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Teufe ist die bergmannische Bezeichnung fur die Tiefe 1 Die Teufe hT gibt an wie tief ein Punkt unter Tage unter der Tagesoberflache der Erdoberflache im Umkreis der Grube liegt Demgegenuber wird mit der Hohe h der von einer Bezugsflache nach oben gemessene Abstand bezeichnet 2 Der senkrechte Abstand zwischen der Tagesoberflache und einem Punkt im Grubengebaude also die vertikale Teufe wurde fruher auch als Seigerteufe bezeichnet 3 Diese Unterscheidung wird heutzutage nicht mehr gemacht Teufe und Seigerteufe sind synonym 4 Inhaltsverzeichnis 1 Bezugspunkte 2 Ewige Teufe 3 Sonstige Teufen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBezugspunkte BearbeitenDie Teufe wird immer von einem Bezugspunkt angegeben Im fruhen Stollenbau gab es die sogenannte Stollenteufe Hierzu wurde vom Markscheider ein fester Bezugspunkt bestimmt von welchem aus vermessen wurde Der Stollen lag entweder oberhalb oder unterhalb des Bezugspunktes Befand sich der Stollen oberhalb des markscheiderischen Bezugspunktes lag er somit bei steigender Seigerteufe Befand sich der Stollen unterhalb des Bezugspunktes lag er bei fallender Seigerteufe 5 Mit aufkommendem Tiefbau wurde als Bezugspunkt eine Gelandeoberkante in der Regel die Rasenhangebank gewahlt 2 Heute wird im Bergbau in Deutschland hauptsachlich die Bezugsflache Normalhohennull NHN fruher Normalnull NN gewahlt 4 Dadurch gibt es negative und positive Hohenangaben Hohenangaben sind keine Teufenangaben Liegt ein Punkt unter NHN so erhalt er das Vorzeichen Minus liegt er oberhalb Plus Die NHN Hohe hat das Formelzeichen H 2 Ewige Teufe BearbeitenIm fruhen Bergbau war das verliehene Abbaurecht bedingt durch den Stollenbau auf eine bestimmte Teufe begrenzt Dies bedeutete fur den einzelnen Stollenbesitzer dass ihm zwischen Firste und Sohle ein gewisses Seigermass zustand Er konnte die Lagerstatte bis zur ewigen Ganze ausbeuten Abgeleitet wurde dieser Begriff von der Annahme dass eine Feldberechtsame vor sich und in die Ganze des Gebirges ewig dauern wird Man setzte voraus dass das Gebirge die Grenze bildete und die ewige Ganze spatestens erreicht war wenn man mit einem anderen Stollen durchschlagig wurde Grenzten schon belehnte Felder an das eigene Feld an so konnte man somit bis zur Grenze eines schon belehnten Feldes bauen Mit Aufkommen des Tiefbaus aber auch durch die Verleihung von Geviertfeldern war diese Regelung so nicht mehr durchfuhrbar Durch Einfuhrung der Vierung wurde die Regelung dahingehend geandert dass nun die Verleihung bis in die ewige Teufe erfolgte 6 Die ewige Teufe ist die nach unten unbegrenzte Teufe Durch die ewige Teufe wird einem Bergwerksbesitzer mit der Verleihung das Recht erteilt bei einem streichenden Grubenfeld innerhalb seiner Feldesgrenzen die Lagerstatte dem Fallen nach so tief abzubauen wie er kann oder wie die Lagerstatte in der Tiefe reicht 7 Sonstige Teufen Bearbeiten nbsp Darstellung von flacher und Seigerteufe an einem tonnlagigen und einem seigeren TageschachtNeben der Seigerteufe gibt es auch noch die flache Teufe 8 Die flache Teufe ist der Abstand der zwischen zwei untereinander liegenden Punkten besteht wenn sie sich auf einer flachen schiefen Ebene befinden Wahrend des Stollenbergbaus gab es auch die Erbteufe Dies war die Teufe die ein Stollen haben musste damit ihm die Erbstollengerechtigkeit verliehen werden konnte Die Enterbungsteufe lag je nach Bergbaurevier ein bestimmtes seigeres Mass unterhalb der Erbstollensohle Wurde ein weiterer Erbstollen angelegt der die Enterbungsteufe erreichte wurde dem ersten Erbstollen die Erbstollengerechtigkeit entzogen 9 Im Erzbergbau gab es die sogenannte Erzteufe Dies war die Teufe in welcher eine Lagerstatte nach der Erfahrung der Bergleute das meiste Erz fuhrte So hatten die Bergleute herausgefunden dass machtige Lagerstatten in der Regel eine grossere Erzteufe hatten als schmale Erzgange 10 Sowohl ober als auch unterhalb der Erzteufe war die Lagerstatte nicht so reichhaltig Kam man tiefer als die Erzteufe so sagte der Bergmann Die rechte Erzteufe ist schon ubersuncken 5 Einzelnachweise Bearbeiten Woldemar Schneider Taschenbuch fur practische Bergleute und Bergwerksunternehmer Verlag von J H Heuser Neuwied 1857 a b c DIN 21913 Bergmannisches Risswerk Teil 11 Geometrische Grossen im Grubengebaude Carl von Scheuchenstuel IDIOTICON der osterreichischen Berg und Huttensprache k k Hofbuchhandler Wilhelm Braumuller Wien 1856 a b Markscheiderbergverordnung Online PDF 109 kB zuletzt abgerufen am 9 April 2015 a b Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 Carl Johann Bernhard Karsten Grundriss der deutschen Bergrechtslehre mit Rucksicht auf die franzosische Berggesetzgebung Haude und Spener sche Buchhandlung Berlin 1828 Moritz Ferdinand Gaetzschmann Sammlung bergmannischer Ausdrucke Verlag Craz amp Gerlach Freiberg 1859 Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 Bergmannisches Worterbuch Bey Johann Christoph Stossel Chemnitz 1778 Swen Rinmann Allgemeines Bergwerkslexikon Zweyter Theil Fr Chr W Vogel Leipzig 1808 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Teufe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teufe amp oldid 216288135