www.wikidata.de-de.nina.az
Sainte Marie aux Mines deutsch Markirch auch Mariakirch elsassisch Markirich ist eine franzosische Gemeinde mit 5054 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Haut Rhin in der Region Grand Est bis 2015 Elsass Sie ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons und Mitglied des Gemeindeverbandes Communaute de communes du Val d Argent Sainte Marie aux MinesSainte Marie aux Mines Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Haut Rhin 68 Arrondissement Colmar RibeauvilleKanton Sainte Marie aux Mines Hauptort Gemeindeverband Val d ArgentKoordinaten 48 15 N 7 11 O 48 246666666667 7 1838888888889 Koordinaten 48 15 N 7 11 OHohe 326 1210 mFlache 45 23 km Einwohner 5 054 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 112 Einw km Postleitzahl 68160INSEE Code 68298Website www saintemarieauxmines frRathaus Hotel de ville Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Kirchen in Sainte Marie aux Mines 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehrsanbindung 5 1 Eisenbahn 5 2 Strasse 6 Gemeindepartnerschaften 7 Personlichkeiten 7 1 Sohne und Tochter der Stadt 7 2 Mit der Stadt verbunden 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie kleine Stadt liegt in den Vogesen am Fluss Liepvrette der fruher auf Deutsch Leber oder Landbach genannt wurde Das Tal wird wegen des fruheren Bergbaus heute oft auch als Val d Argent Silbertal bezeichnet Das 45 23 Quadratkilometer grosse Gemeindegebiet liegt auf 326 1210 m u d M und gehort zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges Ortsteile der Gemeinde sind Altenberg Adelspach Bourgonde Brifosse Cote d Echery Echery Eckerich Faunoux Fenarupt Fertrupt Fortelbach Haute Broque Haicot Hergauchamps Petite Liepvre Kleinleberau Mongoutte Petit Haut Rauenthal Saint Philippe Saint Pierre sur l Hate Zillhardt und Surlattes Nachbargemeinden von Sainte Marie aux Mines sind Sainte Croix aux Mines im Norden und Osten Ribeauville und Aubure im Sudosten Freland und Lapoutroie im Suden Le Bonhomme und La Croix aux Mines im Sudwesten sowie Ban de Laveline und Wisembach im Westen Geschichte BearbeitenDie historische Bedeutung von Sainte Marie aux Mines lateinisch S Maria in fodinis oder ad fodinis 1 beruht auf den dort vorhandenen Bodenschatzen hauptsachlich Silber und Blei und ihrer Ausbeutung Bis ins 19 Jahrhundert war der Ort die drittgrosste Stadt im Oberelsass nbsp Tour des mineurs im Ortsteil EcheryDass wie vereinzelt angenommen die Minen schon in gallo romischer Zeit entdeckt und genutzt wurden ist nicht belegt Im Mittelalter jedoch bauten die Monche des Klosters Echery das im 13 Jahrhundert von dem Monch Bildulf gegrundet wurde die Bodenschatze bereits ab wobei die Rechte an diesem Reichtum wohl bei der Familie von Echery Eckerich lagen deren Burg nahe beim heutigen Ort stand Das Gebiet des heutigen Sainte Marie gehorte zu zwei unterschiedlichen Herrschaftsbereichen die elsassische Seite gehorte dem Heiligen Romischen Reich deutscher Nation an und unterstand den Herren von Rappoltstein die andere Seite gehorte zum Einflussbereich der Herzoge von Lothringen Ab dem 16 Jahrhundert wurden diese Unterschiede besonders deutlich Die elsassische Seite war deutschsprachig und protestantisch was dazu fuhrte dass zahlreiche deutsche und franzosische Protestanten Mennoniten und Amische deren Ursprung hier liegt in die Stadt kamen wo sich auch Arbeit fur 3000 Bergleute anbot die lothringische Seite war frankophon und katholisch Nach 1790 als die Grenzen innerhalb des revolutionaren Frankreich an Bedeutung verloren hatten schlossen sich die beiden Ortsteile Sainte Marie Alsace und Sainte Marie Lorraine zu einer Gemeinde Sainte Marie aux Mines zusammen Von 1871 bis 1918 gehorte der Ort mit dem Reichsland Elsass Lothringen zum Deutschen Reich Dadurch wurde Markirch wieder Grenzstadt die deutsch franzosische Grenze verlief auf dem Vogesenkamm ganz in der Nahe Ab 1918 wurde der Rhein wieder die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland und der Ort damit wieder franzosisch im Zweiten Weltkrieg 1940 1944 allerdings vorubergehend von deutschen Truppen besetzt Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Jahr Einwohner Anmerkungen1780 Marktflecken mit elsassischem und lothringischem Teil getrennt durch das Flusschen Liepvrette1821 8089 davon 4147 Katholiken 3782 Evangelische 150 Taufer und zehn Juden 2 1861 12 332 3 1872 12 319 am 1 Dezember in 1167 Hausern 4 nach anderen Angaben 12 424 Einwohner 5 1880 11 524 am 1 Dezember auf einer Flache von 4524 ha in 1138 Hausern davon 5911 Katholiken 5336 Evangelische und 169 Juden 6 1885 11 407 davon 5979 Katholiken 5133 Protestanten und 172 Juden 7 1890 11 870 3 1900 12 372 davon 5410 Evangelische und 152 Juden 8 1905 12 362 3 1910 11 778 davon 6670 Katholiken 4893 Evangelische und 126 Juden 2605 Einwohner mit franzosischer 59 mit italienischer Muttersprache 9 10 3 Anzahl Einwohner seit Mitte des 20 Jahrhunderts Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018Einwohner 7897 7417 6703 6358 5767 5817 5604 5072Quellen Cassini und INSEEKirchen in Sainte Marie aux Mines Bearbeiten nbsp Kirche St Magdalena von 1757 nbsp Alte Pfarrkirche St Ludwig 19 Jahrhundert nbsp Kirche St Peter in Zillhart in Echery 15 16 Jahrhundert Monument historique nbsp Lutherische Kirche von 1846 nbsp Reformierte Kirche von 1634 Monument historiqueSehenswurdigkeiten BearbeitenTheater im Jugendstil erbaut 1908 11 nbsp Theater Villa Burrus ehemalige Fabrikantenvilla der Eigentumer von F J Burrus im Neo Barock Stil erbaut 1903 12 nbsp Villa BurrusVerkehrsanbindung BearbeitenEisenbahn Bearbeiten 1868 erhielt die Gemeinde mit der Bahnstrecke Selestat Sainte Marie aux Mines Eisenbahnanschluss Der 1868 in Betrieb genommene Bahnhof war ein Kopfbahnhof und der Endbahnhof der Strecke Die Strecke wurde aus militarstrategischen Grunden 1929 bis 1931 nach Westen verlangert und an die Bahnstrecke Strasbourg Saint Die angeschlossen Bei den dafur erforderlichen Umbauten an der Strecke wurde der alte Bahnhof aufgegeben und ein neuer Durchgangsbahnhof an anderer Stelle errichtet Auch entstand damals der 6874 m Sainte Marie aux Mines Eisenbahntunnel der langste Eisenbahntunnel der vollstandig auf franzosischem Gebiet lag 13 Eroffnung von Strecke und Tunnel nahm der franzosische Staatsprasidenten Albert Lebrun am 8 August 1937 vor Der Industrielle und Politiker Maurice Burrus liess aus diesem Anlass einen Tunnel aus Schokolade anfertigen den die anwesenden Kinder nach der Eroffnung plundern durften 14 Nachdem unter gewandelten politischen Verhaltnissen nach dem Zweiten Weltkrieg der militar strategische Wert der Strecke entfallen war und zunehmender Individualverkehr das sowieso schon schwache Aufkommen an Reisenden weiter sinken liess wurde der Eisenbahnverkehr im Abschnitt zwischen Sainte Marie aux Mines und Lesseux Frapelle zum 2 Juni 1973 aufgegeben 15 Der Scheiteltunnel wurde zunachst zeitlich begrenzt in einen Strassentunnel umgebaut siehe Abschnitt Strasse 1980 wurde auch der Personenverkehr Richtung Selestat aufgegeben 1990 dann auch der Guterverkehr und 1996 97 wurde die Strecke stillgelegt Strasse Bearbeiten Uber den sieben Kilometer entfernten Pass Col de Sainte Marie 772 m gelangt man auf der Route nationale 59 uber den Vogesenkamm in das benachbarte Saint Die des Vosges in Lothringen Das Tal aufwarts fuhrt zum Col des Bagenelles 903 m uber den man zum Col du Bonhomme 949 m gelangt ebenfalls ein Ubergang nach Lothringen und zur Route des Cretes Nach Ribeauville uber den 742 m hohen Col Haut de Ribeauville am Rande des Gebirges im Sudosten sind es etwa 20 km nach Selestat in der Oberrheinebene etwa 23 km Saint Die im Westen ist etwa 23 km entfernt Die Verbindung nach Saint Die ist auch durch den gebuhrenpflichtigen Maurice Lemaire Tunnel moglich Der ursprungliche Eisenbahntunnel spater umgebaut zu einem Strassentunnel ist der langste vollstandig auf franzosischem Gebiet liegende Strassentunnel Nach Abschluss umfangreicher Baumassnahmen die hauptsachlich der Sicherheit dienten wurde er zum 1 Oktober 2008 wieder geoffnet Gemeindepartnerschaften BearbeitenMit Untergrombach einem Teilort der 200 Kilometer entfernten Stadt Bruchsal ist Sainte Marie aux Mines seit 1989 partnerschaftlich verbunden Die Partnerschaft mit der slowenischen Gemeinde Trzic besteht seit 1966 16 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Andreas Staub 1806 1839 franzosischer Maler Karl Lindemann Frommel 1819 1891 deutscher Landschaftsmaler und Lithograph Jean Mieg Koechlin 1819 1904 Industrieller und Politiker Emile Gsell 1838 1879 franzosischer Fotograf und Forschungsreisender in Vietnam und Kambodscha Robert Bourgeois 1857 1945 franzosischer General Politiker und Geograph Jules Drach 1871 1949 franzosischer Mathematiker Friedrich Adolf Katz 1893 1956 Bankdirektor und Politiker Hans Wilhelm Hagen 1907 1969 deutscher Journalist und Kulturfunktionar der NSDAPMit der Stadt verbunden Bearbeiten Jakob Ammann 1644 vor 1730 Schweizer Mennonitenprediger lebte von 1695 bis 1712 in Sainte Marie aux Mines er ist Namensgeber und gilt als Grunder der Amischen Amish Laure Diebold 1915 1965 franzosische Widerstandskampferin der Resistance verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Sainte Marie aux Mines Eddie Slovik 1920 1945 war der einzige US amerikanische Soldat im Zweiten Weltkrieg den die US Army wegen Fahnenflucht hinrichtete Er starb am 31 Januar 1945 durch Erschiessen in der Nahe von Sainte Marie aux Mines Literatur BearbeitenLe Patrimoine des Communes du Haut Rhin Flohic Editions Band 2 Paris 1998 ISBN 2 84234 036 1 S 1087 1103 Siehe auch BearbeitenListe der Monuments historiques in Sainte Marie aux MinesWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sainte Marie aux Mines Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Markirch in der Topographia Alsatiae Matthaus Merian Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Markirch in der Topographia Palatinatus Rheni Matthaus Merian Quellen und Volltexte Sainte Marie aux Mines auf der Website der Communaute de Communes franzosisch Val d Argent franzosisch Bilder aus den Bergwerken Gabe Gottes und St Louis EisenthurEinzelnachweise Bearbeiten Sigmund Billings Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den altesten bis in die neuesten Zeiten Basel 1782 S 186 187 und S 270 271 Johann Friedrich Aufschlager Das Elsass Neue historisch topographische Beschreibung der beiden Rhein Departemente Zweiter Theil Johann Heinrich Heitz Strassburg 1825 S 85 88 a b c d Michael Rademacher Landkreis Rappoltsweiler Elsass Lothringen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 C Stockert Das Reichsland Elsass Lothringen Geographischer Leitfaden fur die Hoheren Lehranstalten Friedrich Bull Strassburg 1873 S 51 und S 78 Vollstandiges geographisch topographisch statistisches Orts Lexikon von Elsass Lothringen Enthaltend die Stadte Flecken Dorfer Schlosser Gemeinden Weiler Berg und Huttenwerke Hofe Muhlen Ruinen Mineralquellen u s w mit Angabe der geographischen Lage Fabrik Industrie u sonstigen Gewerbethatigkeit der Post Eisenbahn u Telegraphen Stationen u geschichtlichen Notizen etc Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H Rudolph Louis Zander Leipzig 1872 Spalte 37 Statistisches Buro des Kaiserlichen Ministeriums fur Elsass Lothringen Hrsg Ortschafts Verzeichniss von Elsass Lothringen Aufgestellt auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1880 Friedrich Bull Strassburg 1884 S 71 Ziffer 877 Anonymes Mitglied des Katholischen Volksvereins Die konfessionellen Verhaltnisse an den Hoheren Schulen in Elsass Lothringen Statistisch und historisch dargestellt Strassburg 1894 S 42 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 13 Leipzig Wien 1908 S 321 Markirch Landkreis Rappoltsweiler Elsass Lothringen in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Markirch Kreis Rappoltsweiler Elsass Lothringen gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 Theatre municipal de Sainte Marie aux Mines In POP Platforme Ouverte du Patrimoine Ministere de la Culture abgerufen am 28 November 2021 franzosisch Der Park der Villa Burrus In Visit Alsace Agence Regionale du Tourisme Grand Est ARTGE und von Alsace Destination Tourisme ADT abgerufen am 28 November 2021 David Bouvier Construction et renovation du tunnel Maurice Lemaire 1841 2008 mit zahlreichen historischen Fotos und Planen Le plus gros tunnel au chocolat du monde Leserbrief von Hubert Haensler in Dernieres Nouvelles d Alsace vom 4 Juni 2016 abgerufen am 15 Februar 2022 La Vie du rail Nr 2103 Website der Gemeinde jumelages franzosisch Gemeinden im Arrondissement Colmar Ribeauville Algolsheim Ammerschwihr Andolsheim Appenwihr Artzenheim Aubure Balgau Baltzenheim Beblenheim Bennwihr Bergheim Biesheim Bischwihr Blodelsheim Breitenbach Haut Rhin Colmar Dessenheim Durrenentzen Eguisheim Eschbach au Val Fessenheim Fortschwihr Freland Geiswasser Griesbach au Val Grussenheim Guemar Gunsbach Heiteren Herrlisheim pres Colmar Hettenschlag Hirtzfelden Hohrod Horbourg Wihr Houssen Hunawihr Husseren les Chateaux Illhaeusern Ingersheim Jebsheim Katzenthal Kaysersberg Vignoble Kunheim Labaroche Lapoutroie Le Bonhomme Liepvre Logelheim Luttenbach pres Munster Metzeral Mittelwihr Mittlach Muhlbach sur Munster Munchhouse Munster Muntzenheim Nambsheim Neuf Brisach Niedermorschwihr Obermorschwihr Obersaasheim Orbey Ostheim Porte du Ried Ribeauville Riquewihr Rodern Roggenhouse Rombach le Franc Rorschwihr Rumersheim le Haut Rustenhart Sainte Croix aux Mines Sainte Croix en Plaine Sainte Marie aux Mines Saint Hippolyte Sondernach Soultzbach les Bains Soultzeren Stosswihr Sundhoffen Thannenkirch Turckheim Urschenheim Vœgtlinshoffen Vogelgrun Volgelsheim Walbach Wasserbourg Weckolsheim Wettolsheim Wickerschwihr Widensolen Wihr au Val Wintzenheim Wolfgantzen Zellenberg Zimmerbach Normdaten Geografikum GND 138374 7 lobid OGND AKS LCCN n87100479 VIAF 146671499 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sainte Marie aux Mines amp oldid 235772202