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Die Vogesen voˈgeːzen Pluraletantum frz les Vosges voːʒ dt fruher auch Wasgauen Wasgenwald oder Wasigenwald sind ein Mittelgebirge in Frankreich mit der hochsten Erhebung von 1424 m Sie sind gemeinsam mit dem Pfalzerwald der sich nordlich des Gebirges ohne morphologische Trennung anschliesst Teil eines einheitlichen Mittelgebirgsraumes von etwa 8000 km Gesamtflache der sich von der Burgundischen Pforte Linie Belfort Ronchamp Lure bis zur Borrstadter Senke Linie Winnweiler Borrstadt Gollheim erstreckt und die westliche Begrenzung der Oberrheinischen Tiefebene bildet 1 VogesenLage der VogesenLage der VogesenRelief der VogesenRelief der VogesenHochster Gipfel Grosser Belchen 1424 m Lage Grand Est und Bourgogne Franche Comte in FrankreichKoordinaten 48 0 N 7 0 O 48 7 1424 Koordinaten 48 0 N 7 0 OTyp MittelgebirgeGestein Gneis Granit Vulkanite SandsteinAlter des Gesteins Gesteinseinheiten Gneis Granit Vulkanite etwa 419 252 Millionen Jahre Gesteinseinheit Buntsandstein 252 243 Millionen JahreFlache je nach naturraumlicher Abgrenzung etwa 5500 6000 km Besonderheiten Kammgebirge eine der grossten europaischen Waldflachen gemeinsam mit Pfalzerwald im Norden bizarre Buntsandsteinformationen und Felsenburgen Wasgau im Suden teilweise alpiner Charakter Hochvogesen glazialer Formenschatz im KammbereichDer Name leitet sich vermutlich von dem ursprunglich keltischen spater von den Romern in Gallien ubernommenen Berg und Waldgott Vosegus auch Vosagus Vosacius ab 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Allgemeines 1 1 1 Berge 1 1 2 Passe 1 1 3 Seen 1 2 Entstehung 1 3 Geologie 1 4 Glazialmorphologie 1 5 Vegetation 1 6 Fauna 1 7 Vergleich mit dem Schwarzwald 2 Besiedlung und Sprache 3 Geschichte 4 Wirtschaft 5 Naturparks 6 Namensverwandtschaften 7 Literatur 8 Film 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Typische Vogesenlandschaft im Tal der Grossen Fecht nbsp Der Grand Ballon Grosser Belchen mit 1424 m der hochste Gipfel der Vogesen nbsp Der schroffe Hohneck 1363 m nbsp Wasserreichtum Wasserfalle am Osthang der Vogesen nbsp Wolkenverhangene Landschaft am Vogesenkamm nbsp Wasgaulandschaft bei Obersteinbach Steinbachtal und Mohnenberg links Historisch naturraumlich und geologisch gesehen erstrecken sich die Vogesen von der Burgundischen Pforte im Suden bis zur Zaberner Steige im Norden Sie bilden das sudwestliche Randgebirge des Oberrheingrabens Das sich nordlich an die Zaberner Steige anschliessende Gebiet bis zur franzosisch deutschen Grenze wird in Frankreich ebenfalls zu den Vogesen gezahlt und dort als Nordvogesen Vosges du Nord bezeichnet allerdings bildet dieses Gebiet keine Einheit mit den eigentlichen Vogesen sondern geologisch und naturraumlich mit dem nordlich anschliessenden Pfalzerwald Beide Gebiete bilden das grenzuberschreitende Biospharenreservat Pfalzerwald Vosges du Nord Diese Nordvogesen werden zusammen mit dem sudlich der Queich liegenden Teil des Pfalzerwalds auch als Wasgau bezeichnet In den sudlichen Vogesen zwischen Burgundischer Pforte und Breuschtal besitzen die Berge haufig die charakteristische Form einer Rundkuppe die durch Erosion und Gletschertatigkeit zu erklaren ist und deren markanteste Vertreter das sogenannte Belchen System bilden Hier liegen die hochsten Erhebungen des Gebirges Zwischen Breuschtal und Zaberner Steige dominieren tafelartig geformte Berge aus rotem Sandstein der Formation Buntsandstein untere Trias Sie erreichen in Rocher de Mutzig 1010 Meter und Donon 1009 Meter ihre grossten Hohen Der Wasgau hingegen ist durch niedrig gelegene Berge und Bergrucken vielfaltige Bergformen zum Beispiel Kegelberge und bizarre Sandsteinfelsen gekennzeichnet Berge Bearbeiten Die hochsten Berge sind Grosser Belchen frz Grand Ballon 1424 m Storkenkopf 1366 m Hohneck 1363 m Kastelberg 1350 m Klintzkopf dt Klinzkopf 1330 m Rothenbachkopf 1316 m Lauchenkopf 1314 m Batteriekopf 1311 m Haut de Falimont 1306 m Rainkopf 1305 m Gazon du Faite 1303 m Gazon du Faing 1302 m Ringbuhl dt Ringbuhl 1302 m Soultzereneck dt Sulzereneck 1302 mEine Auswahl weiterer Vogesengipfel Tanet dt Tanneck 1292 m Kahler Wasen auch Kleiner Belchen frz Petit Ballon 1272 m Elsasser Belchen frz Ballon d Alsace deutsch fruher auch Welscher Belchen 3 1247 m Brezouard dt Birschberg 1229 m Ballon de Servance Hochster Punkt des Departements Haute Saone 1216 m Tete des Faux dt Buchenkopf 1208 m Drumont dt Trumenkopf 1200 m Planche des Belles Filles 1148 m Molkenrain 1123 m Champ du Feu dt Hochfeld auch Firstfeld 1099 m Baerenkopf dt Barenkopf 3 1074 m Rocher de Mutzig dt Mutzigfelsen 1010 m Donon dt ungebrauchlich auch Hohe Donne 1009 m Taennchel dt Tannchel 992 m Climont dt fruher Winberg oder Weinberg 4 965 m Hartmannswillerkopf dt Hartmannsweilerkopf 956 m Chatte Pendue dt Katzenstein 4 902 m Ungersberg 901 m Tete du Coquin 837 m Odilienberg frz Mont St Odile 760 m Dagsburg Schlossberg frz Dabo 647 m Grosser Wintersberg 581 m Hohenburg Schlossberg frz Hohenbourg 550 mPasse Bearbeiten Die Kammlinie des Gebirges bildet grosstenteils die Grenze zwischen den franzosischen Regionen Elsass im Osten und Lothringen im Westen die uber einige wichtige Passe verbunden sind von Sud nach Nord Col de Bussang dt Bussingpass 731 m Mulhausen Remiremont Col d Oderen dt Odernpass 884 m Cornimont Fellering Col de la Schlucht dt Schluchtpass 1139 m Colmar Gerardmer Col du Bonhomme dt Diedolshauser Pass 949 m Colmar Saint Die des Vosges Col de Saales dt Saalpass 554 m Schirmeck Saint Die des Vosges Zaberner Steige 413 m Saverne PhalsbourgAnders als der Schwarzwald besitzen die Vogesen zwischen Burgundischer Pforte und Zaberner Steige einen durchgehend verlaufenden Hauptkamm Er trennt die nach Ost und West laufenden Taler streng voneinander ab Auch die meisten der hochsten Erhebungen liegen auf dem Hauptkamm Da die Vogesen Teil eines leicht nach West gekippten Schichtstufenlandes sind sind manche der hochsten Erhebungen allerdings auch am Ostrand der Vogesen zu finden Seen Bearbeiten In den Vogesen gibt es zahlreiche Seen Die bekanntesten sind im Departement Haut Rhin zumeist ostlich vom Hauptkamm Lac Blanc dt Weisser See 5 29 Hektar Lac Noir dt Schwarzer See 5 14 Hektar Lac des Truites dt Forellenweiher 5 2 8 Hektar Lac de Kruth Wildenstein dt Krut Wildensteiner Stausee 81 Hektar westlich vom Hauptkamm im Departement Vosges Lac de Gerardmer 116 Hektar Lac de Longemer 76 Hektar Lac de Retournemer 5 Hektar Reservoir de Bouzey Stausee 140 Hektar in den Nordvogesen Etang de Hanau dt Hanauer Weiher 1 6 Hektar Departement Moselle Lac de la Maix 1 6 Hektar Departement Vosges Lac de Pierre Percee bzw Lac du Vieux Pre Stausee 304 Hektar Departement Meurthe et Moselle Entstehung Bearbeiten Entstanden ist das Mittelgebirge im Tertiar genauer Eozan vor rund 50 Millionen Jahren durch eine bis heute anhaltende tektonisch bedingte Anhebung aus der heraus zunachst ein mit dem Schwarzwald zusammenhangendes Gebirge resultierte Dann senkte sich der Oberrheingraben ab der seither die beiden Bergzuge trennt Die Anhebung hatte auch die Entstehung des nordfranzosischen beziehungsweise sudwestdeutschen Schichtstufenlandes zur Folge Geologie Bearbeiten Die Vogesen sind aus Gneisen Graniten palaozoischen Schiefern und Vulkaniten aufgebaut Im Norden und Westen taucht das Grundgebirge unter die jungeren Gesteine des Buntsandsteins ab die nordlich der Breusch frz Bruche die Oberflachengestalt des Gebirges bestimmen Im Osten fallt das Gelande an Staffelbruchen zur Oberrheinebene ab dort sind auch Ablagerungen aus der Trias und dem Jura erhalten Abgebaut wurden Blei und Silber spater auch Baryt z B bei Sainte Marie aux Mines oder Sainte Croix aux Mines Im Suden und nach Osten hin gab es einige kleine Vorkommen von Steinkohle Kohlebergbau in den Vogesen und im Jura Glazialmorphologie Bearbeiten nbsp Lac du Schiessrothried Stausee in einem KarDie Vogesen gehoren zum Typus der glazial uberpragten Mittelgebirge Ihre Gesteine gehoren zum armorikanischen Gebirgssystem Sie sind das erste grosse Hindernis fur die feuchten Luftmassen vom Atlantik und haben deshalb starkere Niederschlage als der benachbarte Schwarzwald In den vergangenen Eiszeiten gab es deshalb auch eine starkere glaziale Aktivitat Als typische Landschaftsformen findet man eine Reihe von Karen in denen haufig Karseen Bsp Lac Blanc und Moore liegen Vegetation Bearbeiten nbsp Lac de Lispach westlich des Hauptkamms mit Schwingrasen nbsp Die Hautes Chaumes Hochweiden im Norden des VogesenhauptkammsWie in fast allen Gebirgen der gemassigten Zone hangt die Vegetation auch in den Vogesen von den Hohenstufen ab Die colline Stufe auch Eichenwaldstufe genannt in der fruher warmeliebende Eichenmischwalder standen sind heute aufgrund ihrer Lage in Kulturlandschaften umgewandelt Die nachfolgende sub montane Stufe wird auch Buchenwaldstufe genannt Der vorherrschende Buchenwald ist durchsetzt mit Tannen Bergulmen Fichten Bergahornen und Eichen im Wasgau auch mit Kiefern Aufgeforstet wird heute aber fast ausschliesslich mit Fichten In den Vogesen bildet die Buche die Waldgrenze Ein schmaler Streifen entlang des Kammes oberhalb von etwa 1250 1300 m ist von Natur aus waldfrei Vielerorts wurden diese waldfreien Flachen durch Beweidung noch vergrossert Durch die hohen Windgeschwindigkeiten in den stark exponierten Kammlagen werden die Buchen mit zunehmender Hohe immer kleinwuchsiger und fehlen schliesslich ganz Auch das Vorkommen von Latschenkiefern in Hohen von uber 1200 m verweist auf die subalpine Krummholzzone und die besonderen klimatischen und edaphischen Bedingungen die am Vogesenhauptkamm herrschen Bergkiefern finden sich besonders im Kammbereich zwischen Col de la Schlucht und Col du Calvaire und hier vor allem in den etwa 1300 m hoch gelegenen Hautes Chaumes Reisberg dt Hochweiden nordlich des Lac Noir dt Schwarzer See und Lac Blanc dt Weisser See Bedingt durch das atlantisch beeinflusste Klima hat die Fichte zwar ein naturliches Vorkommen in den Vogesen spielt jedoch keine grosse Rolle Die Gipfelheiden der Vogesen zeichnen sich durch zahlreiche botanische Raritaten aus unter anderem finden sich zahlreiche Glazialrelikte Im Bereich der Hochvogesen haben sich an verschiedenen Stellen z B am Tanet 1293 m nordlich des Col de la Schlucht Hochmoore entwickelt die teilweise als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind 6 Auch aus verlandenden Karseen z B im Frankenthal nordwestlich des Hohneck am Lac de Lispach oder am Etang du Devin in der Nordostflanke des Tete des Faux entwickeln sich Moore Fauna Bearbeiten Neben den ublichen heimischen Wildtieren finden sich in den Vogesen vereinzelt die Europaische Wildkatze sowie durch Wiedereinburgerung der Biber der Luchs und die Gamse Das fur die Vogesen besonders typische Auerhuhn ist vom Aussterben bedroht Vergleich mit dem Schwarzwald Bearbeiten nbsp Blick uber die Vogesen bis zum Schwarzwald am Horizont nbsp Blick von Badenweiler zu den Vogesen am HorizontIm Vergleich zwischen den Vogesen und dem Schwarzwald fallt zunachst der etwas starkere Niederschlag auf Dies liegt an der exponierten Lage der Vogesen wodurch die Luft vom Atlantik abgefangen wird und durch Steigungsregen einen Teil ihrer Feuchte verliert Wahrend der Eiszeiten fuhrte dies auch zu einer starkeren Vergletscherung der Vogesen Wahrend die einander zugewandten Seiten der beiden Gebirge ahnlich steil sind da hier jeweils der Rhein als Vorfluter dient und somit die Erosionskraft vergleichbar ist kann man an den Aussenseiten deutliche Unterschiede erkennen Der Schwarzwald fallt deutlich flacher ab da sein ostlicher Vorfluter die Donau ist die wegen ihres schwachen Gefalles und des langen Weges bis zum Schwarzen Meer eine deutlich geringere Erosionskraft hat als der Rhein Auf der Westseite der Vogesen ist jedoch die zum tiefer verlaufenden Rhein fliessende Mosel der Vorfluter Daraus folgt eine starkere fluviatile Zerschneidung der Westvogesen als des Ostschwarzwaldes Im Unterschied zum Schwarzwald findet sich in den Vogesen ein in Nord Sud Richtung verlaufender Kamm Dieser Kamm entstand bzw entsteht durch beidseitige erosive Zerschneidung Er beginnt sudlich der Zaberner Steige mit dem Grossen Rosskopf 811 m und endet am Roc du Plainet 807 m bei Ronchamp in der Burgundischen Pforte Am Kamm konnen sich vor allem in den Hochvogesen durch den Wind die gefurchteten Wechten uberhangende Schneebretter bilden die eine Gefahr fur Wintersportler darstellen konnen Anders als im Schwarzwald der vor allem in seinem Mittel und Sudteil bis in Hohen von etwa 1000 m dauerhaft besiedelt ist findet in den Kammlagen der Sudvogesen zum Beispiel im Bereich des Munstertals franz Vallee de Munster lediglich Almwirtschaft statt Die Kuhe werden im Winter abgetrieben die fermes geschlossen die Kammstrasse Route des Cretes wird nicht vom Schnee befreit und verschwindet teilweise unter Skipisten Kastelberg Besiedelung und Bewirtschaftung sind auch in tiefer gelegenen Regionen weit weniger intensiv als im Schwarzwald und lediglich in den Talern vergleichbar Besiedlung und Sprache BearbeitenIm Laufe der Jahrhunderte erfolgte eine fur Waldgebiete typische langsame Verdichtung der Besiedlung Walder wurden unter anderem fur Ackerbau Viehzucht und fruhindustrielle Anlagen Kohlereien oder die bedeutenden Glashutten gerodet Die Wasserkraft zog Muhlen nach sich Nicht nur in Gebieten mit Bodenschatzen konnte Siedlungskonzentration und Zuwanderung stattfinden Im Bergbaugebiet des Lebertals fand beispielsweise Zuwanderung sachsischer Bergbaufachleute statt Kriege Seuchen oder Religionskonflikte konnten Landstriche entvolkern im Nachgang wurden nicht selten Menschen aus anderen Regionen angesiedelt In vorromischer Zeit waren die Vogesen siedlungsleer oder von Kelten besiedelt und beherrscht Nach der romischen Epoche siedelten im Osten auch Alemannen im Nordwesten auch Franken Entgegen weit verbreiteter Annahme fallt der Hauptkamm der Vogesen nur in den Sudvogesen mit der historischen romanisch germanischen Sprachgrenze zusammen Altromanisch sind ostlich des Hauptkamms das Tal der Weiss um Lapoutroie das Tal der Liepvrette modern auch Val d Argent das heisst Tal des Silbers Teile des Weilertals Vallee de Ville und Teile des Breuschtals Vallee de la Bruche Dagegen gehoren die nordlich des Breuschtales gelegenen Teile der Nordvogesen und der gesamte Wasgau zum germanischen Sprachraum da ab Schirmeck die historische deutsch franzosische Sprachgrenze nach Nordwesten abbiegt und zwischen Donon und Mutzigfelsen Richtung Saarburg Lothringen frz Sarrebourg verlauft Die germanischen Gebiete der Vogesen zahlen zum alemannischen Dialekt und Kulturraum die romanischen Gegenden zum Gebiet des Patois Die Verbreitung der Sprachen und Dialekte hangt fur einen langen Zeitraum grundsatzlich mit dem Gang von Besiedlungsbewegungen zusammen Hingegen zeigt der zwischen dem 17 und dem 20 Jahrhundert erfolgte elsassweite Wechsel von Deutsch zu Franzosisch als Verkehrssprache keine wesentlichen Veranderungen in der Besiedlung mehr an Geschichte BearbeitenDie Vogesen waren in merowingischer Zeit 5 7 Jahrhundert wenig besiedelt aber kulturhistorisch bedeutsam durch das in den Westvogesen gelegene Kloster Luxeuil in dem sich der Ire Columban einige Zeit aufhielt bevor er uber die Alpen nach Oberitalien zog um dort die Abtei Bobbio zu grunden Aus dem Kloster Luxueil sind vorkarolingische Handschriften erhalten Codex Ragyndrudis Im Ersten Weltkrieg waren die Vogesen Schauplatz erbitterter Kampfe Auf der Ostseite der Vogesen liegen grosse Soldatenfriedhofe z B Hartmannswillerkopf Auch heute noch sind an vielen Stellen die Schutzengraben deutlich sichtbar in denen sich die Feinde oft nur wenige Meter voneinander entfernt gegenuberlagen Auf der Westseite des Vogesenkammes verlauft kurz unterhalb der Gipfel die Route des Cretes Gratstrasse eine Militarstrasse die von der Franzosischen Armee als Versorgungsstrasse zur Sicherung des gerade eroberten Terrains gegen die von Osten anruckenden Deutschen gebaut wurde Anders als die meisten anderen Strassen verbindet sie keine Orte untereinander Heute ist diese Strasse eine beliebte Touristenstrecke vor allem fur Motorrader Wirtschaft BearbeitenWahrend die Taler der Vogesen schon lange besiedelt sind und schon fruh industrialisiert wurden z B Textil Bergwerke siehe Bergbau in den Vogesen finden sich auf mittleren Hohen verstreute fermes Bauernhofe aus Stein mit weiten flachen Dachern In den mittleren Hohen wurden auch Steinbruche betrieben deren Weiterfuhrung sich aber heute nur noch in wenigen Fallen lohnt Auf den weitgehend unbewaldeten Hohen der Hochvogesen findet Almwirtschaft statt hohere Lagen sind oft nicht dauerhaft besiedelt Die meisten dieser hochgelegenen Almhutten befinden sich an Orten entlang des Vogesenkammes in den Sudvogesen und bieten als ferme auberge einfaches Essen an z B Roigabraggeldi Bratkartoffeln und gelegentlich auch Unterkunft Insgesamt ist die landwirtschaftliche Nutzung der oberen Regionen weniger intensiv was dazu beitragt dass die Landschaft oft wild wirkt Steine und Felsblocke sind nicht beiseitegeschafft Straucher und Ginster uberwuchern die Hange Wirtschaftlich ist fur die hoheren Regionen damit vor allem die touristische Nutzung uberwiegend lokaler Tourismus und aus den Beneluxlandern fur die die Vogesen die nachste hohere Erhebung darstellen Im Winter werden dafur Skigebiete angeboten die fur ein Mittelgebirge zum Teil sehr gross sind zum Beispiel La Bresse Hohneck und Gerardmer mit jeweils zirka 20 Liften Die geringe Schneesicherheit gleicht man mit Schneekanonen aus Es gibt zahlreiche Langlaufloipen Im Sommer kann man in den Vogesen wandern klettern Rocher de Martinswand mit dem Gleitschirm fliegen u A Die Ostabhange mit ihren Weinhangen und pittoresken Dorfern profitieren von Touristen Naturparks BearbeitenZwei Naturparks liegen in den Vogesen der Regionale Naturpark Ballons des Vosges und der Regionale Naturpark Vosges du Nord Der Regionale Naturpark Vosges du Nord bildet zusammen mit dem auf deutscher Seite liegenden Naturpark Pfalzerwald das grenzuberschreitende Biospharenreservat Pfalzerwald Vosges du Nord Namensverwandtschaften BearbeitenDas franzosische Departement Vosges 88 ist nach dem Gebirge benannt gleichwohl erstrecken sich die Vogesen auch auf funf weitere Departements Verwandt ist der Name der sudwestlich an die Vogesen anschliessenden Voge deren Name sich aus dem Femininum Vosagia entwickelt hat Zudem hat die deutsche Bezeichnung Wasgau fur den sich nordlich der Zaberner Steige bis zur Queich erstreckenden Gebirgsraum den gleichen Namensursprung wie die Worter Vosges und Vogesen Literatur BearbeitenAllgemeinAssociation philomathique d Alsace et de Lorraine Hrsg Le Hohneck Aspects physiques biologiques et humains o O 1963 H Eggers Schwarzwald und Vogesen Ein vergleichender Uberblick Braunschweig 1964 G und C Dubois La geologie de l Alsace Strasbourg 1955 GlazialmorphologieJ C Flageollet Quartare Vereisungen in den lothringischen Vogesen Anzahl Ausdehnung und Alter In Eiszeitalter und Gegenwart Bd 38 S 17 36 1988 G Rahm Die Vergletscherungen des Schwarzwaldes im Vergleich zu denjenigen der Vogesen In Alemannisches Jahrbuch 1966 67 S 257 272 1967 G Seret Die eiszeitlichen Vergletscherungen der lothringischen Vogesen und ihre Stratigraphie o O 1985 Franz Firbas G Grunig I Weischedel G Worzel Beitrage zur spat und nacheiszeitlichen Vegetationsgeschichte der Vogesen Schweizerbart Stuttgart 1948 VegetationA Bogenrieder Schwarzwald und Vogesen ein vegetationskundlicher Uberblick In Mitt d bad Landesverbandes f Naturkde u Naturschutz Bd 17 H 4 2001 P Frankenberg Schwarzwald und Vogesen Ein pflanzengeographisch floristischer Vergleich Arb z rhein Ldkde H 47 1979 J Hummel Pflanzengeographie des Elsass im Rahmen seiner Florenelemente Heidelberg 1927 E Issler Vegetationskunde der Vogesen Jena 1942 GeschichteManfred Bockling Im allgemeinen ist es ruhig Der Beginn des Stellungskriegs an der Vogesenfront 1914 im Spiegel des Kriegs Notizbuchs des Nastatter Amtsgerichtssekretars Joseph Klemen In Nassauische Annalen Jahrbuch des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 121 2010 S 277 313 ISSN 0077 2887 es geht um den Einsatz des Landwehr Infanterie Regiments Nr 80 am Beginn des Ersten Weltkrieges im Raum Sainte Marie aux Mines Markirch Hergauchamps Col de Sainte Marie Jean Marc Dreyfus Eine Grenze in Ruinen Zur Symbolik der Gipfel in den Vogesen In Peter Oliver Loew Christian Pletzing Thomas Serrier Hrsg Wiedergewonnene Geschichte Zur Aneignung von Vergangenheit in den Zwischenraumen Mitteleuropas Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 447 05297 X S 363 382 Film BearbeitenDie Vogesen Schroffe Schonheit Dokumentarfilm Deutschland 2010 43 Min Buch und Regie Annette Scheurich Produktion ZDF arte Erstsendung 25 Mai 2011 bei arte Inhaltsangabe von arte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vogesen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildergalerie Vogesen von M Kluber Die Bergkette der Vogesen Urlaub in den franzosischen Vogesen Seite des Vogesenclubs franz Club Vosgien Einzelnachweise Bearbeiten Institut Geographique National Hrsg Cartes Topographique 1 25 000 oder 1 50 000 relevante Blatter Verlag Institut Geographique National Paris div Erscheinungsjahre B Maier Die Kelten Ihre Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck 2000 ISBN 3 406 46094 1 a b Landesaufnahme Preussen Herausgeber Karte des Deutschen Reiches 1 100 000 Teil IV IV Blatt 451 674 1908 abgerufen am 21 August 2023 a b Landesaufnahme Preussen Herausgeber Karte des Deutschen Reiches 1 100 000 Teil IV IV Blatt 451 674 1908 abgerufen am 21 August 2023 a b c Landesaufnahme Preussen Herausgeber Karte des Deutschen Reiches 1 100 000 Teil IV IV Blatt 451 674 1908 abgerufen am 21 August 2023 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen Ulmer Stuttgart 1963 S 440 Ellenberg verwendet die Bezeichnung Tanneck Normdaten Geografikum GND 4063742 6 lobid OGND AKS VIAF 234591699 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vogesen amp oldid 236611112