www.wikidata.de-de.nina.az
Die Lothringer Bergwerke franzosisch Houilleres de Lorraine sind im Gebiet des Lothringen Saar Nahe Beckens angesiedelte Bergwerke Obwohl bereits seit dem 16 Jahrhundert das Vorhandensein von Steinkohle bekannt ist wird erst seit Beginn des 19 Jahrhunderts systematisch nach dem Rohstoff gegraben Das Lothringer Revier auf der Karte der Kohlenreviere in FrankreichSchacht Sainte Fontaine in Sankt Avold 2007Bergbaumuseum in KleinrosselnHauptverwaltungsgebaude der H B L in MerlenbachDas lothringische Kohlebecken befindet sich im Norden des Departements Moselle und umfasst eine Flache von 49 000 ha Es lasst sich grob durch das Dreieck Faulquemont Villing Stiring Wendel begrenzen und umfasst etwa 70 Gemeinden Zwischen 1818 und 1987 wurden an mehr als 58 Stellen Bergwerksschachte gebaut Der Steinkohlenbergbau in Lothringen wurde 2004 beendet Seitdem besteht in ganz Frankreich keine Steinkohleforderung mehr 1 Geschichte BearbeitenDie Geschichte des Lothringer Bergbaus steht in enger Beziehung zum Bergbau im Saarland denn die Vorkommen gehen unter der Erde ineinander uber und sind nur durch die Landesgrenze politisch getrennt Beschleunigt wurde die industrielle Erschliessung als Frankreich mit dem Zweiten Pariser Frieden 1815 die heute saarlandischen Gebiete mit den bereits selbst erschlossenen Kohlefeldern verloren hatte und jetzt andere Kohlequellen suchen musste Die enge Beziehung wird nicht nur durch gemeinsame Entstehungsgeschichte und raumliche Nahe bestimmt sondern auch dadurch dass sich die Landesgrenze im Laufe der Zeit mehrfach verschoben hat die Verwaltung der Gruben sowie die Gesetzgebung mal deutsch und mal franzosisch war Im Jahre 1818 wurde in Schœneck das erste Bergwerk geteuft Die dafur notwendige Lizenz war am 22 September des Jahres erteilt worden Schon auf 80 und 120 Metern konnte man die Kohlegange erreichen Doch schon 1835 wurden die Arbeiten gestoppt weil es immer wieder zu nicht kontrollierbaren Uberschwemmungen kam 1840 zogen sich die Investoren zuruck Ab Mitte der 1840er Jahre wurden neue Versuche unternommen die zunachst nicht erfolgreich waren 1846 erwarben Charles Wendel aus der Industriellenfamilie de Wendel der aus Paris stammende Bankier Georges Tom Hainguerlot und der Freiherr von Hausen eine Konzession und grundeten 1850 eine Gesellschaft unter dem Namen Compagnie de l Est und ab 1851 Compagnie nouvelle des Houilleres de Stiring Bis 1863 wurden neun weitere Konzessionen mit einer Gesamtflache von 19 000 ha vergeben praktisch das gesamte zur Verfugung stehende Abbaugebiet 2 S 36 Alle Konzessionare waren Kapitalgesellschaften damit durch die Gesellschaftsform dem Unternehmen weiteres Kapital zufliessen konnte 2 S 207Neue Impulse bekam der Bergbau durch den Anschluss der Eisenbahn von Metz her die wesentlich verbesserte Absatzbedingungen schaffte sowie durch den Bau eines Stahlwerks in Stiring Nur in den vier Feldern Hochwald Falck Spittel und Karlingen begann daraufhin der Abbau von Kohle wurde aber durch Unzulanglichkeiten in der Bergwerkstechnik behindert Zu den Schwierigkeiten die massive Deckschicht aus Buntsandstein und Muschelkalk zu durchbrechen gesellten sich wiederholt Wassereinbruche Die erste Zeche mit Kohleforderung war in Petite Rosselle dazu kam ab 1860 Maximilian Pougnet et Cie in Karlingen die ab 1868 in Compagnie de la Moselle umbenannt wurde Nummer Drei war die Societe houillere de St Avold et l Hopital Nach dem verlorenen Deutsch Franzosischen Krieg erfolgte 1871 der Anschluss Lothringens an das deutsche Reichsland Elsass Lothringen 1872 wurde die Saar und Mosel Bergwerks Gesellschaft franzosisch Societe des mines de Sarre et Moselle mit Sitz in Metz gegrundet deren Kapitalgeber uberwiegend aus Brussel stammten die die meisten Konzessionsfelder neu zusammenfasste und mit einem zusatzlichen Feld erganzte Die Flache betrug jetzt uber 15 000 ha Die franzosischen Anteilseigner der alten Gesellschaft hatten sich nach der Annexion aus dem Unternehmen zuruckgezogen und uberliessen die Geschicke den neuen Kapitalgebern Zu den neuen Besitzern gehorten auch die Societe Generale und die Banque Belge du Commerce et de l Industrie Erst 1883 erwirtschaftete man einen kleinen Uberschuss der jedoch von gestundeten Verzugszinsen der Vorjahre egalisiert wurde 2 S 38Viele Anteilseigner trennten sich 1899 bereitwillig von ihren Anteilen als die Dresdner Bank im Auftrag von Hugo Stinnes August Thyssen und Graf Douglas eine Kaufofferte unterbreitete Mit den neuen Inhabern kam der Erfolg Die im Bergbau erfahrenen Unternehmer stabilisierten die Exploration der Saar und Mosel Bergwerks Gesellschaft Bis 1913 ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg stieg die Fordermenge auf 3 8 Mio t Nach Kriegsende und der Ruckkehr an Frankreich wurden die Anlagen beschlagnahmt und an franzosische Unternehmen ubertragen In der Besatzungszeit ab 1940 wurden die Kohlenbergwerke wieder von deutschem Personal geleitet Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen der Reparationsleistungen und dem Sonderstatus des Saarlandes als Franzosisches Protektorat der Kohlenabbau mit den beiden Schachten Merlebach Nord und Saint Charles auf saarlandisches Staatsgebiet ausgedehnt Der Abtransport von der nahe der franzosischen Grenze gelegenen Grube Merlebach Nord erfolgte durch eine neu gebaute Eisenbahntrasse der Grubenbahn der HBL Houilleres du Bassin de Lorraine verstaatlicht zum 28 Juni 1946 3 die auf der Strecke auch die franzosischen Bergarbeiter zum Grubenbahnhof Merlebach Nord beforderte 4 Die Bergbaureviere bei denen die Ausbeutung abgeschlossen ist verursachen zahlreiche Probleme Das Wasser dringt in die Bergwerksanlagen ein und verursacht Bergsenkungen wie im zum Eisenerzrevier von Lothringen gehorenden Auboue in Meurthe et Moselle am 14 Oktober 1996 5 2006 wurde ein Bergbaumuseum in Petite Rosselle eroffnet Einzelnachweise Bearbeiten Mitteilung der Kommission an das Europaische Parlament den Rat den Europaischen Wirtschafts und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Bericht der Kommission uber die Anwendung der Verordnung EG Nr 1407 2002 des Rates uber staatliche Beihilfen fur den Steinkohlenbergbau 21 Mai 2007 abgerufen am 1 Mai 2021 a b c Ralf Banken Die Industrialisierung der Saarregion 1815 1914 Take Off Phase und Hochindustrialisierung 1850 1914 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2000 ISBN 978 3 515 07828 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Freyming Merlebach Le centre du bassin houiller lorrain Abgerufen am 12 Mai 2015 Die Tunneldatenbank Industrie Anschluss Gruben und Feldbahntunnel Deutschlands Auswahl In Verkehrsrelikte Abgerufen am 14 August 2012 Dans le cour brise de la Lorraine Memento vom 2 Marz 2005 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothringer Bergwerke amp oldid 239131424