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Dieser Artikel befasst sich mit der ehemaligen franzosischen Region Lothringen Fur weitere Bedeutungen siehe Lothringen Begriffsklarung Lothringen franzosisch Lorraine lɔˈʀɛn ist eine Landschaft im Nordosten Frankreichs Sie ist der mittlere Teil der Region Grand Est Von 1960 bis Ende 2015 bildete Lothringen das auf das historische Herzogtum Lothringen zuruckgeht eine eigene Region mit der Hauptstadt Metz bestehend aus den Departements Meurthe et Moselle Meuse Moselle und Vosges und Haute Marne fur die kulturelle Region Das weiterhin so definierte Lothringen hat eine Flache von 23 547 km und 2 327 143 Einwohner Stand 1 Januar 2020 Lothringen Ehemalige franzosische Region bis 2015 Flagge der fruheren Region Lothringen Wappen der fruheren Region LothringenLage der fruheren Region Lothringen in FrankreichBasisdatenHeute Teil von Grand EstVerwaltungssitz MetzBevolkerung gesamt 1 Januar 2020 Dichte 2 327 143 Einwohner 98 8 Einwohner je km Flache gesamt Anteil an Frankreich 23 547 km 3 7 Departements 4Arrondissements 19Kantone 157Gemeinden 2 338Fruherer ISO 3166 2 Code FR MIm innerdeutschen Sprachgebrauch bezeichnet der historische Begriff Lothringen teilweise nur den von 1871 bis 1918 zum Deutschen Reich gehorenden Bezirk Lothringen beziehungsweise das von 1940 bis 1945 existierende CdZ Gebiet Lothringen die beide das heutige Departement Moselle umfassten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Wappen 2 1 Lothringer Kreuz 3 Geschichte 3 1 Romische Provinz Belgica 1 Jh v Chr bis 5 Jh n Chr 3 2 Lotharingien und Herzogtum Lothringen 843 1766 3 3 Industrialisierung 3 4 Teilung Lothringens 1871 1918 3 5 Erster Weltkrieg 3 6 Zweiter Weltkrieg 3 7 Region 1960 2015 4 Bevolkerung 4 1 Sprachen 4 2 Lothringer Trachtenbekleidung des 19 Jahrhunderts 4 2 1 Manner 4 2 2 Frauen 4 3 Stadte 5 Politische Gliederung 1960 2015 6 Wirtschaft 7 Bildung 7 1 Hochschulen 7 2 Sprachunterricht 8 Kultur 8 1 Kulinarische Spezialitaten 8 2 Naturparks 8 3 Sport 9 Personlichkeiten 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Die Vogesen bei Saint Die des Vosges Hauptartikel Regionaler Naturpark Lothringen Lothringen liegt im Nordosten Frankreichs an den Oberlaufen von Maas franzosisch Meuse Mosel Moselle Saar Sarre und Saone Es bildet den ostlichen Auslaufer des Pariser Beckens Die Ostgrenze wird von den Vogesen gebildet Der hochste Punkt ist der Hohneck mit 1364 Metern Hohe Lothringen grenzt im Norden an die belgische Provinz Luxemburg das Grossherzogtum Luxemburg sowie die deutschen Bundeslander Saarland und Rheinland Pfalz Mit diesen angrenzenden Gebieten bildet Lothringen eine europaische Grossregion sowie rund um das Dreilandereck die Europaregion Saar Lor Lux Im Osten grenzt Lothringen an das Elsass und im Suden an die Region Bourgogne Franche Comte Westlich schliesst sich die Champagne an Wappen Bearbeiten Herzoge von Lothringen Scheiblersches Wappenbuch um 1470 Wappen des Herzogs von Lothringen um 1700 Herzogtum Lothringen Hugo Gerard Strohl 1890 Flagge von LothringenDas lothringische Wappen zeigt in Gold einen roten Schragrechtsbalken der mit drei silbernen Alerions gestummelten Adlern belegt ist Es geht auf das Wappen des Herzogtums Lothringen zuruck Der Schragbalken mit den Adlern tritt um das Jahr 1195 in den Siegeln von Herzog Simon II auf Der lothringische Benediktinerabt und Historiker Augustin Calmet berichtet in seiner Histoire de Lorraine von der Uberlieferung dass der lothringische Adler angeblich von Kaiser Friedrich Barbarossa in Anlehnung an den kaiserlichen Reichsadler an Herzog Matthaus I von Lothringen verliehen worden sei um die enge Beziehung des Herzogtums zum Heiligen Romischen Reich zu verdeutlichen Dieses kaiserliche heraldische Privileg sei dem lothringischen Herzog Theobald I anlasslich seiner Hochzeit mit Gertrud von Dagsburg durch Kaiser Friedrich II bestatigt worden 1 Die Adlerstummelung kam erst im 15 Jahrhundert hinzu Das Motiv ist auch in den Wappen der Departements Meurthe et Moselle Moselle und Vosges im Landeswappen des Saarlandes und in vielen kommunalen Wappen enthalten Lothringer Kreuz Bearbeiten Das Lothringer Kreuz Croix de Lorraine war das Zeichen des jungeren Hauses Anjou das von 1431 bis 1473 in Lothringen herrschte Bekannt wurde es vor allem als Symbol des freien Frankreich und der franzosischen Exil Regierung unter Charles de Gaulle sowie ihrer militarischen Verbande 1972 wurde das Lothringer Kreuz als Motiv fur die Gedenkstatte fur Charles de Gaulle in Colombey les Deux Eglises Departement Haute Marne gewahlt Lothringer Kreuz im Eck der Landesflagge Elsass Lothringens von 1912 1918 Flagge der Forces francaises libres im Zweiten Weltkrieg Lothringer Kreuz als Monument fur de Gaulle in Colombey les Deux EglisesGeschichte BearbeitenRomische Provinz Belgica 1 Jh v Chr bis 5 Jh n Chr Bearbeiten Das uberwiegend von keltischen Stammen besiedelte Gebiet um die Mosel wurde in den Jahren 58 bis 51 v Chr von Gaius Iulius Caesar im Gallischen Krieg erobert und spater Teil der romischen Provinz Gallia Belgica In der Spatantike wurde bei der Verwaltungsreform Kaiser Diokletians im Jahr 295 n Chr die Gallia Belgica neugegliedert in die Provinzen Belgica I im Suden und Belgica II im Norden Die Belgica I Belgica Prima entsprach bereits ungefahr dem Gebiet der heutigen Region Lothringen umfasste zusatzlich aber auch einen Teil des unteren Mosellaufs mit der bedeutenden Metropole Augusta Treverorum das romische Trier Wichtige lothringische Stadte wie Metz Divodurum oder Verdun Virodunum haben ihren Ursprung in romischer Zeit Das Gebiet war von der galloromanischen Kultur gepragt moselromanische Sprachinseln uberlebten sogar die Volkerwanderungszeit bis zum Beginn des Hochmittelalters Zugleich lebten aber auch germanische Siedler in der Provinz viele davon Laeten im romischen Militardienst In der Ubergangszeit von der Spatantike zum Fruhmittelalter fiel das Gebiet zunachst in den Herrschaftsbereich der Alamannen und wurde dann im 5 Jahrhundert ein Teil des Frankischen Reichs Die spatantike Provinz Belgica I Ruine eines romischen Aquadukts in Jouy aux Arches Amphitheater in Grand Vosges Lotharingien und Herzogtum Lothringen 843 1766 Bearbeiten Hauptartikel Lotharii Regnum und Herzogtum Lothringen Lotharingien im 10 JahrhundertAus einer Dreiteilung des Frankischen Reichs entstand 843 das Lotharii Regnum das nach seinem Konig benannte Reich des Lothar oder Lotharingien Es lag in der Mitte zwischen dem Ost und dem Westfrankischen Reich und erstreckte sich ursprunglich als langgestrecktes Territorium vom Mittelmeer bis zur Nordsee 870 wurde das Gebiet wieder zwischen dem Ost und Westfrankischen Reich aufgeteilt Der Name Lotharingien blieb jedoch im Reichsverband erhalten wobei zunachst zwischen dem von der Mosel durchflossenen Oberlothringen und dem nordlich daran anschliessenden Niederlothringen unterschieden wurde Wahrend Niederlothringen im Mittelalter bald in mehrere Furstentumer zerfiel bestand im oberlothringischen Raum das Herzogtum Lothringen fort das bis 1766 Teil des Heiligen Romischen Reiches war Lothringen wurde dann zu einer Provinz des Konigreichs Frankreich das bereits im vorangegangenen Jahrhundert das Elsass annektiert hatte Die von 1960 bis 2015 bestehende Region Lothringen umfasste das Kerngebiet des historischen Oberlothringen Siehe auch Liste der Herzoge von Lothringen Industrialisierung Bearbeiten Um 1850 begann die Industrialisierung in der Region Nancy 1850 wurde die Bahnstrecke Nancy Metz eroffnet 1851 52 die durchgehende Eisenbahnstrecke von Reims uber Nancy nach Strassburg und von Metz uber Saarbrucken nach Mannheim Frankreich begann ab 1867 mit dem Bau eines Moselkanals zwischen Frouard und Metz um Lothringen mit dem franzosischen Kanalnetz zu verbinden Eine nutzbare Moselkanalisierung erfolgte aber erst in den Jahren 1858 bis 1879 Ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts begann auch der Abbau von Steinkohle der saarlandisch lothringischen Lagerstatte allerdings in geringerem Ausmass als in der benachbarten Saarregion Im Jahr 1858 verkundete Napoleon III offiziell die Entdeckung des Kohlebeckens in Lothringen bis 1867 entstanden sieben Schachte 2 Siehe auch Lothringer Erzbergwerke Bergwerk in Creutzwald la Croix Bergwerk in L Hopital Spittel Stahlwerk in Audun le Tiche Deutsch Oth Erzverladegebaude in Neuves MaisonsTeilung Lothringens 1871 1918 Bearbeiten Territoriale Entwicklung der elsassischen und lothringischen Departements seit 1871 Wappen des Reichslandes Elsass Lothringen am Reichstagsportal als oberster Wappenschild unterhalb der Kaiserkrone Lage des Reichslandes Elsass Lothringen im Deutschen Kaiserreich 1871 1918Nach dem Sieg Preussens und seiner Verbundeten im Deutsch Franzosischen Krieg 1871 wurden die Gebiete mit einer mehrheitlich deutschsprachigen Bevolkerung im Nordosten Lothringens als Bezirk Lothringen zusammen mit dem Elsass zum Reichsland Elsass Lothringen zusammengeschlossen und dem neu gegrundeten Deutschen Reich angegliedert Der Grenzverlauf in Lothringen schloss dabei franzosischsprachiges Gebiet in grosserem Umfang ein insbesondere die Stadt Metz und ihr Umland Das neu geschaffene Reichsland besass anders als die ubrigen deutschen Gliedstaaten anfangs keine Eigenstandigkeit und war unmittelbar dem Deutschen Kaiser unterstellt Mit dem Elsass und dem nordostlichen Teil Lothringens wurden dabei zwei Lander miteinander verbunden die jeweils eine eigenstandige regionale Identitat besassen Wahrend das Elsass zum alemannischen Kulturraum gehorte war der deutschsprachige Teil Lothringens Teil des frankischen Kulturraums Eine anfangs in Betracht gezogene Angliederung Lothringens an die Pfalz Bayern und des Elsass an das Grossherzogtum Baden die dieser kulturraumlichen Nahe Rechnung getragen hatte wurde jedoch wieder verworfen Der grossere Teil Lothringens verblieb 1871 auf franzosischer Seite Wegen der neuen Grenzziehung wurde ein neues Departement eingerichtet Das zum uberwiegenden Teil bei Frankreich verbliebene Departement Meurthe mit der Hauptstadt Nancy wurde mit dem westlichen Teil des ehemaligen Departements Moselle zum Departement Meurthe et Moselle vereinigt Die Industrialisierung der Region setzte sich fort und in der Folgezeit entstand eine leistungsfahige Schwerindustrie beiderseits der Grenze im Bereich Metz Diedenhofen und Nancy 1893 wurde der Marne Rhein Kanal von Reims uber Nancy nach Strassburg eroffnet Erster Weltkrieg Bearbeiten In den Jahren 1914 bis 1918 war Lothringen eines der Hauptkampfgebiete an der Westfront Erster Weltkrieg Hier fand 1914 die Schlacht in Lothringen und 1916 die Schlacht um Verdun statt Nach der deutschen Niederlage wurde 1918 der nordostliche Teil Lothringens durch den Friedensvertrag von Versailles wieder vom Deutschen Reich getrennt und als Departement Moselle von Frankreich annektiert Danach galt die franzosische Sprache gesetzlich als alleinige Amts und Schulsprache auch fur die deutschsprachige Bevolkerung Alle deutschen Einwohner die erst nach 1871 zugezogen waren wurden ausgewiesen aus Elsass Lothringen insgesamt 250 000 Personen davon 100 000 aus Lothringen Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde Lothringen im Juni 1940 Westfeldzug von Truppen der Wehrmacht besetzt Nach der Kapitulation Frankreichs wurde das Departement Moselle als CdZ Gebiet Lothringen einem Chef der Zivilverwaltung CdZ dem NSDAP Politiker Josef Burckel unterstellt und faktisch wie Reichsgebiet behandelt Die deutsche Sprache wurde als Amts und Schulsprache wieder vorgeschrieben Die nichtdeutschsprachige Bevolkerung wurde zu einem betrachtlichen Teil ausgewiesen bis Oktober 1943 nach zeitgenossischen Angaben etwa 80 000 Personen was 15 Prozent der Bevolkerung entsprach 3 Das Gebiet sollte spater zusammen mit dem Saarland und der Pfalz den Reichsgau Westmark bilden Als Hauptstadt war Saarbrucken geplant wo der Chef der Zivilverwaltung bereits seinen Sitz hatte Das Gebiet wurde in das Deutsche Reich nicht mehr formlich eingegliedert Lothringen und das Elsass wurden im November und Dezember 1944 von alliierten Streitkraften zuruckerobert und wieder Teil Frankreichs Die franzosische Sprache wurde wieder alleinige Amts und Schulsprache auch fur die deutschsprachige Bevolkerung Region 1960 2015 Bearbeiten Eingangsschild zur ehemaligen Region Lothringen am Col de Bussang am 12 Marz 2016 Zu dieser Zeit hatten die Behorden der ehemaligen Region Elsass schon alle ihre Eingangsschilder demontiert Die Region Lothringen entstand 1960 mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich 1972 erhielt die Region den Status eines Etablissement public unter Leitung eines Regionalprafekten Nach langen kontroversen Diskussionen zwischen den beiden rivalisierenden Stadten Nancy und Metz die beide den Status der Regionalhauptstadt fur sich beanspruchten 4 wurde diese Frage im Jahr 1974 zugunsten von Metz entschieden Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivites territoriales Gebietskorperschaften wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Departements besessen hatten Im Jahre 1986 wurden die Regionalrate erstmals direkt gewahlt Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenuber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert Zum 1 Januar 2016 wurde die Region Lothringen mit den benachbarten Regionen Champagne Ardenne und Elsass zur Region Grand Est fusioniert Bevolkerung BearbeitenSprachen Bearbeiten Die sudlichen zentralen und westlichen Teile Lothringens gehoren von Alters her zum franzosischen die nordostlichen Teile Lothringens zum deutschen Sprachraum Die franzosische Sprache die der deutschlothringischen Bevolkerung im Nordosten Lothringens seinerzeit von Frankreich als Amts und Schulsprache verordnet wurde hat die deutsche Sprache mittelfrankische Dialekte mittlerweile weitestgehend verdrangt In einigen landlichen Gebieten werden allerdings noch vorwiegend von der alteren Generation die deutschen Mundarten Lothringisch Moselfrankisch und Rheinfrankisch gesprochen Lothringer Trachtenbekleidung des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Mit dem Ausgang des 19 Jahrhunderts und dem Aufschwung der Industrie starb in Lothringen die landliche Trachtenbekleidung aus Der aus Trier stammende Kunstler August Migette 1802 in Trier 1884 in Metz uberlieferte in seinen Aquarellstudien vom Mai 1866 die heute im Metzer Stadtmuseum Musees de Metz aufbewahrt werden die traditionelle Kleidung in der Region Trachtenbekleidung des 19 Jahrhunderts Trachtenskizzen von August Migette 1866 Manner Bearbeiten Die Manner trugen Leinenhemden mit hochstehendem Kragen der uber einer mehrfach um den Hals geschlungenen Halsbinde aus schwarzer Seide herausschaute Die vor der Franzosischen Revolution ublichen Culotte Hosen der Manner wurden im Laufe des 19 Jahrhunderts allmahlich durch die langen Pantalon Hosen ersetzt Teilweise hatten diese Hosen an den Waden seitliche Knopfreihen Zu den kurzen Hosen trug man niedrige Schnallenschuhe An gewohnlichen Sonntagen trug man beim Kirchgang eine dunkelblaue oder graue Bluse die an hohen kirchlichen Feiertagen Hochzeiten sowie Beerdigungen um einen langen dunkelfarbigen Gehrock Frack Chasse Scheck Anglaise erganzt wurde Als Kopfbedeckung trug der Mann zur Bluse eine weissgrundige Zipfelmutze die mit blauen und roten Garnen durchwirkt war Die passende Kopfbedeckung zum Gehrock war ein grosser breitkrempiger Hut Die Gesichter waren bartlos und glattrasiert Frauen Bearbeiten Den Hals umrahmte ein fein gefaltelter Kragen Der Oberkorper wurde nicht durch eine Korsett geformt sondern durch ein armelloses fest anliegendes Leibchen mit Huftwulst Uber dem Leibchen trug man an Werktagen ein dreieckig zusammengelegtes quadratisches Halstuch das uber der Brust zusammengeheftet wurde Die beiden Zipfel des Tuches wurden unter den Schurzenbund gesteckt und vom Schurzenband gehalten Die Feiertagsschurzen waren aus Seide gefertigt Als Halsschmuck trug man ein silbernes oder goldenes Kreuz das ublicherweise an einem schwarzen Halsband befestigt war Wohlhabendere Frauen trugen statt des schwarzen Bandes eine goldene Gliederkette Der Halsschmuck wurde zuweilen mit goldenen Ohrringen erganzt Die Haare waren in der Mitte gescheitelt straff gekammt und am Hinterkopf gesteckt Daruber trug die Lothringerin eine wattierte und gesteppte Haube In Deutsch Lothringen war der tellerartige Hinterkopfteil der Haube hoher ausgebildet als im franzosischsprachigen Teil des Landes Die vorherrschende Farbe war weiss allerdings kam auch schwarz vor An Feiertagen wurde oft uber diese Haube eine fein gewirkte Uberkappe oder Nebelkappe gezogen Ausgehend von dem von Konigin Marie Antoinette getragenen unwattierten Bonnet a la reine wurde die altlothringische Haube allmahlich verdrangt Bei der sommerlichen Feld und Gartenarbeit trugen die Frauen auch Strohkappen An Feiertagen wurde uber dem Leibchen zusatzlich ein kurzes Jackchen getragen Auf dem Huftwulst des Leibchens ruhte der Rockbund um eine falten und stoffreiche Glockenform zu erzeugen Die Festtagsrocke waren meist aus feiner Seide in dezenten Farben hergestellt Die Rocke liessen die Fusse frei sichtbar Die kunstvoll gestrickten Strumpfe in weisser grauer oder blauer Grundfarbe waren im sichtbaren Bereich zwischen Schuh und Rocksaum bunt bestickt Die Ferse der absatzlosen Frauenschuhe war niedrig Uber dem Fussspann wurde der Schuh mit einem kleinen Riemchen gehalten 5 6 Stadte Bearbeiten Die bevolkerungsreichsten Stadte Lothringens sind Stadt Einwohner Jahr DepartementMetz 120 211 2020 MoselleNancy 104 403 2020 Meurthe et MoselleThionville 0 41 383 2020 MoselleEpinal 0 31 832 2020 VosgesVandœuvre les Nancy 0 29 723 2020 Meurthe et MoselleMontigny les Metz 0 21 788 2020 MoselleSaargemund 0 20 555 2020 MoselleForbach 0 21 509 2020 MoselleSaint Die des Vosges 0 19 490 2020 VosgesLuneville 0 17 858 2020 Meurthe et MosellePolitische Gliederung 1960 2015 BearbeitenDie Region Lorraine war in vier Departements untergliedert Departement Prafektur ISO 3166 2 Bezirke Kantone Gemeinden Einwohner Stand 2020 Flache in km Einw km Meurthe et Moselle Nancy FR 54 4 44 594 0 732 590 5 246 139 6Meuse Bar le Duc FR 55 3 31 500 0 183 001 6 211 0 29 5Moselle Metz FR 57 9 51 730 1 049 155 6 216 168 8Vosges Epinal FR 88 3 31 514 0 362 397 5 874 0 61 7Gesamt 190 1570 2 3380 2 327 143 23 5470 98 8 Wirtschaft BearbeitenLothringen erbringt 3 4 des franzosischen BIP 40 4 Mrd Euro Im Vergleich mit dem BIP der Europaischen Union ausgedruckt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 89 0 EU 27 100 7 Schwerpunkt der Wirtschaft ist der Dienstleistungssektor gefolgt von der Industrie Die Montanindustrie hat ihre fruhere Bedeutung verloren Vor allem im Gebiet um Thionville und Hayange hat dieser Strukturwandel der letzten Jahrzehnte weg von Stahl und das Verschwinden der Lothringer Bergwerke zu einer hohen Arbeitslosigkeit gefuhrt die bisher nicht durch Ansiedlung neuer Branchen ausgeglichen werden konnte Daher ist die Region die einst ein industrielles Zentrum war zu einer der wirtschaftlich schwachsten und armsten Frankreichs geworden Tremery ist Standort der weltweit grossten Produktionsstatte fur Dieselmotoren 8 Ein weiterer Standort der Automobilindustrie ist Smartville Hambach Weinbaugebiete befinden sich jeweils an der Mosel in den Landschaften Cotes de Moselle bei Metz und Sierck les Bains sowie in der Cotes de Toul bei der gleichnamigen Stadt Toul ausserdem an der Seille und an der oberen Maas um Vigneulles les Hattonchatel Cotes de Meuse IGP Die zweitgrosste franzosische Brauerei Brasserie Champigneulles befindet sich in Lothringen Bildung BearbeitenHochschulen Bearbeiten In Lothringen gibt es mehrere Hochschulen darunter drei Universitaten in Nancy und eine in Metz Diese unterhalten mehrere Aussenstellen in kleineren Stadten Lothringens Weiterhin sind mehrere Grandes Ecoles in Lothringen ansassig Insbesondere die im Institut National Polytechnique de Lorraine zusammengefassten Ingenieurhochschulen geniessen teilweise einen hervorragenden Ruf in Frankreich Sprachunterricht Bearbeiten Der Sprachunterricht an den Schulen Lothringens tragt der Historie und der geographischen Lage an der Sprachgrenze mittlerweile Rechnung Seit 1976 wird Deutsch im Departement Moselle im Programm voie specifique mosellane 9 bereits in der Primarschule Ecole maternelle gelehrt Im Angebot steht dafur ein dreistundiger normaler Sprachunterricht oder ein sechs oder neunstundiger bilingualer Unterricht In unmittelbarer Grenznahe bieten einzelne Schulen sogar sprachlich Unterricht zu gleichen Teilen je 13 Stunden Deutsch und Franzosisch an Die Behorden versuchen hierfur muttersprachliche Deutschlehrer auch aus dem benachbarten Saarland einzusetzen 30 Prozent der Schuler in Lothringen wahlen heute Deutsch als erste Fremdsprache 26 Prozent beginnen spatestens in der Grundschule mit dem Deutschunterricht Damit hat Deutsch an den Schulen Lothringens eine deutlich starkere Position gegenuber Englisch im Vergleich zum franzosischen Durchschnitt In knapp 100 weiterfuhrenden Schulen Colleges und Lycees wird verstarkter oder bilingualer Deutschunterricht angeboten An ausgewahlten Schulen in der Regel in Grenznahe zu Deutschland ist es moglich mit dem franzosischen Baccalaureat gleichzeitig das deutsche Abitur zu erwerben 10 Partner auf deutscher Seite der weitergehenden Unterrichtsmassnahmen ist in der Regel das Bundesland Saarland wo umgekehrt eine im Vergleich zum Bundesschnitt deutlich starkere Forderung der franzosischen Sprache an den Schulen stattfindet Eine Forderung der originaren lothringischen deutschen Dialekte findet an den Schulen entgegen den Forderungen entsprechender Vereine und Regionalparteien nicht statt Kultur BearbeitenKulinarische Spezialitaten Bearbeiten Dragees aus Verdun Gateau au chocolat Schokoladenkuchen La Duchesse aus Bar le Duc kernlose Johannisbeerkonfiture Macarons aus Nancy und Bolchen Mandelmakronen Madeleines aus Commercy ein muschelformiges Sandgeback Mirabellen u a als Konfiture und Eau de vie Potee Lorraine ein deftiger Eintopf mit Kohl diversen Gemusen und Wurstchen Quiche Lorraine ein salziger Murbeteigkuchen mit SpeckNaturparks Bearbeiten Regionaler Naturpark Ballons des Vosges frz Parc naturel regional des Ballons des Vosges Regionaler Naturpark Lothringen franzosisch Parc naturel regional de Lorraine Regionaler Naturpark Vosges du Nord frz Parc naturel regional des Vosges du Nord Er wurde 1998 mit dem in Deutschland liegenden unmittelbar angrenzenden Naturpark Pfalzerwald unter der Schirmherrschaft der UNESCO zum grenzuberschreitenden Biospharenreservat Pfalzerwald Vosges du Nord zusammengefasst Sport Bearbeiten Der FC Metz stieg zur Saison 2021 22 aus der Ligue 1 der hochsten Spielklasse im franzosischen Fussball in die Ligue 2 der zweithochsten Spielklasse ab Wiederum stieg die AS Nancy aus der Ligue 2 in die National 1 der dritten Liga in Frankreich ab Die AS Nancy gewann 2006 die Coupe de la Ligue In der Saison 2006 07 erreichte diese im UEFA Cup das Sechzehntelfinale Da das Gebiet des Departement Moselle einst grosstenteils deutsches Staatsgebiet war gibt es dort auch Vereine die ihre Wurzeln in deutschen Vorgangerklubs haben Beispielsweise wurde der FC Metz im Jahr 1912 als die Stadt Metz Teil des Deutschen Kaiserreiches war als SpVgg 1912 Metz gegrundet Personlichkeiten BearbeitenJeanne d Arc 1412 in Domremy 1431 in Rouen franzosische Nationalheldin Ligier Richier um 1500 in Saint Mihiel 1567 in Genf Bildhauer Louise de Lorraine Vaudemont 1553 in Nomeny 1601 in Moulins Ehefrau Heinrichs III von 1575 bis 1589 Konigin von Frankreich Jacques Callot 1592 in Nancy 1635 ebenda Zeichner und Graphiker Georges de la Tour 1593 in Vic sur Seille 1652 in Luneville Maler Claude Gellee Hafen mit der Villa Medici 1639 Claude Gellee auch Claude Lorrain 1600 in Chamagne 1682 in Rom Maler Franz Stephan von Lothringen 1708 in Nancy 1765 in Innsbruck als Franz I Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Nicolas Gilbert 1750 in Fontenoy le Chateau 1780 in Paris Dichter Nicolas Chopin 1771 in Marainville sur Madon 1844 in Warschau franzosisch polnischer Sprachlehrer Vater von Frederic Chopin Paul Verlaine 1844 in Metz 1896 in Paris Dichter Emile Galle 1846 in Nancy 1904 ebenda Glaskunstler Jules Bastien Lepage 1848 in Damvillers 1884 in Paris Maler Emile Durkheim 1858 in Epinal 1917 in Paris Soziologe Marcel Mauss 1872 in Epinal 1950 in Paris Soziologe und Ethnologe Henri Poincare 1854 in Nancy 1912 in Paris Mathematiker Physiker und Bergbauingenieur Raymond Poincare 1860 in Bar le Duc 1934 in Paris Politiker franzosischer Staatsprasident von 1913 bis 1920 Emile Friant 1863 in Dieuze 1932 in Paris Maler Albert Lebrun 1871 in Mercy le Haut 1950 in Paris franzosischer Staatsprasident Lucien Febvre 1878 in Nancy 1956 in Saint Amour Historiker Yvan Goll 1891 in Saint Die des Vosges 1950 bei Paris Dichter Fernand Braudel 1902 in Lumeville en Ornois heute Gondrecourt le Chateau 1985 in Cluses Historiker Patrick Barth 1949 in Forbach Fussballer Michel Platini 1955 in Joeuf Fussballer und Prasident der UEFA Philippe Claudel 1962 in Dombasle sur Meurthe Schriftsteller Dramatiker und Filmregisseur Patricia Kaas 1966 in Forbach SangerinEiner der beruhmtesten Lothringer der franzosische Politiker und Aussenminister Robert Schuman einer der Wegbereiter der europaischen Einigung wurde 1886 in Luxemburg geboren und starb 1963 in Scy Chazelles Siehe auch BearbeitenListe der Prasidenten des Regionalrates von Lothringen 1986 2015 Liste deutsch franzosischer Ortsnamen in Lothringen Liste der regionalen Naturparks in FrankreichLiteratur BearbeitenUwe Anhauser Lothringen Zwischen Vogesen und Champagne an Maas und Mosel Koln 1998 ISBN 3 7701 4426 0 Dumont Kunstreisefuhrer Thomas Bauer Lotharingien als historischer Raum Raumbildung und Raumbewusstsein im Mittelalter Rheinisches Archiv 136 Koln Weimar Wien 1997 Hans Walter Herrmann Reinhard Schneider Hrsg Lotharingia Eine europaische Kernregion um das Jahr 1000 Saarbrucken 1993 Thomas Hopel Der deutsch franzosische Grenzraum Grenzraum und Nationenbildung im 19 und 20 Jahrhundert In Institut fur Europaische Geschichte Hrsg Europaische Geschichte Online Mainz 2012 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 391f Walter Mohr Geschichte des Herzogtums Lothringen Teil 1 4 Saarbrucken Trier 1974 1986 Michel Parisse Hrsg Hans Walter Herrmann Bearb d dt Ausg Lothringen Geschichte eines Grenzlandes Saarbrucker Druckerei und Verlag Saarbrucken 1984 ISBN 3 921646 54 5 Ubersetzung eines franzosischen Werkes Histoire de la Lorraine Franz Pesendorfer Lothringen und seine Herzoge Im Zeichen der drei Adler Graz 1994 ISBN 3 222 12273 3 Francois Roth La Lorraine annexee Etudes sur la Presidence de Lorraine dans l Empire allemand 1871 1918 2 Auflage Metz 2007 Niels Wilcken Architektur im Grenzraum Das offentliche Bauwesen in Elsass Lothringen 1871 1918 Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Band 38 Saarbrucken 2000 Christian Wille Hrsg Lebenswirklichkeiten und politische Konstruktionen in Grenzregionen Das Beispiel der Grossregion SaarLorLux Wirtschaft Politik Alltag Kultur transcript Bielefeld 2015 ISBN 978 3 8376 2927 9 Dieter Wolfanger Die nationalsozialistische Politik in Lothringen 1940 1945 Saarbrucken 1977 Universitat Saarbrucken Philosophische Fakultat Dissertation Weblinks Bearbeiten Wiktionary Lothringen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Lorraine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Lothringen Reisefuhrer Region Lothringen Memento vom 27 November 2015 im Internet Archive franzosisch Prafektur der Region Lothringen Memento vom 30 Dezember 2015 im Internet Archive franzosisch Lothringen Frankreichs offizielle Website deutsch Literatur zu Lothringen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lothringen In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 10 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 923 Lothringen Geschichte In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 10 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 924 Pierre Pegeot Lothringen In Historisches Lexikon der Schweiz A short guide to Lorraine englisch Einzelnachweise Bearbeiten Augustin Calmet Histoire de Lorraine Tomus V Verlag A Leseure Nancy 1745 S LVIII Malte Helfer Der Steinkohlenbergbau in Lothringen Uberblick Uwe Mai Neustrukturierung des deutschen Volkes Wissenschaft und soziale Neuordnung im nationalsozialistischen Deutschland 1933 1945 In Isabell Heinemann Patrick Wagner Hrsg Wissenschaft Planing Vertreibung Neuordnungskonzepte und Umsiedlungspolitik im 20 Jahrhundert Stuttgart 2006 S 87 Nancy est logiquement la capitale de la region lorraine declare le conseil municipal In Le Monde 23 April 1969 abgerufen am 18 Mai 2023 franzosisch Louis Pinck Volkskundliches In Lothringen und seine Hauptstadt Eine Sammlung orientierender Aufsatze In Verbindung mit J B Keune und R S Bour hrsg von A Ruppel Metz 1913 S 242 254 hier S 242 Francine Roze e a L Elegance et la Necessite Costumes de Lorraine Collections des Musees de Lorraine Catalogue realise a l occasion de l exposition L Elegance et la Necessite Costumes de Lorraine Metz 2001 Regionales BIP je Einwohner in der EU27 Memento des Originals vom 2 Marz 2014 im Internet Archive PDF 360 kB Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot epp eurostat ec europa eu Eurostat Pressemitteilung 23 2009 Condamnes pour avoir derobe des pieces auto l essentiel 9 November 2011 ac nancy metz fr Memento des Originals vom 17 April 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ac nancy metz fr saarland deRegionen der Franzosischen RepublikCollectivites Auvergne Rhone Alpes Bourgogne Franche Comte Bretagne Centre Val de Loire Grand Est Hauts de France Ile de France Normandie Nouvelle Aquitaine Okzitanien Pays de la Loire Provence Alpes Cote d Azur Collectivite mit Sonderstatus KorsikaRegionen in Ubersee ROM Franzosisch Guayana Guadeloupe Martinique Mayotte ReunionEhemalige Regionen aufgelost 2015 Aquitanien Auvergne Burgund Champagne Ardenne Elsass Franche Comte Languedoc Roussillon Limousin Lothringen Midi Pyrenees Nord Pas de Calais Basse Normandie Haute Normandie Picardie Poitou Charentes Rhone Alpes 48 6 6 4872222222222 Koordinaten 48 36 N 6 29 O Normdaten Geografikum GND 4036377 6 lobid OGND AKS VIAF 244072377 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothringen amp oldid 234411318