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Ein Becken im Sinn der Geomorphologie ist eine uber oder unter dem Meeresspiegel liegende in sich geschlossene und oft abflusslose Einmuldung der Erdkruste sie liegt also entweder auf der Erdoberflache Landflache oder am Meeresboden Das Flachenausmass der Absenkung kann sehr unterschiedlich sein Die grossen Ozeanbecken messen 2000 bis 4000 Kilometer im Durchmesser 6 davon im Pazifik wahrend die 20 grossten kontinentalen Becken bei 300 bis 1000 km Durchmesser liegen An Flache werden sie zwar von mehreren ebenen Kontinent Schilden ubertroffen die aber keine Muldenform haben Bei kleineren streng geschlossenen Gelandeformen spricht man von Senken Becken nennt man auch Talkessel also abgeschlossene Talungen die aber einen Abfluss haben Viele Grosslandschaften werden als Becken bezeichnet obwohl es sich nicht unbedingt um eigentliche Absenkungen oder Schwachezonen der Kontinentalkruste handelt in diesem Fall handelt es sich entweder um grossraumige abflusslose Gebiete oder um durch Gebirgssaume abgetrennte Raume die zu grossflachig sind um sie als Talkessel zu bezeichnen Inhaltsverzeichnis 1 Sedimentation 2 Becken an Land 3 Becken im Meer 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSedimentation BearbeitenIn fast allen Beckenlagen findet Sedimentation statt die durch Wasser Gewasser Meeresstromungen durch Wind Eis Rutschungen oder chemische Vorgange erfolgen kann Die Ablagerungen am Land sind vor allem Sand Schotter Ton und Loss im Meer und in Seen auch Schlamm organische Stoffe und Kalk Landschaften mit sehr starken Ablagerungen nennt man Sedimentbecken Sie haben zwar meist einen Abfluss doch werden Sedimente uber lange Zeit an derselben Stelle abgelagert Dadurch verdichten sich die untersten Schichten zu Gestein wahrend die Oberflache langsam zu einer Ebene wird z B Pannonische Tiefebene oder Rheingraben Viele dieser Becken sind Schwachezonen der Erdkruste wo geologische Storungslinien oder grossraumige Tektonik zu andauernder Senkung fuhrt In der geologischen Vergangenheit war die Sedimentation in Meeresbecken siehe Geosynklinale die Vorstufe zahlreicher Gebirgsbildungen Becken an Land Bearbeiten Grosslandschaften der Erde Becken an Land hellblau Becken im Meer nicht hervorgehoben man beachte dass die hier als Basin Becken hervorgehobenen Gebiete sich z T nicht mit den Beispielen decken die fur Becken im Text gegeben werden Dies liegt daran dass sich die Abbildung speziell auf die Krustenstruktur der Erde bezieht So erscheinen weite Kustengebiete des Schwarzen Meeres als Senken wahrend die im Text genannten Gebiete des Aralsees und der Pannonischen Tiefebene nicht als Senken ausgewiesen sindGeomorphologische Becken an Land unterscheiden sich von sogenannten Niederungen dadurch dass sie oberirdisch abflusslose Einsenkungen sind Ein Abfluss kann jedoch sekundar ggf wiederholt entstanden sein Dies kann die Abgrenzung von Beckenlandschaften und Niederungen im Sprachgebrauch manchmal schwierig machen Die Hohenlage eines Beckens kann von etwa 100 m u NN Meeresspiegel in Strom oder Kustennahe bis zu ausgesprochener Hochlage im Kontinentinneren reichen Einzelne schusselartige Gebiete liegen sogar unterhalb des Meeresspiegels und werden Depression genannt Die tiefste Stelle solcher Senken ohne Abfluss wird oft von einem Salzsee eingenommen In kontinentalen Trockengebieten stellen die Becken meist Wusten dar und abflusslose Wannenlandschaften konnen zu ausgedehnten Salzpfannen werden Grundsatzlich ist die Entstehung von Salzpfannen und Rest Seen gegenuber der Entstehung von Abflussen z B durch die Herausbildung eines Durchbruchstals am Rande des Beckens abhangig vom Verhaltnis von Wasserabgang durch Verdunstung und Versickerung zu Wasserzugang Flusse konnen in Becken enden oder sie durchfliessen umgebende Berge konnen Niederschlagsmengen ortlich erhohen oder aber auch haufig das Becken von Niederschlag abschirmen Sedimentation im Becken kann die Herausbildung eines Binnendeltas oder von Sumpflandschaften mit anastomisierenden Flusslaufen begunstigen Die gemassigte Zone weist zahlreiche Lossbecken auf in denen die Winde der Eiszeit feinen Tonstaub abgelagert haben Beispiele sind das Pariser Becken die ungarische Puszta die Ukraine und weite Gebiete in Nordost China Manche langlich geformte Becken verlaufen entlang grosser Gebirgsketten wahrend sich im Inneren oft kleinere Becken finden auch in Form breiter Talboden oder Hochmoore Am Rand von Gebirgen haben eiszeitliche Gletscher oft grosse Zungenbecken ausgeschurft aus denen sich beispielsweise die See Landschaften in Bayern oder im Salzkammergut gebildet haben Beckenlagen konnen die Bildung von Inversionswetterlagen begunstigen 1 2 Beispiele fur Becken an Land Aralsee Asien Usbekistan Kasachstan Grosses Becken Great Basin eigentlich rund hundert kleine Becken in einem Bruchschollengebirge Nordamerika USA Okawangobecken Afrika Botswana Tarimbecken mit dem Becken des Lop Nor Asien ChinaBecken im Meer Bearbeiten Karte der weltweiten SeebeckenUnterhalb der Meeresoberflache liegende Becken bezeichnet man als Seebecken bzw bei durchschnittlichen Tiefen von 4000 m und mehr als Tiefseebecken Die Sedimentation spielt im Meer eine sehr unterschiedliche Rolle Im Durchschnitt ist der Meeresboden mit 1500 m bis 2000 m machtigen Sedimenten bedeckt die allerdings stark verfestigt sind Daruber lagert eine wechselnd starke durchschnittlich 300 m machtige Schlammschicht Den geologischen Untergrund bildet die ozeanische Erdkruste die etwa 5000 m stark ist An den Kontinentalrandern siehe Schelf ist die Sedimentation stark unterschiedlich und der Feingehalt hangt von den vorherrschenden Gesteinen im Einzugsgebiet der grossen Flusse ab An den Hangen der mittelozeanische Schwellen kommen zu den sonst vorherrschenden Absatzgesteinen Sand Ton Kalk auch Vulkanische und basaltische Sedimente hinzu Beispiele fur Becken im Meer Die einzelnen Ozeane besitzen sehr viele kleine und zahlreiche grosse solcher Becken eine Auflistung befindet sich hier Literatur BearbeitenArno Semmel Geomorphologie der Bundesrepublik Deutschland 5 uberarbeitete Auflage Franz Steiner Verlag Stuttgart 1996 ISBN 3 515 06897 X Harald Zepp Geomorphologie 5 Auflage Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2002 ISBN 978 3 8385 3593 7 Siehe auch BearbeitenBecken Geologie Senke Geowissenschaften Depression Geologie Niederung MeeresbodenWeblinks BearbeitenGeologie und Geomorphologie Schleswig Holsteins abgerufen am 24 September 2015 Geomorphologische Reliefanalyse im aquatorialen Ostafrika abgerufen am 24 September 2015 Fluviale Prozesse und Formen abgerufen am 24 September 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Wiener Luftgutebericht 1987 1998 PDF Nicht mehr online verfugbar In wien gv at Stadt Wien MA 22 S 24f archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 3 Januar 2016 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wien gv at Gottfried Hoislbauer Rindenflechten im oberosterreichischen Zentralraum und ihre Abhangigkeit von Umwelteinflussen In Stapfia Band 5 1979 S 12 zobodat at PDF abgerufen am 3 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Becken Geomorphologie amp oldid 231917224