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Arathem System Serie Alter mya spater spater spater junger Palaozoikum Perm Lopin gium 251 9 259 9Guadalu pium 259 9 272 3Cisura lium 272 3 298 9Karbon Pennsyl vanium 298 9 323 2Missis sippium 323 2 358 9Devon Ober devon 358 9 382 7Mittel devon 382 7 393 3Unter devon 393 3 419 2Silur Pridoli 419 2 423Ludlow 423 427 4Wenlock 427 4 433 4Llando very 433 4 443 4Ordo vizium Oberordo vizium 443 4 458 4Mittelordo vizium 458 4 470Unterordo vizium 470 485 4Kambrium Furon gium 485 4 497Miaolin gium 497 5092 Serie 509 521Terreneu vium 521 541fruher fruher alterDas Palaozoikum auch Erdaltertum oder Erdaltzeit ist die alteste der drei Aren in die das Aon Phanerozoikum in der geologischen Zeitskala untergliedert wird Es umfasst den Zeitraum von ca 541 Millionen Jahre bis ca 251 9 Millionen Jahre vor heute Auf das Palaozoikum folgte das Mesozoikum Erdmittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Namensgebung 2 Einteilung des Palaozoikums 3 Leben im Palaozoikum 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Namensgebung BearbeitenBereits 1838 wurde von Adam Sedgwick der Begriff in seiner englischen Entsprechung als palaeozoic series zur Gliederung der geschichteten Gesteine im Liegenden des Old Red in England eingefuhrt 1 Nach seiner Definition umfasste das Palaozoikum lediglich das Unter und Oberkambrium sowie das Silur Roderick Impey Murchison gelang es gemeinsam mit Alexander Graf Keyserling und Edouard de Verneuil nach einer Reise durch Russland nachzuweisen dass das Palaozoikum auch das Perm mit einschliesst 2 Sie legten damit die noch heute gebrauchliche Klassifikation fest Einteilung des Palaozoikums BearbeitenStellung des Palaozoikums im Phanerozoikum Aon Phanerozoikum 541 0 mya Ara Kanozoikum Erdneuzeit 66 0 mya Ara Mesozoikum Erdmittelalter 251 9 66 mya Ara Palaozoikum Erdaltertum 541 251 9 mya System Perm 298 9 251 9 mya System Karbon 358 9 298 9 mya System Devon 419 2 358 9 mya System Silur 443 4 419 2 mya System Ordovizium 485 4 443 4 mya System Kambrium 541 485 4 mya Die Perioden Perm Karbon und Devon werden informell unter der Bezeichnung Jungpalaozoikum zusammengefasst wahrend die Perioden Silur Ordovizium und Kambrium zusammen als Altpalaozoikum bezeichnet werden Vor dem Kambrium liegt das so genannte Prakambrium Es umfasst die Aonen ab der Entstehung der Erde ca 4600 mya bis zum Beginn des Phanerozoikums d h 90 der Erdgeschichte Dies sind das Proterozoikum 2500 541 mya das Archaikum 4000 2500 mya und das Hadaikum 4600 4000 mya Leben im Palaozoikum BearbeitenDas fruheste Palaozoikum ist gekennzeichnet durch das Auftreten der sogenannten Small Shelly Fauna im unteren Kambrium Diese oft nur wenige Millimeter grossen hartschaligen Organismen bildeten sehr unterschiedlichen Formen aus und wurden weltweit nachgewiesen Im Zuge der Kambrischen Explosion entwickelten sich fast alle auch heute noch existierenden Stamme des Tierreichs Das Leben beschrankte sich anfangs auf die Ozeane Erste Riff Bildner waren die schon aus dem Prakambrium bekannten Algen bildungen Stromatolithen Doch schon wahrend des mittleren Ordoviziums entstanden grossere komplexere Riffe Am Ende des Ordoviziums kam es auf dem Hohepunkt der oberordovizischen Vereisung zu einem Massenaussterben Aus dem Silur ist eine vielgestaltige marine Riffgemeinschaft bekannt Stromatoporen Korallen Bryozoen Uberreste erster silurischer Landpflanzen Psilophyta sind uberliefert wobei die Besiedelung der Kontinente durch moosartige Pflanzen Bryophyten und fruhe Pilzformen wahrscheinlich bereits im Mittleren Kambrium begann und sich im Ordovizium verstarkt fortsetzte 3 Wahrend des Devons entwickelten sich die Riffgemeinschaften weiter In Deutschland das damals in der tropischen Klimazone nahe dem Aquator lag sind vor allem die Kalkmulden der Eifel und des Sauerlandes ein Beispiel dafur Aus oberdevonischen Schichten geht hervor dass das Leben schon das Land erobert hatte Es sind die ersten Amphibien uberliefert die zumindest teilweise an Land lebten Im Oberdevon kam es mit dem Kellwasser und dem Hangenberg Ereignis zu zwei grossen Massenaussterben denen bis zu 75 Prozent der ozeanischen Lebensformen zum Opfer fielen 4 Im Karbon waren die Kontinente bereits von einer vielfaltigen Fauna bevolkert und hauptsachlich im Bereich des Aquators und an den Kustenregionen grossflachig von den Waldern bewachsen deren Fossilien heute in den Steinkohlenflozen zu finden sind Vor allem Arthropoden verzeichneten in der sauerstoffreichen Atmosphare des Karbons ein spater nicht mehr erreichtes Grossenwachstum so zum Beispiel die Riesenlibelle Meganeura oder Gliederfusser wie Arthropleura die im feucht warmen Klima ausgedehnter Sumpflandschaften lebten Uber grosse Teile des Karbons und etwa bis zum Mittleren Perm herrschten besonders in der sudlichen Hemisphare die Kaltzeitbedingungen des Permokarbonen Eiszeitalters mit einer Dauer von 80 bis 100 Millionen Jahren das zweitlangste Eiszeitalter der Erdgeschichte Anfangs waren nur die in Polarnahe liegenden Festlandsbereiche des Grosskontinents Gondwana von grossen Eisschilden bedeckt ehe die Gletscher zeitweise bis zum 40 sudlichen Breitengrad vorruckten 5 Das geographische Verbreitungsgebiet vieler tropischer mariner Arten war auf die Tethys beschrankt ein golfartiges Meer das von Osten in den Superkontinent Pangaea hineinragte der sich vor etwa 310 Millionen Jahren durch den Zusammenschluss der Landmassen von Gondwana und Laurussia gebildet hatte Nachdem gegen Ende des Karbons die Waldlandschaften wahrend verschiedener Glazialphasen mehrmals an Flache einbussten erfolgte vor 305 Millionen Jahren aufgrund des zunehmend ariden Klimas der weitgehende Zusammenbruch der tropischen Regenwalder und eine damit verknupfte Reduzierung der Feucht und Sumpfgebiete 6 Vom Verlust dieser Biotope besonders betroffen waren Gliederfusser ein Grossteil der damaligen Amphibien und fruhe Reptilien mit semiaquatischer Lebensweise 7 Durch die Fragmentierung der Lebensraume ging die Biodiversitat der Landwirbeltiere an der Karbon Perm Grenze deutlich zuruck und blieb im fruhen Perm zunachst niedrig ehe im weiteren Verlauf die Artenvielfalt allmahlich wieder zunahm 8 Die grossten landbewohnenden Tiere im Perm waren die Therapsiden die saugetierahnlichen Reptilien Am Ende des Palaozoikums an der Perm Trias Grenze ereignete sich das grosste Massenaussterben der Erdgeschichte in dessen Verlauf uber 90 Prozent der marinen Arten und rund 75 Prozent der an Land lebenden Arten ausstarben Die Dauer der biologischen und okologischen Krise wurde in der alteren wissenschaftlichen Literatur mit mehreren hunderttausend Jahren angegeben laut einer 2014 publizierten Analyse reduziert sich dieses Zeitfenster auf zwei Kernbereiche von jeweils 60 000 Jahren 48 000 Jahre 9 Hingegen kommt eine 2018 veroffentlichte Studie zu dem Ergebnis dass die unmittelbare Krisenzeit maximal 30 000 Jahre umfasste moglicherweise beschrankt auf wenige Jahrtausende 10 Die Goniatiten Vorlaufer der spater im Mesozoikum erfolgreichen Ammoniten entgingen nur knapp der Ausloschung Lediglich zwei oder drei Arten uberlebten den Ubergang vom Perm in die nachfolgende Trias Die seit dem Kambrium weit verbreiteten Trilobiten starben zusammen mit vielen weiteren Arten vollstandig aus Geologische Befunde und Isotopenanalysen sprechen fur eine sehr rasch verlaufende Klimaerwarmung mit zahlreichen Folgewirkungen als mogliche Ursache des Massenaussterbens 11 Literatur BearbeitenSteven M Stanley Wendemarken des Lebens Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1998 ISBN 3 8274 0475 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Palaozoikum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Das paleomap project auf http www scotese com bietet plattentektonische Rekonstruktionen der Kontinentanordnung im Palaozoikum Kambrium http www scotese com newpage12 htm Ordovizium http www scotese com newpage1 htm Silur http www scotese com newpage2 htm Devon http www scotese com newpage3 htm Karbon http www scotese com late htm Perm http www scotese com newpage5 htmEinzelnachweise Bearbeiten A Sedgwick English Stratified Rock inferior to the Old Red Sandstone Proceedings of the Geological Society of London Band 2 Nr 58 1838 S 299 309 R M Murchison E de Verneuil A von Keyserling The geology of Russia in Europe and the Ural Mountains Vol 1 Geology John Murray London 1845 Jennifer L Morris Mark N Puttick James W Clark Dianne Edwards Paul Kenrick Silvia Pressel Charles H Wellman Ziheng Yang Harald Schneider Philip C J Donoghue The timescale of early land plant evolution In PNAS 115 Jahrgang Nr 10 Marz 2018 S E2274 E2283 doi 10 1073 pnas 1719588115 englisch Sandra Isabella Kaiser Ralf Thomas Becker Thomas Steuber Sarah Zhor Aboussalam Climate controlled mass extinctions facies and sea level changes around the Devonian Carboniferous boundary in the eastern Anti Atlas SE Morocco In Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 310 Jahrgang Nr 3 4 Oktober 2011 S 340 364 doi 10 1016 j palaeo 2011 07 026 englisch researchgate net PDF John L Isbell Lindsey C Henry Erik L Gulbranson Carlos O Limarino Margaret L Fraiser Zelenda J Koch Patricia L Ciccioli Ashley A Dineen Glacial paradoxes during the late Paleozoic ice age Evaluating the equilibrium line altitude as a control on glaciation In Gondwana Research 22 Jahrgang Nr 1 Juli 2012 S 1 19 doi 10 1016 j gr 2011 11 005 englisch researchgate net PDF Erik L Gulbranson Isabel P Montanez Neil J Tabor C Oscar Limarino Late Pennsylvanian aridification on the southwestern margin of Gondwana Paganzo Basin NW Argentina A regional expression of a global climate perturbation In Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 417 Jahrgang Januar 2015 S 220 235 doi 10 1016 j palaeo 2014 10 029 englisch pdfs semanticscholar org Memento des Originals vom 8 Mai 2018 im Internet Archive abgerufen am 21 August 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot pdfs semanticscholar org Sarda Sahney Michael J Benton Howard J Falcon Lang Rainforest collapse triggered Pennsylvanian tetrapod diversification in Euramerica In Geology 38 Jahrgang Nr 12 November 2010 S 1079 1082 doi 10 1130 G31182 1 englisch royalholloway ac uk PDF Emma M Dunne Roger A Close David J Button Neil Brocklehurst Daniel D Cashmore Graeme T Lloyd Richard J Butler Diversity change during the rise of tetrapods and the impact of the Carboniferous rainforest collapse A regional expression of a global climate perturbation In Proceedings of the Royal Society B Biological Sciences 285 Jahrgang Nr 1972 Februar 2018 doi 10 1098 rspb 2017 2730 englisch Seth D Burgess Samuel Bowring Shu Zhong Shen High precision timeline for Earth s most severe extinction In PNAS 111 Jahrgang Nr 9 Marz 2014 S 3316 3321 doi 10 1073 pnas 1317692111 englisch Shu Zhong Shen Jahandar Ramezani Jun Chen Chang Qun Cao Douglas H Erwin Hua Zhang Lei Xiang Shane D Schoepfer Charles M Henderson Quan Feng Zheng Samuel A Bowring Yue Wang Xian Hua Li Xiang Dong Wang Dong Xun Yuan Yi Chun Zhang Lin Mu Jun Wang Ya Sheng Wu A sudden end Permian mass extinction in South China In GSA Bulletin The Geological Society of America September 2018 doi 10 1130 B31909 1 englisch Michael J Benton Andrew J Newell Impacts of global warming on Permo Triassic terrestrial ecosystems In Gondwana Research 25 Jahrgang Nr 4 Mai 2014 S 1308 1337 doi 10 1016 j gr 2012 12 010 englisch psu edu PDF Normdaten Sachbegriff GND 4130860 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palaozoikum amp oldid 232932018