauten Wasserleitung Aquadukt wurden einige Graber freigelegt Neben einem makedonischen Zweikammer Grab Grab A wurde ein wesentlich kleineres Grab mit nur einer Kammer entdeckt Die Graber sind nicht zuganglich In unmittelbarer Nahe befinden sich einige einfache Graber die mit Steinplatten eingefasst sind Stadtmauer Bearbeiten Die nordliche Mauer nbsp Die nordliche Mauer mit dem runden Turm Im Hintergrund Tor G mit Pfeilern der HolzbruckeDieser Teil der Mauer ist rund 900 Meter entfernt von der Akropolis in nordlicher Richtung gelegen Die Amphipolis umgebende Schutzmauer hatte eine Lange von 7 5 Kilometern Der grosste Teil der nordlichen Mauer ist erhalten wahrend von dem ostlichen sudlichen und westlichen Teil nur noch Fragmente zu sehen sind Der am besten erhaltene Teil der Mauer liegt in der Nahe der Gebaude der alten Eisenbahnstation Sie ist hier teilweise bis zu 7 62 Meter hoch In der Nahe der Mauer liegt das Nymphaion Heiligtum Bei dessen Ausgrabung wurde eine grosse Anzahl von weiblichen Tonfiguren und Vasen entdeckt 800 m in sudlicher Richtung von hier fuhrte die Holzbrucke uber den Fluss Rund 70 Meter westlich des Stadttores B sind Reste eines runden Turms der bei Reparaturen der Mauer in der hellenistischen Zeit von einem rechteckigen Turm umfasst wurde Zwischen Tor B und dem Turm verlaufen Drainagekanale die das Regenwasser von der Mauer ableiten sollten Der gesamte Abschnitt dieser Mauer wurde auf sandigem Boden gebaut Sie diente lediglich dem Zweck die bereits existierenden Verteidigungsanlagen der Brucke in die Stadtmauer zu integrieren Ca 61 Meter westlich des runden Turms befinden sich die Reste von Tor G Gamma Es mass 13 40 mal 9 Meter die Mauer hatte hier eine Starke von zwei Metern Vor Hochwasser wurde das Tor durch zusatzliche Pfeiler geschutzt die zur Verstarkung in die Fundamente der Mauer eingelassen wurden Das Tor selbst wurde durch einen P formigen Vorbau vom Druck des Wassers entlastet Die sudliche MauerNur 150 Meter sudostlich des Museums sind gut erhaltene Reste der sudlichen Stadtmauer und die Grundmauern eines Wehrturms erhalten Die holzerne Brucke Bearbeiten nbsp Pfeiler der holzernen BruckeEine holzerne Brucke verband die Stadt mit ihrem Hafen Der Fluss Strymon war in dieser Zeit wohl schiffbar Sie war ausserhalb der Stadtmauern erbaut und wurde bei Hochwasser uberschwemmt Die Ausgrabungen begannen 1977 und wurden ein Jahr spater beendet Die vorgefundene Konstruktion zeigt wie in der Antike Brucken konstruiert und gebaut wurden Die fruhesten Funde datieren aus der Zeit um 500 v Chr 8 Die Brucke war 275 Meter lang und ist mit dem Tor G Gamma der Nordmauer verbunden Sie wurde von Pfeilern aus Eichenholz getragen deren Enden teilweise mit Eisen verstarkt wurden 101 dieser Pfeiler sind erhalten Davon befinden sich 24 innerhalb von Tor G 77 Pfeiler liegen ausserhalb Die Pfeiler am niedrigsten Punkt des Ufers wurden wahrend der klassischen Periode gesetzt die hochsten Pfeiler wahrend der romischen oder gar erst wahrend der byzantinischen Periode Es existiert nur noch die Konstruktion auf der Ostseite des Strymon die Pfeiler auf der Westseite wurden bei Bauarbeiten zwischen 1929 und 1932 zerstort Thukydides hat die Brucke in seiner Beschreibung der Schlacht von Amphipolis 422 v Chr wie folgt erwahnt Zu dieser Zeit empfingen sie Brasidas in ihrer Stadt und revoltierten gegen die Athener in derselben Nacht Vor Tagesanbruch brachte er Brasidas seine Armee uber die Brucke die in einiger Entfernung von der Stadt lag und nicht mit deren Mauern verbunden war so wie sie es heute ist Brasidas uberwand die Wache an der Brucke mit Leichtigkeit Teilweise war Verrat der Grund teilweise das sturmische Wetter und die Tatsache dass der Angriff unerwartet kam 9 nbsp Turm von MarmarionMarmarion Bearbeiten An der Nordwestseite des Hugels von Amphipolis liegen die Reste einer kleinen Siedlung die aus byzantinischer Zeit stammt Quellen belegen dass der Ort den Namen Marmarion trug Er erstreckte sich von der holzernen Brucke bis zum Turm und wurde zu einem kleinen Fort ausgebaut Im Jahr 1367 erbauten die Bruder Alexis und Johannis den Turm in Marmarion der ihnen die Kontrolle uber den Fluss Strymon und dessen fruchtbare Ebenen gab Uberreste des Turms sind erhalten und wurden mit Hilfe von Mitteln der Europaischen Union teilweise repariert Marmarion existierte bis 1547 spater wurde am selben Ort das Dorf Neochori das neue Dorf wortlich Neudorf griechisch Neoxwrion gegrundet das im 18 Jahrhundert erstmals erwahnt wird Der Lowe von Amphipolis Bearbeiten Hauptartikel Lowe von Amphipolis nbsp Der Lowe von AmphipolisBeim Lowen von Amphipolis handelt es sich um ein Grabmonument aus dem 4 Jahrhundert v Chr das zu Ehren des von der Insel Lesbos Mytilene stammenden Admirals Laomedon errichtet wurde Laomedon begann seine Laufbahn als Kapitan einer Triere erwarb sich die Freundschaft von Alexander dem Grossen wurde von ihm zum Admiral befordert und als Satrap von Syrien eingesetzt Die ersten Teile des Monuments und dessen Fundament wurde von griechischen Soldaten bei Erdarbeiten im Jahr 1912 oder 1913 entdeckt Die Ausgrabungen geleitet von den Archaologen Georgios Oikonomos und Anastasios Orlandos begannen bald danach wurden aber durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen Weitere Teile des Korpers des Lowen wurden 1916 von englischen Soldaten entdeckt Bei Arbeiten im Flussbett kamen zwischen 1920 und 1931 weitere Teile des Monuments ans Tageslicht Die Archaologen Pierre Devambez und Paul Collart begannen mit den Forschungen ab dem Sommer 1930 Erst 1936 wurden die Grabungen beendet Durch Spenden von griechischen amerikanischen und franzosischen Burgern wurde die Restaurierung des Lowen finanziert die von A Pangiotakis dem Bildhauer des nationalen archaologischen Museums ausgefuhrt wurde Da der Transport der Einzelteile der Statue zu kompliziert erschien wurde beschlossen die Restaurierung am Ort durchzufuhren Eine exakte Rekonstruktion des ehemaligen Bauwerks erwies sich als undurchfuhrbar Deswegen beschrankte man sich auf die Errichtung einer steinernen Basis die wahrend der Ausgrabungen gefunden wurde Die Rekonstruktion des ehemaligen Bauwerks war Aufgabe des Franzosen Jacques Roger und des Amerikaners Oscar Broneer Die Basiskonstruktion betrug demnach 10 mal 10 Meter und bestand aus Kalksteinquadern Darauf war ein Mausoleum erbaut das von dorischen Saulen umgeben war die ein dorisches Gebalk stutzten Das dorische Gebalk wiederum trug eine Pyramide auf deren oberen Ende der Lowe aufgesetzt war 10 Das Kasta Grab Bearbeiten Hauptartikel Kasta Grab Amphipolis nbsp Perspektivische Ansicht des GrabesDer Kasta Hugel liegt 2 5 Kilometer nordostlich der Akropolis Seit den 1960er Jahren ist die Existenz eines Grabes auf dem Kasta Hugel bekannt 2012 begann man mit den Grabungsarbeiten Im Sommer 2014 wurde ein aufwandig gestalteter Eingangsbereich freigelegt er besteht aus der Abfolge Versiegelungsmauer einem von zwei Sphingen behuteten Durchgang einem erdgefullten Vorraum einer zweiten Versiegelungsmauer und im Anschluss einem Tor mit zwei Karyatiden Es handelt sich um die grosste Grabanlage die bisher in Griechenland gefunden wurde Die Anlage ist von einer 497 Meter langen und drei Meter hohen Mauer aus Marmor umgeben der von der Insel Thassos stammt Der Grabhugel ist ca 30 Meter hoch 250000 m Sand wurden benotigt um ihn aufzuschutten Das Grab soll im spaten 4 Jahrhundert v Chr 325 300 erbaut worden sein 11 Wer in dem Grab beigesetzt wurde ist unbekannt Anfangliche Spekulationen dass Alexander der Grosse hier seine letzte Ruhe fand haben sich bisher nicht bestatigt Teile der das Grabmal umfassenden Mauer wurden wahrend der romischen Periode entfernt einzelne Steine konnten in der Basis der Statue des Lowen von Amphipolis verwendet worden sein 12 Der Eingang zur zweiten Vorkammer wird von zwei Sphingen bewacht deren Kopfe und Flugel teilweise in der dritten Grabkammer gefunden wurden Die zwei Karyatiden stehen links und rechts des Eingangs zur Vorkammer incl der Podeste auf denen sie stehen haben sie eine Hohe von 3 67 Metern Der Fussboden hinter den Karyatiden und vor dem Marmortor das den Eingang zur nachsten Kammer bildet ist mit einem kunstvollen Mosaik geschmuckt Das Bildfeld zeigt den Raub der Persephone Der von zwei Schimmeln gezogene Wagen des Hades wird von Hermes als Brautfuhrer angefuhrt Der Kopf einer der beiden Sphingen und Teile der Flugel wurden mit Teilen des zerbrochenen Marmortors in der Grabkammer gefunden Das mit Steinplatten ausgekleidete kistenformige Grab ist in den mit Quadern gepflasterten Boden eingetieft Von der Bestattung blieben nach dem Bericht des griechischen Kulturministeriums in dem sonst ausgeraubten Grab Nagel von einem Holzsarg und Schmuckelemente aus Bein und Glas erhalten Im Grab lagen die Uberreste von funf Personen vier Erwachsenen und einem Kind Im November 2017 teilte die griechische Kulturministerin Lydia Koniordou mit dass das Grab in ca drei Jahren fur die Offentlichkeit zuganglich sein soll Die Finanzierung fur das dafur notwendige Bauvorhaben soll rund 2 8 Millionen Euro betragen 1 5 Millionen Euro sollen von der Region Zentralmakedonien aufgewendet werden 1 3 Millionen Euro sollen aus dem INTERREG Fonds der Europaischen Union entnommen werden im Zuge dieser Massnahme sollen Baumaterialien der Grabanlage die spater von den Romern anderweitig verwendet wurden wieder an ihrem ursprunglichen Ort verbaut werden Die Arbeiten sollen 2018 oder 2019 beginnen und rund ein Jahr lang andauern 13 Literatur BearbeitenGustav Hirschfeld Amphipolis 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 2 Stuttgart 1894 Sp 1949 1952 Johannes Papastavru Amphipolis Geschichte und Prosopographie Mit Beitragen von Carl Friedrich Lehmann Haupt und Arthur Stein Klio Beiheft 38 Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1936 Nikolaos Zikos Amphipolis das fruhchristliche und byzantinische Amphipolis Tameio Archaiologikōn Porōn kai Apallotriōseōn Athen 1989 Demetrios Lazarides Amphipolis Tameio Archaiologikōn Porōn kai Apallotriōseōn Athen 1993 Alessandro Taddei I monumenti protobizantini dell acropoli di Amphipolis In Annuario della Scuola archeologica di Atene e delle missioni italiane in Oriente Bd 86 2008 S 253 310 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amphipolis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Amphipolis Ennea Hodoi In Livius org englisch Archaeological Museum Amphipolis englisch Abgerufen am 1 Dezember 2017 Bilder der Ausgrabung Einzelgrab abgerufen am 1 Dezember 2017 Video der Grabstatte und des Grabes abgerufen am 1 Dezember 2017 Website uber die Geschichte von Amphipolis abgerufen am 1 Dezember 2017Einzelnachweise Bearbeiten Donald Kagan The Outbreak of the Peloponnesian War Cornell University Press Ithaca New York 1969 ISBN 0 8014 9556 3 S 186 f Thukydides Der Peloponnesische Krieg 4 106 Johann Gustav Droysen Geschichte des Hellenismus Zweiter Teil Geschichte der Diadochen Nachdruck Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Tubingen Ensslin Druck Reutlingen 1952 S 257 f Cassius Dio Fragment von Buch 20 englische Ubersetzung Demetrios Lazaridis Amphipolis Ministerium fur Kultur 1997 ISBN 960 214 126 3 Chaido Koukouli Chrysanthaki Excavating Classical Amphipolis In M Stamatopoulou M Yeroulanou Excavating Classical Culture BAR International Series Bd 1031 Oxford 2002 S 57 73 Digitalisat Allgemein zum hellenistischen Gymnasion Henner von Hesberg Das griechische Gymnasion im 2 Jh v Chr In Michael Worrle Paul Zanker Hrsg Stadtbild und Burgerbild im Hellenismus C H Beck Munchen 1995 S 13 27 Daniel Kah Peter Scholz Hrsg Das hellenistische Gymnasion Akademie Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 05 004370 8 Y Maniatis Radiocarbon dating of the Amphipolis bridge in Northern Greece maintained and functioned for 2500 years In Radiocarbon 52 1 2010 S 41 63 Thukydides Der Peloponnesische Krieg 4 103 4 5 The Lion of Amphipolis by Oscar Broneer Abgerufen am 18 November 2017 DAS GEHEIMNIS UM AMPHIPOLIS In info arte tv de das geheimnis um amphipolis Abgerufen im 1 Januar 1 DAS KASTA GRAB In www dimos amfipolis gr tymbos kasta Archiviert vom Original am 29 November 2019 abgerufen am 1 Dezember 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot dimos amfipolis gr in griechischer und englischer Sprache Griechenland Zeitung Ausgabe 605 vom 29 November 2017 S 7 40 82 23 85 Koordinaten 40 49 12 N 23 51 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amphipolis amp oldid 235011578