www.wikidata.de-de.nina.az
Das Pariser Becken oder Anglo Pariser Becken ist ein fossiles Sedimentbecken im Nordosten Frankreichs im Westen Belgiens und im Sudosten Englands Es begann nach der Variszischen Orogonese im Perm einzusinken individualisierte sich aber erst ab der oberen Trias Bis zum Abklingen der Subsidenz im Oligozan akkumulierten im Pariser Becken uber 3000 Meter an Sedimenten Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 3 Geomorphologie 4 Geologie 4 1 Grundgebirge 4 2 Stratigraphie der Sedimentfolge 4 2 1 Perm 4 2 2 Trias 4 2 3 Jura 4 2 4 Kreide 4 2 5 Palaogen 4 2 6 Neogen 5 Stratotypen 6 Bedeutende Fossilfundstellen 7 Bodenschatze 8 Siehe auch 9 Literatur 10 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Pariser Becken franz Bassin de Paris oder bassin parisien wurde nach der franzosischen Hauptstadt Paris benannt das eigentliche Beckenzentrum liegt aber etwas weiter ostlich in der Brie Geographie Bearbeiten nbsp Die geologischen Provinzen Frankreichs mit dem Pariser Becken im NordenDas Pariser Becken ist im Grundriss elliptisch Seine grosste Langserstreckung mit etwa 600 Kilometer verlauft in Nordost Sudwestrichtung zwischen Metz und Poitiers in Sudost Nordwestrichtung sind es hingegen nur knappe 400 Kilometer Es wird von folgenden variszischen Grundgebirgsaufbruchen umrahmt dem Armorikanischen Massiv im Westen dem Rheinischen Schiefergebirge im Nordosten und Osten den Vogesen im Osten und dem Zentralmassiv im Sudosten und Suden Uber den Seuil du Poitou im Sudwesten stand es mit dem Aquitanischen Becken in Verbindung nach Nordwesten offnete es sich zum Armelkanal Hampshire Dieppe Becken nach Norden kommunizierte es uber den Seuil de l Artois mit dem Belgischen Becken nach Osten bestand eine Verbindung zum Rheingraben und nach Sudosten uber den Seuil de Bourgogne zum Bresse Graben Ferner stand es mit den Graben im nordlichen Zentralmassiv im Austausch Limagne Graben Roanne Graben Auch im Profilschnitt ist das Becken asymmetrisch aufgebaut mit einem dunneren und flacher einfallenden Westflugel und einem etwas steileren machtigeren Ostflugel Das Beckenzentrum befindet sich wie bereits erwahnt ostlich von Paris am Ostrand der Brie ostlich von Chateau Thierry Die Bohrung von Courgivaux im Beckenzentrum traf das variszische Grundgebirge in einer Tiefe von 3186 Metern an wohingegen unterhalb von Paris Mitte das Grundgebirge rund 2000 Meter tief liegt Geomorphologie Bearbeiten nbsp Geologische Karte FrankreichsGeomorphologisch ist das Pariser Becken eine einem Tellerstapel vergleichbare Schichtstufenlandschaft Die Schichtstufen sind im Ostteil des Beckens bedingt durch den hoheren Einfallswinkel in westliche Richtung wesentlich deutlicher ausgebildet als im Westen Ausgehend vom ostlichen Beckenrand Vogesen konnen folgende Schichtstufen angetroffen werden Buntsandstein Vosges greseuses sehr deutlich Muschelkalk Cote du Muschelkalk sehr deutlich Lias Cote du Lias deutlich Dogger Cote de Moselle deutlich Callovium Oxfordium Cote de Meuse undeutlich Malm Cote des Bars sehr deutlich Oberkreide Cote de Champagne deutlich Eozan Oligozan Cote de l Ile de France sehr deutlichIm Westen lassen sich bei nur geringem Einfallen nach Osten die Schichtstufen des Doggers der Oberkreide des Eozans und des Oligozans stellenweise auch nur des Oligozans erkennen Geologie BearbeitenGrundgebirge Bearbeiten nbsp Umrisskarte des Pariser Beckens Die umgebenden Grundgebirgsmassive in rot gelb gestrichelt die Verbindungen zu anderen BeckenDas variszische Grundgebirge des Pariser Beckens ist mittlerweile aufgrund zahlreicher Tiefbohrungen seismologischer gravimetrischer und geomagnetischer Untersuchungen recht gut bekannt Es besteht ahnlich wie die umliegenden Grundgebirgsmassive vorwiegend aus Kristallingesteinen Gneise und Granite mit dazwischenliegenden wenig bis schwach metamorphosierten Sedimentterranen des Neoproterozoikums und des Palaozoikums Das Grundgebirge wird von mehreren bedeutenden Lineamenten durchzogen Am wichtigsten durfte zweifellos die Bray Storung sein da sie eine variszische Terrangrenze darstellt Ihr nordlicher Verlauf von Dieppe bis Gouvieux der sich bis an die Oberflache durchgepaust hat wird von der Bray Antiklinale markiert Im Untergrund trennt die Sudost streichende Storung den Kadomischen Block im Westen von der Rhenoherzynischen Zone im Osten ab Im Beckenzentrum ist sie an der Oberflache nicht mehr zu erkennen sie durfte aber hier langsam uber Bouchy und Juvanze in die Ostrichtung eindrehen und sich dann in der Vittel Storung Vogesennordrand fortsetzen In ihrem verdeckten Teil separiert die Storung die Zentralarmorikanische Zone im Sudwesten von der Saxothuringischen Zone im Nordosten Die Vittel Storung trennt die Saxothuringische Zone im Norden von der Moldanubischen Zone bzw von der Morvan Vogesen Zone im Suden Eine weitere deutliche Storungszone des Grundgebirges wird durch eine positive magnetische Anomalie mit gleichzeitig negativer Schwereanomalie angezeigt Diese in ihrem Nordteil bis zu 25 Kilometer breite Storungszone folgt von Fecamp ausgehend gestaffelten Bruchzonen bei Rouen Rambouillet Montivilliers Gien Sancerre um bei Cerilly den Nordrand des Zentralmassivs zu beruhren An ihr erfolgten vertikale Versetzungsbetrage von bis zu 500 Meter wobei der Ostteil absackte Die Storung fungierte aber auch als sinistrale Seitenverschiebung mit Versetzungsbetragen bis zu 70 Kilometer zu erkennen an einem seitenversetzten Band von Leukograniten im nordlichen Zentralmassiv das seine Fortsetzung im nordlichen Morvan findet Die mehrphasige Entstehungsgeschichte dieser Storungszone durfte bis ins Neoproterozoikum zuruckreichen Erwahnenswert ferner die Nordost streichende Metz Storung die der Terrangrenze zwischen der Rhenoherzynischen und der Saxothuringischen Zone folgt Stratigraphie der Sedimentfolge Bearbeiten nbsp West Ost Schnitt vom Pays d Auge bis zur Oberrheinischen TiefebeneDie Sedimentation im Raum des Pariser Beckens begann nach Abklingen der variszischen Orogenese gegen Ende des Pennsylvaniums Perm Bearbeiten Im Unterperm erfolgte unter Krustendehnung der postorogene Kollaps des Variszikums Weitverbreitete Grabenbruchsysteme fullten sich mit kontinentalem Abtragungsschutt es entstanden die Sedimente des Rotliegend vorwiegend rotgefarbte Arkosen Die um 350 Meter machtigen Sedimente unterlagern den Ostteil des Pariser Beckens insbesondere das Umfeld der Vogesen sie konnen jedoch im Saint Die Becken bis zu 600 Meter an Machtigkeit erreichen An der Oberflache stehen sie beispielsweise bei Ville und Saint Die Saint Die Formation an Folgende Formationen konnen im Rotliegend der Vogesen ausgeschieden werden von jung nach alt Saint Die Formation Champenay Formation Frapelle Formation Meisenbuckel Formation Triembach Formation Albe FormationGegen Ende des Rotliegend war die Variszidenkette bereits weitgehend eingeebnet so waren Zentralmassiv Morvan Vogesen Schwarzwald damals bereits nur noch ein unbedeutender Hohenzug der so genannte Burgundische Sporn Trias Bearbeiten nbsp Konglomeratische Buntsandsteinfelsen bei Saint DieAuch der folgende Buntsandstein zu sehen bei Epinal und Sarrebourg aus der Untertrias war kontinentalen Ursprungs vorwiegend fluviatile Sedimente in Zopfstrom und Deltafazies und blieb ebenfalls auf den Ostrand des Beckens Vogesen Lothringen beschrankt Sedimentationsrichtung war generell nach Nordost zum sich bildenden Germanischen Becken Der Buntsandstein erreicht maximal 490 Meter an Machtigkeit Wie das vorangegangene Rotliegend wurde auch er unter ariden bis semiariden klimatischen Bedingungen abgelagert Er lasst sich wie folgt untergliedern vom Hangenden zum Liegenden Oberer Buntsandstein mit Gres a Voltzia Couches intermediaires Mittlerer Buntsandstein mit Conglomerat principal Gres vosgien Unterer Buntsandstein mit Gres d Annweiler Gres de SenonesDie Reliefunterschiede waren nach Abschluss der Buntsandsteinsedimentation grosstenteils begradigt worden der Buntsandstein enthalt sogar bereits vereinzelte marine Horizonte so dass wahrend der Mitteltrias das Muschelkalkmeer eine tropische Flachsee in arider Umgebung von Sudwestdeutschland aus in den ostlichen Raum des Pariser Beckens vorstossen konnte bis in die Champagne Die Ablagerungen des Muschelkalks lassen sich wie folgt gliedern Oberer Muschelkalk Calcaire a terebratules Calcaire a ceratites Calcaire a entroques Mittlerer Muschelkalk Dolomie a Lingules auch couches blanches Marnes bariolees couches grises und couches rouges Unterer Muschelkalk Dolomie a Myophoria orbicularis Gres coquilierZu Beginn des Mittleren Muschelkalks brach die Verbindung uber den Seuil de Bourgogne ab so dass es im Becken zur Abscheidung von Evaporiten Gips Steinsalz kam Wahrend des Oberen Muschelkalks erreichte dann das Meer seinen vorlaufigen Hochststand Calcaire a ceratites Die hierauf folgende Transgression des evaporitischen Keupermeeres erreichte schliesslich auch den Westteil des Pariser Beckens Der Keuper ist wie folgt aufgebaut Oberer Keuper oder Rhatium Marnes de Levallois auch Argiles rouges de Levallois Gres rhetiens auch Gres a avicula contorta Mittlerer Keuper Argiles de Chanville Dolomie de Beaumont Gres a roseaux Marnes irisees Unterer Keuper oder Lettenkohle Dolomie limite Marnes bariolees Dolomie inferieurAb dem Mittelkeuper kam es zu erstmaligen Absenkbewegungen im Raum der Brie und somit zum Beginn einer eigenstandigen sedimentaren Entwicklung im Pariser Becken So sedimentierten gegen Ende der Trias Rhatium im Beckenzentrum die Sandsteine der Gres rhetiens und daruber die Mergel der Marnes de Levallois Jura Bearbeiten Im Lias erfolgte eine erneute ebenfalls aus Osten kommende Transgression die sich sukzessive uber das gesamte Becken ausbreitete Sie hinterliess wahrend des Hettangiums Sinemuriums und unteren Pliensbachiums am Beckenrand klastische Ablagerungen Sande und sandige Mergel Gres d Hettange bzw Luxemburger Sandstein Gres de Virton und Marnes sableuses de Hondelange im Beckeninneren jedoch die schichtstufenbildenden Kalke des Calcaire a gryphees Die anschliessende Sedimentation war bis zum Ende des Toarciums vorwiegend von Mergelkalken und Tonschiefern gepragt Zum Abschluss des Lias wurden an den Beckenrandern erneut detritische Sedimente abgesetzt Minette eisenhaltige Sedimente des Aaleniums in Lothringen Die Liastransgression bewirkte im Pariser Becken ab dem Sinemur eine Verbindung des borealen Nordmeeres uber den Armelkanal und Mittelengland mit dem Germanischen Meer Gleichzeitig offnete sich der Seuil du Poitou und es entstand eine Verbindung zum Aquitanischen Becken und damit zum Atlantik Die Schichtfolge des Lias im Einzelnen von jung nach alt Gres supraliasique Marnes a septarias Schistes carton Toarcium Calcaires ferrugineux Marnes a Amaltheus margaritatus Calcaires a Prodactylioceras Marnes a Zeilleria Pliensbachium Calcaires ocreux Argiles a Promicroceras Calcaire a gryphees Hettangium und SinemuriumZu Beginn des Doggers wurden im Aalenium an den Beckenrandern erneut detritische Sedimente abgesetzt Minette in Lothringen die eisenhaltig waren Es offnete sich jetzt der Seuil de Bourgogne und ermoglichte den Zugang zum Tethysbereich der bis zum Ende der Unterkreide bestehen bleiben sollte Das Doggermeer war eine warme Flachsee in der vorwiegend Kalke abgeschieden wurden Oolithkalke des Bajociums Es erreichte im Bathonium seine maximale Ausdehnung Wahrend des Calloviums und des Unteren Oxfordiums Terrain a chailles herrschten mergelige Ablagerungen vor Der Dogger besteht aus folgenden Formationen vom Hangenden zum Liegenden Argiles de la Woevre Callovium Dalle d Etain Marnes a rhynchonelles Caillasse a Anabacia Bathonium Oolithe miliaire Marnes de Longwy Calcaires a polypiers Calcaires de Haut Pont Calcaires d Ottange Marnes de Charennes Bajocium Minette AaleniumNach Beginn des Malms wurden die Mergel im Oberen Oxfordium durch Riffkalke abgelost Schichtstufe der Cote de Meuse Die Riffkalke zogen sich wahrend des Kimmeridgiums langsam nach Sudosten in den Juraraum zuruck und wurden durch feindetritische Mergel ersetzt Daruber legten sich die sehr harten sublithographischen Kalke des Tithoniums Das Oxfordium setzt sich im Einzelnen aus folgenden Formationen zusammen von jung nach alt Calcaires a Astartes Oolithe de Lamothe Oolithe de Saucourt Oolithe de Doulaincourt Calcaires coralliens Calcaires oolithiques Entroquite d Euville Calcaires a coraux de Foug Marnes blanches des Eparges Oolithe ferrugineuse Calcaires marneux d Ornes Terrains a chaillesDas mergelbetonte Kimmeridgium besteht aus Calcaires blancs Marnes a exogyres Calcaires rocailleux a pteroceresDas den Jura abschliessende Tithonium enthalt die Formationen Calcaires et dolomies gris verdatres Calcaires caries Oolithe de Bure Calcaires argileux a debris Calcaires lithographiquesKreide Bearbeiten Zu Beginn der Kreide fiel das Pariser Becken durch die Purbeck Regression trocken und der Oberjura wurde erodiert Die Winkeldiskordanz der Unterkreide kann bis ins Obere Oxfordium Oolithe de Saucourt heruntergreifen Bis zum Aptium wurden von nun an kontinentale Sedimente abgelagert vorwiegend Tone und Deltasande in Wealden Fazies Gleichzeitig erfolgte aber bereits ab dem Berriasium vom Jura im Sudosten ausgehend eine langsame marine Inkursion die im Barremium wieder das Beckenzentrum erreichen sollte Im Verlauf des Albiums Aptiums wurde dann schliesslich erneut eine Verbindung mit dem borealen Nordmeer etabliert Sedimentiert wurden zu diesem Zeitpunkt glaukonitische Grunsande und Tone des Gault Folgende Formationen kennzeichnen die Unterkreide von jung nach alt Gaize d Argonne Argiles du Gault und Argiles tegulines Sables verts Albium Sables blancs Argiles plastiques und Argiles a plicatules Aptium Borne de fer Argiles plastiques a rares bancs calcaro marneux Barremium Calcaires a spatangues Hauterivium Sables ferrugineux ValanginiumMit dem Beginn der Oberkreide im Cenomanium wurde der Einfluss des Nordmeeres auf die Sedimentation im Pariser Becken tonangebend dieser sollte bis zum Unteren Eozan bestehen bleiben Im Cenoman offnete sich ferner der Zugang zum Aquitanischen Becken uber den Seuil du Poitou wohingegen die Verbindung uber den Seuil de Bourgogne abriss Das Cenoman bildete im Pariser Becken noch eine Unzahl verschiedener Fazies aus Erst im Turonium begannen sich die Verhaltnisse mit den Ablagerungen der Kreide wieder zu vereinheitlichen ausgenommen die Touraine die mehr detritisch bestimmte Sedimente aus dem Zentralmassiv erhielt Die Kreidesedimentation dauerte im Pariser Becken bis zum Ende des Campaniums Palaogen Bearbeiten Nach langanhaltender Emersion wahrend des gesamten Maastrichtiums kam es im Verlauf des Daniums zu einer erneuten Transgression Das Meer ruckte sowohl von Norden borealer Bereich als auch von Westen Atlantischer Ozean in das Pariser Becken vor Wahrend des Daniums und des Selandiums hielten sich die beiden Einflusse noch die Waage sedimentiert wurden biogene Algenkalke und Mergel aber bereits im Thanetium wurde der Einfluss des Nordmeeres bestimmend zu sehen an den Sanden der Sables de Bracheux bei Beauvais Im Ypresium offnete sich eine Verbindung zum Atlantik uber den Armelkanal und ermoglichte das Einwandern der Grossforaminifere Nummulites planulatus Sables de Cuise Das Untere Lutetium entwickelte nach einer grobglaukonitischen Phase eine ausgedehnte Kalksedimentation mit dem Pierre a liards Nummulitenkalk mit Nummulites laevigatus und der Banc royal Milliolenkalk mit Orbitolites complanatus Im Mittleren Lutetium hob sich als Teil der grossraumigen Aufwolbung London Brabant Ardennen die Artois Antiklinale heraus und unterband definitiv den Zugang des Pariser Beckens zum Nordmeer Ab dem Oberen Lutetium war das Pariser Becken folglich nur noch ein Ableger des westlichen Armelkanals mit restriktiver Sedimentation welche nach Ablagerung von Sanden des Auversien sowie Sanden und Kalken Calcaire de Saint Ouen des Marinesien in den Gipsen des Ludien ihren Hohepunkt fand Eine letzte Transgression ins Zentrum des Pariser Beckens ging im Oligozan vonstatten Es bildeten sich lagunare Sedimente grune Tone gefolgt von den brackischen Marnes a Huitres In der Brie weiter im Osten wurden zur selben Zeit Kalke abgesetzt Zum Hohepunkt der oligozanen Transgression erreichte das Meer uber das Seinetal noch das Orleanais und hinterliess die Sables de Fontainebleau Danach erfolgte der Ruckzug uber das Tal der Loire Zuruck blieb in der Beauce ein riesiger Binnensee mit Susswasserkalksedimentation Neogen Bearbeiten Im Verlauf des Neogens blieben weitere marine Inkursionen im zentralen Pariser Becken aus Transgressionspulse beschrankten sich auf die Peripherie Loirefurche im Mittleren Miozan und erneut im Pliozan Redonien und Armelkanal bis in die Haute Normandie im Pliozan Ab dem Pliozan wurde das Pariser Becken epirogenetisch um 100 bis 200 Meter angehoben Dies bewirkte eine Akzentuierung der Schichtstufen ein Herauspraparieren von Inselbergen und ein verstarktes Einschneiden der Flusslaufe In den Kaltzeiten des Pleistozans Eiszeit erfolgten die letzten geomorphologischen Veranderungen unter periglazialen Bedingungen Gleichzeitig wurde von der Picardie bis in die Beauce fruchtbarer Loss auf den kalkigen Schichttafeln abgesetzt Stratotypen BearbeitenFur die Geschichte der Geologie ist das Pariser Becken von grosser Bedeutung da sich in ihm zahlreiche Stratotypen der hier definierten Stufen befinden von jung nach alt geordnet Lutetium Nach dem lateinischen Namen von Paris Definiert 1883 von Albert de Lapparent im Calcaire grossier Stratotypen bei Saint Leu d Esserent und Saint Vaast les Mello Turonium Nach der lateinischen Bezeichnung Turonia von Tours Definiert 1852 von Alcide Dessalines d Orbigny Typregion zwischen Saumur und Montrichard Cenomanium Nach der lateinischen Bezeichnung Cenomanum fur Le Mans Definiert 1847 von d Orbigny Albium Abgeleitet vom Lateinischen Alba fur die Aube Definiert 1842 von d Orbigny Bajocium Vom Lateinischen Bajocae fur Bayeux Definiert 1842 von d Orbigny Toarcium Vom Lateinischen Toarcium fur Thouars Definiert 1842 von d Orbigny Stratotyp beim Steinbruch von Vrines 2 Kilometer nordwestlich von Thouars Sinemurium Vom Lateinischen Sinemurum Briennense castrum fur Semur en Auxois Definiert 1842 von d Orbigny Hettangium Abgeleitet von der Ortschaft Hettange Grande in Lothringen Vorgeschlagen 1864 von Eugene Renevier Bedeutende Fossilfundstellen Bearbeiten nbsp Rekonstruktion von galoppierenden PalaeotherienZu den bedeutenden Fossilien fuhrenden Formationen im Pariser Becken zahlen Marnes de Pantin Priabonium Mit Saugetierresten Anoplotherium und Xiphodon sowie Ostrakoden Characeen und Pollen von Kiefern Pinus Zedern Cedrus und Fichten Picea Premiere masse de gypse Priabonium Hier entdeckte Georges Cuvier die Saugetiere Palaeotherium magnum Anoplotherium commune und Xiphodon gracile sowie den Vogel Rallus intermedius Sables d Auvers Bartonium Extrem reiche Molluskenfauna mit mehr als 500 Taxa Marnes irisees superieures Keuper Dinosaurierfunde Plateosaurus und Thecodontosaurus Gres a Voltzia Buntsandstein Enthalt eine ausgesprochen vielseitige Insektenfauna darunter vor allem Schaben Blattodea und Kafer Coleoptera 1 Bodenschatze BearbeitenDas Pariser Becken fuhrt folgende Bodenschatze Steinsalz und Gips im Mittleren Muschelkalk bei Chateau Salins Marsal und Dieuze sowie im Mittleren Keuper Eisenerze Minette im Aalenium Lothringens bei Ludres Steinkohlenfloze im Oberkarbon Ostlothringens bei Forbach Saint Avold u a Siehe auch BearbeitenAquitanisches BeckenLiteratur BearbeitenChantraine J u a Carte geologique de la France au millionieme Hrsg BRGM 1996 ISBN 2 7159 2128 4 Gradstein F Ogg J amp Smith A A Geologic Time Scale Hrsg Cambridge University Press 2004 ISBN 0 521 78673 8 Pomerol C France geologique In Guides geologiques regionaux Masson 1980 ISBN 2 225 65494 8 Einzelnachweise Bearbeiten Marchal Papier F Les insectes du Buntsandstein des Vosges NE de la France Biodiversite et contribution aux modalites de la crise biologique du Permo Trias In These U L P Strasbourg 1998 S 160p 30 Pl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pariser Becken amp oldid 229921276