www.wikidata.de-de.nina.az
Dareios III altgriechisch Dareῖos persisch داریوش Dariyusch dɔːriˈuːʃ altpersisch Darayavahusch Darayavausch lateinisch Darius im Schahname Dara um 380 v Chr Juli 330 v Chr bei Hekatompylos beim heutigen Damghan Iran mit dem Beinamen Kodomannos war als Nachfolger des Arses Artaxerxes IV von 336 bis 330 v Chr der letzte persische Konig des Achamenidenreichs Er war seinem Gegenspieler Alexander dem Grossen der das persische Reich ab 334 v Chr eroberte letztlich nicht gewachsen Auf der Flucht vor dem Makedonenkonig wurde Dareios von einer Gruppe Adliger um den Satrapen Bessos ermordet Namen von Dareios III Griechisch bei Manetho DareiosDareios III bei der Schlacht von Issos Ausschnitt Abstammung des Dareios III Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Herkunft Familie und fruhes Leben 3 Machtubernahme 4 Kampf gegen Alexander 4 1 Keine anfangliche personliche Beteiligung 4 2 Schlacht bei Issos 4 3 Schlacht bei Gaugamela 5 Flucht Gefangennahme und Tod 6 Literatur 7 AnmerkungenQuellen BearbeitenEs sind keinerlei uber Dareios III informierende persische Quellen wie etwa konigliche Inschriften vorhanden An Primartexten gibt es nur einige babylonische Urkunden so eine Liste der Konige von Uruk und Dokumente astronomischen Inhalts Die wichtigsten erhaltenen geschichtlichen Darstellungen zu Dareios III sind die Anabasis Arrians das 17 Buch der Historischen Bibliothek Diodors mit grosser Textlucke die Alexandergeschichte des Curtius Rufus erhalten erst ab dem 3 Buch die Alexanderbiographie Plutarchs sowie das 11 und 12 Buch von Marcus Iunianus Iustinus Auszug aus der Philippischen Geschichte des Pompeius Trogus Alle diese Werke wurden erst Jahrhunderte nach Dareios Tod verfasst und beruhen auf aus makedonischer bzw griechischer Sicht berichtenden heute verlorenen hellenistischen Alexanderhistorikern wie Ptolemaios Aristobulos und Kleitarchos Herkunft Familie und fruhes Leben BearbeitenDareios III ein Neffe von Artaxerxes II entstammte einer Nebenlinie der Dynastie der Achameniden Er war ein Urenkel von Dareios II Enkel des Ostanes Namensvariante Artostes sowie Sohn des Arsames oder Arsanes und der Sisygambis 1 Laut babylonischen Quellen hiess er ursprunglich Artaschata Artasata auch Artashata und nahm nach seiner Machtergreifung als dritter achamenidischer Konig den Thronnamen Dareios an 2 Die Glaubwurdigkeit der nur von Iustinus uberlieferten Nachricht dass Dareios III den Beinamen Kodomannos gefuhrt habe 3 ist umstritten Er war mit seiner Schwestergemahlin Stateira verheiratet und hatte einen Bruder namens Oxyathres Von seinen Kindern sind zwei Tochter namens Stateira und Drypetis bekannt sowie eine weitere namentlich nicht genannte mit einem Mithridates verheiratete Tochter ferner zwei Sohne namens Ochos und Ariobarzanes 4 Uber das Leben Dareios III vor seiner Thronbesteigung liegen nur sparliche Informationen vor Plutarch zufolge sei er zuerst ein koniglicher Kurier gewesen 5 Er wird als mutiger Krieger beschrieben und zeichnete sich unter Artaxerxes III in einem Feldzug gegen aufstandische Kadusier in Aserbaidschan aus bei dem er einen ihn herausfordernden Gegner im Zweikampf bezwang Fur diese Tat wurde er zum Satrapen Armeniens erhoben 6 Machtubernahme BearbeitenDer machtige Chiliarch und Eunuch Bagoas liess 338 v Chr den Konig Artaxerxes III vergiften und auch alle dessen Sohne toten bis auf den jungsten Arses der auf den Thron nachfolgte Als sich Arses als nicht gefugig genug erwies liess Bagoas zwei Jahre spater auch ihn mitsamt all seinen Kindern ermorden 7 Daraufhin erhob der Eunuch Artashata als Verwandten der letzten regierenden Achameniden auf den Thron wobei das hohe Ansehen des neuen Konigs als tapferer Krieger fur die Akzeptanz dieser Entscheidung durch den persischen Adel eine wesentliche Rolle spielte 8 Wahrscheinlich erfolgte die Thronbesteigung Artashatas der sich nun Dareios nannte etwa im Mai 336 v Chr also einige Monate vor der Machtergreifung seines fast 25 Jahre jungeren kunftigen Gegenspielers Alexander des Grossen in Makedonien 9 Der neue Konig erwies sich als tatkraftig Innerhalb kurzer Zeit entledigte er sich des ubermachtigen Bagoas als dieser ihn wegen zu geringer Lenkbarkeit ebenfalls vergiften wollte Gemass der Uberlieferung musste der Eunuch das Gift das er dem Konig verabreichen wollte selbst trinken 10 Bald nach seinem Herrschaftsantritt scheint Dareios III auch rasch Revolten in Agypten und Babylonien unterdruckt zu haben 11 Es ist denkbar dass er auch in das Attentat auf Philipp II den Vater Alexanders involviert war 12 Kampf gegen Alexander BearbeitenKeine anfangliche personliche Beteiligung Bearbeiten Dareios III setzte neue politische Akzente indem er eine verstarkte Allianz mit den Griechen gegen den gemeinsamen Feind Makedonien suchte In diesem Sinn stand mit Memnon ein Grieche als einer der begabtesten Feldherren in persischen Diensten ferner auch viele griechische Soldner und Verbannte Andererseits kampften auch zahlreiche Griechen auf der Seite Alexanders des Grossen der 335 v Chr eine Erhebung Thebens gewaltsam niederschlug im Fruhjahr 334 v Chr den von seinem Vater Philipp II begonnenen Feldzug gegen das Perserreich wieder aufnahm und bei seiner Landung in Kleinasien zunachst auf keinen Widerstand traf Traditionsgemass uberliess Dareios III den Abwehrkampf den von Memnon unterstutzten Satrapen Kleinasiens ohne sich sofort selbst einzuschalten Wie schon ofter geubte Praxis liessen die Satrapen den Feind zunachst einfallen um ihn daraufhin mit uberlegenen Heeren auf ihrem eigenen Territorium zu stellen und zuruckzudrangen Ferner ordnete der Perserkonig der die Gefahrlichkeit Alexanders nicht vor dem Beginn der ersten Schlachten zu erahnen vermochte Flottenrustungen an so dass ihm keineswegs Untatigkeit gegenuber der makedonischen Offensive unterstellt werden kann 13 Die persische Verteidigung Kleinasiens litt darunter dass sie unter keinem einheitlichen Oberbefehl stand In der Schlacht am Granikos Mai 334 v Chr konnte Alexander einen entscheidenden Sieg erringen 14 Bei der weiteren Eroberung Kleinasiens brauchte er vorerst keinen weiteren starken Widerstand mehr zu befurchten Dareios III nahm dann Kontakt mit Alexandros dem Lynkesten zur Ermordung des erfolgreichen Makedonenkonigs auf dieser Anschlag wurde jedoch vereitelt 15 Memnon schickte seine Familie als Geiseln zu Dareios III und erhielt nun das Oberkommando uber die persische Flotte in der Agais Alexander loste allerdings seine Flotte auf und besetzte die sudkleinasiatischen Kustenstadte um die persische Flotte ihrer dortigen Operationsbasis zu berauben Memnon eroberte Chios und Lesbos ausser Mytilene ferner suchte er den Nachschub der Makedonen uber den Hellespont zu blockieren sowie eine vom spartanischen Konig Agis III betriebene Erhebung gegen Alexander in Griechenland zu fordern Nach Memnons Tod Sommer 333 v Chr fand aber sein Unternehmen keine Fortsetzung Agis III erhielt nur unzureichende Unterstutzung und fiel schliesslich Ende 331 oder Anfang 330 v Chr in der fur Sparta mit einer Niederlage endenden Schlacht von Megalopolis 16 Schlacht bei Issos Bearbeiten Alexanderschlacht Mosaik Pompeji ca 150 100 v Chr Dareios Ausschnitt aus dem Alexandermosaik Hauptartikel Schlacht bei Issos Wahrend Alexander auch im Winter 334 333 v Chr seinen Kleinasienfeldzug fortsetzte hob Dareios III der sich nun zur personlichen Ubernahme des Oberbefehls gegen den makedonischen Eroberer gezwungen sah eine gewaltige Armee aus 17 Er versaumte es aber die leicht verteidigbare Kilikische Pforte im Taurusgebirge von einer starken Truppe bewachen zu lassen so dass Alexander diesen Engpass relativ muhelos passieren konnte 18 Vom Euphrat aus ruckte der Perserkonig nun seinem Gegner in das kilikisch syrische Grenzgebiet entgegen Eine makedonische Vorhut unter Parmenion zog entlang der Kuste am Ostrand des Golfes von Issos und besetzte nach Passage der ebenfalls kaum bewachten Kilikisch syrischen Pforte vor der Ankunft des Perserheeres den uber das Amanosgebirge fuhrenden Bailan Pass Der ostlich dieses Gebirges in der Ebene bei Sochoi befindliche Dareios III verwarf in einem Kriegsrat den Vorschlag des makedonischen Uberlaufers Amyntas hier wo er seine Ubermacht frei entfalten konne auf Alexander zu warten Stattdessen folgte er der Meinung seiner Hoflinge uber den ebenfalls uber das Amanosgebirge fuhrenden nicht besetzten Lowenpass nach Kilikien zu marschieren wo sich nach der Vermutung der Perser der Makedonenkonig noch aufhielt 19 Alexander war aber unterdessen schon sudlich entlang der Ostkuste des Golfes von Issos weitergezogen und vereinte sich mit Parmenion Inzwischen stiess Dareios III uber den Lowenpass nach Issos vor und stand damit in Alexanders Rucken Erstaunt erfuhren die verfeindeten Konige von den Marschbewegungen des jeweils anderen Dareios III bezog nun seine Stellung bei Issos wohin Alexander eilends mit seinem Heer zuruckkehrte 20 In der nun folgenden Schlacht bei Issos November 333 v Chr postierte sich der von einer berittenen Garde beschirmte Dareios III mit seinem Wagen traditionsgemass hinter der Mitte der persischen Front und versuchte auf seinem rechten Flugel den entscheidenden Schlag durch den Angriff seiner starken Reiterei zu fuhren die unter dem Befehl des Nabarzanes stand Allerdings konnte seine uberlegene Kavallerie auf dem ungunstigeren Terrain als bei Sochoi ihre Starke nicht voll entfalten Dennoch gelang es seiner Reiterei den linken makedonischen von Parmenion kommandierten Flugel zuruckzudrangen wahrend sich der ungestum personlich angreifende Alexander auf seinem rechten Flugel durchsetzte Den anfangs noch unentschiedenen Kampfverlauf wandte der Makedonenkonig zu seinen Gunsten indem er sich mit seinen Reitern zu Dareios III durchkampfte Dieser befand sich damit in Lebensgefahr und wurde von seinem Bruder Oxyathres sowie anderen adligen Persern beschutzt von denen u a Atizyes und Sabakes im Nahkampf fielen Da ergriff der Perserkonig die Flucht wohl weniger aus ihm von den griechischen Quellen unterstellter Feigheit als um den ferneren Abwehrkampf organisieren zu konnen der im Fall seines Todes mangels eines unumstrittenen Nachfolgers zusammenzubrechen drohte Dareios Flucht besiegelte die persische Niederlage seine mit ihm gereiste Familie seine Mutter Sisygambis seine Gattin Stateira und seine Kinder Ochos Stateira und Drypetis wurde gefangen 21 Zum persischen Misserfolg hatte u a beigetragen dass Dareios taktische Fuhrung schwacher als jene seines Gegners gewesen war und dass er sich wahrend der Schlacht offensichtlich personlich wesentlich inaktiver als Alexander verhalten hatte Der mit 4000 Mann zum Euphrat entkommene Perserkonig sandte seinem Gegner ein Schreiben in dem er ihm einen Freundschaftsvertrag anbot und um die Freigabe seiner Familie ersuchte Alexander der auf Dareios sofortige Verfolgung verzichtet hatte und stattdessen an die Eroberung phonikischer Kustenstadte geschritten war beschied dieses Ansinnen abschlagig 22 Wahrend er 332 v Chr militarisch gegen Tyros vorging das er erst nach siebenmonatiger Belagerung einnehmen konnte machte Dareios III ihm brieflich weitergehende Zugestandnisse Abtretung aller Gebiete westlich des Euphrat Anerkennung Alexanders als gleichberechtigten Grosskonig Anknupfung familiarer Verbindungen und Zahlung von 10 000 Talenten fur die Freilassung der persischen Konigsfamilie Entgegen Parmenions Rat dessen Historizitat aber etwa von Beloch bestritten wird verwarf Alexander auch dieses Angebot er wollte Dareios gesamtes Reich unterwerfen und dessen Nachfolge antreten 23 Schlacht bei Gaugamela Bearbeiten Hauptartikel Schlacht von Gaugamela Dareios III sah sich also zur Fortsetzung des Krieges genotigt Er unternahm wahrend Alexanders langeren Agyptenaufenthaltes Anfang 331 v Chr keinen Vorstoss nach Syrien in den Rucken seines Gegners wohl weil er seit der Ablehnung seiner Friedensvorschlage noch nicht genugend Zeit fur die Aushebung eines schlagkraftigen Heeres gehabt hatte 24 Offenbar erwartete er Alexander in Mesopotamien rustete inzwischen eifrig und sammelte seine gewaltigen aus verschiedenen Ethnien seines ostlichen Reichsteils bestehenden Streitkrafte bei Babylon 25 Der Satrap Mesopotamiens Mazaios verteidigte das Ostufer des Euphrat bei Thapsakos mit nur ungenugenden Truppen und wich beim Anmarsch des Makedonenkonigs nach Osten zuruck der damit im Juli 331 v Chr diesen Strom ungehindert zu uberqueren vermochte 26 Alexander zog nun auf einer nordostlichen Route durch Nordmesopotamien und konnte den von den Persern uberhaupt nicht bewachten reissenden Tigris in einer Furt ebenfalls vollig unbehelligt passieren 27 Unterdessen war Dareios III mit seinem Heer von Babylon nordlich uber Arbela in die ostlich des Tigris gelegene Ebene von Gaugamela marschiert wohin nun Alexander sich nach der Tigris Uberschreitung sudostwarts wendend ebenfalls vorruckte Das zum Kampf vorgesehene Terrain hatte Dareios III sorgfaltig ausgewahlt bot doch die weite Ebene von Gaugamela seiner numerisch uberlegenen Truppenmacht insbesondere der Reiterei volle Entfaltungsmoglichkeit Er plante diesmal auch den Einsatz von Sichelwagen und liess daher das Schlachtfeld noch besonders einebnen Ferner fuhrte er 15 indische Kriegselefanten in die Schlacht und verbesserte die Ausrustung seiner Truppen nach griechischem Vorbild Ein Nachteil bestand allerdings darin dass sein Heer sehr heterogen zusammengesetzt wenig kriegserfahren und schlecht einexerziert war Ungunstig war auch Dareios Entschluss aus Angst vor einem feindlichen Uberfall sein Heer die ganze Nacht vor der entscheidenden militarischen Auseinandersetzung unter Waffen stehen zu lassen So zogen seine Manner am nachsten Morgen 1 Oktober 331 v Chr ermudet in die Schlacht wahrend Alexanders Armee ausgeruht zum Kampf antrat Wie bei Issos positionierte sich der von persischen Speertragern und griechischen Soldnern bewachte Perserkonig mit seinem Wagen hinter der Frontlinie des Zentrums das Kommando uber seinen linken Flugel hatte er dem baktrischen Satrapen Bessos und jenes uber seinen rechten Flugel Mazaios anvertraut 28 Alexander fuhrte wieder mit den Reitern seines rechten Flugels die makedonische Offensive personlich an Er schwenkte da er sich aufgrund seiner numerisch unterlegenen Krafte zunachst dem Zentrum mit den Sichelwagen der langgestreckten persischen Front gegenubersah langsam nach rechts bis an den Rand des Kampfareals Dareios III schickte Kavalleristen seiner linken Seite zur Abwehr einer befurchteten Uberflugelung entgegen doch nutzte Alexander eine dabei entstandene Lucke in der gegnerischen Linie um durch diese hindurch wie bei Issos einen direkten Angriff auf den Perserkonig zu reiten Wahrend die Offensive der Sichelwagen nicht den gewunschten Erfolg zeigte sich dafur aber Mazaios gegen den von Parmenion gefuhrten linken Flugel der Makedonen durchsetzte und sogar deren Lager plunderte ergriff Dareios III bei insgesamt noch nicht verlorener Schlacht aufgrund seiner personlichen Bedrohung durch Alexanders Attacke erneut die Flucht Er entkam weil Alexander seine Verfolgung aufgrund eines Hilfeersuchen Parmenions abbrechen musste Die Makedonen konnten nun die bisherigen Erfolge des Mazaios zunichtemachen und damit einen weiteren eindeutigen Sieg feiern Das Prestige des Perserkonigs nahm dadurch irreparablen Schaden 29 auch wenn seine Fluchten von den Schlachtfeldern in Issos und Gaugamela vor allem der Wiederherstellung der gestorten Ordnung und zur Organisation des weiteren Widerstands gedient haben sollten 30 Flucht Gefangennahme und Tod BearbeitenDie Waffen und der Wagen von Dareios III fielen wie nach der Schlacht bei Issos in die Hande der Makedonen Der geschlagene Perserkonig gelangte auf seiner Flucht uber Arbela und das kurdische Gebirge ostwarts nach Medien wo er in Ekbatana Halt machte Mit ihm waren u a seine Garde griechische Soldner und die Kavallerie des Bessos gekommen 31 Wahrend er in Ekbatana verweilte und vielleicht ein neues Heer zu sammeln suchte zog Alexander nach uber einmonatigem Aufenthalt in Babylon im Dezember 331 v Chr ostwarts nach Susa wo er den riesigen persischen Konigsschatz erbeutete gonnte dann seinem Heer in Persepolis dessen Konigspalaste er verbrennen liess eine viermonatige Ruhezeit und unterwarf unterdessen die restliche Persis Die Ruinen von Persepolis gehoren heute zum Weltkulturerbe der UNESCO Welche Handlungen Dareios III wahrend Alexanders Aufenthalt in der Persis setzte ist nicht uberliefert Laut Arrian habe er fur den Fall dass Alexander nicht gegen ihn ziehen wurde vorgehabt in Medien zu bleiben andernfalls aber kampflos nach Parthien Hyrkanien und notigenfalls nach Baktrien auszuweichen und seinem Gegner die Verfolgung durch Verwustung der dazwischenliegenden Gebiete zu erschweren Als Alexander im Mai 330 v Chr von Persepolis aus rasch nordwestwarts auf Ekbatana zumarschierte erfuhr er jedoch dass der persische Herrscher zu einer weiteren Schlacht gegen ihn bereit sei 32 Allerdings war Dareios Armee der gegnerischen nun zahlenmassig unterlegen und ein zugesagtes Hilfskontingent der Skythen und Kadusier blieb aus Offenbar kam es dann bei Alexanders schnellem Vorstoss nach Ekbatana in Dareios Gefolge zu Meinungsverschiedenheiten Wahrend Artabazos und der griechische Soldnerfuhrer Patron dem Perserkonig dazu rieten sich zum Kampf zu stellen waren die einflussreichen Adligen Nabarzanes und Bessos dafur sich nach Osten zuruckzuziehen Sie planten wohl bereits den weiteren Widerstand im Osten auf eigene Faust ohne Rucksicht auf ihren erfolglosen Oberherrn zu organisieren Dareios III musste als Bessos und Nabarzanes mit den baktrischen Kontingenten fortzogen ihnen mit der ihm verbliebenen geringen Truppenmacht folgen einige Tage bevor Alexander in Ekbatana ankam 33 Nach den Angaben von Arrian hatten der Perserkonig und sein Gefolge auf der weiteren Flucht 9 000 Soldaten zur Verfugung Curtius Rufus und Diodor zufolge hingegen 30 000 Mann 34 Alexander nahm mit einer Kerntruppe von Reitern eiligst die Verfolgung auf Elf Tage benotigte er fur die 300 km lange Strecke von Ekbatana nach Rhagai wo er daraufhin mit seinen Leuten funf Tage rastete 35 Auf dem Weg nach Osten verscharften sich inzwischen die Zwistigkeiten im Gefolge des Dareios III Dieser nahm den Vorschlag Patrons ihn mit seinen griechischen Soldnern zu schutzen im Hinblick auf seine persischen Begleiter nicht an Da die Manner Patrons und jene des konigstreuen Artabazos in der Minderzahl waren verliessen sie Dareios schliesslich 36 Bessos und Nabarzanes setzten den Konig gefangen und fuhrten ihn gefesselt in einem Wagen mit sich wie Alexander nach Passage der Kaspischen Tore durch persische Uberlaufer erfuhr 37 Anfangs wollten die Verschworer ihren Gefangenen dem Makedonenkonig ausliefern weil sie dafur belohnt zu werden glaubten woran ihnen aber spater Zweifel kamen Leichnam des DareiusAuf die Nachricht von Dareios Gefangennahme setzte Alexander den Fluchtigen mit nur relativ wenigen Mannern hastig nach und ritt dabei Tag und Nacht durch Im Juli 330 v Chr sechs Tage nach seinem Abmarsch aus Rhagai stiess er etwa 350 km ostlich dieser Stadt auf eine persische Wagenkolonne deren Begleitung beim Heransprengen der Makedonen grosstenteils floh auch Bessos und Nabarzanes entkamen 38 Dareios III war erstochen worden Alexander fand seinen Leichnam in einem Wagen und breitete als Zeichen der Achtung seinen Mantel uber ihn Diese Todesszene wurde von antiken Schriftstellern ausgeschmuckt Laut Plutarch 39 und anderen Autoren habe ein Makedone namens Polystratos den persischen Monarchen noch lebend angetroffen und ihm ein Glas Wasser angeboten und Diodor 40 erwahnt eine ihm bekannte Version nach der Alexander selbst den sterbenden Dareios gesehen und ihm versprochen habe seinen Tod an Bessos zu rachen Letzterer rief sich jedenfalls nun zum Konig aus Dareios III hatte ein Alter von etwa 50 Jahren erreicht Alexander liess ihn ehrenvoll bei den Konigsgrabern von Persepolis bestatten 41 Das Grab wurde aber bislang nicht entdeckt Dareios Bruder Oxyathres wurde von Alexander der sich in die Nachfolge der Achameniden stellte freundlich aufgenommen 42 Literatur BearbeitenErnst Badian Darius III In Harvard Studies in Classical Philology Nr 100 2000 ISSN 0073 0688 S 241 267 Ernst Badian Darius III In Encyclopaedia Iranica Band 7 1996 S 51 54 online Carsten Binder From Darius II to Darius III In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A companion to the Achaemenid Persian Empire Blackwell Malden Oxford 2021 S 457 471 Pierre Briant Darius in the Shadow of Alexander Harvard University Press Cambridge Mass London 2015 ISBN 978 0 674 49309 4 Leo Depuydt Saite and Persian Egypt 664 BC 332 BC Dyns 26 31 Psammetichus I to Alexander s Conquest of Egypt In Erik Hornung Rolf Krauss David A Warburton Hrsg Ancient Egyptian Chronology Handbook of Oriental studies Section One The Near and Middle East Band 83 Brill Leiden Boston 2006 ISBN 90 04 11385 1 S 265 283 Online Thomas Schneider Lexikon der Pharaonen Albatros Dusseldorf 2002 ISBN 3 491 96053 3 S 108 Heinrich Swoboda Dareios 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 2 Stuttgart 1901 Sp 2205 2211 Josef Wiesehofer Dekadenz Krise oder uberraschendes Ende Uberlegungen zum Zusammenbruch der Perserherrschaft In Helmut Altrichter Helmut Neuhaus Das Ende von Grossreichen Erlanger Studien zur Geschichte Band 1 Palm amp Enke Erlangen Jena 1996 ISBN 3 7896 0351 1 S 39 64 Anmerkungen Bearbeiten Diodor Bibliotheke historike 17 5 5 Plutarch Artaxerxes 1 1 5 8 22 6 Ernst Badian Encyclopaedia Iranica Band 7 S 52 Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 10 3 3 Vgl Stammbaum der Achameniden bei Alexander Demandt Alexander der Grosse Leben und Legende Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59085 6 S 591 Plutarch Moralia 326F Diodor Bibliotheke historike 17 6 1 Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 10 3 3ff Diodor Bibliotheke historike 17 5 3f Claudius Aelianus Varia historia 6 8 Strabon Geographika 15 736 Diodor Bibliotheke historike 17 5 5 Arrian Anabasis 2 14 5 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 6 3 12 A Demandt Alexander der Grosse Leben und Legende Munchen 2009 S 137 Diodor Bibliotheke historike 17 5 6 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 6 4 10 Johannes von Antiochia Fragment 38f Ernst Badian Encyclopaedia Iranica Band 7 S 52 Vgl Mads Lindholmer The Assassination of Philip II An elusive Mastermind In Palamedes Band 10 2016 S 77 ff Siegfried Lauffer Alexander der Grosse 3 Auflage Dtv Munchen 1993 ISBN 3 423 04298 2 S 51 und 60 Arrian Anabasis 1 14 5 16 6 etwas abweichend Diodor Bibliotheke historike 17 19 21 Arrian Anabasis 1 25 Ernst Badian Encyclopaedia Iranica Band 7 S 53 S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 66 71 80 100f Diodor Bibliotheke historike 17 31 1f Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 11 8 1 Arrian Anabasis 2 4 3f Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 3 4 1 13 Arrian Anabasis 2 5 1 2 6 1 7 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 3 7 6f 3 8 2 12 Diodor Bibliotheke historike 17 32 2f Plutarch Alexander 20 1ff dazu S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 74f Arrian Anabasis 2 6 2 2 7 1f 2 8 1 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 3 7 5ff 3 8 13ff Diodor Bibliotheke historike 17 32 3f Plutarch Alexander 20 4f Arrian Anabasis 2 8 12 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 3 9 12 Diodor Bibliotheke historike 17 33 38 Plutarch Alexander 20f dazu S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 75 79 Arrian Anabasis 2 13 1 2 14 1 9 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 1 1 3 4 1 7 14 Diodor Bibliotheke historike 17 39 1 Arrian Anabasis 2 25 1ff Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 5 1 9 Diodor Bibliotheke historike 17 54 1 6 Plutarch Alexander 29 7ff u a S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 86 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 9 1 6 Diodor Bibliotheke historike 17 53 1ff Arrian Anabasis 3 7 1f Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 9 7f 4 9 12 Diodor Bibliotheke historike 17 55 1 Arrian Anabasis 3 7 3ff Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 9 13 25 Diodor Bibliotheke historike 17 55 3ff S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 94ff Arrian Anabasis 3 14 1 15 6 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 15 1 16 7 Diodor Bibliotheke historike 17 58 1 61 3 Plutarch Alexander 33 2 11 dazu S Lauffer Alexander der Grosse Munchen 1993 S 96f Josef Wiesehofer Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in fruhislamische Zeit In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 ISBN 3 85497 018 8 S 55 74 hier S 64 65 Arrian Anabasis 3 15 5 3 16 1f Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 4 16 8f Diodor Bibliotheke historike 17 64 1 Arrian Anabasis 3 19 1ff Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 8 6 9 17 Arrian Anabasis 3 19 4f Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 8 3 Diodor Bibliotheke historike 17 73 2 Arrian Anabasis 3 20 1ff Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 13 1f Plutarch Alexander 42 5 10 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 9 15 5 11 1 12 5 12 4 5 12 7ff Arrian Anabasis 3 21 1 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 13 2f Diodor Bibliotheke historike 17 73 2 Plutarch Alexander 42 5 Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 11 15 1 Arrian Anabasis 3 21 2 9 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 5 13 4 13 Plutarch Alexander 43 1ff Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 11 15 3ff Plutarch Alexander 43 Diodor Bibliotheke historike 17 73 4 Arrian Anabasis 3 22 1f 3 22 6 Diodor Bibliotheke historike 17 73 3 Plutarch Alexander 43 6 Iustinus Historiarum Philippicarum libri XLIV 11 15 15 Plinius Naturalis historia 36 132 Curtius Rufus Historiae Alexandri Magni Macedonis 6 2 9 Diodor Bibliotheke historike 17 77 4 VorgangerAmtNachfolgerArsesPersischer Konig 336 330 v Chr BessosArsesPharao von Agypten 31 DynastieGriechisch romische ZeitNormdaten Person GND 119263491 lobid OGND AKS LCCN n84079608 VIAF 231805730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dareios III ALTERNATIVNAMEN Dareios III KodomannosKURZBESCHREIBUNG letzter Herrscher des Perserreiches aus der Dynastie der AchamenidenGEBURTSDATUM um 380 v Chr STERBEDATUM Juli 330 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dareios III amp oldid 232319996