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Dieser Artikel behandelt den turkisch syrischen Taurus in Westasien Zum Taurischen Gebirge im Suden Osteuropas siehe Krimgebirge Das Taurusgebirge kurz nur der Taurus turkisch Toros Daglari kurdisch Ciyayen Torose altgriechisch ὄrh Tayroy ist ein rund 1500 km langer in der Turkei gelegener Teil eines komplexen alpidischen Kettengebirgssystems in Vorderasien das das anatolische Hochland vom Mittelmeer und vom mesopotamischen Tiefland trennt Diese Gebirgsketten teilen sich insbesondere im Sudwesten und im Osten der Turkei in komplex verlaufende Gebirgszuge auf deren Anfang und Ende nicht eindeutig zu bestimmen sind Insgesamt ist das Taurusgebirge Teil des Alpidischen Gebirgssystems Taurusgebirge TaurusWestlicher Mittlerer und Sudostlicher Taurus in der TurkeiWestlicher Mittlerer und Sudostlicher Taurus in der TurkeiHochster Gipfel Uludoruk Tepesi 4135 m Lage TurkeiEinteilung nach Gebirgsregionen des TaurusKoordinaten 37 50 N 36 0 O 37 833333333333 36 4135 Koordinaten 37 50 N 36 0 OGestein Kalkstein Metamorphe Gesteine Ophiolithf1p5 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Inhaltsverzeichnis 1 Benennung und Gliederung des Taurus 2 Westlicher Taurus 3 Mittlerer Taurus 4 Sudostlicher Taurus 5 Innerer Taurus 6 Geologie 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBenennung und Gliederung des Taurus BearbeitenEs gibt keine allgemeingultige Ubereinstimmung uber die Ausdehnung und Untergliederung des Begriffes Taurus was wohl darauf zuruckgeht dass der aus der Antike stammende Begriff im Laufe der Geschichte unterschiedlich weite Bereiche der Gebirge umfasste In der Antike etwa bei Eratosthenes umfasste der Taurus auch die im Osten anschliessenden Gebirgszuge des Elburs des Hindukusch und sogar des Himalaya die in der damaligen Weltsicht als durchgehender Gebirgszug angesehen wurden Nach der offiziellen turkischen Sicht 1 beginnt der Taurus im Sudwesten der Turkei folgt grossteils der Mittelmeerkuste und verlauft nordlich von Syrien bis zur ostlichen Grenze der Turkei Er wird unterteilt in den Westlichen den Mittleren und den Sudostlichen Taurus Dem folgt weitgehend z B der Diercke Universalatlas 2 Andere haben bei gleicher Ausdehnung eine geringfugig abweichende Benennung z B Westlicher Taurus Taurus und Ostlicher Taurus 3 Manche lassen den Ostlichen Taurus sudlich des Vansees enden 4 Andere benennen als Taurus nur den Abschnitt zwischen den Buchten von Antalya und Mersin vermerken im Osten aber den Guney Dogu Toroslar ohne Ubersetzung 5 Wieder andere stimmen darin uberein als Taurus Toros Daglari nur den Abschnitt zwischen Antalya und Mersin zu betrachten und im Osten den Guney Dogu Toroslar zu nennen der aber nicht als Sudostlicher Taurus ubersetzt wird sondern gemass alter Tradition als Armenischer Taurus wiedergegeben wird obwohl das heutige Armenien rund 250 km entfernt liegt 6 7 Eine weitere Version lasst den Taurus erst nordlich des Kap Anamur etwa auf halbem Weg zwischen Antalya und Mersin beginnen der sich dann aber nach Nordosten bis zum Oberlauf des Euphrat an der Keban Talsperre in der Provinz Elazig erstreckt und sich uberlappt mit dem weiter sudlich beginnenden Ausseren Ostlichen Taurus der bis an die Ostgrenze der Turkei reicht 8 9 Nach allen Versionen liegt der Taurus vollstandig innerhalb der Turkei Es scheint daher geboten und sinnvoll der offiziellen Version der Turkei bezuglich der Ausdehnung und Untergliederung des Taurus zu folgen zumal da keine der oben zitierten anderen Varianten zwingende Grunde fur ihre Version haben durfte Dieser Artikel beruht daher darauf dass der Taurus im Sudwesten der Turkei beginnt und an ihrer Ostgrenze endet und unterteilt wird in den Westlichen den Mittleren und den Sudostlichen Taurus der bis zur Ostgrenze der Turkei reicht Die einzelnen Gebirgszuge aus denen diese lange Gebirgskette besteht und die meist keine deutschen Namen haben konnen nicht in diesem Artikel sondern nur in einer detaillierten Landkarte benannt werden Westlicher Taurus BearbeitenDer Westliche Taurus turkisch Bati Toroslar erstreckt sich danach von dem bei Gelemis mundenden Esen Cayi dem antiken Xanthos 36 293416666667 29 262416666667 in einem Bogen um die Ebene von Antalya und folgt dann weiter der Mittelmeerkuste in Richtung Sudosten bis zum Langengrad 32 48 Ost bzw einer nicht exakt nord sudlich verlaufenden Linie zwischen Konya und Kap Anamur 36 016763888889 32 804722222222 jenseits der er in den Mittleren Taurus ubergeht Das von Westen aus gesehen erste bedeutende Gebirge im Westlichen Taurus sind die Agdaglar mit dem Uyluk Tepe 3016 m 36 543958333333 29 567638888889 3016 wahrend das weiter ostlich liegende Bey Gebirge Bey Daglari mit dem Kizlar Sivrisi 3086 m 36 604444444444 30 120277777778 3086 den hochsten Berg hat Der westliche Teil des Westlichen Taurus zwischen dem Esen Cayi bzw dem antiken Xanthos lag im fruheren griechischen Lykien und dem romischen Lycia weshalb dieser Abschnitt auch Lykischer Taurus genannt wird Dort befindet sich auch der Lykische Weg der zwischen Fethiye und Antalya auf 509 km durch die Berge des Taurus und entlang der Lykischen Kuste verlauft Mittlerer Taurus Bearbeiten Demirkazik Dagi Gipfel in der Region NigdeDer Mittlere Taurus turkisch Orta Toroslar schliesst im Bereich des Langengrades 32 48 Ost an den Westlichen Taurus an erstreckt sich entlang der Mittelmeerkuste Richtung Nordosten und bildet einen grossen Bogen um die Tiefebene der Cukurova bis er am Oberlauf des Ceyhan Pyramos in der Provinz Kahramanmaras in den Sudostlichen Taurus ubergeht Die Tiefebene Cukurova und Teile des Mittleren Taurus gehorten in der Antike zu Kilikien weshalb der Mittlere Taurus auch der Kilikische Taurus genannt wird Die Kilikische Pforte etwa 40 km nordlich von Tarsus ist der wichtigste Pass durch diesen Teil des Taurus Im Mittleren Taurus erreichen zahlreiche Berge Hohen zwischen 3000 und 3700 m 40 km sudostlich der Stadt Nigde befindet sich die hochste Gebirgsregion des Mittleren Taurus das Aladaglar Gebirge das 1995 zum Nationalpark erklart wurde Hochster Berg ist der Demirkazik Dagi 3756 m 37 796444444444 35 155583333333 3756 in der Provinz Nigde Er galt als der hochste des gesamten Taurus solange die kurz vor der ostlichen Grenze der Turkei stehenden Hakkari Daglari mit dem deutlich hoheren Uludoruk Tepesi 4135 m nicht als Teil des Taurus angesehen wurden Sudostlicher Taurus BearbeitenDer Sudostliche Taurus turkisch Guney Dogu Toroslar erstreckt sich von dem Nur Daglari Gebirge auch Amanos Daglari bis an die ostliche Grenze der Turkei wo sich die Hakkari Daglari befinden Zahlt man wie die Turkei die Hakkari Daglari mit zum Sudostlichen Taurus sind diese die hochste Gebirgsregion Hier gibt es zwei uber 4000 m hohe Berge der bereits erwahnte Uludoruk Tepesi 4135 m 37 491527777778 44 007111111111 4135 der zweithochste Berg der Turkei sowie der benachbarte Cilo Dagi 4116 m Im Sudostlichen Taurus befindet sich der Ataturk Staudamm 37 481666666667 38 3175 der den Euphrat zum grossten Stausee der Turkei aufstaut Innerer Taurus BearbeitenDer Innere Taurus wird gelegentlich als eigenstandiger Teil des Taurus genannt der im Norden parallel zum mittleren Sudostlichen Taurus verlauft Hier befinden sich die Quellgebiete von Euphrat und Tigris Nach Norden hin geht der Innere Taurus in das Pontische Gebirge uber Geologie BearbeitenDie Gebirgsketten des Taurus teilen sich in verschiedene Parallelketten und reichen stellenweise an die 4000 Meter heran Die Erosion entlang geologischer Storungen und durch Flusstaler konnte mit der alpiden Hebung nicht ganz Schritt halten weil die Gebirgsbildung hier besonders heftig war Die Gebirge setzen sich in einem riesigen Bogen uber die sudostliche Turkei und tausende Kilometer in das persische Elburs bzw Zagros Gebirge und den Hindukusch fort Viele dieser Regionen werden periodisch von Erdbeben und auch Vulkanismus betroffen wenn sich Teile der Erdkruste verschieben Auch im ostlichen Taurus treten in nordostlicher sudwestlicher Richtung verlaufende parallele Kettensysteme auf wie sie in Mittelanatolien typisch sind Nach Osten fachern sie sich immer weiter auf Die Hohe der einzelnen Gebirgszuge liegt zwischen 3000 und 4400 m die Talbereiche zwischen den Hohenzugen um 2000 m Im Umkreis des Vansees auf halbem Wege zwischen dem Nordirak und Armenien treffen die Gebirgszonen des Taurus auf das Armenische Hochland Hier haben ganze Ketten von Vulkanen machtige vulkanische Decken entstehen lassen Neben dem Ararat 5137 m 39 701944444444 44 297222222222 5137 und dem Berg Suphan 4058 m 38 931666666667 42 834166666667 4058 sind der Vulkan Nemrut 3050 m 38 619444444444 42 241111111111 3050 und weiter westlich der Erciyes Dagi 3891 m 38 530555555556 35 45 3891 und der Hasan Dagi 3268 m 38 126388888889 34 165277777778 3268 zu erwahnen Das Hochland ist intensiv gefaltet und bildete eine Vielzahl von tektonischen Becken die durch Flusssedimente teilweise zu Ebenen wurden Dadurch finden sich in der Region auch mehrere grosse Seen Siehe auch BearbeitenListe von Bergen in der TurkeiLiteratur BearbeitenJulius Wagner et al Hrsg Harms Handbuch der Geographie Asien 11 Auflage Paul List Verlag Munchen 1971 ISBN 3 471 18852 5 S 58 f Wolf Dieter Hutteroth Volker Hohfeld Turkei Geographie Geschichte Wirtschaft Politik 2 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002 ISBN 3 534 13712 4 Roland Brinkmann Hrsg Geology of Turkey 1 Auflage Elsevier 1976 ISBN 3 432 88271 8 Weblinks Bearbeiten Commons Taurusgebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NASA Bild der Gegend Wiktionary Taurus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Taurus auf Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gemass der ursprunglich von der Geographischen Fakultat der Universitat Ankara nun vom Harita Genel Komutanligi dem turkischen Kartographischen Generalkommando herausgegebenen Physischen Karte der Turkei Diercke Universalatlas Weltbild Verlag Augsburg 1989 ISBN 3 89350 210 6 S 198 199 Brockhaus Die Welt Band 5 Vorderasien Vorderindien F A Brockhaus wissensmedia in der inmediaOne Gutersloh Munchen 2013 ISBN 978 3 577 09805 2 Tafel 111 Wolf Dieter Hutteroth Volker Hoheld Turkei Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 13712 4 Der Grosse Dumont Atlas der Welt 2 Auflage Dumont Ostfildern 2013 ISBN 978 3 7701 6955 9 Tafel 147 Knaurs Atlas der Welt Droemer Knaur Munchen 1994 ISBN 3 426 26260 6 Tafel 24 Knaurs Grosser Weltatlas Original The Times Comprehensive Atlas of the World 11 Auflage 2003 deutsch bei Droemer Knaur Munchen 2004 ISBN 3 426 64133 X Tafel 37 Meyers Universaltlas mit Landerlexikon 4 Auflage Meyers Mannheim 2013 ISBN 978 3 411 07334 4 Tafel 58 Bertelsmann Lexikothek Weltatlas Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus Mannheim 2001 ISBN 3 577 16031 4 Tafel 106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taurusgebirge amp oldid 234967339