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Die Tethys auch Tethysmeer Tethyssee genannt ist ein erdhistorischer Ozean der uberwiegend im Mesozoikum und fruhen Kanozoikum in der ostlichen Hemisphare existierte Sie bildete sich in der spaten Trias und schloss sich im fruhen Eozan vor etwa 50 Millionen Jahren nahezu vollstandig Reste ursprunglichen nicht in Faltengebirgsbildungen einbezogenen Meeresbodens der Tethys finden sich nordwestlich von Australien im ostlichen Mittelmeer sowie im Schwarzen Meer Laurasia und Gondwana bilden Pangaea im globalen Panthalassa Ozean im Osten die Tethys source source source source source source source track Video zur Entstehung Neuseelands zeigt anfangs Pangaea Tethysmeer Gondwana und Laurasia Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung und Begriffsabgrenzung 2 Lage 3 Entstehung und Entwicklung 4 Bedeutung 5 Literatur 6 Weblinks 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseNamensgebung und Begriffsabgrenzung BearbeitenDer Name leitet sich von Tethys einer Meeresgottin der griechischen Mythologie Schwester und Gemahlin des Titanen Okeanos ab und wurde im spaten 19 Jahrhundert durch den osterreichischen Geologen Eduard Suess gepragt Suess benannte damit das ausgedehnte Meeresbecken in dem die mesozoischen marinen Sedimente die heute als machtige Gesteinsabfolgen in den Alpen und anderen jungen eurasischen Faltengebirgen zutage treten zur Ablagerung gekommen sein mussen Da sich in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts nach der allgemeinen Etablierung der der Theorie der Plattentektonik herausstellte dass der mesozoischen Tethys ein alteres plattentektonisch eigenstandiges Ozeanbecken in ungefahr gleicher palaogeographischer Lage vorausging wird heute fur die klassische Suess sche Tethys oft die Bezeichnung Neotethys verwendet um sie terminologisch klarer von der alteren uberwiegend palaozoischen Palaeotethys abzugrenzen Ebenfalls abzugrenzen ist die klassische Tethys Neotethys von der Paratethys die wie das heutige Mittelmeer wahrend des Kanozoikums aus dem nordwestlichen Teil der Neotethys hervorging siehe Entstehung und Entwicklung Eine kurze Gasse bei Suess letztem Wohnhaus in Wien Leopoldstadt bekm daher anlasslich seines 100 Todestages den Namen Tethysgasse Lage BearbeitenDie Tethys Neotethys bildete wie ihr Vorlaufer die Palaeotethys eine riesige Bucht im Osten des Superkontinents Pangaea Diese Bucht war gesaumt von den heutigen Kontinenten Asien Europa Afrika und Australien wobei Indien kein Teil Asiens oder vielmehr Ost Laurasiens war sondern sich als Teil Ost Gondwanas am Sudrand der Neotethys befand Der Neotethys Ozean besass entlang der Kontinentalrander ausgedehnte flache Randmeere Schelfe insbesondere auch im europaischen Raum 1 Entstehung und Entwicklung Bearbeiten nbsp Palaotektonische Darstellung der ostlichen Pangaa zur Perm Trias Wende Die Kimmerischen Terrane haben sich vom Sudostrand Pangaas abgelost und driften nordwarts Man beachte die Beschriftung der Ozeanbecken Die Neotethys entstand und verdrangte die Palaeotethys infolge der Wanderung der sogenannten Kimmerischen Terrane vom Nordrand der Sudostpangaeaa zum Sudrand der Nordostpangaeaa Wahrend dieser Wanderung die im Perm begann offnete sich an der Ruckseite sudlich der Terrankette die Neotethys wahrend die Palaotethys durch Subduktion am Sudrand der Nordostpangaeaa schmaler wurde Nach der Kollision der Kimmerischen Terrane mit Nordostpangaeaa an der Trias Jura Wende war die Bildung der Neotethys abgeschlossen Mit dem Aufbrechen Pangaeas in Laurasia und Gondwana wahrend des Jura vor etwa 200 150 Mio Jahren weitete sich die Neotethys nach Westen und wo sich zuvor Flachwasserzonen oder gar Festland befunden hatte entstanden nun Tiefseebecken Im Laufe der Kreidezeit und des Tertiars schloss sich die Neotethys zwischen den Resten Gondwanas Afrika und Indien die gegen den Uhrzeigersinn rotierten bzw nach Nordosten drifteten und Eurasien das im Uhrzeigersinn nach Suden und Sudwesten rotierte Durch den Zusammenstoss von Afrika und Indien mit Eurasien entstanden die Alpidischen Ketten Die Meeresbecken des Mittelmeeres des Schwarzen Meeres und des Kaspischen Meeres sind Uberreste der Neotethys Im Verlauf des Tertiars trennten die alpidischen Ketten die sich in Sudosteuropa und Vorderasien bildeten die westliche Neotethys zunehmend in einen nordlichen und einen sudlichen Teil Der nordliche Teil wird palaogeographisch als Paratethys bezeichnet und aus dem sudlichen Teil ging das Mittelmeer hervor Wahrend die sogenannte westliche und zentrale Paratethys infolge der fortschreitenden Gebirgsbildung in Sudosteuropa im Pliozan komplett verlandeten ist die ostliche Paratethys heute in Form des Schwarzen Meeres und des Kaspischen Meeres erhalten 2 Weil sowohl der Teil Pangaeas der heute Afrika ist als auch der Teil der heute Europa ist deutlich weiter sudlich lagen als Afrika und Europa heute und auch die durchschnittliche Welttemperatur hoher war herrschte im Bereich der Neotethys ein uberwiegend tropisches im europaischen Bereich jedenfalls subtropisches Klima mit Korallenriffen und einer enormen Vielfalt weiterer Meerestiere Bedeutung Bearbeiten source source source source source source source track Video Die Entstehung der AlpenAufgrund der Tatsache dass zahlreiche Schelfregionen der Kontinente welche die Tethys Neotethys umgaben spater in Gebirgsbildungen einbezogen wurden befinden sich die Sedimente dieser Schelfe heute in zahlreichen jungen Faltengebirgen in Europa und dem sudlichen Asien Dadurch sind sie leicht zuganglich fur Geologen und Palaontologen und konnen u a Auskunft uber das Leben in der Zeit ihrer Ablagerung geben So kann man aufgrund der Lebensspanne der Neotethys vom Perm bis zum Tertiar in diesen Sedimenten die nach dem Massenaussterben am Ende des Perm einsetzende Entwicklung neuer Lebensformen gut nachvollziehen Auch das am Ende der Kreidezeit beobachtete Massenaussterben ist in Neotethys Sedimenten dokumentiert Literatur BearbeitenDorrik Stow Vanished Ocean How Tethys Reshaped the World Oxford University Press 2012 ISBN 0 19 921429 8 H Yin J M Dickins G R Shi J Tong Hrsg Permian Triassic Evolution of Tethys and Western Circum Pacific Elsevier Science 2000 ISBN 0 444 53941 7 A M Celal Sengor Tethys Marine Geosciences In J Harff M Meschede S Petersen J Thiede Hrsg Encyclopedia of Marine Geosciences Springer Dordrecht 2014 doi 10 1007 978 94 007 6644 0 205 1Weblinks BearbeitenDie Weltkarte im Jura vor 200 Mio Jahren Die Weltkarte im Miozan vor 14 Mio JahrenSiehe auch BearbeitenProto TethysEinzelnachweise Bearbeiten TV Doku Fossilien in den Alpen Das Urmeer Tethys Quelle Das Erste ARD Mediathek W wie Wissen 2 August 2017 Gerard Stampfli 155 Ma Late Oxfordian an M25 PDF Archiviert vom Original am 13 Januar 2012 abgerufen am 22 November 2022 Normdaten Geografikum GND 4059567 5 lobid OGND AKS VIAF 235913370 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tethys Ozean amp oldid 236701947