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Die Goniatiten Goniatitida von griech gwnia Winkel Ecke nach den geknickten Suturen sind eine ausgestorbene Ordnung von jungpalaozoischen Ammoniten Ammonoidea Sie stellen im Zeitraum ihres Auftretens zwischen Devon und Ende Perm den Hauptanteil der Ammonoidea GoniatitenGoniatites sp aus dem DevonZeitliches AuftretenDevon bis Ende PermFundorteAmerika Europa Afrika AustralasienSystematikVielzellige Tiere Metazoa Urmunder Protostomia Weichtiere Mollusca Kopffusser Cephalopoda Ammoniten Ammonoidea GoniatitenWissenschaftlicher NameGoniatitidaHyatt 1884Goniatiten stellen vor allem im Devon und Karbon eine ganze Reihe wichtiger Leitfossilien Vor der Entwicklung mikropalaontologischer Methoden waren sie in vielen Gegenden vor allem in marinen Kalksteinfolgen Bestandteil parastratigraphischer Gliederungen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenGoniatiten besitzen wie Ammoniten ein zumeist in einer Ebene spiralig eingewickeltes gekammertes Gehause das aus drei Schichten aufgebaut ist Man nimmt an dass das Gehause der Tiere ursprunglich immer aus Calciumcarbonat als Aragonit aufgebaut war In den fossilierten Gehausen ist dieser oft durch andere Minerale wie Calcit oder auch Pyrit verdrangt oder diese fullten einen Hohlraum in Sediment der das vergangene Gehause enthielt aus Die Formen der Gehause variieren erheblich von kugeligen bis zu dunnen scheibenformigen Gehausen wobei gedrungene Formen uberwiegen Die Grosse der Gehause uberschritt in der Regel nicht 5 Zentimeter und auch bei den grossten Arten nicht 15 Zentimeter Die ausseren Windungen umfassen die jeweils inneren Je nach dem Grad der Umfassung sind die Windungen involut die inneren Windungen werden durch die ausseren mehr oder weniger verdeckt oder evolut die ausseren Windungen umfassen die inneren kaum Beim lebenden Tier bildete das Gehause eine Abfolge von Kammern wobei das lebende Tier nur in der letzten aussersten Kammer sass die dahinter liegenden Kammern waren gas oder flussigkeitsgefullt Eine membranose Rohre Siphon oder Siphunculus genannt verband alle Kammern sie konnte wohl zum Druckausgleich dienen und dem Tier uber Dichteanderung das Auf oder Absteigen in der Wassersaule ermoglichen sie ist am Fossil als Siphonalstrang erkennbar Neben der Gehauseform ist der Ansatz der Kammerscheidewande am ausseren Gehause die Lobenlinie oder Sutur das wichtigste Bestimmungsmerkmal Da die Suturen den Ansatzen der Kammerscheidewande an der Schaleninnenseite entsprechen sind sie nur sichtbar wenn das Gehause entfernt ist zum Beispiel am Steinkern Im Gegensatz zur vielfach in sich gefaltelten Lobenlinie der Ammoniten ist die der Goniatiten wenig geschwungen und weist nur sanfte Knicke oder Bogen auf Die Lobenlinie ist in fast allen Arten durch einen Adventiv Lobus gekennzeichnet Die Lobenformel ist EALI Fast alle Loben konnen weiter unterteilt werden Zwischen L und I Lobus kann sich ein U Lobus einschalten Bei den fruhen Formen sind die Loben noch breit gerundet in jungeren Formen sind sie haufig zugespitzt oder fingerformig Der Siphonalstrang liegt fast immer randlich ventral nur sehr selten ruckt der Siphonalstrang auch etwas ab vom Rand Die Aussenseite des Gehauses kann glatt oder ornamentiert gerippt sein Die Form der Zuwachslinien die beim Wachstum der Schale am Aussenrand entstanden ist oft von diagnostischem Wert Der Muskelapparat unterschied sich in Details von dem der Ammoniten Dies ergaben Studien von Muskelansatzstellen die in pyritisierten Goniatiten erhalten waren 1 Belege fur einen festen Kiefernapparat wie Ammoniten ihn besitzen sind nicht uberliefert Lebensweise BearbeitenGoniatiten waren aufgrund ihrer Lebensweise als langsame Schwimmer bodennahe Meereslebewesen Sie besiedelten epikontinentale Meeresraume abseits der Zonen mit starker Wasserbewegung wie den Brandungszonen Palaogeographische Rekonstruktionen zufolge sind ihre Lebensraume als subtropisch bis tropisch zu bezeichnen Uber die Ernahrung der Goniatiten ist wenig bekannt Vorkommen BearbeitenGoniatiten sind in devonischen und karbonischen Kalk und Tonsteinen haufig Gebiete mit haufigen Goniatitenfunden sind zum Beispiel Fichtelgebirge Harz Rheinisches Schiefergebirge sudliches Ruhrgebiet Aachener Gebiet Eifel nordliche Ardennen Irland Kantabrisches Gebirge Antiatlas Marokko Appalachen Texas und weitere westliche Staaten der USA ChinaSystematik BearbeitenDie Ordnung wird derzeit in zwei Unterordnungen mit jeweils zahlreichen Uberfamilien unterteilt Ordnung Goniatitida Hyatt 1884 Unterordnung Tornoceratina Wedeking 1914 Uberfamilie Tornoceratoidea von Arthaber 1911 Uberfamilie Prionoceratoidea Hyatt 1884 Uberfamilie Pseudohaloritoidea Ruzhencev 1957 Uberfamilie Dimeroceratoidea Hyatt 1884 Uberfamilie Prolobitoidea Wedekind 1913 Uberfamilie Karagandoceratoidea Librovich 1957 Uberfamilie Praeglyphioceratoidea Ruzhencev 1957 Unterordnung Goniatitina Hyatt 1884 Uberfamilie Pericycloidea Hyatt 1900 Uberfamilie Goniatitoidea de Haan 1825 Uberfamilie Neodimorphoceratoidea Furnish amp Knapp 1966 Uberfamilie Thalassoceratoidea Hyatt 1900 Uberfamilie Popanoceratoidea Hyatt 1900 Uberfamilie Neoicoceratoidea Hyatt 1900 Uberfamilie Marathonitoidea Ruzhencev 1938 Uberfamilie Cyclolobitoidea Zittel 1895 Uberfamilie Gastrioceratoidea Hyatt 1884 Uberfamilie Shumarditoidea Plummer amp Scott 1937 Uberfamilie Adrianitoidea Schindewolf 1931 Uberfamilie Schistoceratoidea Schmidt 1929 Uberfamilie Gonioloboceratoidea Spath 1934 Uberfamilie Neoglyphioceratoidea Plummer amp Scott 1937 Uberfamilie Dimorphoceratoidea Hyatt 1884 Uberfamilie Nomismoceratoidea Librovich 1957Literatur BearbeitenThomas Becker Jurgen Kullmann Paleozoic Ammonoids in Space and Time In Neil L Landman Kazushige Tanabe Richard Arnold Davis Hrsg Ammonoid Paleobiology Topics in Geobiology Bd 13 Plenum Press New York NY u a 1996 ISBN 0 306 45222 7 S 711 753 Dieter Korn Christian Klug Ammoneae Devonicae Fossilium Catalogus 1 Animalia Ps 138 Backhuys Publishers Leiden 2002 ISBN 90 5782 119 2 Emil Kuhn Schnyder Hans Rieber Palaozoologie Morphologie und Systematik der ausgestorbenen Tiere Georg Thieme Stuttgart u a 1984 ISBN 3 13 653301 1 Anthea Lacchia 2012 Goniatites Fossils explained 64 Geology Today Vol 28 No 5 192 196 doi 10 1111 j 1365 2451 2012 00851 xWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Goniatiten Goniatitida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien GONIAT Online Online Datenbank palaozoischer AmmonoideenEinzelnachweise Bearbeiten Ute Richter Gewebeansatz Strukturen auf pyritisierten Steinkernen von Ammonoideen Geologische Beitrage Hannover Bd 4 ISSN 1615 6684 Institut fur Geologie und Palaontologie Hannover 2002 Zugleich Hannover Universitat Dissertation 2002 Kurzfassung 1 2 Vorlage Toter Link www user uni hannover de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen 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